DE4014588A1 - Pipettiergeraet - Google Patents

Pipettiergeraet

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DE4014588A1
DE4014588A1 DE19904014588 DE4014588A DE4014588A1 DE 4014588 A1 DE4014588 A1 DE 4014588A1 DE 19904014588 DE19904014588 DE 19904014588 DE 4014588 A DE4014588 A DE 4014588A DE 4014588 A1 DE4014588 A1 DE 4014588A1
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pipetting device
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receptacle
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    • B01L3/00Containers or dishes for laboratory use, e.g. laboratory glassware; Droppers
    • B01L3/02Burettes; Pipettes
    • B01L3/021Pipettes, i.e. with only one conduit for withdrawing and redistributing liquids
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    • B01L3/02Burettes; Pipettes
    • B01L3/021Pipettes, i.e. with only one conduit for withdrawing and redistributing liquids
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
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    • B01LCHEMICAL OR PHYSICAL LABORATORY APPARATUS FOR GENERAL USE
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Description

Die Erfindung betrifft ein Pipettiergerät zum Ansaugen und/oder durch Kapillarwirkung Füllen von Gefäßen, vorzugsweise Kapillaren, und zum Ausblasen von Flüssigkeiten aus Gefäßen, vorzugsweise Kapillaren.
Es sind derartige Pipettiergeräte bekannt, die aus einem Gehäu­ se mit einer Aufnahme, vorzugsweise einer Kapillaraufnahme, und einer Pumpe bestehen. Bei den bekannten Lösungen ist die Pumpe nur zur Förderung in einer Richtung geeignet. Um von An­ saugen auf Ausblasen umstellen zu können, ist ein Mehrwegeven­ til vorgesehen, das umgestellt werden kann.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Pipettiergerät der eingangs angegebenen Art zu vereinfachen und zu verbessern.
Zu diesem Zweck ist erfindungsgemäß eine Pumpe, vorzugsweise eine Flügelzellenpumpe, zum Fördern von Luft in zwei Richtun­ gen (Ansaugrichtung und Ausblasrichtung) vorgesehen sowie ein Luftkanal von der Aufnahme zur Pumpe mit einem Ventil, das in der Ruhestellung den Luftkanal abdichtet und das aufsteuerbar ist. Anstelle der vorbekannten, lediglich in einer Richtung fördernden Pumpe ist demnach eine Pumpe vorhanden, die Luft in zwei entgegengesetzte Richtungen fördern kann. Dies ermöglicht es, auf das bisher erforderliche Mehrwegeventil zu verzichten. Es ist ausreichend, wenn ein Ventil vorhanden ist, das lediglich aufsteuerbar ist, das also lediglich geöffnet und geschlossen werden kann. Ein Mehrwegeventil ist nicht mehr nötig.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen be­ schrieben.
Es ist vorteilhaft, wenn das Ventil aus einer Kugel, vorzugs­ weise einer Glaskugel besteht, die in einen als Schlauch aus­ gebildeten Teil des Luftkanals dichtend eingesetzt ist. Ein derartiges Kugelventil hat den Vorteil, daß es sehr fein her­ stellbar und dosierbar ist.
Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung ist gekennzeichnet durch eine den als Schlauch ausgebildeten Teil des Luftkanals beidseits des Kugelventils paßgenau einfassende Schlauchauf­ nahme und einen im Gehäuse längsverschieblich gelagerten Schieber mit einem aus dem Gehäuse ragenden Bedienungsteil und einem den als Schlauch ausgebildeten Teil des Luftkanals im Bereich des Kugelventils einfassenden Betätigungsteil. Im Ruhezustand des Schiebers ist das Kugelventil geschlossen. Die Kugel, vorzugsweise Glaskugel, sitzt dichtend in einem als Schlauch ausgebildeten Teil des Luftkanals und dichtet diesen ab. Wenn das Ventil geöffnet werden soll, um Flüssigkeit anzu­ saugen oder um Flüssigkeit auszublasen, wird der Schieber bewegt. Mit dem Schieber bewegt sich der das Kugelventil einfassende Betätigungsteil des Schiebers. Der Schlauch wird relativ zur Schlauchaufnahme verschoben und hierdurch deformiert. Der Schlauch liegt dann nicht mehr allseits dichtend an der Ventilkugel an; es wird vielmehr eine Umströmung dieser Ventilkugel ermöglicht, das Ventil also geöffnet. Das Pipettiergerät ist sehr einfach aufgebaut. Das Ventil besteht lediglich aus einer Schlauchaufnahme, einem Schieber sowie einer in dem Schlauch angeordneten Kugel. Je nach Bewegungsrichtung (Ansaugrichtung oder Ausblasrichtung) der Pumpe wird Flüssigkeit angesaugt oder ausgeblasen. Die Bedienung des erfindungsgemäßen Pipettiergeräts ist sehr einfach, da zum Öffnen des Ventils lediglich der Schieber bewegt werden muß.
Der Schlauch kann in der Schlauchaufnahme S-förmig geführt sein. Diese Anordnung ist besonders platzsparend.
Die Schlauchaufnahme ist vorzugsweise im Querschnitt U-förmig. In den U-förmigen Querschnitt ragt dabei vorzugsweise das Be­ tägigungsteil des Schiebers hinein. Die Schlauchaufnahme ver­ läuft vorzugsweise in der Querschnittsebene des U-förmigen Querschnitts.
Der Schieber kann in Führungsausnehmungen des Gehäuses längs­ verschieblich geführt sein. Dies ist besonders bei einem zwei­ geteilten Gehäuse vorteilhaft, da dann die Führungen als Aus­ sparungen in den Gehäusehälften besonders einfach hergestellt werden können.
Der Schieber kann auf jeder Seite des Gehäuses ein Bedienungs­ teil aufweisen. Hierdurch ist der Schieber sowohl für Rechts­ händer als auch für Linkshänder einfach zu bedienen. Vorzugs­ weise wird der Schieber in sich symmetrisch und auch symme­ trisch zum Gehäuse ausgestaltet.
Der Betätigungsteil des Schiebers kann das Kugelventil um mehr als 180° einfassen. Wenn der Betätigungsteil das Kugelventil um 180° oder etwas mehr einfaßt, kann er einfach montiert wer­ den.
Vorzugsweise ist der Schieber federbelastet, so daß er nach einer Betätigung wieder selbsttätig in seine Ausgangslage zurückkehrt. Der Feder-Nullpunkt stimmt vorzugsweise mit der neutralen Stellung des Schiebers überein, in der das Kugelven­ til geschlossen ist. Die Feder besteht vorzugsweise aus einer das Gehäuse mit dem Schieber verbindenden Blattfeder. Diese Blattfeder kann aus Kunststoff bestehen. Sie kann an den Schie­ ber angespritzt sein. Weiterhin kann sie in entsprechende Aus­ nehmungen im Gehäuse eingelegt sein. Auch dies ist besonders dann vorteilhaft, wenn das Gehäuse aus zwei Gehäusehälften be­ steht. Es ist dann möglich, bei der Montage die Feder zunächst in eine der Gehäusehälften bzw. darin vorgesehene Aussparungen einfach einzulegen und dann die zweite Gehäusehälfte zu montie­ ren.
Vorzugsweise faßt der Betätigungsteil den Schlauch mit Spiel ein. Das Spiel kann etwa 2/10 mm betragen. Hierdurch wird die Kugel des Kugelventils zwangsweise zentriert. Die Kugel des Kugelventils hat durch das genannte Spiel nämlich innerhalb des Betätigungsteils des Schiebers mehr Bewegungsfreiheit als innerhalb der angrenzenden Schlauchteile, die in die angrenzen­ de Schlauchaufnahme fest eingepaßt sind. Ein weiterer Vorteil des genannten Spiels besteht darin, daß der Schieber vor der Öffnung des Kugelventils zunächst einen gewissen Weg zurückle­ gen muß, der zur Betätigung der Pumpe genutzt werden kann.
Dieser Weg kann insbesondere dazu genutzt werden, die Pumpe bereits vor Öffnung des Ventils einzuschalten. Für eine exakte Dosierung ist es erforderlich, zunächst die Pumpe einzuschal­ ten und erst dann das Ventil zu öffnen. Wenn zuerst das Ventil geöffnet werden würde und dann erst die Pumpe eingeschaltet werden würde, würde die Förderung, sei es in Ansaugrichtung oder in Ausblasrichtung, schlagartig einsetzen und eine exakte Dosierung unmöglich machen. Für eine exakte Dosierung muß also gewährleistet sein, daß vor Öffnung des Ventils die Pumpe eingeschaltet wird. Dies kann durch das erwähnte Spiel gesche­ hen. Es ist aber auch möglich, daß auf andere Weise erreicht wird, daß zuerst die Pumpe eingeschaltet und dann das Ventil erst geöffnet wird.
Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung ist gekennzeichnet durch zwei durch den Schieber betätigbare Schalter, vorzugs­ weise Mikroschalter, zum Einschalten der Pumpe in Ansaugrich­ tung und Ausstoßrichtung. Einer der Schalter dient zum Ein­ schalten der Pumpe in Ansaugrichtung, der andere Schalter dient zum Einschalten der Pumpe in Ausstoßrichtung. Die Schalter können derart betätigbar sein, daß zunächst die Pumpe eingeschaltet wird, bevor das Ventil geöffnet ist. Zu diesem Zweck sind die Schalter und das Spiel zwischen dem Betäti­ gungsteil des Schiebers und dem Schlauch derart aufeinander abgestimmt, daß zunächst die Pumpe eingeschaltet wird und erst dann das Ventil geöffnet wird. Vorzugsweise sind die Schalter in Bewegungsrichtung des Schiebers auf verschiedenen Seiten des Betätigungsteils angeordnet. Je nach Bewegungsrichtung des Schiebers wir einer der beiden Schalter betätigt. Die eine Schieber-Bewegungsrichtung dient demnach zum Ansaugen, die andere Schieber-Bewegungsrichtung zum Ausstoßen der Flüssigkeit.
Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung ist gekennzeichnet durch einen in Richtung der Kapillare bewegbaren Auswerfstift zum Entfernen der Kapillare aus ihrer Aufnahme, der durch einen Drücker betätigbar ist. Der Auswerfstift ragt vorzugs­ weise in die Kapillaraufnahme hinein. Durch Drücken des Drückers wird der Auswerfstift in Richtung der Kapillare bewegt, so daß die Kapillare aus ihrer Aufnahme herausbewegt und ausgeworfen wird.
Vorzugsweise verläuft der Luftkanal durch den Auswerfstift und/oder den Drücker hindurch. Der Luftkanal kann teilweise in Drücker-Längsrichtung und teilweise quer zur Drücker-Längsrich­ tung verlaufen. Die Anordnung eines Teils des Luftkanals im Auswerfstift und/oder im Drücker bzw. in einem Teil des Drückers ist besonders platzsparend.
Vorzugsweise weist der Auswerfstift auf seiner dem Drücker zu­ gewandten Seite einen zylindrischen Teil auf, der in eine ent­ sprechende zylindrische Bohrung des Drückers einsetzbar ist. Hierdurch wird die Montage erleichtert. Weiterhin kann hier­ druch der Auswerfstift als leicht auswechselbares Verschleiß­ teil ausgebildet werden.
Vorteilhaft ist es, wenn in den zylindrischen Teil des Auswerf­ stifts ein Filter, vorzugsweise ein auswechselbares Sterilfil­ ter, einsetzbar ist. Das Filter kann dann auf einfache Weise ausgewechselt werden. Bei Pipettiergeräten muß oft verhindert werden, daß Flüssigkeit in das Gerät gelangt. Zu diesem Zweck kann ein Flüssigkeitsfilter dienen. Dieses muß allerdings dann, wenn es mit Flüssigkeit in Berührung gekommen ist, aus­ gewechselt werden. Zu diesem Zweck kann der Auswerfstift von dem Drücker abgenommen werden. Anschließend kann das Filter aus dem Auswerfstift herausgenommen werden, und ein neues Filter kann eingesetzt werden. Schließlich wird die aus Aus­ werfstift und Filter bestehende Einheit wieder in den Drücker eingesetzt.
Der Drücker ist vorzugsweise federbelastet, damit er nach einer Betätigung zum Auswerfen der Kapillare selbsttätig in seine Ausgangslage zurückkehrt.
Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung ist gekennzeichnet durch einen vom Luftkanal abzweigenden Kapillarkanal, in dem ein Ventil vorgesehen ist und dessen Ende mit dem Umgebungs­ druck verbunden ist. Hierdurch ist es möglich, ohne die Pumpe allein durch Kapillarwirkung anzusaugen. Zu diesem Zweck wird das in dem Kapillarkanal vorgesehene Ventil geöffnet. Da auf beiden Seiten der Kapillare jetzt derselbe Umgebungsdruck herrscht, kann die Kapillare durch Kapillarwirkung gefüllt werden.
Die Abzweigung des Kapillarkanals vom Luftkanal ist vorzugs­ weise in dem Drücker angeordnet.
Das Ventil im Kapillarkanal ist vorzugsweise ein Kugelventil.
Vorteilhaft ist es, wenn im Gehäuse ein vorzugsweise federbe­ lasteter Betätigungsknopf zum Betätigen des Ventils im Kapillarkanal gelagert ist. Durch diesen Knopf kann das Ventil im Kapillarkanal betätigt werden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand der beigefügten Zeichnung im einzelnen erläutert. In der Zeich­ nung zeigt
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine erste Ausführungs­ form des Pipettiergeräts,
Fig. 2 einen Schnitt längs der Ebene A-A in Fig. 1,
Fig. 3 einen elektrischen Schaltplan des in den Fig. 1 und 2 gezeigten Pipettiergeräts,
Fig. 4 einen Querschnitt durch eine zweite Ausführungs­ form eines Pipettiergeräts und
Fig. 5 eine vergrößerte Einzelheit aus der Fig. 4.
Das in den Fig. 1 und 2 dargestellte Pipettiergerät zum Ansau­ gen und/oder über Kapillarwirkung Füllen von Gefäßen, vorzugs­ weise Kapillaren, und zum Ausblasen von Flüssigkeiten aus Ge­ fäßen, vorzugsweise Kapillaren, besteht aus einem Gehäuse 1 mit einer Kapillaraufnahme 13, 14, einer Flügelzellenpumpe 2 zum Fördern von Luft in zwei Richtungen, nämlich in die Ansaugrichtung und in die Ausblasrichtung, und einem Luftkanal von der Kapillaraufnahme 13, 14 zur Pumpe 2 mit einem Ventil, das aus einer Glaskugel 7 besteht, die in einen als Schlauch ausgebildeten Teil des Luftkanals dichtend eingesetzt ist. Das Pipettiergerät kann zum Pipettieren von Glas-Mikro-Präzisionskapillaren eingesetzt werden. Das Gehäuse 1 ist als Pistolengriff mit Fingervertiefungen 21 ausgestaltet. In die Kapillaraufnahme 13, 14 können verschiedenartige und verschieden große Kapillaren aufgenommen werden. Der Luftkanal verläuft von der Kapillaraufnahme 13 über einen im Auswerfstift 12 vorgesehenen Kanal durch den hydrophoben Sterilfilter 11 hindurch in einen Kanal 22, der innerhalb des Drückers 10 vorgesehen ist. Der Kanal 22 innerhalb des Drückers 10 verläuft teilweise in Längsrichtung des Drückers. An seinem dem Auswerfstift abgewandten Ende knickt der Kanal 22 dann rechtwinklig nach unten ab. Über einen Ansatz 23 am Drücker 10 ist der Schlauch 9 geschoben, der den Luftkanal zur Schlauchaufnahme 24 führt. Das andere Ende des Schlauches 9 ist mit der Flügelzellenpumpe 2 verbun­ den.
In den Schlauch 9 ist die Glaskugel 7 dichtend eingesetzt. Diese Glaskugel 7 bildet ein Kugelventil, daß normalerweise geschlossen ist. Der Schlauch 9 wird beidseits des Kugelven­ tils 7 paßgenau in der Schlauchaufnahme 24 eingefaßt. Im Ge­ häuse 1 ist ein Schieber 8 längsverschieblich gelagert. Die Verschiebemöglichkeit des Schiebers 8 wird durch den Doppel­ pfeil B dargestellt. Der Schieber 8 besitzt aus dem Gehäuse 1 ragende Bedienungsteile 25, die ein kreisbogenförmiges Profil aufweisen und die zur besseren Verschiebbarkeit geriffelt sein können. Auf jeder Seite des Gehäuses 1 ist ein Bedienungsteil 25 vorgesehen. Der Schieber 8 ist sowohl in sich als auch rela­ tiv zum Gehäuse 1 symmetrisch. An seinem in den Fig. 1 und 2 unteren Ende besitzt der Schieber 8 einen Betätigungsteil 26, der den Schlauch 9 im Bereich des Kugelventils 7 einfaßt. Der Schlauch 9 ist in der Schlauchaufnahme 24 S-förmig geführt. Die Schlauchaufnahme 24 ist - wie aus Fig. 2 ersichtlich - im Querschnitt U-förmig, wobei in die Öffnung des U-Querschnitts der Betätigungsteil 26 des Schiebers 8 hineinragt. Die Ebene der S-förmigen Krümmung des Schlauches 9 ist dieselbe Ebene wie die Ebene des U-förmigen Querschnitts der Schlauchaufnahme 24, nämlich die Zeichenebene der Fig. 2. Wie aus Fig. 1 er­ sichtlich, faßt der Betätigungsteil 26 des Schiebers 8 das Kugelventil 7 um etwas mehr als 180° ein. Hierdurch kann der Betätigungsteil 20 einfach montiert werden; er wird einfach über das Kugelventil geschoben.
Der Betätigungsteil 26 faßt den Schlauch 9 im Bereich des Ku­ gelventils 7 mit Spiel ein. Im gezeigten Beispiel beträgt dieses Spiel etwa 2/10 mm. Hierdurch wird die Kugel 7 auto­ matisch zentriert. Sie hat im Bereich des Betätigungsteils 26 mehr Platz als in den links und rechts (vgl. Fig. 2) angren­ zenden Bereichen der Schlauchaufnahme 24, so daß sie zwangs­ läufig in der in Fig. 2 gezeigten Stellung in der Mitte des Betätigungsteils 26 gehalten wird.
Der Schieber 8 ist in Führungsausnehmungen 27 des zweigeteil­ ten Gehäuses 1 längsverschieblich geführt. Die Enden der Füh­ rungsausnehmungen 27 bilden gleichzeitig die Anschläge für den Schieber 8. Die Bedienungsteile 25, die aus dem Gehäuse 1 her­ ausragen, bilden mit ihren Enden die Anschläge für den Schie­ ber 8.
Der Schieber 8 ist durch eine Blattfeder 28 federbelastet. Die Blattfeder 28 besteht aus Kunststoff. Sie ist an den Schieber angespritzt, und zwar im Bereich von dessen Betätigungsteil 26. Weiterhin ist die Blattfeder 28 in entsprechende Ausneh­ mungen in den beiden Gehäusehälften 1 eingelegt.
Durch den Schieber 8 sind zwei Mikroschalter 5, 6 betätigbar, die in Bewegungsrichtung B des Schiebers 8 auf verschiedenen Seiten des Betätigungsteils 26 des Schiebers 8 angeordnet sind. Der Betätigungsteil 26 des Schiebers besitzt zu diesem Zweck einen in Fig. 1 links unten verlängerten Endteil 29, an den die Schaltfahnen 30 der Mikroschalter 5, 6 angelegt sind. Bei einer Bewegung des Schiebers 8 nach vorne (in Fig. 1 nach oben) wird der Mikroschalter 6 betätigt, bei einer Bewegung des Schiebers 8 nach hinten (in Fig. 1 nach unten) wird der Mirkoschalter 5 betätigt.
Die Wirkung dieser Schalterbetätigungen geht aus dem Schalt­ plan gemäß Fig. 3 hervor. Die Stromversorgung des die Flügel­ zellenpumpe 2 antreibenden Elektromotors 31 erfolgt durch den Akku 4, der über die Steckbuchse 3 von einem Ladegerät auflad­ bar ist. In Fig. 3 sind beide Schalter 5 und 6 in der Ausgangs­ stellung, also unbetätigt. Wenn der Schalter 6 betätigt wird, liegt der Pluspol des Akkus 4 über den unveränderten Schalter 5 am Minuspol des Motors 31 an. Der Minuspol des Akkus 4 liegt über den eingeschalteten Schalter 6 am Pluspol des Elektromo­ tors 31 an. Der Elektromotor treibt die Flügelzellenpumpe dann in Ausblasrichtung an.
Wenn der Schalter 5 betätigt wird, liegt der Pluspol des Akkus 4 über den unveränderten Schalter 6 am Pluspol des Motors 31 an. Der Minuspol des Akkus 4 liegt über den Schiebeschalter 16 und den geschalteten Schalter 5 am Minuspol des Elektromotors 31 an. Die Flügelzellenpumpe wird dann in Ansaugrichtung betrieben. Durch den Ein-/Aus-Schiebeschalter 16 kann das Ge­ rät insgesamt eingeschaltet bzw. ausgeschaltet werden. In der in Fig. 3 gezeigten neutralen Schaltstellung der Schalter 5 und 6 liegen beide Pole des Elektromotors 31 an dem Pluspol des Akkus 4 an, so daß der Motor sich nicht bewegt.
Am vorderen, in den Fig. 1 und 2 oben dargestellten Ende des Gehäuses 1 befindet sich der Auswurfmechanismus. Mit dem Gehäu­ se 1 ist eine im wesentlichen zylindrische Aufnahme 32 einstüc­ kig verbunden, auf die der äußere Teil 14 der Kapillaraufnahme aufgesteckt ist. Zwischen der äußeren Kapillaraufnahme 14 und der Aufnahme 23 ist die innere Kapillaraufnahme 13 mit einem äußeren Bund derselben eingeklemmt. Die Kapillare befindet sich in den Kapillaraufnahmen 13 und 14. Sie wird in der inne­ ren Kapillaraufnahme 13 dichtend gehalten. In der Aufnahme 32 ist der Drücker 10 längsverschieblich geführt. An dem der Ka­ pillaraufnahme 13 zugewandten Ende des Drückers 10 ist in diesen ein Auswerfstift 12 eingesetzt. Der Auswerfstift 12 ragt in die Durchtrittsöffnung der Kapillaraufnahme 13 teil­ weise hinein. Der mittlere Teil des Auswerfstifts 12 ist im Durchmesser etwa genauso groß wie der Endteil des Drückers 10. Der Auswerfstift 12 ist in Richtung der Kapillare bewegbar, so daß die Kapillare durch diese Bewegung aus ihrer Aufnahme 13 herausbewegt werden kann. Die Bewegung des Auswerfstifts 12 erfolgt durch eine entsprechende Bewegung des Drückers 10. Der Drücker 10 kann einfach dadurch betätigt werden, daß auf das in Fig. 1 rechts gezeigte Ende gedrückt wird. Danach bewegt sich der Drücker durch die Feder 15, die einerseits am Gehäuse 1 und andererseits an einer in eine Nut des Drückers einge­ schnappten Platte abgestützt ist, wieder in die Ausgangslage zurück.
Der Auswerfstift 12 weist auf seiner dem Drücker 10 zuge­ wandten Seite einen zylindrischen Teil auf, der in eine ent­ sprechende zylindrische Bohrung des Drückers einsetzbar ist. In diesem zylindrischen Teil des Auswerfstifts 12 befindet sich ein hydrophober Sterilfilter 11. Wenn dieser Filter 11 ausgewechselt werden soll, wird die aus Drücker 10 und Aus­ werfstift 12 bestehende Einheit aus dem Gerät entfernt. An­ schließend kann der Auswerfstift 12 von dem Drücker 10 ge­ trennt werden. Dies kann dadurch geschehen, daß das heraus­ ragende Ende des Auswerfstifts 12 mit einer Zange herausgezogen wird. Der jetzt zugängliche Filter 11 kann dann ausgewechselt werden. Anschließend wird alles wieder in umgekehrter Reihen­ folge montiert. Der hypophobe Sterilfilter 11 dient zur Ver­ hinderung von Eindringen von Flüssigkeiten in das Gerät.
Das Pipettiergerät arbeitet wie folgt:
Zur Ansaugbewegung wird der Schalter 16 geschlossen, so daß das Gerät insgesamt eingeschaltet ist (Schaltstellung des Schal­ ters 16 wie in Fig. 3 dargestellt). Durch Ziehen des Schiebers 8, also Bewegung des Schiebers nach hinten (in Fig. 1 nach unten) wird die Pumpe 2 über den Mikroschalter 5 in Saugbe­ trieb gesetzt. Durch weiteres Ziehen des Schiebers 8 wird das Kugelventil 7 geöffnet, so daß der Ansaugvorgang eingeleitet wird und somit Flüssigkeit in die Kapillare angesaugt wird. Durch Loslassen des Schiebers 8 geht dieser aufgrund der Wir­ kung der Feder 28 wieder in die Ausgangsstellung zurück.
Die Ausblasbewegung wird durch Schieben des Schiebers 8, also Bewegung des Schiebers 8 in Fig. 1 nach oben, erzeugt. Hier­ durch wird die Pumpe 2 über den Mikroschalter 6 in Druckbewe­ gung gesetzt. Durch weiteres Schieben des Schiebers 8 wird das Kugelventil 7 geöffnet, welches den Ausblasvorgang über den Silikonschlauch 9 des Drückersystems 10, 12 einleitet. Somit erfolgt das Ausblasen der Flüssigkeit aus der Kapillare. Durch Loslassen des Schiebers 8 geht dieser wieder in die Ausgangsstellung mittels Federwirkung (Feder 28) zurück.
Durch Betätigen des Drückers 10 wird die Auswerfbewegung der Kapillare eingeleitet. Nach Erreichen des Anschlages (im ge­ zeigten Ausführungsbeispiel: 6 mm Hub) sind die Kapillaren aus dem Dichtungsteil 13 getreten; sie fallen somit aus der Kapillarenaufnahme 14 heraus. Durch Loslassen des Drückers 10 kehrt dieser wieder, bewirkt durch die Druckfeder 15, in die Ausgangsstellung zurück.
Der Energieteil besteht aus einer Stromversorgung über den Akku 4 mit 1,5 V und 600 mA. Die Wiederaufladung kann über die Ladebuchse 3 erfolgen. Die Flügelzellenpumpe 2 ist geeignet für Rechts- und Linkslauf, somit für Saugen und Drücken. Die Ansteuerung erfolgt über die beiden Mikroschalter 5 und 6 für Rechts- und Linkslauf der Flügelzellenpumpe 2.
Die Fig. 4 und 5 zeigen eine abgewandelte Ausführungsform, bei der gleiche Teile mit gleichen Bezugsziffern bezeichnet sind. Es ist ein vom Luftkanal abzweigender Kapillarkanal 41 vorge­ sehen, in dem sich das Ventil 17 befindet. Das Ende des Ka­ pillarkanals 41 ist mit dem Umgebungsdruck verbunden. Die Ab­ zweigung des Kapillarkanals 41 ist in dem Drücker 10 angeord­ net. Der Drücker 10 besitzt zu diesem Zweck einen weiteren An­ satz 42, über den der den Kapillarkanal 41 bildende, nur teil­ weise zeichnerisch dargestellte Schlauch 43 geschoben ist. Das Ventil 17, das sich im Kapillarkanal 41 befindet, ist ein Ku­ gelventil. Es ist betätigbar durch einen im Gehäuse 1 gelager­ ten Betätigungsknopf 44.
Die Fig. 5 zeigt die Betätigung sämtlicher Funktionen. Der Drücker 10 ist zum Ausstoßen der Kapillare gedrückt. Der Schie­ ber 8 ist gezogen, so daß der Mikroschalter 5 betätigt ist und die Pumpe 2 in Ansaugrichtung betätigt ist. Das Kapillar-Ven­ til 17 ist durch Drücken des Knopfes 44 betätigt, also geöff­ net.

Claims (23)

1. Pipettiergerät zum Ansaugen und/oder über Kapillarwirkung Füllen von Gefäßen, vorzugsweise Kapillaren, und zum Ausbla­ sen von Flüssigkeiten aus Gefäßen, vorzugsweise Kapillaren, bestehend aus
einem Gehäuse (1) mit einer Aufnahme, vorzugsweise einer Kapillaraufnahme (13, 14),
einer Pumpe (2), vorzugsweise einer Flügelzellenpumpe, zum Fördern von Luft in zwei Richtungen (Ansaugrichtung und Ausblasrichtung),
und einem Luftkanal von der Aufnahme (13, 14) zur Pumpe (2) mit einem Ventil (7), das in der Ruhestellung den Luftkanal abdichtet und das aufsteuerbar ist.
2. Pipettiergerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil aus einer Kugel, vorzugsweise einer Glaskugel (7) besteht, die in einen als Schlauch (9) ausgebildeten Teil des Luftkanals dichtend eingesetzt ist.
3. Pipettiergerät nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine den als Schlauch (9) ausgebildeten Teil des Luftkanals beid­ seits des Kugelventils (7) paßgenau einfassende Schlauchauf­ nahme (24) und einen im Gehäuse (1) längsverschieblich gela­ gerten Schieber (8) mit einem aus dem Gehäuse (1) ragenden Bedienungsteil (25) und einem den als Schlauch (9) ausge­ bildeten Teil des Luftkanals im Bereich des Kugelventils (7) einfassenden Betätigungsteil (26).
4. Pipettiergerät nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeich­ net, daß der Schlauch (9) in der Schlauchaufnahme (24) S-förmig geführt ist.
5. Pipettiergerät nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlauchaufnahme (24) im Querschnitt U-förmig ist.
6. Pipettiergerät nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Schieber (8) in Führungsausnehmungen (27) des Gehäuses (1) längsverschieblich geführt ist.
7. Pipettiergerät nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Schieber (8) auf jeder Seite des Gehäuses (1) ein Bedienungsteil (25) aufweist.
8. Pipettiergerät nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Betätigungsteil (26) des Schiebers (8) das Kugelventil (7) um mehr als 180° einfaßt.
9. Pipettiergerät nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Schieber (8) federbelastet (28) ist.
10. Pipettiergerät nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder aus einer das Gehäuse (1) mit dem Schieber (8) ver­ bindenden Blattfeder (28) besteht, wobei die Blattfeder (28) vorzugsweise an den Schieber (8) angespritzt ist.
11. Pipettiergerät nach einem der Ansprüche 3 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Betätigungsteil (26) den Schlauch (9) mit Spiel einfaßt.
12. Pipettiergerät nach einem der Ansprüche 3 bis 11, gekenn­ zeichnet durch zwei durch den Schieber (8) betätigbare Schalter (5, 6), vorzugsweise Mikroschalter, zum Einschalten der Pumpe (2) in Ansaugrichtung und Ausstoßrichtung.
13. Pipettiergerät nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalter (5, 6) in Bewegungsrichtung des Schiebers (8) auf verschiedenen Seiten des Betätigungsteils (26) angeord­ net sind.
14. Pipettiergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ge­ kennzeichnet durch einen in Richtung der Kapillare bewegba­ ren Auswerfstift (12) zum Entfernen der Kapillare aus ihrer Aufnahme (13), der durch einen Drücker (10) betätigbar ist.
15. Pipettiergerät nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Auswerfstift (12) in die Kapillaraufnahme (13) hinein­ ragt.
16. Pipettiergerät nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeich­ net, daß der Luftkanal durch den Auswerfstift (12) und/oder den Drücker (10) hindurch verläuft.
17. Pipettiergerät nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Auswerfstift (12) auf seiner dem Drücker (10) zugewandten Seite einen zylindrischen Teil auf­ weist, der in eine entsprechende zylindrische Bohrung des Drückers (10) einsetzbar ist.
18. Pipettiergerät nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß in den zylindrischen Teil des Auswerfstifts (12) ein Filter (11), vorzugsweise ein auswechselbares Sterilfilter, vorzugs­ weise ein hydrophober Sterilfilter einsetzbar ist.
19. Pipettiergerät nach einem der Ansprüche 14 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß der Drücker (10) federbelastet (15) ist.
20. Pipettiergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen vom Luftkanal abzweigenden Ka­ pillarkanal (41), in dem ein Ventil (17) vorgesehen ist und dessen Ende mit dem Umgebungsdruck verbunden ist.
21. Pipettiergerät nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Abzweigung in dem Drücker (10) angeordnet ist.
22. Pipettiergerät nach Anspruch 20 oder 21, dadurch gekennzeich­ net, daß das Ventil (17) ein Kugelventil ist.
23. Pipettiergerät nach einem der Ansprüche 20 bis 22, gekenn­ zeichnet durch einen im Gehäuse (10) gelagerten, vorzugswei­ se federbelasteten, Betätigungsknopf (44) zum Betätigen des Ventils (17).
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