DE4011891A1 - Zweistoffzerstaeubungsduese - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Zweistoffzerstäubungsdüse
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Es sind Zweistoffdüsen mit sogenannter innerer Mischung der bei
den Komponenten Flüssigkeit und Gas bekannt. Hierbei werden Gas-
und Flüssigkeitskomponente in einer Mischkammer innerhalb des
Düsengehäuses zusammengeführt. Anschließend wird dieses Gemisch
dann durch eine Lavaldüse beschleunigt, wobei gleichzeitig die
Flüssigkeit zerstäubt wird.
Die im vorstehenden beschriebenen bekannten Zweistoffzerstäubungs
düsen haben den Nachteil, daß die Schallgeschwindigkeit, die in
der Lavaldüse erreicht werden kann, lediglich die des Flüssig
keitsgasgemisches ist. Die Schallgeschwindigkeit des Gemisches
kann aber erheblich tiefer liegen als die Schallgeschwindigkeit
eines reinen Gases. Für die angestrebte gute Zerstäubung der
Flüssigkeit ist es jedoch wichtig, die Gaskomponente mit mög
lichst hoher Geschwindigkeit mit der Flüssigkeitskomponente in
Kontakt zu bringen, um damit große Scherkräfte und eine ent
sprechend gute Zerteilung der Flüssigkeit zu erreichen.
Ein weiterer Nachteil der bekannten Zerstäubungsdüsen besteht
darin, daß sie einen vergleichsweise kleinen Sprühwinkel haben,
wodurch die Tropfen sehr schnell fliegen und eine Verteilung
des Sprühstromes auf eine größere Fläche erst in einem gewissen
Abstand von dem Düsenaustritt möglich ist. Durch die hohen
Tropfengeschwindigkeiten sind überdies nachteiligerweise nur
kurze Verweilzeiten der Tropfen im Gasstrom bedingt, wodurch
sich für die erwünschten Reaktionen (Verdunstung der Flüssig
keit, Abkühlung etc.) entsprechend lange Wegstrecken ergeben.
Schließlich ist ein weiterer Nachteil der bekannten Zweistoff
zerstäubungsdüsen mit innerer Mischung darin zu sehen, daß die
Flüssigkeit beim Expandieren des Strahles hinter dem Düsenaus
tritt, insbesondere durch Turbulenzen, aus dem Bereich großer
Gasgeschwindigkeiten herausgedrückt werden kann. Dies kann den
Nachteil zur Folge haben, daß die Flüssigkeit im Randbereich
des Sprühstrahles nicht mehr optimal zerstäubt wird. Die Folge
ist das Entstehen unerwünschter großer Tropfen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die im vorstehenden
geschilderten Nachteile bekannter Zweistoffzerstäubungsdüsen
zu beseitigen. Gemäß der Erfindung wird die Aufgabe durch die
im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merk
male gelöst.
Die erfindungsgemäße Zweistoffzerstäubungsdüse zeichnet sich
demgemäß durch eine äußere Mischung der Komponenten Gas und
Flüssigkeit aus, weil die Flüssigkeitskomponente erst nachdem
die Gaskomponente die Lavaldüse durchströmt hat, mit der Gas
komponente in Kontakt gebracht wird. Aufgrund dieser Konzeption
lassen sich vorteilhafterweise sehr hohe Relativgeschwindigkei
ten zwischen der Gaskomponente und der Flüssigkeitskomponente
erzielen. Zum Beispiel können in Lavaldüsen, die mit Luft be
trieben werden, Geschwindigkeiten bis über 700 Meter pro Sekunde
erreicht werden. Durch die erfindungsgemäße Vorschaltung eines
kegelförmigen Pralltellers wird vorteilhafterweise ein dünner
Flüssigkeitsfilm erzielt, der die anschließende Zerstäubung der
Flüssigkeit mittels des eine hohe Geschwindigkeit aufweisenden
Gasstromes begünstigt.
Weitere Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung sind den
Patentansprüchen 2-5 zu entnehmen.
Zur Veranschaulichung und näheren Erläuterung der Erfindung dient
ein Ausführungsbeispiel, das in der Zeichnung dargestellt und
nachstehend ausführlich beschrieben ist.
Die Zeichnung zeigt eine Ausführungsform einer Zweistoffzer
stäubungsdüse im vertikalen Längsschnitt.
Es bezeichnet 10 ein Düsengehäuse mit einem nach Art einer Laval
düse ausgestalteten Innenraum 11. Das Düsengehäuse 10 ist oben
offen ausgebildet und besitzt dort ein Gewinde 12, in das ein
Anschlußteil 13 mit einem entsprechenden Außengewinde 14 einge
schraubt ist. Zwischen Anschlußteil 13 und Düsengehäuse 10 ist
ein elastischer Dichtring 15 eingelegt. Das Anschlußteil 13
weist einen mit 16 bezifferten Anschluß für eine Flüssigkeits
komponente, z. B. Wasser, auf, der sich in einem Rohrteil 17
fortsetzt. Das Rohrteil 17 endet in dem mit 18 bezifferten Aus
trittsbereich des Gehäuseinnenraumes 11.
Das Düsengehäuse 10 besitzt noch einen zweiten Anschluß, der mit
19 bezeichnet ist und zur Zuführung einer Gaskomponente, z. B.
Luft, in den Innenraum des Düsengehäuses 10 dient.
An seinem Austrittsbereich 18 ist das Düsengehäuse 10 von einer
Schutzblende 20 umgeben. Hierzu ist am Düsengehäuse 10 ein Außen
gewinde 21 vorgesehen, auf das die Schutzblende 20 mit einem
entsprechenden Innengewinde 22 aufgeschraubt ist. Die Schutzblende
20 weist einen dem Winkel α des aus dem Austrittsbereich 18 des
Düsengehäuses 10 austretenden Gasstromes angepaßten konisch di
vergierenden Austritt 23 für das Gas-Flüssigkeits-Gemisch auf.
Ferner ist an der Schutzblende 20 ein dem Austrittsbereich 18
des Düsengehäuses 10 vorgeschalteter konischer Prallteller 24
angeordnet und gehalten.
Des weiteren besitzt die Schutzblende 20 einen seitlichen An
schluß 25 zur Zuführung von Sekundärluft. Schließlich ist zwischen
der mit 26 bezifferten Außenwandung des Düsengehäuses 10 und
der Innenwandung der Schutzblende 20 eine schlitzförmige Öffnung
27 zur selbsttätigen Zufuhr von Umgebungsluft (als Sekundärluft)
ausgebildet. Die Sekundärluftanschlüsse 25, 27 sind vorzugsweise
alternativ vorgesehen, können aber auch kumulativ angeordnet sein.
Die im vorstehenden beschriebene und aus der Zeichnung ersichtliche
Zweistoffzerstäubungsdüse arbeitet nun wie folgt. Die Flüssigkeits
komponente, z. B. Wasser, wird in Pfeilrichtung 28 durch die sich
stufenförmig verjüngende Innenbohrung 29 des Rohrteils 17 hin
durchgeführt und strömt schließlich bei 30 in den Austrittsbereich
18 des Düsengehäuses 10 aus. Die Austrittsebene der Lavaldüse 11,
18 ist mit 31 beziffert. Der ausströmende Flüssigkeitsstrahl wird
nun aufgeweitet, damit die Flüssigkeit unter einem möglichst großen
Winkel in den aus dem Austrittsbereich 18 austretenden Hochge
schwindigkeitsgasstrom eintreten kann, um dort zerstäubt zu werden.
Diese Funktion wird von dem konischen Prallteller 24 wahrgenommen,
durch dessen Kegelform dem Flüssigkeitsstrom gleichzeitig ein be
stimmter Winkel aufgeprägt werden kann. Der Prallteller 24 kann
gegebenenfalls auch kugel- oder ebenflächige Form besitzen.
Auf dem Prallteller 24 wird der auftretende Flüssigkeitsstrahl
gleichzeitig in einen Film zerteilt, dessen Dicke deutlich kleiner
ist als der Durchmesser des Flüssigkeitsstrahles vor dem Aufprall
auf den Prallteller. Hierdurch wird die nachfolgende feine Zer
stäubung der Flüssigkeit begünstigt, weil nun nicht mehr ein
dicker Flüssigkeitsstrahl, sondern vielmehr ein dünner Flüssig
keitsfilm vom umgebenden Gasstrom zerteilt zu werden braucht. Der
Prallteller 24 lenkt im übrigen nicht nur den Flüssigkeitsstrom,
sondern auch den Gasstrom ab, so daß ein großer Sprühwinkel
eines gleichmäßig verteilten Zweistoffgemisches entsteht.
Der Prallteller 24 kann in dem kegelförmigen Austritt 23 der
Schutzblende 20 in geeigneter Weise, z. B. mittels Stegen 32, 33,
gehalten sein.
Der nach "Variante 1" vorgesehene Sekundärluftanschluß 25 kann aus
mehreren radialen Bohrungen bestehen, die am Umfang der Schutz
blende 20 in gleichmäßigen Winkelabständen zueinander angeordnet
sein können. In diesem Fall bietet sich die bereits oben er
wähnte Verschraubung der Schutzblende 20 bei 21, 22 mit dem
Düsengehäuse 10 an.
Für den Fall, daß ein ringförmiger Zuführungsschlitz 27 zur Zu
fuhr der Sekundärluft vorgesehen sein soll ("Variante 2"), ist
die Schutzblende 20 zweckmäßigerweise punktförmig an mehreren
Stellen mit dem Düsengehäuse 10 verbunden. Eine Verschraubung ist
in diesem Fall nicht opportun.
Die Zufuhr der Sekundärluft (bei 25 und/oder bei 27) erfolgt
selbsttätig durch den bei 18 durch den austretenden Gasstrom er
zeugten Unterdruck innerhalb der Schutzblende 20. Durch die zu
geführte Sekundärluft wird vermieden, daß in den "toten Zonen"
außerhalb des Gasstrahles Turbulenzen entstehen, die zum Anhaften
von Flüssigkeitsteilchen am Düsengehäuse 10 oder an der Innenseite
der Schutzblende 20 führen und damit eine Ursache zum Entstehen
unerwünschter gröberer Tropfen bilden könnten. Die Sekundärluft
strömung bewirkt, daß diese strömungstechnisch gesehen "toten
Zonen" mit Umgebungsluft gespült werden.
Bei Düsen, die in Anlagen (z. B. zur Rauchgasentschwefelung) mit
einer zusätzlichen Sperrluft gegen Verschmutzung geschützt werden
müssen, können die Sekundärluftöffnungen 25 bzw. 27 auch zum An
schluß der Sperrluftzufuhr verwendet werden.
Gegenüber bekannten Düsen, die ebenfalls mit Außenmischung ar
beiten, bringt die Erfindung insgesamt gesehen den Vorteil eines
großen Zustromquerschnitts für die Flüssigkeit, wodurch die Düse
verstopfungsunempfindlich wird. Durch den konzentrierten hoch
beschleunigten Gasstrom sind kleinereTropfen möglich. Außerdem
wird ein großer Sprühwinkel mit gleichzeitig kleineren Tropfenge
schwindigkeiten erreicht.
Claims (5)
1. Zweistoffzerstäubungsdüse mit einem Düsengehäuse, das einen
axialen Anschluß für ein flüssiges Medium, z. B. Wasser, und
einen radialen Anschluß für ein gasförmiges Medium, z. B. Druck
luft, aufweist, wobei der radiale Anschluß für das gasförmige
Medium in einen nach Art einer Lavaldüse geformten Innenraum
des Düsengehäuses einmündet,
dadurch gekennzeichnet, daß der axiale Anschluß (13, 16) für
das flüssige Medium sich innerhalb des Düsengehäuses (10) in
einem den lavaldüsenförmigen Innenraum (11) zentrisch durch
setzenden und im Austrittsbereich (18) desselben endenden
Rohrteil (17, 29) fortsetzt und daß dem Austrittsbereich (18)
und dem Rohrteil (17, 29) ein kegelförmiger, kugelförmiger
oder ebenflächiger Prallteller (24) vorgeschaltet ist.
2. Zweistoffzerstäubungsdüse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Düsengehäuse (10) an seinem
Austrittsbereich (18) von einer Schutzblende (20) umgeben
ist, die einen dem Winkel (α) des aus dem Austrittsbereich
(18) des Düsengehäuses (10) austretenden Gasstromes ange
paßten, konisch divergierenden Austritt (23) für das Gas-
Flüssigkeits-Gemisch aufweist, und daß der Prallteller (24),
im Austritt (23) der Schutzblende (20) angeordnet und gehal
ten ist (32, 33).
3. Zweistoffzerstäubungsdüse nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzblende (20) auf das
Düsengehäuse (10) (bei 21, 22) aufgeschraubt ist und einen
oder mehrere seitliche Anschlüsse (25) zur Zuführung von
Sekundärluft besitzt.
4. Zweistoffzerstäubungsdüse nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Außenwandung (26) des
Düsengehäuses (10) und Innenwandung der Schutzblende (20)
eine schlitzförmige Öffnung (27) zur selbsttätigen Zufuhr von
Umgebungsluft (Sekundärluft) ausgebildet ist.
5. Zweistoffzerstäubungsdüse nach einem oder mehreren der vor
stehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der axiale Anschluß (13, 16) für
das flüssige Medium zusammen mit dem sich daran anschließenden
Rohrteil (17, 29) ein gemeinsames Bauteil bildet, welches
dichtend (15) auf das oben offene Düsengehäuse (10) aufge
schraubt ist (bei 12, 14).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19904011891 DE4011891A1 (de) | 1990-04-12 | 1990-04-12 | Zweistoffzerstaeubungsduese |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (2)
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