DE4006412A1

DE4006412A1 - Vorrichtung zum aufwickeln von folienrollen

Info

Publication number: DE4006412A1
Application number: DE19904006412
Authority: DE
Inventors: Helmut Schenke
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1990-03-01
Filing date: 1990-03-01
Publication date: 1991-09-05

Description

Fast alle extrudierten Folien werden flachgelegt und dann auf Kerne zu Folienrollen aufgewickelt. Die Extruder laufen konti nuierlich, so daß auch die Folien kontinuierlich auf Kerne auf gewickelt werden müssen. Ist eine Folienrolle voll aufgewickelt, gemessen an der Meterzahl, so muß ein Rollenwechsel erfolgen. Ein neuer Kern wird aufgelegt, die Folie getrennt und der Folienanfang am neuen Kern angelegt.

Diesen Rollenwechsel kann man manuell oder auch automatisch vornehmen. Beim automatischen Rollenwechsel gibt es aber oft Störungen. Die Ursache ist in den meisten Fällen das Durch trennen der Folie bei kontinuierlichen, schnellen Folienbahn geschwindigkeiten.

Ein bekanntes Verfahren zum Folientrennen besteht darin, daß ein Messer quer zur Folie geschossen wird. Das führt aber bei mehrbahnig nebeneinander geführten Folien, besonders wenn diese leimbeschichtet sind, zu großen Problemen. Die Anschnitte der Folien sind nicht mehr gewährleistet, die Folien schieben sich zusammen, das Messer verklebt.

Ein anderes bekanntes Verfahren besteht darin, daß ein ver zahntes Schlagmesser die Folie quer zur Folienbahn trennt, wo bei die Trennung durch Abreißen der Folie erfolgt. Das abge rissene Ende macht optisch einen schlechten Eindruck und bei leimbeschichteten Folien verklebt das Messer. Die Folie kann hängen bleiben. Störungen sind die Folge. Ein sauberes störungs freies Anwickeln einer neuen Folienrolle ist nicht mehr gewähr leistet. Ein vollautomatischer Rollenwechsel ist nicht möglich.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Aufwickeln von Folienrollen so auszubilden, daß bei voll gewickelter Folienrolle, als Voraussetzung für einen automa tischen Rollenwechsel, ein schnelles, störungsfreies und sauberes Abtrennen der Folie erfolgt.

Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die jeweils gewickelte Folienrolle mit Hilfe eines Rollenträgers gegen eine motorisch gedrehte Walze gedrückt wird, über die die Folie zugeführt wird und die an ihrem Umfang einen Längs schlitz aufweist, durch den eine Folien-Abtrennvorrichtung aus dem Walzeninneren in radialer Richtung über die Walzenober fläche hinaus und wieder zurück verstellt wird. Bei der erfin dungsgemäßen Vorrichtung erfolgt eine Abtrennung der Folie während des Folientransportes durch Verstellung der Folien-Ab trennvorrichtung. Der für eine neue Folienrolle vorgesehene, dabei entstehende Folienanfang kann anschließend in einfacher Weise durch einen mit Hilfe eines zweiten Rollenträgers gegen die Walze gedrückten Kern erfaßt werden. Dieser Kern kann dann in die Wickelposition gebracht werden, wo dieser voll gewickelt wird.

Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in den Fig. 1 und 2 in zwei Ansichten dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die Fig. 1 stellt dabei einen Schnitt nach der Linie A-B in Fig. 2 dar.

In der Zeichnung ist eine Folie 1 dargestellt, die von einem Extruder kommen kann und mit Hilfe einer Walze 2 über eine Walze 3 geführt wird, welche in Richtung des Pfeils 4 rotiert. Von der Walze 3 wird die Folie 1 zu einer Folienrolle 5 beför dert, die auf einer Wickelstange 6 sitzt. Die Wickelstange 6 wird gegen den Umfang der Walze 3 gedrückt, wodurch die Folien rolle 5 mitgenommen und gewickelt wird (Kontaktwicklung).

Die Walze 3 wird mit Hilfe eines Zahnrads 7 (Fig. 2) motorisch angetrieben. Das Zahnrad 7 sitzt auf einer Hohlwelle 8, welche beidseitig gelagert ist. Die Lagerung auf der linken Seite ist in der Fig. 2 nicht dargestellt.

Die Walze 3 wird kontinuierlich gedreht. Ist die Folienrolle 5 voll gewickelt, also die vorgesehene Meterzahl auf der Folien rolle 5 erreicht, so wird die Folie 1 abgetrennt. Hierzu ist in einem Spalt 9 der Walze 3, der sich in deren Längsrichtung erstreckt, ein Glühdraht 10 als Folien-Abtrennvorrichtung in radialer Richtung verstellbar. Der Glühdraht 10 ist hierzu an zwei Haltern 11 befestigt, welche mit Hilfe zweier Luft zylinder 12 in radialer Richtung der Walze 3 verstellbar sind. Die Luftzylinder 12 werden von einer Steuervorrichtung 13 (Fig. 1) gesteuert, der Druckluft über eine Leitung 14 aus dem Innern der Welle 8 zugeführt wird. Die Druckluft wird dem Innern der Welle 8 über eine rotierende Luftkupplung 15 und eine Leitung 16 zugeführt. Zur Steuerung der Steuervorrichtung 13, die beispielsweise ein Magnetventil sein kann, trägt die Welle 8 eine rotierende Stromkupplung 17 mit Schleifringen und Bürsten. Hierüber werden die Steuersignale zur Steuervorrich tung 13 übertragen.

Ist die vorgesehene Folienlänge oder der vorgesehene Durchmesser auf der Folienrolle 5 erreicht, so erhält die Steuervorrich tung 13 ein entsprechendes Signal. Druckluft strömt in die Luft zylinder 12. Die hier geführten Kolben bewegen den Glühdraht 10 in radialer Richtung so weit, daß er über die Walzenoberfläche hinausragt und die Folie 1 abtrennt. Anschließend wird der Glühdraht 10 druckluftgesteuert wieder in seine Ruhestellung zurück verstellt.

Der Walze 3 ist eine zweite Wickelstange 18 zugeordnet, die einen leeren Kern 19 trägt und diesen gegen den Umfang der Walze 3 drückt, wenn der geschilderte Abtrennvorgang erfolgt.

Der Kern 19 ist an seiner Oberfläche mit einer selbstklebenden Schicht 20 versehen und erfaßt damit den abgetrennten, links vom Glühdraht 10 liegenden Anfang der Folie 1. Die Wickel stange 18 mit dem neuen Kern 19 wird aus der Position I in Richtung des Pfeils 21 in die strichpunktiert gezeichnete Wickelposition II verstellt. Diese Wickelposition II ist frei geworden, weil die Wickelstange 6 mit der vollen Folienrolle 5 in Richtung des Pfeils 22 abgekippt worden ist. Die Wickel stange 18 mit dem Kern 19 wird bei der Bewegung in Richtung des Pfeils 21 in die strichpunktiert gezeichnete Wickelposition angedrückt an die Walze 3 geführt. Der geschilderte Zyklus wiederholt sich nun.

Die geschilderten, zeitlich genau aufeinander abgestimmten Funktionsabläufe werden mit Hilfe von Näherungsschaltern oder Endschaltern bzw. Lichtschranken und einer frei programmier baren Steuerung koordiniert.

Die Folie 1 kann auch von mehreren parallelgeführten, neben einander liegenden Folienbahnen gebildet sein.

Die Bewegung des Glühdrahtes 10 kann, wie geschildert, pneuma tisch aber auch hydraulisch oder elektrisch mit Hilfe von Hubmagneten vorgenommen werden. Ferner kann auch anstelle eines Glühdrahtes ein geeignetes Messer verwendet werden.

Die Zuführung einer im Wickelzyklus erforderlichen neuen Wickelstange 18 zur Position I erfolgt aus einem über der Position I gelegenen Magazin. Zur Füllung des Magazins ver wendet man wieder die Wickelstange 18, versehen mit einem neuen Kern 19.

Claims

1. Vorrichtung zum Aufwickeln von Folienrollen (5) mit einem Rollenträger (6), durch den die jeweils gewickelte Folien rolle (5) gegen eine motorisch gedrehte Walze (3) gedrückt wird, über die die Folie (1) zugeführt wird und die an ihrem Umfang einen Längsschlitz (9) aufweist, durch den eine Folien-Abtrennvorrichtung (10) aus dem Walzeninneren in radialer Richtung über die Walzenoberfläche hinaus und wieder zurück ver stellt wird.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei der die Folien-Abtrenn vorrichtung einen sich über die Breite der Walze (3) erstrecken den Glühdraht (10) aufweist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2 mit folgenden Merkmalen:
es steht ein zweiter Rollenträger (18) in Warteposition, auf dem sich ein außen mit Kleber versehener leerer Kern (19) be findet,
fährt die Folien-Abtrennvorrichtung (10) aus dem Längsschlitz (9) gegen die Folie (1) um diese zu trennen, so senkt sich der Rollenträger (18) mit dem Kern (19) auf die Walze (3), er faßt den danach abgetrennten Folienanfang der Folie (1) und wickelt diesen an,
der Rollenträger (18) bewegt sich nun aus einer ersten Position (I), angedrückt an die Walze (3), in Laufrichtung der Walze (3) in die Wickelposition (II),
inzwischen wurde die vollgewickelte Folienrolle (5) aus der Wickelposition (II) ausgeworfen.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstellung der Folien- Abtrennvorrichtung (10) durch einen Druckluft- oder Hydraulik zylinder (11) erfolgt, welcher über die hohle Walzenwelle (8) versorgt wird und daß die Walzenwelle (8) eine rotierende Strom kupplung (17) trägt, welche Steuersignale zu einer die Bewegung der Folien-Abtrennvorrichtung (10) steuernden Steuervorrichtung (13) überträgt.