DE4009398A1

DE4009398A1 - Einrichtung zum oeffnen von oelwechselfiltern

Info

Publication number: DE4009398A1
Application number: DE19904009398
Authority: DE
Inventors: Karl-Heinz Knapp
Original assignee: Filterwerk Mann and Hummel GmbH
Current assignee: Mann and Hummel GmbH
Priority date: 1990-03-23
Filing date: 1990-03-23
Publication date: 1991-09-26

Description

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Öffnen von Ölwechselfiltern nach dem Oberbegriff der Hauptansprüche. In Kraftfahrzeugen ist zur Filtrierung des Motorenöls die Verwendung von Ölwechselfiltern allgemein bekannt. Diese Ölwechselfilter bestehen aus einem Gehäuse, das mit dem Boden mittels eines Deckelrings unlösbar verbunden ist. In diesem Boden sind die Zufluß- und Abflußöffnungen des zu filtrierenden Öls vorgesehen. In dem Gehäuse befindet sich das Filterelement, welches in der Regel als Papierstern ausgeführt ist. Außerdem kann in dem Gehäuse ein Kurzschlußventil oder auch ein Verschlußventil angeordnet sein. Letzteres verhindert das Leerlaufen des Filters bei abgestelltem Motor.

Es ist allgemein bekannt, daß ein solches Filter nach einer gewissen Zeit der Benutzung ausgetauscht und durch ein neues ersetzt werden muß. Die Beseitigung derartiger in ihrem Innern im allgemeinen noch eine gewisse Menge an Altöl aufweisender Ölwechselfilter in ihrer Gesamtheit ist problematisch. Eine problemlose Entsorgung ist deshalb nur dann möglich, wenn dieses Ölwechselfilter in seine einzelne Bestandteile zerlegt wird, so daß diese wiederverwertet oder gefahrlos entsorgt werden können.

Aus der DE-OS 37 05 391 ist eine Anlage zur Entsorgung, Beseitigung und Aufarbeitung benutzter Ölfilter bekannt. Bei dieser Anlage werden einzelne Ölfilter über eine Fördereinrichtung in eine definierte Endposition gebracht, anschließend einer Schneidestation zugeführt und in einer nachfolgenden Trennanlage das Filterpapier von dem Träger befreit. Mit dieser Anlage soll die Möglichkeit geschaffen werden, eine größere Menge Ölfilter in kurzer Zeit zu demontieren.

Ein Nachteil dieser Anlage ist darin zu sehen, daß diese sehr aufwendig ist und deshalb nur bei einem hohen Durchsatz an aufzuarbeitenden Ölfiltern eine Anwendung zweckmäßig erscheint. Durch die Verwendung von Handhabungseinrichtungen zum lagerichtigen Positionieren der aufzuarbeitenden Ölfilter besteht außerdem noch der Nachteil, daß Filter, die beim Ausbau aus dem Kraftfahrzeug beschädigt oder eingedrückt wurden, wie dies beim größten Teil der Wechselfilter der Fall ist, den Arbeitsablauf stören und damit ein Stillstand der Anlage verursacht wird.

Es ist weiterhin aus dem DE-GM 84 16 936 eine Vorrichtung zum Öffnen von Dosen und Kanistern bekannt. Diese Vorrichtung benutzt ein Schneidrad, welches den Deckel eines Kanisters abschneidet. Damit der Kanister aufgrund des Schneidraddruckes nicht von seiner Plattform weggeschoben wird, ist am Innenrand des Deckels eine Abstützrolle angeordnet, welche der Kraft des Schneidrades entgegenwirkt. Eine solche Schneidevorrichtung ist jedoch für Ölwechselfilter nicht geeignet, da dort der Boden, welcher von dem Gehäuse abgetrennt werden soll, anders gestaltet ist und kein Innenrand zur Verfügung steht, an welchem sich eine solche Rolle abstützen könnte.

Es ist weiterhin aus der DE-OS 25 45 321 eine Falzschneidevorrichtung für Konservendosen bekannt. Die Konservendosen werden auf eine Plattform aufgesetzt; über einen Bohrständer greift ein von einer Bohrmaschine angetriebenes Spannfutter über die Dose, so daß diese in eine Drehbewegung versetzt wird. Ein Schneidwerkzeug schneidet einen Teil des Deckelfalzes ab, um ein Nachmessen der Abmessungen der Dicke des verbleibenden Teils und des abgetrennten Teils des Deckelfalzteiles zu gestatten. Diese Einrichtung ist jedoch nur zur Überprüfung des Falzes bei Konservendosen geeignet. Ein Aufschneiden von gebrauchten Ölwechselfiltern ist mit dieser Einrichtung nicht möglich.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zum Öffnen von Ölwechselfiltern zu schaffen, die einfach in der Handhabung ist und auch für das Aufschneiden von Ölwechselfiltern in geringer Stückzahl wirtschaftlich ist. Außerdem soll diese Einrichtung in der Lage sein, auch beschädigte, das heißt verbeulte und eingedrückte Ölwechselfilter zuverlässig aufzutrennen.

Diese Aufgabe wird ausgehend von der Gattung der Hauptansprüche durch deren kennzeichnende Merkmale gelöst.

Vorteil dieser Einrichtung ist der kompakte, platzsparende Aufbau sowie die einfache Handhabung. Gerade dort, wo die Ölwechselfilter entsorgt werden müssen, also in Werkstätten oder in Betrieben zur Entsorgung von Kraftfahrzeugen, ist eine Einrichtung, die einfach zu bedienen und robust aufgebaut ist, von Vorteil.

Die erfindungsgemäße Einrichtung ist in der Lage, Ölwechselfilter aller Fabrikate und Abmessungen aufzutrennen. Das Einspannen des Ölwechselfilters erfolgt über die Führungsrollen, welche an den Rand des Bodens angreifen. Dieser Boden besteht üblicherweise aus einer Stahlblechscheibe, die beim Lösen des Ölwechselfilters von dem Motorblock nicht beschädigt wird und deshalb zum Einspannen des Filters geeignet ist. Selbst bei teilweise zerstörten bzw. eingedrückten Gehäusen ist das Abtrennen des Gehäuses vom Boden durch die Einrichtung ohne weiteres möglich, da das Gehäuse nicht zur Führung bzw. zur Fixierung des Ölwechselfilters an der Einrichtung erforderlich ist.

Ein weiterer Vorteil der Einrichtung ist die federnde Lagerung von wenigstens 2 Führungsrollen zwischen denen sich das Schneidrad befindet. Durch diese federnde Lagerung besteht die Möglichkeit, das Schneidrad über die Supportbewegung mit einer variablen Kraft an den Ölwechselfilter anzudrücken. Dies bedeutet, daß die Bedienungsperson sehr feinfühlig mit dem Schneidrad das Gehäuse abtrennen kann, so daß es nicht zu einem Abschlagen des Gehäuses oder zu einem plötzlichen unvorhergesehenen Austreten des Öls aus dem Wechselfilter kommt.

Die Anwendung der Einrichtung wird gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung dadurch vereinfacht, daß als Antriebsmotor eine Handbohrmaschine zum Einsatz gelangen kann. Selbstverständlich besteht auch die Möglichkeit, einen Motor stationär anzuordnen. Dieser kann sowohl oberhalb als auch unterhalb der Trägerplatte befestigt sein. Anstelle eines elektromotorischen Antriebs kann auch ein pneumatischer oder ein hydraulischer Antriebsmotor vorgesehen sein.

Zweckmäßigerweise wird die Drehbewegung des Antriebsmotors über ein Zwischengetriebe auf die zum Antrieb vorgesehene Führungsrolle übertragen. Dieses Zwischengetriebe dient bei Verwendung einer Handbohrmaschine auch dazu, daß die angeflanschte Bohrmaschine einen gewissen Abstand von den Führungsrollen aufweist, um das Einspannen eines Ölwechselfilters zwischen den Führungsrollen nicht zu behindern. Das Zwischengetriebe kann als Rädergetriebe oder auch als Zahnriemen- oder Kettengetriebe ausgeführt sein.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 die Seitenansicht einer Einrichtung zum Öffnen von Ölwechselfiltern,

Fig. 2 die Draufsicht auf die in Fig. 1 gezeigte Einrichtung.

Gemäß Fig. 1 befindet sich auf einem Gestell 10 eine Trägerplatte 11. Auf dieser Trägerplatte ist ein Lagerbock 12 angeordnet, an welchem, wie auch in Fig. 2 ersichtlich zwei Führungsrollen 13, 14 drehbar gelagert sind. Die Führungsrolle 14 weist an dem gegenüberliegenden Ende ihrer Welle 15 ein Zahnrad 16 auf. Dieses Zahnrad ist in Eingriff mit einem Zahnrad 17, welches mittels einer Welle 18 ebenfalls in dem Lagerbock drehbar gelagert ist. Oberhalb der Welle 18 befindet sich ein Anschlußflansch 19, in welchen eine Handbohrmaschine 20 eingesteckt und befestigt ist. Diese Handbohrmaschine treibt über die Zahnräder 16, 17 die Führungsrolle 14 an.

Auf der Trägerplatte ist weiterhin eine Führung 21 vorgesehen, auf welcher sich ein Support 22 bewegt. Dieser Suppport kann durch ein Handrad 23, welches in Verbindung mit einem Zahnrad 24 auf Zahnstangen 25 wirkt, in Längsrichtung verschoben werden. An dem Support selbst befinden sich zwei weitere Führungsrollen 26, 27, die sich ebenfalls in der Radial-Ebene der Führungsrollen 13 und 14 befinden. Diese Führungsrollen 26, 27 sind mittels Träger 28, 29 in Gleitführungen 30, 31 fixiert, wobei in den Gleitführungen jeweils eine Druckfeder 33 angeordnet ist, welche jede Führungsrolle abstützt. An dem Support 22 befindet sich außerdem noch ein Schneidrad 34. Dieses Schneidrad ist über eine Lagergabel 35 an dem Schlitten befestigt. Die Führungsrollen 13, 14 weisen eine Rändelung 36 auf sowie einen, unterhalb der Rändelung 36 angeordneten Flansch 37 größeren Durchmessers. Ein Ölwechselfilter 38, welcher zum Aufschneiden vorgesehen ist, wird auf die Flanschflächen der Führungsrollen aufgestellt.

Durch eine Bewegung des Supports in Richtung der Führungsrollen 13, 14 wird dieser Ölwechselfilter 38 zwischen die vier Führungsrollen eingeklemmt und über den Antrieb durch die Führungsrolle 14 in eine Drehbewegung versetzt. Die Bewegung des Supports 22 mittels des Handrades 23 wird solange fortgeführt bis das Schneidrad 34 an dem Ölwechselfilter angreift und das Gehäuse 39 des Ölwechselfilters von dessen Boden 40 abtrennt. Durch die federnde Lagerung der Führungsrollen 26, 27 ist gewährleistet, daß auch bei unterschiedlichen Größen des Ölwechselfilters immer eine sichere Führung dieses Filters gewährleistet ist und außerdem ein Einstellen der Einrichtung auf bestimmte Filtergrößen nicht erforderlich ist.

Nach dem Auftrennen des Ölwechselfilters kann das Gehäuse abgenommen werden. Der Support 22 wird über das Handrad 23 zurückbewegt, so daß der Boden 40 ebenfalls entnommen werden kann bzw. über eine hier nicht dargestellte Transportrutsche oder ähnlichem einer Auffangwanne zugeführt wird.

Bezugszeichenliste

10 Gestell
11 Trägerplatte
12 Lagerbock
13 Führungsrolle
14 Führungsrolle
15 Welle
16 Zahnrad
17 Zahnrad
18 Welle
19 Anschlußflansch
20 Handbohrmaschine
21 Führung
22 Support
23 Handrad
24 Zahnrad
25 Zahnstangen
26 Führungsrolle
27 Führungsrolle
28 Träger
29 Träger
30 Gleitführung
31 Gleitführung
32 Druckfeder
33 Druckfeder
34 Schneidrad
35 Lagergabel
36 Rändelung
37 Flansch
38 Ölwechselfilter
39 Gehäuse
40 Boden

Claims

1. Einrichtung zum Öffnen von Ölwechselfiltern (38), welche einen Boden (40) und ein mit dem Boden über einen Dichtungshalter verbundenes Gehäuse (39) aufweisen und in dem Gehäuse (39) ein Träger mit Filtermaterial angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung eine Trägerplatte (11) aufweist, auf welcher zwei Führungsrollen (13, 14) drehbar angeordnet sind und wobei auf der Trägerplatte (11) ein Support (22) verschiebbar gelagert ist, auf welchem zwei weitere Führungsrollen (26, 27) drehbar und in der radialen Ebene der ersten Führungsrollen (13, 14) angeordnet sind und durch die Supportbewegung die Führungsrollen (26, 27) in Richtung der auf der Trägerplatte (11) angeordneten Führungsrollen (13, 14) bewegbar sind und die Führungsrollen (26, 27) auf dem Support in radialer Richtung federnd gelagert sind und wobei sich zwischen diesen Führungsrollen (26, 27) ein Schneidrad (34) befindet und wobei ein Antriebsmotor vorgesehen ist, der wenigstens eine der Führungsrollen antreibt, wobei ein Ölwechselfilter (38) zwischen die Führungsrollen (13, 14, 26, 27) einspannbar und durch das Schneidrad (34) der Boden (40) von dem Gehäuse (39) abtrennbar ist.

2. Einrichtung zum Öffnen von Ölwechselfiltern (38), welche einen Boden (40) und einen an diesem angebördelten Gehäuse (39) aufweisen und in dem Gehäuse (39) ein Träger mit Filtermaterial angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung eine Trägerplatte (11) aufweist, auf welcher zwei Führungsrollen (13, 14) drehbar angeordnet sind und wobei auf der Trägerplatte (11) ein Support (22) verschiebbar gelagert ist, auf welchem zwei weitere Führungsrollen (26, 27) drehbar und in der radialen Ebene der ersten Führungsrollen (13, 14) angeordnet sind und durch die Supportbewegung die Führungsrollen (26, 27) in Richtung der auf der Trägerplatte (11) angeordneten Führungsrollen (13, 14) bewegbar sind und die Führungsrollen (13, 14) auf der Trägerplatte (11) in radialer Richtung ferdernd gelagert sind, wobei sich zwischen diesen Führungsrollen (13, 14) ein Schneidrad (34) befindet und ein Antriebsmotor vorgesehen ist, der wenigstens eine der Führungsrollen antreibt, wobei ein Ölwechselfilter (38) zwischen die Führungsrollen (13, 14, 26, 27) eingespannt und durch das Schneidrad (34) der Boden (40) von dem Gehäuse (39) abtrennbar ist.

3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Support (22) insbesondere auf einer Zahnstange (25) verschiebbar angeordnet ist und ein Handrad (23) aufweist, durch welches der Support (22) in Verschieberichtung bewegbar ist.

4. Einrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebsmotor eine Handbohrmaschine (20) ist, welche auf der Trägerplatte (11) einspannbar ist und ein Zwischengetriebe (16, 17) vorgesehen ist, welches die Bewegung auf eine der Führungsrollen überträgt.

5. Einrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb der Trägerplatte (11) eine Auffangwanne zum Sammeln von Teilen des Ölwechselfilters und/ oder des aus diesem ausfließenden Öles vorgesehen ist.