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Künstlicher Zahn. Die Erfindung betrifft eine Neuerung an künstlichen
Zähnen zu dem Zwecke, gewisse Mängel und Nachteile der auch als Facetten bezeichneten
Kunstzähne zu beseitigen, die an einer Platte, Brücke o. dgl. befestigt werden,
welcher an gesunden, natürlichen Zähnen oder auch auf der Mundschleimhaut fester
Halt gegeben wird.
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Die schwierigste Aufgabe beim künstlichen Zahnersatz liegt in der
Verhütung oder Behebung der einer Zahnextraktion folgenden Atrophie oder Absorption
des weichen Gaumens. Sie ist namentlich in der hinteren Mundregion schwierig zu
behandeln. Man pflegt eine Brücke über die Zahnlücke zu legen und daran die Atrappen
zu befestigen, die erheblich länger als die Kronen der natürlichen Zähne sind, welche
die Atrappen ersetzen sollen, indem durch diese unnatürliche Länge der Atrappen
oder Dummies ein Ausgleich für die Resorption erhalten wird. Offenbar werden damit
die Gleichrichtung, die Kontinuität und die Gingivallinien der Zähne unterbrochen,
der Ersatz ist unschön und wegen der andauernden Resorption, die den Grad des Richtungsfehlers
und der Kontinuitätsstörung ändert, für die Dauer ungeeignet. Dazu kommt dann noch
die Grube im Gaumen als Folge des ausgezogenen Zahnes, in der Speisereste sich zwischen
Gaumen und künstlichem Zahn
sammeln und gesundheitsschädlich wirken
können.
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Der den Gegenstand der Erfindung bildende, auswechselbare Porzellanzahn
ist für Platten-und Brückenarbeit o. dgl. bestimmt und besteht aus einem einen Wurzelteil
und eine Krone besitzenden, einheitlichen Körper, der ein kurzes Stück in die Alveole
eingesenkt werden kann. Infolge der flachen Einbettung der Wurzel in die Alveole
wird der Schwund des Zahnfleisches durch Absorption verhütet, die Reizung der Schleirnhaut
gemindert und das weiche Gaumengewebe in normaler Verfassung gehalten. Der Wurzelteil
des Kunstzahnes hat etwa nur ein Drittel der Länge der natürlichen Zahnwurzel. Durch
die Beseitigung der atrophischen Erscheinungen werden die obenerwähnten Übelstände
der bisherigen Technik behoben.
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Weiter ist in dem neuen Zahn ein von zwei ebenen Flächen begrenzter
Ausschnitt vorgesehen. Die eine dieser Flächen liegt schrälg zur Längsachse des
Zahne3 und besitzt eine Bohrung oder ein Loch mit einem Schlitz. Der Ausschnitt
dient zur Aufnahme eines Einsatzes. 0
Man hat bereits vorgeschlagen, künstliche
Zähne in die Alveole einzupflanzen. Diese Implantation hat mit dem vorliegenden
neuen Zahn mit kurzer Wurzel nichts zu tun, denn beim Implantieren verwendet man
Zähne mit einer langen Wurzel, die tief in die Alveole eingetrieben wird, um darin
einzuheilen und sich mit dem Kieferknochen zu verbinden, so daß der Zahn lediglich
vom Kiefer in seiner Stellung gehalten wird und mechanische Befestigungsmittel wie
Platten und Brücken, ganz in Fortfall kommen. Dabei kann man auch zweiteilige Zähne
benutzen und die Krone mittels Zapfen und Rippe in einem Loch und Schlitz des Wurzelteils
verankcrn. Diese Art der Verbindung ist auch bei Porzellanfacetten für Brückenarbeit
bekannt.
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Auf der Zeichnung ist der neue Zahn in einer Ausführungsform beispielsweise
dargestellt. Es sind Abb. i: eine Seitenansicht des Zahnes mit dem Ausschnitt, Abb.
2 eine Seitenansicht, Abb. 3 eine schaubildliche Ansicht des Zahnes nach
Abb. i, Abb- 4 eine gleiche Ansicht der Verbindungsplatte mit der Büchse und einer
angelöteten oder gegossenen Füllung oder Einlage, Abb. 5 eine Seitenansicht
des Zahnes im fertigen oder geschlossenen Zustande.
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Der Kronenteil i des Zahnes besteht wie auch der mit ihm ein Stück
bildende Wurzelteil 3 aus Porzellan. Die labiale oder bukale Seite ist mit
:z bezeichnet. Auf der Lingualseite ist ein von den Flächen 4 und 5 begrenzter
Ausschnitt vorgesehen. Die Flächen schneiden sich zweckmäßig in rechtem oder äuch
in einem stumpfen Winkel. Die Fläche 4 liegt schräg von oben zur Längsachse des
Zahnes oder, in anderen Worten, in einem spitzen Winkel zur Ebene der Kronenfläche.
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Aus der Fläche 4 geht in der Richtung zur Kronenfläche 8 eine
Bohrung 6 in den Zahn und daneben ein Schlitz 7. Die Bohrung verläuft
rechtwinklig zur Ebene 4. Im Längsschnitt zeigt der Schlitz Dreiecksform. Die eine
Seite dieses Dreiecks liegt senkrecht zur Zahnachse oder parallel zur Kronenebene,
eine andere fällt mit der Fläche 4 zusammen und die dritte liegt parallel zur Achse
der Bohrung 6. Die Ecke 9 des Dreiecks liegt in einem erheblichen
Abstande vom äußeren Ende der Fläche 4 entfernt, die Ecke io kurz vor dem Boden
der Bohrung 6. Der Schlitz 7 steht in ganzer Länge mit der breiteren
Bohrung 6
in Verbindung.
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Die metallene Befestigungsplatte besteht aus einem mit dem ebenen
Zapfen Blech 12 ii, befestigt auf dem sind. die Rippe Eine an- i. gelötete oder
gegossene Füllung oder Einlage 14 in einer metallenen Büchse vervollständigt dieses
Gebilde zu einem Einsatz, der genau in den Ausschnitt des Porzellanzahnes paßt und
darin sicher befestigt wird. Die Metallbüchse dient zum Verbinden des Zahnes mit
einer Brücke oder einem andersartigenTräger.