DE4009228A1 - Verfahren und druckkuehlaggregat zum gleichzeitig unterschiedlichen abkuehlen ausgewaehlter bereiche durchlaufenden produktionsguts, mit flach- oder profilquerschnitt, aus stahl und anderem - Google Patents
Verfahren und druckkuehlaggregat zum gleichzeitig unterschiedlichen abkuehlen ausgewaehlter bereiche durchlaufenden produktionsguts, mit flach- oder profilquerschnitt, aus stahl und anderemInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und Druckkühlaggregat
zum Abkühlen durchlaufenden Produktionsguts, mit Flach- oder
Profilquerschnitt, aus Stahl und anderem.
Mit diesem Verfahren und Druckkühlaggregat ist es möglich,
ausgewählte Bereiche durchlaufenden Produktionsguts mit
Flach- oder Profilquerschnitt, geführt Wärme so zu entziehen,
daß die angestrebt differenzierte Gefügestruktur über den
Querschnitt, schon bei der geführten Abkühlung aus der Walzhitze,
erreicht wird.
Bei den herkömmlichen Verfahren der Abkühlung walzwarmen Walzguts
aus der Walzhitze, der Abkühlung mit Spritzwasser und/
oder mit Laminarwasser, bei denen das Kühlwasser nur bei atmosphärischem
Luftdruck auf die heiße Oberfläche des Produktionsguts
trifft, erreicht der Wärmeentzug nur Wärmeübergangswerte,
die unterm "Leidenfrostschen Punkt" (bei ca. 1250 kcal/
m² · h · °C) liegen,
mit dem einerseits in der Zeiteinheit nur wenig an der Gefügestruktur
des abzukühlenden Produktionsguts bewegt und andererseits
der Wärmeentzug über den Querschnitt nicht ausreichend
unterschiedlich geführt werden kann, wenngleich jedoch
die gewünschte Gleichmäßigkeit des Wärmeentzugs über den
Querschnitt, bei diesen Abkühlverfahren nicht gewährleistet
werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Produktionsgut, mit
Flach- oder Profilquerschnitt, über seinen Querschnitt geführt
und gleichzeitig unterschiedlich abkühlen zu können.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß durch
die Einströmungen in den Druckräumen eines vorzugsweise zweiteiligen
Druckkühlaggregats, an ausgewählten Stellen, in geführten
Mengen, ausgewählte Kühlmittel, in ausgewählter Zusammensetzung
in die Druckräume einströmen und so der Wärmeentzug
aus dem Produktionsgut, an ausgewählten Bereichen seiner
Oberfläche, in seiner Intensität unterschiedlich geführt
wird.
In der weiteren Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen,
- - daß vorzugsweise für jedes Kühlmedium eigene Einströmungen in die Druckräume des Druckkühlaggregats angeordnet sind,
- - daß vorzugsweise für jedes Kühlmedium ein eigenes Zuleitungssystem angeordnet ist,
- - daß nur ein Kühlmittel-Zuleitungssystem installiert ist, das mit seinen Armaturen und Meßgeräten, bezogen auf die Art des Kühlmediums, umschaltbar ist,
- - daß durch die Wahl der Zusammensetzung der Kühlmittel, geführt und vorzugsweise gleichzeitig, die Oberflächenstruktur des Produktionsguts bereichsweise in ausgewählter Form hergestellt wird,
- - daß auf die Oberfläche des Produktionsguts, geführt und vorzugsweise gleichzeitig, durch die Wahl der Zusammensetzung der Kühlmittel, eine die Wärmeabstrahlung und/oder die Korrosion in bestimmter Form beeinflussende Feinschicht aufgebracht wird.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere
darin, daß z. B. der Wärmeentzug aus einem breiten
Flachwalzgut aus Stahl gleichzeitig so geführt werden kann,
daß die eine Seite walzhitzevergütet werden kann und die andere
Seite nicht oder daß der Wärmeentzug aus einem Schienenprofil
gleichzeitig so geführt werden kann, daß der Schienenkopf
in einem Kühlmittel einer Zusammensetzung, der Schienensteg
und -fuß in einer anderen Zusammensetzung, in den Druckräumen
des Druckkühlaggregats abkühlt.
Zwei Ausführungsbeispiele zum erfindungsgemäßen Verfahren und
Druckkühlaggregat sind schematisch in der Zeichnung dargestellt
und werden im folgenden beschrieben.
Fig. 1 zeigt einen schematisch dargestellten Längsschnitt durch
das erfindungsgemäße Druckkühlaggregat, das durch die Einströmungen
(15.0) bis (15.n), eine Weiterentwicklung der Druckkühlaggregate
nach DE 36 26 741 und DE 37 08 128 darstellt.
Das walzwarme Walzgut (1.0) durchläuft mit der Endwalzgeschwindigkeit
das Druckkühlaggregat (2.0). Das Druckkühlaggregat (2.0)
hat einen dreiteiligen Druckraum, der durch die Stauränder (3.0)
und (4.0) in den Konvektions-Druckraum (8.1), durch die Stauränder
(3.0) und (3.1) in den vorderen Verdampfungs-Druckraum
(9.1) und durch die Stauränder (4.0) und (4.1) in den hinteren
Verdampfungs-Druckraum (9.2) unterteilt ist.
Das Kühl-Druckwasser (5.0), etwa 60%, strömt, nur nach Rezept
eingestellt, durch die Einströmungen (5.0) in den Konvektions-
Druckraum (8.1), das Führungs-Druckwasser (6.0), etwa 20%, strömt
nach Rezept eingestellt und weiter nach der jeweils gemessenen
IST-Abkühltemperatur geführt, ebenfalls in den Konvektions-
Druckraum (8.1), das Führungs-Druckwasser (6.1) und (6.2), je
etwa 5%, strömt in die Verdampfungs-Druckräume (9.1) und (9.2)
ein, das Kondensations-Druckwasser, zum feinen Führen des Wärmeentzugs,
strömt bei (7.0) in den Konvektions-Druckraum und
bei (7.1) und (7.2) in die Verdampfungs-Druckräume ein.
Das wärmebelastete Druckwasser strömt durch die Stauränder (3.1)
und (4.1) aus dem Druckkühlaggregat aus.
Alle drei Druckwasser-Arten werden vorzugsweise aus dem Hüttenwasser-
Kreislaufnetz entnommen.
Sobald das Walzgut das Druckkühlaggregat durchlaufen hat, werden
über die Wasserabsaugeeinrichtung (19.0) bis (19.n) die
Druckraumteile wasserfrei gemacht.
Beim Wärmeentzug aus schweren Walzgütern kann Druckwasser-Dampf-
Gemisch über die Entnahmeeinrichtung (20.0) bis (20.n) entnommen
werden.
Über die erfindungsgemäßen Einströmungen (15.0) bis (15.n) strömen
ausgewählte Kühlmittel (15) in die Druckraumteile ein, um
deren Menge die Druckwassermenge (5.0) und (6.0) vermindert werden.
Fig. 2 zeigt einen schematisch dargestellten Querschnitt durch
ein Druckkühlaggregat für den Wärmeentzug aus einem Schienen-
Profil, wie es sich als Querschnitt der in Fig. 1 bezeichneten
Einströmungen (5.0), (6.0) bis (6.n), (7.0) bis (7.n) und (15.0)
bis (15.n) wiederholt. Jeder der Druckwasser-Zuleitungen zu
den entsprechenden Einströmungen ist mit einem Steuerventil
(10.0) bis (10.n), einem Mengen-Meßgerät (11.0) bis (11.n) und
vorzugsweise mit einem Schreiber (12.0) bis (12.n) ausgerüstet.
Das Druckkühlaggregat ist, in diesem Ausführungsbeispiel, an der
Linie A-A in ein Unterteil (21) und in ein Oberteil (22) geteilt.
Aufgrund der unterschiedlichen Materialmengen in den
drei Querschnitts-Bereichen, Schienenkopf, Schienensteg und
Schienenfuß, werden erfindungsgemäß die Einströmungen für den
Schienenkopf und die für den Schienenfuß getrennt mit den jeweiligen
Druckwasser-Arten versorgt (5.0), (6.0), (7.0), (15.0).
Fig. 1 und 2. Verfahrensgemäß werden die Einströmungen zum
Schienenkopf 100% mit Druckwasser, die zum Schienenfuß mit Druckwasser
dem Luft zugegeben ist, beaufschlagt. Das Kondensations-
Druckwasser ist immer 100% Druckwasser. Der Schienenfuß wird
verfahrensmäßig so mit Luft angereichertem Druckwasser beaufschlagt,
daß dieses entlang des Schienenstegs in den Bereich
des Schienenkopfs drängt, um auf diese Weise gleitende Übergänge
zu bekommen.
Das erfindungsgemäße Verfahren für den geführten Wärmeentzug
aus schweren Stahlbau- und Brückenbau-Profilen ist dem hier
beschriebenen analog.
Fig. 3 zeigt, nur die rechte Seite, einen schematisch dargestellten
Querschnitt durch ein Druckkühlaggregat (2) für den
Wärmeentzug aus einem breiten Flachprofil (1), z. B. Warmbreitband,
wovon vorzugsweise mindestens drei in einer Warmbreitband-
Wasserkühlstrecke liegen.
Die untersten Einströmungen (ohne Pfeilsymbole) zeigen die des
Kühl-Druckwassers (5.0) in 5 Gruppen, in der Reihe (5.0), mit
den Einströmgruppen (5.000-5.004), die unteren Einströmungen
zeigen die des Führungs-Druckwassers (6.0-6.n), in 7 Gruppen,
hier in Reihe (6.0), mit den Einströmgruppen (6.000-6.006)
und die oberen Einströmungen zeigen die des Kondensations-Druckwassers
(7.0-7.n), in der Reihe (7.1), mit den Einströmgruppen
(7.100-7.110). Die Einströmgruppen sind über die Breite des
Druckkühlaggregats einzeln mit Druckwasser beaufschlagt, um so
die über die Bandbreite gemessene IST-Abkühltemperatur an den
unterschiedlichen Stellen über die Bandbreite, lagebezogen an
die SOLL-Abkühltemperatur mit minimaler Schwankungsbreite
heranführen zu können.
Als Beispiel wird das erfindungsgemäße Verfahren, wie es zur
Herstellung eines einseitig walzhitzevergüteten Warmbreitbandes
anzuwenden ist, schematisch beschrieben. Das Oberteil (22) des
Druckkühlaggregats (2) ist entsprechend hochgefahren, das Druckkühlaggregat
(2) wird in allen Einströmungen, mit der für die
durchlaufende Abmessung und Qualität, nach dem dafür gefundenen
Rezept und dem vor dem Druckkühlaggregat gemessenen Temperaturprofil,
mit Druckwasser beaufschlagt. Sobald der Bandanfang das
Ende des Druckkühlaggregats erreicht hat, wird das Oberteil (22)
auf das Unterteil (21) so weit herabgefahren, daß der Abstand
der Rollen (23) im Kühlrollgang und der Rollen (24) im Oberteil
(22) die für das durchlaufende Walzgut (2) vorgesehenen Stauränder
(3.0-4.1) entspricht. Walzhitzevergütet soll die Bandunterseite
werden, daher werden erfindungsgemäß alle Einströmungen
im Unterteil (21) mit Druckwasser so beaufschlagt, daß
der Wärmeentzug auf der Bandunterseite größer ist als auf der
Bandoberseite. Um die Bandkanten nicht zu überkühlen, werden
im Unterteil (21) und im Oberteil (22) die Einströmgruppen
(5.000*, nicht gezeichnet, da linksliegend, und 5.004), (6.005*
und 6.006), (7.109/7.107 und 7.110/7.108) so mit Druckwasser beaufschlagt,
daß der Wärmeentzug im Bereich der Bandkanten geringer
ist als zur Bandmitte zu. Läuft das Band mit über die
Länge und/oder Breite mit unterschiedlichen Temperaturen ein,
so führt der Prozeßrechner die Druckwassermengen für die Einströmgruppen
(6.0-6.n), insbesondere die dosierte Druckwassermenge
der Einströmgruppen (7.0-7.n so, daß das Warmbreitband
mit minimaler Abweichung in der Gleichmäßigkeit der
Abkühltemperatur und mit einer zu Null strebenden Abweichung
der IST-Abkühltemperatur zur SOLL-Abkühltemperatur über die
Länge und Breite, gehaspelt werden kann.
Claims (6)
1. Verfahren und Druckkühlaggregat zum Abkühlen durchlaufenden
Produktionsguts, mit Flach- oder Profilquerschnitt,
aus Stahl und anderem,
dadurch gekennzeichnet, daß durch die Einströmungen in den
Druckräumen eines vorzugsweise zweiteiligen Druckkühlaggregats,
an ausgewählten Stellen, in geführten Mengen, ausgewählte
Kühlmittel, in ausgewählter Zusammensetzung in die
Druckräume einströmen und so der Wärmeentzug aus dem Produktionsgut,
an ausgewählten Bereichen seiner Oberfläche,
in seiner Intensität unterschiedlich geführt wird.
2. Verfahren und Druckkühlaggregat nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß vorzugsweise für jedes Kühlmittel
eigene Einströmungen in die Druckräume des Druckkühlaggregats
angeordnet sind.
3. Verfahren und Druckkühlaggregat nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß vorzugsweise für jedes Kühlmedium
ein eigenes Zuleitungssystem angeordnet ist.
4. Verfahren und Druckkühlaggregat nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß nur ein Kühlmittel-Zuleitungssystem
installiert ist, das mit seinen Armaturen und Meßgeräten,
bezogen auf die Art des Kühlmediums, umschaltbar
ist.
5. Verfahren und Druckkühlaggregat nach Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß durch die Wahl der Zusammensetzung
des Kühlmittels, geführt und vorzugsweise gleichzeitig,
die Oberflächenstruktur des Produktionsguts bereichsweise
in ausgewählter Form hergestellt wird.
6. Verfahren und Druckkühlaggregat nach Anspruch 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß auf die Oberfläche des Produktionsguts,
geführt und vorzugsweise gleichzeitig,
durch die Wahl der Zusammensetzung der Kühlmittel, eine
die Wärmeabstrahlung und/oder die Korrosion in bestimmter
Form beeinflussende Feinschicht aufgebracht wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904009228 DE4009228A1 (de) | 1990-03-22 | 1990-03-22 | Verfahren und druckkuehlaggregat zum gleichzeitig unterschiedlichen abkuehlen ausgewaehlter bereiche durchlaufenden produktionsguts, mit flach- oder profilquerschnitt, aus stahl und anderem |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904009228 DE4009228A1 (de) | 1990-03-22 | 1990-03-22 | Verfahren und druckkuehlaggregat zum gleichzeitig unterschiedlichen abkuehlen ausgewaehlter bereiche durchlaufenden produktionsguts, mit flach- oder profilquerschnitt, aus stahl und anderem |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4009228A1 true DE4009228A1 (de) | 1991-09-26 |
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ID=6402824
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904009228 Ceased DE4009228A1 (de) | 1990-03-22 | 1990-03-22 | Verfahren und druckkuehlaggregat zum gleichzeitig unterschiedlichen abkuehlen ausgewaehlter bereiche durchlaufenden produktionsguts, mit flach- oder profilquerschnitt, aus stahl und anderem |
Country Status (1)
Country | Link |
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- 1990-03-22 DE DE19904009228 patent/DE4009228A1/de not_active Ceased
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