DE4011462A1 - Messgeraet mit wenigstens einem anschlussstecker fuer einen externen lichtwellenleiter - Google Patents
Messgeraet mit wenigstens einem anschlussstecker fuer einen externen lichtwellenleiterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Meßgerät mit wenigstens einem
Anschlußstecker für einen extremen Lichtwellenleiter
gemäß der Gattung des Anspruchs 1.
Bekannte Meßgeräte mit optischen Anschlußsteckern sind
ausnahmslos nach dem Prinzip der stumpfen Kopplung
aufgebaut. Die lichtführenden Kerne der Lichtwellenleiter
werden fluchtend möglichst dicht zueinander
gebracht, im Extremfall berühren sich die Enden der im
Anschlußstecker aufeinanderstoßenden Lichtwellenleiter.
Werden in einem Glasfaser-System optische Sender mit
großer Kohärenzlänge, z. B. Laserdioden, eingesetzt, so
wird bei bekannten Systemen eine Berührung der Faserkerne
aus zwei Gründen vorgesehen.
a) Besteht ein Luftspalt zwischen den beiden
Faserenden, so bildet dieser aufgrund der zweimaligen
Glas-Luft-Reflexion (Glas-Luft/Luft-Glas) einen
Hohlraumresonator. Geringste Änderungen des Luftspalts,
z. B. durch Temperatureinflüsse, oder Änderungen der Laserwellenlänge
oder Änderungen der Modenverteilung bei
Mehrmodenfasern, z. B. durch Faserbiegung, bewirken eine
Veränderung der Resonanzbedingungen des Resonators und
demzufolge eine veränderte Übergangsdämpfung, die einige
0,1 dB betragen kann. Derart hohe Dämpfungsschwankungen
können bei Meßgeräten nicht hingenommen
werden, weshalb aus diesem Grund bei den bekannten Meßgeräten
ein Luftspalt im Anschlußstecker vermieden
wird.
b) Moderne Halbleiter-Laserdioden sind sehr empfindlich
gegen Reflexionen. Ein Luftspalt im Anschlußstecker,
bei der jeder Glas-Luft-Übergang ca. 4% reflektiert,
ist in den meisten Anwendungsfällen nicht tolerierbar.
Auch aus diesem Grund werden bei herkömmlichen Meßgeräten
vorwiegend Kontaktstecker verwendet, bei denen die
Fasern zumindest im Kernbereich aufeinandergepreßt
werden, um einen sicheren Kontakt zu gewährleisten. Die
sich berührenden Faserenden haben jedoch den Nachteil,
daß schon geringste Staub- und Schmutzpartikel im Kontaktbereich
genügen, um sowohl die Übergangsdämpfung zu
erhöhen, als auch im Extremfall die Faserenden zu
beschädigen. Die herkömmlichen Steckerverbindungen müssen
daher bei der Montage unbedingt schmutzfrei gehalten
werden, weshalb jeweils vor dem Anschließen eines
Lichtwellenleiters die Faserenden sorgfältig gereinigt
werden müssen. Bei einem optischen Meßgerät werden die
Steckverbindungen an häufig wechselnden Einsatzstellen
betätigt, so daß ein häufiges Reinigen bei den herkömmlichen
Meßgeräten erforderlich ist und eine große Gefahr
der Beschädigung der Faserenden besteht.
Um Beschädigungen der Faserenden im Bereich der Anschlußstecker
zu vermeiden, kann zwischen den Faserenden
ein weiches Anpaßmedium vorgesehen werden, beispielsweise
ein sogenanntes Immersionsöl. Dies hat jedoch
den Nachteil, daß die Handhabung dadurch sehr kompliziert
wird und ein undefiniertes Kriechen des Öls
Beeinträchtigung hervorrufen kann. Außerdem haben derartige
Öle Langzeiteffekte, die eine weitere Unsicherheit
mit sich bringen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Meßgerät
mit Anschlußstecker zu schaffen, bei denen Beschädigungen
der Faserenden vermieden werden und reproduzierbare
Dämpfungswerte erhalten werden.
Die Lösung dieser Aufgabe wird bei einem Meßgerät der
eingangs genannten Gattung durch die im Hauptanspruch
angegebenen Merkmale erhalten. Durch die Anordnung der
Enden der im Anschlußstecker aufeinandertreffenden
Lichtwellenleiter in einem Abstand d, der größer ist
als die Kohärenzlänge des übertragenen Lichts, wird
erreicht, daß keine geordnete (kohärente) Interferenz
mehr auftritt. Die Reflexionen an den Glas-Luft-Übergängen
bewirken lediglich eine definierte Dämpfung,
die unabhängig von geringen Abstandsänderungen ist, solange
der Abstand der Faserenden größer ist als die
Kohärenzlänge. Der Luftspalt zwischen den Faserenden
wird daher so groß gewählt, daß Steckertoleranzen und
sonstige den Luftspalt verändernde Einflüsse den Abstand d
nicht unter die Kohärenzlänge verkleinern
können. Eine derartige Steckverbindung hat den Vorteil,
daß kein umständliches Hantieren mit Anpassungsflüssigkeiten
(Immersionsöl) nötig ist. Außerdem wird die Gefahr
der Beschädigung der Faserenden vermieden.
Die Abschätzung der Kohärenzlänge erhält man aus der
Gleichung
wobei λ₀ die Schwerpunktswellenlänge und Δλ die Halbwertsbreite
bei lichtemittierenden Dioden (LED) bzw.
die Linienbreite bei Lasern ist. Aus dieser Gleichung
erhält man folgende typische Werte bei λ₀=1300 nm:
lc≈20 µm für LED
lc≈cm . . . m für Laser
lc≈cm . . . m für Laser
Bei Verwendung von lichtemittierenden Dioden (LED) muß
der Luftspalt im obigen Fall größer/gleich 20 µm sein,
damit keine geordnete Interferenz mehr auftritt.
Um die Vorteile auch bei der Verwendung von Lasern erhalten
zu können, wird ein Meßgerät gemäß Anspruch 3
vorgeschlagen. Durch die Zwischenschaltung einer Mehrmodenfaser
mit hoher Dispersion z. B. einer
Stufenindexfaser, ergeben sich Laufzeitunterschiede innerhalb
der einzelnen Moden. Sind diese Laufzeitunterschiede
größer als die Kohärenzzeit des Lasers, so findet
an dem im Anschlußstecker befindlichen Übergang
keine geordnete Interferenz mehr stat. Für einen Laser
als optischen Sender beträgt die Kohärenzzeit
tc<1 ns.
Setzt man also Stufenindexfasern mit Modendispersionen
von
tF<1 ns
ein, so werden Interferenzen unterdrückt und es sind
nur kurze Faserlängen nötig.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 ein schematisch dargestelltes Meßgerät mit einer
lichtemittierenden Diode als optischen Sender,
Fig. 2 eine Ausführung mit einem Laser als optischen
Sender und
Fig. 3 den Lichtwellenleiterübergang im Bereich des
Anschlußsteckers eines Meßgerätes.
In Fig. 1 ist das Meßgerät M1 mit strichpunktierten
Linien angedeutet. Im Meßgerät M1 befindet sich als optischen
Sender eine lichtemittierende Diode 1 (LED),
die Licht 2 in einen als Einmodenfaser oder als Mehrmodenfaser
ausgebildeten internen Lichtwellenleiter (3)
einspeist, dieser kann als Einmodenfaser oder als Mehrmodenfaser
ausgebildet sein. Am Ausgang des Meßgeräts
M1 befindet sich ein Anschlußstecker 4, an den ein externer
Lichtwellenleiter (5) angeschlossen ist. Die Enden
6, 7 der beiden Lichtwellenleiter 3, 5 sind in einem
Abstand d angeordnet, der so groß ist, daß eine
geordnete Interferenz im Bereich des sich dadurch ergebenden
Luftspalts 8 nicht ergeben kann. Der Abstand d
wird zu diesem Zweck größer gewählt als die Kohärenzlänge
des von der Diode 1 ausgesandten Lichts 2. Die
Kohärenzlänge lc läßt sich bekanntlich abschätzen aus
der Gleichung
wobei
λ₀ = Schwerpunktswellenlänge
Δλ = Halbwertsbreite des von der lichtemittierenden Diode ausgesendeten Lichts.
λ₀ = Schwerpunktswellenlänge
Δλ = Halbwertsbreite des von der lichtemittierenden Diode ausgesendeten Lichts.
In Fig. 2 ist eine Ausführung eines Meßgeräts M2 schematisch
wiedergegeben, wobei als Lichtquelle ein Laser
9 verwendet wird. Das vom Laser 9 ausgesendete Licht 10
wird in eine Mehrmodenfaser 11 eingespeist. Auch bei
dieser Ausführungsform, bei der der interne Lichtwellenleiter
11 als Mehrmodenfaser (MMF) ausgebildet ist,
sind die Faserenden 6, 7 im Anschlußstecker 4 mit Abstand
zueinander angeordnet. Durch die in der Mehrmodenfaser
11 auftretenden Laufzeitunterschiede zwischen
den einzelnen Moden, die bei entsprechend gewählter
Mehrmodenfaser größer sind als die Kohärenzzeit des Lasers,
wird die Interferenzfähigkeit im Bereich des Luftspalts
8 praktisch beseitigt. Eine geordnete Überlagerung
(Interferenz) findet am Übergang von dem internen
Lichtwellenleiter 11 zum externen Lichtwellenleiter 5
nicht mehr statt.
In Fig. 3 ist der Anschlußstecker 4, wie er beispielsweise
in Fig. 1 verwendet wird, vergrößert
dargestellt, wobei auf Einzelheiten des Anschlußsteckers
4 verzichtet wurde. Wesentlich ist, daß die
Faserenden 6, 7 mittels einer Anschlagschulter 12 im
gewünschten Abstand d gehalten werden. Zu beiden Seiten
der Anschlagschulter 12 liegt jeweils der Mantel 13, 14
des internen Lichtwellenleiters 3 bzw. des externen
Lichtwellenleiters 5 an. In den Ringraum 15, der von
der Anschlagschulter 12 umschlossen wird, ragen die Faserenden
6, 7 wobei ein Abstand d eingehalten wird.
Das Einbringen eines Distanzelements mit der erforderlichen
geringen Stärke ist schwierig. Die erfindungsgemäße
Lösung verwendet handelsübliche Stecker, die in
einem an sich bekannten Schleif- und Poliervorgang mindestens
im Bereich der Faserenden um den gewünschten
Betrag zurückgeschliffen werden. Damit wird bewirkt,
daß die Faser gegenüber dem Führungsstift zurückliegt
und sich beim Schließen der Verbindung zwar die
Steckerstifte berühren, jedoch nicht die Fasern.
Claims (6)
1. Meßgerät mit wenigstens einem Anschlußstecker für
einen externen Lichtwellenleiter und mit einem optischen
Sender und/oder optischen Empfänger, bei dem in
einen internen Lichtwellenleiter Licht eingespeist und
über den Anschlußstecker übertragen wird, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden Enden (6, 7)
der im Anschlußstecker (4) aufeinandertreffenden
Lichtwellenleiter (3, 5) in einem Abstand (d) voneinander
angeordnet sind, der größer ist als die Kohärenzlänge
des übertragenen Lichts.
2. Meßgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand (d) größer ist als
wobei λ₀ die Schwerpunktwellenlänge
und Δλ die Halbwertsbreite der als lichtemittierenden
Diode (1) ausgebildeten Lichtquelle ist.
3. Meßgerät mit wenigstens einem Anschlußstecker für
einen externen Lichtwellenleiter und mit einem optischen
Sender und/oder optischen Empfänger, bei dem in
einen internen Lichtwellenleiter kohärentes Licht eingespeißt
und über den Anschlußstecker übertragen wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
bei der Übertragung von optischen Signalen die von
einem Laser (9) erzeugt werden, der interne Lichtwellenleiter
(11) als Mehrmodenfaser (MMF) ausgebildet
ist, und daß die aufeinandertreffenden Enden (6, 7) des
internen Lichtwellenleiters (11) und des externen
Lichtwellenleiters (5) im Anschlußstecker (4) einen definierten
Abstand haben.
4. Meßgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Laufzeitunterschiede
zwischen den einzelnen Moden in der Mehrmodenfaser größer
sind als die Kohärenzzeit des Lasers (9).
5. Meßgerät nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mehrmodenfaser
als Stufenindexfaser ausgebildet ist.
6. Meßgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der
erforderliche geringe Abstand zwischen den Faserenden
(6, 7) durch Zurückschleifen zumindest eines der beiden
Enden erreicht wird.
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