DE4004965A1 - Pruefverfahren und vorrichtung zur durchfuehrung desselben - Google Patents
Pruefverfahren und vorrichtung zur durchfuehrung desselbenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Prüfen
von mit Unterdruckverschlüssen mit federndem Deckel, insbe
sondere Unterdruckschraubverschlüssen, versehenen gefüllten
Behältnissen auf Dichtheit der aufgebrachten Verschlüsse
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Insbesondere Erzeugnisse der Lebensmittel- und Genußgüter
industrie werden heute zunehmend in Behältnissen verpackt,
in denen während des Füllvorganges ein Unterdruck erzeugt
wird, der nach dem Schließen des Behältnisses erhalten
bleibt, um auf diese Weise eine keimfreie und oxidations
hemmende Umgebung für das Produkt zu schaffen.
Ein solcher
Unterdruck wird meist durch Einblasen von Wasserdampf in das
verbleibende Restvolumen des Behältnisses erzeugt. Die Be
hältnisse werden dann mit sog. Unterdruckverschlüssen ver
sehen, die ein dichtes Abschließen des Behältnisses gewähr
leisten, so daß der im Behältnis befindliche Unterdruck
erhalten bleibt. Erst beim Öffnen des Behältnisses durch den
Verbraucher erfolgt ein entsprechender Druckausgleich.
Dabei kommen insbesondere Unterdruckschraubverschlüsse zur
Anwendung, die vom Verbraucher leicht gehandhabt werden
können. Auf diese Weise wird eine Vielzahl von Produkten der
Lebensmittel- und Genußgüterindustrie verpackt, beispiels
weise Fruchtsäfte, Kindernahrung, Frischmilch in Flaschen,
Konfitüren, diätetische Produkte etc., die bevorzugt in
Flaschen und Gläsern verpackt werden, damit der Verbraucher
das verpackte Gut erkennen kann.
Wesentlich für die einwandfreie Beschaffenheit des Produktes
innerhalb der garantierten Lagerzeit ist der ordnungsgemäße
Verschluß im Zuge des Füllvorganges. Nur auf diese Weise
kann die Keimfreiheit gewährleistet werden. Wird der Füll
vorgang gestört, kommt es zu unliebsamen Veränderungen am
Produkt durch Oxidation, Keimbildung, Sporenbefall
(Schimmel) etc. Begünstigt wird der Produktverfall durch die
lange Verkaufskette und die damit verbundenen Lagerzeiten
sowie den zunehmenden Verzicht der Hersteller auf den Zusatz
von Konservierungsmitteln.
Es ist daher von großer Bedeutung, daß der Füllvorgang bzw.
Abfüllvorgang der Behältnisse sowie der entsprechende Ver
schlußvorgang, d. h. die Aufbringung der Unterdruckver
schlüsse, so durchgeführt werden, daß die Behältnisse dicht
verschlossen werden und keine Luft von außen in die Behält
nisse eindringen kann. Hierzu ist es bekannt, entsprechende
Prüfverfahren durchzuführen.
Dabei wird bereits eine Methode eingesetzt, bei der der
Endverbraucher feststellt, ob das Behältnis dicht verschlos
sen ist oder nicht. Durch den im Behältnis herrschenden
Unterdruck wird nämlich der federnd ausgebildete Verschluß
deckel nach innen gezogen. Beim Öffnen des Verschlusses bzw.
bei einem fehlerhaften Verschluß wölbt sich der Deckel
aufgrund der Vorspannung nach außen (knackt beim ersten
Öffnen). Tritt daher dieser Effekt beim Öffnen durch den
Verbraucher nicht ein, weiß dieser, daß das Behältnis un
dicht und eine keimfreie Verpackung des entsprechenden Gutes
nicht gewährleistet war. Diese Methode hat jedoch den Nach
teil, daß man die Prüfung des Behältnisses dem Endver
braucher überläßt, so daß bei einer Vielzahl von mangelhaft
verpackten Behältnissen der Ruf des Herstellers geschädigt
wird. Darüber hinaus besteht die Gefahr, daß der Verbraucher
Produkte verzehrt, deren Keimfreiheit infolge einer man
gelhaften Verpackung nicht mehr garantiert werden kann, so
daß gesundheitliche Gefahren hervorgerufen werden.
Es ist desweiteren bekannt, nach dem Befüllen bzw. Abfüllen
der Behältnisse und Verschließen derselben einen Prüfvor
gang durchzuführen, um auf diese Weise festzustellen, ob die
aufgebrachten Verschlüsse dicht schließen, so daß der Ver
bleib des im freien Restvolumen des Behältnisses erzeugten
Unterdrucks gewährleistet ist. Hierbei findet ein mecha
nisches Prüfverfahren Anwendung, bei dem ein Prüfstößel
mittig auf den zu überprüfenden Deckel des Verschlusses
stößt und von diesem aufgrund seines federähnlichen Verhal
tens zurückgestoßen wird. Aus dem Rückstoßverhalten wird
dann auf den Druck im Inneren des Behältnisses geschlossen.
Dieses Prüfverfahren ist jedoch mechanisch sehr aufwendig
und setzt einen mechanischen Kontakt mit dem Deckel voraus,
woraus entsprechende Nachteile resultieren (Beschädigung des
Deckels). Ferner muß der Deckel genau im mittleren Bereich
getroffen werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum
Prüfen von mit Unterdruckverschlüssen mit federndem Deckel,
insbesondere Unterdruckschraubverschlüssen, versehenen ge
füllten Behältnissen auf Dichtheit der aufgebrachten Ver
schlüsse zu schaffen, das mit möglichst geringem Aufwand
ohne Kontaktieren des Deckels durchgeführt werden kann.
Darüber hinaus soll sich das erfindungsgemäße Verfahren gut
in ein kontinuierliches Verfahren zum Befüllen bzw. Abfüllen
und Verschließen von Behältnissen mit Unterdruckverschlüssen
integrieren lassen.
Die vorstehend genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch
ein Verfahren mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patent
anspruchs 1 gelöst.
Das erfindungsgemäße Verfahren arbeitet kontaktfrei, so daß
die vorstehend geschilderten Nachteile nicht auftreten, ins
besondere eine gute Integration in ein kontinuierliches Ab
füll- und Verschlußverfahren möglich ist, da langwierige
Vorgänge zur Herstellung eines mechanischen Kontaktes mit
dem Deckel, beispielsweise durch auf- und abbewegte Prüf
stößel, entfallen. Auch läßt sich hierdurch das erfindungs
gemäße Verfahren mit besonders geringem mechanischen Aufwand
realisieren. Das erfindungsgemäße Verfahren arbeitet somit
ohne mechanisch bewegte Teile und berührungslos.
Das erfindungsgemäße Verfahren funktioniert so, daß ein
starkes Magnetfeld in der Nähe des Deckels eines zu überprü
fenden Behältnisses, das mit dem entsprechenden Produkt be
füllt und in dessen Restvolumen ein Unterdruck aufgebaut
worden ist, erzeugt wird. Der zu überprüfende Deckel, der
aus entsprechendem ferromagnetischen Material besteht, wird
dabei aus seiner Ruhelage heraus vom Magnetfeld angezogen.
Nach einer kurzen Zeit wird das insbesondere elektromag
netisch erzeugte Feld schlagartig abgeschaltet. Der Deckel
federt in seine Ausgangsposition zurück und führt dabei eine
gedämpfte Schwingung aus. Diese Schwingung wird detektiert,
und deren elektrische Signale werden verarbeitet und ausge
wertet. Aus der Frequenz, Periodendauer und/oder Dämpfung
der Schwingung wird der im Behältnis vorhandene Unterdruck
ermittelt.
Wenn der ermittelte Unterdruck einen vorgegebenen Schwellen
wert unterschreitet, der die Untergrenze für eine korrekte
Verpackung bildet, dann ist das verschlossene Behältnis un
geeignet in bezug auf die Gewährleistung von Keimfreiheit
etc. Es kann dann beispielsweise in einer kontinuierlichen
Abfüll- und Verschlußstraße aussortiert werden. Die Angabe
des gemessenen Unterdrucks kann über eine Anzeigeeinrichtung
erfolgen, wobei dann manuell ein entsprechender Aussortier
vorgang durchgeführt wird. Bei Unterschreiten eines vorge
gebenen Schwellenwertes kann jedoch auch irgendein optisches
oder akustisches Signal ausgelöst werden, das die Ungeeig
netheit des Behältnisses anzeigt, so daß auf diese Weise der
Aussortiervorgang erleichtert wird. Bei vollständiger Auto
matisierung wird bei Unterschreiten eines vorgegebenen
Unterdrucks eine entsprechende Ausstoßvorrichtung ange
steuert, die beispielsweise das fehlerhafte Behältnis aus
einer fortlaufenden Reihe von Behältnissen, die nacheinander
einem Prüfvorgang unterzogen werden, ausstößt und einer wei
teren Verwendung zuführt.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die Schwingung des
Deckels bevorzugt akustisch detektiert. Eine weitere Alter
native besteht in der Detektion über einen Magnetsensor.
Beim akustischen Detektieren wird die Schwingung des Deckels
vorzugsweise von einem Mikrophon aufgenommen und in
elektrische Signale umgesetzt.
Wie bereits erwähnt, eignet sich das erfindungsgemäße Ver
fahren besonders für den Einsatz in Verbindung mit einem
kontinuierlich durchgeführten Abfüll- und Verschlußverfahren
von Flaschen, Gläsern etc., da keine mechanischen Teile mit
den einzelnen Behältnissen in Kontakt gebracht werden
müssen. Aufgrund der Prüfung mit Hilfe eines Magnetfeldes
kann der Prüfvorgang sehr rasch durchgeführt werden, ins
besondere kann der zu prüfende Verschluß auch kontinuier
lich am Magnetfeld vorbeibewegt werden. Mit anderen Worten,
die Prüfung kann an Behältnissen vorgenommen werden, die
kontinuierlich bewegt werden, d. h. die Bewegung der ein
zelnen Behältnisse muß nicht gestoppt werden, was den Ver
hältnissen bei einer üblichen Abfüll- und Verschlußstraße
gerecht wird.
Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Durch
führung des Verfahrens der vorstehend beschriebenen Art.
Erfindungsgemäß soll eine Vorrichtung geschaffen werden, die
sich durch einen besonders geringen Aufwand auszeichnet und
eine kontaktlose Prüfung der Behältnisse ermöglicht. Die
Vorrichtung soll insbesondere für einen Einsatz an einer
üblichen Abfüll- und Verschlußstraße geeignet sein.
Die genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Vorrichtung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patent
anspruchs 6 gelöst.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung entfallen mechanisch
bewegte Teile, so daß der Aufwand in bezug auf die Vor
richtung gering ist. Im übrigen treffen die vorstehend in
Verbindung mit dem Verfahren aufgezeigten Vorteile eben
falls zu.
Bei dem Detektor handelt es sich vorzugsweise um ein Mikro
phon, das insbesondere als Elektret-Mikrophon ausgebildet
ist, so daß das vom Prüfelement erzeugte Magnetfeld keinen
Einfluß auf das Mikrophon oder dessen Funktion hat. Der
Detektor kann jedoch auch als Magnetsensor ausgebildet sein.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das
Prüfelement ein Elektromagnet. Es versteht sich, daß bei der
erfindungsgemäß ausgebildeten Vorrichtung der Deckel aus
einem solchen Material bestehen muß, das eine Einwirkung des
erzeugten Magnetfeldes und eine dementsprechende Anziehung
des Deckels ermöglicht. Vorzugsweise sollte daher der Deckel
aus ferromagnetischem Material bestehen, wobei jedoch auch
aufgrund von durch Wirbelströme erzeugten Kraftwirkungen
Deckel aus anderen metallischen Materialien bzw. Metall
enthaltenden Materialien geeignet sein können.
Der Detektor ist zweckmäßigerweise im Inneren des ferro
magnetischen Kernes des Elektromagneten angeordnet. Das
Prüfelement enthält daher bei dieser Ausführungsform gleich
zeitig den Detektor, was den Vorteil hat, daß sich der
Detektor möglichst nah an der schwingungserzeugenden Ein
richtung befindet.
Das Prüfelement wird vorzugsweise in einem Abstand vom
Deckel angeordnet, der kleiner als 1 cm ist. Es wird dabei
so positioniert, daß es der Mitte des zu prüfenden Deckels
gegenüberliegt, d. h. zentrisch zum Deckel angeordnet ist.
Wenn das Magnetfeld nunmehr erzeugt wird, wird der aufgrund
des im Behältnis vorhandenen Unterdrucks nach innen vor
gespannte Deckel aus seiner Ausgangslage (Ruhelage) heraus
bewegt und in Richtung auf das Prüfelement angezogen. Die
Randbereiche des Deckels bleiben dabei natürlich in ihrer
behältnisfixierten Lage. Durch schlagartige Aufhebung des
Magnetfeldes federt der mittlere Bereich des Deckels zurück
in seine Ausgangslage, wobei eine Schwingung entsteht, deren
Charakteristik ausgewertet wird.
Der ferromagnetische Kern des Elektromagneten weist vor
zugsweise eine Bohrung auf, in der das als Mikrophonkapsel
ausgebildete Mikrophon angeordnet ist.
Der aus Kern und Erregerwicklung bestehende Elektromagnet
befindet sich vorzugsweise in einer Umhüllung, die zweck
mäßigerweise aus Kunststoff besteht.
Der Elektromagnet wird vorzugsweise periodisch erregt und
entregt, so daß das eingangs erwähnte kontinuierliche Ver
fahren, bei dem nacheinander eine Vielzahl von Behältnissen
überprüft werden, ausgeübt werden kann. Zur Erzeugung der
für die Ansteuerung der Erregerwicklung des Elektromagneten
notwendigen Impulsform weist die Vorrichtung zweckmäßiger
weise eine geeignete Ablaufsteuerung auf.
Die elektronische Verarbeitungs- und Auswerteeinrichtung
besitzt vorzugsweise einen Signalverstärker, ein Filter,
eine Periodendauermeßeinrichtung, eine Hüllkurvenbewer
tungseinrichtung und einen Mikroprozessor. Über den Sig
nalverstärker und das Filter werden die vom Detektor auf
genommenen und in elektrische Signale umgewandelten
Schwingungssignale (akustische Signale) verstärkt und
bandbegrenzt. In der Periodendauermeßeinrichtung wird die
Eigenfrequenz der Deckelschwingung ermittelt, während die
Bestimmung der Abklingkonstanten (Dämpfung) der Deckel
schwingung in der Hüllkurvenbewertungseinrichtung erfolgt.
Die hier ermittelten Spitzenspannungswerte werden an den
Mikroprozessor zur Auswertung weitergeleitet.
Der Mikroprozessor übernimmt die Auswertung der Meßdaten
sowie die Steuerung der elektrisch einstellbaren Parameter
des Verstärkers und Filters.
Aus den dem Mikroprozessor zugeführten Meßdaten errechnet
dieser unter Bezugnahme auf gespeicherte Druckdaten den im
Restvolumen des jeweiligen Behältnisses vorhandenen Unter
druck. Der entsprechende Unterdruck kann in einer Anzeige
einrichtung sichtbar gemacht werden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungs
beispiels in Verbindung mit der Zeichnung im einzelnen
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer
Prüfvorrichtung in Verbindung mit einem
zu prüfenden Behältnis in Form einer
mit einem Schraubverschluß versehenen
Flasche;
Fig. 2 das Prüfelement der Vorrichtung der
Fig. 1 in vergrößerter Darstellung;
Fig. 3 die Vorrichtung der Fig. 1 in drei
unterschiedlichen Betriebsphasen in
Verbindung mit dem Deckel des Behält
nisses der Fig. 1;
Fig. 4 den zeitlichen Verlauf des Erreger
stromes bzw. resultierenden Magnetfel
des des Prüfelementes der Fig. 1
bis 2;
Fig. 5 ein Diagramm, in dem die Abhängigkeit
der Frequenz und der Dämpfung der
Deckelschwingung vom Innendruck darge
stellt ist; und
Fig. 6 ein Blockdiagramm der elektronischen
Verarbeitungs- und Auswerteeinrichtung.
Die in Fig. 1 schematisch dargestellte Prüfvorrichtung be
sitzt ein Prüfelement 6, das sich in einem Abstand d (bei
spielsweise 10 mm) über dem Deckel 2 eines mit einem Produkt
4 gefüllten Behältnisses 1 (hier Flasche) befindet. Bei dem
Deckel 2 handelt es sich um einen sog. Unterdruckschraub
verschluß, der im aufgeschraubten Zustand das Behältnis der
art dicht verschließt, daß der im frei bleibenden Restvolu
men 3 erzeugte Unterdruck aufrechterhalten bleibt. Das Prüf
element 6 ist zentrisch zum Deckel 2 ausgerichtet und be
sitzt eine Breite b, die etwa mit der Breite des Flaschen
halses übereinstimmt (10-50 mm).
Das Prüfelement 6 umfaßt einen Elektromagneten mit einem
ferromagnetischen Kern 8, der eine Erregerwicklung 9 trägt,
die an eine geeignete Stromquelle angeschlossen ist. Kern
und Erregerwicklung sind von einer Kunststoffumhüllung 6
umgeben. Der ferromagnetische Kern 8 enthält eine zentrische
Bohrung 11, in deren unterem Ende eine Mikrophonkapsel 10
angeordnet ist.
Fig. 2 zeigt den Aufbau des Prüfelementes im Detail. Die
Erregerwicklung 9 besitzt geeignete elektrische Anschlüsse
13, während sich ein Mikrophonanschlußkabel 12 durch die
Bohrung 11 im ferromagnetischen Kern 8 erstreckt und ebenfalls
den elektrischen Anschlüssen 13 zugeführt ist.
Fig. 3 zeigt die Funktionsweise der Vorrichtung der Fig.
1 und 2 in drei Betriebsphasen. In Phase 1 wird ein
elektrischer Strom durch die Erregerwicklung geschickt, so
daß ein starkes Magnetfeld erzeugt und der mittlere Bereich
des Deckels 2 in Richtung auf das Prüfelement 6 angezogen
wird. Der aus Stahlblech bestehende Deckel 2 wird kurzzeitig
in diesem Zustand gehalten.
Phase 2 beginnt damit, daß der Erregerstrom abgeschaltet
wird. Das Prüfelement übt somit keine Kraft mehr auf den
Deckel aus, so daß der Deckel in der Form einer gedämpften
harmonischen Schwingung wieder seine Ruhelage einnimmt.
Diese abklingende akustische Schwingung wird von der im
Prüfelement enthaltenden Mikrophonkapsel aufgenommen und zur
weiteren Verarbeitung an die Verarbeitungs- und Auswerte
elektronik weitergeleitet.
Phase 3 zeigt den Deckel 2 wieder im Ruhezustand, nachdem
die Deckelschwingung abgeklungen ist.
Fig. 4 zeigt den zeitlichen Verlauf des Erregerstromes und
des vom Prüfelement erzeugten Magnetfeldes. Innerhalb der
Anstiegszeit ta (beispielsweise 4 ms) wird gemäß Betriebs
phase 1 der Deckel 2 aus seiner Ruhelage in Richtung des
Prüfelementes gezogen. Je nach Beschaffenheit des Deckels
wölbt sich dieser mehr oder weniger stark nach außen
(typischerweise 0,1 mm-1 mm). Der Erregerstrom wird da
nach in der Zeit tf (< 0,1 ms) abgeschaltet. Dieser Vorgang
sollte möglichst rasch erfolgen. Da der zeitliche Verlauf
des resultierenden Magnetfeldes dem des Erregerstroms ent
spricht, wird auch das Magnetfeld sukzessive abgebaut. Im
nachfolgenden Zeitraum tmes wird die entstandene Deckel
schwingung gemessen. Mit Beendigung dieser Phase hat der
Deckel seine Ruhelage wieder eingenommen. Es kann nunmehr
erneut ein Magnetfeld aufgebaut und ein neuer Meßvorgang
durchgeführt werden. Dies ist in Fig. 4 angedeutet.
Der Prüfvorgang dauert ca. 20 ms, so daß der zu prüfende
Verschluß auch kontinuierlich unter dem Prüfelement vor
beibewegt werden kann. Es versteht sich, daß hierbei nach
Beendigung der Meßphase noch eine geringe Zeitspanne
zwischengeschaltet werden kann, ehe das neue Magnetfeld aufgebaut
wird, um ein neues Behältnis unter das Prüfelement bewegen
zu können.
Die Frequenz der Deckelschwingung liegt im Bereich von
500 Hz bis 10 kHz und ist von der Bauform (Größe, Herstell
verfahren, Form), vom Material sowie vom Druck im Behältnis
abhängig. Fig. 5 zeigt den prinzipiellen Zusammenhang
zwischen Eigenfrequenz und Dämpfung der Deckelschwingung in
bezug auf den Innendruck. Durch Auswertung der Frequenz und
Bestimmung der Abklingkonstanten (Dämpfung) kann auf den
Innendruck im Behältnis geschlossen werden. Es wird dabei im
linken Zweig der f-Kurve gearbeitet.
Die durch die mechanische Schwingung des Deckels entstehen
den Schallwellen werden von dem im Prüfelement 6 enthaltenen
Mikrophon 10 aufgenommen und als elektrische Signale an die
elektronische Verarbeitungs- und Auswerteeinrichtung weiter
geleitet. Der Aufbau und die Funktionsweise dieser Elektro
nik sind Fig. 6 zu entnehmen.
Eine Ablaufsteuerung 21 erzeugt die zur Ansteuerung der
Erregerwicklung 9 notwendige Impulsform. Der notwendige
Strom wird von einer Leistungssstufe 20 zur Verfügung ge
stellt.
Die vom Mikrophon 10 kommenden elektrischen Signale werden
in einer Baugruppe 22 Verstärker/Filter verstärkt und band
begrenzt. Dazu wird ein elektrisch einstellbarer Vorverstär
ker und Bandpaß eingesetzt. Anschließend erfolgt eine Auf
teilung des bandbegrenzten Signales.
Zur Bestimmung der Eigenfrequenz der Deckelschwingung wird
die Periodendauer dieser Schwingung bestimmt. Dies geschieht
in der Baugruppe 25 Periodendauermessung folgendermaßen: Das
bandbegrenzte Signal wird in einem Amplitudenbegrenzer zu
einer Rechteckschwingung geformt. Eine Zeitschaltung erzeugt
ein Freigabesignal, bis eine vorgegebene Zahl n von Recht
eckschwingungen gezählt ist. Diese Zahl n kann elektrisch
verändert werden (typischerweise n = 2 . . . 8).
Das Freigabesignal startet einen weiteren Zähler, der
während der Dauer des anliegenden Freigabesignales die
Anzahl der Perioden einer hochkonstanten und bekannten
Referenzschwingung zählt. Der Zählerstand nach Erlöschen des
Freigabesignales ist dann proportional zur Periodendauer der
Deckelschwingung.
Die Bestimmung der Abklingkonstanten (Dämpfung) der Deckel
schwingung erfolgt in der Baugruppe 23 Hüllkurvenbewertung,
indem eine Spitzenwertgleichrichtung aufeinanderfolgender
Schwingungsmaxima vorgenommen wird. Diese Spitzenspannungs
werte werden an einen Mikroprozessor 26 zur Auswertung wei
tergeleitet. Der Mikroprozessor übernimmt die Auswertung der
Meßdaten sowie die Steuerung der elektrischen einstellbaren
Parameter der Baugruppe 22 Verstärker/Filter. Die Ein
richtung umfaßt ferner eine Anzeigeeinrichtung 24, auf der
wichtige Meßdaten und eingestellte Parameter, beispielsweise
der im jeweiligen Behältnis vorhandene Unterdruck sichtbar
gemacht wird.
Ein Netzteil 27 stellt die Stromversorgung sicher.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die er
findungsgemäß ausgebildete Vorrichtung lernfähig. Hierbei
ermittelt in einer speziellen Betriebsart (Learn-Mode) bei
der Neuinstallation oder bei einer Änderung der zu unter
suchenden Verschlußart der Mikroprozessor selbständig die
optimalen Werte für Verstärkung sowie Bandbreite und Mitten
frequenz der Baugruppe Verstärker/Filter und stellt diese
Werte ein. In einem Probelauf ermittelt dann die Vorrichtung
die Streuungen, die bei intakten Verschlüssen auftreten und
bestimmt daraus ein Toleranzband, welches intakte Ver
schlüsse kennzeichnet. Diese Selbstkalibrierung in bezug auf
das jeweilige Prüfgut erspart somit ein aufwendiges Ein
richten der Prüfvorrichtung.
Bei der erfindungsgemäß ausgebildeten Vorrichtung muß der
Deckel nicht unbedingt nach außen bewegt werden; eine Be
wegung des Deckels nach innen durch eine geeignete Kraft
einwirkung ist ebenfalls geeignet.
Claims (15)
1. Verfahren zum Prüfen von mit Unterdruckverschlüssen mit
federndem Deckel, insbesondere Unterdruckschraubverschlüs
sen, versehenen gefüllten Behältnissen auf Dichtheit der
aufgebrachten Verschlüsse, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) ein starkes Magnetfeld in der Nähe des Deckels erzeugt und der Deckel dadurch aus seiner Ruhelage herausbewegt wird;
- b) das Magnetfeld schlagartig aufgehoben wird;
- c) die durch die dadurch verursachte Rückfederung des Deckels entstehende gedämpfte Schwingung desselben detek tiert wird; und
- d) die elektrischen Signale der detektierten Schwingung in bezug auf deren Frequenz, Periodendauer und/oder Dämpfung verarbeitet und ausgewertet werden und hieraus der Unter druck im Behältnis ermittelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schwingung des Deckels akustisch detektiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schwingung des Deckels über einen Magnetsensor detektiert
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schwingung des Deckels von einem Mikrophon aufgenommen
und in elektrische Signale umgesetzt wird.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß es kontinuierlich an einer Viel
zahl von nacheinander zugeführten Behältern durchgeführt
wird.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein in der
Nähe des Verschlußdeckels (2) des zu prüfenden Behältnisses
(1) angeordnetes, ein starkes Magnetfeld erzeugendes Prüf
element (6) zum Bewegen des Deckels (2) aus seiner Ruhelage
heraus, dessen Magnetfeld schlagartig aufhebbar ist, einen
Detektor zur Erfassung der gedämpften Schwingung des Deckels
(2) bei Rückfederung desselben durch Aufhebung des Magnet
feldes und eine elektronische Verarbeitungs- und Auswerte
einrichtung für die vom Detektor abgegebenen elektrischen
Signale zum Bestimmen von der Frequenz, der Periodendauer
und/oder der Dämpfung der Schwingung und zur Ermittlung des
Unterdrucks im Behältnis hieraus.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Detektor ein Mikrophon (10) ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das Mikrophon (10) als Elektret-Mikrophon ausgebildet
ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Detektor ein Magnetsensor ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß das Prüfelement (6) ein Elektromagnet
ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der Detektor im Inneren des ferromagnetischen Kernes (8)
des Elektromagneten angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß er eine Ablaufsteuerung (21) zur Erzeugung der
für die Ansteuerung der Erregerwicklung (9) des Elektromag
neten notwendigen Impulsform aufweist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verarbeitungs- und Auswerteein
richtung einen Signalverstärker, ein Filter (Baugruppe 22),
eine Periodendauermeßeinrichtung (Baugruppe 25), eine Hüll
kurvenbewertungseinrichtung (Baugruppe 23) und einen Mikro
prozessor (26) umfaßt.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verarbeitungs- und Auswerteein
richtung eine Anzeigeeinrichtung (24) aufweist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß sie mit einer Ausstoßvorrichtung gekop
pelt ist, die bei Ermittlung eines undichten Verschlusses
eines Behältnisses dieses aus einer fortlaufenden Reihe von
Behältnissen stößt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904004965 DE4004965A1 (de) | 1990-02-19 | 1990-02-19 | Pruefverfahren und vorrichtung zur durchfuehrung desselben |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904004965 DE4004965A1 (de) | 1990-02-19 | 1990-02-19 | Pruefverfahren und vorrichtung zur durchfuehrung desselben |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4004965A1 true DE4004965A1 (de) | 1991-08-22 |
Family
ID=6400373
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904004965 Withdrawn DE4004965A1 (de) | 1990-02-19 | 1990-02-19 | Pruefverfahren und vorrichtung zur durchfuehrung desselben |
Country Status (1)
Country | Link |
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