DE4002108C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überprüfung des
Stärkeabbaus und der Verzuckerung von Maische nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine Anordnung zur Durch
führung des Verfahrens nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 3.
Ein Verfahren der einleitend gekennzeichneten Gattung
findet beispielsweise bei der Bierbereitung Anwendung.
Dabei sind die Zusammensetzung des Malzes, seine Qualität
und die Maischarbeit im Sudhaus wesentliche Bestimmungs
faktoren für den Geschmackscharakter einer Biersorte, ih
rer Vergärbarkeit und Haltbarkeit. Der Stärke als Haupt
bestandteil des Gerstenmalzes kommt bei der Bierbereitung
als Ausgangsstoff der Maltose und somit als Substrat
lieferant für die Gärung die größte Bedeutung zu. Das
Ziel einer jeden Maischarbeit ist es somit, den Stär
keabbau möglichst vollständig ablaufen zu lassen, d. h.
der Maischeprozeß gilt erst dann als beendet, wenn die
Stärke qualitativ in Maltose und Dextrine abgebaut ist.
Der Abbau der Stärke zu vergärbaren und nicht vergärbaren
Zuckern erfolgt beim Durchschreiten von Temperaturstufen
zwischen 60 bis 75°C. Der Maischeprozeß dauert üblicher
weise ca. drei Stunden, die Verzuckerungszeiten nehmen
jedoch in diesem Zeitraum nur ca. 30 bis 60 Minuten in
Anspruch. Trotz eines heutzutage fast kontinuierlichen
Sudbetriebes, d. h. einer Erzeugung von Sudchargen in Ab
ständen von 2 bis 4 Stunden, wird die Überprüfung des
Verzuckerungsvorganges bzw. des Abbaus der Stärke nach
wie vor vom Sudpersonal von Hand vorgenommen, wobei eine
von Colin und Claubry entdeckte Methode, Jod in Stärke
einzulagern, bei der Überprüfung zur Anwendung gelangt.
Es ergibt sich durch die vorhandene Amylose mit dem Jod
ein tiefblauer Farbkomplex. Die Verzuckerung der Maische
ist erst dann erreicht, wenn sich die blaue Farbe mit Jod
nicht mehr einstellt.
Zur Durchführung der vorgenannten Nachweismethode ver
wendet man eine Porzellanplatte mit Vertiefungen, in die
wenige Tropfen der Maische aufgebracht und mit einer in
50- oder 100facher Verdünnung vorliegenden molaren Jod
lösung tropfenweise versetzt werden.
In der sogenannten Jodreaktion bildet Stärke die vorge
nannte tiefblaue Färbung, die Dextrine haben eine vio
lette bis rötliche Färbung. Vollverzuckerte Maische
färbt die Jodlösung nicht mehr, d. h. die gelbliche Fär
bung des Jods bleibt erhalten.
Der Farbverlauf vom tiefen dunkelblau über violett, rot
bis hin zu gelb steht in Korrelation zu den einzelnen Ab
baustufen von der Stärke bis zum Mono-, Di- oder Trisac
charid, welche zu den vergärbaren Zuckern zählen.
Die Quantifizierung der Stärke kann beispielsweise durch
Anwendung der Spektralphotometrie erfolgen, wobei die
Extinktion der Maische bestimmt und die dieser Extinktion
zugehörige Konzentration einer Eichkurve entnommen wird.
Die einschlägige Literatur empfiehlt hierzu Meßwellen
längen zwischen 530 und 640 nm (Monatsschrift für Brau
wissenschaft, Heft 12, 1984, Seite 5).
Eine aus der DE-OS 24 17 010 bekannte Vorrichtung weist
eine an den Maischebottich angeschlossene Umwegleitung
auf, in der mittels zweier Absperrventile ein Probenab
schnitt abgegrenzt ist, in den eine Dosiervorrichtung zum
Einbringen einer vorgegebenen Menge Lugolscher Lösung
mündet. Der Maische werden absatzweise, in zeitlichen Ab
ständen feste Teilvolumina entnommen und diesen wird in
einem festen Verhältnis, ebenfalls absatzweise, ein zwei
ter Reaktionspartner beigemischt. Darüber hinaus kommt
eine elektro-optische Reflexionsmeßanordnung zur Anwen
dung, mit der die Intensität der im charakteristischen
Blaubereich an der Oberfläche der Maischeprobe reflek
tierten Strahlung einer Lichtquelle gemessen wird.
In der DE 30 31 417 A1 ist eine Verfahrensweise beschrie
ben, die bei sog. Stop-Flow-Systemen angewendet wird und
bei der die Zugaben intermittierend in Mischströmen ge
pumpt werden. Das angewandte Mischzonenprinzip wird ent
weder mittels intermittierend arbeitender Pumpen oder
durch synchrones Vermischen von zwei Zonen in einem sym
metrischen System mit kontinuierlich arbeitenden Pumpen
und durch die Verwendung von Mehrfach- Injektionsventilen
realisiert.
Das aus der DE 28 52 467 A1 bekannte Verfahren hat die
quantitative Analyse und Dosierung von Alpha-Diketonen
oder anderen Substanzen, insbesondere Diacetyl und dessen
Vorläufern und Abkömmlingen, wie sie beispielsweise in
einer Probe von Bier während dessen Gärungsprozeß ent
halten sind, zum Gegenstand. Dabei wird der Konzentra
tionsgrad von Alpha-Diketonen spektralfotometrisch be
stimmt, wobei eine Meß- und eine Referenzstrecke vorge
sehen sind, die parallel zueinander verlaufen und gleich
zeitig durchflossen werden, und wobei in der Referenz
strecke die in der Meßstrecke untersuchte Probe durch ei
ne alkoholische Lösung ersetzt ist.
Schließlich ist aus der DE-AS 11 11 425 ein kalorime
trisches Prüfverfahren zur Feststellung von Auswuchs
schäden in Getreidemehlen bekannt, das für beschleunigte
und spezielle Untersuchungen höhere, vorher festgelegte
Temperaturen in Verbindung mit festgelegten Zeiten für
sämtliche Arbeitsgänge zur Anwendung bringt.
Im Zuge der Automatisierung von Produktionsprozessen im
Nahrungsmittel- und Getränkebereich im allgemeinen und
der hieraus resultierenden Notwendigkeit der automa
tischen Produktüberwachung und Qualitätssicherung im spe
ziellen kann die vorstehend beispielhaft aus der Bier
bereitung bekannte und nach wie vor vom Sudpersonal von
Hand vorgenommene Prozedur der Überprüfung des Ver
zuckerungsvorganges bzw. des Abbaus der Stärke der Mai
sche nicht mehr befriedigen.
Die in den vorgenannten Druckschriften angegebenen Maß
nahmen sind nicht geeignet, weder jeweils für sich ge
sehen noch in möglichen Kombinationen miteinander, die
einleitend beschriebene Prozedur in Richtung deren Auto
matisierung weiterzuentwickeln.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
und eine Anordnung zu seiner Durchführung zu schaffen,
mit denen der Abbau der Stärke in der Maische und/oder
deren Verzuckerungsgrad kontinuierlich überprüft werden
können.
Diese Aufgabe wird verfahrenstechnisch durch Anwendung
der Merkmale im Anspruch 1 gelöst. Eine vor
teilhafte Ausgestaltung des Verfahrens ist Gegenstand ei
nes Unteranspruchs. Eine Anordnung zur Durchführung des
Verfahrens wird durch die Merkmale im An
spruchs 3 oder 4 beschrieben. Vorteilhafte Ausführungs
formen der Anordnung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Eine vorteilhafte Verwendungen des erfindungsgemäßen Ver
fahrens ergibt sich aus dem Unteranspruch 10.
Das Verfahren gemäß der Erfindung nutzt einerseits die
bekannte Nachweismethode von Colin und Claubry (Jod-
Stärke-Reaktion) und schafft andererseits die Voraus
setzungen dafür, daß diese Nachweismethode kontinuierlich
angewendet und die sich daraus ergebende Farbreaktion
durch kontinuierliche Messung der Extinktion eines vom
Maischebehälter abgezweigten Teilstromes der Maische lau
fend verfolgt wird. Die zur kontinuierlichen Überprüfung
des Stärkeabbaus aus dem Maischebehälter abgezweigten
Teilmengen sind dabei so gering, daß sie insgesamt gese
hen mengenmäßig nicht ins Gewicht fallen und im Anschluß
an die Überprüfung der Sudcharge verworfen werden können.
Damit während des Meßvorganges eine weitere Verzuckerung
unterbleibt, wird die Temperatur der miteinander ver
mischten Reaktionspartner (Maische und Jodlösung) auf ei
ne konstante Untersuchungstemperatur abgesenkt, die kei
nen weiteren Stärkeabbau zuläßt. Die Einstellung der vor
genannten Untersuchungstemperatur kann entweder durch
Wärmeabfuhr aus der durch die Reaktionspartner gebildeten
Mischphase oder durch Beimischung von Wasser zur Misch
phase eingestellt werden.
Falls sich herausstellt, daß bestimmte feste oder kol
loidale Trubbestandteile in der Maische, die den Stärke
abbau kennzeichnende Messung der Extinktion stören, wird
nach einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens ge
mäß der Erfindung eine Klärung der Mischphase durch defi
nierte Abtrennung dieser Trubbestandteile durchgeführt.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
eine erste Anordnung vorgeschlagen, in der eine Proben
leitung, die aus dem Maischebehälter herausgeführt ist,
mit einer ersten Entleerungsleitung, die zu einem ersten
Vorratsbehälter für die Jodlösung führt, in einer mit ei
ner Kühleinrichtung ausgestatteten Mischeinrichtung zu
sammengeführt werden. Damit die kontinuierlich zu kon
trollierende Maische und die Jodlösung in dem durch die
Nachweismethode vorgeschriebenen Mengenverhältnis mit
einander gemischt werden können, sind in den zugeordneten
Leitungen Fördereinrichtungen vorgesehen, die die hierzu
notwendige Fördercharakteristik aufweisen. Die Untersu
chungstemperatur der Mischphase wird hierbei durch Wär
meabfuhr in der temperaturgesteuerten Kühleinrichtung
eingestellt.
Alternativ zur ersten Anordnung ist eine zweite Anordnung
vorgesehen, in der die Untersuchungstemperatur durch Bei
mischung von Wasser erfolgt, welches der Mischeinrichtung
aus einem zweiten Vorratsbehälter über die zugeordnete
zweite Entleerungsleitung und eine in ihr angeordnete
zweite Fördereinrichtung zugeführt wird.
Die auf konstante Untersuchungstemperatur eingestellte
Mischphase wird zur Bestimmung ihrer Extinktion einem Ab
schnitt innerhalb der Meßleitung zugeführt, dem eine mit
einer Signalverarbeitungseinrichtung wirkungsmäßig ver
bundene Signalerzeugungseinrichtung zugeordnet ist.
Die vorgenannte Signalerzeugungseinrichtung weist nach
einer vorteilhaften Ausführungsform der Anordnung gemäß
der Erfindung jeweils eine Strahlungsenergiequelle und
einen Strahlungsenergiedetektor auf, die beide außerhalb
des optischen transparenten Abschnittes angeordnet sind
und wobei die Strahlungsenergiequelle zur Bestrahlung des
Abschnittes und der strömenden Mischphase betreibbar ist,
während der Strahlungsenergiedetektor zur Erfassung der
Strahlungsenergie, die aus der Strahlungsenergiequelle
durch den optisch transparenten Abschnitt hindurchgelangt
ist, betreibbar ist. Die von der Strahlungsenergiequelle
ausgesandte Strahlung wird auf dem Weg durch die strö
mende Mischphase aufgrund der verwendeten Meßwellenlänge
und aufgrund der Absorptionseigenschaften der Mischphase
eine Schwächung erfahren. Der Strahlungsenergiedetektor
gibt ein die erfaßte Strahlungsenergie kennzeichnendes
Signal aus und leitet es an die Signalverarbeitungsein
richtung weiter, welche aus diesem Ausgabesignal in Rela
tion zur in die Mischphase eingestrahlten Strahlungsener
gie die Extinktion der Mischphase und deren daraus resul
tierende Konzentration an Stärke ermittelt.
Es ist vorgesehen, die Extinktion der Mischphase bzw.
deren daraus resultierende Konzentration an Stärke
und/oder deren Grad der Verzuckerung über eine Ausgabe
einrichtung anzuzeigen und/oder auszulesen.
Darüber hinaus erlaubt die Anordnung gemäß einer weiteren
Ausgestaltung die Ausgabe von Signalen zur Steuerung des
Maischprozesses in Abhängigkeit von der ermittelten
Extinktion der Mischphase.
Die verschiedenen Stärkefraktionen haben ihr Absorptions
maximum zwischen 530 und 570 nm (Amylopektin) und zwi
schen 620 und 640 nm (Amylose). Da jedoch sämtliche Ab
baustufen der Stärke erfaßt werden sollen, ist vorge
sehen, das gesamte auftretende Farbspektrum der Reak
tionsfarben hinsichtlich ihrer sich darbietenden Farb
extinktion durch Bereitstellung der hierzu notwendigen
Meßwellenlängen durchzumessen.
Es hat sich daher als zweckmäßig herausgestellt, wie dies
eine weitere Anordnung gemäß der Erfindung vorsieht, die
Strahlungsenergiequelle mit einer Wellenlänge zwischen
400 und 700 nm zu betreiben.
Wird, wie dies eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung
der Anordnung nach der Erfindung vorsieht, die Strah
lungsenergiequelle mit Sendedioden bestückt, die eine
Strahlung im mittleren und fernen Infrarotbereich aus
senden (1000 bis 3000 nm), dann ist es hierdurch mög
lich, die Anteile der Zuckerkomponenten in der Maische zu
erfassen.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die Anordnung zu sei
ner Durchführung eignen sich in besonders vorteilhafter
Weise zur Überprüfung der Maischarbeit bei der Bierher
stellung.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die Anordnung zu sei
ner Durchführung werden anhand von Ausführungsbeispielen
nachfolgend erläutert.
Es zeigen
Fig. 1
in schematischer Darstellung eine erste Ausgestaltung der
Anordnung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens, wobei die Untersuchungstemperatur der Mischphase
durch Wärmeabfuhr über eine temperaturgesteuerte Kühlung
am Mischbehälter eingestellt wird und
Fig. 2
eine gegenüber der Anordnung gemäß Fig. 1 im Bereich der
Mischeinrichtung abgewandelte Ausführungsform, wobei die
Untersuchungstemperatur durch Beimischung von Wasser aus
einem zweiten Vorratsbehälter eingestellt wird.
Die hinsichtliche Quantifizierung der Stärke zu über
prüfende Maische 2 (Fig. 1) befindet sich in einem Mai
schebehälter 1; sie wird über eine Rühreinrichtung 1a um
gewälzt. Aus dem Maischebehälter 1 ist eine über eine er
ste Absperreinrichtung 1c absperrbare Probenleitung 1d
herausgeführt. Vor dem Eintritt in die Probenleitung 1d
befindet sich ein Grobsieb 1b, welches beim Abziehen der
verflüssigten Maische zunächst die groben Bestandteile,
wie Spelzen, zurückhält. Die Probenleitung 1d mündet un
ter Zwischenschaltung einer ersten Fördereinrichtung 3,
z. B. einer Laborschlauchpumpe, in eine mit einer zweiten
Rühreinrichtung 5a ausgestattete Mischeinrichtung 5. Ein
erstes Vorratsgefäß 4 für die Jodlösung ist über eine mit
einer zweiten Absperreinrichtung 4b versehene erste Ent
leerungsleitung 4d mit der Mischeinrichtung 5 unter Zwi
schenschaltung einer zweiten Fördereinrichtung 3a ver
bunden. Die Mischeinrichtung 5 verfügt über eine tempe
raturgesteuerte Kühleinrichtung 5b, deren Kühlmittel über
eine Auffangeinrichtung 5c entsorgt wird.
Aus der Mischeinrichtung 5 ist eine Meßleitung 9a heraus
geführt, in der ein optisch transparenter Abschnitt 9
vorgesehen ist, dem eine mit einer Signalverarbei
tungseinrichtung 10 wirkungsmäßig verbundene Signaler
zeugungseinrichtung 8a, 8b zugeordnet ist. Vor dem optisch
transparenten Abschnitt 9 ist die Meßleitung 9a über ei
nen Filter 7 geführt. Die Singalerzeugungseinrichtung
8a, 8b weist auf der einen Seite des optisch transparenten
Abschnittes 9 eine Strahlungsenergiequelle 8a und auf der
gegenüberliegenden Seite einen Strahlungsenergiedetektor
8b auf.
Die Wirkverbindung zwischen der Strahlungsenergiequelle
8a einerseits und dem -detektor 8b andererseits mit der
Signalverarbeitungseinrichtung 10 ist jeweils über eine
Leitung 10a für die Signalübertragung sichergestellt. An
die Signalverarbeitungseinrichtung 10 ist eine Ausgabe
einrichtung 11 angeschlossen. Die Meßleitung 9a mündet
hinter dem optisch transparenten Abschnitt 9 in ein Auf
fanggefäß 12 ein.
Die Wirkungsweise der Anordnung zur Durchführung des er
findungsgemäßen Verfahrens läßt sich wie folgt be
schreiben: Der zu kontrollierenden Maische 2 im Maische
behälter 1 wird über die Probenleitung 1d mit Hilfe der
ersten Fördereinrichtung 3 ein definierter Volumenstrom
kontinuierlich entnommen und in die Mischeinrichtung 5
überführt. Die zweite Fördereinrichtung 3a fördert aus
dem ersten Vorratsgefäß 4 über die erste Entleerungslei
tung 4d die für die Jod-Stärke-Reaktion erforderliche
Jodlösung in die Mischeinrichtung 5. Die Förderleistungen
der ersten und der zweiten Fördereinrichtung 3 bzw. 3a
sind so aufeinander abgestimmt, daß dem Maische-Volumen
strom die Jodlösung in dem erforderlichen festen Verhält
nis kontinuierlich zugeführt werden kann. Die beiden
Reaktionspartner, die Maische und die Jodlösung, werden
in der Mischeinrichtung 5 innig miteinander vermischt.
wobei über die Kühleinrichtung 5b ihre Temperatur auf ei
ne konstante Untersuchungstemperatur abgesenkt wird, die
keinen weiteren Stärkeabau zuläßt.
Falls die aus den beiden Reaktionspartnern bestehende
Mischphase Trubbestandteile enthält, die die Bestimmung
der Extinktion der Mischphase beeinflussen würden, er
folgt durch den mit definierter Porengröße ausgestatteten
Filter 7 eine Klärung der Mischphase von diesen Trubbe
standteilen. Durch diese Maßnahme wird die Resttrübung
infolge fester oder kolloidaler Trubbestandteile so weit
vermindert, daß die durch die Resttrübung bedingte Ex
tinktion das Meßergebnis der Farbextinktion unwesentlich
oder nur innerhalb des tolerierbaren Meßfehlers be
einflußt.
Die Quantifizierung der Stärke erfolgt durch Messung der
Extinktion der den optisch transparenten Abschnitt 9
durchströmenden Mischphase. Hierzu ist vorgesehen, daß
die Strahlungsenergiequelle 8a den optisch transparenten
Abschnitt 9 und die darin strömende Mischphase einerseits
bestrahlt, und daß der Strahlungsenergiedetektor 8b an
dererseits die Strahlungsenergie, die aus der Strahlungs
energiequelle 8a durch den optisch transparenten Ab
schnitt 9 hindurchgelangt, erfaßt.
Der Strahlungsenergiedetektor 8b gibt ein die erfaßte
Strahlungsenergie kennzeichnendes Signal E aus, welches
über die Leitung 10a an die Signalverarbeitungsein
richtung 10 übermittelt wird. Letztere ermittelt aus dem
Ausgabesignal E die Extinktion der Mischphase und deren
daraus resultierende Konzentration an Stärke. Die Extink
tion der Mischphase bzw. deren Konzentration an Stärke
und/oder deren Grad der Verzuckerung kann über die Aus
gabeeinrichtung 11 angezeigt und/oder ausgelesen werden.
Darüber hinaus ist vorgesehen, daß die Signalverarbei
tungseinrichtung 10 in Abhängigkeit von der ermittelten
Extinktion der Mischphase Signale zur Steuerung des Mai
scheprozesses liefert. Zur Quantifizierung der Stärke
weist die Strahlungsenergiequelle vorzugsweise eine Wel
lenlänge zwischen 400 und 700 nm auf. Zur Erfassung der
Anteile der Zuckerkomponenten in der Maische sollte die
verwendete Strahlungsenergie vorzugsweise eine Wellen
länge zwischen 1000 und 3000 nm aufweisen.
Im Unterschied zur Anordnung gemäß Fig. 1 weist die An
ordnung gemäß Fig. 2 ein zweites Vorratsgefäß 4a für die
Bevorratung von Wasser auf, wobei das Wasser der Maische
und der Jodlösung über eine durch eine dritte Absperr
einrichtung 4c absperrbare zweite Entleerungsleitung 4e
unter Zwischenschaltung einer dritten Fördereinrichtung
3b in einer Mischeinrichtung 6 zugeführt wird. Durch die
Beimischung von Wasser in einem festen Verhältnis zu den
Volumenströmen der Reaktionspartner mittels der dritten
Fördereinrichtung 3b kann eine konstante Untersuchungs
temperatur der Mischphase eingestellt werden,
da die Ausgangstemperatur der miteinander zu mischenden
Komponenten bekannt und über die Dauer des Meßvorganges
näherungsweise unveränderlich ist. Die Förderleistungen
der ersten, zweiten und der dritten Fördereinrichtung (3,
3a , 3b) sind daher unter Zugrundelegung der Ausgangs
temperaturen der miteinander zu mischenden Komponenten
und darüber hinaus in Abhängigkeit vom notwendigen Men
genverhältnis zwischen den Reaktionspartnern (Maische und
Jodlösung) aufeinander abzustimmen.
Die Anordnung gemäß Fig. 2 entspricht in ihren übrigen
Teilen, die vorstehend nicht erläutert wurden, den ent
sprechenden Teilen der Anordnung gemäß Fig. 1. Die Wir
kungsweise der nicht erläuterten Teile der Anordnung ge
mäß Fig. 2 ergibt sich aus der Beschreibung zu Fig. 1.
Claims (10)
1. Verfahren zur Überprüfung des Stärkeabbaues und der
Verzuckerung von Maische, insbesondere bei der Bier
herstellung unter Anwendung der Nachweismethode von
Colin und Claubry (Jod-Stärke-Reaktion), wobei der zu
überprüfenden Maische definierte Teilvolumina ent
nommen (erster Reaktionspartner) und diesen jeweils
in einem festen Verhältnis eine Jod-Lösung (zweiter
Reaktionspartner) beigemischt wird,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß die beiden Reaktionspartner als kontinuierliche Volumenströme bereitgestellt werden,
- - daß die Temperatur der miteinander vermischten Re aktionspartner (Mischphase) auf eine konstante Un tersuchungstemperatur abgesenkt wird, die keinen weiteren Stärkeabbau zuläßt,
- - und daß die Quantifizierung der Stärke durch kon tinuierliche Messungen in der strömenden Mischphase erfolgt, und zwar durch Anwendung eines spektralfo tometrischen Meßverfahrens zur Bestimmung der Ex tinktion der Mischphase.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mischphase vor der Bestimmung ihrer Extink
tion durch definierte Abtrennung von Trubbestandtei
len geklärt wird.
3. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach An
spruch 1 oder 2, mit einer aus einem Maischebehälter
(1) herausgeführten Probenleitung (1d), dadurch
gekennzeichnet,
- - daß in der Probenleitung (1d) eine erste Förderein richtung (3) vorgesehen ist,
- - daß ein erstes Vorratsgefäß (4) für die Jodlösung vorgesehen ist,
- - daß die Probenleitung (1d) und eine an das erste Vorratsgefäß (4) unter Zwischenschaltung einer zweiten Fördereinrichtung (3a) angeschlossene erste Entleerungsleitung (4d) in einer mit einer Kühl einrichtung (5b) ausgestatteten Mischeinrichtung (5) zusammengeführt sind,
- - daß die Fördereinrichtungen (3; 3a) kontinuierlich fördern, und
- - daß eine der Mischeinrichtung (5) nachgeordnete Meßleitung (9a) einen Abschnitt (9) aufweist, dem eine mit einer Signalverarbeitungseinrichtung (10) wirkungsmäßig verbundene Signalerzeugungseinrich tung (8a, 8b) zugeordnet ist.
4. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach An
spruch 1 oder 2, mit einer aus einem Maischebehälter
(1) herausgeführten Probenleitung (1d), dadurch
gekennzeichnet,
- - daß in der Probenleitung (1d) eine erste Förderein richtung (3) vorgesehen ist,
- - daß ein erstes Vorratsgefäß (4) für die Jodlösung und ein zweites Vorratsgefäß (4a) für Wasser vorgesehen sind,
- - daß die Probenleitung (1d) eine an das erste Vor ratsgefäß (4) unter Zwischenschaltung einer zweiten Fördereinrichtung (3a) angeschlossene erste Ent leerungsleitung (4d) und eine an das zweite Vor ratsgefäß (4a) unter Zwischenschaltung einer drit ten Fördereinrichtung (3b) angeschlossene zweite Entleerungsleitung (4e) in einer Mischeinrichtung (6) zusammengeführt sind,
- - daß die Fördereinrichtungen (3; 3a; 3b) kontinuier lich fördern, und
- - daß eine der Mischeinrichtung (6) nachgeordnete Meßleitung (9a) einen Abschnitt (9) aufweist, dem eine mit einer Signalverarbeitungseinrichtung (10) wirkungsmäßig verbundene Signalerzeugungseinrich tung (8a, 8b) zugeordnet ist.
5. Anordnung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet
- - daß die Signalerzeugungseinrichtung (8a, 8b) jeweils eine Strahlungsenergiequelle (8a) und einen Strah lungsenergiedetektor (8b) aufweist,
- - daß die Strahlungsenergiequelle (8a) außerhalb des optisch transparenten Abschnittes (9) angeordnet und zur Bestrahlung des Abschnittes und der strö menden Mischphase betreibbar ist,
- - daß der Strahlungsenergiedetektor (8b) außerhalb des optisch transparenten Abschnittes (9) ange ordnet und zur Erfassung der Strahlungsenergie, die aus der Strahlungsenergiequelle (8a) durch den op tisch transparenten Abschnitt (9) hindurchgelangt ist, betreibbar ist,
- - daß der Strahlungsenergiedetektor (8b) ein die er faßte Strahlungsenergie kennzeichnendes Signal (E) ausgibt, und
- - daß die Signalverarbeitungseinrichtung (10) aus dem Ausgabesignal (E) die Extinktion der Mischphase und deren daraus resultierende Konzentration an Stärke ermittelt.
6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Extinktion der Mischphase bzw. deren daraus
resultierende Konzentration an Stärke und/oder deren
Grad der Verzuckerung über eine Ausgabeeinrichtung
(11) angezeigt und/oder ausgelesen werden bzw. wird.
7. Anordnung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Signalverarbeitungseinrich
tung (10) in Abhängigkeit von der ermittelten Extink
tion der Mischphase Signale zur Steuerung des Mai
scheprozesses liefert.
8. Anordnung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die verwendete Strahlungsenergie
eine Wellenlänge zwischen 400 und 700 nm aufweist.
9. Anordnung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die verwendete Strahlungsenergie
eine Wellenlänge zwischen 1000 und 3000 nm aufweist.
10. Verwendung des Verfahrens und der Anordnung zu seiner
Durchführung nach einem der vorstehenden Ansprüche
mit Ausnahme des Anspruchs 8 unter Verwendung eines
Infrarotstrahlungsbereichs von 1000 bis 3000 nm zur
Erfassung der Anteile der Zuckerkomponenten in der
Maische.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904002108 DE4002108A1 (de) | 1990-01-25 | 1990-01-25 | Verfahren und anordnung zur ueberpruefung des staerkeabbaus und der verzuckerung von maische |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DE19904002108 DE4002108A1 (de) | 1990-01-25 | 1990-01-25 | Verfahren und anordnung zur ueberpruefung des staerkeabbaus und der verzuckerung von maische |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4002108A1 DE4002108A1 (de) | 1991-08-01 |
DE4002108C2 true DE4002108C2 (de) | 1993-09-23 |
Family
ID=6398738
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19904002108 Granted DE4002108A1 (de) | 1990-01-25 | 1990-01-25 | Verfahren und anordnung zur ueberpruefung des staerkeabbaus und der verzuckerung von maische |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
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