DE3109573C2 - Vorrichtung zur Herstellung von bituminösem Mischgut unter Mitverwendung von Altasphalt - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von bituminösem Mischgut unter Mitverwendung von Altasphalt Mischanlagen für diese Zwecke sind entweder mit einem Trommelmischer oder mit einer Trockentrommel und einem oder zwei hintereinandergeschalteten Zwangsmischern ausgestattet.

Trommelmischer für die Aufbereitung von bituminösem Mischgut unter Mitverwendung von Altasphalt werden in der Regel im Gleichstromverfahren befeuert, d. K die beispielsweise auf einem Sammelband herangeführten, in vorgegebenem Gewichtsverhältnis zusammengesetzten Anteile an frischen Mineralstoffen und an abgefrästem oder aufgebrochenem und anschließend in einer Brecheranlage zerkleinertem Altasphalt werden neben dem Brenner an der Stirnseite in den Trommelmischer gefördert und unter Durchmischung in Richtung des Flammenstrahls zum Mischgutauslauf am anderen Trommelende transportiert. Es können aber adch die dosierten frischen Mineralstoffe allein an der Stirnseite und der Altasphalt in ebenfalls dosierten Mengen durch eine separate Zugabevorrichtung in einigem Abstand von der Stirnseite in den Trommelmischer gefördert werden. Die Gleichstrombefeuerung bewirkt eine schonendere Erhitzung des Ältasphaltes. des in ihm enthaltenen bituminösen Bindemittels und des ebenfalls von der Brennerseite oder von der Trommeloberseite her zugeführten zusätzlichen frischen Bitumens, als es in einer nach dem Gegenstromverfahren arbeitenden Trockentrommel möglich ware, in der das Bindemittel durch Überhitzung seine Klebkraft verlieren würde. Nachteilig ist, daß das Trommelmischverfahren nur dort wirtschaftlich einsetzbar ist, wo örtlich größere Mengen Altasphalt einer sofortigen Wiederverwendung zugeführt werden sollen oder müssen, was in der Praxis Baulose größerer Länge bedingt. Außerdem bestehen noch technische Probleme, insbesondere sind noch Fragen des Umweltschutzes zu lösen.

Die Aufbereitung von bituminösem Mischgut erfolgt heute nahezu ausschließlich in stationär aufgebauten Mischwerken, die im Laufe eines Produktionstages im allgemeinen mehrere Mischgutarten herzustellen haben. Dafür ist ein Trommelmischer nach dem derzeitigen Stand der Entwicklung ungeeignet, da bei einem solchen Durchlaufmischer zumindest in der ersten Zeit nach Umstellung der Produktion auf eine andere Mischgutart wechselnde, nicht der vorgegebenen Rezeptur entsprechende Mischgutzusammensetzungen in Kauf genommen werden müssen. Stationäre Mischwerke sind fast ausnahmslos mit einem Zwangsmischer und mit einer im Gegenstromverfahren befeuerten Trockentrommel ausgerüstet

Es ist bekannt, zur Herstellung von bituminösem Mischgut unter Mitverwendung von Altasphalt in einer Mischanlage mit Zwangsmischer die in einer im Gegenstromverfahren befeuerten Trockentrommel erhitzten frischen Mineralstoffe im Zwangsmischer mit den zumeist nur geringen, auf die Bindemittelgehalte des Altasphaltes und des neuen Mischgutes abgestimmten Mengen erhitzten frischen Bitumens im vorgegebenen Gewichtsverhältnis zusammenzuführen, ihnen gleichzeitig oder nach kurzer Durchmischung den vorgesehenen Anteil an zerkleinertem kalten Altasphalt zuzugeben und diesen mit den frischen Baustoffen zu dem gewünschten resultierenden Mischgut zu durchmischen. Dabei wird der Altasphaltanteil durch die heißen frischen Baustoffe erwärmt von denen die frischen Mineralstoffe zu diesem Zweck höher als üblich erhitzt werden müssen. Trotzdem können ohne Inkaufnahme eines Leistungsverlustes der Mischanlagen maximal nur etwa 20 Gew.-% Altasphalt mitvei wendet werden, da andernfalls die beim Mischprozeß erforderliche Höhe und Gleichmäßigkeit der Temperatur im resultierenden neuen Mischgut ohne Überhitzung der frischen Mineralstoffe und damit des frischen Bitumens nicht zu erzielen ist. Zur Schonung der Rohstoffreserven und Verringerung der Inanspruchnahme von Deponien und Altasphaltablagerung ist es aber erwünscht, höhere Altasphaltanteile bei der Aufbereitung von neuem bituminösem Mischgut mitzuverwenden.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine mit einer im Gegenstrom befeuerten Trockentrommel und einem Zwangsmischer ausgestatteten Mischanlage so auszurüsten, daß ohne Leistungsverluste der Anlage eine Mitverwendung von zerkleinertem Altasphalt in Mengen von über 20 Gew.-% des neuen Mischgutes möglich ist.

Diese Aufgabe wurde erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß auf der Brennerseite durch die Stirnwand der im Gegenstrom befeuerten Trockentrommel eine Fördereinrichtung von hoher Hitzebeständigkeit geführt ist, um den zerkleinerten Altasphält ohne dessen direkte Erfassung durch die heißen Rauchgase der Brennerflamme in den Bereich der Wurf- und Leiteinrichtungen im Trommelinneren zu schleudern, und daß eine Vorrichtung zur Messung der Temperatur des Mischgutes und zur temperaturabhängigen Regelung der Brennerleistung angebracht ist.

' Bevorzugt ist die Fördereinrichtung durch die Stirnwand der Trommel ein- und ausfahrbar, um es bei der Herstellung von bituminösem Mischgut ohne Mitver-

; wendung von Altasphalt der Hitzeeinwirkung im Innern der Trommel entziehen zu können. Bei ausgefahrener Fördereinrichtung wird die öffnung in der Stirnwand durch eine Verschlußklappe geschlossen-

Als Fördereinrichtung kann ein Wurfband, ein Schnecken-, Schwing-, Ketten- cder Kratzförderer bzw. ein Wurfbeschicker verwendet werden.

Da die zur Rtplastifizierung des Altasphaltes erforde;!^!?? Wärme vorrangig von den erhitzten frischen Mineralstoffen kommt, bedarf es einer exakten Temperaturmessung und -regelung des die Trockentrommel verlassenden Gemisches, wobei die Temperaturmessung berührungslos, z. B. durch Messung der Infrarotstrahlung, erfolgen soll.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist beispielhaft in der Figur scheiiatisch dargestellt Sie besteht aus einer oder mehreren Silotaschen für die frischen Mineralstoffe (1) und einer Silotasche für den zerkleinerten Altasphalt (21 mit jeweils einer Dosiereinrichtung (3) und einem Zubringerband (4) zur Trockentrommel (5), die im Gegenstromverfahren befeuert wird. Die frischen Mineralstoffe werden auf der dem Brenner (6) entgegengesetzten Seite in üblicher Art in die Trommel geführt und durch die Wurf- und Leiteinrichtungen in Richtung des Brenners gefördert. Das Wurfband (7) schleudert den zerkleinerten Altasphalt von der Brennerseite her in entgegengesetzter Richtung in die Trommel, ohne daß der Altasphalt dabei von den heißen Rauchgasen der Brennerflamme direkt erfaßt und überhitzt wird. Infolge der Schleuderwirkung des Wurfbandes werden die gröberen Teile des Altasphaltes (8) wegen ihrer gröUeren Masse weiter in die Trommel geworfen als die Feinteile (9), verbleiben daher auch längere Zeit in der Trommel. Das ist günstig für die gleichmäßige Replastifizierung aller Teilchengrößen des Altasphaltes, so daß sich während der Vermischung der frischen Mineralstoffe mit dem Altasphalt in der rotierenden Trommel und während des gemeinsamen Weitertransportes in Richtung des Materialauslaufes (10) auf der Brennerseite das im Ahasphalt enthaltene bituminöse Bindemittel bereits sehr gleichmäßig auf die Mineralstoffkörner des Altasphaltes und des frischen Mineralstoffgemisches verteilt Bei Austritt aus der Trockentrommel wird die Temperatur des Materials durch Messung der Infrarotstrahlung ermittelt (11), und ggf. die Brennereinstellung reguliert Auf dem weiteren Weg von der Trockentrommel über das Heißbecherwerk (12) und einer nicht dargestellten Verwiegeeinrichtung in den ebenfalls nicht dargestellten Zwangsmischer erfolgt ein optimaler Wärmeaustr =.<,ch. In dem Zwangsmischer wird erhitztes, frisches oitjminöses Bindemittel in der unter Berücksichtigung des Bitumengehaltes des Altasphaltes und dem erforderlichen Bindemittelgehalt des resultierenden neuen Mischgutes notwendiger Menge zugegeben und vermischt bevor das fertige neue bituminöse Mischgut aus dem Mischer in ein Vorratssilo transportiert oder direkt auf Lkw verladen wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (4)

1 Patentansprüche:

1. Vorrichtung zur Herstellung von bituminösem Mischgut unter Mitverwendung von Altasphalt, bestehend aus einer Trockentrommel, einem Zwangsmischer und den üblichen Förder-, Dosier- und Bunkereinrichtungen, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Brennerseite durch die Stirnwand der im Gegenstrom befeuerten Trockentrommel eine Fördereinrichtung von hoher Hitzebeständigkeit geführt ist, um den zerkleinerten Altasphalt ohne dessen direkte Erfassung durch die heißen Rauchgase der Brennerflamme in den Bereich der Wurf- und Leiteinrichtungen im Trommelinneren zu schleudern, und daß eine Vorrichtung zur Messung der Temperatur des Mischgutes und zur temperaturabhängigen Regelung der Brennerleistung angebracht ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fördereinrichtung durch die Stirnwand an der Brennerseite der Trockentrommel ein- und ausfahrbar ist und die öffnung in der Stirnwand bei ausgefahrener Fördereinrichtung durch eine Verschlußkappe geschlossen ist

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Fördereinrichtung ein Wurfband, ein Schnecken-, Schwing-, Ketten- oder Kratzförderer bzw. ein Wurfbeschicker eingesetzt wird.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Vorrichtung zur berührungslosen Messung der Temperatur des Mischgutes aus frischen Mineralstoffen und Altasphalt am Auslauf der Trocket.trommJ angebracht ist.