DE19716988A1 - Hydraulische Bremsanlage - Google Patents
Hydraulische BremsanlageInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine hydraulische Bremsanlage
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Eine derartige Bremsanlage ist in der DE 41 38 027 A1
beschrieben. Mit ihr kann sowohl eine geregelte
Pedalkraftbremsung als auch eine geregelte
Fremdkraftbremsung durchgeführt werden. Unter einer
Pedalkraftbremsung soll jede Art von Bremsung verstanden
werden, bei der durch eine vom Fahrer gewollte Betätigung
des Hauptbremszylinders ein von einer Bremsdruckre
gelvorrichtung modulierbarer Bremsdruck in den Bremskreisen
aufgebaut wird. Die Bremsdruckregelvorrichtung besteht aus
Ein- und Auslaßventilen, einem Niederdruckspeicher und einer
Rückförderpumpe. Durch Schalten der Ein- und Auslaßventile
nach einem bestimmten Regelalgorithmus läßt sich der Druck
in den angeschlossenen Radbremsen halten, senken und
erhöhen. Zum Druckabsenken wird z. B. das Auslaßventil
geöffnet, so daß das in den Radbremsen vorhandene, unter
Druck stehende Druckmittel in den Niederdruckspeicher
abfließt, von wo es mittels der Rückförderpumpe zum Haupt
bremszylinder zurückgefördert wird. Die Bremsanlage ist
somit nach dem bekannten Rückförderprinzip aufgebaut. Die
Aufgabe des Niederdruckspeichers besteht dabei im
wesentlichen darin, das bei einem raschen Druckabbau aus den
Radbremsen abgelassene Druckmittel zwischenzuspeichern, da
die Rückförderpumpe wegen ihrer begrenzten Förderkapazität
nur eine bestimmte Druckmittelmenge pro Zeiteinheit zu
fördern vermag.
Mit der in der Offenlegungsschrift beschriebenen Bremsanlage
kann darüber hinaus auch eine sogenannte Fremdkraftbremsung
durchgeführt werden. Unter einer Fremdkraftbremsung sollen
Bremsungen verstanden werden, bei denen unabhängig von einer
Pedalbetätigung ein Bremsdruck in den Radbremsen aufgebaut
wird, der nach bestimmten Regelalgorithmen moduliert werden
kann. So kann z. B. eine Antriebsschlupfregelung oder eine
Fahrstabilitätsregelung durchgeführt werden. Bei einer An
triebsschlupfregelung wird der Bremsdruck in den Bremsen der
angetriebenen Räder so eingestellt, daß das um das Bremsmo
ment reduzierte Motormoment von den Reifen auf die Fahrbahn
übertragen werden kann, ohne daß die Räder durchdrehen. Bei
einer Fahrstabilitätsregelung wird der Bremsdruck individu
ell in den Radbremsen aller vier Räder des Fahrzeuges so
eingestellt, daß ein Moment um die Fahrzeughochachse erzeugt
wird, daß einer überhöhten Gierwinkelgeschwindigkeit des
Fahrzeuges entgegenwirkt.
Ein besonderes Merkmal einer derartigen Anlage ist ein soge
nanntes Trennventil in der Verbindung des
Hauptbremszylinders mit einer Bremsleitung. Damit kann, auch
ohne daß eine Pedalbetätigung erfolgt, mittels der
Rückförderpumpe bei geschlossenem Trennventil ein Druck in
den Bremsleitungen aufgebaut werden. Dazu muß allerdings
eine entsprechende Druckmittelmenge dem Bremskreis zur
Verfügung gestellt werden. Hierfür gibt es verschiedene
Möglichkeiten. So wird z. B. in der DE 38 00 854 A1 ein
Hilfsgeberzylinder mit einer Vakuumdose beschrieben, der an
die Saugseite oder an die Druckseite der Rückförderpumpe
angeschlossen werden kann. Für eine Fremdkraftbremsung, z. B.
bei einer Antriebsschlupfregelung, wird die Vakuumdose
aktiviert, so daß das im Hilfsgeberzylinder vorhandene
Druckmittel entweder unmittelbar in den Bremskreis oder aber
an die Saugseite der Rückförderpumpe gebracht wird, die es
in den Bremskreis fördert.
Außerdem sind Bremsanlagen bekannt, bei denen eine
sogenannte Vorladepumpe eingesetzt wird, die die für eine
Fremdkraftbremsung benötigte Druckmittelmenge aus dem
Vorratsbehälter der Bremsanlage zur Saugseite der
Rückförderpumpe fördert.
In der schon erwähnten DE 41 38 027 A1 wird vorgeschlagen, den
Niederdruckspeicher der Bremsdruckanlage mit einem größeren
Volumen vorzusehen, so daß zusätzlich zu dem Volumen, das
benötigt wird, um das aus den Radbremsen abgelassene Druck
mittel zwischenzuspeichern, ein zusätzliches Volumen bereit
steht, das benötigt wird, um in den Bremskreisen einen In
itialdruck aufzubauen. Zur Definition des Zusatzvolumens ist
der Kolben des Niederdruckspeichers mit einer Sperrvorrich
tung versehen, die nur im Falle einer Fremdkraftbremsung
freigegeben wird. Es ist leicht nachzuvollziehen, daß bei
einem Defekt dieser Sperreinrichtung keine
Fremdkraftbremsung stattfinden kann, wodurch eine
potentielle Störquelle gegeben ist.
Desweiteren sind Anlagen bekannt, bei denen der
Hauptbremszylinder als Vordruckgeber ausgebildet ist (DE 44 25 578 A1).
Bei diesen Anlagen ist der dem
Hauptbremszylinder vorgeschaltete Bremskraftverstärker mit
einer elektromagnetischen Ventilbetätigung versehen, so daß
dieser auch angesteuert werden kann, ohne daß eine
Pedalbetätigung erfolgt. Außerdem ist der Hauptbremszylinder
über eine zusätzliche Leitung, die mit einem sogenannten
Umschaltventil versehen ist, mit der Saugseite der
Rückförderpumpe verbunden. Zur Bereitstellung der zum Füllen
der Bremskreise benötigten Druckmittelmenge wird das Trenn
ventil geschlossen, das Umschaltventil geöffnet und durch
eine Aktivierung des Verstärkers Druckmittel aus dem Haupt
bremszylinder zur Saugseite der Rückförderpumpe gebracht.
Der Niederdruckspeicher wird dabei nicht gefüllt, da er
durch ein Rückschlagventil gesichert ist. Diese Anordnung
hat den Nachteil, daß dabei die den Hauptbremszylinder mit
der Saugseite der Rückförderpumpe verbindende Leitung unter
Druck steht, so daß die Arbeitsgeräusche der Rückförderpumpe
über das vorgespannte Druckmittel auf den Hauptbremszylinder
und von dort auf den Bremskraftverstärker sowie die
Spritzwand des Fahrzeuges übertragen werden, an dem der
Verstärker üblicherweise befestigt ist.
Ähnliche Probleme treten auch bei den zuvor beschriebenen
Ladeeinrichtungen auf, da auch bei diesen an der Saugseite
der Rückförderpumpe eine vorgespannte, die Arbeitsgeräusche
übertragende Druckmittelsäule entsteht.
Die Erfindung beruht somit auf der Aufgabe, eine
hydraulische Bremsanlage für Pedalkraftbremsungen und
Fremdkraftbremsungen vorzusehen, die so konzipiert ist, daß
das für die Fremdkraftbremsung benötigte Druckmittel in
einfacher Weise zur Verfügung gestellt wird. Außerdem soll
die Geräuschentwicklung bei einer Fremdkraftbremsung
reduziert werden.
Dazu wird vorgeschlagen, daß das Zusatzvolumen des Nieder
druckspeichers zu Beginn einer Fremdkraftbremsung geladen
wird.
Dies hat den Vorteil, daß keine Sperreinrichtung vorgesehen
sein muß, da anschließend an den Ladevorgang die
Druckmittelmenge entsprechend dem Druckmittelbedarf aus dem
Niederdruckspeicher entnommen wird.
Das Aufladen des Niederdruckspeichers mit einer zusätzlichen
Druckmittelmenge kann auf ähnliche Weise erfolgen wie in der
schon genannten DE 41 38 027 A1. Eine weitere Möglichkeit be
steht darin, wie in der DE 44 25 578 A1 den dem Hauptbremszy
linder vorgeschalteten Bremskraftverstärker mit einer elek
tromagnetischen Ventilbetätigung zu versehen, so daß dieser
auch angesteuert werden kann, ohne daß eine Pedalbetätigung
erfolgt. Dazu muß der Hauptbremszylinder über eine zusätzli
che Leitung, die mit einem sogenannten Umschaltventil verse
hen ist, mit der Saugseite der Rückförderpumpe, d. h. mit dem
Niederdruckspeicher verbunden werden. Durch diese hydrau
lische Schaltung wird es möglich, Druckmittel aus dem Haupt
bremszylinder in den Niederdruckspeicher zu bringen. Zum
Laden des Niederdruckspeichers wird das Trennventil
geschlossen, das Umschaltventil geöffnet und durch eine
Aktivierung des Verstärkers Druckmittel aus dem
Hauptbremszylinder in den Niederdruckspeicher verdrängt.
Dabei wird der Hauptbremszylinder durch die in der Brems- und
Nebenleitung vorgespannte Druckmittelsäule akustisch
gekoppelt.
Im Gegensatz zur DE 44 25 578 A1 schlägt die Erfindung vor,
das Umschaltventil wieder zu schließen, sobald der
Niederdruckspeicher ausreichend gefüllt ist. Zusätzlich kann
auch die Ansteuerung des Verstärkers wieder aufgehoben
werden, so daß die Verbindungsleitung zum Hauptbremszylinder
drucklos gestellt wird, wodurch die vom Arbeitshub der
Rückförderpumpe induzierten Stoßwellen, soweit sie nicht
bereits im Niederdruckspeicher abgebaut worden sind, im
Vorratsbehälter des Hauptbremszylinder auslaufen. Die
akustische Kopplung ist somit aufgehoben. Die Ansteuerung
des Verstärkers kann aber auch aufrechterhalten bleiben, so
daß sich dieser nach dem Ladevorgang in einer
Bereitschaftsstellung befindet. Besteht die Ladeeinrichtung
aus einer Vorladepumpe, so wird diese am Beginn einer
Fremdkraftbremsung solange betrieben, bis der
Niederdruckspeicher mit dem Zusatzvolumen gefüllt ist.
Danach wird die Vorladepumpe abgeschaltet.
Der Ladevorgang erfolgt unmittelbar zu Beginn einer Fremd
kraftbremsung. Dies bedeutet, daß die benötigte Druckmittel
menge nicht sukzessive dem Volumenbedarf entsprechend aus
dem Hauptbremszylinder zur Saugseite der Rückförderpumpe
geleitet wird, sondern in einem Schub zur
Zwischenspeicherung in den Niederdruckspeicher. Um die
akustische Ankopplung des Hauptbremszylinders nur kurzzeitig
entstehen zu lassen, wird das Umschaltventil wieder
geschlossen, sobald der Niederdruckspeicher ausreichend
gefüllt ist. Ggf. kann auch die Ansteuerung des Verstärkers
aufgehoben werden. In diesem Fall muß aber die Ansteuerung
der Rückförderpumpe dem Volumenbedarf der Radbremsen
angepaßt geregelt erfolgen, da ansonsten Druckmittel über
das parallel zum Trennventil geschaltete Überdruckventil in
den nun drucklosen Hauptbremszylinder abfließen würde. Die
geregelte Rückförderpumpe entnimmt dem Niederdruckspeicher
die Druckmittelmenge nach Bedarf. Die Regelung der
Rückförderpumpe kann insbesondere dadurch erfolgen, daß die
Stromversorgung der Rückförderpumpe mit der Ansteuerung des
Einlaßventils gekoppelt wird. Ist dieses geschlossen, wird
auch die Förderung der Rückförderpumpe unterbrochen.
Um den Ladevorgang definiert abzustimmen, so daß im Nieder
druckspeicher noch ein Hub verbleibt, um ein Puffervolumen
aufzunehmen, können unterschiedliche Maßnahmen ergriffen
werden. Zum einen kann daran gedacht werden, die Ansteuerung
des Verstärkers derart einzustellen, daß nur eine dem
Zusatzvolumen entsprechende Druckmittelmenge in den Nieder
druckspeicher eingeleitet wird.
Eine derartige Schaltung ist allerdings recht aufwendig.
Eine relativ einfach zu realisierende Maßnahme besteht
darin, den Niederdruckspeicher mit einem wegabhängigen
Sperrventil zu versehen, das den Niederdruckspeicher zur
Saugseite der Rückförderpumpe sperrt, sobald der Kolben des
Niederdruckspeichers eine Position erreicht hat, die dem
Zusatzvolumen entspricht.
Eine Aufladung des Niederdruckspeichers kann auch erfolgen,
damit der Niederdruckspeicher eines abgestellten Fahrzeuges
teilgeladen ist. Dem liegt das folgende Problem zugrunde:
Der Niederdruckspeicher ist bei nicht betätigter Bremsanlage
hydraulisch gesperrt; das geschlossene Umschaltventil sperrt
die Verbindung zum Hauptbremszylinder, das geschlossene Aus
laßventil die Verbindung zur Radbremse, das Saugventil die
Verbindung zur Rückförderpumpe. Beim Abkühlen der Bremsflüs
sigkeit zieht diese sich zusammen. Da der genannte Bereich
in einem nicht nachgiebigen Ventilblock ausgebildet ist,
bilden sich Leerräume, in die die Bremsflüssigkeit ausgast.
Bei einem Anschluß dieses Bereichs an den Bremskreis müssen
die entstandenen Gasblasen erst ausgespült werden. Dies
erfordert eine erhöhten Druckmittelbedarf, was zur Folge
hat, daß der Druckaufbau nur verzögert erfolgen kann. Damit
die Teilladung erfolgen kann, muß zwischen dem
Niederdruckspeicher und der Rückförderpumpe ein
Vordruckventil geschaltet werden, wobei es sich zum Beispiel
um ein entsprechend einem Druckunterschied von 1 bar
vorgespanntes Rückschlagventil handelt. Diese Aufgabe kann
beispielsweise das Saugventil der Rückförderpumpe
übernehmen. Solche Vordruckventile werden insbesondere schon
dann vorgesehen, wenn eine selbstansaugende Rückförderpumpe
eingesetzt wird.
Im folgenden soll anhand eines Ausführungsbeispiels die
Erfindung näher erläutert werden. Die Beschreibung
beschränkt sich auf die Darstellung einer Bremsanlage mit
einem unabhängig von einer Pedalbetätigung steuerbaren
Verstärker als Vorladeeinrichtung. Die Beschreibung soll
aber in analoger Weise auch für andere Vorladeeinrichtungen
gelten.
Dabei zeigen:
Fig. 1 den hydraulischen Schaltplan einer
Bremsanlage gemäß der Erfindung und die
Fig. 2 einen Schnitt durch einen Niederdruckspeicher
mit einem integrierten Sperr- bzw. Vordruck
ventil.
Die in der Fig. 1 dargestellte hydraulische
Fahrzeugbremsanlage besteht aus einem Hauptbremszylinder 1
mit einem Unterdruckbremskraftverstärker 2, der durch ein
Bremspedal 3 und außerdem unabhängig von einer
Bremspedalbetätigung über eine zu einer nicht gezeigten
Steuereinrichtung führende Steuerleitung 7 zu betätigen ist.
An dem Hauptbremszylinder 1 ist ein Vorratsbehälter 4
angeordnet, der ein Druckmittelvolumen enthält und in der
Bremslösestellung an die Arbeitskammer des Hauptbremszy
linders 1 angeschlossen ist. Der dargestellte Bremskreis
weist eine an eine Arbeitskammer des Hauptbremszylinders 1
angeschlossene Bremsleitung 5 mit einem Trennventil 6 auf,
das in seiner Ruhestellung einen offenen Durchgang für die
Bremsleitung 5 bildet. Das Trennventil 6 wird üblicherweise
elektromagnetisch betätigt. Es sind aber auch Variationen
denkbar, bei der eine hydraulische Betätigung erfolgt.
Die Bremsleitung 5 verzweigt in zwei Zweigleitungen 8, 9,
die jeweils zu einer Radbremse 10, 11 führen. Die
Zweigleitungen 8, 9 enthalten jeweils ein elektromagnetisch
betätigbares Einlaßventil 12, das in seiner Ruhestellung
offen ist und durch Erregung des Betätigungsmagneten in eine
Sperrstellung geschaltet werden kann. Jedem Einlaßventil 12
ist ein Rückschlagventil 13 parallel geschaltet, das in
Richtung des Hauptbremszylinders 1 öffnet. Parallel zu
diesem Bremskreis ist ein sogenannter Rückförderkreis
angeschlossen, der aus einer Rücklaufleitung 15 mit einer
Rückförderpumpe 16 besteht. Die Radbremsen 10, 11 schließen
über jeweils ein Auslaßventil 14 an die Rücklaufleitung 15
an und damit an die Saugseite der Rückförderpumpe 16 , deren
Druckseite mit der Bremsleitung in einem Einmündungspunkt E
zwischen dem Trennventil 6 und den Einlaßventilen 12
verbunden ist.
Die Rückförderpumpe 16 ist als Hubkolbenpumpe mit einem
Druckventil 17 und einem Saugventil 18 ausgebildet. An der
Saugseite der Rückförderpumpe 16 befindet sich ein Nieder
druckspeicher 20, bestehend aus einem Gehäuse 21 mit einer
Feder 22 und einem Kolben 23.
In der Verbindung zwischen dem Niederdruckspeicher und dem
Auslaßventilen kann optimal ein vorgespanntes, zu den
Auslaßventilen öffnendes Rückschlagventil 26 eingesetzt
sein.
Der Kolben 23 kann zwischen einer Minimalposition, bei der
kein Volumen im Niederdruckspeicher 20 eingeschlossen ist,
und einer Maximalposition, bei der ein maximales Volumen
eingeschlossen ist, bewegt werden. In einer mittleren
Bereitstellungsposition schließt der Niederdruckspeicher 20
ein Volumen ein, daß benötigt wird, um für eine Fremdkraft
bremsung Druckmittel für den Aufbau eines Initialbremsdruc
kes zur Verfügung zu stellen. Der verbleibende Hub zwischen
der Bereitschaftsstellung und der maximalen Position ent
spricht einem Volumen, daß benötigt wird, um einen Puffer
für die Rückförderpumpe 16 zur Verfügung zu stellen.
Die Saugseite der Rückförderpumpe 16 ist weiterhin über eine
Zusatzleitung 30 mit einem Umschaltventil 31 mit dem Haupt
bremszylinder 1 verbunden. Außerdem ist der Bremskraftver
stärker 2 mit einem mit der Steuerleitung 7 verbundenen,
selbst jedoch nicht dargestellten Elektromagneten versehen,
der das im Verstärker 2 enthaltende Bremskraftregelventil
unabhängig von einer Pedalbetätigung anzusteuern vermag, so
daß der Hauptbremszylinder 1 durch die im Bremskraftver
stärker 2 erzeugte Kraft betätigt werden kann. Bei
geöffnetem Umschaltventil 31 und geschlossenem Trennventil 6
wird das dabei aus dem Hauptbremszylinder 1 verdrängte
Druckmittel in den Niederdruckspeicher 20 geführt, der auf
diese Weise geladen wird. Der Ladevorgang wird beendet,
indem das Umschaltventil 31 wieder geschlossen und die
Ansteuerung des Bremskraftverstärkers 2 gelöst wird.
Der Ladevorgang erfolgt unmittelbar am Beginn einer Fremd
kraftbremsung, wobei gleichzeitig die Rückförderpumpe 16
eingeschaltet wird. Um die akustische Kopplung zu unterbre
chen, wird das Umschaltventil 31 wieder geschlossen und die
Ansteuerung des Verstärkers 2 gelöst, sobald der Nieder
druckspeicher 20 ausreichend gefüllt ist, d. h. eine Druck
mittelmenge im Niederdruckspeicher 20 vorhanden ist, die
ausreicht den Bremskreis mindestens einmal für einen
maximalen Druckaufbau zu füllen. Dies hat zur Folge, daß die
Förderung der Rückförderpumpe 16 an den Volumenbedarf
angepaßt geregelt werden muß, damit nicht zu viel überschüs
siges Volumen über das Überdruckventil 25 parallel zum
Trennventil 6 in den drucklosen Hauptbremszylinder 1
abfließt.
Bei einer Blockierschutzbremsung wird durch Ansteuern der
Einlaßventile 12 und Auslaßventile 14 der Druck in den ange
schlossenen Radbremsen 10, 11 derart moduliert, daß der Rad
bremsschlupf Werte annimmt, bei dem ausreichende Seitenfüh
rungskräfte sowie maximale Bremskräfte übertragen werden
können. Bei geöffneten Auslaßventilen 14 und geschlossenen
Einlaßventilen 12 fließt Druckmittel aus den Radbremsen 10,
11 in den Niederdruckspeicher 20 und wird dort von der Rück
förderpumpe 16 in die Bremsleitung oberhalb der Einlaßven
tile 12 zurückgefördert. Der Niederdruckspeicher 20 über
nimmt dabei eine Pufferfunktion.
Bei einer Fremdkraftbremsung wird das Trennventil 6
geschlossen und der oben beschriebene Ladevorgang
eingeleitet. Gleichzeitig wird die Rückförderpumpe 16
eingeschaltet, die Druckmittel aus dem
Niederdruckspeicher 20 ansaugt und in die Bremskreise
gefördert, wobei in den angeschlossenen Radbremsen 10, 11
ein Druck erzeugt wird, der üblicherweise durch Ansteuern
der Ein- und Auslaßventile 12, 14 den jeweiligen Regelungen
angepaßt moduliert werden kann. Die in den Niederdruckspei
cher 20 geladene Druckmittelmenge, die von der
Rückförderpumpe 16 in die Bremskreise gefördert wird, ist so
auszulegen, daß der benötigte Druck in den angeschlossenen
Radbremsen 10, 11 aufgebaut werden kann.
Wie in Fig. 2 erläutert, kann zur Einstellung des Zusatzvo
lumens auch ein vom Kolben 23 des Niederdruckspeichers 20
gesteuertes Wegeventil 40 vorgesehen werden. Der Schließkör
per 41 verfügt über einen Stößel 42, der am Kolben 23 des
Niederdruckspeichers 20 angelegt wird. In der Minimumposi
tion des Kolbens 23 ist das Ventil 40 geöffnet. Beim Errei
chen des Zusatzvolumens wird das Ventil 40 geschlossen. Der
Schließkörper 41 ist zusätzlich von der Kraft einer
Schließfeder 43, die am Stößel 42 abgestützt ist belastet,
so daß das Ventil 40 gleichzeitig die Vordruckfunktion
übernimmt.
Das Teilstück der Rücklaufleitung 15, die zum Auslaßventil
14 führt, wird unmittelbar in die Speicherkammer 24 des
Niederdruckspeichers 20 geführt, während die Verbindung zur
Rückförderpumpe 16 bzw. zum Hauptbremszylinder 1 nur über
das Wegeventil 40 erfolgt.
Das Wegeventil 40 bzw. das Saugventil 18 sind entsprechend
einem Differenzdruck von 1 bar vorgespannt, so daß eine ent
sprechende Druckmittelmenge im Niederdruckspeicher 20 einge
schlossen werden kann, der damit teilgefüllt ist. Eine Teil
füllung des Niederdruckspeichers 20 kann unmittelbar vor
oder nach dem Abstellen des Fahrzeuges erfolgen, so daß in
der Abkühlphase das sich verkleinernde Volumen der in einem
Ventilblock eingeschlossenen Druckmittelmenge durch ein
Nachführen des von der Feder 22 beaufschlagten
Speicherkolbens 23 des Niederdruckspeichers 20 ausgeglichen
wird.
Claims (11)
1. Verfahren zum Betreiben einer hydraulischen Bremsanlage
eines Kraftfahrzeuges für die Durchführung einer Pedal
kraft- oder Fremdkraftbremsung
mit mindestens einem Bremskreis, bestehend aus einem pedalbetätigten Hauptbremszylinder (1) und mindestens einer Radbremse (10, 11), die über eine von einem Trennventil (6) sperrbare Bremsleitung (5) an den Hauptbremszylinder (1) angeschlossen ist,
mit einem Rückförderkreis, bestehend aus einer an die Radbremse (10, 11) anschließenden Rücklaufleitung, einem Niederdruckspeicher (20) zur Aufnahme eines Puffervolumens und einer Rückförderpumpe (16), an deren Saugseite der Niederdruckspeicher (20) anschließt,
mit Ein- und Auslaßventilen (12, 14), wobei jeweils ein Einlaßventil (12) in der Bremsleitung zwischen dem Trennventil (6) und der Radbremse (10, 11) und ein Aus laßventil (14) in der Rücklaufleitung zwischen der Rad bremse (10, 11) und dem Niederdruckspeicher (20) ange ordnet ist, wobei die Druckseite der Rückförder pumpe (16) an einen Einmündungspunkt (E) in der Brems leitung zwischen dem Trennventil (6) und dem Einlaßven til (12) anschließt und wobei der Niederdruckspei cher (20) ein über das Puffervolumen hinausgehendes Zu satzvolumen zur Aufnahme einer Druckmittelmenge auf weist, die zum Füllen der Bremskreise im Falle einer Fremdkraftbremsung benötigt wird,
und mit einer Ladeeinrichtung (2) zum Füllen des Zusatzvolumens des Niederdruckspeichers (20), dadurch gekennzeichnet, daß das Zusatzvolumen des Nie derdruckspeichers (20) am Beginn einer Fremdkraftbrem sung geladen wird.
mit mindestens einem Bremskreis, bestehend aus einem pedalbetätigten Hauptbremszylinder (1) und mindestens einer Radbremse (10, 11), die über eine von einem Trennventil (6) sperrbare Bremsleitung (5) an den Hauptbremszylinder (1) angeschlossen ist,
mit einem Rückförderkreis, bestehend aus einer an die Radbremse (10, 11) anschließenden Rücklaufleitung, einem Niederdruckspeicher (20) zur Aufnahme eines Puffervolumens und einer Rückförderpumpe (16), an deren Saugseite der Niederdruckspeicher (20) anschließt,
mit Ein- und Auslaßventilen (12, 14), wobei jeweils ein Einlaßventil (12) in der Bremsleitung zwischen dem Trennventil (6) und der Radbremse (10, 11) und ein Aus laßventil (14) in der Rücklaufleitung zwischen der Rad bremse (10, 11) und dem Niederdruckspeicher (20) ange ordnet ist, wobei die Druckseite der Rückförder pumpe (16) an einen Einmündungspunkt (E) in der Brems leitung zwischen dem Trennventil (6) und dem Einlaßven til (12) anschließt und wobei der Niederdruckspei cher (20) ein über das Puffervolumen hinausgehendes Zu satzvolumen zur Aufnahme einer Druckmittelmenge auf weist, die zum Füllen der Bremskreise im Falle einer Fremdkraftbremsung benötigt wird,
und mit einer Ladeeinrichtung (2) zum Füllen des Zusatzvolumens des Niederdruckspeichers (20), dadurch gekennzeichnet, daß das Zusatzvolumen des Nie derdruckspeichers (20) am Beginn einer Fremdkraftbrem sung geladen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Saugseite der Rückförderpumpe (16) über eine
Vorladepumpe mit einem Vorratsbehälter (4) verbunden
ist, und daß die Vorladepumpe zum Laden des
Niederdruckspeichers (20) zumindest kurzzeitig
angesteuert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
dem Hauptbremszylinder (1) ein pedalbetätigter Verstär
ker (2) vorgeschaltet ist, der unabhängig von einer Pe
dalbetätigung ansteuerbar ist, und daß der Haupt
bremszylinder (1) über eine mit einem Umschaltven
til (31) versehenen Nebenleitung (30) mit dem Nieder
druckspeicher (20) verbunden ist und daß zum Laden des
Niederdruckspeichers (20) das Umschaltventil (31)
geöffnet, das Trennventil (6) geschlossen und der Ver
stärker (2) angesteuert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
nachdem der Niederdruckspeicher (20) ausreichend
gefüllt ist, das Umschaltventil (31) wieder geschlossen
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß,
nachdem der Niederdruckspeicher (20) ausreichend
gefüllt ist, die Ansteuerung des Verstärkers (2)
aufgehoben wird und daß die Förderleistung der
Rückförderpumpe (16) entsprechend dem Druckmittelbedarf
der Bremsdruckmodulation geregelt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
im Rückförderkreis ein Vordruckventil (18, 40)
vorgesehen ist, daß der Niederdruckspeicher (20)
entsprechend dem eingestellten Vordruck teilfüllbar ist
und daß zu einem bestimmten Zeitpunkt der
Niederdruckspeicher (20) teilgeladen wird, so daß
zumindest in der Abkühlphase des abgestellten Fahrzeug
der Niederdruckspeicher (20) teilgeladen ist.
7. Hydraulische Bremsanlage mit mindestens einem
Bremskreis, bestehend aus einem pedalbetätigten
Hauptbremszylinder (1) und mindestens einer
Radbremse (10, 11), die über eine von einem
Trennventil (6) sperrbare Bremsleitung (5) an den
Hauptbremszylinder (1) angeschlossen ist,
mit einem Rückförderkreis, bestehend aus einer an die Radbremse (10, 11) anschließenden Rücklaufleitung, ei nem Niederdruckspeicher (20) zur Aufnahme eines Puffer volumens und einer Rückförderpumpe (16), an deren Saug seite der Niederdruckspeicher (20) anschließt,
mit Ein- und Auslaßventilen (12, 14), wobei jeweils ein Einlaßventil (12) in der Bremsleitung zwischen dem Trennventil (6) und der Radbremse (10, 11) und ein Aus laßventil (14) in der Rücklaufleitung zwischen der Rad bremse (10, 11) und dem Niederdruckspeicher (20) ange ordnet ist, wobei die Druckseite der Rückförder pumpe (16) an einen Einmündungspunkt (E) in der Brems leitung zwischen dem Trennventil (6) und dem Einlaßven til (12) anschließt und wobei
der Niederdruckspeicher (20) ein über das Puffervolumen hinausgehendes Zusatzvolumen zur Aufnahme einer Druck mittelmenge aufweist, die zum Füllen der Bremskreise im Falle einer Fremdkraftbremsung benötigt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsanlage mit einer Einrichtung zum Laden des Zusatzvolumen in den Niederdruckspeicher (20) versehen ist.
mit einem Rückförderkreis, bestehend aus einer an die Radbremse (10, 11) anschließenden Rücklaufleitung, ei nem Niederdruckspeicher (20) zur Aufnahme eines Puffer volumens und einer Rückförderpumpe (16), an deren Saug seite der Niederdruckspeicher (20) anschließt,
mit Ein- und Auslaßventilen (12, 14), wobei jeweils ein Einlaßventil (12) in der Bremsleitung zwischen dem Trennventil (6) und der Radbremse (10, 11) und ein Aus laßventil (14) in der Rücklaufleitung zwischen der Rad bremse (10, 11) und dem Niederdruckspeicher (20) ange ordnet ist, wobei die Druckseite der Rückförder pumpe (16) an einen Einmündungspunkt (E) in der Brems leitung zwischen dem Trennventil (6) und dem Einlaßven til (12) anschließt und wobei
der Niederdruckspeicher (20) ein über das Puffervolumen hinausgehendes Zusatzvolumen zur Aufnahme einer Druck mittelmenge aufweist, die zum Füllen der Bremskreise im Falle einer Fremdkraftbremsung benötigt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsanlage mit einer Einrichtung zum Laden des Zusatzvolumen in den Niederdruckspeicher (20) versehen ist.
8. Bremsanlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Hauptbremszylinder (1) ein pedalbetätigter
Verstärker (2) vorgeschaltet ist, der unabhängig von
einer Pedalbetätigung ansteuerbar ist, und daß der
Hauptbremszylinder (1) über eine mit einem
Umschaltventil (31) versehene Nebenleitung (30)
unmittelbar mit dem Niederdruckspeicher (20) verbindbar
ist.
9. Bremsanlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß in der hydraulischen Verbindung zwischen der
Saugseite der Rückförderpumpe (16) und dem
Niederdruckspeicher (20) ein in Abhängigkeit vom Hub
des Speicherkolbens betätigtes Wegeventil (40)
vorgesehen ist, wobei die Position des
Speicherkolbens (23), bei der das Wegeventil (40) ge
schlossen ist, das Zusatzvolumen definiert.
10. Bremsanlage nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß das Wegeventil (40) als Vordruckventil ausgebildet
ist und daß das zum Auslaßventil (14) führende
Teilstück der Rücklaufleitung (15) ummittelbar mit der
Speicherkammer des Niederdruckspeichers (16) verbunden
ist.
11. Bremsanlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rückförderpumpe (16) eine Hubkolbenpumpe mit
einem Druck- und einem Saugventil (17, 18) ist und daß
das Saugventil (18) als Vordruckventil ausgebildet ist.
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
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Ipc: B60T 848 |
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8364 | No opposition during term of opposition | ||
R120 | Application withdrawn or ip right abandoned |
Effective date: 20121201 |