DE4004475A1 - Knochenimplantat - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Knochenimplantat, ent
haltend einen Grundkörper und ein den Grundkörper mindestens
teilweise umgebendes Faserflechtwerk.
Ein Implantat dieser Art ist aus der DE 39 09 545 bekannt,
in der ein Schaft einer Hüftgelenk-Endoprothese beschrieben
ist. Der bekannte Schaft besteht aus einem inneren Kern,
einer als Faserflechtwerk ausgebildeten Zwischenschicht und
einer spritzgegossenen, die Endform bildende Außenschicht,
wobei diese drei Komponenten sich von dem distalen Ende bis
zum proximalen Ende des Schaftes erstrecken.
Mit einem auf diese Weise zusammengesetzten Implantat soll
eine Anpassung an die Flexibilität des Knochens erreicht
werden. Die aus Polyätherätherketon bestehende Außenschicht
eignet sich nicht für den Anwachsprozeß im menschlichen
Knochenmaterial. Aus diesem Grund werden bei der bekannten
Vorrichtung im Mittelbereich des Schaftes Metallfaserkissen
vorgesehen, in die das Knochenmaterial und/oder ein Knochen
zement eindringen soll. Bei einer derartigen Ausführung
ist es zweifelhaft, ob ein in sich bewegliches Kissen als
Zwischenschicht zur Verbindung zweier Komponenten geeignet
ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Knochen
implantat der eingangs genannten Art dahingehend zu ent
wickeln, daß eine gute Haftung des Implantats im Knochen
material durch entsprechenden Anwachsprozeß erreicht werden
kann.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des
Anspruchs 1 gelöst.
Durch das Flechtwerk erhält das Implantat eine struktu
rierte Oberfläche, die gut für den erwünschten Anwachs
prozeß des Knochenmaterials geeignet ist und den Vorteil
hat, daß die Struktur fest mit dem Implantat verbunden
ist und außerdem als Radialstütze für den im Einsatz stark
beanspruchten Grundkörper dient.
Das Flechtwerk besteht vorzugsweise aus stark verdrallten
Fasern, so daß deren runder Querschnitt auch im Flechtwerk
die Oberflächenstruktur verstärkend weitgehend erhalten
bleibt.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung besteht
das Flechtwerk aus einem erhöhten Faseranteil, der bis zu
70% einnehmen kann. Auf diese Weise wird erreicht, daß
die durch die Fasern erreichbare Oberflächenstruktur sich
durchsetzt, d. h., daß die Vertiefungen nicht mit Matrix
material gefüllt werden. Bei einem nur 30%igen Anteil von
Matrixmaterial kann erreicht werden, daß einerseits die
Fasern in sich und mit dem Kern eine innige Verbindung ein
gehen und andererseits kein Überschuß an Matrixmaterial be
steht. Der Grundkörper kann jede bewährte Ausgestaltung
haben sowie aus bewährten Materialien bestehen.
Das Faserflechtwerk wirkt sich aber besonders in Verbindung
mit einem Grundkörper gut aus, der vorwiegend aus unidirek
tionalen, d. h. längs des Schaftes gerichteten Fasern be
steht. Aufgrund der Querschnittsänderung enthält ein der
artiger Schaft in inneren Bereichen einen als Verdränger
körper wirkenden Kern. Ein derartiger Grundkörper hat die
optimale Auslegung zur Aufnahme und Weiterleitung der auf
einen Prothesenschaft einwirkenden Belastungen, insbe
sondere in Form von Druckbelastungen. Ergänzt lediglich
durch das Flechtwerk ergibt sich eine Rundum-Optimierung,
weil das als Anwachshilfe dienende Flechtwerk gleichzeitig
Radial- und Torsionskräfte aufzunehmen vermag. Ein der
artiger Schaft ist außerdem einfach herzustellen und für
Serienfertigung geeignet.
Die Erfindung erstreckt sich auf ein Verfahren zur Her
stellung eines Knochenimplantats, das durch die Maßnahmen
des Anspruches 9 gekennzeichnet ist.
Der vorgefertige Grundkörper bildet den eigentlichen, ins
besondere axialen Druckkräfte aufnehmenden Schaft. Der
Grundkörper ist ein Verbund-, insbesondere Faserverbundkörper
oder ein hinsichtlich des Materials homogenes Bauteil, auf
den bzw. auf das die Flechtfasern direkt aufgeflochten werden.
Dadurch wird erreicht, daß die Fasern über das gesamte Bauteil
trotz der unregelmäßigen Formgebung die gleiche Spannung er
halten. Durch das Schwenken des Grundkörpers während des
Flechtvorganges wird die Orientierung der Fasern über den
gesamten Schaft bestimmt. Dabei kann die Orientierung über
die Schaftlänge entweder nach gewünschten Kriterien ver
ändert oder durchweg gleichgehalten werden. Je nach ge
wünschter Orientierung wird die Schwenk- und Vorschub
bewegung des Grundkörpers ausgelegt. Wichtig ist, daß dabei
gleichzeitig die Faserspannung, die durch die Bremswirkung
der Faserversorgungseinrichtung (z. B. Klöppel) und der
Vorschubgeschwindigkeit des Grundkörpers bestimmt wird,
kontrollierbar beeinflußt werden kann.
Bei einem Faserverbundschaft dient das Flechtwerk nicht
nur als Anwachshilfe, sondern auch als Torsionskasten bzw.
radiale Stütze für im Grundkörper enthaltene Faserlagen.
Die Kombination von inneren, längsgerichteten (unidirek
tionalen) Fasern mit einem äußeren Faserflechtwerk bildet
einen fertigungstechnisch sehr einfach herstellbaren Schaft,
der optimale mechanische Eigenschaften zur Verwendung für
eine Hüftgelenk-Endoprothese hat, was durch Verwendung von
Kohlenstoffasern (C-Fasern) weiter unterstützt werden kann.
C-Fasern haben nicht nur günstige Festigkeitseigenschaften,
sondern sie sind auch körperverträglich.
Verfahrenstechnisch lassen sich derartige Schäfte serien
mäßig unter Verwendung eines Stützkernes mit einer Flecht
maschine herstellen, in der die unidirektionalen Fasern
gleichzeitig mit den Flechtfasern auf den Stützkern aufge
bracht werden.
Für den Flechtvorgang werden vorzugsweise verdrallte Fasern
verwendet, die bis zu 30 Mal pro Meter verdrallt sind.
Derartige Fasern erhalten ihren runden Querschnitt weit
gehend im Flechtwerk, auch wenn dieses mit unter höherer
Spannung gehaltenen Fasern geflochten wurde.
Weiterhin wird vorgeschlagen, im Faserflechtwerk einen
geringen Matrixanteil vorzusehen. Dieser wird mit stark
verdünntem (z. B. mit Aceton) Matrixmaterial erreicht.
Gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung wird der
Grundkörper vor Aufbringung des Flechtwerkes mit Harz
überzogen, das aufgestrichen, durch Tauchtränkung oder
ähnlichem aufgebracht wird. Auch hier kann verdünntes
Harz verwendet werden. Damit kann der Harzanteil in den
Fasern lediglich zur Verbindung der Einzelfäden einer
Faser auf ein Mindestmaß gebracht werden, während die
Verbindung mit dem Grundkörper durch das auf den Grund
körper aufgetragene Matrixmaterial erfolgt. Damit wird
kontrollierbar verhindert, daß ein Überschuß an Matrix
material die Oberfläche des Flechtwerkes ebnet.
Wenn man in einem Bereich eines Implantates das Anwachsen
des Knochens verhindern will, dann wird dieser Bereich gemäß
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung einer Wärme/
Druckbehandlung unterzogen, bei der die Oberfläche des
betreffenden Bereiches durch Abformung abgeflacht wird.
Bei einem Schaft für ein Hüftgelenk-Implantat beispielsweise
wird das proximale Ende des Schaftes, das in den Femur
knochen eingeführt wird, vorzugsweise auf diese Weise be
handelt, um den Anwachsbereich auf das obere Ende des
in den Femur eingeführten Schaftes zu beschränken und die
untere Spitze des Schaftes freizuhalten, insbesondere dann,
wenn der Schaft nicht die Biegeelastizität des Knochens
erreicht.
Es ist aber auch möglich, in derartigen Fällen das Implan
tat nur in den Bereichen mit einem Flechtwerk zu versehen,
die mit dem Knochenmaterial zusammenwachsen sollen.
Bei Anwendung von biokompatiblen Fasern, wie z. B. C-Fasern
und einem weniger biokompatiblen Matrixmaterial, ist es ohne
weiteres möglich, mittels einer mechanischen Nachbehandlung
die Fasern an der Oberfläche freizulegen, ohne sie zu
beschädigen. Das kann beispielsweise durch Überbürsten mit
Spezialbürsten oder durch Sand-, Korund-Bestrahlung ge
schehen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung
schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles näher
beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine Anlage zum Durchführen des Verfahrens im
Querschnitt,
Fig. 2 den Faserverlauf an einem Bauteil,
Fig. 3 ein fertiges Implantat,
Fig. 4 und 5 je einen Querschnitt des Faserflechtwerkes.
In Fig. 1 ist eine Anordnung zur Herstellung eines Pro
thesenschaftes gezeigt, der zunächst aus einem vorgefertig
ten Grundkörper 10 besteht. Der Grundkörper wird durch ein
Fadenauge 11 einer konventionellen Flechtmaschine 12 mittels
eines Greifers 13 durchgezogen. Die Flechtmaschine 12 be
steht im wesentlichen aus einem Führungsring 14, auf dem
zwei nicht dargestellte sinusförmige Führungsschienen für
eine bestimmte Anzahl von Klöppel 17 bzw. 19 vorgesehen
sind, die in zwei Gruppen aufgeteilt gegenläufig in den
Führungsschienen bewegt werden.
Zu Beginn des Flechtvorganges werden sämtliche Enden der
Fasern 21, 22 mit dem Greifer 13 verbunden, der gleichzeitig
den Kern trägt und ihn mit einer vorgegebenen Geschwindig
keit vom Fadenauge 11 wegbewegt. Für gekrümmte oder unregel
mäßige Implantate 17, wie es in dem in Fig. 1 gezeigten
Prothesenschaft der Fall ist, ist der Greifer 13 mit
Gelenken 30, Teleskopeinrichtungen 31 oder dergleichen
ausgerüstet, um zusätzlich zur Vorschubbewegung 32 auch noch
Schwenkbewegungen durchführen zu können. Damit kann das Bau
teil jeweils so gerichtet werden, daß die Fasern 21, 22 die
gewünschte Orientierung im jeweiligen Implantatbereich
erhalten.
Aufgrund der Bewegung der Klöppel 17 bzw. 19 in den Füh
rungsschienen beschreiben die einzelnen Flechtfasern 21 bzw.
22 im Verlauf des Flechtprozesses gegenläufige Schrauben
linien, wie sie in Fig. 2 an einem einfachen zylindrischen
Bauteil 10′ gezeigt sind, wobei jede einzelne Faser 22
abwechselnd unter und über andere Fasern 21 gelegt wird,
wie Fig. 4 zeigt.
Die Steigung der umwickelten Flechtfasern bzw. deren
Orientierung am fertigen Bauteil wird durch die Geschwin
digkeit und Lage bestimmt, mit der der Grundkörper 10 durch
das Fadenauge 11 geführt wird, wobei die geometrischen
Verhältnisse der Flechtmaschine 12 und der jeweilige Quer
schnitt des Grundkörpers 10 Berücksichtigung finden. Durch
Programmierung des Greifer-Bewegungsmechanismus kann eine
Veränderung der Vorschubgeschwindigkeit sowie der Schwenk
lage entsprechend der Geometrie bzw. dem Querschnitt des
Grundkörpers 10 automatisiert werden derart, daß der Grund
körper in jedem Bereich die Orientierung der Flecht
fasern 21, 22 erhält, die im jeweiligen Bereich gewünscht
wird.
Ein weiterer Parameter ist die Zahl der Fasern 21, 22,
diese richtet sich nach der Dimension des herzustellenden
Bauteiles sowie der gewünschten Flechtwerkdichte bei
vorgegebener Faserorientierung. Für einen Schaft für
Hüftgelenk-Implantate werden für eine etwa 45°-Lage
20 bis 40 Faserstränge 21, 22 verwendet.
Für die Umflechtung eines Grundkörpers 10 wird dieser mit
Matrixmaterial durch Tauchtränken, Bestreichen und ähnliche
Verfahren überzogen und zusammen mit den Faserenden am
Greifer 13 befestigt. Der Greifer 13 wird mit einer vorge
gebenen und unter Umständen während des Flechtprozesses sich
verändernden Geschwindigkeit bewegt, wobei dessen Winkellage
sich entsprechend der Krümmung des Grundkörpers 10 verändert.
Die gewünschte Faserspannung (beispielsweise 350 g) erfolgt
durch Bremswirkung der Klöppel 17, 19.
Die Fasern 21, 22 werden jeweils durch nicht dargestellte
Tränkvorrichtungen geleitet, in denen ein stark, beispiels
weise mit Aceton verdünntes Matrixmaterial enthalten ist.
Der Verdünnungsgrad wird so gewählt, daß der am fertigen
Bauteil nach dem Verflüchtigen des Verdünnungsmittels ver
bleibende Harzanteil gerade ausreicht, um die Einzelfäden
einer jeweiligen Faser, die Fasern miteinander und mit dem
Grundkörper zu verbinden, so daß kein nennenswerter Harz
überschuß verbleibt. Die Verbindung der Fasern mit dem
Grundkörper 10 wird durch das auf den Grundkörper 10 aufge
tragene Matrixmaterial unterstützt.
Bei diesem Verfahren erhält die Oberfläche des fertigen
Implantats 40 die Struktur des Fasergeflechtes, das mit
einer sehr dünnen gleichmäßigen Matrixmaterialschicht
überzogen ist. Die Strukturierung kann durch Anwendung von
stark verdrallten Fasern 21, 22 betont werden. Dazu werden
entsprechend verdrallte Fasern auf die Klöppel 17, 19 auf
gewickelt, wobei die Verdrallrichtung bei den beiden Klöp
pelgruppen 17 und 19 umgekehrt sein muß, damit die Ver
drallung beim Flechtprozeß nicht wieder gelöst wird. Die
Verdrallstärke wird vorzugsweise empirisch ermittelt. Bei
C-Fasern hat sich eine Verdrallung bis zu 30 mal/m als
günstig erwiesen. Die in sich verdrallten Fasern 21, 22
behalten im Flechtwerk nahezu ihren runden Querschnitt, wo
durch die Strukturierung an der Oberfläche verstärkt wird,
wie in Fig. 4 gezeigt ist.
Durch die Verwendung von geringem Anteil von Matrixmaterial
sind die Fasern 21, 22 lediglich mit einem dünnen Matrix
film überzogen, dessen Dicke sich nahezu gleichmäßig, d. h.
ohne in den Vertiefungen 42 sich zu verstärken, über die
Oberfläche erstreckt. Das heißt, die dem Flechtwerk eigene
Strukturierung bleibt erhalten. Dadurch ist es darüber hin
aus möglich, durch eine kurze mechanische Nachbehandlung den
Matrixfilm an der gesamten Oberfläche des Flechtwerkes 41,
ohne die Fasern zerstören zu müssen, zu entfernen und die
Fasern 21, 22 freizulegen. Dieses ist insbesondere für die
Fälle von Vorteil, bei denen die Biokompatibilität der
verwendeten Faser 21, 22 besser als die des Matrixmaterials
ist.
Das vorstehend beschriebene Verfahren läßt sich zur serien
mäßigen Fertigung von mit Flechtwerk überzogenen Implantaten
anwenden. Das direkt auf den Grundkörper aufgeflochtene
Flechtwerk ermöglicht zudem die Ausgestaltung von sehr
einfach herstellbaren Implantaten mit optimalen mecha
nischen Eigenschaften. Das Faserflechtwerk, das als An
wachshilfe dient, übernimmt bei entsprechender Orientierung
von ca. ±45° und Spannung von hochfesten Fasern, wie
C-Fasern, Torsions- und Radialbelastungen auf. Mit einer
inneren Schicht 0°-orientierten Fasern vervollständigt sich
das Belastungsbild, indem diese unidirektionalen, längs des
Schaftes gerichteten Fasern die Druck- und Zugbelastungen
aufnehmen und radial durch das Flechtwerk gestützt werden.
Aufgrund der unterschiedlichen Querschnitte des Schaftes
können die längsgerichteten Fasern, deren Gesamtquerschnitt
durch das dünnere Ende (obere oder untere) des Schaftes
bestimmt wird, den Schaft im dickeren Mittelbereich nicht
ausfüllen. Hier dient ein Kern, vorzugsweise aus Kurzfasern,
als Verdrängerkörper. Es hat sich gezeigt, daß ein derartig
aufgebauter Schaft die Belastungen im implantierten Gebrauch
ausgezeichnet und auf Dauer aufnimmt und in den umgebenden
Knochen einleitet.
Die Herstellung des Implantats kann auf zwei Verfahrens
schritte eingeschränkt werden, wobei in einer ersten Stufe
der Kern je nach Material entsprechend gefertigt wird. Bei
einem Faserverbund-Kern wird das Preßverfahren zu wählen
sein. In der zweiten Stufe wird der Verbund des Kernes mit
den längsgerichteten Fasern sowie mit den Flechtfasern
geschaffen. Hierzu wird die Flechtmaschine 12 mit einem
zusätzlichen Fadenführungsring 23 ausgestattet, durch
dessen Fadenaugen 24 Fasern 48 für die unidirektionalen
Lagen durchgeführt werden. Diese Fasern 48 werden zusammen
mit den Flechtfasern 21, 22 in einem Arbeitsgang auf den
Kern 47 aufgebracht. In diesem Fall nimmt der Kern 47 die
Stelle des Grundkörpers 10 ein.
In Fig. 3 ist ein fertiggestellter Schaft 40 für eine Hüft
gelenk-Endoprothese gezeigt, der aus dem inneren Kern 47,
den unidirektionalen Fasern 48 und einem damit fest verbun
denen Flechtwerkschlauch 41 besteht. Der Kern 47 füllt den
Innenraum im Bereich 45 größeren Querschnitts des Schaftes 40
aus. Das proximale Ende 43 besteht vollständig aus unidirek
tionalen Fasern 48 und dem umgebenden Flechtwerk.
Bei einem Hüftgelenkschaft ist es vorteilhaft, wenn das
proximale Ende 43 desselben im Knochenmaterial 44 frei
bleibt, um unterschiedliche Biegesteifigkeiten zwischen
Knochen 44 und Implantat 40 ausgleichen zu können. In
diesem Fall wird die Oberfläche des proximalen Endes 43
vorzugsweise unstrukturiert ausgestaltet. Dieses kann bei
einem Grundkörper 10 aus homogenem Material beispielsweise
dadurch geschehen, daß lediglich in der Anwachszone 45 ein
Flechtwerk 41 auf das Implantat aufgebracht wird.
Bei einem Faserverbund-Schaft, insbesondere einem aus
Kern 47 und unidirektionalen Fasern 48 bestehenden Grund
körper, wird der gesamte Grundkörper 10 mit dem gleichzeitig
als Torsionskasten dienenden Flechtwerkschlauch 41 zu über
ziehen sein. Eine möglichst glatte Oberfläche am proximalen
Ende 43 wird dann dadurch erreicht, daß das fertiggeflochte
ne Implantat 40 anschließend an dem betreffenden Ende 43
einer Wärme/Druckbehandlung unterzogen wird, bei der die
Fasern 21, 22, wie in Fig. 5 gezeigt, abgeflacht werden und
damit das Flechtwerk an dieser Stelle 46 ihre Oberflächen
struktur nahezu verliert. Das gleiche erfolgt am anderen
Ende 49, auf das eine nicht dargestellte Gelenkkugel aufge
setzt wird. Der gesamte Faserverbund-Schaft kann aus einem
Fasermaterial und einem Matrixmaterial bestehen.
Claims (15)
1. Knochenimplantat, enthaltend einen Grundkörper (10)
und ein den Grundkörper mindestens teilweise umgeben
des Faserflechtwerk, dadurch gekennzeichnet, daß das
Faserflechtwerk (41) die äußere Schicht des Implan
tats (40) bildet und eine strukturierte Oberfläche (21, 22)
hat.
2. Implantat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Flechtwerk (41) aus stark verdrallten Fasern (21, 22)
hergestellt ist, die im Flechtwerk ihren runden Quer
schnitt (Fig. 4) weitgehend beibehalten.
3. Implantat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Flechtwerk (41) einen erhöhten Faser
anteil, vorzugsweise bis 70% hat.
4. Implantat nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche des Faser
flechtwerks (41) aus Fasermaterial besteht.
5. Implantat nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper (10) aus
einem Kern (47) und einer Ummantelung aus unidirek
tionalen Fasern (48) besteht, die mindestens teilweise
vom Faserflechtwerk (41) umgeben sind.
6. Implantat nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kern (47) des Grundkörpers (10) aus Faserverbund
material besteht.
7. Implantat nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeich
net, daß die Fasern (48, 21, 22) der unidirektionalen
Lagen, des Flechtwerkes (41) und gegebenenfalls des
Kernes (47) aus dem gleichen Material bestehen.
8. Implantat nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Matrix der unidirektionalen
Lagen, des Flechtwerkes (41) und des Kernes (47) aus
dem gleichen Material bestehen.
9. Verfahren zur Herstellung eines Knochenimplantats nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Flecht
werk (41) mittels einer Flechtmaschine (42) unter Ein
haltung einer gleichmäßigen Spannung der Fasern (21, 22)
hergestellt wird, und daß der Grundkörper (10) während
des Flechtvorganges zur Einbringung der gewünschten
Orientierung der Flechtfasern (21, 22) geschwenkt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Flechtmaschine (12, 17, 19) mit bis zu 30 Mal/m
verdrallten Fasern (21, 22) bestückt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Flechtfasern (21, 22) mit stark
verdünntem Matrixmaterial getränkt werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß der Grundkörper (10) vor Aufbrin
gung des Flechtwerkes (41) mit Harz überzogen wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß bei der Herstellung eines
Schaftes (40) für ein Hüftgelenkimplantat der Schaft
nach Aufbringung des Flechtwerkes (41) einer Wärmebe
handlung unterzogen wird, bei der auf das proximale
Ende (43) des Schaftes zur Abflachung der Oberflächen
struktur (46) Druck ausgeübt wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß bei der Herstellung eines
Schaftes (40) für ein Hüftgelenkimplantat der Schaft
nur im Bereich (45) nahe dem distalen Ende mit einem
Flechtwerk (41) versehen wird.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche des Flecht
werkes (41) nach Fertigstellung des Implantats (40)
von Restmatrixmaterial befreit wird.
Priority Applications (10)
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: MAN CERAMICS GMBH, 8360 DEGGENDORF, DE |
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