DE4014509A1 - Gasspueler - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Gasspüler für ein
metallurgisches Gefäß mit einem gasdurchlässigen Bereich,
der an der Unterseite des Gasspülers mit einem Gasanschluß
verbunden ist und bis an die Oberseite des Gasspülers
reicht.
Derartige Gasspüler sind als Kapillarspüler oder
Labyrinthspüler bekannt. Bei den bekannten Gasspülern ist
der gasdurchlässige Bereich an einen einzigen Gasanschluß
angeschlossen. Der gasdurchlässige Bereich ist so
dimensioniert, daß die durchtretende Gasmenge mit einer
hinreichenden Geschwindigkeit in die im Gefäß enthaltene
Schmelze eintritt. Wird die Gasdurchflußmenge reduziert, wie
dies beispielsweise für ein "Feinspülen" erforderlich ist,
dann verringert sich auch die Geschwindigkeit, mit der das
Gas in die Schmelze eintritt. Dadurch wird die Durchmischung
der Schmelze mit dem Spülgas deutlich verschlechtert.
In der EP 02 21 250 A1 ist ein Gasspüler beschrieben, bei
dem sich die Gasdurchgänge düsenförmig verengen. Dadurch
werden Geschwindigkeitsverluste der Gasströmung im Gasspüler
zwar ausgeglichen. Bei einer Verringerung der Gasströmung
verringert sich jedoch auch hier die
Eintrittsgeschwindigkeit des Gases in die Schmelze.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Gasspüler der eingangs
genannten Art vorzuschlagen, bei dem der wirksame
Gasdurchlaßquerschnitt an verschiedene, gewünschte
Gasdurchtrittsmengen anpaßbar ist.
Die genannte Aufgabe ist bei einem Gasspüler der eingangs
genannten Art dadurch gelöst, daß der gasdurchlässige
Bereich in wenigstens zwei gasdurchlässige Teilbereiche
aufgeteilt ist und daß jeder der Teilbereiche an der
Unterseite des Gasspülers mit einem eigenen Gasanschluß
verbunden ist und bis an die Oberseite des Gasspülers
reicht.
Wird eine vergleichsweise große Gasdurchtrittsmenge durch
den Gasspüler geführt, dann strömt diese teilweise durch den
einen Teilbereich und mit ihrem restlichen Teil parallel
durch den anderen Teilbereich. Sie tritt an der Oberseite
des Gasspülers mit einer gewünschten Geschwindigkeit in die
Schmelze ein. Soll dagegen nur eine vergleichsweise kleine
Gasmenge durch den Gasspüler geleitet werden, dann wird
diese nur durch den einen Teilbereich hindurchgeleitet, so
daß auch sie mit einer für die gewünschte Durchmischung
noch hinreichend hohen Geschwindigkeit in die Schmelze
eintritt.
Sind zwei Teilbereiche vorgesehen und sind deren
Gasdurchlaßquerschnitte einander gleich, dann ist der
Gasspüler an zwei unterschiedlichen Gasdurchtrittsmengen
anpaßbar. Sind die Gasdurchlaßquerschnitte der beiden
Teilbereiche untereinander ungleich, dann ist der Gasspüler
an drei verschiedene Gasdurchtrittsmengen anpaßbar. Eine
Anpaßbarkeit an drei verschiedene Gasdurchtrittsmengen läßt
sich auch dadurch erreichen, daß drei Teilbereiche mit
untereinander gleichen Gasdurchlaßquerschnitten vorgesehen
werden.
Soll der Gasspüler an mehr als drei unterschiedliche
Gasdurchtrittsmengen anpaßbar sein, dann sind entsprechend
mehr gasdurchlässige Teilbereiche vorgesehen.
In Ausgestaltung der Erfindung verengt sich die
Querschnittsfläche des Teilbereichs von der Unterseite zur
Oberseite. Dadurch wird im jeweiligen Teilbereich eine
gewisse Düsenwirkung für das durchströmende Gas erreicht.
In Weiterbildung der Erfindung weist wenigstens ein
Teilbereich weiter oben eine andere Querschnittsform als
weiter unten auf. Damit ist eine Verschleißerkennung
erreicht. Denn der Teilbereich zeigt, solange er
unverschlissen ist, ein anderes Erscheinungsbild als dann,
wenn er verschlissen ist.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen und der folgenden Beschreibung.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 schematisch einen Gasspüler perspektivisch;
Fig. 2 eine Aufsicht längs der Linie II-II nach Fig. 1;
Fig. 3 eine Aufsicht längs der Linie III-III nach Fig. 1;
Fig. 4 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Gasspülers
im Längsschnitt;
Fig. 5 einen Querschnitt längs der Linie V-V nach Fig. 4;
und
Fig. 6 einen Querschnitt längs der Linie VI-VI nach Fig. 4.
Ein Gasspüler in Form eines Gasspülkegels 1 weist einen
Grundkörper 2 aus gasundurchlässigem, keramischem Material
auf. In den Grundkörper 2 sind zwei gasdurchlässige
Teilbereiche 3, 4 eingelagert. Die Gasdurchlässigkeit
besteht entweder in einem Aufbau der Teilbereiche 3, 4 aus
porösem, keramischen Material oder in Kapillaren in den
Teilbereichen 3, 4.
Beide Teilbereiche 3, 4 erstrecken sich von der Unterseite 5
des Gasspülkegels 1 bis zu dessen Oberseite 6. Sie sind
durch einen Mittelsteg 7 des Grundkörpers 2 durchgehend
voneinander getrennt.
Jeder der beiden Teilbereiche 3, 4 weist eine obere,
kreissegmentförmige Zone 8 und eine untere Zone 9 auf. Diese
ist beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 bis 3
dreieckförmig und beim Ausführungsbeispiel nach den
Fig. 4 bis 6 rechteckförmig. In jedem Teilbereich 3, 4
verengt sich dessen Querschnittsfläche von der Unterseite 5
zur Oberseite 6.
Beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 bis 3 ist die
Querschnittsfläche des Teilbereichs 3 im Bereich der
Oberseite 6 größer als die des Teilbereichs 4 im Bereich der
Oberseite 6.
Beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 4 bis 6 sind die
Querschnittsflächen der Teilbereiche 3, 4 im Bereich der
Oberseite 6 gleich groß.
An der Unterseite 5 jedes Teilbereichs 3, 4 ist ein eigener
Gasanschluß vorgesehen. Dieser ist von einer
Gasverteilkammer 10 bzw. 11 und einem an diese
angeschlossenen Gasanschlußstutzen 12 bzw. 13 gebildet. Die
Gasanschlußstutzen 12, 13 liegen über ein Dreiwegeventil 14
an einer Gaszuleitung 15. Beim Ausführungsbeispiel nach den
Fig. 1 bis 3 ist das Dreiwegeventil 14 so aufgebaut, daß
es Spülgas wahlweise dem einen Teilbereich 3 oder dem
anderen Teilbereich 4 oder beiden Teilbereichen 3, 4
zuführt. Beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 4 bis 6
genügt es, das Ventil 14 so aufzubauen, daß es Gas entweder
beiden Teilbereichen 3, 4 oder dem einen der beiden
Teilbereiche 3 oder 4 zuleitet.
Die Wirkungsweise des beschriebenen Gasspülers ist etwa
folgende:
Ist das Dreiwegeventil 14 so gestellt, daß die Gaszuleitung
15 zu beiden Teilbereichen 3, 4 offen ist, dann tritt an der
Oberseite 6 an beiden Teilbereichen 3, 4 Spülgas in die
Schmelze des metallurgischen Gefäßes, in das der
Gasspülkegel 1 eingebaut ist. Dabei tritt eine
vergleichsweise hohe Gasdurchtrittsmenge in die Schmelze,
wobei der Druck in der Gaszuleitung 15 eine gewünschte
Gasaustrittsgeschwindigkeit an den Teilbereichen 3, 4
gewährleistet. Es erfolgt also ein "Starkspülen".
Wird das Dreiwegeventil 14 so umgeschaltet, daß nur der
Teilbereich 3 gasdurchströmt ist, dann tritt das Gas
konzentriert am Teilbereich 3 in die Schmelze. Auch wenn der
Gasdruck in der Gaszuleitung 15 reduziert wird, bleibt die
Ausströmgeschwindigkeit des Spülgases am Teilbereich 3
hinreichend groß. Es erfolgt jetzt ein "Normalspülen".
Wird das Ventil 14 so gestellt, daß nur der Teilbereich 4
gasbeaufschlagt wird, dann ist der Austrittsquerschnitt des
Gases in die Schmelze weiter reduziert, so daß auch dann,
wenn der Druck in der Gaszuleitung 15 weiter reduziert wird,
noch eine hinreichend hohe Einströmgeschwindigkeit besteht.
Es erfolgt in diesem Fall ein "Feinspülen". Der Gasaustritt
ist dabei auf den Teilbereich 4 konzentriert.
Durch die Verringerung der Querschnitte der Teilbereiche 3,
4 von der Unterseite 5 zur Oberseite 6 ergibt sich eine
zusätzliche Vergrößerung der Gasaustrittsgeschwindigkeit an
den Teilbereichen 3, 4 gegenüber der
Gaseintrittsgeschwindigkeit an den Teilbereichen 3, 4.
Wird bei den verschiedenen Stellungen des Ventils 14 der
Druck in der Gaszuleitung 15 gleichgehalten, dann ist die
Gasaustrittsgeschwindigkeit dann, wenn nur der Teilbereich 4
durchströmt ist, höher als dann, wenn nur der Teilbereich 3
durchströmt ist und höher als dann, wenn beide Teilbereiche
3, 4 durchströmt sind.
Beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 4 bis 6 sind beide
Teilbereiche 3, 4 gleichgestaltet. Dementsprechend sind die
Strömungsverhältnisse, wenn nur einer der beiden
Teilbereiche 3, 4 gasdurchströmt ist, gleich.
Solange der Gasspülkegel 1 nicht oder wenig verschlissen
ist, wird das Bild entsprechend Fig. 2 bzw. Fig. 5 zu
beobachten sein, das sich aus den Kreissegmenten der oberen
Zonen 8 zusammensetzt. Ist dagegen nach längerem Betrieb der
Gasspülkegel 1 stark verschlissen, dann wird das Bild
entsprechend Fig. 3 bzw. Fig. 6 zu beobachten sein, das
sich aus den Dreieckformen bzw. Rechteckformen der unteren
Zonen 9 zusammensetzt. Dadurch ist der Verschleiß des
Gasspülkegels 1 deutlich erkennbar.
Claims (9)
1. Gasspüler für ein metallurgisches Gefäß mit einem
gasdurchlässigen Bereich, der an der Unterseite des
Gasspülers mit einem Gasanschluß verbunden ist und bis
an die Oberseite des Gasspülers reicht,
dadurch gekennzeichnet,
daß der gasdurchlässige Bereich in wenigstens zwei
gasdurchlässige Teilbereiche (3, 4) aufgeteilt ist und
daß jeder der Teilbereiche (3, 4) an der Unterseite (5)
des Gasspülers (1) mit einem eigenen Gasanschluß (10,
12; 11, 13) verbunden ist und bis an die Oberseite (6)
des Gasspülers (1) reicht.
2. Gasspüler nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Teilbereiche (3, 4) durchgehend von einem
gasundurchlässigen Mittelsteg (7) des Gasspülers (1)
voneinander getrennt sind.
3. Gasspüler nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die wirksamen Gasdurchlaßquerschnitte der
Teilbereiche (3, 4) untereinander gleich sind (Fig.
4 bis 6).
4. Gasspüler nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1
oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die wirksamen Gasdurchlaßquerschnitte der
Teilbereiche (3, 4) ungleich sind (Fig. 1, 2).
5. Gasspüler nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Querschnittsfläche des Teilbereichs (3, 4)
von der Unterseite (5) zur Oberseite (6) verengt.
6. Gasspüler nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens ein Teilbereich (3, 4) weiter oben (8)
eine andere Querschnittsform als weiter unten (9)
aufweist.
7. Gasspüler nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Teilbereiche (3, 4) einen kreissegmentförmigen
Querschnitt aufweisen, wobei die kreissegmentförmigen
Querschnitte etwa einen Kreis innerhalb des
Querschnitts des von einem Gasspülkegel (1) gebildeten
Gasspülers bilden.
8. Gasspüler nach Anspruch 6 und 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der kreissegmentförmige Querschnitt in einer oberen
Zone (8) der Teilbereiche (3, 4) vorgesehen ist und die
Teilbereiche (3, 4) in einer unteren Zone (9) einen
dreieckförmigen oder rechteckförmigen Querschnitt
aufweisen.
9. Gasspüler nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gasanschlüsse (10, 12; 11, 13) über ein
Mehr-Wegeventil (14) an eine Gaszuleitung (15)
angeschlossen sind.
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ID=6405812
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