DE4016534A1 - Manipulator fuer schmiedemaschinen, insbesondere mehr-stoessel-schmiedemaschinen - Google Patents
Manipulator fuer schmiedemaschinen, insbesondere mehr-stoessel-schmiedemaschinenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Manipulator für
Schmiedemaschinen, z. B. Mehr-Stößel-Schmiedemaschinen,
zum Schmieden von runden und kantigen Werkstücken mit
mehreren auf das Schmiedestück radial wirkenden Stößeln,
wobei das Werkstück entsprechend der Schmiedefolge in
axialer Richtung und bei Rundteilen zusätzlich rotorisch
in Umfangsrichtung bewegt wird. Der axiale Vorschub
erfolgt dabei mit einer vorgewählten konstanten
Geschwindigkeit.
Die Axialbewegung des Schmiedestückes wird durch den
Eingriff der Schmiedebacken mit dem Werkstück zum Stillstand
gebracht und während der Druckberührungsphase,
d. h. dem Angriff der Schmiedebacken an dem Werkstück,
im Stillstand gehalten. Solche Schmiedemaschinen sind
im allgemeinen mit hohen bzw. unveränderbaren Hubfrequenzen
ausgestattet und dienen vornehmlich zum
Schmieden von langen Werkstücken.
Bei einer bekannten Ausführung ist die Zangenachse im
Manipulatorgehäuse axial verschiebbar gelagert und wird
axial über Federelemente abgestützt, so daß die Zangenachse
in beide Richtungen ausweichen kann. Während der
Druckberührungsphase wird das Werkstück von den Schmiedewerkzeugen
im Stillstand gehalten. Der konstant weiterlaufende
Antrieb führt dazu, daß sich die Zangenachse
gegen die Federspannung verlagert. Nach Beendigung
der Druckberührungsphase wird die Achse über die
gespannte Feder wieder zurückgestellt. Im Verlauf der
Rückstellbewegung und in Zusammenwirkung mit den beschleunigten
Massen wird rückstellend nicht nur die
Mittelstellung erreicht, sondern das System schwingt in
das gegenüberliegende Federelement hinein und auch
teilweise wieder zurück, wobei die Relativgeschwindigkeit
von Zangenachse und Werkstück zur Schmiedemaschine
auf Null bzw. annähernd Null zurückgeht, bevor die neue
Druckberührungsphase des nächsten Arbeitsspiels beginnt.
Bei dem schwingenden System stehen die Federspannung,
die Massenkräfte und die Geschwindigkeiten in direktem
physikalischen Zusammenhang. Bei diesem System kann ein
ordnungsgemäßes Funktionieren nur sichergestellt werden,
wenn die konstruktiv festgelegten Parameter eingehalten
werden. Schon bei den unterschiedlichen Bearbeitungsarten
(Schruppen, Feinbearbeitung) bildet das
Verhältnis von Berührungszeit und Leerzeit eine Variable,
wodurch sich unterschiedliche Parameter für das
Schwingsystem ergeben.
Das Schwingsystem erfordert die Bindung an eine feste
Hubfrequenz der Schmiedemaschine. Da die Masse, abhängig
von der Werkstückgröße, unterschiedlich ist, ergibt
sich eine nachteilige Wirkung durch Massenänderung auf
das Schwingsystem. Hinzu kommt, daß der
Erststillstand, Verzögerung der Massen von Zangenachse
und Werkstück bei Beginn eines Schmiededurchgangs, von
Werkstück und Zangenachse nur durch die Schmiedewerkzeuge
erzwungen wird und somit das Federmassesystem für
die weiteren Arbeitsspiele angeregt wird.
Für die verschiedenen Arbeitsweisen der Manipulatoren,
drückender und ziehender Betrieb, sowie für das schwingungsfähige
Feder-Masse-System werden große axiale Verschiebewege
für die Zangenachse benötigt, die konstruktiv
berücksichtigt werden müssen und somit insbesondere
bei großen Vorschubwegen je Arbeitsspiel nur mit großem
mechanischem Bauaufwand realisiert werden können.
Aufgabe der Erfindung ist es, bei einem Manipulator für
Schmiedemaschinen der anfangs genannten Art die Nachteile
des Schwingsystems bei der axial verschiebbar
gelagerten Zangenachse auszuschalten und stattdessen
aktiv auf die axiale Verschiebbarkeit der Zangenachse
einzuwirken. Der Manipulator der eingangs erwähnten
Bauart zeichnet sich gemäß der Erfindung dadurch aus,
daß der Zangenachse eine gesteuerte axiale Überlagerungsbewegung
erteilt wird. Vor der Druckberührungsphase
durch die Stößel mit dem Werkstück wird die Zangenachse
mit dem Werkstück zum Stillstand gebracht.
Während der Druckberührungsphase wird die gesteuerte
axiale Überlagerungsbewegung unwirksam gemacht, damit
die Zangenachse sich mit den durch die Materialumformung
ergebenden Längenänderungen frei und zwanglos verlagern
kann.
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung wird für die
Überlagerungsbewegung eine hydraulisch arbeitende Kolben-
Zylinder-Einheit als Gleichlaufzylinder angeordnet.
Ein Teil der Kolbenzylinder-Einheit, vornehmlich der
Kolben, ist mit der Zangenachse starr verbunden, während
der andere Teil der Kolbenzylinder-Einheit, vornehmlich
der Zylinder, ortsfest angebracht ist.
Durch die erfindungsgemäße Anordnung eines steuerbaren
Überlagerungsantriebes für die Axialbewegung der Zangenachse
kann der Manipulator mit einer vorgewählten
Geschwindigkeit fahren, wobei der Zangenachse in axialer
Richtung eine zugeordnete Bewegungscharakteristik
wirksam aufgegeben wird. Eine solche aktive Steuerung
des Systems bewirkt, daß vor Erreichen der Druckberührungsphase
die Geschwindigkeit der Zangenachse und damit
die des Werkstücks relativ zur Schmiedemaschine mit
Sicherheit zu Null wird. Während der Druckberührungsphase
wird die aktive Steuerung der Axialbewegung der
Zangenachse unterbrochen, so daß sich die nicht vorherbestimmbare
Werkstücklängung durch den Schmiedeprozeß
und somit die Axialverlagerung der Zangenachse zum
Manipulator frei und zwanglos einstellen kann. Nach der
Druckberührungsphase wird die Zangenachse gesteuert bis
zum nächsten Arbeitsspiel zurückgestellt. Ein weiterer
Vorteil ergibt sich dadurch, daß sowohl die Schmiedemaschine
mit unterschiedlichen Hubfrequenzen arbeiten
kann, als auch die Stillstandszeiten der Zangenachse entsprechend
den Druckberührungszeiten angepaßt werden
können. Es ist ermöglicht, daß die Zangenachse in vorgegebener
gesteuerter Weise harmonische Bewegungen ausführen
kann, insbesondere harmonisch beschleunigt und verzögert
wird und daß die Zangenachse mit Werkstück somit
auch vor Beginn eines Schmiededurchganges zum Stillstand
gebracht ist und dieser nicht durch die Schmiedebacken
erzwungen werden muß. Durch die vorherbestimmbare
Richtung der Bewegung der Zangenachse wird der
benötigte Verschiebeweg der Achse gegenüber der herkömmlichen
Bauart wesentlich verkleinert, und somit der
mechanische Bauaufwand vermindert.
Gemäß der Erfindung ist weiterhin vorgesehen, daß die
hydraulische Kolben-Zylinder-Einheit als Servo-Steuerungs-
Vorrichtung ausgebildet ist. Mittels der Servosteuerung
kann eine vorherbestimmbare Bewegungscharakteristik
für die Axialbewegung der Zangenachse erzeugt
werden.
Bevorzugt ist die Verwendung einer Servosteuerungsvorrichtung
mit Rückkopplung durch Vergleich der Ist-Werte
und Soll-Werte.
Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels nachstehend erläutert.
Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform eines Manipulators
zur Bewegung des Werkstücks in axialer Richtung
im Längsschnitt und im Schema.
Fig. 2 stellt einen Schnitt nach der Linie II-II
der Fig. 1 durch das Axiallager und die angeordneten
Kolben-Zylinder-Einheiten zum Teil
in Ansicht, zum Teil im Schnitt und im Schema
dar.
Fig. 3 veranschaulicht eine Ausführungsform einer
Servo-Steuerungsvorrichtung für die Steuerung
der Axialbewegung der Zangenachse prinzipmäßig
und im Schema.
Der Manipulator 1 der Fig. 1 bewegt das Werkstück 2
entsprechend der Schmiedefolge in axialer Richtung. Der
Vorschub erfolgt über einen Antrieb, z. B. einen Hydraulik-
Zylinder 3, der mit dem Manipulatorgehäuse 4 verbunden
ist. Die Zangenachse 5 ist im Manipulatorgehäuse
4 axial verschiebbar gelagert; die axiale Lagerung erfolgt
über die mit der Zangenachse 5 fest verbundene
Nabe 6. Am vorderen freien Ende der Zangenachse 5 ist
an einem vorstehenden Bund 7 eine vorbestimmte Anzahl
von Zangenhebeln 8 angeordnet, die um Zapfen 9 schwenkbar
gelagert sind und am freien Ende Zangenbacken 10
tragen, die mit dem Werkstück 2 in Eingriff kommen. Die
Steuerung richtet sich nach der Schmiedefolge.
Die axiale Abstützung der Zangenachse 5 erfolgt über
ein um die Nabe 6 greifendes Axiallager 11, an das eine
oder mehrere hydraulisch arbeitende Kolben-Zylinder-
Einheiten 12 angeordnet sind. In einem in einer Gestellwand
13 oder dergl. ortsfest angebrachten Zylinder 14
ist ein Kolben 15 hydraulisch verschiebbar, der mittels
der Kolbenstange 16 fest mit dem Axiallager 11 verbunden
ist.
Die hydraulisch arbeitende Kolben-Zylinder-Einheit 12
ist vorteilhaft als Servo-Steuerungsvorrichtung 17 ausgebildet,
so daß mittels der Steuerungsvorrichtung eine
vorbestimmbare Bewegungscharakteristik für die Axialbewegung
der Zangenachse 5 erzeugt werden kann. Die
Servo-Steuerungsvorrichtung 17 mit Rückkopplung durch
Vergleich der Ist-Werte und Soll-Werte erlaubt es, die
Axialverschiebung der Zangenachse 5 so zu beeinflussen,
daß vor Erreichen der Druckberührungsphase durch die
Stößel die Zangenachse 5 zum Stillstand kommt.
In diesem Fall wird die Zangenachse 5 mit entsprechend
konstanter Geschwindigkeit entgegengesetzt der konstanten
Vorschubgeschwindigkeit des Manipulatorantriebs
verfahren, und somit wird die Relativgeschwindigkeit
von Zangenachse und Werkstück zur Schmiedemaschine auf
Null gebracht. Während der Druckberührungsphase wird die
aktive Steuerung der Kolben-Zylinder-Einheit 12 durch
eine direkte Verbindung 28 der Hubräume 18 und 19 des
Zylinders außer Kraft gesetzt, und somit kann sich die
Zangenachse 5 trotz des konstanten Vorschubantriebs 3
des Manipulators 1 und durch eine überlagerte Bewegung
der Zangenachse 5 aus der nicht vorherbestimmbaren
Längenausdehnung des Werkstückes durch den Schmiedeprozeß
gegenüber dem Manipulatorgehäuse 4 frei und
zwanglos verlagern. Nach Beendigung der Druckberührungsphase
durch die Stößel der Schmiedemaschine wird
die Servo-Steuerung wieder aktiviert, die Zangenachse 5
zurückgestellt und, bevor das nächste Arbeitsspiel
beginnt, wieder auf die entgegengesetzte Manipulatorgeschwindigkeit
beschleunigt. Mittels der auf die
Axialverschiebung der Zangenachse 5 zusätzlich einwirkenden
programmierbaren Steuerungsvorrichtung 17 als
Überlagerungsantrieb wird aktiv in den axialen Bewegungsablauf
eingegriffen. Es ist mit einfachen Mitteln
möglich, daß die Schmiedemaschine nunmehr mit unterschiedlichen
Hubfrequenzen arbeiten kann, wobei die
relativen Stillstandszeiten der Zangenachse des Manipulators
entsprechend der Druckberührungszeiten durch
die Stößel vorherbestimmbar angepaßt werden können. Des weiteren
kann durch die vorherbestimmbare Richtung der
axialen Verlagerung der Zangenachse zum Manipulatorgehäuse
der Bauraum für den Verschiebeweg und somit der
mechanische Bauaufwand wesentlich vermindert werden.
Mit 30, 31 ist der Drehantrieb für die Zangenachse 5
bezeichnet.
An der Fig. 3 wird ein Ausführungsbeispiel einer
Servosteuerungsvorrichtung erläutert. Die Kolben-
Zylindereinheit 12 wird mittels eines servo-hydraulischen
Ventils 17 gesteuert. Der Sollwert-Eingang
erfolgt rotorisch - mit kleinster Leistung - z. B. mit
einem Schrittmotor 20, der mittels eines Übertragungsgliedes,
z. B. eines Zahnriemens 21, eine Riemenscheibe
22 antreibt und auf ein Spindel-Mutter-System
23 des servo-hydraulischen Ventils 17 wirkt, wodurch
die rotorische Bewegung der Eingangswelle in eine
Linearbewegung so umgesetzt wird, daß die Bewegung des
Ventils 24 entgegengesetzt zur gewünschten Bewegungsrichtung
des Kolbens öffnet. Durch die drehfeste Anbindung
der Gewindespindel 25 mit dem Kolben 15 ist das
Ventil 24 linear direkt mit dem Kolben 15 verbunden, so
daß die Ist-Stellung des Kolbens 15 durch den geschlossenen
mechanischen Regelkreis auf das Ventil 24
wirkt, und somit bei Erreichen des vorgegebenen Sollwertes
das Ventil 24 wieder geschlossen ist. Zur erforderlichen
Unterbrechung der aktiven Steuerung - während
der Druckberührungsphase - werden die Hubräume 18 und
19 der Kolben-Zylinder-Einheit 12 durch Schaltung des
Ventils 26 direkt miteinander verbunden. Zur Kontrolle
der Kolbenstellung und somit der Stellung der Zangenachse,
wird der Ist-Wert des Kolbens 15 über ein
separates Wegmeßsystem 27 erfaßt und in der elektrischen
Steuerung mit dem vorgegebenen Sollwert verglichen.
Claims (5)
1. Manipulator für Schmiedemaschinen, z. B. Mehr-
Stößel-Schmiedemaschinen mit mehreren auf das
Schmiedestück radial wirkenden Stößeln, bei denen
das Werkstück entsprechend der Schmiedefolge axial
bewegt wird, wobei der Vorschubantrieb des Manipulators
mittels einer vorgewählten konstanten Geschwindigkeit
erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß
auf die axial verschiebbar gelagerte Zangenachse
(5) des Manipulators (1) zeitweise ein aktiv steuerbarer,
axial wirksamer Überlagerungsantrieb (17)
einwirkt.
2. Manipulator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Abstützung der axial verschiebbaren
Zangenachse (5) zum Manipulatorgehäuse (4)
eine hydraulisch arbeitende Kolben-Zylinder-
Einheit (12) angeordnet ist, und daß ein Teil der
Kolben-Zylinder-Einheit (12), vornehmlich der
Kolben (15), mit der axial verschiebbaren Zangenachse
(5) verbunden und der andere Teil der Kolben-
Zylinder-Einheit (12), vornehmlich der Zylinder
(14), ortsfest vorgesehen sind.
3. Manipulator nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die hydraulische Kolben-
Zylinder-Einheit (12) als Servo-Steuerungsvorrichtung
ausgebildet ist und daß mittels der
Servosteuerungsvorrichtung (17) eine vorherbestimmbare
Bewegungscharakteristik für die Axialbewegung
der Zangenachse (5) erzeugbar ist.
4. Manipulator nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die aktive Steuerung
der Kolben-Zylinder-Einheit (12) durch eine
direkte Verbindung (28) der Hubräume (18, 19) des
Zylinders außer Kraft gesetzt ist.
5. Manipulator nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
gekennzeichnet durch die Verwendung einer Servo-
Steuerungsvorrichtung (17) mit Rückkopplung durch
Vergleich der Ist-Werte und Soll-Werte.
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