DE4018433A1 - Verfahren zum herstellen von presskoerpern - Google Patents
Verfahren zum herstellen von presskoerpernInfo
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- B27N3/00—Manufacture of substantially flat articles, e.g. boards, from particles or fibres
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von
Preßkörpern der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 an
gegebenen Gattung.
Es sind Herstellungsverfahren für Preßkörper bekannt,
bei denen Hackspänen, Sägemehl o. dgl. Leim zugemischt
und die so erhaltene Mischmasse in einer Form gepreßt
wird. Nachteilig sind allerdings die kostspieligen und
bezüglich des Recycling mitunter problematischen Sonder
leime, die bei diesen Verfahren benötigt werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur konti
nuierlichen oder diskontinuierlichen Herstellung von Preß
körpern zu schaffen, bei dem keine Sonderleime erforderlich
sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Patent
anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können Preßkörper
kontinuierlich und mit wesentlich geringeren Kosten herge
stellt werden. Ferner ermöglicht die Erfindung auch die
Herstellung von Preßkörpern aus Abfallmaterial.
Erfindungsgemäß wird die Gemischmasse stufenweise erhitzt,
wobei in der Schlußerhitzung der in einer Schraubpresse
von Preßdruck und Reibung bewirkte Temperaturanstieg der
Gemischmasse zum Verschmelzen des gesamten Thermokunst
stoffmaterials mit der Gemischmasse führt. Dabei schmilzt
das Kunststoffmaterial in der Gemischmasse endgültig im
Spitzenbereich der Schraubpresse.
Die mechanische Masse auf Holzgrundlage kann z.B. aus
Holzabfallmaterial nach bekannten Verfahren, z.B. durch
Zerspanen, hergestellt werden und kann als Verunreinigung
auch kleine Mengen von anderen Materialien enthalten,
wie z.B. die in Abfällen aus der Sperrholzherstellung
vorhandenen Leimstoffe u. dgl. Die Holzmasse besteht jedoch
in der Hauptsache aus Holzmaterialpartikeln von verschiedener
Größe - je nach den gewünschten Eigenschaften des Endpro
dukts. Thermokunststoffe oder thermoplastische Kunststoffe
sind solche, die erneut geschmolzen und geformt werden
können. Im Verfahren können alle zum Zweck geeigneten
Thermokunststoffe verwendet werden, die als passendes
Bindemittel in dem Preßkörper dienen. Bei der Wahl der
Kunststoffe muß deren Schmelztemperatur berücksichtigt
werden, die nich so hoch sein darf, daß sich das Holz
material in der Hitze entzündet. Vorteilhaft liegt die
Partikelgröße des Kunststoffgranulats in der Größenord
nung von etwa 8 mm. Das zu Häcksel bearbeitete Kunststoff
material vermischt sich mit Leichtigkeit mit der mechani
schen Masse auf Holzbasis und schmilzt rasch. Polyäthylen
abfall ist beispielsweise aus Säcken, Tüten u. dgl. er
hältlich, die aus Polyäthylenfolie hergestellt sind. Das
Kunststoffmaterial kann als Verunreinigung kleine Mengen
auch anderer Mischungsstoffe enthalten, so z.B. wärmege
härtete Kunststoffe, Farbstoffe o. dgl. Das im Verfahren
zur Anwendung kommende Kunststoffmaterial setzt sich je
doch in der Hauptsache aus Thermokunststoff zusammen.
Die Menge des Kunststoffmaterials im Verhältnis zur Menge
des Materials auf Holzbasis kann man in gewünschter Weise
je nach dem verwendeten Kunststoffmaterial und den er
wünschten Eigenschaften des Endprodukts variieren; vorteil
haft ist jedoch der Anteil des Kunststoffmaterials etwa
10 bis 20%. Die Gemischmasse wird vorteilhaft nach erfolg
tem Homogenisieren auf eine Temperatur erhitzt, die im
Bereich 140-190°C liegt, vorteilhaft auf 150°C. Bei
besagter Temperatur schmilzt der Thermokunststoff rest
los. Die Temperatur ist indessen nicht so hoch, daß sich
das Holzmaterial in dem Gemisch entzünden würde.
In einer Ausführungsform des Verfahrens wird die Gemisch
masse mit Hilfe von Infrarotstrahlung erhitzt. Eine Vor
wärmung der mechanischen Masse auf Holzbasis und des Kunst
stoffmaterials wird vorteilhaft schon beim Befördern der
Gemischmasse auf einem Förderer, z.B. auf einem Band
förderer vorgenommen, wobei dann das Erhitzen des konti
nuierlichen Gemischmassestroms am vorteilhaftesten mit
Hilfe von Infrarotstrahlung erfolgt.
In einer Ausführungsform des Verfahrens werden die Preß
körper mit Kunststoffmaterial überzogen, indem in der
Presse eine Zuführvorrichtung benutzt wird, mit welcher
Kunststoffmaterial auf die Oberfläche des Preßkörpers
gespeist wird. Die Kunststoffschicht schützt nach Abküh
lung und Erhärtung das Produkt z.B. gegen Feuchte und
auch gegen mechanischen Verschleiß.
Das Verfahren hat den Vorzug, daß in demselben überhaupt
keine kostspieligen Leimstoffe verwendet werden.
Es ist ein weiterer Vorzug der Erfindung, daß Preßkörper
kontinuierlich in effektiver und vorteilhafter Weise her
gestellt werden können.
Fernerhin ermöglicht die Erfindung das Herstellen von
Preßkörpern aus Abfallmaterial.
Im folgenden wird die Erfindung eingehend mit Hilfe eines
Beispiels erläutert, auf das die Erfindung jedoch nicht
eingeschränkt ist.
In dem Beispiel wird als mechanische Masse auf Holzbasis
zerspanter Sperrholzfurnier-Abfall und als Kunststoff
material folienähnlicher Polyäthylenabfall verwendet.
Die Herstellung von Preßkörpern aus diesen Materialien
erfolgt in einem kontinuierlichen Prozeß wie folgt.
Nach erfolgtem Zerspanen wird der Sperrholzfurnier-Abfall
in einem Spansilo gelagert. Die Hackspäne fließen aus
dem Silo mit Hilfe eines Rüttlers durch eine als Dosierer
dienende Zellradschleuse auf einen Schraubenförderer,
der das Hackgut in Form eines gleichmäßigen Stroms einem
Rohrtrockner zuführt.
Der Rohrtrockner arbeitet gleich einem Wärmetauscher.
Wasserdampf dient als wärmeabgebende Komponente, und das
Holzhackgut ist die wärmeaufnehmende Komponente. Zweck
der Erhitzung ist Herabsetzen und Ausgleichen des Feuch
tigkeitsgehalts im Hackgut. Das Bestreben ist, den Feuch
tigkeitsgehalt der Hackspäne von etwa 10% auf etwa 3%
herabzusenken. Wasserdampf mit etwa 5 bar Druck wird der
Zentralachse des Rohrtrockners zugeführt, von wo er zu
den radialen Rohrplatten des Trockners und weiter zum
anderen Ende des Trockners geht. Die Einführung der Späne
in den Trockner erfolgt in gleicher Richtung mit dem
Dampf. Die Späne bewegen sich vorwärts in den Zwischen
räumen der Rohrplatten bei Rotation der Wellen und erwär
men sich auf etwa 130°C, wenn sie mit den vom Dampf er
hitzten Rohren in Berührung kommen. Die warmen Späne wer
den vom Trockner zu einer Mischschraube befördert, wo
auch das Kunststoffmaterial hinzudosiert wird. Die Tempe
ratur des vom Trockner kommenden Spanstroms wird gemessen
und der Betrag des zum Trockner gehenden Dampfstroms dem
entsprechend geregelt.
Das Kunststoffmaterial, d.h. der folienähnliche Poly
äthylenabfall, wird in einer Hackmaschine zu Häcksel ver
arbeitet. Der zerhackte Kunststoff wird pneumatisch über
einen Zyklon in ein Kunststoffsilo befördert. Der Zyklon
trennt die zum Transport herangezogene Trägerluft vom
Kunststoff. Aus dem Silo wird das Kunststoffhäcksel mit
einem Auslader auf die Mischschraube dosiert.
Auf der Mischschraube vermischen sich Kunststoffhäcksel
und Holzspangut zu einer homogenen Mischmasse.
Von der Mischschraube wird die Mischmasse auf einen Band
förderer geleitet, wo der Mischmassestrom auf etwa 150°C
in solcher Weise erhitzt wird, daß zumindest ein Teil
des Kunststoffmaterials schmilzt. Das Wärmen erfolgt mittels
über dem Band installierter Infrarotwärmer.
Die erwärmte Mischmasse wird vom Förderband in eine Schraub
presse abgeschabt, wo die heiße Mischmasse gepreßt wird
und die Temperatur bei steigendem Druck weiter ansteigt,
wobei dann alles Kunststoffmaterial im Spitzenbereich
der Schraubenpresse schmilzt, damit Bindemittel ergebend.
Die Schraubenpresse drückt die Masse durch eine passend
geformte Düse hindurch zu einem stangenartigen Preßkörper.
Nach der Düse nachfolgend wird die Stange gekühlt, indem
sie in ein mit Wassermantel umgebenes Stahlrohr hineinge
leitet wird, oder sie wird durch Beblasen mit Luft gekühlt.
Bei der Abkühlung der Preßkörperstange härtet sich deren
Oberfläche, wobei sie in Stücke mit gewünschter Länge
geschnitten werden kann.
Die Erfindung wird nicht lediglich auf das vorstehende
Ausführungsbeispiel eingeschränkt; vielmehr sind zahlreiche
Abwandlungen denkbar, insofern man sich im Rahmen des
Erfindungsgedankens hält, den die Patentansprüche defi
nieren.
Claims (3)
1. Verfahren zum Herstellen von Preßkörpern, bei dem eine
mechanische Masse auf Holzbasis mit mindestens einer
der folgenden Komponenten Holzhackspäne, Sägemehl,
Sperrholzherstellungsabfall, zwecks Herabsetzung des
Feuchtigkeitsgehalts erhitzt und mit einem Kunststoff
material vermischt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gemisch aus mechanischer Masse auf Holzbasis
und aus zerkleinertem Thermokunststoffabfall in einem
Schraubenmischer zu einer homogenen Mischmasse vermischt
wird; die Mischmasse auf eine Temperatur erhitzt wird,
bei der zumindest ein Teil des Thermokunststoffmaterials
in die mechanische Masse auf Holzbasis hineinschmilzt;
die homogenisierte heiße Mischmasse kontinuierlich
mit einer Schraubenpresse durch eine Düse hindurch
zu gewünschter Preßkörperform gepreßt und anschließend
der Preßkörper durch Kühlung verfestigt wird, wobei
die Mischmasse stufenweise erhitzt und der zerkleinerte
Thermokunststoff in einer Endstufe des Preßvorgangs
durch den von Preßdruck und Reibung hervorgerufenen
Temperaturanstieg vollständig in die Mischmasse einge
schmolzen und gleichmäßig verteilt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mischmasse vor der Schraubpresse mit Hilfe
von Infrarotstrahlung vorerhitzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Preßkörper während des Preßvorgangs mit Kunst
stoffmaterial überzogen werden.
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