DE4007161A1 - Verfahren zum verbinden zweier bauelemente - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren der im Oberbegriff
des Anspruchs 1 angegebenen Art.
Bei der Herstellung von Antriebsbauteilen oder Getriebe
bauteilen ist es häufig erforderlich, plattenförmige Me
tallbau- oder Blechelemente miteinander zu verbinden. Im
Betrieb übertragen derartige Bauteile Kräfte und/oder Mo
mente, die in eines der Bauelemente, aus dem dieses Bau
teil besteht, eingeleitet und vom anderen abgegeben wer
den. Die Verbindungsstelle dieser Bauelemente wird auf
Druck und Zug beansprucht.
Es ist bekannt, zur Herstellung eines derartigen Bauteils
die plattenförmigen Metallbau- oder Blechbauelemente zu
verschweißen, wobei keine bündige Stoßverschweißung durch
geführt wird. Die Bauelemente werden vielmehr mit Seiten
flächenabschnitten gegeneinander, beispielsweise mittels
einer Buckelverschweißung, verschweißt.
Diese Art der Verbindung von Bauelementen zu einem kräfte
oder momenteübertragenden Bauteil führt zu einem ungünsti
gen Kraftverlauf, da die zu übertragenden Kräfte nicht di
rekt in der Wirklinie des einen Bauelementes auf das ande
re übertragen werden. Durch die Art der Verschweißung ver
laufen in den beiden Bauelementen, die zum Bauteil zusam
mengefügt sind, die Wirkungslinien der Kräfte parallel und
im Abstand zueinander. Wird auf diese Weise für eine An
triebsverbindung eine Hebel-Segment-Verbindung herge
stellt, so bewirkt dieser Versatz ein Ausweichen bei einem
Überlasttest und damit eine Schwergängigkeit des Systems.
Eine Schweißung vorverzinkter Teile führt zu den bekannten
Schwierigkeiten. Weiterhin können durch das Verschweißen
geforderte Toleranzen nicht immer eingehalten werden.
Die Dickenabmessungen der plattenförmigen Metallbau- oder
Blechbauelemente bringen ebenfalls bei der Verschweißung
Probleme mit sich. Bei der Prüfung verschweißter Teile
müssen häufig Tests vorgenommen werden, bei denen das Bau
teil zerstört wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Verbindung zweier plattenförmiger Metallbau- oder
Blechbauelemente zu einem Bauteil, mit dem in das eine
Bauelement eingeleitete und vom anderen Bauelement abgege
bene Kräfte und/oder Momente übertragen werden, zu schaf
fen, mit dem eine einfache, sichere und leicht herzustel
lende Verbindung dieser Bauelemente derart geschaffen wer
den kann, daß eine Kraftübertragung in einer gemeinsamen
Wirklinie der beiden Bauelemente erfolgt.
Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst.
Die erfindungsgemäße Lösung ermöglicht ein Verfahren zur
Verbindung zweier plattenförmiger Metallbau- oder Blech
bauelemente zu einem Bauteil, mit dem eine einfache, si
chere und leicht herzustellende Verbindung dieser Bauele
mente derart geschaffen werden kann, daß eine Kraftüber
tragung in einer gemeinsamen Wirklinie der beiden Bauele
mente erfolgt.
Erfindungsgemäß werden in den Bauelementen komplementäre
Verbindungsabschnitte ausgebildet und diese formschlüssig
ineinandergefügt und zumindest eines der Bauelemente wird
längs wenigstens eines Teiles der gebildeten Stoßfuge kalt
verformt, preßgeschweißt, gedrückt oder verstemmt.
Das formschlüssige Ineinandergreifen komplementärer Ver
bindungselemente der Bauelemente ermöglicht ein derartiges
Zusammenfügen, daß die Kraftübertragung in einer gemeinsa
men Wirklinie oder Wirkebene erfolgt. Durch das Kaltver
formen, Pressen, Drücken oder Verstemmen der Bauteile an
der Stoßfuge wird die formschlüssige komplementäre Verbin
dung derart kaltverschweißt, daß auch bei erheblichen Be
anspruchungen ein Aufspringen dieser Verbindungsstelle
durch Kraftschluß sicher verhindert wird.
Es werden somit eine bessere Überlastbeständigkeit bzw.
geringere Materialdicken erzielt. Dies führt zu einer
Gewichts- und Kostenreduktion der aus den verbundenen
Bauelementen hergestellten Bauteile. Das Schweißen mit den
damit verbundenen Toleranz- und Qualitätsproblemen insbe
sondere bei beschichtetem Material entfällt und die Ver
bindung schlecht schweißender Materialien wird ermöglicht.
Da bei der Kraft- und/oder Momentenübertragung keinerlei
Kippmomente entstehen, werden mit dem hergestellten Bau
teil in Verbindung stehende Bauteile wie Lagerstütznasen
und dergleichen ebenfalls entlastet und damit der gesamte
Drehmomentverlauf bzw. Wirkungsgrad verbessert.
Da in den Bauelementen komplementäre Verbindungsabschnitte
ausgebildet und diese formschlüssig ineinandergefügt wer
den, ist die genaue Positionierung der zu verbindenden
Bauelemente wie bei einem Puzzlespiel eindeutig vorbe
stimmt. Ein Zusammenbau von nicht zusammengehörigen Ein
zelteilen wird somit in sicherer Weise ausgeschaltet.
Ein besonders einfaches Verfahren wird dadurch geschaffen,
daß in den Bauteilen formschlüssig ineinandergreifende
konvexe und/oder konkave Verbindungsabschnitte ausgebildet
werden. Durch eine Kaltverschweißung bzw. -verstemmung an
den Stoßfugen dieser Verbindungsabschnitte ergeben sich
sehr günstige Verhältnisse für die Aufnahme von an diesen
Verbindungsabschnitten auftretenden Zug- und Druckbela
stungen.
Mit besonderem Vorteil werden beide Bauelemente längs der
gebildeten Stoßfuge verstemmt.
Besonders vorteilhaft dabei ist es, nicht nur längs der
Stoßfuge in den Flächen der Bauelemente zu verstemmen,
sondern auch an der Stoßfuge zu verstemmen, die sich senk
recht zu den Flächen der Bauelemente erstreckt.
Eine besonders vorteilhafte Gestaltung wird dadurch er
zielt, daß an oder in einem Bauelement zumindest ein
schwalbenschwanzförmiger Kopf und an oder in dem anderen
Bauelement zumindest eine komplementäre schwalbenschwanz
förmige Aussparung ausgebildet werden.
Eine besonders günstige Verteilung der an der Verbindungs
stelle auftretenden Zug- und Druckspannungen wird dadurch
erreicht, daß an dem einen Bauelement zumindest neben ei
nem schwalbenschwanzförmigen Kopf ein T-förmiger Ansatz
und in dem anderen komplementäre Aussparungen ausgebildet
werden.
Bei Antriebs- und Getriebelementen ist es häufig erforder
lich, einen Hebel mit einem Segment am Rand dieses Segmen
tes zu verbinden. Ein Beispiel hierfür ist die Hebel-Seg
ment-Verbindung für einen Kreuzarm-Fensterheber. Mit be
sonderem Vorteil wird in diesem Fall am Ende des Hebels
zumindest ein schwalbenschwanzförmiger Kopf und am Randab
schnitt des Segmentes zumindest eine komplementäre Ausspa
rung ausgebildet. Nach dem Zusammenfügen werden längs der
Stoßfuge im Hebel und im Segment Verstemmungen vorgenom
men.
Eine besonders sichere Verbindung mit ausgezeichneten Ver
hältnissen der Kraft- bzw. Momentenübertragung wird da
durch erreicht, daß am Ende des Hebels neben mindestens
einem schwalbenschwanzförmigen Kopf ein T-förmiger Ansatz
und im Segment eine komplementäre Aussparung ausgebildet
wird. Durch diese Ausbildung werden die zu übertragendenen
Zug- und Druckbelastungen auf vergrößerte Flächenabschnit
te übertragen.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Un
teransprüchen gekennzeichnet bzw. werden nachstehend zu
sammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführung der
Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Draufsicht auf eine Verbindung
eines Hebels mit einem Segment,
Fig. 2 eine schematische Draufsicht auf eine andere Aus
führungsform einer Verbindung eines Hebels mit
einem Segment,
Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie III/III gemäß Fig.
2 und
Fig. 4 einen Schnitt an der Stelle IV gemäß Fig. 2.
In Fig. 1 ist schematisch die Verbindung eines Segmentes 1
mit einem Hebel 2 dargestellt. Das Segment 1 kann bei
spielsweise über ein Ritzel von einem Motor angetrieben
werden und beim Antrieb dem Hebel 2 eine hin- und herge
hende Schwenkbewegung erteilen. Ein derartiges Bauteil
kann beispielsweise in der Antriebsverbindung eines Kraft
fahrzeug-Scheibenhebers vorgesehen sein. Bei dem in Fig. 1
dargestellten Ausführungsbeispiel sind am Ende des Hebels
2 ein schwalbenschwanzförmiger Kopf 3 und im Segment 1 ei
ne zur Form des Kopfes 3 komplementäre schwalbenschwanz
förmige Aussparung 4 ausgebildet.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeipiel ist
schematisch eine zweite Aussparung 4 vorgesehen, die einen
zweiten, am Hebel 2 ausgebildeten Kopf aufnehmen kann, der
die gleiche Form aufweist wie der in Fig. 1 dargestellte
Kopf 3.
Zwischen dem schwalbenschwanzförmigen Kopf 3 und der Aus
sparung 4 wird beim formschlüssigen Zusammenfügen der Tei
le eine Stoßfuge gebildet. Längs dieser Stoßfuge werden,
wie schematisch bei 5 gezeigt, Verstemmungen vorgenommen,
die durch Kaltpressen oder Kaltdrücken hervorgerufen wer
den und ein Kaltverschweißen der miteinander verbundenen
Teile bewirken, so daß diese formschlüssige Verbindung
auch kraftschlüssig zusammengefügt ist. Bei 6 ist schema
tisch eine Verstemmung angedeutet, die längs der Stoßfuge
erfolgt, die sich beim dargestellten Ausführungsbeispiel
senkrecht zur Zeichenebene erstreckt.
Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform weist der
Hebel 2 neben dem schwalbenschwanzförmigen Kopf 3 einen T-
förmigen Ansatz 7 auf. Es ist zu erkennen, daß durch die
sen T-förmigen Ansatz 7 die Fläche erhöht wird, an der
längs der Stoßfuge Druck- und Zugspannungen übertragen
werden.
In den bei 6 dargestellten Bereichen werden durch ein Ver
stemmen an den Stoßfugen verbesserte Abstützverhältnisse
erzielt.
Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht
auf das vorstehend angegebene bevorzugte Ausführungsbei
spiel. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar,
welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich
anders gearteten Ausführungen Gebrauch machen.
Claims (7)
1. Verfahren zum Verbinden zweier plattenförmiger Me
tallbau- oder Blechbauelemente zu einem Bauteil, mit dem
in das eine Bauelement eingeleitete und vom anderen abge
gebene Kräfte und/oder Momente übertragen werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß in den Bauelementen (1, 2) komplementäre Verbindungs
abschnitte (3, 4) ausgebildet und diese formschlüssig in
einandergefügt werden und zumindest eines der Bauelemente
(1 bzw. 2) längs wenigstens eines Teiles (5) der gebilde
ten Stoßfuge kaltverformt, preßgeschweißt, gedrückt oder
verstemmt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß in den Bauelementen (1, 2)
formschlüssig ineinandergreifende konvexe und/oder konkave
Verbindungsabschnitte (3, 4) ausgebildet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß beide Bauelemente (1,
2) längs der gebildeten Stoßfuge verstemmt werden.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß an oder
in einem Bauelement (1 bzw. 2) zumindest ein schwalben
schwanzförmiger Kopf (3 bzw. 4) und an oder in dem anderen
Bauelement (2 bzw. 1) zumindest eine komplementäre schwal
benschwanzförmige Aussparung (4 bzw. 3) ausgebildet wer
den.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß am einen Bauelement (2) zu
mindest neben einem schwalbenschwanzförmigen Kopf (3) ein
T-förmiger Ansatz (7) und im anderen Bauelement (1) kom
plementäre Aussparungen (4) ausgebildet werden.
6. Verfahren nach Anspruch 4 zum Verbinden eines Hebels
mit einem Segment, vorzugsweise einem Scheibenheberseg
ment, dadurch gekennzeichnet, daß am
Ende des Hebels (2) zumindest ein schwalbenschwanzförmiger
Kopf (3) und an einem Randabschnitt des Segments (1) zu
mindest eine komplementäre Aussparung (4) ausgebildet ist.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß am Ende des Hebels (2) zu
mindest neben einem schwalbenschwanzförmigen Kopf (3) ein
T-förmiger Ansatz (7) und im Segment (1) eine komplementä
re Aussparung (4) ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4007161A DE4007161A1 (de) | 1990-03-07 | 1990-03-07 | Verfahren zum verbinden zweier bauelemente |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4007161A DE4007161A1 (de) | 1990-03-07 | 1990-03-07 | Verfahren zum verbinden zweier bauelemente |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4007161A1 true DE4007161A1 (de) | 1991-09-12 |
Family
ID=6401610
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4007161A Withdrawn DE4007161A1 (de) | 1990-03-07 | 1990-03-07 | Verfahren zum verbinden zweier bauelemente |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4007161A1 (de) |
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- 1990-03-07 DE DE4007161A patent/DE4007161A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
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