DE4011431C2 - Kokslöschturm - Google Patents

Kokslöschturm

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    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10BDESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
    • C10B39/00Cooling or quenching coke
    • C10B39/04Wet quenching
    • C10B39/08Coke-quenching towers

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
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Description

Die Erfindung betrifft einen Kokslöschturm zum nassen Ablöschen von glühendem Koks, bestehen aus einer Lösch­ kammer zur Aufnahme des Transportwagens mit dem glühenden Koks und einem aufgesetzten Abzugsschlot für die Löschschwa­ den, in dem übereinander, spitzdachförmig und mittelfirstig, den gesamten Schlotquerschnitt überdeckend, Rahmen, Kästen oder Gestelle aus Holz oder Kunststoff und in ihnen mittels Haltestangen und Abstandhaltern unter Zwischenschaltung von Spiralfedern, jalousieartig Lamellen aus Holz, Kunststoff oder Metall angeordnet sind und der Schlot außerdem mit einer aus Wasserzuführungs- und Verteilerrohren mit Düsenaufsätzen bestehenden Abspülvorrichtung für die Lamellen versehen ist.
Die bevorzugten Werkstoffe für die Lamellen sind bekannter­ maßen Polypropylen bzw. polypropylenhaltige Materialien. Auch sind die Lamellen häufig mit Querleisten (Abtropfnasen) versehen.
Ein vorstehend beschriebener Kokslöschturm ist durch die DE-PS 21 00 848 bekannt und mit ihm kann der Feststoffgehalt, d. h. Asche- und Kokspartikel bzw. andere Feststoffe in den den Abzugsschlot verlassenden Löschschwaden bis auf 47 Gramm pro Tonne gelöschtem Koks reduziert werden. Die Untersuchungen des Feststoffgehaltes wurden dabei ent­ sprechend den in der Verfügung 25.11.-1 des Oberbergamtes Dortmund vom 06.06.1968 und gemäß den VDI-Richtlinien 2303 durchgeführt.
Das DE 19 41 323 U1 sieht vor, daß der Giebelwinkel "alpha", den die eingebauten Rahmen, Kästen oder Gestelle bilden, veränderlich und den betrieblichen Verhältnissen anpaßbar ist. Außerdem ist die Lamellenspülvorrichtung so gestaltet, daß die Lamellen sowohl von oben, als auch von unten abge­ spült werden können. Diese Einrichtung ist mit Erfolg ein­ gesetzt worden für Löschschwaden mit normaler Verschmutzung, d. h. solche, die ohne Schloteinbauten 200 bis 300 Gramm Feststoffe pro Tonne gelöschtem Koks auswerten würden.
Aus Kunststoffen bestehende, in Zahnleisten schräg angeord­ nete "Umlenkstege" mit Abtropfnasen am unteren Ende sind durch das DE-G 2 00 075 bekanntgeworden. Wie weit der Fest­ stoffauswurf mit diesen Einrichtungen vermindert werden kann, ist nicht bekanntgeworden.
Bekannt ist auch eine Vorrichtung zur Staubabscheidung aus den Löschschwaden von Kokslöschtürmen, die aus einer Mehr­ zahl von mit Abstand voneinander und parallel zueinander in den Abzugsschlot eingebauten Abscheideplatten besteht, wobei die Abscheideplatten strömungskanalbildend in senk­ rechten Ebenen angeordnet sind (DE 30 46 313 A1). Mit dieser Einrichtung soll eine Verminderung des Feststoffauswurfes auf unter 50 Gramm pro Tonne Koks erreicht werden.
Schließlich sei auch noch ein Verfahren zum Ablöschen eines auf einer Ladefläche ausgebreiteten heißen Koksbrandes mittels einer unter einem Kamin (Löschturm) angeordneten Berieselungseinrichtung erwähnt, bei der die pro Zeiteinheit aufgegebene Wassermenge mit einem zu Beginn des Löschvor­ ganges aufgegebenen Bruchteil beginnend erst allmählich auf den vollen, bis zum Ende des Löschvorganges dann gleich­ bleibenden Wert ansteigt (DE-PS 23 12 907). Weiter ist in dieser Schrift ein Verfahren zum Betrieb einer Löschvor­ richtung mit mehreren, zur Längserstreckung eines Schräg­ löschwagens parallelen Sprührohres, bei dem der Löschvorgang zunächst nur von dem über der Entladekante des Schräglöschwagens gelegenen Rohr eingeleitet und anschließend durch jeweils aufeinanderfolgende Hinzuschaltung der übrigen Rohre fortgesetzt wird.
Den vorstehend abgehandelten Schriften ist zu entnehmen, daß man in der Vergangenheit bereits mit vielen Kunst­ griffen, Vorrichtungen und besonderen Verfahrensdetails versucht hat, den Feststoffauswurf von Kokslöschtürmen unter die 50-Gramm-Marke pro Tonne Koks zu bringen.
Bei der prekären Situation unserer Umwelt besteht nach wie vor das Bedürfnis und die Notwendigkeit, den Feststoffauswurf weiter zu reduzieren. Diese Aufgabe liegt der Erfindung zugrunde. Gelöst wird sie für einen Kokslöschturm der ein­ gangs beschriebenen Gattung durch die nachfolgend beschrie­ benen Charakteristika und Konstruktionsmerkmale.
Es wurde gefunden, daß der Feststoffauswurf aus dem Abzugs­ schlot eines Kokslöschturms noch wesentlich, weit unter die 50-Gramm-Marke, gesenkt wird, wenn die jalousieartig angeordneten Lamellen nicht wie üblich aus Platten bestehen, sondern als regelrechte Winkelprofile ausgebildet und die Öffnungen für die Durchführung der Haltestangen im Winkel­ scheitel angeordnet sind.
Die Schenkel der Winkel sind etwa gleich lang bemessen, sie können jedoch auch, wenn besondere Umstände es erforder­ lich machen, unterschiedlich lang sein. Die Lamellen können in bekannter Weise mit Querleisten (Abtropfnasen) an einem Schenkel versehen sein. Von besonderer Bedeutung ist auch der Profilwinkel. Er beträgt von 90 bis 140 Grad, insbeson­ dere von 110 bis 130 Grad.
Die Haltestangen bestehen üblicherweise aus korrosionsfestem Stahl, während die Abstandhalter Ringe oder Rohrabschnitte aus Kunststoff sind. Querleisten tragende Profil-Lamellen sind so in den Rahmen angeordnet, daß die Querleisten alle auf einer Seite liegen.
Der gegenseitige Abstand der Profil-Lamellen ist durch die Höhe der Abstandhalter festgelegt und ist den jeweiligen, auf jeder Kokereianlage unterschiedlichen Löschbedingungen anzupassen. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, die Halte­ stangen in einem solchen Abstand anzuordnen und die Stärke des Lamellenmaterials so zu bemessen, daß die Lamellen bei dem Auftreten des aufsteigenden Löschschwadenstromes in Schwingung geraten. Die Schwingungen bewirken, daß ein Teil der an den Lamellen abgeschiedenen Feststoffe abgeschüttelt wird. Dieser Anteil an Feststoffen muß dann nicht mehr mit Spülwasser entfernt werden, es kann also Wasser eingespart werden.
Der vorgenannte Vibrationseffekt stellt sich ein, wenn die Haltestangen einen gegenseitigen Abstand von 100 bis 500 mm, vorzugsweise von 200 bis 400 mm haben und die aus Polypropylen bestehenden Lamellen eine Stärke von 1 bis 5 mm, vorzugsweise von 2 bis 4 mm besitzen.
Der Effekt der selbsttätigen Reinigung der Lamellen, der "Schütteleffekt", kann noch erhöht werden, wenn ein bisher in den Löschtürmen noch nicht eingesetztes mechanisches Element eingebaut ist. Dieses sind Spiralfedern, vorzugs­ weise aus korrosionsfestem Stahl, die zusätzlich oder an Stelle der Abstandhalter auf die Haltestangen aufgeschoben sind. Erfindungsgemäß wird damit die Möglichkeit zum Schüt­ teln bzw. Vibrieren erhöht und der Selbstreinigungseffekt erheblich vergrößert.
Die zur Reinigung der Lamellen benötigte Wasserbedüsung ge­ schieht in bekannter Weise mittels des Eingangs geschil­ derten Rohrsystems. Bekannt ist es, dieses System so zu installieren, daß eine Bedüsung sowohl von unten als auch von oben möglich ist. Als Sprüh­ düsen werden dafür bisher Flachstrahldüsen verwendet. Der Abscheidungseffekt und die Reinigung der Lamel­ len lassen sich verbessern, wenn hierfür besonders aus­ gebildete Düsen verwendet werden. Diese Zungendü­ sen erzeugen einen gekrümmten, hyperbolischen Was­ serfilm, der auch in die Zwischenräume der Lamellen gelangt und somit eine vergleichsweise gründlichen Rei­ nigung gewährleistet.
Erfindungsgemäß gelingt es, einen Restgehalt von weniger als 20 Gramm Feststoffe pro Tonne Koks in den Löschschwaden zu erreichen. Es sind auch schon Werte von 6 bis 10 Gramm Feststoffauswurf gemessen worden, wie das folgende Beispiel zeigt.
Beispiel
Auf einer Kokereianlage werden mit dem Löschwagen 48 Tonnen glühender Koks in die Löschkammer der Löschturmes eingefah­ ren. Für die Ablöschung des glühenden Kokses werden 90 cbm Wasser benötigt, eine Menge, die im Rahmen der Norm liegt. Der Abzugsschlot hat eine Höhe von 40 m und einen rechteckigen Austrittsquerschnitt von 171 qm. Er enthält in der Höhe +30 m die erfindungsgemäß ausgeführte Abscheidevor­ richtung aus Winkelprofillamellen mit einer Stärke von 3 mm, einem Abstand von 50 mm zueinander, einem Winkel "alpha"=115 Grad und einer Schenkellänge von 100 mm mit nach unten gerichteten Abtropfnasen. Der Abstand der Halte­ stangen beträgt 300 mm.
Die Bedüsungs- bzw. Spüleinrichtung für die Lamellen ist auf eine Bedüsung von oben eingerichtet und mit den Zungen­ düsen ausgestattet. Die Zungendüsen sind so ausgerichtet, daß eine ganzflächige, lückenlose Reinigung der Profillamel­ len möglich ist.
Die Messung des Feststoffausstoßes wurde vorgenommen gemäß der Verfügung 25.11.-1 des Oberbergamtes Dortmund und den VDI-Richtlinien 2303. Dabei wurde ein Feststoffgehalt des Löschschwadens von 8 Gramm pro Tonne Koks festgestellt.
Die Erfindung wird anhand der Fig. 1 bis 3 beispielsweise näher erläutert.
Fig. 1 ist eine schematische Darstellung eines Kokslösch­ turmes als senkrechter Schnitt durch die mittlere Längsachse.
Fig. 2 ist die perspektivische Darstellung einer einzelnen Winkelprofil-Lamelle.
Fig. 3 erläutert schematisch die Zusammenstellung von Lamellen, Abstandhaltern und Spiralfedern zueinander.
In der Fig. 1 ist Ziffer 1 die Löschkammer, 2 der Lösch­ wagen und 3 der Abzugsschlot. Ziffer 4 sind die spitzdach­ förmig und mittelfirstig angeordneten Jalousiekästen, Ziffer 5 die Spülwasser-Zuführungsrohre, Ziffer 6 die Verteilrohre.
In den Fig. 2 und 3 sind mit Ziffer 7 die Winkelprofil- Lamellen, Ziffer 8 die Haltestangen, mit Ziffer 12 die Ab­ standhalter und mit Ziffer 13 die Spiralfedern gekennzeichnet.
In der Fig. 2 ist die Durchführungsöffnung im Winkelschei­ tel der Profillamelle mit Ziffer 10 gekennzeichnet.

Claims (7)

1. Kokslöschturm zum Naßlöschen von glühendem Koks, beste­ hend aus einer Löschkammer mit einem aufgesetzten Ab­ zugsschlot, in dem übereinander spitzdachförmig, schräg und mittelfirstig, den gesamten Schlotquerschnitt über­ deckend, Rahmen, Kästen oder Gestelle und in ihnen mit­ tels Haltestangen und aufgeschobenen Abstandhaltern jalousieartig Lamellen aus Holz oder Kunststoff angeord­ net sind und der Schlot mit einer aus Wasserzuführungs- und Verteilerrohren mit Düsenaufsätzen bestehenden Abspülvorrichtung für die Lamellen versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellen (7) Winkelprofil besit­ zen und die Öffnungen (10) für die Durchführung der Haltestangen (8) im Winkelscheitel (11) angeordnet sind.
2. Kokslöschturm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Profilwinkel "alpha" der Lamellen 90 bis 140 Grad beträgt.
3. Kokslöschturm nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Profilwinkel "alpha" der Lamellen 110 bis 130 Grad beträgt.
4. Kokslöschturm nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeich- net, daß die Materialstärke der Lamellen von 1 bis 5 mm beträgt und insbesondere der Abstand der Haltestangen von 100 bis 500 mm beträgt.
5. Kokslöschturm nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der Haltestangen 200 bis 400 mm beträgt.
6. Kokslöschturm nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch ge- kennzeichnet, daß außer den Lamellen (7) und den Ab­ standhaltern (12) auf die Haltestangen (8) noch Spiral­ federn (13) aufgezogen sind.
7. Kokslöschturm nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Spülwasserverteilerrohre mit konkav ausgebildeten Zungendüsen versehen sind.
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