DE4005950A1 - Verfahren zur herstellung duenner schichten - Google Patents
Verfahren zur herstellung duenner schichtenInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
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- B82Y—SPECIFIC USES OR APPLICATIONS OF NANOSTRUCTURES; MEASUREMENT OR ANALYSIS OF NANOSTRUCTURES; MANUFACTURE OR TREATMENT OF NANOSTRUCTURES
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung dünner
Schichten aus mindestens einer amphiphilen Verbindung,
insbesondere Polyamiden, vorzugsweise Polyglutamaten auf
einem Träger.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden in einem
Strömungskanal lateral geordnete Schichten amphiphiler
Moleküle, d. h. eine erzwungene makroskopische Ordnung in
der Grenzfläche, erzeugt, diese durch die Strömung
komprimiert und nach dem Langmuir-Blodgett-Verfahren auf
einen festen Träger übertragen.
Es ist bekannt, daß sich unlösliche, auf
Flüssigkeitsoberflächen gespreitete Schichten aus
amphiphilen Molekülen mit sogenannten Schubbarrieren
mechanisch so komprimieren lassen, daß sich je nach
Molekülsorte und Kompressionszustand des Oberflächenfilms
beim Hindurchbewegen eines festen Trägers der Film auf
diesen Träger übertragen läßt. Insbesondere ist die damit
mögliche Mehrfachbeschichtung als sogenannte Langmuir-
Blodgett-Technik bekannt und für verschiedene Anwendungen
hochaktuell.
Dabei werden die Verbindungen meist in flüchtigen
organischen Lösungsmitteln gelöst. Die Lösung wird auf der
Oberfläche der polaren Flüssigkeit (fast immer Wasser)
verteilt ("gespreitet") und dann das Lösungsmittel
verdampft. Nur bei unlöslichen Molekülen lassen sich die
für die Übertragung einer Schicht erforderlichen hohen
Kompressionszustände durch Bewegen einer Barriere
herstellen. Daher ist die Langmuir-Blodgett-Technik
beschränkt auf Verbindungen, die in der Flüssigphase
unlöslich sind.
Eine kontinuierliche Durchführung der Schichtübertragung
ist äußerst aufwendig, da in diesem Fall auch die
vorgelagerte Spreitung kontinuierlich erfolgen muß.
Beschrieben wurde eine kontinuierliche Langmuir-Blodgett-
Technik mit Hilfe eines mechanischen "Walzenverfahrens"
durch A. Barraud et al. 1983 (Thin Solid Films, Bd. 99, 221).
Schichten aus amphiphilen Molekülen, die in der
Flüssigphase löslich sind, sind bei der üblichen
mechanischen Kompression im Langmuir-Trog nicht
übertragbar, weil sie durch Desorption in die Subphase
"ausweichen". Geeignete organische Polymere sowie
Verfahren zur Herstellung dünner Schichten mit
definierten Farbstoffkonzentrationen, wie sie auch in dem
erfindungsgemäßen Verfahren zur Anwendung kommen, werden
z. B. in der DE-OS 37 24 543.0 und der DE-OS 37 24 542.2
beschrieben.
Lateral geordnete Filme wurden bereits mehrfach beschrieben
(G. Duda, A. J. Schouten, T. Arndt "Preparation of
multilayers of preformed polymers", Thin Solid Films 159
(1988), 221-230). Experimente zur Orientierung von
Molekülen in der Wasseroberfläche wurden bereits 1989 von
Miyata (S. Miyata, 4th International Conference on
Langmuir-Blodgett-Pilms, Tsukuba 1989, Preprints
S. 24-25) durchgeführt. Bei diesem diskontinuierlichen
Verfahren wird unter Verwendung einer speziellen
Filmwaage mit beweglichen Seitenwänden ein Monofilm, der
durch einen sich verengenden Kanal fließt, komprimiert,
wobei die wäßrige Subphase nicht bewegt wird.
Ein kontinuierliches Verfahren und eine Vorrichtung zur
Herstellung von Schichten nach dem Langmuir-Blodgett-
Verfahren, die eine Vorzugsrichtung in der Filmebene
besitzen, wird in der deutschen, nicht vorveröffentlichten
Anmeldungen Aktenzeichen P 38 28 836.2 beschrieben.
Es bestand daher die Aufgabe, ein Verfahren zu schaffen,
bei dem sich sowohl lösliche wie unlösliche amphiphile
Moleküle kontinuierlich auf der Oberfläche der Subphase
anreichern und komprimieren lassen, wobei bereits im
Monofilm auf der Wasseroberfläche eine Vororientierung
erzwungen wird und das dichroitische Verhältnis derartiger
Monoschichten gesteigert werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren betrifft die Herstellung
einer dünnen Schicht organischer Polymerer mit langkettigen
Seitengruppen, vorzugsweise Polyglutamaten und
gegebenenfalls gleichzeitig aufgebrachten
Farbstoffmolekülen auf einem festen Schichtträger, wobei
man durch Kompression und gegebenenfalls vorheriger
Spreitung eine mindestens teilweise ausgerichtete Schicht
der Moleküle der amphiphilen Verbindung an der Grenzfläche
zwischen einem Fluid und einer polaren Flüssigkeit
herstellt und einen festen Träger durch die Schicht bewegt
und dabei die Schicht auf ihn überträgt. Hierbei wird eine
gerichtete Strömung der polaren Flüssigkeit, die amphiphile
Moleküle gelöst oder als unlösliche Moleküle an der
Oberfläche in gespreiteter Form enthält, in einem etwa
horizontal gelagertem Kanal erzeugt, die Strömung an einer
im Kanal an der Grenzfläche Fluid/polare Flüssigkeit
angeordneten Barriere gestaut, die Strömungsgeschwindigkeit
und gegebenenfalls die Konzentration der amphiphilen
Moleküle so gewählt, daß vor der Barriere an der
Phasengrenze von Fluid/polarer Flüssigkeit laufend durch
Kompression eine Schicht aus amphiphilen Molekülen gebildet
wird und man den Träger durch diese Kompressionszone bewegt.
Die Übertragung der Schicht selbst kann bei dem in der
Deutschen Anmeldung P 38 28 836.2 beschriebenen Verfahren
in an sich bekannter Weise nach der von Langmuir-Blodgett
angegebenen diskontinuierlichen Technik erfolgen. Durch
wiederholtes Eintauchen und Herausziehen des zu
beschichtenden Trägers lassen sich viele Schichten
übereinander erzeugen. Dabei werden meist (Eintauchen und
Austauchen) Doppelschichten übertragen. Jedoch ist auch
eine kontinuierliche Übertragung möglich. Beispielsweise
läßt sich ein Polyester-Draht oder eine Polyester-Folie
mit gleichmäßiger Geschwindigkeit in die polare Flüssigkeit
an geeigneter Stelle außerhalb der Stauzone eintauchen,
durch Rollen umlenken und an der Stelle der rigiden
Grenzschicht wieder aus der Flüssigkeit herausziehen.
Dabei wird er kontinuierlich mit einer monomolekularen
Lage aus amphiphilen Molekülen überzogen.
Die auf den Träger aufgetragene dünne Schicht stellt
zunächst einen monomolekularen Film dar. Durch Wiederholung
des Verfahrens können jedoch mehrere Schichten übereinander
aufgetragen werden. Wie beim LB-Verfahren können Filme aus
reinen amphiphilen Verbindungen oder Filme, die aus einem
Gemisch amphiphiler Verbindungen bestehen, auf einen Träger
übertragen werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet,
daß sich die amphiphilen Moleküle, insbesondere
Polyglutamate, auf der Flüssigkeitsoberfläche mit der
Molekülachse senkrecht zur Strömungsrichtung ordnen, so daß
die Monofilme bereits vor dem Aufbringen auf einen festen
Schichtträger vororientiert werden. Durch Aufspreitung von
Polyglutamaten und gegebenenfalls gleichzeitig
aufgespreiteten Farbstoffmolekülen lassen sich so hohe
dichroitische Verhältnisse erreichen und auf diese Weise
im linear polarisierten Licht sichtbar machen.
Die Anordnung der Farbstoffmoleküle wird durch die
Anordnung der monomolekularen Schicht erzwungen, so
daß sich durch diese die Schichtordnung der monomolekularen
Schicht auf der Wasseroberfläche abbilden läßt.
Das verwendete Fluid kann ein Gas oder eine unpolare
Flüssigkeit darstellen, die in der polaren Flüssigkeit,
beispielsweise Wasser, nicht löslich ist. Falls man mit
zwei flüssigen Phasen arbeitet, kann die polare Flüssigkeit
die obere oder die untere Phase (Beispiel: Grenzfläche
Toluol/Wasser enthaltend das Amphiphil
γ-Octadecyl-L-glutamat oder γ-Methyl-L-glutamat)
darstellen. Auch die unpolare Flüssigkeit nimmt an der
gerichteten Strömung teil.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden Polyamide,
vorzugsweise Polyglutamate mit annähernd stäbchenförmiger
Gestalt, als amphiphile Verbindungen eingesetzt,
insbesondere solche, die in γ-Stellung unterschiedliche
Estergruppierungen enthalten, um lateral geordnete
Monoschichten auf der Flüssigkeitsoberfläche zu erhalten.
So werden z. B. Poly(γ-octadecyl-L-glutamate), deren
Octadecylgruppen durch n-Alkylgruppen mit weniger als
18 Kohlenstoffatomen oder entsprechende verzweigte
Alkylreste oder Kohlenwasserstoffreste mit
C-C-Mehrfachbindungen ersetzt sind, bevorzugt. Als Beispiel
für ein derartiges Polykondesat sei Poly(γ-methyl-L
glutamat-co-γ-octadecyl-L-glutamat) genannt.
Die Herstellung derartiger Cokondensate kann durch
polymeranaloge Umsetzung der polymeren Homokondensate,
beispielsweise durch teilweise Umesterung des Poly-γ
methyl-L-glutamats mit Stearylalkohol erfolgen (vgl.
J. Watanabe, Y. Fukuda, R. Gehani, I. Nemalyn,
Macromolecules 17 (1984), Seiten 1004 ff.).
Als lipophile Farbstoffkomponente eignen sich z. B.
folgende Farbstoffe: Diazofarbstoffe, Cyanine, vorzugsweise
β-Carotin oder jegliche Carotincarbonsäureester, wobei
man das Mengenverhältnis lipophile Farbstoffkomponente/
Polyamid in weiten Grenzen variieren lassen kann.
So können z. B. je nach gewähltem Farbstoffsystem pro Mol
Grundeinheit des Polymeren 0,1 bis 1 Mol lipophiler
Farbstoff eingesetzt werden, beispielsweise 0,3 mol für
β-Carotin und 0,13 mol für Ölrot.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren können auch geringere
Mengen Farbstoff eingesetzt werden, insbesondere 0,2 bis
0,4 mol pro Mol Polymergrundeinheit, vorzugsweise sind
auch Farbstoffgemische verwendbar.
Die organischen Polymere, gegebenenfalls auch die
Farbstoffkomponente werden wie bei Langmuir-Blodgett-
Verfahren allgemein üblich in einem leichtflüchtigen
organischen Lösungsmittel, wie z. B. Methylenchlorid,
Chloroform, Toluol, Benzol, Ethylacetat oder Hexan gelöst.
Die Konzentration sollte im allgemeinen zwischen 0,01 bis
1 Gew.-% betragen. Üblicherweise arbeitet man bei
Temperaturen zwischen 0°T40°C, vorzugsweise 10 und 30°C.
Die verwendeten amphiphilen Verbindungen können löslich oder
unlöslich sein. Unter "löslichen" amphiphilen Molekülen
versteht man vorzugsweise Moleküle mit einer Löslichkeit in
der polaren Flüssigkeit, die größer ist als die Löslichkeit
von Hexadecansäure in Wasser. Bei sehr großer Löslichkeit,
z. B. bei Essigsäure, lassen sich keine hoch komprimierten
Schichten mehr erzeugen. Es lassen sich jedoch noch
Schichten, die einfachen Ansprüchen genügen, erzeugen und
übertragen. Gute Schichten lassen sich noch erzeugen, falls
die Löslichkeit der Moleküle geringer ist als die von
Hexansäure in Wasser.
Im Falle von löslichen amphiphilen Molekülen bildet sich
ein stationäres Gleichgewicht zwischen sich in der Subphase
wieder lösenden und durch die Strömung kontinuierlich
nachgeführten Molekülen aus.
Die Barriere ist vorzugsweise so angeordnet, daß im
wesentlichen nur die den Film tragende strömende Grenzfläche
gestaut wird, weil auf diese Weise eine besonders gut
definierte Strömung möglich ist.
Über die Barriere soll keine polare Flüssigkeit strömen.
Die Strömung im Kanal kann turbulent oder laminar sein. Es
ist jedoch günstig, wenn sie zumindest kurz vor der Barriere
laminar ist. Auf diese Weise läßt sich eine definierte
Strömungsform erreichen, die wesentlich ist für die
Gleichmäßigkeit der übertragenen Schichten.
Die Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit hat den gleichen
Effekt wie die Erhöhung des Drucksmittels der waagerechten
Barriere bei der LB-Technik.
Im Falle löslicher amphiphiler Moleküle führt eine Erhöhung
der Konzentration ebenfalls zu einer Erhöhung des
Grenzflächendrucks und damit der Kompression.
Falls die verwendeten organischen Polymere, und
gegebenenfalls die Farbstoffkomponente in der polaren
Flüssigkeit unlöslich sind, gibt man sie in Form einer
Lösung in einem Lösungsmittel zu, das sich dann auf der
Oberfläche der polaren Flüssigkeit verteilt (spreitet).
Es ist günstig, diese Lösung kurz nach der Barriere
zuzudosieren (etwa bis zu 10% der gesamten
Strömungsstrecke), weil dann am meisten Zeit für die
gleichmäßige Verteilung der amphiphilen Moleküle an der
Oberfläche besteht. Vorteilhafterweise wird beim Spreiten
der unlöslichen amphiphilen Verbindung eines der schon
erwähnten flüchtigen organischen Lösungsmittel verwendet.
Dadurch kann man erreichen, daß je nach
Strömungsgeschwindigkeit und Länge des Kanals das flüchtige
Lösemittel auf dem Strömungsweg von der Spreitungsstelle
zur Staustelle vor der Barriere völlig verdampft ist. Das
Verdampfen kann durch Aufblasen von Trägergas beschleunigt
werden.
Falls die verwendete amphiphile Verbindung in der polaren
Flüssigkeit löslich ist, ist der Ort und die Art der Zugabe
der Verbindung nicht kritisch. Im Strömungskanal kommt es
(in Strömungsrichtung) zu einem gleichmäßigen Aufbau der
Grenzschicht der amphiphilen Moleküle. Dies läßt sich an
dem gleichmäßigen Abfall der Grenzflächenspannung erkennen,
die an der vorderen Kante der Barriere minimal wird. Jedoch
ist in diesem Fall der brauchbare Bereich der Konzentration
deutlich von den Adsorptionseigenschaften des Amphiphils
abhängig.
Eine Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit der polaren
Flüssigkeit erhöht den Staudruck und beschleunigt die
Ausbildung rigider, übertragbarer Schichten. Eine niedrige
Geschwindigkeit erfordert für die Einstellung des gleichen
Staudrucks eine Verlängerung der Staubahn (linearer
Abschnitt des Kanals vor der Barriere) oder eine Erhöhung
der Konzentration.
Der Querschnitt des Kanals, in dem die Strömung erzeugt
wird, ist nicht kritisch. Verwendbar ist z. B. ein
U-förmiger oder ein V-förmiger Querschnitt. Bevorzugt wird
aus Herstellungsgründen ein rechteckiger Querschnitt.
Wenn die Barriere linear ausgebildet und senkrecht zur
Strömungsrichtung angeordnet ist und nicht die ganze Breite
des Kanals einnimmt, so bildet sich nur längs einer relativ
kurzen Zone ein rigider Film aus. Besser ist es, wenn die
Barriere die gesamte Breite des Kanals einnimmt. Besonders
bevorzugt ist es jedoch, wenn die Barriere Bestandteil eines
U-förmigen oder O-förmigen Rahmens ist, dessen Öffnung gegen
die Strömungsrichtung auf der Grenzfläche Fluid/polare
Flüssigkeit angeordnet ist. Auf diese Weise wird der Einfluß
der Randstörungen verringert. Der O-förmige Rahmen wird meist
die Form eines Rechtecks einnehmen. Er ist gut für
amphiphile Moleküle verwendbar, die in Wasser löslich sind.
Im einfachsten Fall ist es möglich, die strömende
Flüssigkeit nur einmal zu verwerten. Es ist jedoch
wirtschaftlich sinnvoll, die polare Flüssigkeit hinter der
Barriere zu sammeln und, insbesondere kontinuierlich,
zurückzuführen und erneut zur Schichtbildung zu verwenden.
Die polare Flüssigkeit wird am besten unter dem Kanal oder
seitlich des Kanals zurückgeführt.
Aus R. Ollenik und W. Nitsch, Bunsenges. Phys. Chem. 85
(1981), S. 901, ist bekannt, daß sich bei einer
Kanalströmung zweier miteinander nicht mischbarer
Flüssigkeiten die Grenzflächenströmung an einer
eingebrachten Kante stauen läßt. Bei Anwesenheit von
Amphiphilen werden mehr oder weniger ausgedehnte
Staufilme gebildet. Da bei der beschriebenen Apparatur
eine der strömenden flüssigen Phasen oberhalb der starren
Grenzflächenschicht zurückgeführt wird, kann aus
räumlichen Gründen kein Träger von außen in die
Kanalströmung eingetaucht werden. Ferner wird nicht
beschrieben, daß die beobachtete Grenzflächenschicht sich
auf feste Träger übertragen läßt.
Das in der Deutschen Anmeldung P 38 28 836.2 beschriebene
Verfahren ist besonders leicht durchführbar, wenn nur
eine flüssige Phase verwendet wird, d. h. das Fluid ein
Gas, insbesondere Luft ist.
Es ist jedoch auch möglich, daß das Fluid eine unpolare
Flüssigkeit darstellt, die im Kanal in gleicher Richtung
strömt wie die polare Flüssigkeit. In diesem Fall ist es
sinnvoll, auch die unpolare Flüssigkeit hinter der Barriere
zu sammeln und insbesondere kontinuierlich unter oder
seitlich des Kanals zurückzuführen. Bei Verwendung einer
unpolaren Flüssigkeit als strömende Phase können auch die
amphiphilen Moleküle in das System als Lösung in der
unpolaren Flüssigkeit zudosiert werden.
Es zeigt sich, daß der Staudruck der Grenzfläche
(Definition: Grenzflächenspannung der nicht mit Amphiphilen
belegten Grenzfläche minus Grenzflächenspannung der belegten
Oberfläche) in Strömungsrichtung zunimmt und am Wehr maximal
wird.
Gemäß der Deutschen Anmeldung P 38 28 836.2 soll der Kanal
einer solchen Vorrichtung eine Mindestlänge aufweisen, die
von den Oberflächeneigenschaften des Amphiphilen, dessen
Konzentration und der Strömungsgeschwindigkeit abhängt.
Diese Mindestlänge kann durch Versuche leicht festgestellt
werden. Je höher die Adsorbierbarkeit, die Konzentration
und die Strömungsgeschwindigkeit, um so niedriger ist die
Mindestlänge. Vorzugsweise ist das Verhältnis Länge des
Kanals/Breite des Kanals größer als 1, insbesondere größer
als 2.
Die Barriere erstreckt sich nach Möglichkeit nur an der
Stelle der Grenzfläche Fluid/polare Flüssigkeit, soll also
eine möglichst geringe Höhe aufweisen.
Auf diese Weise erzielt man eine laterale Vororientierung
des Monofilms auf der Flüssigkeitsoberfläche, die durch
eine Strömungskompression mit Hilfe der unter dem Monofilm
fließenden Flüssigkeit herbeigeführt wird. Die hierbei
erzielte Verbesserung der Orientierung der Schichten ist
besonders gut durch ein gleichzeitiges Aufspreiten von
Farbstoffmolekülen, deren Anordnung durch die
makromolekulare Monoschichtanordnung erzwungen wird,
zu dokumentieren.
Das dichroitische Verhältnis derartiger Filme zeigt im
linear polarisierten Licht eine Vorzugsrichtung, während
sich bei der "klassischen" Kompression im Langmuirtrog
keine Vorzugsrichtung erkennen läßt.
So zeigen stofflich analoge Schichten (z. B. Polyglutamat/
β-Carotin) nach den klassischen Verfahren ein
dichroitisches Verhältnis von 1, während im
erfindungsgemäßen Fall dichroitische Verhältnisse bis zu
2,4 erreichbar sind.
Ferner ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die
Möglichkeit gegeben, eine unterschiedliche Orientierung der
Moleküle dadurch herbeizuführen, daß man das Substrat mit
der zu beschichtenden Fläche senkrecht oder parallel zur
Strömungsrichtung ein- und austaucht und auf diese Weise
unterschiedliche molekulare Vorzugsrichtungen in
Strömungsrichtung erzeugt, während bei dem klassischen
Verfahren, entsprechen der fehlenden Ordnung auf der
Wasseroberfläche die Anordnung unabhängig von der
Substratorientierung relativ zur Kompressionsrichtung ist.
Derartige strömungsgeordnete Schichten lassen sich in
bekannter Weise auf getauchte Schichtträger übertragen.
Als Materialien für derartige Schichtträger sind alle
üblichen Substrate, wie z. B. Metalle, wie etwa Gold,
Platin, Nickel, Tantal, Aluminium, Chrom, Palladium oder
Stahl, oder unter anderem Kunststoffe, wie z. B. Polyester,
Polyvinylchlorid, Polytetrafluorethylen etc. verwendbar.
Vorrichtungen zum geregelten langsamen Eintauchen und
Austauchen eines festen Trägers in eine Flüssigkeit (z. B.
Filmlift) sind von der LB-Technik her dem Fachmann bekannt.
Derartige molekular lateral hochgeordnete Schichten eignen
sich insbesondere zur Herstellung für Filter für optische
Materialien, zur Beschichtung von Halbleitern sowie zur
Vergütung von Folien oder Textilien, ebenso aber auch für
alle weiteren einschlägigen Anwendungsbereiche,
insbesondere solche, bei denen hohe optische Anforderungen
an die verwendeten Materialien gestellt werden.
Die Erfindung wird durch folgende Beispiele näher
erläutert.
Der Strömungskanal wurde mit einem Durchfluß von 2,4 l/min
betrieben. Das entspricht einer mittleren
Strömungsgeschwindigkeit von 7,2 cm/s im Kanalmittelteil.
Eine Lösung von 2 mg Poly-γ-methyl(co-octadecyl)-L
glutamat (Polymerisationsgrad 958) (PMcoOLG) in 10 ml
Chloroform (0,02%) wurde mit einer Lösung von β-Carotin
in Chloroform gemischt, das Mischungsverhältnis betrug
3 Mol Polymergrundeinheiten/l Mol Farbstoff.
Am "Kanaleingang" wurden 0,3 ml der Lösung gespreitet. Die
Zeit für den Oberflächentransport vom "Kanaleingang" zum
Kanalmittelteill betrug ca. 1 min, was als ausreichend für
die weitgehende Verdampfung des Chloroform angesehen werden
kann.
Das Absorptionsspektrum des Farbstoffes auf der
Wasseroberfläche wurde mittels eines Dioden-Array-
Photometers über einen Quarzlichtleiter gemessen, indem der
Meßstrahl senkrecht an einem am Kanalboden liegenden Spiegel
reflektiert wurde. Ein drehbarer Polarisator am
Lichtleiterausgang erlaubte die Charakterisierung des
Farbstoff-Dichroismus hinsichtlich der Strömungsrichtung.
Der lokale Filmdruck π am Übertragungsort betrug 23 mN/m.
Der gestaute Film wurde auf silanisierte Quarzplättchen
übertragen, die entweder senkrecht oder parallel zur
Strömungsrichtung orientiert (bezüglich Plättchenfläche)
eingetaucht wurden. Die Übertragungsgeschwindigkeit
betrug ca. 2,4 cm2/min (Hubgeschwindigkeit des Filmlifts:
ca. 1 cm/min). Die Anzahl der übertragenen Schichten betrug
jeweils 16, das entsprach 4 Tauchvorgängen (2 Schichten
pro Seite, Übertragung sowohl beim Eintauchen als auch
beim Herausziehen).
Es wurde die π-π*-Bande bei 478 nm von β-Carotin gemessen.
Die auf der Wasseroberfläche gemessenen, dichroitischen
Verhältnisse lagen im Mittel bei über 1,5, im Idealfall
sogar bei 2,4 (Messung senkrecht und parallel zur
Strömungsrichtung). Leichte Schwankungen der Meßwerte
können aufgrund von Inhomogenitäten im Strömungsfeld
zustandekommen.
Messung der dichroitischen Verhältnisse nach Übertragung
der Schichten auf die Substratoberfläche.
┴ = Orientierung senkrecht zur Übertragungsrichtung
∥ = Orientierung parallel zur Übertragungsrichtung
∥ = Orientierung parallel zur Übertragungsrichtung
- a) Übertragung der Schicht mit der Plättchenfläche senkrecht zur Strömungsrichtung Dc (┴/∥) = 1,52
- b) Übertragung der Schicht mit der Plättchenfläche parallel zur Strömungsrichtung Dc (∥/┴) = 1,53
Es wurde die gleiche Apparatur wie in Beispiel 1 verwendet.
Eine Lösung von 2 mg Poly-γ-methyl(co-octadecyl)-L
glutamat in 10 ml Chloroform (0,02%) wurde mit einer
Lösung von Ölrot in Chloroform gemischt. Das
Mischungsverhältnis betrug 0,13 Mol-Ölrot pro Mol
Polymergrundeinheit.
Aufgrund der geringen Absorption der Monoschicht konnten
keine Messungen an der Wasseroberfläche durchgeführt
werden. Die Übertragung der Schicht wurde analog zu
Beispiel 1 durchgeführt und danach die dichroitischen
Verhältnisse auf der Substratoberfläche gemessen (bei
Ölrot Messung der π-π*-Bande bei 522 nm).
- a) Übertragung der Schicht mit der Plättchenfläche senkrecht zur Strömungsrichtung Dc (┴/∥) = 1,3
- b) Übertragung der Schicht mit der Plättchenfläche parallel zur Strömungsrichtung Dc (∥/┴) = 1,2
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung einer dünnen Schicht aus
mindestens einer amphiphilen Verbindung auf einem
Träger, bei dem man eine gerichtete Strömung der polaren
Flüssigkeit, die amphiphile Moleküle gelöst oder als
unlösliche Moleküle an der Oberfläche in gespreiteter
Form enthält, in einem etwa horizontal gelagertem Kanal
erzeugt, man die Strömung an einer im Kanal an der
Grenzfläche Fluid/polare Flüssigkeit horizontal
angeordneten Barriere staut, man die
Strömungsgeschwindigkeit und gegebenenfalls die
Konzentration der amphiphilen Moleküle so wählt, daß
vor der Barriere an der Phasengrenze von Fluid/polare
Flüssigkeit laufend durch Kompression eine Schicht aus
amphiphilen Molekülen gebildet wird und man den Träger
durch diese Kompressionszone bewegt, dadurch
gekennzeichnet, daß man als amphiphile Verbindungen
Polyamide, vorzugsweise Polyglutamate, einsetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als amphiphile Verbindungen Polykondensate aus in
γ-Stellung unterschiedlich alkylsubstituierten
Copolyglutamaten eingesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
als amphiphile Verbindung ein Copolykondensat aus
γ-Alkyl-L-glutamat und γ-Alkyl′L-glutamat, worin Alkyl
für einen Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen und
Alkyl′ für einen Alkylrest mit 12 bis 36
Kohlenstoffatomen stehen, eingesetzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
als amphiphile Verbindung ein Copolykondensat aus
γ-Methyl-L-glutamat und γ-Octadecyl-L-glutamat
eingesetzt wird.
5. Verfahren zur Herstellung einer dünnen Schicht aus
mindestens einer amphiphilen Verbindung und einem
lipophilen Farbstoff oder einem Farbstoffgemisch, bei
dem der Farbstoff in einem organischen, mit Wasser nicht
mischbaren Lösungsmittel gelöst ist und mit der
amphiphilen Verbindung auf einen Träger übertragen wird,
dadurch gekennzeichnet, daß man eine gerichtete Strömung
der polaren Flüssigkeit, die die amphiphilen Moleküle
gelöst oder als unlösliche Moleküle sowie die
Farbstoffmoleküle an der Oberfläche in gespreiteter Form
erhält, in einem etwa horizontal gelagerten Kanal
erzeugt, man die Strömung an einer im Kanal an der
Grenzfläche Fluid/polare Flüssigkeit horizontal
angeordneten Barriere staut, man die
Strömungsgeschwindigkeit und gegebenenfalls die
Konzentration der amphiphilen Moleküle und der
Farbstoffkomponente so wänlt, daß vor der Barriere an
der Phasengrenze von Fluid/polare Flüssigkeit laufend
durch Kompression eine Schicht aus amphiphilen
Molekülen und Farbstoffkomponente gebildet wird
und man den Träger durch diese Kompressionszone bewegt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Farbstoffe eine annähernd stäbchenförmige Gestalt
besitzen und vorzugsweise Diazofarbstoffe, Cyanine oder
Carotinoide verwendet werden.
7. Monomolekulare Schicht aus mindestens einer amphiphilen
Verbindung und einer Farbstoffkomponente auf einer
Wasseroberfläche, dadurch gekennzeichnet, daß sie nach
einem Verfahren gemäß Anspruch 5 erzeugt wurde und ein
dichroitisches Verhältnis größer 1,0, vorzugsweise
größer 2,0 aufweist.
8. Monomolekulare Schicht aus einer amphiphilen Verbindung
und einer Farbstoffkomponente gemäß Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet daß die amphiphile Verbindung annähernd
stäbchenförmig ist.
9. Monomolekulare Schicht aus einer amphiphilen Verbindung
und einer Farbstoffkomponente gemäß Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die amphiphile Verbindung ein
Polyamid, vorzugsweise ein Polyglutamat ist.
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