DE4015771A1 - Gewindefurchende schraube - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine gewindefurchende Schraube zum Eindrehen in vorge
bohrte, vorgegossene oder vorgestanzte Löcher in einem Werkstück. Beim Einsatz
gewindefurchender Schrauben ging man bisher davon aus, daß durch die Gewinde
form an der Schraube und das von der Schraube selbst in den Löchern des Werk
stückes gebildete Innengewinde eine derart enge Passung vorgegeben sei, daß
weitere Maßnahmen zur Sicherung gegen ein Losdrehen nicht erforderlich wären.
Außerdem war die Fachwelt der Ansicht, daß eine Abdichtung solcher Schraubver
bindungen infolge der praktisch auf Null reduzierten Toleranzen zwischen Schrau
bengewinde und Innengewinde im Werkstück entweder nicht erforderlich oder aber
nicht realisierbar sei.
Die Erfindung hat sich daher zur Aufgabe gestellt, eine gewindefurchende Schrau
be zu schaffen, mit der die Losdrehsicherheit verbessert werden kann und eine
dichte Schraubverbindung erzielbar ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die gewinde
furchende Schraube mit einer zumindest einen Teil der Gewindeoberfläche be
deckenden Klebstoffbeschichtung versehen ist.
Es hat sich bei Versuchen gezeigt, daß entgegen der allgemeinen Ansicht der
Fachwelt eine auf die Gewindeoberfläche aufgebrachte Klebstoffbeschichtung auch
bei gewindefurchenden Schrauben einsetzbar ist und eine optimale Wirkung mit
sich bringt. Obwohl das Gewinde in den Löchern durch die Schraube selbst herge
stellt wird und die Gewindeflanken von Schraube und Innengewinde demnach satt
aneinander anliegen, wird durch die Klebstoffbeschichtung ein mikrofeiner Film
zwischen Schraube und Bohrungswandung eingezogen, so daß eine effektive Los
drehsicherheit und eine dichte Verbindung gewährleistet werden kann.
Gewindefurchende Schrauben nach DIN 7500 wurden bisher nicht für dichte Verbin
dungen eingesetzt, und andererseits wurden Schrauben mit klebender Beschichtung
nach DIN 267, Teil 27, nur dort eingesetzt, wo Löcher mit vorgefertigtem Innen
gewinde bzw. entsprechende Muttern vorgesehen waren. Auf dem Befestigungssektor
mußte also ein Vorurteil der Fachwelt überwunden werden, um überhaupt die Mög
lichkeit zu erörtern, auf gewindefurchenden Schrauben klebende Beschichtungen
vorzusehen.
Beim Eindrehen einer gewindefurchenden Schraube kann sich die Klebstoffbeschich
tung in gewissen Fällen sogar einem Schmiermittel entsprechend verhalten, um da
durch die Gewindeherstellung zu verbessern und das Einschraubdrehmoment zu ver
ringern. Es ist auf jeden Fall dafür gesorgt, daß auf der gesamten Gewindeober
fläche zumindest über einen Teilbereich der Länge des Gewindeabschnittes ein
Klebstoffilm erzeugt wird, der die Losdrehsicherheit für solche gewindefurchen
den Schrauben wesentlich erhöht und außerdem eine optimale Abdichtung der
Schraubverbindung gewährleistet.
Am wirkungsvollsten sind die erfindungsgemäßen Maßnahmen dann, wenn die gewin
defurchende Schraube einen unrunden, z. B. trilobularen, mehreckigen oder nach
Art eines Gleichdicks ausgeführten Querschnitt aufweist. Der Klebstoff wird dann
praktisch immer wieder in den mit geringerer Gewindehöhe ausgeführten Bereichen
angesammelt und ständig in Form eines dünnen Filmes auf den ganzen Gewindeumfang
weitergezogen.
Je nach Einsatzzweck einer solchen gewindefurchenden Schraube und je nach dem
Material, in welches diese Schraube eingedreht werden soll, bestehen verschiede
ne Möglichkeiten zum Auftragen der Klebstoffbeschichtung. So ist es denkbar,
daß die Klebstoffbeschichtung streifenförmig achsparallel auf den Gewindebe
reich aufgebracht ist. Es kann aber auch vorgesehen werden, daß die Klebstoff
beschichtung in mehreren, mit Abstand aufeinander folgenden, streifenförmigen,
achsparallel verlaufenden Abschnitten aufgetragen ist.
Eine weitere Variante ist darin gelegen, daß die Klebstoffbeschichtung in Form
eines ringförmigen Einzelabschnittes oder in Form mehrerer, in axialer Richtung
mit Abstand aufeinander folgender Ringabschnitte auf den Gewindebereich aufge
bracht ist. Obwohl die Klebstoffbeschichtung in der streifenförmigen Anordnung
in achsparalleler Ausrichtung nicht umfangsgeschlossen auf einem Gewindeab
schnitt vorgesehen ist, wird durch die besondere Ausbildung der gewindefurchen
den Schrauben gewährleistet, daß bei der Herstellung des Innengewindes im Loch
des Werkstückes ein dünner Film von Klebstoff mitgezogen und umfangsgeschlossen
verteilt wird.
Weiters wird vorgeschlagen, daß die Klebstoffbeschichtung aus einem mikrover
kapselten Klebstoff besteht. Zur Sicherung und Dichtung von Schraubverbindungen
zwischen einer gewindefurchenden Schraube und dem in ein Loch eines Werkstückes
eingefurchten Gewindes erfüllen die mit mikroverkapseltem Flüssigkleber vorbe
schichteten Gewindebereiche höchste Anforderungen zur Erhaltung der Vorspann
kraft auch unter dynamischer Beanspruchung quer zur Schraubenachse. Die Mikro
verkapselung ist ein physikalisch-chemisches Verfahren, welches aushärtenden
Flüssigkunststoff in kleinen Kapseln einschließt. Beim Einschrauben und somit
beim Einfurchen des Gewindes im Werkstück platzen die Mikrokapseln auf, wodurch
der Flüssigkunststoff freigesetzt wird und durch Reaktion mit der zweiten Kompo
nente, einem Härter, eine ausgezeichnete Klebverbindung entsteht. Es wird somit
die Losdrehsicherheit garantiert. Obwohl eine erfindungsgemäß ausgebildete ge
windefurchende Schraube bereits nach wenigen Stunden gegen selbsttätiges Lösen
gut gesichert ist und gegen viele Medien einwandfrei dichtet, bleibt die Verbin
dung doch lösbar.
Es ist im Rahmen der Erfindung durchaus möglich, andere Klebstoffbeschichtungen
vorzusehen, insbesondere können auch flüssige Klebstoffe unmittelbar vor dem
Eindrehen der Schraube aufgebracht werden, doch ist gerade mit der Klebstoffbe
schichtung in Form mikroverkapselten Klebstoffes eine optimale Fertigbearbei
tung der Schrauben mit langer Lagerfähigkeit vor dem Eindrehen gewährleistet.
Weitere erfindungsgemäße Merkmale und besondere Vorteile werden in der nachste
henden Beschreibung anhand der Zeichnung noch näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine gewindefurchende Schraube, welche bereits zum Teil in ein Loch eines
Werkstückes eingedreht ist;,
Fig. 2 vergrößert dargestellt einen Teilabschnitt des Gewindebereiches der ge
windefurchenden Schraube.
Die gewindefurchende Schraube 1 besteht aus einem mit einem Gewindeabschnitt 2
ausgebildeten Schaft 3 und einem Schraubenkopf 4. Es wurde hier ein Sechskant
kopf dargestellt. Die erfindungsgemäßen Maßnahmen eignen sich aber nicht nur
auf Schrauben mit Sechskantkopf, sondern auf alle Schrauben mit gewindefurchen
dem Schaftabschnitt, wobei auch Stiftschrauben, also Schrauben ohne Kopf, oder
aber Schrauben mit verschiedensten Köpfen je nach Einsatzzweck vorgesehen werden
können.
Die gewindefurchende Schraube 1 ist mit einer zumindest einen Teil der Gewinde
oberfläche bedeckenden Klebstoffbeschichtung 5 versehen. Vorteilhaft ist diese
Klebstoffbeschichtung aus einem mikroverkapselten Klebstoff gebildet, welcher
bereits an der Fertigungsstätte der Schraube aufgebracht werden kann.
Gewindefurchende Schrauben weisen in der Regel einen unrunden Querschnitt, z. B.
einen trilobularen, mehreckigen oder nach Art eines Gleichdicks ausgeführten
Querschnitt, auf. Es sind aber auch gewindefurchende Schrauben bekannt, welche
über deren Länge, also annähernd achsparallel verlaufende Schlitze oder Einker
bungen aufweisen und somit ebenfalls als gewindefurchende Schrauben zu bezeich
nen sind. Die erfindungsgemäßen Maßnahmen erstrecken sich auch auf solche
Schrauben, also auf alle Schrauben, die sich ihr Gewinde selbst in einem Loch
eines Werkstückes formen.
Die Klebstoffbeschichtung 5 kann auf verschiedene Art und Weise auf den Gewinde
bereich der gewindefurchenden Schraube 1 aufgebracht werden. So ist es möglich,
die Klebstoffbeschichtung streifenförmig achsparallel auf den Gewindebereich
aufzubringen oder aber es können mehrere, mit Abstand aufeinander folgende,
streifenförmige und achsparallel verlaufende Abschnitte aufgetragen werden. Es
ist aber auch möglich, die Klebstoffbeschichtung in Form eines ringförmigen Ein
zelabschnittes oder in Form mehrerer, in axialer Richtung mit Abstand aufeinan
der folgender Ringabschnitte auf den Gewindebereich aufzubringen. Natürlich kann
die Klebstoffbeschichtung auch über den ganzen Gewindebereich des Schaftes 3 der
gewindefurchenden Schraube 1 aufgetragen werden. Es kann dann aber vorkommen,
daß zuviel Klebstoffmaterial vorhanden ist, da zwischen dem Innengewinde im
Werkstück 6 und dem Gewinde der Schraube praktisch kein Spiel vorhanden ist und
nur ein mikrofeiner Film miteingezogen und somit umfangsgeschlossen aufgetragen
werden kann.
Durch die vorliegende Erfindung ist also die Möglichkeit geschaffen worden und
es sind auch die Wirkungen erkannt worden, die sich bei einer Klebstoffbeschich
tung einer gewindefurchenden Schraube ergeben. Es ist daher erstmals die Mög
lichkeit geschaffen worden, gewindefurchende Schrauben entsprechend losdrehsi
cher zu verankern und ferner diese Schraubverbindung optimal abzudichten.
In der vorstehenden Beschreibung wurde stets von gewindefurchenden Schrauben ge
sprochen. Die erfindungsgemäßen Maßnahmen lassen sich aber auch bei gewinde
schneidenden Schrauben in gleicher Weise einsetzen.
Die erfindungsgemäßen Maßnahmen sind auch bei umgekehrter Konstruktion ein
setzbar, also wenn die gewindefurchende Schraube eine zumindest annähernde Zy
linderform aufweist und die Löcher 7 im Werkstück 6 eine unrunde, z. B. eine tri
lobulare, mehreckige oder nach Art eines Gleichdicks ausgeführte Querschnitts
form haben.
Claims (6)
1. Gewindefurchende Schraube zum Eindrehen in vorgebohrte, vorgegossene oder
vorgestanzte Löcher in einem Werkstück, dadurch gekennzeichnet, daß die ge
windefurchende Schraube (1) mit einer zumindest einen Teil der Gewindeober
fläche (2) bedeckenden Klebstoffbeschichtung (5) versehen ist.
2. Schraube nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gewindefurchende
Schraube (1) einen unrunden, z. B. trilobularen, mehreckigen oder nach Art ei
nes Gleichdicks ausgeführten Querschnitt aufweist.
3. Schraube nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kleb
stoffbeschichtung (5) streifenförmig achsparallel auf den Gewindebereich (2)
aufgebracht ist.
4. Schraube nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Klebstoffbeschich
tung (5) in mehreren, mit Abstand aufeinander folgenden, streifenförmigen,
achsparallel verlaufenden Abschnitten aufgetragen ist.
5. Schraube nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kleb
stoffbeschichtung (5) in Form eines ringförmigen Einzelabschnittes oder in
Form mehrerer, in axialer Richtung mit Abstand aufeinander folgender Ringab
schnitte auf den Gewindebereich aufgebracht ist.
6. Schraube nach Anspruch 1 und einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Klebstoffbeschichtung (5) aus einem mikroverkapselten
Klebstoff besteht.
Priority Applications (9)
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Family Applications (1)
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