DE19951646A1 - Baumaschine - Google Patents
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Abstract
Bei einer Baumaschine mit einem Maschinenrahmen (4), mit mindestens einer in dem Maschinenrahmen (4) gelagerten Fördereinrichtung (1), z. B. einem endlos umlaufenden Förderband (2), wobei die Fördereinrichtung verarbeitetes Material abführt oder zu verarbeitendes Material zuführt, ist vorgesehen, daß eine Meßeinrichtung (6) einen für die über die gesamte tragende Länge der Fördereinrichtung (1) einwirkende Gewichtskraft des Materials repräsentativen momentanen Meßwert kontinuierlich mißt, und daß die Auswerteeinrichtung (8) mit Hilfe des Meßwertes, der Förderzeit, sowie eines zuvor bestimmten oder berechneten Korrekturfaktors die geförderte Materialmenge berechnet.
Description
Die Erfindung betrifft eine Baumaschine nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Derartige Baumaschinen weisen einen Maschinenrahmen auf, mit
mindestens einer in dem Maschinenrahmen gelagerten Förderein
richtung, z. B. einem endlos umlaufenden Förderband, wobei die
Fördereinrichtung verarbeitetes Material abführt oder zu verar
beitendes Material zuführt.
Bei derartigen Fördereinrichtungen stellt sich häufig das Pro
blem, die geförderte Materialmenge möglichst genau und kontinu
ierlich zu bestimmen.
Die Messung des Materialdurchsatzes soll dabei berührungslos und
kontinuierlich erfolgen.
Die US-PS 5,866,855, die DE 31 02 133 A und die DE 196 31 926 A
beschreiben Bandwaagen, die an einer Fördereinrichtung zum Ein
satz kommen. Die bekannten Bandwaagen haben gemeinsam, daß sie
die Reaktionskraft an einer Stützrolle eines Förderbandes als
momentane Gewichtskraft des auf dem Förderband transportierten
Materials messen. Idealerweise sind Förderbänder in der Waage
rechten angeordnet und stationär. Die bekannten Meßverfahren ha
ben den Nachteil, daß das Meßergebnis von vielen Faktoren beein
flußt wird, wie beispielsweise die Spannung des Förderbandes,
Temperaturunterschiede und starke Beschleunigung oder Verzöge
rung des Förderbandes.
Ein weiterer Nachteil der bekannten Meßeinrichtungen besteht
darin, daß sie an Stellen angeordnet sind, die zu weiteren Meß
fehlern aufgrund von Verschmutzungen und mechanischen Belastun
gen der Meßeinrichtungen führen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Baumaschine der
eingangs genannten Art, sowie ein Verfahren zur Messung einer
mit einer Fördereinrichtung einer Baumaschine beförderten Mate
rialmenge zu schaffen, die die Messung der geförderten Material
menge kontinuierlich mit hoher Genauigkeit ermöglicht.
Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die Merkmale des Anspruchs 1.
Die Erfindung sieht in vorteilhafter Weise vor, daß eine Meßein
richtung einen für die über die gesamte tragende Länge der För
dereinrichtung einwirkende Gewichtskraft des Materials repräsen
tativen momentanen Meßwert kontinuierlich mißt, und daß die Aus
werteeinrichtung mit Hilfe des Meßwertes, der Förderzeit sowie
eines zuvor bestimmten oder berechneten Korrekturfaktors die ge
förderte Materialmenge berechnet.
Dabei ist von Bedeutung, daß der für die einwirkende Gewichts
kraft des geförderten Materials repräsentative momentane Meßwert
sich auf die gesamte tragende Länge der Fördereinrichtung be
zieht. Vorteilhaft ist dabei, daß die Fördereinrichtung für die
Durchführung der Gewichtsmessung in der Art einer Bandwaage
nicht konstruktiv verändert werden muß und daher hinsichtlich
der Fördertechnik und nicht hinsichtlich der Meßtechnik opti
miert werden muß.
Desweiteren ist von Bedeutung, daß zur Berechnung der Material
menge ein empirisch ermittelter oder aus den physikalischen Zu
sammenhängen abgeleiteter Korrekturfaktor in Abhängigkeit von
vorgegebenen Maschinenparametern, zwangsläufig sich einstellende
Betriebszustände, Störgrößen oder sonstigen Randbedingungen,
wie zum Beispiel die Art des geförderten Materials und die kli
matischen Bedingungen verwendet wird.
Der Korrekturfaktor kann ein Festwert oder ein variabler Wert
sein, der kontinuierlich angepaßt wird und sich daher zeitlich
ändert.
Ein Korrekturfaktor in Form eines Festwertes kann beispielsweise
bei semimobilen - Maschinen sinnvoll sein, die zu einer Arbeits
stelle gefahren werden und dort stationär betrieben werden.
Bei in Betrieb beweglichen Baumaschinen ist allerdings die dyna
mische Anpassung des Korrekturfaktors vorzuziehen, die die zeit
liche Veränderung der Parameter berücksichtigen kann.
Der Korrekturfaktor kann empirisch für bestimmte Betriebsbedin
gungen vorbestimmt sein oder sich aus einer Berechnung auf der
Basis einer zuvor festgelegten Korrekturfunktion ergeben. Der
Korrekturfaktor kann also das Ergebnis der Korrekturfunktion
sein und kann darüber hinaus zeitlich variabel sein.
Die Korrekturfunktion kann beispielsweise mit Hilfe von Regres
sionsformeln ermittelt werden und auch Funktionsteile enthalten,
die auf physikalischen Gesetzmäßigkeiten beruhen.
Der zeitlich variable Korrekturfaktor wird als momentaner Korre
kurfaktor der Auswerteeinrichtung zugeführt. Ein zeitlich verän
derlicher Korrekturfaktor hat den Vorteil, daß sich während des
Arbeitsprozesses verändernde Parameter in die Berechnung einge
hen und dadurch die Genauigkeit der Messung der geförderten Ma
terialmenge erhöht.
Dabei kann vorgesehen sein, daß die Fördergeschwindigkeit der
Fördereinrichtung einstellbar ist, und daß der eingestellte oder
gemessene Fördergeschwindigkeitswert zur Berechnung der geför
derten Materialmenge (G) zusätzlich herangezogen wird oder in
den Korrekturfaktor einfließt.
Die Fördereinrichtung an dem Maschinenrahmen kann um einen
Längsneigungswinkel und/oder einen seitlichen Schwenkwinkel ver
schwenkbar sein, wobei der Korrekturfaktor von dem eingestellten
oder gemessenen Längsneigungswinkel bzw. seitlichen Schwenkwin
kel relativ zu dem Maschinenrahmen abhängig ist. Auf diese Weise
ist es möglich, die Meßgenauigkeit der Meßeinrichtung auch unter
unterschiedlichen Längsneigungswinkeln und unterschiedlichen
Schwenkwinkeln der Fördereinrichtung beizubehalten.
Eine weitere Meßeinrichtung kann den Längs- und/oder Quernei
gungswinkel des Maschinenrahmens relativ zur Horizontalen mes
sen, wobei dann der Korrekturfaktor zusätzlich von dem einge
stellten oder gemessenen Längsneigungs- bzw. Querneigungwinkel
des Maschinenrahmens abhängig ist.
Vorzugsweise ist vorgesehen, daß in einem Speicher der Auswerte
einrichtung ein mehrdimensionales Kennfeld oder eine Korrektur
funktion zur Bestimmung von Korrekturfaktoren gespeichert ist.
Aus dem Speicher ist somit ein aktueller oder momentaner Korrek
turfaktor in Abhängigkeit von einem oder mehreren der gemessenen
und/oder eingestellten Parametern auslesbar. Dies hat den Vor
teil, daß ein Korrekturfaktor während des Betriebes der Berech
nung der Materialmenge zugrunde gelegt wird, der außer der Lage
der Fördereinrichtung und der Baumaschine auch weitere Parameter
berücksichtigt.
Das Kennfeld beziehungsweise die Korrekturfunktion kann bei
spielsweise folgende Einflußfaktoren berücksichtigen:
- - Längsneigungswinkel und seitlicher Schwenkwinkel der Förder einrichtung relativ zum Maschinenrahmen,
- - Längs- u. Querneigungswinkel des Maschinenrahmens,
- - weitere vorgegebene Maschinenparameter, zum Beispiel Förder bandgeschwindigkeit, zwangsläufig sich einstellende Betriebs zustände, und
- - Störgrößen, wie zum Beispiel Beschleunigungen, die auf den Maschinenrahmen oder die Fördereinrichtung einwirken, klima tische Bedingungen, oder Art des geförderten Materials.
Diese Störgrößen werden gegebenenfalls mit geeigneten Meßein
richtungen erfaßt.
Der für die Gewichtskraft repräsentative Meßwert kann aus einer
in einer vorgegebenen Richtung gemessenen Kraftkomponente beste
hen. Der repräsentative Meßwert muß demzufolge nicht zwangsläu
fig in Richtung der Gravitationskraft gemessen werden. Mit Hilfe
des Korrekturfaktors kann die Lage der gemessenen Kraftkomponen
te auf der Basis der gemessenen Winkellage der Födereinrichtung
und des Maschinenrahmens berücksichtigt werden.
Beispielsweise kann die Meßeinrichtung an einer Stelleinrichtung
angeordnet sein, mit der der Längsneigungswinkel der Förderein
richtung eingestellt wird. Dabei wird die auf die Stelleinrich
tung einwirkende Kraftkomponente gemessen, die sich zwischen
Fördereinrichtung und Maschinenrahmen ergibt.
Die Stelleinrichtung kann aus einem in der Länge veränderlichen
Zugseil bestehen, wobei die Meßeinrichtung den momentan für die
Gewichtskraft repräsentativen Meßwert aus der auf das Zugseil
einwirkenden Zugkraft ermittelt.
Alternativ kann die Stelleinrichtung aus einem Hydraulikzylinder
bestehen, wobei der Hydraulikdruck des Hydraulikzylinders den
für die Gewichtskraft repräsentativen Meßwert darstellt.
Nach einer weiteren Alternative kann auch das Drehmoment des
Bandantriebs des Förderbandes als für die Gewichtskraft reprä
sentativer Meßwert ermittelt werden.
Im folgenden wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen ein Aus
führungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Frontladerfräse,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Frontladerfräse, und
Fig. 3 ein Blockschaltbild für die Messung der geförderten Mate
rialmenge.
Eine Vorrichtung zum Abfräsen von Bodenoberflächen, insbesondere
Fahrbahnen aus Asphalt, Beton o. dgl. mit einem Fahrwerk 3, das
einen Maschinenrahmen 4 trägt, und einer in dem Maschinenrahmen
4 gelagerten Fräswalze 5, die sich quer zur Fahrtrichtung er
streckt, ist in Fig. 1 gezeigt. Derartige Maschinen werden auch
als Frontladerfräsmaschinen bezeichnet, da sie das abgefräste
Material in Fahrtrichtung nach vorne auf Transportfahrzeuge
transportieren. In Fahrtrichtung vor der Fräswalze 5 ist eine
erste Fördereinrichtung 10 mit einem Transportband angeordnet,
die unter einen Neigungswinkel in einem Schacht des Maschinen
rahmens 4 angeordnet ist und das abgefräste Material auf eine
zweite Fördereinrichtung 1 mit einem weiteren Transportband 2
überträgt. Die Abwurfhöhe der Fördereinrichtung 1 ist über einen
verstellbaren Neigungswinkel höhenverstellbar und kann zusätz
lich seitlich um beispielsweise ±30° verschwenkt werden, so daß
neben der Fahrspur der Frontladerfräsmaschine stehende Trans
portfahrzeuge beladen werden können.
Für Verstellungen des Längsneigungswinkels ist eine Stellein
richtung 16 zwischen dem Maschinenrahmen 4 und der Förderein
richtung 1 vorgesehen.
Als Stelleinrichtung 16 sind Zugstangen in Verbindung mit einem
Hydraulikzylinder 18 oder auch ein Seil geeignet, das mit einer
Wickeleinrichtung oder mit einem Hydraulikzylinder in seiner
wirksamen Länge verlängert oder verkürzt werden kann.
Zur Messung des Materialdurchsatzes der mit Hilfe der Förderein
richtung 1 transportiert wird, ist vorgesehen, einen für die
über die gesamte tragende Länge der Fördereinrichtung 1 einwir
kende Gewichtskraft des Materials repräsentativen momentanen
Meßwert zu erfassen. Wesentlich ist dabei, daß der repräsentati
ve Meßwert sich auf die Gesamtlänge der Fördereinrichtung be
zieht, also das momentane Gesamtgewicht des Materials auf der
Fördereinrichtung 1 nach Tarierung erfaßt.
Hierzu kann vorgesehen sein, daß eine erste Meßeinrichtung 6 die
an der Stelleinrichtung 16 wirkenden Kräfte erfaßt.
Beispielsweise kann der Hydraulikdruck in dem Hydraulikzylinder
18 ermittelt werden oder die auf eine Stange der Stelleinrich
tung 16 einwirkende Zugkraft oder die auf ein Seil der Stellein
richtung 16 wirkende Zugkraft.
Die Fördereinrichtung 1 ist an dem Maschinenrahmen 4 mit Hilfe
einer Stelleinrichtung 11 um orthogonal zu dem Maschinenrahmen 4
verlaufende Schwenkachse 12 verschwenkbar. Es besteht auch die
Möglichkeit, die auf die Gelenkstelle zwischen der Förderein
richtung 1 und dem Maschinenrahmen 4 einwirkenden Kräfte zu mes
sen und als für die Gewichtskraft des Materials repräsentativen
Meßwert zu verwenden.
Eine Auswerteeinrichtung 8 berechnet aus dem für die Gewichts
kraft repräsentativen Meßwert F der Meßeinrichtung 6, der abge
laufenen Zeit t und dem Förderbandgeschwindigkeitswert v der
Fördereinrichtung und unter Zuhilfenahme eines Korrekturfaktors
k die insgesamt geförderte Materialmenge.
Die Fördergeschwindigkeit kann dabei als Stellwert oder als ge
messener Wert der Auswerteeinrichtung 8 zugeführt werden.
Der Förderbandgeschwindigkeitswert v kann, wenn dieser konstant
ist, auch in dem Korrekturfaktor berücksichtigt sein.
Da insbesondere die Lage der Fördereinrichtung 1 im Raum die
Messung des repräsentativen momentanen Meßwertes für die Ge
wichtskraft beeinflußt, wird die Lage der Fördereinrichtung 1
relativ zu dem Maschinenrahmen und/oder auch die Lage des Ma
schinenrahmens relativ zur Horizontalen meßtechnisch erfaßt.
In einem Speicher 20 der Auswerteeinrichtung 8 ist ein mehrdi
mensionales Kennfeld für Korrekturfaktoren k oder eine empi
risch ermittelte Korrekturfunktion gespeichert, so daß Korrek
turfaktoren k in Abhängigkeit von einem oder mehreren der gemes
senen und/oder eingestellten Parameter bestimmbar sind. Außer
dem Längsneigungswinkel α und dem seitlichen Schwenkwinkel β der
Fördereinrichtung 1 relativ zum Maschinenrahmen 4 können dies
der Längs- u. Querneigungswinkel γ, δ des Maschinenrahmens 4 rela
tiv zur Horizontalen, vorgegebene Maschinenparameter, zum Bei
spiel die Förderbandgeschwindigkeit, zwangsläufig sich einstel
lende Betriebszustände sowie Störgrößen sein, zum Beispiel Be
schleunigungen, die auf den Maschinenrahmen 4 und/oder die För
dereinrichtung 1 einwirken, klimatische Bedingungen und die Art
des geförderten Materials.
Der sich aus dem Kennfeld oder der Korrekturfunktion ergebende
Korrekturfaktor kann statisch oder dynamisch sein.
Bei einem statischen Korrekturfaktor wird dieser zum Beispiel
bei einer semimobilen Baumaschine nur einmal bestimmt und zwar
beim Einrichten der Baumaschine. Dieses ist insbesondere sinn
voll, wenn eine solche Baumaschine ortsfest betrieben wird.
Der dynamische Korrekturfaktor berücksichtigt die zeitlichen
Veränderungen, die sich insbesondere bei Bewegung der Baumaschi
ne ergeben. In diesem Fall wird der Korrekturfaktor kontinuier
lich entsprechend den Betriebs- und Randbedingungen nachgeführt,
so daß sich eine hohe Genauigkeit und Reproduzierbarkeit des
Meßwertes auch bei einer bewegten Baumaschine ergibt.
Der in Abhängigkeit der Parameter auslesbare oder berechnete
Korrekturfaktor k wird empirisch ermittelt und stellt damit
gleichzeitig eine Kalibration der Meßeinrichtung 6 dar.
Die Auswerteeinrichtung 8 kann demzufolge mit Hilfe des reprä
sentativen Meßwertes F für die Gewichtskraft, des Korrekturfak
tors k, der Zeit t, und des Förderbandgeschwindigkeitswertes v
die geförderte Materialmenge G mit hoher Genauigkeit bestimmen.
Insbesondere wird eine hohe Reproduzierbarkeit der Meßergebnisse
auch in baustellenbedingten Schräglagen der Baumaschine und bei
unterschiedlichen Längsneigungswinkeln α der Fördereinrichtung 1
erreicht.
Fig. 3 zeigt ein Blockschaltbild für die Messung der geförderten
Materialmenge G.
Die geförderte Materialmenge G berechnet sich beispielsweise aus
nachstehender Formel
Wie aus Fig. 3 ersichtlich, erhält die Auswerteeinrichtung 8 von
der Meßeinrichtung 6 den für die Gewichtskraft der Materialmenge
auf dem Förderband 2 repräsentativen Meßwert F, aus einer Zeit
meßeinrichtung 28 die seit Beginn der Messung verstrichene Zeit t
und über einen Meßwertgeber 30 den eingestellten oder gemesse
nen Förderbandgeschwindigkeitsmeßwert v. Zusätzlich liest die
Auswerteeinrichtung 8 aus dem Kennfeldspeicher 20 einen aktuel
len Korrekturfaktor k aus, der zumindest von dem eingestellten
Längsneigungswinkel α abhängig ist.
Der Längsneigungswinkel α wird mit Hilfe eines Meßwertgebers 22
eingegeben. Desweiteren liefert ein Meßwertgeber 24 den seitli
chen Schwenkwinkel β der Fördereinrichtung 1.
Eine weitere Meßeinrichtung 14 liefert die orthogonal zueinander
relativ zur Horizontalen gemessenen Neigungswinkel γ, δ des Ma
schinenrahmens. Zusätzlich kann beispielsweise ein Temperaturge
ber 26 einen Temperaturmeßwert oder sonstige klimatische Ein
flußfaktoren wie beispielsweise die Luftfeuchtigkeit eingeben.
Die Auswerteeinrichtung 8 kann in Abhängigkeit von mindestens
einem der zuvor genannten Parameter einen zutreffenden Korrek
turfaktor bestimmen und bei der Berechnung der geförderten Mate
rialmenge berücksichtigen.
Die in dem Speicher 20 gespeicherten Korrekturfaktoren werden
dabei empirisch bestimmt und entsprechend in das Kennfeld des
Speichers eingelesen.
Der Speicher 20 kann auch anstelle eines Kennfeldes eine Korrek
turfunktion enthalten, mit deren Hilfe ein aktueller Korrektur
faktor k berechnet werden kann. Die Korrekturfunktion basiert
auf empirisch ermittelten Korrekturfaktoren in Abhängigkeit von
einer Vielzahl von Parametern. Mit Hilfe üblicher mathematischer
Methoden zum Beispiel Regressionsformeln, kann eine allgemein
gültige Korrekturfunktion ermittelt werden.
Für einen bestimmten Anwendungsfall kann aufgrund der eingegebe
nen Parameter sowohl aus dem Kennfeld als auch aufgrund der Korrekturfunktion
ein aktueller Korrekturfaktor k bestimmt werden.
Dieser Korrekturfaktor k kann beispielsweise für einen bestimm
ten Einsatzfall ein Konstantwert sein zum Beispiel bei einer se
mimobilen Baumaschine oder ein zeitlich variabler dynamischer
Wert, der zeitliche Veränderungen der Parameter berücksichtigt.
Letzeres ist insbesondere bei mobilen Baumaschinen sinnvoll, um
die variierenden Betriebsbedingungen zu berücksichtigen.
Es versteht sich, daß eine Messung der geförderten Materialmenge
in entsprechender Weise auch an der Fördereinrichtung 10 durch
führbar ist, wobei ein für die Gewichtskraft repräsentativer
Meßwert an der Lagerung der Fördereinrichtung 10 im Maschinen
rahmen meßbar ist.
Claims (22)
1. Baumaschine mit einem Maschinenrahmen (4), mit mindestens ei
ner in dem Maschinenrahmen (4) gelagerten Fördereinrichtung
(1), z. B. einem endlos umlaufenden Förderband (2), wobei die
Fördereinrichtung (1) verarbeitetes Material abführt oder zu
verarbeitendes Material zuführt,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Meßeinrichtung (6) einen für die über die gesamte tragende Länge der Fördereinrichtung (1) einwirkende Ge wichtskraft des Materials repräsentativen momentanen Meßwert (F) kontinuierlich mißt, und
daß die Auswerteeinrichtung (8) mit Hilfe des Meßwertes (F), der Förderzeit (t), sowie eines zuvor bestimmten oder berech neten Korrekturfaktors (k) die geförderte Materialmenge (G) berechnet.
daß eine Meßeinrichtung (6) einen für die über die gesamte tragende Länge der Fördereinrichtung (1) einwirkende Ge wichtskraft des Materials repräsentativen momentanen Meßwert (F) kontinuierlich mißt, und
daß die Auswerteeinrichtung (8) mit Hilfe des Meßwertes (F), der Förderzeit (t), sowie eines zuvor bestimmten oder berech neten Korrekturfaktors (k) die geförderte Materialmenge (G) berechnet.
2. Baumaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Korrekturfaktor (k) zeitlich variabel ist und als momentaner
Korrekturfaktor der Auswerteeinrichtung (8) zuführbar ist.
3. Baumaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fördergeschwindigkeit der Fördereinrichtung (1) ein
stellbar und/oder meßbar ist, und daß die eingestellte oder
gemessene Fördergeschwindigkeitswert (v) der Auswerteeinrich
tung (8) zur Berechnung der geförderten Materialmenge (G) zu
führbar ist.
4. Baumaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Fördereinrichtung (1) an dem Maschinenrah
men (4) um einen Längsneigungswinkel (α) und/oder einen seit
lichen Schwenkwinkel (β) verschwenkbar ist, und daß der Kor
rekturfaktor von dem eingestellten oder gemessenen Längsneigungswinkel
(α) bzw. seitlichen Schwenkwinkel (β) relativ zu
dem Maschinenrahmen (4) abhängig ist.
5. Baumaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Meßeinrichtung (14) den Längs- und/oder
Querneigungswinkel (γ, δ) des Maschinenrahmens (4) relativ zur
Horizontalen mißt, und daß der Korrekturfaktor zusätzlich von
dem Längsneigungs- bzw. Querneigungswinkelmeßwert (γ, δ) ab
hängig ist.
6. Baumaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß in einem Speicher (20) der Auswerteeinrich
tung (8) ein mehrdimensionales Kennfeld oder eine Korrektur
funktion zur Bestimmung von Korrekturfaktoren (k) gespeichert
ist, aus denen ein aktueller oder momentaner Korrekturfaktor
(k) in Abhängigkeit von einem oder mehreren der gemessenen
und/oder eingestellten Parameter bestimmbar ist.
7. Baumaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß der für die Gewichtskraft repräsentative Meß
wert (F) aus einer in einer vorgegebenen Richtung gemessenen
Kraftkomponente besteht.
8. Baumaschine nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Längsneigungswinkel (2) der Fördereinrich
tung (1) über eine zwischen Maschinenrahmen (4) und För
dereinrichtung (1) wirkende Stelleinrichtung (16) einstellbar
ist.
9. Baumaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Meßeinrichtung (6) an der Stelleinrichtung (16) angeordnet
ist und die auf die Stelleinrichtung (16) einwirkende Kraft
komponente der Gewichtskraft des Materials mißt.
10. Baumaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stelleinrichtung (16) ein in der Länge veränderliches Zugseil
(20) aufweist, und daß die Meßeinrichtung (6) den momentanen
Meßwert (F) für die Gewichtskraft aus der auf das Zugseil
(20) einwirkenden Zugkraft ermittelt.
11. Baumaschine nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stelleinrichtung (16) einen Hydraulikzylinder (18)
aufweist, und daß die Meßeinrichtung (6) den Hydraulikdruck
des Hydraulikzylinders (18) als für die Gewichtskraft reprä
sentativen Meßwert (F) ermittelt.
12. Baumaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Meßeinrichtung (6) das Drehmoment des Ban
dantriebs des Förderbandes (2) als für die Gewichtskraft re
präsentativen Meßwert (F) mißt.
13. Verfahren zur Messung einer mit einer Fördereinrichtung (1)
einer Baumaschine geförderten Materialmenge (G),
durch das kontinuierliche Messen eines momentanen Meßwertes (F), der für die über die gesamte tragende Länge der För dereinrichtung (1) einwirkende Gewichtskraft des Materials repräsentativ ist, und
das Berechnen der geförderten Materialmenge (G) aus dem ge messenen, für die Gewichtskraft repräsentativen Meßwert (F), der Förderzeit (t), und einem zuvor bestimmten oder berechne ten aktuellen Korrekturfaktor (k).
durch das kontinuierliche Messen eines momentanen Meßwertes (F), der für die über die gesamte tragende Länge der För dereinrichtung (1) einwirkende Gewichtskraft des Materials repräsentativ ist, und
das Berechnen der geförderten Materialmenge (G) aus dem ge messenen, für die Gewichtskraft repräsentativen Meßwert (F), der Förderzeit (t), und einem zuvor bestimmten oder berechne ten aktuellen Korrekturfaktor (k).
14. Verfahren nach Anspruch 13 dadurch gekennzeichnet, daß ein
zeitlich variabler momentaner Korrekturfaktor (k) verwendet
wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 oder 14, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Korrekturfaktor (k) aus einem gespei
cherten mehrdimensionalen Kennfeld ausgelesen wird, in dem
Korrekturfaktoren (k) mindestens in Abhängigkeit von einem
oder mehreren gemessenen und/oder eingestellten Parametern,
wie z. B. Längsneigungswinkel (α) und Schwenkwinkel (β) der
Fördereinrichtung (1), Quer- und Längsneigungswinkel (γ, δ)
zur Horizontalen der Baumaschine, oder klimatische Bedingun
gen (T), gespeichert sind.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 oder 14 dadurch gekenn
zeichnet, daß der Korrekturfaktor (k) aus einer mehrdimensio
nalen Korrekturfunktion bestimmt wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 16, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Gewichtskraftkomponente der Gewichtskraft
des geförderten Materials in einer vorgegebenen Richtung als
repräsentativer Meßwert (F) verwendet wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 16, gekennzeichnet
durch das Verwenden des momentan gemessenen Antriebsdrehmo
mentes der Fördereinrichtung (1) als repräsentativen Meßwert
(F) für die auf die Fördereinrichtung (1) einwirkende Ge
wichtskraft des geförderten Materials.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 16, gekennzeichnet
durch das Verwenden einer momentan zwischen der Förderein
richtung (1) und der Baumaschine wirkenden Kraft als für die
Gewichtskraft des Materials repräsentativen Meßwert (F).
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 16, gekennzeichnet
durch das Verwenden des momentanen Hydraulikdrucks eines zwi
schen Fördereinrichtung (1) und Baumaschine angeordneten Hy
draulikzylinders (18) als für die Gewichtskraft des Materials
repräsentativen Meßwert (F).
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 20, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Korrekturfaktor (k) zusätzlich von Störgrö
ßen, wie beispielsweise auf die Baumaschine oder die För
dereinrichtung (1) einwirkenden Beschleunigungen oder klima
tische Bedingungen abhängig ist.
22. Verfahren nach Anspruch 14 dadurch gekennzeichnet, daß der
Korrekturfaktor (k) zeitlich veränderlich ist und über eine
vorgegebene Zeitspanne gemittelt wird.
Priority Applications (3)
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DE19951646A DE19951646A1 (de) | 1999-10-27 | 1999-10-27 | Baumaschine |
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