DE4007128A1

DE4007128A1 - Aufblasbarer folienbeutel und verfahren zu seiner herstellung

Info

Publication number: DE4007128A1
Application number: DE4007128A
Authority: DE
Inventors: Hermann Nordhus
Original assignee: Miele und Cie KG
Current assignee: Miele und Cie KG
Priority date: 1989-10-03
Filing date: 1990-03-07
Publication date: 1991-04-11

Description

Die Erfindung betrifft einen aufblasbaren Folienbeutel nach dem Oberbegriff des Anspruch 1 sowie ein Verfahren zur Herstellung des Folienbeutels.

Der vorgegebene Folienbeutel kommt insbesondere als auf blasbares Verpackungspolster beim Verpacken von Stückgut teilen zum Einsatz.

Aus der DE-OS 37 05 167 ist ein aufblasbarer Folienbeutel bekannt, bei dem der als Lufteinlaßkanal ausgebildete Folienschlauch als separates, mit dem Folienbeutel zu verschweißendes Teil ausgebildet ist. Der Folienschlauch wirkt als selbständig, durch den Innendruck im Folienbeutel, schließendes Ventil. Im Bereich der Übergangsstelle von Folienschlauch und Folienbeutel sind hier besondere Anfor derungen an die Güte der Schweißnaht zu stellen. Einerseits muß die Übergangsstelle von Folienschlauch und Folienbeu tel luftdicht miteinander verschweißt sein und andererseits eine Lufteinlaßöffnung im Folienschlauch erhalten bleiben.

Bei dieser Ausführung ist es besonders nachteilig, daß an der Verbindungsstelle von Folienschlauch und Folien beutel Undichtigkeiten auftreten können.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Folien beutel leicht herstellbar zu gestalten, wobei die Ränder des Beutels garantiert luftdicht verschweißt sind sowie ein geeignetes Verfahren zur Herstellung des Folienbeutels zu entwickeln.

Diese Aufgabe wird bei der erfindungsgemäßen Ausführung durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 4 gelöst. Vorteil hafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den rückbezogenen Ansprüchen.

Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile liegen insbe sondere darin, daß Folienbeutel und Ventil einstückig ausgebildet sind, so daß keine Übergangs- bzw. Schweiß stelle von Folienbeutel und Ventil vorhanden ist, an der Undichtigkeiten auftreten können. Das Verfahren zur Her stellung des Folienbeutels ist außerdem gut automatisier bar.

Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Folienbeutels als Polsterelement für Verpackungszwecke liegt darin, daß der Folienbeutel beliebig oft wiederverwendet werden kann. Die Luft wird in einfacher Weise aus dem Folienbeu tel abgelassen. Bei Bedarf bzw. Wiederverwendung kann der Folienbeutel erneut mit Luft gefüllt werden. Zum Ab lassen der Luft muß lediglich ein Werkzeug oder dgl. in den Lufteinlaßkanal geführt werden, so daß die Öffnung des Lufteinlaßkanals gegen den Innendruck im Folienbeutel erweitert wird und die Luft entweichen kann. Neben der Verwendung des Folienbeutels als Polsterelement für Ver packungszwecke kann der Folienbeutel als Verpackungsbe hälter für Flüssigkeiten etc. dienen. Das selbständig, durch den Innendruck im Folienbeutel schließende Ventil verhindert, daß Flüssigkeit ausfließen kann.

Durch Einführen eines Trinkhalmes oder dgl. wird die Ventil öffnung erweitert, so daß Flüssigkeit oder dgl. entnommen werden kann.

Weitere Verwendungsmöglichkeiten für den Folienbeutel finden sich zum Beispiel im Freizeitbereich als Luftkissen, Schwimmhilfen, etc. oder als Werbeträger und im medizinischen Bereich als Stützkissen etc.

Die Folienbeutel sind umweltfreundlich, da sie einerseits bei Verwendung zu Verpackungszwecken andere bekannte Ver packungspolster z. B. aus Styropor ersetzen und andererseits aus leicht verrottbaren und grundwasserneutralen Poly äthylen-Folien herstellbar sind.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden beschrieben: Es zeigen:

Fig. 1 eine mögliche Ausführung des Folienbeutels im nicht aufgeblasenen Zustand,

Fig. 2 die beiden aufeinander zu legenden Folien (4) des Folienbeutels gemäß Fig. 1 im nicht ver schweißten Zustand,

Fig. 3 den Folienbeutel gemäß Fig. 1 mit verschweißtem Ventilabschnitt (1),

Fig. 4 eine weitere mögliche Ausführung des Folien beutels,

Fig. 5 den Folienbeutel gemäß Fig. 4 mit verschweißtem Ventilabschnitt,

Fig. 6 eine weitere mögliche Ausführung des Folien beutels.

In Fig. 1 ist eine mögliche Ausführung des fertigen Folien beutels gezeigt. Der Ventilabschnitt (1) dient als Luft einlaßkanal (2) und liegt im Innenraum des Folienbeutel abschnittes (3). Durch den im Beutelinneren vorhandenen Innendruck wird der Lufteinlaßkanal (2) verschlossen und wirkt so als Ventil.

Der Ventilabschnitt (1) kann t-förmig, wie die gestrichelten Linien zeigen oder l-förmig, wie die strichpunktierten Linien zeigen, ausgebildet sein.

Bei dem Verfahren zur Herstellung des Folienbeutels gemäß Fig. 1 werden zunächst die beiden Folien (4) gemäß Fig. 2 aufeinander gelegt. Jede Folie (4) weist einen Ventil abschnitt (1) sowie einen Folienbeutelabschnitt (3) auf, die einstückig miteinander verbunden sind und an einer Umbruchlinie (5) aneinandergrenzen. In einem weiteren Arbeitsschritt werden die Ränder des Ventilabschnitts (1) beidseitig verschweißt (s. Schweißnaht (6) entlang der Markierungen A, B, C). Danach werden die beiden Folienab schnitte (3) an ihrer Umbruchlinie (5) umgefaltet, so daß der Ventilabschnitt (1) im Beutelinneren liegt. An schließend werden die Ränder des Folienbeutelabschnitts (3) verschweißt (s. Schweißnaht (7) entlang der Markierungen D, E, F, G).

Fig. 4 zeigt eine weitere mögliche Ausführung des Folien beutels, bei der der Ventilabschnitt 1 von einem Teil des Folienbeutelabschnitts (3) gebildet wird.

Bei dem Verfahren zur Herstellung des Folienbeutels gemäß Fig. 4 werden ebenfalls zunächst die Folien (4) aufeinan dergelegt. In einem weiteren Arbeitschritt werden die Ränder des Ventilabschnitts verschweißt (s. Schweißnaht 6′, 6′′, 6′′′). Zuerst wird die Schweißnaht (6′) geschweißt, wobei seitlich oder mittig eine Öffnung (8) als Luftein laß vorgesehen ist. Im nächsten Arbeitsschritt werden die Schweißnähte (6′′) und (6′′′) geschweißt. Der Ventil abschnitt (1) weist neben der Öffnung (8) Durchtrittsöff nungen (9) für die Luft auf. Die Durchtrittsöffnungen (9) liegen im inneren des Folienbeutels, wenn die Folienbeutel abschnitte (3) an ihrer Umbruchlinie (5) umgefaltet werden und an den Rändern entlang der Schweißnaht (7) verschweißt werden. Die Durchtrittsöffnungen (9) können bei der Her stellungen des Folienbeutels als Aufnahme für einen Dorn, der den Folienbeutel in der Fertigungslage zentriert, oder für eine Transporthilfe, durch die der Transport des Folienbeutels innerhalb einer Fertigungseinrichtung ermöglicht wird, dienen.

Je nach Bedarf bzw. gewünschtem Verwendungszweck kann der Ventilabschnitt (1) gemäß Fig. 1 und Fig. 4 an jeder beliebigen Seite des Folienbeutelabschnitts (3) angeordnet sein.

Die Durchtrittsöffnung (9) bzw. die Luftaustrittsöffnung eines Ventils kann alternativ zur Ausführung gemäß Fig. 4 auch schlitzförmig ausgebildet sein (s. Fig. 6).

Die Lufteintrittsöffnung (8) kann an beliebiger Stelle des Ventilabschnitts (1) angeordnet sein, muß jedoch immer in entsprechendem Abstand gegenüber der Durchtrittsöff nung (9) angeordnet sein.

Ein Bereich des Ventilabschnitts (1) muß mindestens im Bereich der Durchtrittsöffnung frei im Folienbeutel beweg bar angeordnet sein, damit keine Undichtigkeiten durch Verspannen des Ventilabschnitts (1) im aufgeblasenen Zustand des Folienbeutels auftreten.

Claims

1. Aufblasbarer Folienbeutel mit einem in das Beutel innere ragenden Lufteinlaßkanal, welcher durch den im Beutelinneren vorhandenen Druck als selbsttätig schließendes Ventil wirkt, dadurch gekennzeichnet, daß der Folienbeutel aus zwei aufeinanderlegbaren Folien (4) herstellbar ist und jede Folie (4) einen Folienbeutel abschnitt (3) sowie einen Ventilabschnitt (1) aufweist, die einstückig miteinander verbunden sind und an einer Umbruchlinie (5) aneinandergrenzen und daß die Ränder der Folien (4) durch Schweißen miteinander verbunden sind und daß der Ventilabschnitt (1) in das Beutelinnere hinein ragt und als selbsttätig schließendes Ventil wirkt.

2. Aufblasbarer Folienbeutel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilabschnitt (1) t-förmig ausgebildet ist.

3. Aufblasbarer Folienbeutel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilabschnitt (1) von einem Teil des Folien beutelabschnitts (3) gebildet wird.

4. Aufblasbarer Folienbeutel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilabschnitt (1) l-förmig ausgebildet ist.

5. Verfahren zur Herstellung eines aufblasbaren Fo lienbeutels gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in einem ersten Verfahrensabschnitt die Ränder des Ventilabschnittes (1) verschweißt werden, in einem zweiten Verfahrensabschnitt die Folienbeutelabschnitte (3) an der Umbruchlinie (5) umgefaltet werden so daß der Ventil abschnitt (1) in Zwischenlage der beiden Folienbeutelab schnitte (3) gelangt und in einem dritten Verfahrensab schnitt die Ränder der Folienbeutelabschnitte (3) mitein ander verschweißt werden.