DE19917029A1 - Verfahren und Vorrichtung zur dosierten Ausgabe von Flüssigkeitsmengen im Bereich von 0,1 nl bis 100 mul - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur dosierten Ausgabe von Flüssigkeitsmengen im Bereich von 0,1 nl bis 100 mulInfo
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Abstract
Kleinste Flüssigkeitsmengen werden bisher mittels als Pumpen arbeitende Magnetventile oder mittels Aktuator betriebener Mikropumpen ausdosiert. Diese Technologien sind unwirtschaftlich, unter anderem weil die effektive Reinigung der Systeme problematisch ist und dies oft zum Ausfall des Gesamtsystems führt. Des weiteren sind die Systeme nicht in der Lage, bei Luftblasen in den Fluidkanälen, die aber kaum zu verhindern sind, zu dosieren. DOLLAR A Das Andosieren der Flüssigkeit wird über einen Gasstoß gesteuert. Durch eine an die Kapillare (5a, b) angeschlossene Gasleitung (6) wird ein Gasstoß geleitet. Mittels dieses Gasstoßes wird eine sich in einem Abschnitt der Kapillare (5b) befindliche Flüssigkeitsmenge (V) ausdosiert. Dies hat den Vorteil, daß der Gasstoß nur auf das Volumen (V) appliziert wird, das auch ausdosiert werden soll. DOLLAR A Dosierte Ausgabe von Flüssigkeitsmengen im Bereich von 0,1 nl bis 100 mul.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 bzw. des Patentanspruchs 2 sowie eine Vorrichtung gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 4.
Zwei an die Tintendrucktechnik angelehnte Technologien haben sich in der
Feinstdosierung durchgesetzt.
Die eine Technologie bezieht sich auf den Einsatz eines sogenannten Drop on
Demand Ventils, wobei es sich um ein Magnetventil handelt, mit dem ein
Flüssigkeitsstrom in einzelne Volumina unterteilt wird. Eine Einzeldosierung
von ca. 50 nl ist möglich. Die Ablösung der Volumina von der Düse wird
durch die in die Flüssigkeit eingekoppelte mechanische Schaltenergie des
Ventils erreicht, d. h. das Ventil arbeitet als Pumpe. Nachteilig bei diesem
Verfahren ist die Tatsache, daß die Ventile sich nicht für den Einsatz von
organischen Lösungsmitteln eignen. Eine Miniaturisierung und Parallelisierung
der Ventile zur Vermeidung von Totvolumina und zur Erzielung kleinerer
Dosiervolumina und des geforderten Automatisierungsgrades ist aufgrund des
komplexen Aufbaus und des Downscalings der Schaltkräfte nachteilig.
Die andere, beispielsweise aus Biotec 1/97, S. 40, 41 bekannte Technologie
sieht vor, Aktuator-betriebene Pumpen einzusetzen. Auch sie haben sich im
Alltag als zuverlässige Dosiereinrichtungen für Flüssigkeiten im nl-Bereich
erwiesen. Als Antriebe solcher Mikropumpen arbeiten Piezokeramiken als
Mikroaktuatoren, die sich nach Anlegen einer Spannung in einer
Vorzugsrichtung verformen. Der Piezoaktuator klebt auf einer
Siliziummembran und überträgt daher seine Formänderung direkt auf diese
Struktur. Über zwei Kabel wird der Aktuator mit der Ansteuerelektronik
verbunden. Auf der Rückseite der Membran befindet sich die zu pumpende
Flüssigkeit in einer etwa 300-800 nl fassenden Pumpenkammer. Der
ausgelöste Druckanstieg pflanzt sich in der Pumpenkammer fort und resultiert
im Austritt eines Tropfens am Auslaß der Mikropumpe. Mit bis zu 1000
Tropfen/sec lassen sich Flußraten bis etwa 700 µl/min erzeugen. Das Volumen
der Tropfen hängt von der verwendeten Flüssigkeit sowie von der angelegten
Spannung und Impulsdauer ab und liegt etwa zwischen 0,5 und 2 nl.
Diese Technologien sind erst dann wirtschaftlich einsetzbar, wenn
Betriebszeiten der Systeme von mehr als 10 000 Stunden erreicht werden.
Diese Betriebszeiten sind bei dem Einsatz von Flüssigchemikalien nicht zu
erreichen. Eine Reinigung und Sterilisation des Dosierkopfes erscheint zwar
prinzipiell möglich, doch zeigt die Praxis, daß die effektive Reinigung der
vorhandenen Systeme problematisch ist und daraus sehr oft der Ausfall des
Gesamtsystems resultiert. Des weiteren sind die Systeme nicht in der Lage, bei
Luftblasen in den Fluidkanälen, die aber kaum zu verhindern sind, zu
dosieren.
Konventionelle Verfahren und Komponenten zur Feinstdosierung von
Flüssigchemikalien erweisen sich für eine Miniaturisierung und damit
wirtschaftlicher Parallelisierung als nur bedingt geeignet. Zusätzlich zu
prinzipiellen Problemen sprechen eine zu starke Viskositätsabhängigkeit der
Dosierung, eine große Empfindlichkeit gegen Verschmutzung und aufwendige
Aufbau- und Verbindungstechnik gegen die Verwendung von etablierten
Dosiertechniken zur wirtschaftlichen Feinstdosierung in der kombinatorischen
Synthese.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren und eine Vorrichtung
bereitzustellen, mit der auf einfache Weise eine exakte Dosierung im nl- bis
µl-Bereich möglich ist.
Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, das Andosieren der Flüssigkeit über
eine Gaszuleitung zu steuern.
Erfindungsgemäß wird daher mittels mindestens eines Gasstoßes, der durch
mindestens eine an die Kapillare angeschlossen oder in der Kapillaren
angeordnete Gasleitung in die Kapillare eingeleitet wird, eine sich in einem
Abschnitt der Kapillare oder in einem Abschnitt der Gasleitung und einem
Abschnitt der Kapillare befindliche Flüssigkeitsmenge ausdosiert.
Erfindungsgemäß besteht auch die Möglichkeit, mittels mindestens eines
Gasstoßes, der durch eine um die Kapillare herum angeordnete Gasleitung an
die Austrittsöffnung der Kapillare geführt wird, eine sich an der
Austrittsöffnung der Kapillare befindliche Flüssigkeitsmenge abzulösen.
Die Verfahren besitzen den Vorteil, daß der Gasstoß nur auf das Volumen
appliziert wird, das auch ausdosiert werden soll. Das auszudosierende
Flüssigkeitsvolumen wird durch die sich zwischen der Austrittsöffnung und der
Einmündung der Gasleitung in der Kapillaren befindlichen Flüssigkeitsmenge
bzw. durch diese Flüssigkeitsmenge und eine sich in einem Abschnitt der
Gasleitung befindliche Flüssigkeitsmenge definiert. Das auszudosierende
Flüssigkeitsvolumen kann auch durch die als Tropfen an der Austrittsöffnung
der Kapillare vorliegende Flüssigkeitsmenge definiert werden. Durch die
Anwendung mikrotechnischer Verfahren zur Herstellung der Kapillaren und
der Gasleitung lassen sich die betreffenden Volumina im nl-Bereich und
darunter mit hoher Genauigkeit einstellen.
Mit Gasstößen, die auf große Oberflächen, beispielsweise auf den
Flüssigkeitsspiegel in einer Vorratskammer, ausgeübt werden, kann unter
anderem auch wegen der unvermeidlichen Gaskompression die erforderliche
Genauigkeit im nl-Bereich und darunter nicht erreicht werden. Das
Dosierverfahren zeichnet sich somit im Vergleich zu bekannten
Pipettierverfahren durch eine bisher nicht erreichte Genauigkeit aus.
Die Flüssigkeit kann aufgrund der Kapillarkräfte aus einer Vorratskammer
nachströmen oder mittels einer Pumpe nachgefördert werden.
Die Dosiervorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß in oder an die
mindestens eine Kapillare in einem vorgegebenen Abstand vor der
Austrittsöffnung der Kapillare mindestens eine Gasleitung mündet.
Mehrere erfindungsgemäße Vorrichtungen können nebeneinander als
Dosierzeilen oder in zweidimensionaler Anordnung als Dosierblöcke
angeordnet werden.
Der Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht im einfachen Aufbau,
der im einfachsten Fall lediglich eine Gasleitung und eine Kapillare aufweist.
Solche Gas- und Flüssigkeitskanäle können durch mikrotechnische Verfahren
hergestellt werden, so daß hochgenaue Querschnitte gefertigt und damit
entsprechend genaue Volumina eingestellt werden können.
Die Gasleitung und die Kapillare können relativ zueinander unterschiedlich
angeordnet sein. Die Gasleitung kann konzentrisch außen um die Kapillare
herum angeordnet sein. In diesem Fall wird das auszudosierende
Flüssigkeitsvolumen über den sich an der Austrittsöffnung der Kapillare
bildenden Tropfen definiert.
Die Gasleitung kann auch innerhalb der Kapillare angeordnet sein. Dann wird
das auszudosierende Flüssigkeitsvolumen über die in der Kapillare zwischen
der Gasleitungsmündung und der Austrittsöffnung der Kapillare stehende
Flüssigkeitssäule definiert.
Eine weitere Anordnungsmöglichkeit besteht darin, die Gasleitung von außen
in die Kapillare einmünden zu lassen. In diesem Fall wird das auszudosierende
Flüssigkeitsvolumen je nach Ausführungsform über die Flüssigkeitssäule
zwischen Gasleitungsmündung und Kapillarenaustrittsmündung oder über die
Summe dieser Flüssigkeitssäule und einer sich in der Gasleitung befindlichen
Flüssigkeitsmenge definiert.
In der Gasleitung kann ein aktives und/oder ein passives Absperrorgan
angeordnet sein, wobei das passive Absperrorgan vorzugsweise benachbart zur
Mündungsstelle angeordnet ist. Das passive Abperrorgan, das beispielsweise
ein Rückschlagventil sein kann, verhindert beim Befüllen der Kapillare ein
Eindringen der Flüssigkeit in die Gasleitung. Besonders wenn sich das Gas in
der Gasleitung in der zu dosierenden Flüssigkeit löst, kann nämlich ein
Eindringen der Flüssigkeit in die Gasleitung die Genauigkeit der Dosierung
beeinträchtigen.
Das aktive Absperrorgan, das beispielsweise ein Ventil sein kann, kann ständig
mit Gas beaufschlagt werden, so daß durch das Schalten des aktiven
Absperrorgans nacheinander Gasstöße erzeugt werden können.
Gemäß einer anderen Ausführungsform kann sich die Gasleitung vor der
Mündungsstelle in die Kapillare verengen, wobei der Querschnitt der
Verengung derart ausgebildet ist, daß ein Eindringen der Flüssigkeit in die
Gasleitung verhindert wird. Diese Ausführungsform hat den Vorteil, daß kein
zusätzliches Bauteil in der Gasleitung integriert sein muß.
Auch in der Kapillare kann vor der Mündungsstelle der Gasleitung(en) ein
Absperrorgan angeordnet sein, um zu verhindern, daß beim Beaufschlagen der
Vorrichtung mit einem Gasstoß Flüssigkeit in die Kapillare entgegengesetzt zur
Austrittsöffnung gedrückt wird. Es können aktive oder passive Absperrogane
eingesetzt werden. Beispielsweise kann das Absperrorgan ein Membranventil
sein.
In Verbindung mit einem Gas/Flüssigkeitssensor in der Kapillare und einem
Steuergerät kann so die Kapillare bis zur Austrittsöffnung gezielt befüllt
werden. Zur Nachförderung der Flüssigkeit kann vorzugsweise die Kapillare
mit einer Vorratskammer verbunden sein, die ggf. zusätzlich mit einem
erhöhten Druck beaufschlagt ist. Die Vorratskammer kann Bestandteil der
Dosiervorrichtung sein.
Von besonderem Vorteil ist es, wenn die Dosiervorrichtung nur passive
Komponenten enthält. Bei der abformtechnischen Herstellung der
Komponenten aus Polymeren ist eine kostengünstige Massenfertigung möglich.
Anstelle eines Absperrorgans in der Kapillaren vor der Mündungsstelle kann
die Kapillare auch mäanderförmig ausgestaltet sein.
Wird die Anordnung gewählt, bei der die Gasleitung von außen in die
Kapillare hineinmündet, bildet vorzugsweise die Gasleitung mit der Kapillaren
einen Winkel 0 < α ≦ 90°. Winkel, die größer als 90° sind, haben den
Nachteil, daß unter Umständen beim Einleiten der Gasstöße die Flüssigkeit
oberhalb der Mündungsstelle in die Kapillare und dann gegebenenfalls in den
Vorratsbehälter zurückgedrückt wird, wenn dort kein Absperrorgan vorgesehen
ist.
Um sicherzustellen, daß sich in der Gasleitung keine Flüssigkeit befindet, die
eventuell das Dosiervolumen verfälschen könnte, wenn das Volumen der
Gasleitung nicht in die Dosierung miteinbezogen sein soll, befindet sich in der
Gasleitung vor der Mündungsstelle in die Kapillare vorzugsweise ein
Gas/Flüssigkeitssensor, der mit einem Steuergerät für die Gaszufuhr verbunden
ist.
Um die Befüllung der Kapillaren im für die Dosierung relevanten Abschnitt zu
überprüfen, kann vor der Austrittsöffnung zusätzlich oder ausschließlich ein
Gas/Flüssigkeitssensor angeordnet sein, der mit einem Steuergerät für die
Flüssigkeitszufuhr verbunden ist.
Wenn vorzugsweise zwei Gasleitungen vorgesehen sind, so münden diese auf
gleicher Höhe gegenüberliegend in die Kapillare.
Vorzugsweise bilden die Gasleitung bzw. Gasleitungen und die Kapillare eine
Y-Verzweigung.
Um die Ablösung der auszudosierenden Flüssigkeit von der Austrittsöffnung zu
erleichtern, kann die Kapillare im Bereich der Austrittsöffnung eine
Erweiterung aufweisen, in der mittig ein die Tropfenablösung unterstützender
symmetrischer Einsatz angeordnet ist.
Um eine Verdunstung und ein Auskristallisieren von gelösten Stoffen und
somit die Gefahr des Verschlusses der Austrittsöffnung zu verhindern, ist die
Kapillare vorzugsweise als Heberleitung ausgebildet. Diese Heberleitung ist an
eine Vorratskammer angeschlossen, aus der die auszudosierende Flüssigkeit
nachströmen kann.
Die Vorrichtung ist somit neben dem eigentlichen Zweck zur Dosierung auch
zur Lagerung von kleinen und kleinsten flüssigen Proben geeignet.
Die Dosiervorrichtung kann vorzugsweise eine Fördereinrichtung,
beispielsweise eine Membranpumpe aufweisen.
Vorzugsweise besteht die Vorrichtung aus zwei Bauteilen, in die die
Gasleitungen, die Kapillare und gegebenenfalls auch eine Pumpe integriert
sind.
Wenn eine Membranpumpe integriert ist, kann zwischen den beiden Bauteilen
die Pump-Membran angeordnet sein, die in der Pumpenkammer über eine
zusätzliche Leitung mit Druckgas beaufschlagt werden kann. Die Membran
dient vorzugsweise auch als Ventilmembran.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform besteht darin, daß die Vorrichtung
als Pipettierspitze ausgebildet ist. Vorzugsweise bilden bei dieser
Ausführungsform die beiden Bauteile zusammen die Pipettierspitze.
Unter Pipettierspitze sei hier unter Bezugnahme auf die Kennzeichnung der
Dosiervorrichtung immer eine Kombination aus Kapillare und Gasleitung
gemeint, im Gegensatz zum Pipettenhütchen, bei dem es sich lediglich um eine
als Innenraum einer Pipettenspitze ausgestaltete Kapillare handelt.
Die Dosiervorrichtung kann vorteilhafterweise als geschlossener Kasten mit
Deck-, Boden- und Umfangswand ausgebildet sein, der eine Gaszuleitung
aufweist. Die Kapillaren sind dabei Bestandteile von Pipetten oder
Pipettenhütchen, die von Öffnungen in der Deckwand aufgenommen werden.
Die Bodenwand weist konische, sich nach unten erstreckende Tüllen auf, in die
die Spitzen der in die Öffnung der Deckwand aufgenommenen Pipetten oder
Pipettenhütchen unter Freilassung ringförmiger Gasleitungen einsteckbar sind.
Die eingesteckten Pipetten oder Pipettenhütchen bilden zusammen mit diesen
ringförmigen Gasleitungen Pipettierspitzen, bei denen ein Gasstoß an die
Austrittsöffnung des Pipettenhütchens geleitet wird, um die sich dort in
Tropfenform befindliche Flüssigkeitsmenge abzureißen und somit zu dosieren.
Insbesondere sollten die Öffnungen in der Deckwand zahlreich sein und können
dann beispielsweise rasterartig als Array angeordnet sein. Ein derart gebildetes
Pipettierarray hat den Vorteil, daß sich eine Vielzahl von Dosierungen simultan
durchführen läßt.
Vorteilhafterweise sind die Öffnungen in der Deckwand zur abdichtenden
Aufnahme der Pipetten oder Pipettenhütchen ausgebildet, damit ein über die
Gaszuführung in den Kasten eingeführter Gasstoß gezielt durch die Tüllen an
der Bodenwand austritt, um dort die Flüssigkeitstropfen abzureißen, und nicht
durch die Öffnung in der Deckwand austritt und dort möglicherweise bei zu
hohem Druck die Pipetten oder Pipettenhütchen herausschleudert.
Damit zwischen der Tülleninnenwand und der Außenwand der Pipette oder des
Pipettenhütchens definierte Gasleitungen entstehen, weist die Innenwand einer
Tülle vorteilhafterweise Abstandsmittel auf. Diese Abstandsmittel sind
bevorzugt als axial angeordnete Rippen ausgebildet. Solche Abstandsmittel sind
wegen ihrer einfachen Struktur herstellungtechnisch günstig.
Beispielhafte Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand
der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch eine Dosiervorrichtung,
Fig. 2 einen Vertikalschnitt durch eine Dosiervorrichtung gemäß einer
weiteren Ausführungsform,
Fig. 3 einen Vertikalschnitt durch eine Dosiervorrichtung, teilweise in
perspektivischer Darstellung, gemäß einer weiteren
Ausführungsform,
Fig. 4 einen Vertikalschnitt durch eine Dosiervorrichtung gemäß einer
weiteren Ausführungsform,
Fig. 5a-c Vertikalschnitte durch die Kapillare im Bereich der
Austrittsöffnung,
Fig. 6a + b Vertikalschnitte durch die Kapillare im Bereich der
Vorratskammer,
Fig. 7 eine schematische Darstellung einer Dosiervorrichtung mit
Steuergerät,
Fig. 8a-c eine Dosiervorrichtung mit integrierter Membranpumpe,
Fig. 9 einen Vertikalschnitt durch eine auf eine Betätigungseinrichtung
aufsetzbare Dosiervorrichtung und
Fig. 10 einen Vertikalschnitt durch eine als Pipettierspitze ausgebildete
Dosiervorrichtung, bei der die Gasleitung von außen in die
Kapillare mündet,
Fig. 11a + b Vertikalschnitte durch eine als Pipettierspitze ausgebildete
Dosiervorrichtung, bei der die Gasleitung innerhalb der
Kapillare angeordnet ist,
Fig. 12a einen Vertikalschnitt durch eine kastenförmig ausgebildete
Dosiervorrichtung,
Fig. 12b + c perspektivische Darstellungen einer kastenförmig ausgebildeten
Dosiervorrichtung.
In der Fig. 1 ist die einfachste Ausführungsform einer Dosiervorrichtung
dargestellt. In einem blockförmigen Bauteil ist eine Kapillare mit den
Abschnitten 5a und 5b sowie eine in die Kapillare einmündende Gasleitung 6
dargestellt. Gaszuleitung 6 und Kapillare 5a, b bilden eine symmetrische Y-
Verzweigung, wobei die Gasleitung 6 mit dem Abschnitt 5a der Kapillaren
einen Winkel α von etwa 90° bildet. Das auszudosierende Volumen V wird
durch die zwischen der Austrittsöffnung 8 und der Mündungsstelle 10 in dem
Kapillarabschnitt 5b befindliche Flüssigkeitsmenge definiert. Die Abmessungen
des Kapillarabschnitts 5b können beispielsweise 20 µm × 20 µm × 250 µm
betragen. Eine Kapillare mit diesen Abmessungen ist beispielsweise mittels
Laserablation zu realisieren.
Durch die Kapillarwirkung fließt die Flüssigkeit durch den Abschnitt 5a und
anschließend in den Abschnitt 5b, bis die gesamte Kapillare gefüllt ist. Durch
Einleiten eines Gasstoßes durch die Gasleitung 6 wird die im Abschnitt 5b
befindliche Flüssigkeit ausdosiert.
Das Dosiervolumen liegt beispielsweise im Bereich von 0,1 bis 500 nl, wobei
ein Bereich von 10 bis 200 nl bevorzugt ist. Um ein Eindringen der Flüssigkeit
in die Gasleitung 6 zu verhindern, kann beispielsweise der Gasdruck in der
Gasleitung entsprechend hoch eingestellt werden.
Eine andere Ausführungsform ist in der Fig. 2 dargestellt. An der
Mündungsstelle 10 kann ein passives Absperrorgan 4, beispielsweise ein
Rückschlagventil angeordnet sein, das den Übertritt aus der Kapillaren 5a, b in
die Gasleitung 6 verhindert. Zusätzlich ist in der Gasleitung ein aktives
Absperrorgan 14 vorgesehen, das auch außerhalb des Bauteiles in einer
Zuleitung zur Gasleitung 6 eingebaut sein kann.
Es ist auch möglich, gemäß einer anderen Variante den unteren Abschnitt 6''
der Gasleitung ebenfalls mit Flüssigkeit zu füllen. In diesem Fall ist das
Absperrorgan 4' oberhalb des Abschnitts 6'' angeordnet. Das Absperrorgan 4
entfällt. Lediglich der obere Abschnitt 6' ist dann flüssigkeitsfrei. Das
auszudosierende Volumen V wird bei dieser Ausführungsform durch die
Flüssigkeitsmenge definiert, die sich im Kapillarabschnitt 5b und in dem
Abschnitt 6'' der Gaszuleitung befindet.
In der Fig. 3 ist eine weitere Ausführungsform dargestellt. Um den Übertritt
der Flüssigkeit an der Mündungsstelle 10 in die Gasleitung 6 zu verhindern, ist
eine Verengung 19 vorgesehen. Aufgrund der sich am Übergang zwischen der
kapillarartigen Verengung 19 und dem im Querschnitt weiteren Bereich der
Gasleitung 6 ausbildenden, stark gekrümmten Flüssigkeitsoberfläche wird die
Flüssigkeit vor einem weiteren Vordringen in die Gasleitung 6 gehindert. Die
Bemessung dieses sogenannten Kapillargaps (Verengung 19) hängt von der
Oberflächenspannung der Flüssigkeit und der Benetzbarkeit des Materials des
Bauteils ab.
Oberhalb des Kapillarabschnitts 5a befindet sich die Vorratskammer 2 zur
Aufnahme der Flüssigkeit. Aufgrund von Kapillarkräften - unterstützt durch
die Schwerkraft - füllt sich die Kapillare 5a, b bis zur Austrittsöffnung 8,
sofern die Flüssigkeit das Material des Bauteils benetzt. Aufgrund der durch
die kleinen Abmessungen der Austrittsöffnung bzw. der Kapillaren bedingten
Kapillarkräfte wird ein Ausfließen der Flüssigkeit verhindert. Die Querschnitte
und die Längen der einzelnen Abschnitte der Kapillaren sind so zu bemessen,
daß bei einem Gasdruckstoß das im Abschnitt 5b befindliche
Flüssigkeitsvolumen nach unten durch die Austrittsöffnung 8 gedrückt wird,
ohne daß Flüssigkeit durch den Kapillarabschnitt 5a in die Vorratskammer 2
zurückgefördert wird.
Eine aktive Flüssigkeitszufuhr, beispielsweise über eine Pumpe, ist somit nicht
Zwingend erforderlich.
Um ein Austrocknen bzw. eine Kontamination der Flüssigkeit zu verhindern,
kann über der Vorratskammer 2 ein Deckel oder eine Abdeckfolie, die
beispielsweise auflaminiert werden kann, aufgebracht sein. Solche Deckel bzw.
Folien sind zum Druckausgleich vorzugsweise mit kleinsten Öffnungen
versehen.
Das Bauteil kann beispielsweise durch Spritzgießen eines Polymers hergestellt
werden. Die schraffierte Fläche kann mit einem eine plane Fläche
aufweisenden Gegenstück (nicht dargestellt) verbunden werden, so daß die als
Nuten dargestellten Kanäle der Kapillare und der Gasleitung abgeschlossen
werden. Beide Teile könnten durch Schweißen oder Kleben miteinander
verbunden werden. Das Bauteil kann an der Oberseite im Bereich der Zufuhr
zur Gasleitung 6 so gestaltet sein, daß eine einfache druckdichte Verbindung
mit einer Gaszuführvorrichtung möglich ist.
In der Fig. 4 ist eine weitere Ausführungsform dargestellt, bei der in
symmetrischer Anordnung zwei Gasleitungen 6a und 6b vorgesehen sind.
Beide Gasleitungen 6a, 6b weisen im Bereich der Mündungsstelle 10 eine
Verengung 19a, 19b auf. Der in der Mitte liegende Kapillarabschnitt 5a ist
zwischen der Mündungsstelle 10 und der im oberen Bereich angeordneten
Vorratskammer 2 mäanderförmig ausgestaltet. Durch die erhöhte Reibung an
den Kapillarwänden, die unter anderem durch die Verlängerung und Biegung
des Kapillarabschnitts bedingt ist, sowie durch die Massenträgheit der
zusätzlichen Flüssigkeit wird bei Beaufschlagung mit einem Gasstoß erreicht,
daß die Flüssigkeit hauptsächlich in Richtung Austrittsöffnung 8 und nur
unwesentlich in Richtung Vorratskammer 2 gedrückt wird. Da die Befüllung
überwiegend über Kapillarkräfte erfolgt, wirkt sich die mäanderförmige
Ausgestaltung hierbei nicht negativ aus.
In den Fig. 5a bis 5c ist die Austrittsöffnung vergrößert dargestellt. Die
Kapillarabschnitte 5a und 5b sowie der untere Bereich der Gasleitung 6 sind
vollständig mit Flüssigkeit gefüllt. Aufgrund der Oberflächenspannung der
Flüssigkeit wird ein weiteres Vordringen in den im Querschnitt weiteren
Bereich des oberen Abschnitts der Gasleitung 6 verhindert. Auch am unteren
Ende des sich zu einer Austrittsöffnung 8 aufweitenden Kapillarabschnitts 5b
wird durch Ausnutzen der Oberflächenspannung ein weiteres Vordringen der
Flüssigkeit unterbunden.
In der sich nach unten aufweitenden Austrittsöffnung 8 ist ein
doppelprismenförmiges Einsatzelement 23 angeordnet, das ein einstückiger
Bestandteil des Gesamtbauteils darstellt. Die durch einen Gasstoß aus der
Gasleitung 6 und aus dem Kapillarabschnitt 5b in die Austrittsöffnung 8
gedrängte Flüssigkeit wird durch das Einsatzelement 23 aufgespalten, wobei
seine tropfenförmige Struktur eine definierte Tropfenablösung unterstützt, wie
dies in der Fig. 5c dargestellt ist.
Die in den Fig. 5a und 5b schraffiert dargestellte Flüssigkeitsmenge 11 geht
gemäß Fig. 5c in den Tropfen 11' über.
In den Fig. 6a und 6b ist ein Vertikalschnitt durch die Vorratskammer 2 und
den oberen an die Vorratskammer angeschlossenen Kapillarabschnitt 5a
dargestellt. Der als Heberleitung dargestellte Kapillarabschnitt 5a ist dann
zweckmäßig, wenn eine Flüssigkeit ausdosiert werden soll, bei der die Gefahr
der Verdunstung und des Auskritallisierens von gelösten Stoffen besteht, die
die Austrittsöffnung verschließen können. Ein Befüllen der Kapillare 5a, 5b
wird mittels eines erhöhten, auf die Flüssigkeit in der Vorratskammer
einwirkenden Gasdrucks erreicht. Aufgrund des Heberprinzips wird durch
Kapillarkräfte und Schwerkraft die weitere Befüllung nach den Dosierschritten
erreicht (Fig. 6b).
Soll nun für einen längeren Zeitraum aus dieser Dosiervorrichtung nicht mehr
dosiert werden, so wird die Flüssigkeit aus der Kapillaren 5a, 5b entfernt. Dies
kann beispielsweise dadurch erreicht werden, daß über die Vorratskammer 2
mittels eines Unterdrucks die Flüssigkeit zurückgesaugt wird, wie dies in der
Fig. 6a dargestellt ist. Die Oberfläche der Flüssigkeit steht nun über die
Vorratskammer und über den Kapillarabschnitt 5a sowie den Abschnitt 5b mit
der Umgebung in Verbindung. Ein Verdunsten über die Vorratskammer kann,
wie oben erwähnt, mittels eines Deckels oder einer auflaminierten Folie
effektiv unterbunden werden. Aufgrund der Länge des Kapillarabschnitts 5a
und aufgrund des kleinen Querschnitts ist die Verdunstung zur Austrittsöffnung
stark vermindert, so daß ein Auskristallisieren in der Kapillaren 5a, 5b
weitgehend verhindert wird.
In der Fig. 7 ist eine schematische Darstellung einer Dosiervorrichtung
dargestellt. Im Kapillarabschnitt 5a ist eine Pumpe 3 angeordnet, die über eine
Steuerleitung 7 mit einem Steuergerät 1 verbunden ist. In der Gasleitung 6 ist
ein aktives Ventil 14 vor der Mündungsstelle 10 angeordnet. Ferner ist in der
Gasleitung 6 eine Druckquelle 9 angeordnet, die über die Steuerleitung 7'
ebenfalls an das Steuergerät 1 angeschlossen ist. Im Bereich der
Austrittsöffnung 8 ist ein Gas- oder Flüssigkeitssensor 28 angeordnet, der über
die Leitung 7'' mit dem Steuergerät 1 verbunden ist. Wenn es sich um einen
Flüssigkeitssensor handelt, kann er auf der Messung der Leitfähigkeit basieren.
Denkbar ist auch ein optischer Sensor, der mittels Absorptionsmessung oder
Messung der Reflexion an der Phasengrenze flüssig gasförmig die
ordnungsgemäße Befüllung des Kapillarabschnitts 5b feststellt.
Eine mögliche Realisierung einer Dosiervorrichtung mit einer Pumpe 3 ist in
den Fig. 8a bis 8c dargestellt. Die Vorrichtung wird durch die beiden
Bauteile 12 und 13 gebildet, die Kanäle und Ausnehmungen aufweisen. Beide
Bauteile 12 und 13 werden unter Zwischenlegen einer Membran 29
zusammengefügt, wie dies in der Schnittdarstellung (Schnitt längs der Linie I-II
in den Fig. 8a, b) der Fig. 8c zu sehen ist. Außer den Kapillarabschnitten 5a
und 5b sowie der Gaszuleitung 6 sind zwei Ausnehmungen 3' und 3'' zwischen
den beiden Kapillarabschnitten 5a und 5b vorgesehen. Die Ausnehmung 3''
wird durch den Druckgaskanal 20 mit Druckluft versorgt.
Wie in der Fig. 8c dargestellt ist, sind Ventile 21, 22 und 14 vorgesehen,
wobei das Ventil 21 am Ende des Kapillarabschnitts 5a angeordnet ist und das
Membranventil 14 ein passives Ventil ist. Die Ventile 21, 22 verhindern als
Rückschlagventile ein Zurückfließen der Flüssigkeit in die Kapillare 5a. Wenn
die durch die Ausnehmung 3'' und die Membran gebildete Aktorkammer mit
einem Unterdruck beaufschlagt wird, wölbt sich die Membran 29 nach oben
und saugt dadurch aus einem nicht dargestellten Vorratsbehälter Flüssigkeit
über den Kapillarabschnitt 5a an, die sich in der unteren durch die
Ausnehmung 3' und die Membran 29 gebildeten Pumpkammer sammelt. Wenn
anschließend in der Aktorkammer ein Überdruck aufgebaut wird, so daß sich
die Membran 29 nach unten durchbiegt, wird die Flüssigkeit durch das Ventil
22 in Richtung Austrittsöffnung gepumpt. Das Ventil 14 befindet sich in der
Gasleitung, verhindert den Übergang der Flüssigkeit in die Gasleitung und
wird durch einen Gasstoß geöffnet, so daß die sich im Kapillarabschnitt 5b
befindliche Flüssigkeit ausdosiert wird.
Vorteilhaft bestehen beide Bauteile 12, 13 sowie die Membran 29 aus
Polymeren. Das Verbinden der Bauteile kann mittels Laserschweißen erfolgen.
In der Fig. 9 ist eine weitere Ausführungsform dargestellt, bei der die
Vorratskammer 2 einen konischen Rand 15 aufweist. Damit kann die
Dosiervorrichtung auf eine Halterung einer herkömmlichen
Betätigungseinrichtung aufgesteckt werden.
In der Fig. 10 ist eine Pipettierspitze 24 dargestellt, in deren Wandung die
Gasleitung 6 angeordnet ist. Zwischen der Vorratskammer 2 und der
Austrittsöffnung 8 befindet sich die Kapillare 5a, 5b. An der Mündungsstelle ist
die Gasleitung mit einer Verengung 19 versehen. Im oberen Abschnitt ist die
Pipettierspitze 24 ebenfalls mit einem konischen Abschnitt 15 versehen, so daß
sie auf die Betätigungseinrichtung 25 aufgesteckt werden kann, die einen Kanal
27 und eine Gaszuführung 26 aufweist. Die Pipettierspitze 24 kann aus zwei
über Filmscharniere miteinander verbundene Hälften bestehen, die
beispielsweise im Spritzgußverfahren hergestellt und anschließend
zusammengefügt werden. Über den Kanal 27 der Betätigungseinrichtung 25
kann über die Austrittsöffnung 8 die Flüssigkeit in die Vorratskammer 2
angesaugt werden. Hierbei wird die sich in der Betätigungseinrichtung 25
befindliche Gaszuführung 26 geschlossen, um ein Ansaugen von Luft hierüber
zu verhindern.
Die Abgabe kann wie bei herkömmlichen Pipetten durch Beaufschlagen der
Vorratskammer 2 mit einem Gasdruck erfolgen. Zur präzisen Dosierung
kleiner, durch den Kapillarabschnitt 5b im Volumen vorbestimmter
Flüssigkeitsmengen werden ein oder mehrere Gasstöße über die Gasleitung 6
gegeben.
In Fig. 11 und Fig. 12 sind zwei weitere beispielhafte Ausführungsformen von
Pipettierspitzen dargestellt, bei denen die Gasleitung bezüglich der Kapillare
unterschiedlich angeordnet ist. Beide Ausführungsformen sind vor allem
herstellungstechnisch vorteilhaft, da sie wegen ihres einfachen Aufbaus als
Massenprodukt herstellbar sind.
In Fig. 11 ist eine Pipettierspitze 24 dargestellt, die aus einem Pipettenhütchen
30 und einer Gasleitung 6 gebildet wird. Das radialsymmetrisch ausgebildete
Pipettenhütchen 30 gliedert sich in eine Pipettenhütchenspitze 31, die in Fig.
11b als vergrößertes Detail dargestellt ist, einen Pipettenhütchenkörper 34 und
ein Pipettenhütchenoberteil 35 mit daran anschließendem
Pipettenhütchenkragen 36, der dazu dienen kann, das Pipettenhütchen 30 an
einer Pipette zu befestigen. Die Gasleitung 6 wird seitlich in den
Pipettenhütchenkörper 34 eingeführt und soweit geführt, daß sie in der
Pipettenhütchenspitze 31 endet. Der Außendurchmesser der Gasleitung 6 ist
dabei viel geringer als der Innendurchmesser des Pipettenhütchenkörpers 34.
Die Pipettenhütchenspitze 31 gliedert sich in einen konischen Bereich 33, der
sich vom Pipettenhütchenkörper weg verjüngt, und einen zylindrischen Bereich
32, der an der einen Seite an den konischen Bereich 33 grenzt und an der
anderen Seite durch die Austrittsöffnung 8 begrenzt wird. Die im Innenraum
des Pipettenhütchens angeordnete Gasleitung 6 endet kurz vor dem Übergang
vom konischen Bereich 33 in den zylindrischen Bereich 32 der
Pipettenhütchenspitze 31. Ausdosiert mittels eines über die Gaszuleitung 6
eingeleiteten Gasstoß wird das Flüssigkeitsvolumen V, das sich zwischen der
Mündung der Gasleitung 6 und der Austrittsöffnung 8 befindet.
In den Fig. 12a-c sind eine Dosiervorrichtung in der Form eines
Pipettierarrays 37 dargestellt bzw. Pipettierspitzen 24, bei denen eine konisch
angeformte, als Gasleitung 6 dienende Tülle 41 um eine Kapillare in Form
eines Pipettenhütchens angeordnet ist. Der besseren Übersicht halber ist in den
Fig. 12a-c immer nur ein Merkmal einer Art exemplarisch mit einem
Bezugszeichen versehen.
Fig. 12b zeigt perspektivisch ein Pipettierarray 37, das aus einem Kasten, aus
einer Umfangswand 38, einer Deckplatte 39 und einer Bodenplatte 43 besteht.
Die Deckelplatte 39 weist Ausnehmungen 40 auf, durch die die
Pipettenhütchen 30 eingeführt und gehalten werden können. Die Bodenplatte 43
weist nach außen herausstehende, konisch ausgeformte Tüllen 41 auf, die, wie
in der perspektivischen Darstellung in Fig. 12c oder auch dem vergrößerten
Schnitt in Fig. 12a zu sehen ist, innen mit axial angeordneten Rippen 42
versehen sind. Eine Tülle 41 nimmt die Spitze 31 sowie einen Teil des Körpers
34 eines Pipettenhütchens 30 auf. Dabei dienen die Rippen 42 als
Abstandshalter, so daß das Gas durch die Tülle 41 an der Pipettenhütchenspitze
31 vorbeiströmen kann. Es gibt zu jeder Ausnehmung 40 in der Deckplatte 39
in der Bodenplatte 43 eine konisch angeformte Tülle 41, die beide passend für
die Aufnahme eines Pipettenhütchens zueinander angeordnet sind. Dies ist in
Fig. 12a im Schnitt durch das gesamte Pipettierarray verdeutlicht.
Wie in Fig. 12c perspektivisch oder in Fig. 12a in einem vergrößerten Schnitt
dargestellt, ist die Pipettenhütchenspitze 31 so in die Tülle 41 eingeführt, daß
die Austrittsöffnung 8 unterhalb des Endes der Tülle 41 liegt. Die als
Gaszuleitung 6 dienende Tülle 41 und das Pipettenhütchen 30 bilden zusammen
eine Pipettierspitze 24, bei der sich an der Austrittsöffnung 8 unter Einfluß der
Schwerkraft und der Oberflächenspannung ein Flüssigkeitstropfen bildet, der
von einem Gasstoß, der durch die Tülle 41 geleitet wird, quasi abgerissen
wird. Der Gasstoß wird durch die Gaszuführung 26 in die kastenförmige
Dosiervorrichtung eingeleitet und tritt dann durch die konischen Tüllen 41 aus.
Da bei dem hier verwendeten Verfahren die Schwerkraft ausgenutzt wird,
sollten die Pipettierspitzen 24 derart angeordnet sein, daß deren
Austrittsöffnung 8 zum Erdboden hinzeigt. Das auszudosierende Volumen wird
über Oberflächenspannung, Viskosität und Dichte der Flüssigkeit sowie den
Druck des Gasstoßes festgelegt.
1
Steuergerät
2
Vorratskammer
3
Pumpe
3
',
3
'' Ausnehmung
4
,
4
' Absperrorgan
5a, b Kapillare
5a, b Kapillare
6
,
6
a,
6
b,
6
',
6
'' Gasleitung
7
,
7
',
7
'' Steuerleitung
8
Auslaßöffnung
9
Druckquelle
10
Mündungsstelle
11
, Flüssigkeitsmenge
11'
Tropfen
12
erstes Bauteil
13
zweites Bauteil
14
aktives Absperrorgan
15
konischer Rand
19
,
19
a,
19
b Verengung
20
Druckgasleitung
21
Ventil
22
Ventil
23
Einsatzelement
24
Pipettierspitze
25
Betätigungseinrichtung
26
Gaszuführung
27
Kanal
28
Sensor
29
Membran
30
Pipettenhütchen
31
Pipettenhütchenspitze
32
zylindrischer Bereich der Pipettenhütchenspitze
33
konischer Bereich der Pipettenhütchenspitze
34
Pipettenhütchenkörper
35
Pipettenhütchenoberteil
36
Pipettenhütchenkragen
37
Pipettierarray
38
Umfangswand
39
Deckplatte
40
Ausnehmung für Pipette
41
Tülle
42
Rippe
43
Bodenplatte
Claims (30)
1. Verfahren zur dosierten Ausgabe von Flüssigkeitsmengen im Bereich
von 0,1 nl bis 100 µl aus einer mit einer Austrittsöffnung versehenen
Kapillare, dadurch gekennzeichnet, daß mittels mindestens eines
Gasstoßes, der durch mindestens eine an die Kapillare angeschlossene
oder in der Kapillaren angeordnete Gasleitung in die Kapillare
eingeleitet wird, eine sich in einem Abschnitt der Kapillare oder in
einem Abschnitt der Gasleitung und einem Abschnitt der Kapillare
befindliche Flüssigkeitsmenge ausdosiert wird.
2. Verfahren zur dosierten Ausgabe von Flüssigkeitsmengen im Bereich
von 0,1 nl bis 100 µl aus einer mit einer Austrittsöffnung versehenen
Kapillare, dadurch gekennzeichnet, daß mittels mindestens eines
Gasstoßes, der durch eine um die Kapillare herum angeordnete
Gasleitung an die Austrittsöffnung der Kapillare geführt wird, eine sich
an der Austrittsöffnung der Kapillare befindliche Flüssigkeitsmenge
abgelöst wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Flüssigkeit kontinuierlich zur Austrittsöffnung gefördert wird und daß
mehrere Gasstöße in zeitlichen Abständen erfolgen.
4. Dosiervorrichtung zum Dosieren von Flüssigkeitsmengen im Bereich
von 0,1 nl bis 100 µl mit mindestens einer Kapillare, dadurch
gekennzeichnet, daß in der oder an der Kapillare (5a, b) in einem
vorgegebenen Abstand vor der Austrittsöffnung (8) der Kapillare
(5a, b) mindestens eine Gaszuleitung (6, 6a, 6b) mündet.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß genau
eine Gasleitung (6) konzentrisch außen um die Kapillare (5) angeordnet
ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß genau
eine Gasleitung (6) innerhalb der Kapillare (5) angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens eine Gasleitung (6) von außen in die Kapillare (5a)
einmündet.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß ein aktives und/oder ein passives Absperrorgan
(4) in der Gasleitung (6, 6a, 6b) angeordnet ist/sind, wobei das passive
Absperrorgan benachbart zur Mündungsstelle (10) angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das
passive Absperrorgan (4) ein Rückschlagventil ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß
sich die Gasleitung (6, 6a, 6b) vor der Mündungsstelle (10) in die
Kapillare (5a, 5b) verengt, wobei der Querschnitt der Verengung
(19, 19a, 19b) derart ausgebildet ist, daß ein Eindringen der Flüssigkeit
in die Gasleitung (6, 6a, 6b) verhindert wird.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Kapillare (5a, 5b) vor der Mündungsstelle
(10) der Gasleitung (6, 6a, 6b) ein Absperrorgan angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gasleitung (6, 6a, 6b) mit der Kapillaren
(5a, 5b) einen Winkel 0 < α ≦ 90° bildet.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß sich in der Gasleitung (6, 6a, 6b) vor der
Mündungsstelle (10) in die Kapillare (5a, 5b) ein Gas/Flüssigkeitssensor
(28) befindet, der mit einem Steuergerät (1) für die Gaszufuhr
verbunden ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß zwei Gasleitungen (6a, 6b) auf gleicher Höhe
gegenüberliegend in die Kapillare (5a, 5b) münden.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gasleitung (6, 6a, 6b) und die Kapillare (5a, 5b)
eine Y-Verzweigung bilden.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 15, gekennzeichnet durch
eine Vorratskammer (2), die mit der Kapillaren (5a) verbunden ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kapillare (5a) vor der Mündungsstelle (10) der
Gasleitung (6, 6a, 6b) mäanderförmig ausgestaltet ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß vor der Austrittsöffnung (8) ein
Gas/Flüssigkeitssensor (28) angeordnet ist, der mit einem Steuergerät
(1) für die Flüssigkeitszufuhr verbunden ist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, daß sich die Kapillare (5a, 5b) im Bereich der
Austrittsöffnung (8) erweitert und daß mittig ein die Tropfenablösung
unterstützender symmetrischer Einsatz (23) angeordnet ist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kapillare (5a, 5b) als Heberleitung ausgebildet
ist, die an eine Vorratskammer (2) angeschlossen ist.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 20, gekennzeichnet durch
eine Fördereinrichtung für die Flüssigkeit.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß die
Fördereinrichtung eine Membranpumpe ist.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 oder 22, gekennzeichnet
durch zwei Bauteile (12, 13).
24. Vorrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen den beiden Bauteilen (12, 13) eine Membran (29) angeordnet
ist.
25. Vorrichtung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß die
Membran (29) eine Pump- und Ventilmembran ist.
26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 25, dadurch
gekennzeichnet, daß sie als Pipettierspitze (24) ausgebildet ist.
27. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein
geschlossener Kasten mit Deck- (39), Boden- (43) und Umfangswand
(38) vorgesehen ist, der eine Gaszuleitung (26) aufweist,
daß die Kapillaren Bestandteile von Pipetten oder Pipettenhütchen (30) sind,
daß die Deckwand (39) Öffnungen (40) zum Einstecken der Pipetten oder Pipettenhütchen (30) aufweist, und
daß in der Bodenwand (43) konische, sich nach unten erstreckende Tüllen (41) angeordnet sind, in die die Spitzen (31) der Pipetten oder Pipettenhütchen (30) unter Freilassung ringförmiger Gasleitungen (6) einsteckbar sind.
daß die Kapillaren Bestandteile von Pipetten oder Pipettenhütchen (30) sind,
daß die Deckwand (39) Öffnungen (40) zum Einstecken der Pipetten oder Pipettenhütchen (30) aufweist, und
daß in der Bodenwand (43) konische, sich nach unten erstreckende Tüllen (41) angeordnet sind, in die die Spitzen (31) der Pipetten oder Pipettenhütchen (30) unter Freilassung ringförmiger Gasleitungen (6) einsteckbar sind.
28. Vorrichtung nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß die
Öffnungen (40) in der Deckwand (39) zur abdichtenden Aufnahme der
Pipetten oder Pipettenhütchen (30) ausgebildet sind.
29. Vorrichtung nach Anspruch 27 oder 28, dadurch gekennzeichnet, daß
die Tüllen (41) an der Innenfläche Abstandsmittel (42) aufweisen.
30. Vorrichtung nach Anspruch 29, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abstandsmittel (42) axial angeordnete Rippen sind.
Priority Applications (2)
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DE1999117029 DE19917029C2 (de) | 1999-04-15 | 1999-04-15 | Verfahren und Vorrichtung zur dosierten Ausgabe von Flüssigkeitsmengen im Bereich von 0,1 nl bis 100 mul |
PCT/EP2000/003346 WO2000062932A2 (de) | 1999-04-15 | 2000-04-13 | VERFAHREN UND VORRICHTUNG ZUR DOSIERTEN AUSGABE VON FLÜSSIGKEITSMENGEN IM BEREICH VON 0,1 NL BIS 100 νL |
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