DE4014283A1 - Kompostaufbereitungsgeraet - Google Patents

Description

Die Erfindung umfaßt ein Gerät zum Aufsetzen oder Umsetzungen von Kompostmieten und Zerkleinern von organischen Abfällen. Für diese Anwendungsbereiche sind bereits Spezialmaschinen im Einsatz, wie beispielsweise das Kompostiergerät nach der DE-OS 35 17 684, bei welchem ein trogartiger Behälter mit einer Fördereinrichtung am Boden und einem Schlagwerk am hinteren Ende des Troges mit einem Schaufellader oder ggf. von Hand beschickt wird. Die Fördereinrichtung transportiert das eingebrachte Material zum Schlagwerk. Dort wird es zerkleinert, nach hinten geschleudert und eine Miete gesetzt. Bei diesem Kompostiergerät ist für die Beschickung ein hoher Aufwand erforderlich und die umlaufende Fördereinrichtung am Boden des Troges ist durch das sperrige Material störanfällig.

Bei der Kompostmaschinenart entsprechend der DE-OS 15 92 657 handelt es sich um Durchfahrgeräte, welche mittels einer Fräseinrichtung das Material aufnehmen und über Kopf nach hinten schleudern. Bei diesen auch als Seitenanbau eines Schleppers ausgeführten Geräten verkleinert sich der Querschnitt der Kompostmiete entsprechend der beim Kompostierungsvorgang stattfindenden Volumenverkleinerung des Materials, was einerseits den Verrottungsprozeß ungünstig beeinflußt und wodurch die Lagerplatznutzung eingeschränkt ist. Dieser Nachteil besteht auch bei den Kompostumsetzgeräten nach der DE-OS 32 06 391 und der DE-PS 34 43 946, welche mit einer im Frontanbau an einem Schlepper auf einer horizontalen Achse rotierend angetriebenen Scheibe das Material aufnehmen und seitlich ablegen. Eine Umsetzung von Kompostmieten ist bei diesen Geräten, wie bei den Durchfahrgeräten nur im Schleuderbereich der rotierenden Werkzeuge möglich.

Nach dem deutschen Patent P 37 19 277 ist ein Weg gezeigt, wie der technische Aufwand bei der Kompostaufbereitung verkleinert und dabei gleichzeitig der optimale Mietenquerschnitt bis zum Ende des Verrottungsvorganges aufrechterhalten werden kann.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist eine Weiterentwicklung der Erfindung P 37 19 277 mit dem Ziel eines geringen Materialaufwandes bei gleichzeitiger Vereinfachung des Kompostaufbereitungsgerätes und Vereinfachung der Handhabung desselben. Die Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruches 1 erreicht.

Zum Befüllvorgang der Schaufel kann die Fräsvorrichtung zweckmäßig über eine Schwingenanordnung aus dem Füllbereich der Schaufel herausgeschwenkt werden. Ohne Kippen der Schaufel, welches einen im Bezug zur Mietenhöhe ungünstigen Wurfwinkel des Fräsgutes zur Folge hat, oder einem Verschieben der Schaufelrückwand mit nicht geringem technischem Aufwand kann der Schaufelinhalt nach der Erfindung abgefräst und die Schaufel entleert werden.

Zum Aufsetzen oder Umsetzen einer Kompostmiete wird bei angehobenem Fräswerk durch Einfahren der Schaufel in das Kompostmaterial die Schaufel gefüllt und zur neu zu errichtenden Kompostmiete gefahren.

Dort wird bei Einführen des Fräswerkes in den Fassungsbereich der Schaufel der Schaufelinhalt abgefräst und die neue Miete im Auswurfbereich aufgesetzt. Durch die veränderliche Höhenstellung der Schaufel kann die Miete bei geringer Fallhöhe des abgefrästen Kompostmaterials aufgetragen werden, wodurch eine besonders lockere Lagerung der Miete erreicht wird.

Die Ausgestaltung der Erfindung geht aus den Ansprüchen 2-4 hervor.

Die Fräsvorrichtung besteht zweckmäßig aus einer Fräswalze mit relativ großem Durchmesser, wodurch diese weniger wickelanfällig ist und wird bevorzugt mit einer über einen Drehpunkt abwinkelbaren Schwinge geführt, wobei durch geeignete Anlenkpunkte eine einfache Führung der Fräswalze für die vorgenannten Aufgaben möglich ist.

Die Bewegung der Fräswalze erfolgt zweckmäßig über hydraulische Stellglieder. Ebenso kann die Fräswalze direkt hydraulisch, durch Einbau eines hydraulischen Antriebs in die Fräswalze angetrieben werden.

An einer an sich schon vorhandenen Schaufel einer Radlademaschine kann die Fräseinrichtung als Zusatzausrüstung vorgesehen sein.

Die für die Abfräsung des Schaufelinhaltes vorgesehene Fräseinrichtung kann gegebenenfalls bei einer Drehrichtungsänderung der Fräswalze auch zum Befüllen der Schaufel eingesetzt werden. Die Fräswalze wird dabei über die Schwingenanordnung zum aufzunehmenden Material geschwenkt.

Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen im besonderen darin, daß mit geringem technischem Aufwand das Aufsetzen oder Umsetzen von Kompostmieten mit der erforderlich lockeren Ablage des Kompostmaterials im verrottungstechnisch optimalen Mietenquerschnitt von einer Maschine mit einer Arbeitskraft bewerkstelligt werden kann.

Dieses gilt auch für den Zerkleinerungsvorgang von Kompostmaterial. Das meist sehr sperrige und damit schlecht transportfähige Material muß bei dem durch die Erfindung möglichen Arbeitsablauf nicht wie bei den bekannten Einrichtungen technisch und personell aufwendig den Fräswalzen zugeführt werden, sondern die Fräsvorrichtung fährt zum Material. Das Material wird von den Fräswalzen am Liegeplatz erfaßt.

Ausführungsbeispiele mit erfindungsbedeutsamen Einzelheiten sind in der Zeichnung dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben. Es zeigt

Fig. 1 als Kompostaufbereitungsgerät in schematischer Darstellung eine Radlademaschine mit einer Fräsvorrichtung im Fronteinfüllbereich der Transportschaufel in einer Seitenansicht bei der Aufnahme von Kompostmaterial,

Fig. 2 das Kompostaufbereitungsgerät nach der Fig. 1 beim Abfräsen des Schaufelinhaltes mit gleichzeitigem Aufsetzen einer Kompostmiete,

Fig. 3 das Kompostaufbereitungsgerät beim Befüllen der Schaufel mit der Fräswalze.

Bei allen Figuren sind zur Vereinfachung der Darstellung die hydraulischen Stellglieder, der Fräswalzenantrieb und die auf der Ansichtsseite befindliche Transportschaufelseitenwand weggelassen.

Die Fig. 1 zeigt eine Radlademaschine 1 mit einer Transportschaufel 2 beim Einfahren der Schaufel in eine Kompostmiete 3. Im Frontbereich 4 der Schaufel ist eine über eine Schwinge 5 anheb- und absenkbare Fräsvorrichtung 6 angeordnet, deren Fräswalze 7 sich über die gesamte Transportschaufelbreite erstreckt. Die Fräswalze ist, wie von Streuwerken bei Stalldüngerstreuern bekannt, als Schneckenwalze mit an der Außenkontur am Schneckengang angebrachten Schneidzinken ausgeführt. Das Anheben und Absenken der Fräsvorrichtung erfolgt hydraulisch. Ebenso kann der Antrieb der Fräswalze hydraulisch erfolgen. Zum Befüllen der Schaufel 2 ist die Fräsvorrichtung angehoben und wird nach der Schaufelfüllung abgesenkt. Am Standort der aufzutragenden Kompostmiete wird, wie in der Fig. 2 gezeigt ist, der Schaufelinhalt durch die Inbetriebnahme der Fräsvorrichtung abgefräst und dabei eine Kompostmiete aufgesetzt.

Zum Abfräsen des Schaufelinhaltes wird die Fräsvorrichtung vorteilhaft mit einer Doppelschwingenanordnung 5, welche über einen Drehpunkt 8 knickbar ist, in den Fassungsbereich der Schaufel hineingeführt.

Die Fräsvorrichtung erfaßt das Material in der Schaufel und schleudert dieses beim Abfräsvorgang aus der Schaufel hinaus.

Wie in der Fig. 3 gezeigt ist, kann die Schaufel auch mit der Fräsvorrichtung 6, gegebenenfalls bei einer Drehrichtungsänderung der Fräswalze 7, befüllt werden. Dieser Schaufelfüllvorgang mit der Fräsvorrichtung, bei welcher die Fräswalze 6 mit der Schwingenanordnung 5 zum aufzunehmenden Kompostmaterial 9 geführt wird, kann bei entsprechender Ausbildung der Fräswalze mit Schneidwerkzeugen 10 auch zum Zerkleinern von sperrigem Gut, wie beispielsweise Astholz vereint sein.

Mit einem beim Fräsbetrieb in seine Wirkstellung schwenkbaren Schutzschild 11, welches zur Verhinderung der Sichtbehinderung bei der Fahrt zurückklappbar ist, wird verhindert, daß Fräsmaterial in Richtung des Fahrzeuglenkers geschleudert wird.

Zur einfachen technischen Darstellung der technischen Funktion ist die Führung der Fräsvorrichtung 6 mit einer im Drehpunkt 8 knickbaren Doppelschwingenanordnung 5 dargestellt.

Im Rahmen der Erfindung könnte diese auch mit einer einfachen Schwinge oder einer Zweiachsenführungsbahn erfolgen.

Claims (4)

1. Kompostaufbereitungsgerät, umfassend eine mit einer Schaufel ausgerüstete Radlademaschine (1) mit einer im Frontbereich (4) der Schaufel (2) angeordneten über eine Schwinge (5) heb- und senkbaren Fräsvorrichtung (6), dadurch gekennzeichnet, daß die Fräsvorrichtung (6) durch eine entsprechende Führung derselben in den Fassungsbereich der Schaufel (2) hineingeführt werden kann.

2. Kompostaufbereitungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fräsvorrichtung (6) über eine Doppelschwingenanordnung (5) geführt ist.

3. Kompostaufbereitungsgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Doppelschwingenanordnung über einen Drehpunkt (8) knickbar ist.

4. Kompostaufbereitungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Schaufel ein in seine Wirkstellung schwenkbarer Schutzschild (11) angebracht ist.