DE400307C - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung feiner Pulver bis herab zur kolloidalen Feinheit, vornehmlich aus Metallen - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung feiner Pulver bis herab zur kolloidalen Feinheit, vornehmlich aus Metallen

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DE400307C
DE400307C DEP42472D DEP0042472D DE400307C DE 400307 C DE400307 C DE 400307C DE P42472 D DEP42472 D DE P42472D DE P0042472 D DEP0042472 D DE P0042472D DE 400307 C DE400307 C DE 400307C
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DEP42472D
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Inventor
Dr Emil Podspus
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HARTSTOFF METALL AG
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HARTSTOFF METALL AG
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B02CRUSHING, PULVERISING, OR DISINTEGRATING; PREPARATORY TREATMENT OF GRAIN FOR MILLING
    • B02CCRUSHING, PULVERISING, OR DISINTEGRATING IN GENERAL; MILLING GRAIN
    • B02C19/00Other disintegrating devices or methods
    • B02C19/0012Devices for disintegrating materials by collision of these materials against a breaking surface or breaking body and/or by friction between the material particles (also for grain)

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
  • Disintegrating Or Milling (AREA)

Description

AUSGEGEBEN
AM 20. AUGUST 1924
REiCHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE JäO-e* GRUPPEN* Su (P 42472 miso c)
Hartstoff-ffletall A. G. (Hametag) in Cöpenick b. Berlin*).
vornehmlich aus Metallen.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 13. Juli 1921 ab.
Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet ein Verfahren und eine Einrichtung zur mechanischen Erzeugung feiner Pulver bis herab zur kolloidalen Feinheit, insbesondere aus Metallen und deren Legierungen. Sogar solche von großer Zähigkeit und Dehnbarkeit, wie z. B. Kupfer, Einen, Aluminium, Blei, Zinn, Zink, Messing, Tomback u. dgl., können mittels der Erfindung zu Pulvern von großer Feinheit, die bis zur
ίο kolloidalen Beschaffenheit der Massen gesteigert werden kann, zerkleinert werden.
Gemäß der Erfindung werden die zu zerkleinernden Mahlgutteilchen durch zwei oder mehrere gegeneinander wirkende, aber am gegenseitigen Ausweichen verhinderte Wirbelströmungen zahlreiche Male zum gegenseitigen Aufeinanderprallen gebracht, so daß sie sich gegenseitig durch Zerschlagen und Abscheren zerkleinern.
Man hat zwar bereits vor längerer Zeit vorgeschlagen, zur Zerkleinerung von Getreide, Berggut, Gesteinen u. dgl. Teile der Werkstoffe mit Hilfe von Luftströmungen oder mittels Schleudereinrichtungen gegeneinander zu werfen. Bei diesen Einrichtungen hatte man jedoch nicht Bedacht darauf genommen, das gegenseitige Ausweichen der Luftströmungen zu verhindern, auch fehlten die für die Erfindung wesentlichen Wirbel, durch welche die Mahlgutteilchen in schneller Aufeinanderfolge immer wieder gegeneinander geführt werden. Die älteren Einrichtungen konnten daher, trotzdem sie bereits etwa 40 Jahre bekannt sind, zu einer erfolgreichen Lösung der der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe nicht führen.
Kolloidale Pulver konnte man bis vor kurzem nur mit Hilfe der kolloidchemischen Verfahren, die nur die Gewinnung kleinerer Mengen ge-
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dr. Emil Podspus in Berlin-Friedrichshagen.
statteten, erzeugen. Erst in neuester Zeit ist auch die großtechnische Gewinnung kolloider Massen in Angriff genommen worden. Die bekannt gewordenen Verfahren liefern jedoch infolge des außerordentlichen Verschleißes der Herstellungsvorrichtungen unreine Erzeugnisse; schon bei festeren und bei zäheren Massen, insbesondere bei Metallen, versagen sie fast vollständig.
ίο Demgegenüber liefert das Verfahren gemäß der Erfindung zufolge der gegenseitigen Zerkleinerung der Mahlgutteilchen sehr reine Produkte.
Während man ferner zahlreiche Stoffe auch mit anderen Verfahren bis zu einer mäßigen Feinheit, wenn auch vielleicht weniger vorteilhaft, zu zerkleinern in der Lage war, so ist es mit Hilfe der Erfindung überhaupt erstmalig gelungen, Metalle in wirtschaftlich brauchbarer Weise mechanisch zu Pulver zu zermahlen.
Es fehlte allerdings nicht an Versuchen, Metallpulver herzustellen. So hat man z. B. durch Zerstäuben oder Zerspritzen versucht, Metallpulver zu gewinnen. Aber abgesehen davon, daß dieses Verfahren nur zu beschränkter Korngröße führt, ist es sehr kostspielig und für höher schmelzende Metalle nur mit Schwierigkeiten durchführbar. Noch ungünstiger liegen die Verhältnisse bei den elektrolytischen Verfahren, da sie außerdem schwammige und unreine Massen liefern und für ihre Aufbereitung noch besondere Maßnahmen verlangen.
Von den rein mechanischen Maßnahmen zur Zerkleinerung des Metalls hat sich nur das in der Bronzefarbenfabrikation übliche Verfahren, bei dem durch Walzen und Stampfen in Mörsern geeignete, gut dehnbare Materialien gestreckt und zerrissen werden, einige Geltung verschafft. Diese Verfahren sind jedoch in ihrer Anwendung recht umständlich und zeitraubend, zudem ist der Zerkleinerung auf diesem Wege eine ziemlich enge Grenze gezogen. Bei diesem Verfahren erhält man außerdem Körper eigenartiger Struktur.
Die Schwierigkeiten in der Zerkleinerung der Metalle zu Pulver liegen in den besonderen Eigenschaften der Metalle, die auch sonst deren Sonderstellung in der Technik bedingen, insbesondere in ihrer Festigkeit, ihrer Zähigkeit und Dehnbarkeit und der Eigenschaft, daß kleinere Metallteilchen bei höherem Druck oder höheren Temperaturen leicht zusammenschweißen. Die gebräuchlichen Mahlvorrichtungen beruhen durchweg auf der zerschlagenden Wirkung bewegter großer Massen. Bei Metallen ist aber damit eine Zerkleinerung in gewünschtem Grade nicht zu erreichen, da vornehmlich eine Streckung der Metallteilchen eintritt und der Zerreibung die zusammenschweißende Wirkung entgegenwirkt. Aus demselben Grunde versagen auch die Vorrichtungen, j bei denen die Teilchen gegen feste Wände geschleudert werden, da die Mehrzahl der Metalle nicht zersplittert. Während also einerseits Festigkeit und Zähigkeit der Metalle einen erhöhten Arbeitsaufwand fordern, verbietet diese I Eigenschaft der Metalle die gemeinsame Ausübung größerer Kräfte auf mehreren Metallteilchen gleichzeitig.
Auf Grund der Erfindung ist es j edoch möglich, außerordentlich schnell Pulver aus beliebigem Metall oder beliebigen Metallegierungen selbst bis zur äußersten Feinheit und Reinheit herzustellen, ohne daß ein Zusammenbacken ode:· Zusammenschweißen der Pulverteilchen statt-, findet. Man ist sogar in der Lage, ganz weiche Metalle, wie Blei, in wirksamer Weise zu zerkleinern.
Besonders wertvoll wird das Verfahren gemäß der Erfindung dadurch, daß, wie es bereits bei der Bronzefarbenherstellung versucht wurde, als Ausgangswirkstoff Abfälle, Schrott u. dgl. benutzt werden können.
Gemäß der Erfindung läßt man die zu Pulver zu zerkleinernden Metallstückchen gegenseitig aufeinander einwirken. Als Ausgangswirkstoff werden Metallstückchen, z. B. Späne, Blechschnitzel o. dgl,, benutzt, die so weit zerkleinert sind, daß sie in hinreichend kräftigen Gas-, Luftoder Flüssigkeitsströmen schwebend erhalten werden können.
Man bringt gemäß der Erfindung die Metallteilchen in zwei oder mehrere, ununterbrochene Kreisläufe beschreibende Wirbel von Gas- oder Flüssigkeitsströmen, die nicht nur gegenläufig, sondern auch mitVorschubgegeneinandergefühit werden, und läßt dadurch die Metallteilchen innerhalb einer Sekunde viele Male heftig gegeneinanderprallen, wobei sie sich gegenseitig zerreiben und zerreißen. Es ist dabei von wesentlichem Einfluß, daß die einzelnen Teilchen einen Kreislauf fortlaufend vollenden, d. h. daß sie nach dem Zusammenprall unmittelbar von der Wirbelströmung mitgenommen und zum erneuten Zusammenprall gebracht werden. Zur Erhöhung der Wirkung empfiehlt es sich, die Wirbelströmungen so zu leiten, daß dabei die einzelnen Teilchen nicht nur gradlinig aufeinanderprallen, sondern ihnen auch gleichzeitig ine seitliche Bewegung erteilt wird, also die ntstehenden Wirbel auch in sich möglichst wirbelig zu gestalten, so daß bei dem Zusammenprall auch eine das Zerreißen der Teilchen fördernde Reibung derselben aneinander erfolgt. Es gelingt mit diesem Verfahren, auch die zähesten Metalle in größter Reinheit bis zu einer bisher unerreichten Feinheit des Pulvers zu zerteilen. Notwendig ist dabei die Erzeugung der nötigen Geschwindigkeit der Wirbel, die man erreicht, wenn man letztere derartig führt, daß sie auf die festen Teile der Mühle nicht unmittelbar aufprallen, sondern an diesen entlang-
gleiten. Die Wirbelgeschwindigkeit, d. h. die Geschwindigkeit der Strömungen in Richtung der Massen aufeinander, wird dabei zweckmäßig mit etwa io m in der Sekunde oder mehr gegen einander bemessen. Noch besser ist es, die Geschwindigkeit erheblich darüber hinaus zu steigern.
Um ein wirkungsvolles Ineinanderdringen und richtige Ausbildung der Wirbel zu erreichen, müssen diese von einem geschlossenen Gehäuse geeigneter Form umgeben sein, innerhalb dessen die Wirbel zahlreiche Male in der Sekunde kreisen, das zwar die Ausbildung der Wirbel gestattet, also für ihren Kreislauf genügend Raum auch hinter und neben den Wirbelerzeugern vorsieht, aber hingegen schädliche Räume vermeidet, in die diese beim Zusammenprall entweichen könnten; denn durch solche würde die Mahlwirkung verhindert oder verringert werden.
Auf diese Weise gelingt es, die Wirbel mit einem für die Metallzerkleinerung genügenden Vorschub gegeneinanderzuführen und die Teilchen in nicht zu großen Zeiträumen genügend oft zusammenprallen zu lassen.
Bereits in kürzester Zeit erhält man auf diese Weise Metallpulver erheblicher Feinheit, dessen Korngröße etwa ein hundertstel bis ein tausendstel Millimeter beträgt.
Führt man das Verfahren mit derselben Mahlgutmenge längere Zeit durch, so erhält man ein feines Pulver, in dem bereits etwas Kolloid enthalten ist. Die Trennung desselben von den gröberen Bestandteilen ist jedoch umständlich und die gewonnenen Kolloidmengen sind verhältnismäßig gering.
Ein weiterer Fortschritt der vorliegenden Erfindung besteht demgegenüber in einer weitgehenden Ausbildung des Verfahrens derart, daß es gelingt, reine Kolloide in großen Mengen in verhältnismäßig kurzer Zeit zu erzeugen.
Bei dem erstangegebenen Verfahren tritt nämlich nach einiger Zeit ein gewisser Gleichgewichtszustand ein, bei dem nach längerem Mahlen eine nennenswerte Zerkleinerung nicht mehr stattfindet. Dieser Gleichgewichtszustand tritt bei um so gröberen Teilen ein, je leichter der zu zermahlende Stoff ist. Dies erklärt sich dadurch, daß die Masse der einzelnen Teilchen, die aufeinanderprallen, allmählich so gering wird, daß ein nennenswerter Fortschritt in der Zerkleinerungsarbeit nicht mehr möglich ist.
Gemäß dem zweiten Teile der Erfindung werden deshalb feine Teilchen zusammen mit wesentlich gröberenTeilchen demZerkleinerungsverfahren ausgesetzt. Die gröberen Teile besitzen alsdann die erforderliche Masse, um ein kräftiges Aufeinanderprallen zu gewährleisten. Bei richtiger Wahl des Mengenverhältnisses zwischen feinen und groben Teilen befinden sich zwischen j e zwei aufeinanderprallenden gröberen Teilen soviel feinere Teile, daß die letzteren zerreißen, zerrieben oder zermahlen werden, während die gröberen Teile nur eine ganz geringe oder gar keine merkbare Abnutzung erleiden. Es gelingt auf diese Weise, das feine Pulver in kurzer Zeit in großen Mengen in Kolloid überzuführen.
Besonders wirksam wird das Verfahren, wenn man nur feine und grobe Teile zusammenbringt und die mittleren Korngrößen nach Möglichkeit ausschaltet, da diese einesteils die Wirkung der gröberen Teile nur in unvollkommenem Maße besitzen, anderseits die planmäßige Zermahlung der kleinen Teile beeinträchtigen und außerdem eine schnellere Abnutzung der groben Teile herbeiführen.
Die praktische Ausführung kann auf verschiedene Arten geschehen. Eine Ausführungsart besteht darin, daß man z. B. nach dem ersten Teil der Erfindung erzeugte feine Teilchen in einem bestimmten Mengenverhältnis mit kleinen Stahlkugeln o. dgl. zusammen erneut dem Verfahren unterwirft. Bei richtiger Bemessung des Mengenverhältnisses der feinen Teilchen zu den Stahlkugeln prallen nicht die Stahlkugeln ohne weiteres aufeinander, sondern es sind immer noch genügend feine Teilchen zwischen beiden gelagert, wenn der Zusammenprall stattfindet. Infolgedessen findet eine Abnutzung kaum oder gar nicht statt, vielmehr werden nur die feinen Teilchen weiter zerrieben. Man ist in der Lage, auf diese Weise in vier bis fünf Stunden Metallmengen zu 70 bis 8 Q Prozent in Kolloid überzuführen.
Die Durchführung dieses Teiles des Verfahrens kann beispielsweise auf Metallteilchen angewandt werden, die ein hundertstel Millimeter und darunter groß sind, während die gröberen Teile, hier beispielsweise die Stahlkugeln, etwa ein Millimeter Durchmesser besitzen.
Legt man' besonderen Wert auf größere Reinheit des Enderzeugnisses, so empfiehlt es sich, statt der Stahlkugeln oder anderer Fremdkörper gröbere Körner des zu zerkleinernden Metalles selbst auf das feine Pulver einwirken zu lassen. Nach den angestellten Versuchen ist es vorteilhaft, eine große Menge grober Teile oder Stahlkugeln o. dgl. zu benutzen. Jedoch soll ihre Menge, wenn sie nicht wesentlich angegriffen werden sollen, nicht mehr als die Hälfte des feinen Pulvers betragen.
Man kann auch das Verfahren so ausgestalten, daß man dem feinen Pulver statt gröberer Teile in angemessenen Mengen Bindemittel beifügt, ' die alsdann die Bildung größerer Klümpchen aus einem Teil des Pulvers verursachen, wobei dann die Massenwirkung dieser Klümpchen aufeinander die weitere Zertrümmerung der dazwischen befindlichen, nicht zusammengeklump- - · ten feinen Pulverteilchen verursacht.
Um die feinen Pulver beispielsweise von kolloider Feinheit für sich ohne Beimengungen
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gröberer Bestandteile zu erhalten, wird gemäß der Erfindung während des Zerkleinerungsverfahrens eine weitere Strömung, beispielsweise eine Luftströmung, angewandt, die zweckmäßig quer zu den aufeinanderprallenden Strömen gerichtet und derartig bemessen ist, daß sie, ohne letztere zu stören, ausreicht, um die feinsten Teilchen aus dem Kreislauf herauszuführen. In diese Sonderströmung bläst man dann plötz-Hch eine Zusatzluftmenge, welche die Sonderströmung verdünnt und damit die in ersterer enthaltenen Pulvermengen auf einen erheblich größeren Luftraum verteilt. Man ist alsdann in der Lage, mit Hilfe bekannter Verfahren aus diesem stark verdünnten Luftstrom die einzelnen Teilchen getrennt voneinander auszuscheiden, so daß man zum Schluß große Mengen gleichmäßig feiner Teilchen ohne Beimengung von gröberen erhält.
Gemäß der Erfindung ist es ferner gelungen, Vorrichtungen zur Durchführung des Verfahrens zu schaffen, die sich durch große Einfachheit auszeichnen, und bei denen gleichzeitig eine Abnutzung der Mühlenteile in weitgehendem Maße vermieden wird, so daß die Reinheit der Pulver sehr groß ist.
Die Abb. 1 und 2 zeigen ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung zur Zerkleinerung von Metallen in schematischer Darstellung, und zwar gibt die Abb. 1 einen senkrechten Schnitt durch diese, Abb. 2 eine um 90 ° herumgeklappte Ansicht einer Einzelheit wieder.
In einem Gehäuse 1 sind die Wellen 2 und 3 gelagert, welche die Luftschrauben 4 und 5 tragen. Vor den Luftschrauben sind die Quertreiber 6 und 7 angebracht, wie auch aus Abb. 2 zu erkennen ist. Die zu zerkleinernden Werkstoffe, wie Schrott, Pulver, Körnero, dgl., werden durch verschließbare Öffnungen 8 in das Gehäuse ι gefüllt. Das vorgelagerte Gefäß 8a nimmt die Vorratsmengen auf, aus denen von Zeit zu Zeit oder ständig einige gröbere Teilchen zugegeben werden, um die Wirkung zu steigern. Die Luftschrauben 4 und 5 werden mittels der Riemenscheiben 9 und 10 in schnelle gegenläufige Umdrehungen versetzt. Die Luftschrauben erzeugen Luftströmungen, die, wie durch die Pfeile 11 und 12 angedeutet ist, in der Mitte des Gehäuses aufeinanderprallen. Durch die Quertreiber 6 und 7 werden außerdem noch weitere seitliche Verschiebungen der entstehenden Luftströme hervorgerufen, so daß die von den Luftströmen getragenen Metallmengen nicht nur aufeinanderprallen, sondern sich auch gegenseitig reiben. Die Luftschrauben 4 und 5 saugen aus den seitlichen Gehäuseteilen die Luft fort und drücken sie nach der Mitte. Es entsteht daher ein ständiger Zusammenprall der Luftströmungen in der Mitte; die Strömungen verteilen sich dabei und werden erneut von den Luftschrauben erfaßt, um von dort wieder nach der Mitte geschleudert zu werden. Es entstehen also schnell verlaufende, gegeneinander wirkende Kreisläufe bzw. Wirbel, an denen die einzelnen Mahlgutteilchen teilnehmen müssen. Damit diese Kreisläufe in ausreichendem Maße zustande kommen können, ist es zweckdienlich, in dem Gehäuse 1 ausreichende Hohlräume an den Seiten hinter den Luftschrauben anzuordnen und diesen eine Form zu geben, die das Zusammenkommen der Luftströmungen begünstigt. Die Schraubenflügel 4 und 5 werden deshalb mit einer derartigen Steigung ausgeführt, daß der Schub der Luftströmungen in der Nähe der Mitte möglichst gleich stark mit dem an den äußeren Enden der Flügel auftretenden Schub ist.
Die Strömungen in der Vorrichtung sind derartig groß, daß recht erhebliche Masseteilchen, beispielsweise Metalldrähte von 2 bis 3 mm Durchmesser und einer Länge von 6 bis 7 mm, aufgewirbelt und mitgerissen werden. Die Drahtstückchen werden bei Beginn des Mahlganges zunächst durch den Zusammenprall an den Enden zusammengedrückt, so daß sie die Form kleiner Hanteln erhalten. Diese werden dann immer mehr zusammengeschlagen, bis sich nach einiger Zeit sämtliche Drahtstückchen in fast kugelförmigem Zustande in der Mühle befinden. Auch bei ganz sorgfältig durchgeführten Versuchen ließ sich eine Abnutzung der Luftschrauben oder der Quertreiber nach stundenlangem Verarbeiten von Metallmassen nicht feststellen.
Von gewisser Bedeutung für die Vorgänge S5 des Zermahlens ist es, die einzufüllenden Metallmengen in ein bestimmtes Mengenverhältnis zu der in der Vorrichtung enthaltenen Luftoder Flüssigkeitsmenge zu bringen. Es ist natürlich vorteilhaft, auf der einen Seite mögliehst große Mengen Werkstoff in die Vorrichtung einzufüllen, anderseits darf dadurch die Bildung der Luftströmungen und des Kreislaufes des Werkstoffes nicht gestört werden. Als günstiges Verhältnis hat sich gezeigt, daß etwa zwei Drittel des Raumes mit Luft, Gas oder Flüssigkeit, das letzte Drittel mit zu zerkleinerndem Werkstoff zu füllen ist.
Durch die Zuleitungen 17 und 18 kann aus der Leitung 19 Luft oder Flüssigkeit in die Mühle gedrückt werden, so daß ein gewisser Überdruck in ihr entsteht, und daß bei Öffnung des am obersten Ende angebrachten Schiebers 20 die feineren Teilchen nach dem Behälter 21 entweichen. In diesen mündet eine mit tangentialer Düse eingesetzte Luftleitung 22, die mit dem Augenblick, wo die Teilchen an ihr vorbeistreichen, eine erhebliche Verdünnung der die feinen Teilchen tragenden Luftmenge erzeugt und gleichzeitig ein Auseinandertreiben der einzelnen etwa zusammengeballten Teilchen bewirkt. Die Teilchen steigen also dann mit dem
verstärkten Luftstrom in dem Gefäß 21 in die Höhe, das bei 23 eine Einschnürung besitzt und sich nach oben in den Trichter 24 fortsetzt. Die Verringerung der Geschwindigkeit in der Strömung in dem nach oben sich erweiternden Trichter 24 bringt dann die gröberen Teilchen zum Herausfallen, so daß diese in einen zweiten Trichter 25 gelangen, der unterhalb der Ein- r schnürung 23 in dem Gefäß 21 aufgestellt ist.
Die gröberen Teilchen können dann aus dem Behälter 23 in das Gehäuse 1 zurückfallen. Dabei werden zweckmäßig die Luftzuflüsse 17 und 18 nach dem Gehäuse 1 abgesperrt. Die einzelnen Maßnahmen hierbei sind jedoch verschieden je nach der Feinheit des Pulvers, das man erhalten will. Man kann auch ebenso einen ununterbrochenen Betrieb herstellen oder man öffnet von Zeit zu Zeit den Schieber 20, um ihn dann wieder für einige Zeit zu schließen. Aus dem Behälter 24 gelangt der Luftstrom in Ausscheidevorrichtungen, wo er in bekannter Weise durch Siebe 27 o. dgl. weiter gefiltert werden kann. Der aus dem Stutzen 28 austretende und von Beimengungen des Pulvers gereinigte Luftstrom kann alsdann durch die Leitung 23 oder durch die Leitungen 17 und 18 der Vorrichtung zugeführt werden.
Für die Schleuderwirkung der einzelnen Teile gegeneinander und die Ausbildung der Kreislaufe hat es sich als wesentlich herausgestellt, die Luftschrauben 4 und 5 nicht allzu dicht gegeneinander, sondern in einem Abstand von 10 bis 20 cm voneinander anzuordnen. Im einzelnen hängt dies natürlich von der Bauart und den Maßen der Mühlen ab, und die Abmessungen der einzelnen Teile werden am besten je nach Art der zu zerkleinernden Stoffe an Hand von Versuchen festgelegt. Jedenfalls muß aber zur Erreichung der bestmöglichen Wirkung ein gewisser Abstand zwischen den Luftschrauben gewahrt bleiben.
• Die Verfahren und die Einrichtungen der Erfindung können natürlich auch zur Zerkleinerung anderer geeigneter Stoffe als Metalle benutzt werden, in ihrer Anwendung auf Metalle ergeben sich jedoch ganz besondere, im vorstehenden erläuterte Fortschritte.

Claims (7)

  1. Patent-Ansprüche:
    go ι. Verfahren zur Herstellung feiner Pulver
    bis herab zur kolloidalen Feinheit vornehmlich aus Metallen, dadurch gekennzeichnet, daß die zu zerkleinernden Stoffteilchen durch zwei oder mehrere gegeneinander wirkende, aber am gegenseitigen Ausweichen verhinderte Wirbelströmungen zum wiederholten gegenseitigen Aufeinanderprallen gebracht werden, so daß das Gut durch Zerschlagen und Abscheren zerkleinert wird.
  2. 2. Ausführungsart des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die feineren Stoffteilchen mit Hilfe erheblich größerer Stücke, wie kleiner Kugeln, gröberer Stücke desselben oder eines anderen Metalls o. dgl., die in die Mühle gegeben sind, zum gegenseitigen Aufeinanderprallen gebracht werden.
  3. 3. Ausführungsart des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die gröberen Stücke in einem solchen Mengenverhältnis zu den feineren Stoffteilchen aufgegeben werden, daß sich zwischen den zusammenprallenden Stücken feinere Stoffteilchen befinden, die durch den Stoß und die Reibung weiter zerkleinert werden.
  4. 4. Ausführungsart des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß den weiter zu zerkleinernden feineren Stoffteilchen Bindemittel zugefügt werden, die die Bildung gröberer Stücke erst in der Mühle selbst ermöglichen.
  5. 5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandung des Gehäuses, in dem in an sich bekannter Weise gegenläufig umlaufende Schraubenflügel (4,5) gegenüberstehend angeordnet sind, den Innenraum so umgrenzen, daß einerseits die Ausbildung der kreisenden Luftströmungen go nicht gestört wird, anderseits diese Luftströme so zusammengehalten werden, daß ein kräftiges Gegeneinanderprallen der Stoffteilchen stattfindet.
  6. 6. Ausführungsform der Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß mit den Schraubenflügeln starr verbundene, zu ihnen aber in einem Winkel, und zwar zweckmäßig im rechten Winkel stehende Quertreiber (6, 7) vorgesehen sind, die den kreisenden Luftströmungen eine seitliche · Verschiebung erteilen.
  7. 7. Ausführungsform der Vorrichtung nach Anspruch 5 und 6, gekennzeichnet durch die Anordnung von Leitungen zur Erzeugung von Nebenluftströmungen, von denen die eine die feinsten Stoffteilchen aus dem Kreislauf herausführt, während eine andere zusätzliche Luftströmung auf diese Nebenluftströmung einwirkt, aus der sie die feinsten Stoffteilchen abbläst, wobei sie gleichzeitig die Stoffmengen auf eine wesentlich größere Luftmenge verteilt, worauf dann die endgültigeTrennung vorgenommen werden kann.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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US2766496A (en) * 1952-02-02 1956-10-16 Robert W Ward Company Method and apparatus for cleaning foundry sand
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DE1239548B (de) * 1962-01-04 1967-04-27 Guenter Wolf Zerkleinerungsvorrichtung, insbesondere zum Zerkleinern von waermeempfindlichen Mahlguetern
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CN105833969A (zh) * 2016-05-15 2016-08-10 苏继忠 一种粉碎机

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