DE4009303A1 - Hydraulische zweikreisbremsanlage - Google Patents
Hydraulische zweikreisbremsanlageInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einer hydraulischen
Zweikreisbremsanlage mit Blockierschutzsystem und
Antriebsschlupfregelung für Kraftfahrzeuge, insbesondere
Personenkraftwagen, der im Oberbegriff des Anspruchs 1
definierten Gattung.
Bei einer bekannten Zweikreisbremsanlage dieser Art
(DE 38 16 073 A1) mit einer vorne/hinten-
Bremskreisaufteilung weist die Rückförderpumpe ein als
Vorladepumpe wirkendes drittes Pumpenelement auf, das
zwischen dem als hydraulisch gesteuertes 2/2-Wegeventil
ausgebildeten Ladeventil und dem dem Bremskreis der
Antriebsräder zugeordneten Pumpenelement eingeschaltet ist.
Der Steuereingang des Ladeventils ist an einem
Bremskreisausgang des Hauptbremszylinders angeschlossen. Bei
Steuerdruck am Steuereingang wird das Ladeventil in seine
Sperrstellung umgeschaltet. Bei Antriebsschlupfregelung wird
das Umschaltventil umgeschaltet, das nunmehr die Verbindung
des Bremskreises zum Bremskreisausgang des
Hauptbremszylinders auftrennt und den Bremskreis über das
Druckbegrenzungsventil an den Bremskreisausgang des
Hauptbremszylinders legt. Das dritte Pumpenelement speist
nunmehr das nachgeordnete Pumpenelement der Rückförderpumpe,
das einen Bremshochdruck erzeugt, der am Eingang der
Steuerventile ansteht. Dieser Bremsdruck wird über die
Steuerventile in die Radbremszylinder der Antriebsräder
eingesteuert, und diese werden dadurch abgebremst. Dreht nur
ein Antriebsrad durch, so wird das Steuerventil, das dem
Auslaßkanal für den Radbremszylinder des nicht schlüpfenden
Antriebsrades zugeordnet ist, in seine Mittelstellung
überführt, so daß kein Bremsdruck in dem Radbremszylinder
des nicht schlüpfenden Antriebsrades aufgebaut werden kann.
Bei einer solchermaßen ausgebildeten Zweikreisbremsanlage
ist die Bremsdruckversorgung bei Antriebsschlupfregelung für
Radbremszylinder mit geringem Volumenbedarf an
Bremsflüssigkeit ausgelegt.
Die erfindungsgemäße Zweikreisbremsanlage mit den
kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 ist speziell für
Radbremszylinder mit großem Volumenbedarf an
Bremsflüssigkeit geeignet. Solche Radbremszylinder benötigen
zum Anlegen der sog. Bremszangen zunächst ein relativ großes
Druckvolumen und haben bei der nachfolgenden
Bremsdruckeinstellung einen nur noch sehr kleinen
Volumenbedarf. Bei der erfindungsgemäßen
Zweikreisbremsanlage wird zu Beginn der
Antriebsschlupfregelung oder ASR-Funktion der
Niederdruckspeicher mittels des Schaltventils an dem
Bremsdruckversorgungskreis für die Antriebsräder
angeschlossen. Damit kann bei geringem Druck der
Volumenbedarf der Radbremszylinder bis zum Anlegen der
Bremszangen schnell gedeckt werden. Ist der
Niederdruckspeicher weitgehend leer, trennt das Schaltventil
diesen wieder von der Bremsdruckversorgung ab, die nunmehr
allein von dem selbstansaugenden Pumpenelement der
Rückförderpumpe in Verbindung mit der Vorladepumpe aufrecht
erhalten wird. Auf diese Weise kann der Bremsdruck in den
Radbremszylindern der Antriebsräder bei ASR-Funktion sehr
viel schneller aufgebaut werden als allein von Pumpenelement
und Vorladepumpe. Der Niederdruckspeicher wird zu einem
späteren Zeitpunkt außerhalb der ASR-Funktion wieder
aufgeladen, beispielsweise bei Bremspedalbetätigung.
Gegenüber einem ebenfalls verwendbaren Hochdruckspeicher ist
ein Niederdruckspeicher billiger und gewichtsmäßig leichter.
Auch benötigt das Umschaltventil kein zusätzliches
Druckbegrenzungsventil, wie ein solches bei Einsatz eines
Hochdruckspeichers erforderlich wäre.
Durch die in den weiteren Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im
Anspruch 1 angegebenen Zweikreisbremsanlagen möglich.
Um zu verhindern, daß bei Einsetzen der ASR-Funktion der
Niederdruckspeicher zufällig entladen ist, ist ein
Endlagenschalter vorgesehen, der dafür sorgt, daß der
Niederdruckspeicher außerhalb der ASR-Funktion nach seiner
Entleerung wieder gespannt wird. Die Wiederaufladung erfolgt
über das erfindungsgemäß als 3/2-Wegeventil ausgebildete
Ladeventil bei Bremspedalbetätigung unter Einschaltung der
Vorladepumpe.
Die im Hauptanspruch angegebene Zweikreisbremsanlage
erfordert eine vorne/hinten-Bremskreisaufteilung, mitunter
auch schwarz/weiß-Bremskreisaufteilung genannt. Für eine
Zweikreisbremsanlage mit diagonaler Bremskreisaufteilung ist
gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
ein gleich ausgebildetes zweites Umschaltventil in der
Verbindung zwischen dem anderen, ebenfalls selbstansaugend
ausgebildeten Pumpenelement der Rückförderpumpe und dem
anderen Bremskreisausgang des Hauptbremszylinders
angeordnet. Ein zweites Ladeventil ist in einer Verbindung
zwischen dem Ausgang des Druckbegrenzungsventils bzw. dem
Ausgang der Vorladepumpe und dem Eingang des anderen
Pumpenelements der Rückförderpumpe eingeschaltet.
Die Erfindung ist anhand von in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen in der nachfolgenden Beschreibung
näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 ein Blockschaltbild einer Zweikreisbremsanlage
mit vorne/hinten-Bremskreisaufteilung, Blockier
schutzsystem und Antriebsschlupfregelung für
einen Personenkraftwagen,
Fig. 2 ein Blockschaltbild einer Zweikreisbremsanlage
mit diagonaler Bremskreisaufteilung, Blockier
schutzsystem und Antriebsschlupfregelung für
einen Personenkraftwagen.
Bei der in Fig. 1 im Blockschaltbild dargestellten
hydraulischen Zweikreisbremsanlage mit vorne/hinten- oder
sog. schwarz/weiß-Bremskreisaufteilung, Blockierschutzsystem
(ABS) und Antriebsschlupfregelung (ASR), auch
Vortriebsregelung genannt, für einen Personenkraftwagen sind
die Radbremszylinder 10 der Antriebsräder 11, 12 in dem einen
Bremskreis und die Radbremszylinder 10 der nicht
angetriebenen Räder 13, 14 in dem anderen Bremskreis
angeordnet. Im allgemeinen sind dabei die
Antriebsräder 11, 12 die Hinterräder des Personenkraftwagens.
Zu der Zweikreisbremsanlage gehört in an sich bekannter
Weise ein Hauptbremszylinder 15, der zwei getrennte
Bremskreisausgänge 16, 17 zum Anschließen jeweils eines der
beiden Bremskreise aufweist und mit einem
Bremsflüssigkeitsbehälter 18 in Verbindung steht. Bei
Betätigung eines Bremspedals 19 wird ein gleich großer
Bremsdruck über die beiden Bremskreisausgänge 16, 17 in den
Bremskreisen ausgesteuert.
Zu der Zweikreisbremsanlage gehört ferner ein Vierkanal-
Hydroaggregat 20, das vier Auslaßkanäle 21-24 und zwei
Einlaßkanäle 25 und 26 aufweist. An jedem Auslaßkanal 21-
24 ist ein Radbremszylinder 10 der Räder 11-14
angeschlossen. Jedem Auslaßkanal 21-24 ist ein als
3/3-Wegemagnetventil mit Federrückstellung ausgebildetes
Steuerventil 31-34 zugeordnet. Die Steuerventile 31-34
werden von einer Steuerelektronik 30 gesteuert und bauen
einen vom Radschlupf abhängigen Bremsdruck in den
zugeordneten Radbremszylindern 10 auf. Eine Rückförderpumpe
27, die Bestandteil des Vierkanal-Hydroaggregats 20 ist,
weist zwei Pumpenelemente 28, 29 auf, die von einem
Elektromotor 35 gemeinsam angetrieben werden. Die
Pumpenelemente 28, 29 dienen zum Rückfördern von
Bremsflüssigkeit aus den Radbremszylindern 10 beim
Druckabbau in den Bremsen. Jeweils ein Pumpenelement 28, 29
ist in einem Bremskreis wirksam und eingangsseitig jeweils
an dem dritten Arbeitsanschluß der beiden dem gleichen
Bremskreis zugeordneten Steuerventilen 31, 32 bzw. 33, 34 und
ausgangsseitig an einem Einlaßkanal 25 bzw. 26 des
Vierkanal-Hydroaggregats 20 angeschlossen. In den
Verbindungen der den Radbremszylindern 10 der
Antriebsräder 11, 12 zugeordneten Steuerventile 33, 34 zu dem
Pumpenelement 29 ist dabei jeweils ein Rückschlagventil
60, 59 mit zum Pumpenelement 29 hin gerichteter
Durchflußrichtung eingeschaltet. Vor und nach jedem
Pumpenelement 28, 29 sind ein Pumpeneinlaßventil 36 und
ein Pumpenauslaßventil 37 angeordnet. Den
Pumpeneinlaßventilen 36 vorgeschaltete Niederdruck-
Speicherkammern 38 lassen einen Druckabbau unabhängig von
der Pumpenfördermenge zu und überwinden den Öffnungsdruck
der Pumpeneinlaßventile 36. Die Steuerventile 31-34 sind
mit ihrem ersten Arbeitsanschluß an je einem Einlaßkanal 25
bzw. 26 und mit ihrem zweiten Arbeitsanschluß an dem
zugeordneten Auslaßkanal 21-24 angeschlossen. Die
Steuerventile 31-34 sind in bekannter Weise so
ausgebildet, daß in ihrer ersten, nicht erregten
Ventilgrundstellung ein ungehinderter Durchgang von den
Einlaßkanälen 25, 26 zu den Auslaßkanälen 21-24 besteht,
wodurch der vom Hauptbremszylinder 15 ausgesteuerte
Bremsdruck in die Radbremszylinder 10 der Räder 11-14
gelangt. In der zweiten Ventilmittelstellung, die durch
Erregung der Steuerventile 31-34 mit halbem Maximalstrom
herbeigeführt wird, ist dieser Durchgang unterbrochen, und
alle Arbeitsanschlüsse sind abgesperrt, so daß der in den
Radbremszylindern 10 aufgebaute Bremsdruck konstant gehalten
wird. In der dritten Ventilendstellung, die durch
Ventilerregung mit Maximalstrom eingestellt wird, werden die
Ausgangskanäle 21 und 22 bzw. 23 und 24 und damit die
Radbremszylinder 10 der Räder 11-14 mit dem Eingang der
Pumpenelemente 28 bzw. 29 verbunden, so daß zwecks
Bremsdruckabbau Bremsflüssigkeit wieder aus den
Radbremszylindern 10 abgepumpt werden kann. Der Einlaßkanal
25 des Vierkanal-Hydroaggregats 20 ist über eine erste
Verbindungsleitung 41 mit dem Bremskreisausgang 16 des
Hauptbremszylinders 15 und der Einlaßkanal 26 ist über eine
zweite Verbindungsleitung 42 mit dem Bremskreisausgang 17
des Hauptbremszylinders 11 verbunden.
Ein Zusatzhydroaggregat 40 dient zum Erzeugen eines
Bremsversorgungsdrucks bei Antriebsschlupfregelung
(ASR-Betrieb). Es weist ein als hydraulisch gesteuertes
3/2-Wegeventil mit Federrückstellung ausgebildetes
Ladeventil 43 und ein elektromagnetisches Umschaltventil 44
auf. Das Ladeventil 43 ist mit seinem ersten Ventilanschluß
an dem Ausgang einer Vorladepumpe 45, die eingangsseitig mit
dem Bremsflüssigkeitsbehälter 18 verbunden ist, mit seinem
zweiten Ventilanschluß über die eine Speicherkammer 38
und das eine Pumpeneinlaßventil 36 an dem selbstansaugend
ausgebildeten Pumpenelement 29 der Rückförderpumpe 27 und
mit seinem dritten Ventilanschluß an dem Umschaltventil 44
angeschlossen, während sein hydraulischer Steuereingang an
der Verbindungsleitung 43 vom Bremskreisausgang 17 des
Hauptbremszylinders 15 zu dem Einlaßkanal 26 des Vierkanal-
Hydroaggregats 20, der dem Bremskreis für die Antriebsräder
11, 12 zugeordnet ist, liegt. Der von einem Elektromotor 39
angetriebenen Vorladepumpe 45 ist ein Druckbegrenzungsventil
46 parallel geschaltet. An der Verbindungsleitung 47
zwischen dem Umschaltventil 44 und dem Ladeventil 43
einerseits und an der Verbindungsleitung 48 zwischen der
Vorladepumpe 45 und dem Ladeventil 43 andererseits ist ein
weiteres Druckbegrenzungsventil 49 angeschlossen, das damit
parallel zum ersten und dritten Ventilanschluß des
Ladeventils 43 liegt. Bei Überschreiten eines vorgegebenen
Druckes öffnet das Druckbegrenzungsventil 49 zur
Verbindungsleitung 48 hin.
Das Umschaltventil 44 ist als 3/2-Wegemagnetventil mit
Federrückstellung ausgebildet und in der Verbindungsleitung
42 zwischen dem Einlaßkanal 26 des Vierkanal-Hydroaggregats
20 und dem Bremskreisausgang 17 des Hauptbremszylinders 15
angeordnet, wobei der erste Ventilanschluß an dem
Einlaßkanal 26, der zweite Ventilanschluß an dem
Bremskreisausgang 17 und der dritte Ventilanschluß an der
Verbindungsleitung 47 zum Ladeventil 43 liegt. An der
Verbindungsleitung 47 ist ein Niederdruckspeicher 50, und
zwar unter Zwischenschaltung eines Schaltventils 51,
angeschlossen. Das als 2/2-Wegemagnetventil mit
Federrückstellung ausgebildete Schaltventil 51 sperrt in
seiner unerregten Grundstellung die Verbindung zwischen dem
Niederdruckspeicher 50 und der Verbindungsleitung 47 und
stellt diese in seiner umgesteuerten Ventilarbeitsstellung
her. Der Niederdruckspeicher 50 weist einen von einer
Schraubendruckfeder 52 belasteten Speicherkolben 53 auf, der
in einem Speicherzylinder 54 axial verschieblich geführt
ist. Mit dem Speicherkolben 53 ist das bewegliche
Schaltelement 55 eines Endlagenschalters 56 fest gekoppelt.
Das Umschaltventil 44 wird von der Steuerelektronik 30
gesteuert und dann umgeschaltet, wenn der Steuerelektronik
30 ein Antriebsschlupf mindestens eines der Antriebsräder
11, 12 von hier nicht dargestellten Radschlupfsensoren
mitgeteilt wird. Gleichzeitig wird mit Beginn der
Antriebsschlupfregelung (ASR-Funktion) das Schaltventil 51
von der Steuerelektronik 30 umgeschaltet, wodurch der
gespannte Niederdruckspeicher 50 an der Verbindungsleitung
47 liegt und über das umgeschaltete Umschaltventil 44 bei
geringem Druck sein Bremsflüssigkeitsvolumen über die
Steuerventile 33, 34 in die Radbremszylinder 10 der
Antriebsräder 11, 12 einspeist. Damit wird sehr schnell der
große Volumenbedarf der Radbremszylinder 10 zum Anlegen der
Bremszangen gedeckt. Das von der eingeschalteten
Vorladepumpe 45 gespeiste Pumpenelement 29 der
eingeschalteten und dadurch anlaufenden Rückförderpumpe 27
erzeugt einen Bremshochdruck, der an den Steuerventilen
33, 34 ansteht, die den Auslaßkanälen 23, 24 für die
Radbremszylinder 10 der Antriebsräder 11, 12 zugeordnet sind.
Dadurch wird sehr rasch der Bremsdruck in den
Radbremszylindern 10 aufgebaut. Sobald der
Niederdruckspeicher 50 weitgehend entleert ist, d. h. sein
Speicherdruck den in den Radbremszylindern 10 ausgesteuerten
Bremsdruck zu unterschreiten beginnt, wird das Schaltventil
51 entregt und fällt unter Wirkung seiner Rückstellfeder
wieder in seine Ventilgrundstellung zurück, in welcher der
Niederdruckspeicher 50 von der Verbindungsleitung 47
abgesperrt ist. Damit wird verhindert, daß während der
weiteren ASR-Funktion der Niederdruckspeicher 50 wieder
gespannt und Bremsflüssigkeitsvolumen abgeschöpft wird.
Dreht beispielsweise nur das Antriebsrad 11 durch, so wird
das Steuerventil 34 des nichtschlüpfenden Antriebsrades 12
in die Ventilmittelstellung überführt, so daß der
Auslaßkanal 24 von dem vom Pumpenelement 29 erzeugten
Bremshochdruck abgesperrt ist. Über das andere
Steuerventil 33 wird Bremsdruck in dem Radbremszylinder 10
des durchdrehenden Antriebsrades 11 aufgebaut, das damit
abgebremst wird. Der erforderliche Bremsdruck wird durch
Druckmodulation, die durch Schalten des Steuerventils 33
bewirkt wird, eingestellt. Überschüssige Bremsflüssigkeit
wird über das Umschaltventil 44 und das
Druckbegrenzungsventil 49 zum Bremsflüssigkeitsbehälter 18
zurückgefördert. Gegen Ende der Antriebsschlupfregelung,
wenn kein Antriebsschlupf mehr sensiert wird, wird von der
Steuerelektronik 30 das Steuerventil 33 in seine durch
Maximalstromerregung herbeiführbar Ventilendstellung
umgeschaltet. Bei dieser Stellung des Steuerventils 33 wird
von dem Pumpenelement 29 Bremsflüssigkeit aus dem
Radbremszylinder 10 des Antriebsrades 11 abgepumpt und über
das Druckbegrenzungsventil 49 in den
Bremsflüssigkeitsbehälter 18 zurückgeführt. Der Bremsdruck
wird wieder abgebaut und die Niederdruck-Speicherkammer 38
leergefördert. Anschließend werden das Steuerventil 33 und
das Umschaltventil 44 in ihre Ventilgrundstellung
zurückgeschaltet. Bei Antriebsschlupf beider Antriebsräder
11, 12 werden beide Steuerventile 33, 34 zur
Bremsdruckmodulation zwischen der Ventilgrundstellung und
der Ventilmittelstellung hin- und hergeschaltet.
Bei Bremspedalbetätigung wird das Ladeventil 43 durch den an
seinen Steuereingang gelangenden Bremsdruck in der
Bremsdruckleitung 42 umgeschaltet, wodurch die
Verbindungsleitung 47 mit der Vorladepumpe 46 verbunden
wird. Ist der Niederdruckspeicher 50 entleert, so befindet
sich das Schaltelement 55 in der in Fig. 1 gezeichneten
Endlage und schließt den unteren Schaltkontakt 57. Damit
wird sowohl das Schaltventil 51 in seine Arbeitsstellung
umgeschaltet als auch die Vorladepumpe 45 eingeschaltet. Der
Niederdruckspeicher 50 wird gespannt, wodurch sich der
Speicherkolben 43 gegen die Federkraft der
Schraubendruckfeder 52 zurückbewegt, bis das
Schaltelement 55 den oberen Schaltkontakt 58 kontaktiert.
Dadurch wird die Stromversorgung zum Schaltventil 51
unterbrochen und auch die Vorladepumpe 45 abgeschaltet. Der
Niederdruckspeicher 50 ist aufgeladen und für die nächste
ASR-Funktion vorbereitet. Der beschriebene Vorgang des
Spannens des Niederdruckspeichers 50 wiederholt sich immer
dann, wenn der Niederdruckspeicher 50 entleert ist und damit
das Schaltelement 55 des Endlagenschalters 56 den unteren
Schaltkontakt 57 kontaktiert.
Bei der in Fig. 2 im Blockschaltbild dargestellten
hydraulischen Zweikreisbremsanlage mit diagonaler
Bremskreisaufteilung, Blockierschutzsystem (ABS) und
Antriebsschlupfregelung (ASR) für Personenkraftwagen ist
jeweils ein Antriebsrad 11, 12 in einem von zwei Bremskreisen
angeordnet. Im allgemeinen sind diese Antriebsräder 11, 12
die Vorderräder des Personenkraftwagens. Soweit die
Zweikreisbremsanlage mit der in Fig. 1 beschriebenen
Zweikreisbremsanlage mit vorne/hinten-Bremskreisaufteilung
übereinstimmen, sind gleiche Bauelemente mit gleichen
Bezugszeichen versehen. Bei dem Vierkanal-Hydroaggregat 20
sind die beiden Einlaßkanäle 25, 26 jeweils in zwei Kanäle 25
und 25′ bzw. 26 und 26′ aufgetrennt. Mit den Einlaßkanälen
25 bzw. 26 sind nach wie vor die Ausgänge der Pumpenelemente
28, 29 verbunden. An den Ausgängen 25, 26 sind weiterhin
eingangsseitig die Steuerventile 32 und 33 angeschlossen,
die den Antriebsrädern 11, 12 in jedem Bremskreis zugeordnet
sind. Mit den Einlaßkanälen 25′ und 26′ sind die
Steuerventile 31, 34, die den nichtangetriebenen Rädern 13, 14
zugeordnet sind, eingangsseitig verbunden. Die Einlaßkanäle
25′ und 26′ sind durch eine dritte und vierte
Verbindungsleitung 41′ und 42′ mit dem Bremskreisausgängen
16, 17 des Hauptbremszylinders 15 verbunden. Das
Zusatzhydroaggregat 40 weist noch ein zweites Umschaltventil
44′ auf, das identisch dem Umschaltventil 44 ausgebildet
ist. Dieses Umschaltventil 44′ ist in der ersten
Verbindungsleitung 41 zwischen dem Bremskreisausgang 16 des
Hauptbremszylinders 15 und dem Einlaßkanal 25 des Vierkanal-
Hydroaggregats 20 so eingeschaltet, daß sein erster
Ventilanschluß an dem Einlaßkanal 25, sein zweiter
Ventilanschluß an dem Bremskreisausgang 16 und sein dritter
Ventilanschluß an der Verbindungsleitung 47 liegt. Das
Umschaltventil 44′ wird ebenfalls von der Steuerelektronik
30 zugleich mit dem Umschaltventil 44 angesteuert. Weiterhin
weist das Zusatzhydroaggregat 40 noch ein zweites Ladeventil
43′ auf, das identisch dem Ladeventil 43 ausgebildet ist.
Das Ladeventil 43′ ist mit seinem ersten Ventilanschluß -
ebenso wie das Ladeventil 43 - an dem Ausgang der
Vorladepumpe 45, mit seinem zweiten Ventilanschluß über die
Speicherkammer 38 und das Pumpeneinlaßventil 36 an das
Pumpenelement 28 und mit seinem dritten Ventilanschluß -
ebenso wie das Ladeventil 43 - an der Verbindungsleitung
angeschlossen, die an die dritten Ventilanschlüsse beider
Umschaltventile 44, 44′ führt. Der hydraulische Steuereingang
des Ladeventils 43′ ist ebenso wie der des Ladeventils 43 an
dem Bremskreisausgang 17 des Hauptbremszylinders 15
angeschlossen, könnte aber in gleicher Weise mit dem
Bremskreisausgang 16 des Hauptbremszylinders 15 verbunden
sein.
Die Wirkungsweise der Zweikreisbremsanlage ist identisch wie
die der zu Fig. 1 beschriebenen Zweikreisbremsanlage mit dem
Unterschied, daß nunmehr beide Pumpenelemente 28, 29 der
Rückförderpumpe 27 bei Antriebsschlupfregelung zur
Bremsdruckversorgung der Radbremszylinder 10 der
Antriebsräder 11, 12 herangezogen werden. Der
Niederdruckspeicher 50 sorgt wiederum für eine schnelle
Befüllung der Radbremszylinder 10 der schlüpfenden
Antriebsräder 11, 12 zu Beginn der Antriebsschlupfregelung
bei niedrigem Druckniveau.
Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen
Ausführungsbeispiele beschränkt. So kann jedes Steuerventil
auch aus einer Kombination zweier 2/2-Wegemagnetventile
gebildet werden. Ein 2/2-Wegemagnetventil bildet dabei ein
Einlaßventil, das in seiner unerregten Grundstellung den
ungehinderten Durchgang von dem Einlaßkanal zu dem
zugeordneten Auslaßkanal ermöglicht und in seiner
Arbeitsstellung diesen Durchgang sperrt. Umgekehrt stellt
das andere, als sog. Auslaßventil wirkende
2/2-Wegemagnetventil in seiner durch Magneterregung
herbeiführbaren Arbeitsstellung eine Verbindung des
zugeordneten Auslaßkanals zu dem Eingang des zugeordneten
Pumpenelements her und sperrt in seiner unerregten
Grundstellung diesen Durchgang. In der sog.
Druckhaltestellung nehmen beide 2/2-Wegemagnetventile der
Ventilkombination ihre Sperrstellung ein.
Claims (5)
1. Hydraulische Zweikreisbremsanlage mit
Blockierschutzsystem und Antriebsschlupfregelung für
Kraftfahrzeuge, insbesondere Personenkraftwagen, mit
einem zwei getrennte Bremskreisausgänge aufweisenden
Hauptbremszylinder zum Aussteuern eines Bremsdrucks
durch Bremspedalbetätigung, mit einem mit dem
Hauptbremszylinder in Verbindung stehenden
Bremsflüssigkeitsbehälter, mit einem an den beiden
Bremskreisausgängen des Hauptbremszylinders
angeschlossenen Vierkanal-Hydroaggregat, das vier
Auslaßkanäle zum Anschließen von Radbremszylindern der
Fahrzeugräder, jeweils einem Auslaßkanal zugeordnete
elektromagnetische Steuerventile zum Aussteuern eines
radschlupfabhängigen Bremsdrucks und eine
Rückförderpumpe mit zwei getrennten, in jeweils einem
Bremskreis wirksamen Pumpenelementen zum Rückfördern von
Bremsflüssigkeit aus den Radbremszylindern bei
Bremsdruckabbau aufweist, die jeweils eingangsseitig
über die Steuerventile mit dem einen Bremskreis
zugehörigen Auslaßkanälen verbindbar und ausgangsseitig
mit dem diesen Bremskreis zugeordneten Bremskreisausgang
des Hauptbremszylinders verbunden sind, und mit einem
Zusatzhydroaggregat zum Erzeugen eines
Bremsversorgungsdrucks bei Antriebsschlupfregelung, das
ein Ladeventil zum Verbinden eines selbstansaugend
ausgebildeten Pumpenelements der Rückförderpumpe mit dem
Bremsflüssigkeitsbehälter und eine in dieser Verbindung
angeordnete Vorladepumpe sowie ein in der Verbindung
zwischen diesem Pumpenelement der Rückförderpumpe und
dem einen Bremskreisausgang des Hauptbremszylinders
angeordnetes Umschaltventil aufweist, das derart
ausgebildet ist, daß der Ausgang des Pumpenelements in
der einen Ventilstellung mit dem Hauptbremszylinder und
in der anderen Ventilstellung über ein
Druckbegrenzungsventil mit dem Bremsflüssigkeitsbehälter
in Verbindung steht, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorladepumpe (45) zusammen mit einem parallel
geschalteten Druckbegrenzungsventil (46) zwischen dem
Bremsflüssigkeitsbehälter (18) und dem Ladeventil (43)
angeordnet und das mit dem Umschaltventil (44)
eingangsseitig verbundene erste Druckbegrenzungsventil
(49) ausgangsseitig an dem Pumpenausgang der
Vorladepumpe (45) angeschlossen ist und daß an der
Verbindung (47) zwischen Umschaltventil (44) und erstem
Druckbegrenzungsventil (49) ein Niederdruckspeicher (50)
mit vorgeschaltetem elektromagnetischen Schaltventil
(51) angeschlossen ist, das derart gesteuert ist, daß
der Niederdruckspeicher (50) zu Beginn der
Antriebsschlupfregelung kurzzeitig an der Verbindung
(47) zwischen erstem Druckbegrenzungsventil (49) und
Umschaltventil (44) liegt und danach, spätestens nach
seiner Entleerung, wieder von dieser getrennt wird.
2. Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Niederdruckspeicher (50) einen federbelasteten
Kolben (53) und einen elektrischen Endlagenschalter (56)
aufweist, dessen bewegliches Schaltelement (55) mit dem
Kolben (53) verbunden ist, und daß der Endlagenschalter
(56) in den Steuerkreis des Schaltventils (51) derart
angeordnet ist, daß außerhalb der
Antriebsschlupfregelung das Schaltventil (51) in der dem
leeren Niederdruckspeicher (50) zugeordneten
Endlagenstellung des Schaltelements (55) in seine
Durchlaßstellung und in der dem gefüllten
Niederdruckspeicher (50) zugeordneten Endlagenstellung
des Schaltelements (55) in seine Sperrstellung überführt
wird.
3. Bremsanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß ein zweites Umschaltventil (44′) in
der Verbindung (41) zwischen dem anderen, ebenfalls
selbstansaugend ausgebildeten Pumpenelement (28) der
Rückförderpumpe (27) und dem anderen Bremskreisausgang
(16) des Hauptbremszylinders (15) angeordnet ist, das
den Ausgang des anderen Pumpenelements (28) in seiner
einen Ventilstellung mit dem Hauptbremszylinder (15) und
in seiner anderen Ventilstellung mit dem Eingang des
ersten Druckbegrenzungsventils (49) verbindet, und daß
ein zweites Ladeventil (43′) in einer Verbindung
zwischen dem Ausgang des ersten Druckbegrenzungsventils
(49) bzw. der Vorladepumpe (45) und dem Eingang des
anderen Pumpenelements (28) der Rückförderpumpe (25)
eingeschaltet ist.
4. Bremsanlage nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch
gekennzeichnet, daß jedes Ladeventil (43, 43′) als
hydraulisch gesteuertes 3/2-Wegeventil mit
Federrückstellung ausgebildet ist, das mit seinem
Steuereingang an einem Bremskreisausgang (17) des
Hauptbremszylinders liegt und die Vorladepumpe (45) in
seiner Ventilgrundstellung an den Eingang des
zugeordneten Pumpenelements (28, 29) der Rückförderpumpe
(27) und in seiner umgesteuerten Ventilarbeitsstellung
an die Verbindungsleitung (47) zwischen erstem
Druckbegrenzungsventil (49) und Umschaltventil (44, 44′)
legt.
5. Bremsanlage nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch
gekennzeichnet, daß jedes Umschaltventil (44, 44′) als
3/2-Wegemagnetventil mit Federrückstellung ausgebildet
ist, das den Ausgang des zugeordneten Pumpenelements
(28, 29) der Rückförderpumpe (27) in seiner unerregten
Grundstellung mit dem zugeordneten Bremskreisausgang
(16, 17) des Hauptbremszylinders (15) und in seiner
umgesteuerten Ventilarbeitsstellung mit dem ersten
Druckbegrenzungsventil (49) verbindet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904009303 DE4009303A1 (de) | 1990-03-23 | 1990-03-23 | Hydraulische zweikreisbremsanlage |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19904009303 DE4009303A1 (de) | 1990-03-23 | 1990-03-23 | Hydraulische zweikreisbremsanlage |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4009303A1 true DE4009303A1 (de) | 1991-09-26 |
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ID=6402860
Family Applications (1)
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Country Status (1)
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