DE4009436A1 - Verfahren zum fuellen der randfugen von isolierglasscheiben mit versiegelungsmasse - Google Patents
Verfahren zum fuellen der randfugen von isolierglasscheiben mit versiegelungsmasseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Füllen der Rand
fugen von Isolierglas, bei dem Versiegelungsmasse aus we
nigstens einer Fülldüse, die entlang der Randfuge bewegt
wird, in die Randfuge eingebracht wird, wobei die Tiefe
der Randfuge erfaßt und die Geschwindigkeit, mit der die
Fülldüse entlang der Randfuge bewegt wird, bei tieferer
Randfuge verlangsamt und bei weniger tiefer Randfuge ver
größert wird.
Bei bekannten Versiegelungsvorrichtungen wird die Menge
der zur Fülldüse geförderten Versiegelungsmasse der je
weils benötigten Menge an Versiegelungsmasse durch Venti
le und/oder durch Regelung der Fördermittel (Zahnradpum
pen, Extruder, Förderzylinder, die mit Hydraulikmedium
beaufschlagt werden) angepaßt. Dies ist wegen der Träg
heit der Vorrichtungen schwierig, da Änderungen nicht in
kurzer Zeit ausgeführt werden können. Hinzu kommt, daß
wegen der Elastizität der Leitungen zwischen dem Förder
mittel (Pumpe) und der Fülldüse Erhöhungen der Fördermen
ge nur verzögert wirksam werden und umgekehrt, bei einer
Verringerung der Fördermenge noch einige Zeit lang zu
viel Versiegelungsmasse aus der Fülldüse austritt. Auch
lassen sich die geringen Änderungen mit Hilfe von Pro
portionalventilen nicht genau und rasch einstellen.
In der DE-OS 29 07 210 ist ein Versiegelungsverfahren be
schrieben, bei dem die Drosselung der Zufuhr von Versie
gelungsmasse stets gleichzeitig mit einer Verlangsamung
der Bewegung der Isolierglasscheibe erfolgt. Bei der DE-
OS 29 07 210 sollen der Durchfluß der Versiegelungsmasse
durch die Fülldüse und die Relativgeschwindigkeit zwi
schen der Fülldüse und der Isolierglasscheibe einander
proportional am Anfang der Bewegung kontinuierlich erhöht
und am Ende der Bewegung kontinuierlich herabgesetzt wer
den. In der DE-OS 29 07 210 sind auch Probleme dieser
Steuerung, nämlich das Erfordernis der "verzögerten" An
steuerung des Pumpenantriebes erwähnt.
Aus der DD-PS 1 58 766 und der FR-PS 25 60 813 ist es be
kannt, Änderungen der Querschnittsgröße (Tiefe) der Rand
fuge beim Versiegeln von Isolierglas zu kompensieren, in
dem bei konstanter Förderleistung von Versiegelungsmasse
durch die Fülldüse letztere im Bereich eines tieferen Ab
schnittes der Randfuge langsamer und im Bereich eines we
niger tiefen Abschnittes der Randfuge schneller bewegt
wird. Als Kriterium für die je Längeneinheit der Randfuge
zum ordnungsgemäßen Füllen derselben benötigte Menge an
Versiegelungsmasse wird in der DD-PS 1 58 766 und der FR-
PS 25 60 813 die Lage bzw. Größe einer sich vor der Füll
düse in der Randfuge ausbildenden Zunge aus Versiege
lungsmasse herangezogen.
Diese Arbeitsweise kann größere Änderungen der Tiefe der
Randfuge nicht mit der nötigen Schnelligkeit kompensie
ren. Überdies setzt dieses Verfahren voraus, daß die Zun
ge aus Versiegelungsmasse vorhanden und erfaßbar ist.
Dies ist z. B. am Beginn eines Versiegelungsvorganges
nicht der Fall. Da bei der Versiegelung von Isolierglas
in jeder Ecke, also in der Regel viermal "begonnen" wird,
ist der Nachteil des bekannten Verfahrens offensichtlich
da gerade das Füllen der Randfugen mit Versiegelungsmasse
im Eckbereich besonders kritisch ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
der eingangs genannten Gattung anzugeben, bei dem die in
die Randfuge eingebrachte Menge an Versiegelungsmasse
einfach, genau und ohne zeitliche Verzögerungen auf die
jeweils benötigte Menge eingestellt werden kann.
Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß die je
Zeiteinheit durch die Fülldüse geförderte Menge an Ver
siegelungsmasse erfaßt wird, und daß die Geschwindigkeit,
mit der die Fülldüse entlang der Randfuge bewegt wird,
bei verringerter Förderleistung verkleinert und bei er
höhter Förderleistung vergrößert wird.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird die durchschnitt
lich benötigte Menge an Versiegelungsmasse durch entspre
chende Einstellung des Fördermittels (z. B. Zahnradpumpe,
Zylinderpumpe) und der Ventile eingestellt und während
des gesamten Versiegelungsvorganges im wesentlichen kon
stant gehalten. Hiezu wird die Breite und (mittlere) Tie
fe der Randfuge bestimmt. Während des Versiegelns wird
die Fülldüse durch Bewegen des Isolierglases und/oder der
Düsenhalterung entlang der Abschnitte der Randfuge be
wegt. Da sich die Breite der Randfuge nicht ändert, wird
mit Hilfe einer mechanischen oder berührungslosen Tast
vorrichtung (Fühler) die Tiefe der Randfuge als Maß für
deren Querschnitt und damit für die benötigte Menge an
Versiegelungsmasse bestimmt.
Wenn mit Hilfe der Tastvorrichtung eine Änderung der Tie
fe der Randfuge festgestellt wird, wird die Relativge
schwindigkeit zwischen Fülldüse und Randfuge geändert und
damit die je Längeneinheit der Randfuge in diese einge
brachte Menge an Versiegelungsmasse entsprechend vergrö
ßert bzw. verkleinert.
Diese Änderung der Relativgeschwindigkeit, d. h. die Ge
schwindigkeit, mit der sich die Fülldüse entlang der
Randfuge bewegt, kann rasch und ohne Verzögerungen auch
in größerem Ausmaß ausgeführt werden. Dabei ist erfin
dungsgemäß bevorzugt, wenn die Geschwindigkeit, mit der
die Fülldüse und/oder die Geschwindigkeit, mit der die
Isolierglasscheibe bewegt wird, geändert wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt eine problemlose
Versiegelung auch im Eckbereich und die Versiegelung von
nicht rechteckigen Isolierglasscheiben, bei denen sich
erfahrungsgemäß besonders große Änderungen der Tiefe der
Randfuge ergeben, da sich oft von Hand aus gebogene Ab
standhalterrahmen zwischen den Glasscheiben der Isolier
glasscheibe befinden.
Änderungen der Tiefe der Randfuge (die Breite derselben
ist weitgehend konstant), die durch ungenau angesetzte
und/oder von Hand aus gebogene Abstandhalterrahmen ent
stehen und die insbesondere auch im Eckbereich auftreten,
lassen sich beim Versiegeln gemäß dem erfindungsgemäßen
Verfahren leicht beherrschen, insbesondere wenn für den
Antrieb der Düsenhalterung und den Antrieb der Transport
mittel für das Isolierglas sogenannte "Servomotoren" mit
hoher Anlaufleistung verwendet werden.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird die je Zeiteinheit
durch die Fülldüse geförderte Menge an Versiegelungsmasse
erfaßt und die Geschwindigkeit, mit der die Fülldüse ent
lang der Randfuge bewegt wird, bei verringerter Förder
leistung verkleinert und bei erhöhter Förderleistung ver
größert. So ist es möglich, Änderungen der Förderleistung
der Fördermittel für die Versiegelungsmasse, die bei
spielsweise durch eine Änderung der Temperatur der zur
Fülldüse zu fördernden Versiegelungsmasse entstehen kön
nen, (wärmere Versiegelungsmasse läßt sich leichter för
dern als kältere Versiegelungsmasse) auszugleichen. Es
ist daher beim erfindungsgemäßen Verfahren nicht mehr
notwendig besondere Maßnahmen zu treffen, um die Förder
leistung an Versiegelungsmasse genau konstant zu halten.
Es versteht sich, daß sich Änderungen der Relativge
schwindigkeit zwischen Fülldüse und Isolierglasscheibe
wegen sich ändernder Förderleistung an Versiegelungsmasse
durch die Fülldüse mit Änderungen der Relativgeschwindig
keit wegen sich ändernder Tiefe der Randfuge überlagern
werden. So kann beispielsweise der Fall eintreten, daß
eine Verringerung der Relativgeschwindigkeit in einem Be
reich, in dem die Randfuge tiefer ist, durch eine Erhö
hung der Relativgeschwindigkeit, wenn die Förderleistung
an Versiegelungsmasse zunimmt, teilweise oder ganz aufge
hoben wird. Die tatsächliche Änderung der Relativge
schwindigkeit zwischen Fülldüse und Randfuge entspricht
dann der Summe der beiden Änderungen der Relativgeschwin
digkeit.
Die Erfindung betrifft weiters ein Verfahren zum Füllen
der Randfugen von Isolierglasscheiben mit beliebig ausge
bildeter Umrißform mit Versiegelungsmasse, bei dem die
Geometriedaten der Umrißform oder von Teilen der Umriß
form der Isolierglasscheiben in gespeicherter Form vor
liegen.
Anlagen zum automatischen Füllen von Randfugen von Iso
lierglasscheiben sind z. B. aus der US-PS 22 75 811, der
DE-OS 28 34 902, DE-OS 28 45 475 (= GB-PS 20 16 960), der
DE-PS 28 16 437 und der DE-AS 28 46 785 bekannt.
Mit solchen Anlagen ist jedoch lediglich das Füllen der
Randfugen von Isolierglasscheiben mit geradlinigen Umriß
formen möglich.
Aus der EP-A-2 52 066 ist es bekannt, eine Versiegelungs
station auf Grund von gespeicherten Daten der Isolier
glasscheiben zu steuern. Konkret geoffenbart ist in der
EP-A-2 52 066 die Steuerung der Bewegungen der Fülldüse(n)
und der Isolierglasscheibe, sowie der Menge an zugeführ
ter Füllmasse durch am Isolierglas angebrachte Datenträ
ger. Die Kapazität dieser Datenträger ist aber begrenzt,
so daß sie nur eine beschränkte Zahl der an sich benötig
ten Daten enthalten können. Der Gedanke, die Geschwindig
keit, mit der Fülldüsen entlang der Randfuge von Isolier
glasscheiben bewegt werden, zu ändern, ist in der EP-A
2 52 066 nicht geoffenbart.
Der vorliegenden Erfindung liegt weiters die Aufgabe zu
grunde, das automatische Füllen der Randfugen von Iso
lierglasscheiben mit beliebig ausgebildeter Umrißform zu
ermöglichen.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch gelöst, daß auf Grund
dieser Geometriedaten die Steuerung der Bewegung der we
nigstens einen Fülldüse und/oder der Isolierglasscheibe
erfolgt und daß die Fülldüse um eine zur Isolierglas
scheibe normale Drehachse derart verschwenkt wird, daß
die Fülldüse stets der Umrißkante der Isolierglasscheibe
zugekehrt ist. Mit besonderem Vorteil kann dieses Verfah
ren mit dem Verfahren nach einem der Patentansprüche 1
bis 3 kombiniert werden. Es ist dann nicht nur möglich,
Isolierglasscheiben mit beliebiger Umrißform zu versie
geln, sondern es wird eine stets randvolle Füllung der
Randfuge mit Versiegelungsmasse gewährleistet. Dies ist
wegen der oben geschilderten Probleme im Zusammenhang mit
bei solchen Isolierglasscheiben oft verwendeten, von Hand
aus hergestellten Abstandhalterrahmen von erheblicher
praktischer Bedeutung.
Um die Relativgeschwindigkeit zwischen der Fülldüse und
der Isolierglasscheibe dem jeweiligen Teilstück der Um
rißform anzupassen, kann gemäß einer vorteilhaften Aus
gestaltung der Erfindung so vorgegangen werden, daß die
Geschwindigkeit der Bewegung der Isolierglasscheibe in
horizontaler Richtung geändert wird und daß die Geschwin
digkeit der Bewegung der Fülldüse normal zur Bewegungs
richtung der Isolierglasscheibe geändert wird.
Die Drehung der Fülldüse um eine zur Isolierglasebene
normale Drehachse erfolgt vorzugsweise durch einen
Schrittmotor. Dadurch wird der gewünschte Anstellwinkel
der Fülldüse gegenüber der Umrißkante bei der Bewegung
des Versiegelungsorganes entlang dieser immer beibehal
ten.
Erfindungsgemäß erfolgt die Steuerung der Bewegung des
Versiegelungsorganes und/oder der Isolierglasscheibe von
einem Prozeßrechner auf Grund der gespeicherten Geome
triedaten.
Von besonderem Vorteil ist es wenn die Steuerung auf
Grund der vom Prozeßrechner eines Glasschneidetisches
verwendeten Geometriedaten erfolgt, da in diesem Fall be
reits vorhandene Daten weiterverwendet werden können.
Zur Ermittlung der Geometriedaten ist es auch möglich,
daß ein Meßkopf, beispielsweise ein Lichttastkopf, die
Außenkontur der Isolierglasscheibe abfährt und die Meßda
ten, bezogen auf ein Achsenkreuz, an einen Prozeßrechner
weitergibt, wo sie gespeichert werden. So können auch
Konturen, die mathematisch oder geometrisch nicht genau
definiert sind, erfaßt und für die Steuerung herangezogen
werden.
Für mathematisch und geometrisch definierte Umrißformen,
die noch nicht gespeichert sind, bietet sich auch an, daß
die Geometriedaten von Hand in den Prozeßrechner eingege
ben werden.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren ist es auch möglich, daß
den Geometriedaten unregelmäßig geformter Isolierglas
scheiben ein Code zugeordnet wird, unter dem die Daten
abgespeichert und wieder abrufbar sind.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemä
ßen Verfahrens kann so vorgegangen werden, daß die Ge
schwindigkeit, mit der die Fülldüse entlang der Randfuge
der Isolierglasscheibe bewegt wird, im Bereich gerader
und/oder wenig gekrümmter Randfugenabschnitte höher ist
als im Bereich von Ecken und/oder stärkeren Krümmungen
der Randfuge, wobei die Menge an je Zeiteinheit zur Füll
düse geförderter Versiegelungsmasse bei höherer Relativ
geschwindigkeit zwischen der Fülldüse und der Isolier
glasscheibe größer ist als bei kleinerer Relativgeschwin
digkeit. Diese Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens
nützt die Erkenntnis aus, daß gerade und nur wenig ge
krümmte Abschnitte der Randfuge mit höherer Relativge
schwindigkeit zwischen Fülldüse und Isolierglasscheibe,
also rascher versiegelt werden können, als Ecken oder Ab
schnitte der Randfuge mit kleinem Krümmungsradius. Auch
diese Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens kann vor
teilhaft mit dem Verfahren nach einem der Patentansprüche
1 bis 3 kombiniert werden. Die Änderungen der Relativge
schwindigkeit gemäß den Patentansprüchen 1 bis 3 gehen
dann von höheren bzw. kleineren absoluten Förderleistun
gen bzw. Relativgeschwindigkeiten aus.
Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnungen näher er
läutert. Es zeigt
Fig. 1 schematisch eine Schrägansicht einer Anlage zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung eines Details dieser
Anlage, die
Fig. 3 bis 5 schematisch den Datenfluß der Geometriedaten
einer Isolierglasscheibe,
Fig. 6 ein Schaubild der Steuerung einer Versiegelungsan
lage und
Fig. 7 ein Schaubild einer anderen Ausführung der Steue
rung einer Versiegelungsanlage.
Eine Isolierglasscheibe 1 mit einer in einem Abschnitt
ihres Umfanges bogenförmig ausgebildeten Umrißkontur 2,
wird in Richtung des Doppelpfeiles 3 auf einem Horizon
talförderer 21, der wie in der DE-OS 30 38 425 beschrie
ben konstruiert sein kann, mit veränderlicher Geschwin
digkeit bewegt. Dabei ist die Geschwindigkeit der Iso
lierglasscheibe 1 kleiner, wenn sich die Fülldüse 4 an
der Stelle 5 der Umrißkontur der Isolierglasscheibe 1 be
findet, als wenn sich die Fülldüse 4 an der Stelle 6 der
Umrißkontur 2 befindet.
Ebenso ändert sich die Geschwindigkeit der Fülldüse 4 in
Richtung des Doppelpfeils 7, d. h. normal zur Bewegungs
richtung der Isolierglasscheibe 1, wobei hier die Ge
schwindigkeit der Fülldüse 4 bei Bewegung von der Stelle
5 zur Stelle 6 der Umrißkontur 2 abnimmt.
Während dieser Bewegung erfolgt eine Drehung der Fülldüse
4 um eine normal zur Ebene der Isolierglasscheibe 1 ste
hende Achse 8 in Richtung des Doppelpfeiles 9. Durch die
se Drehbewegung der Fülldüse 4, die von einem Motor 11,
vorzugsweise einem Schrittmotor oder einem Hydraulikmotor
bewerkstelligt wird, wird immer die richtige Ausrichtung
der Düsenöffnung 10 der Fülldüse 4 gegenüber der Umriß
kontur 2 der Isolierglasscheibe 1 beibehalten.
Es ist aber ebenso möglich, während der Bewegung der
Fülldüse 4 die Ausrichtung ihrer Düsenöffnung 10 zur Iso
lierglasscheibe 1 in Abhängigkeit von der Geometrie der
Umrißform und der Relativgeschwindigkeit zu ändern, wenn
dies in besonderen Fällen erforderlich ist.
Die Steuerung der Bewegungen der Isolierglasscheibe 1 und
des Versiegelungsorganes 4 sowie der in der Zeiteinheit
von der Fülldüse 4 in die Randfuge eingebrachten Menge an
Versiegelungsmasse 12 erfolgt auf Grund der im Prozeß
rechner 13 gespeicherten Geometriedaten der Isolierglas
scheibe 1.
In Fig. 3 ist schematisch der Datenfluß der Geometrieda
ten der Isolierglasscheibe vom Prozeßrechner 14, der ei
nen Glasschneidetisch 15 steuert, zum Prozeßrechner 13
der Versiegelungsanlage dargestellt.
Fig. 4 zeigt schematisch einen Meßtisch 16 mit einer Iso
lierglasscheibe 1, deren Außenkontur von einem Lichttast
kopf 17 abgefahren wird, wobei die erhaltenen Meßdaten an
einen Prozeßrechner 19 und von diesem an den Prozeßrech
ner 13 der Versiegelungsanlage weitergegeben werden.
Fig. 5 schließlich zeigt eine Ausführungsvariante, bei
der die Geometriedaten einer Isolierglasscheibe händisch
in einen Rechner 20 eingegeben und von dort zum Prozeß
rechner 13 der Versiegelungsanlage übertragen werden.
Die Ausführung der Anlage zur Durchführung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens beschränkt sich nicht auf eine
einzige Fülldüse 4, sondern es können gleichzeitig zwei
oder auch mehrere Fülldüsen 4 an verschiedenen Stellen
der Umrißform der Isolierglasscheibe 1 tätig sein bzw.
ist auch ein gleichzeitiges Füllen der Randfugen von
Mehrscheibenisolierglas mit nebeneinander angeordneten
Fülldüsen möglich, wenn nicht Mehrfachdüsen verwendet
werden.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können bei Verwendung
eines Horizontalförderers, z. B. der aus der DE-PS
30 38 425 bekannten Fördervorrichtung, Isolierglasschei
ben versiegelt werden, die wenigstens eine gerade Kante
besitzen.
Sollen Isolierglasscheiben ohne gerade Kanten versiegelt
werden, dann kann die Bewegung der Isolierglasscheiben
durch an diese seitlich angreifende, z. B. mit Saugköpfen
ausgestattete, Fördereinrichtungen bewirkt werden.
Wenngleich zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfah
rens Versiegelungsanlagen mit mehreren Fülldüsen verwen
det werden können, wird in der Regel Anlagen mit einer
Fülldüse der Vorzug gegeben. Grund hiefür ist es, daß
sich die Relativgeschwindigkeit zwischen dem unteren,
horizontalen (geraden) Rand der Isolierglasscheibe und
der Fülldüse ändert, wenn die zweite Fülldüse den vom
Horizontalförderer nach oben ragenden Abschnitt der Rand
fuge entlang bewegt wird. Weiters können Umrißformen auf
treten, bei welchen die Bewegungsrichtung der Bewegung
der Isolierglasscheibe umgekehrt werden muß, was einen
erheblichen Steuerungsaufwand für die Regelung der Menge
der aus der Fülldüse, die dem unteren Rand der Isolier
glasscheibe zugeordnet ist, auszubringenden Versiege
lungsmasse bedeuten würde.
Anhand von Fig. 6 wird die Steuerung einer nur durch ei
nen aus Förderrollen 21 gebildeten Horizontalförderer,
eine Fülldüse 4 und einem Vorratsbehälter 18 für Versie
gelungsmasse veranschaulichten Anlage zum Füllen der
Randfuge einer Isolierglasscheibe 1 ("Versiegelungsan
lage") erläutert. In dieser Anlage wird Versiegelungs
masse, die im Vorratsbehälter 18 enthalten ist und in
diesem von einem Kolben 22 belastet wird, durch nicht
gezeigte Pumpen über eine flexible Leitung 23 zur Füll
düse 4 gefördert.
Ein Sensor 24 erfaßt die Tiefe der zu füllenden Randfuge
der Isolierglasscheibe 1. Ein weiterer Sensor 25 erfaßt
die Bewegungen des Kolbens 22 und damit die jeweilige
Förderleistung an Versiegelungsmasse zur Fülldüse 4. Die
von den Sensoren 24 und 25 erfaßten Daten werden dem Pro
zeßrechner 13 der Versiegelungsanlage zugeführt.
Der Prozeßrechner 13 gibt Steuerbefehle an den Horizon
talförderer 21 für die Bewegungen der Isolierglasscheibe
1 in Richtung des Doppelpfeiles 3 und an den Antrieb für
das Bewegen der Fülldüse 4 in Richtung des Doppelpfeiles
7 ab. Weiters steuert der Prozeßrechner 13 die Förderlei
stung an Versiegelungsmasse zur Fülldüse 4 durch die Lei
tung 23.
Durch Ändern der Relativgeschwindigkeit zwischen Fülldüse
4 und Isolierglasscheibe 1 in Abhängigkeit von der vom
Sensor 24 erfaßten Tiefe der Randfuge und der vom Sensor
25 ermittelten Förderleistung wird die in die Randfuge je
Längeneinheit derselben eingebrachte Menge an Versiege
lungsmasse so geregelt, daß die Randfuge mit Versiege
lungsmasse stets bis zum gewünschten Maß - in der Regel
randvoll - gefüllt wird.
Die Förderleistung an Versiegelungsmasse aus dem Vorrats
behälter 18 zur Fülldüse 4 kann im Bereich gerader Rand
fugen (z. B. Abschnitt 6 in Fig. 1, in dem die Relativge
schwindigkeit zwischen Fülldüse und Isolierglasscheibe
größer ist) erhöht und im Bereich gekrümmter Randfugen
(z. B. Abschnitt 5 in Fig. 1 (kleinere Relativgeschwindig
keit)) verkleinert werden. Auch bei absichtlich, wie be
schrieben, geänderter Förderleistung gewährleistet das
erfindungsgemäße oben erläuterte Verfahren eine stets
richtige Füllung der Randfuge von Isolierglasscheiben,
auch wenn sich deren Tiefe ändert.
Das erfindungsgemäße Versiegelungsverfahren kann sowohl
bei horizontal liegend als auch bei im wesentlichen lot
recht stehend bewegten Isolierglasscheiben ausgeführt
werden, wobei letztere Variante bevorzugt ist.
Der Sensor 25 der in Fig. 6 gezeigten Anordnung kann auch
dem der Fülldüse 4 üblicherweise zugeordneten, in Fig. 6
nicht dargestellten Dosierzylinder zugeordnet sein. Bei
dieser Ausführungsvariante wird die Förderleistung an
Versiegelungsmasse zur Fülldüse 4 vom Sensor 25 durch Er
fassen der Bewegungen des Dosierkolbens im Dosierzylinder
in unmittelbarer Nähe der Fülldüse 4 erfaßt. So wird eine
weitere Steigerung der Genauigkeit der Steuerung erzielt,
da Verluste an Versiegelungsmasse, die beispielsweise
während der Förderung derselben vom Vorratsbehälter bis
zum Dosierzylinder auftreten können, ohne Einfluß blei
ben.
Bei der in Fig. 7 gezeigten Ausführungsform einer Versie
gelungsanlage ist der Sensor 25 als Durchflußmengenmeß
einrichtung ausgebildet und der Fülldüse 4 unmittelbar
zugeordnet. Der Sensor 25 erfaßt in dieser Ausführungs
form unmittelbar den Wert der tatsächlich durch die Füll
düse 4 in die Randfuge eingebrachten Menge an Versiege
lungsmasse. Im übrigen arbeitet die in Fig. 7 gezeigte
Versiegelungsanlage so wie dies im Zusammenhang mit der
in Fig. 6 beschriebenen Ausführungsform beschrieben wur
de.
Claims (13)
1. Verfahren zum Füllen der Randfugen von Isolierglas,
bei dem Versiegelungsmasse aus wenigstens einer Füll
düse, die entlang der Randfuge bewegt wird, in die
Randfuge eingebracht wird, wobei die Tiefe der Rand
fuge erfaßt und die Geschwindigkeit, mit der die
Fülldüse entlang der Randfuge bewegt wird, bei tiefe
rer Randfuge verlangsamt und bei weniger tiefer Rand
fuge vergrößert wird, dadurch gekennzeichnet, daß die
je Zeiteinheit durch die Fülldüse geförderte Menge an
Versiegelungsmasse erfaßt wird, und daß die Geschwin
digkeit, mit der die Fülldüse entlang der Randfuge
bewegt wird, bei verringerter Förderleistung verklei
nert und bei erhöhter Förderleistung vergrößert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Geschwindigkeit, mit der die Fülldüse und/
oder die Geschwindigkeit, mit der die Isolierglas
scheibe bewegt wird, geändert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die je Zeiteinheit durch die Fülldüse
geförderte Menge an Versiegelungsmasse durch eine
unmittelbar an der Fülldüse angeordnete Meßvorrich
tung erfaßt wird.
4. Verfahren zum Füllen der Randfugen von Isolierglas
scheiben mit beliebig ausgebildeter Umrißform mit
Versiegelungsmasse, insbesondere Verfahren nach einem
der Ansprüche 1 bis 3, bei dem die Geometriedaten der
Umrißform oder von Teilen der Umrißform der Isolier
glasscheiben in gespeicherter Form vorliegen, dadurch
gekennzeichnet, daß auf Grund dieser Geometriedaten
die Steuerung der Bewegung der wenigstens einen Füll
düse und/oder der Isolierglasscheibe erfolgt und daß
die Fülldüse um eine zur Isolierglasscheibe normale
Drehachse derart verschwenkt wird, daß die Fülldüse
stets der Umrißkante der Isolierglasscheibe zugekehrt
ist.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Geschwindigkeit der Bewegung der Isolierglas
scheibe in horizontaler Richtung geändert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Geschwindigkeit der Bewegung der
Fülldüse normal zur Bewegungsrichtung der Isolier
glasscheibe geändert wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Drehung der Fülldüse durch
einen Schrittmotor erfolgt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Steuerung der Bewegungen der
Fülldüse und/oder der Isolierglasscheibe von einem
Prozeßrechner auf Grund der gespeicherten Geometrie
daten erfolgt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerung auf Grund der vom Prozeßrechner
eines Glasschneidetisches verwendeten Geometriedaten
erfolgt.
10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Meßkopf, vorzugsweise ein Lichttastkopf, die
Außenkontur der Isolierglasscheibe abfährt und die
Meßdaten, bezogen auf ein Achsenkreuz, an den Prozeß
rechner weitergibt, wo sie gespeichert werden.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Geometriedaten von Hand in den Prozeßrechner
eingegeben werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß den Geometriedaten unregelmäßig
geformter Isolierglasscheiben ein Code zugeordnet
wird, unter dem die Daten abgespeichert und wieder
abrufbar sind.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Geschwindigkeit, mit der die
Fülldüse entlang der Randfuge der Isolierglasscheibe
bewegt wird, im Bereich gerader und/oder wenig ge
krümmter Randfugenabschnitte höher ist als im Bereich
von Ecken und/oder stärkeren Krümmungen der Randfuge,
wobei die Menge an je Zeiteinheit durch die Fülldüse
geförderter Versiegelungsmasse bei höherer Relativge
schwindigkeit zwischen der Fülldüse und der Isolier
glasscheibe größer ist als bei kleinerer Relativge
schwindigkeit.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US07/419,678 US4973436A (en) | 1988-04-11 | 1989-10-11 | Process of filling the edge joints of insulating glass panes with sealing compound |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4009436A1 true DE4009436A1 (de) | 1991-04-18 |
Family
ID=23663282
Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904009436 Withdrawn DE4009436A1 (de) | 1989-10-11 | 1990-03-23 | Verfahren zum fuellen der randfugen von isolierglasscheiben mit versiegelungsmasse |
DE9006880U Expired - Lifetime DE9006880U1 (de) | 1989-10-11 | 1990-06-19 | Vorrichtung zum Füllen der Randfugen von Isolierglasscheiben mit Versiegelungsmasse |
Family Applications After (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE9006880U Expired - Lifetime DE9006880U1 (de) | 1989-10-11 | 1990-06-19 | Vorrichtung zum Füllen der Randfugen von Isolierglasscheiben mit Versiegelungsmasse |
Country Status (3)
Country | Link |
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EP (1) | EP0423106A1 (de) |
JP (1) | JPH03170350A (de) |
DE (2) | DE4009436A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE9101070U1 (de) * | 1991-01-31 | 1991-04-18 | Reis GmbH & Co. Maschinenfabrik, 8753 Obernburg | Vorrichtung für den strangförmigen Auftrag einer fließfähigen Masse auf einen Träger |
DE4437214A1 (de) * | 1994-10-18 | 1996-05-02 | Lenhardt Maschinenbau | Vorrichtung zum Füllen der Randfuge von Isolierglasscheiben mit einer Versiegelungsmasse |
DE10050469B4 (de) * | 2000-10-12 | 2006-07-20 | Rolf Heiden | Verfahren und Vorrichtung zum Versiegeln eines Spaltraumes |
Families Citing this family (2)
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JPH0651252U (ja) * | 1992-12-21 | 1994-07-12 | 株式会社白井▲鉄▼工所 | 充填装置 |
WO2018028902A1 (de) | 2016-08-11 | 2018-02-15 | Lisec Austria Gmbh | Verfahren und vorrichtung zum versiegeln von isolierglas-rohlingen |
Citations (2)
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DE8904381U1 (de) * | 1988-04-11 | 1989-06-08 | Lisec, Peter, Amstetten-Hausmening, Niederösterreich | Vorrichtung zum Füllen der Randfugen von Isolierglasscheiben mit Versiegelungsmasse |
EP0337978A1 (de) * | 1988-04-11 | 1989-10-18 | Peter Lisec | Verfahren zum Füllen der Randfugen von Isolierglasscheiben mit Versiegelungsmasse |
-
1990
- 1990-03-19 EP EP90890080A patent/EP0423106A1/de not_active Withdrawn
- 1990-03-23 DE DE19904009436 patent/DE4009436A1/de not_active Withdrawn
- 1990-03-26 JP JP7655990A patent/JPH03170350A/ja active Pending
- 1990-06-19 DE DE9006880U patent/DE9006880U1/de not_active Expired - Lifetime
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE9006880U1 (de) | 1990-11-29 |
EP0423106A1 (de) | 1991-04-17 |
JPH03170350A (ja) | 1991-07-23 |
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