DE3943362C2 - Bipolare Elektrolysezelle - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine bipolare Elektrolysezelle zur
elektrolytischen Erzeugung von Wasserstoff und Sauerstoff
mit hohem Wirkungsgrad durch hohe Prozeßtemperatur, mit
hohen Prozeßdruck durch nickelplattierte Stahlflansche und
hohe Raum-Zeit-Ausbeute durch hohe Stromdichte.
Spiegelbildlich angeordnete Mittelbleche aus Nickel mit
ringförmigem Rand zur Elektrodenabstützung und als Korro
sionsschutz der Zellenrahmen aus Stahl, durch das Mittel
blech flexibel an die Elektroden gepreßte Kontakte, ein
Zellenrahmen aus Stahl zur Aufnahme des hohen Prozeßdrucks
von zwei bipolaren Elektrolysezellen und ringförmige,
stirnseitig an den Kanalelementen angeordnete Elektrolytzu-
und Gasableitkanäle zur Begrenzung der Nebenströme bei
hoher Stromdichte sollen einen geringen apparativen Aufwand
ermöglichen.
Nach DE 36 03 254 A1 ist eine Elektrolysezelleneinheit be
kannt, die keramische Diapraghmen ohne mechanische Bean
spruchung einsetzen kann, korrosionsbeständig ist, Strom
dichten um 10 000 A/m², Betriebstemperaturen bis etwa 120°C
und/oder Betriebsdrücke bis 6 bar zuläßt, bei Strom
dichten um 10 000 A/m² eine Zellenspannung von 1,8 bis 1,9 V
ermöglichen soll und das Gewicht pro Gaseinheitsleistung
und den Kapitalbedarf pro kW Leistung gegenüber bekannten
Elektrolyseuren verbessert.
Bei einer ersten Ausführungsform dieser Elektrolyse
zelleneinheit bilden die Elektroden selbst die Rahmen der
bipolaren Kammern. Beide Elektroden müssen im Randbereich
des Zellenrahmens ungelocht sein und im gesamten Randbe
reich mit dem Mittelblech gas- und elektrolytdicht ge
schweißt sein. Der Prozeßdruck dieser Elektrolysezellen
einheit beträgt max. 6 bar, weil die Randbereiche der Elek
troden den Innendruck der Elektrolysezelleneinheit auf das
Mittelblech übertragen müssen. Für die mechanische Festig
keit und elektrische Leitfähigkeit sollten die Elektroden
möglichst 1 mm oder stärker sein. Das hat aber neben höhe
ren Kosten den prozeßtechnischen Nachteil, daß die Ablösung
der Gasblasen und die Neubildung in der Perforation behin
dert wird. Die prozeßtechnisch optimale Stärke der Elek
troden beträgt 0,2 bis 0,4 mm.
Die Kanalelemente dieser Elektrolysezelleneinheit müssen
unter Druck aufeinander liegen, damit eine Gasdiffusion von
der Wasserstoffseite zur Sauerstoffseite und umgekehrt
vermieden wird. Die Querkanäle der Kanalelemente für die
Zuführung von Elektrolyt aus den Kanalelementen in die
Zellen und die Abführung der Gase aus den Zellen in die
Kanalelemente sind als Bohrungen ausgebildet. Die Länge
dieser Bohrungen ist auf die Wandstärke der Kanalelemente
begrenzt und verursacht insbesondere im Bereich der Elek
trolytkanäle große Nebenströme.
Die Sicken zur Stromübertragung von der Anode über das
Mittelblech zur Kathode sind gegeneinander versetzt ange
ordnet und belasten die Elektroden und das Diaphragma. Um
hohe Übergangswiderstände zu vermeiden, müssen die Elek
troden im Bereich der Sicken miteinander verschweißt
sein.
Die DE 31 01 120 A1 beschreibt einen Wasserelektrolyseur der
Filterpressenbauart mit zweiteiligen Kanalelementen. Ein
Kanalelement besteht aus Metall und wird mit dem Mittel
blech verschweißt. Ein zweites Kanalelement besteht aus
Kunststoff, um die Nebenströme zu begrenzen und weist Boh
rungen für die Elektrolytzufuhr und Gasableitung auf. Die
Länge dieser Bohrungen ist auf die Wandstärke der Kunst
stoff-Kanalelemente begrenzt.
Die EP 02 12 240 A1 beschreibt Elektrolysezellen mit Zellen
rahmen aus Kunststoff. Die Elektrolyt- und Gaskanäle sind
im Zellenrahmen integriert. Die Querkanäle von den Elek
trolyt- und Gaskanälen zu den Zellen sind stirnseitig im
Zellenrahmen angeordnet. Die Zellenrahmen aus Kunststoff
müssen den Prozeßdruck der Zellen und die Flächenpressung
zur Abdichtung aufnehmen.
Das Material der Zellenrahmen begrenzt sowohl die Prozeß
temperatur als auch den Prozeßdruck. Die Gas- und Elek
rolytkanäle im druckbeanspruchten Teil der Zellenrahmen
müssen durch eine wesentlich größere Wandstärke der
Zellenrahmen ausgeglichen werden. Die Querkanäle liegen im
Randbereich der Zellenrahmen, der dem Prozeßdruck der
Zellen ausgesetzt ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Energie-
Verbrauch durch Erhöhung der Betriebstemperatur zu senken,
die Gase mit Verbrauchs- oder Speicherdruck ohne nachträg
liche Verdichtung zu erzeugen und die Raum-Zeit-Ausbeute
durch hohe Stromdichte zu verbessern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine bipolare
Elektrolysezelle mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst.
Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung ist in der Fig.
1 dargestellt, die eine Schnittansicht von 6 bipolaren
Elektrolysezellen mit allen Zellenkomponenten sowie auf der
rechten Seite ein Mittelblech mit den Elektroden und links
eine komplette Zelle in einer auseinandergezogenen Dar
stellung zeigt.
Die hohe Temperatur erfordert große Korrosionsbeständig
keit, der hohe Druck große Festigkeit und die hohe Strom
dichte lange Gas- und Elektrolytquerkanäle, große An
pressung der Stromkontakte an die Elektroden, große Leit
fähigkeit des Mittelblechs und gleichmäßige Stromver
teilung.
Das Mittelblech (106) und die Elektroden (108, 109) sind
aus Nickel, das hohe Leitfähigkeit und große Korrosions
beständigkeit besitzt. Der Druckrahmen (111) ist aus Stahl
mit großer Streckgrenze und die Kanalelemente (101, 103)
aus isostatisch gepreßtem PTFE mit geringen Kaltfließeigen
schaften oder thermoplastisch gespritztem Polysulfon (PSU).
Der Druckrahmen (111) ist PTFE oder PSU beschichtet. Diese
Beschichtung verhindert einen Kurzschluß über die Mittel
bleche (106) und wirkt gleichzeitig als Korrosionsschutz.
Das Mittelblech ist im Randbereich (107) nach zwei Seiten
ringförmig geprägt. Dieser Randbereich stützt beide Elek
troden (108, 109), überträgt den Strom vom Mittelblech auf
die Elektroden und wirkt als Nickelplattierung für den
Druckrahmen.
Die spiegelbildliche Anordnung der Mittelbleche (106)
ermöglicht einen Druckrahmen (111) und eine Rahmendichtung
(114) für jeweils zwei bipolare Elektrolysezellen. Der
Druckrahmen nimmt den Prozeßdruck der Zellen und die
Flächenpressung der Dichtung (114) auf.
Die PTFE-Dichtung (114) mit gereckter Faserstruktur dichtet
die Zellen nach außen und gleicht Fertigungstoleranzen aus.
Der Prozeßdruck kann über die Wandstärke des Druckrahmens
(111) in einem großen Bereich dem Verbrauchs- oder Speicher
druck der Gase angepaßt werden. Der Rücksprung (115) des
Druckrahmens (111) ermöglicht die Einspannung von Diaphrag
men (110) unterschiedlicher Dicke ohne mechanische
Belastung.
Die Elektroden (108, 109) werden im Randbereich (107) durch
die Dichtung (114) gegen das Mittelblech (106) gepreßt. Der
Preßdruck kann über die Stärke der Dichtung dem Prozeßdruck
und der Stomdichte angepaßt werden. Die Spannvorrichtung
zur Erzeugung des Preßdrucks ist Stand der Technik und
nicht dargestellt.
Bei hoher Stromdichte können die Elektroden (108, 109) im
Randbereich (107) für eine verlustlose Stromübertragung von
der Anode über das Mittelblech zur Kathode auch geschweißt
werden.
Im Innenbereich der Zellen erfolgt der Stromübergang durch
geprägte Kontakte (105) im Mittelblech (106). Die Kontakte
(105) sind vom Mittelblech zu den beiden Elektroden gerich
tet und federnd an diese gepreßt, die Federkraft wird vom
Mittelblech aufgebracht. Die Kontakte sind auf der dem
Diaphragma (110) zugewandten Seite gegenüberliegend
angeordnet, so daß die Elektroden und das Diaphragma nicht
belastet werden.
Fig. 2 zeigt die Anordnung und Lage der Gas- und Elek
trolytkanalelemente (201, 203) und der Kontakte (205) für
die Stromübertragung.
Erfolgt die Elektrolytzuführung aus dem rechten Elektro
lytkanal (201) durch den Ringkanal (202) und die Gasab
leitung über zwei Ringkanäle (204) in den linken Gaskanal
(203), entsteht eine gerichtete Strömung von der Elek
trolytzuführung zur Gasableitung durch die diagonal aus
geführten Kontakte.
Der Ringkanal (202) vermindert den Nebenstrom durch die
größere Länge gegenüber einer Bohrung in der Wandung des
Elektrolytkanalelements (201). Für die Gasableitung sind
wegen des größeren Gasvolumens zwei Ringkanäle (204)
vorgesehen.
Der Zellenrand (107) und die sickenförmige Prägung der
Kontakte (105) bewirken eine Versteifung des Mittelblechs
(106). Die um 90° versetzte Richtung der Kontakte bewirkt
einen großen Anpreßdruck des Mittelblechs an die Elektroden
(108, 109).
In einer ersten Zelle sind dem Diaphragma (110) zugewandt
kurze Kontakte in gleicher diagonaler Richtung und Lage
zueinander und ergeben einen linienförmigen Stromübergang
vom Mittelblech auf die Elektroden. In der jeweils nächsten
Zelle bilden lange Kontakte einen linienförmigen Stromüber
gang.
Die Aufteilung der Kontakte in zwei Kurze und einen Langen
ergibt gleichlange Stromwege im Mittelblech und eine gleich
mäßige Stromverteilung in den Elektroden. Das Mittelblech
(106) unterliegt keiner prozeßbedingten Begrenzung der
Dicke und kann in bezug auf die Kosten, elektrische
Verluste, Anpreßkraft, Herstellungs- und Bezugsmöglich
keiten optimiert werden. Der Stromübergang erfordert keine
Schweißverbindung und die Elektroden können beim Nachlassen
der katalytischen Wirkung der Aktivierung reaktiviert werden.
Das Diaphragma (110) ist im Randbereich (107) und im einge
spannten Bereich der Kanalelemente (101, 103) durch PTFE-
Dichtpaste und/oder PTFE-Emulsion undurchlässig gegen Gas
diffusion und Elektrolytbenetzung, um in diesen Bereichen
die Gaserzeugung zu unterdrücken.
Die Kanalelemente (101, 103) sind gas- und elektrolyt
dicht mit einer Keramik-Dichtpaste oder einer Epoxidharz-
Gießmasse mit dem Mittelblech (106) lösbar verbunden.
Fig. 3 zeigt eine zweite Ausgestaltung der Erfindung.
Die Mittelbleche (306) dieser bipolaren Elektrolysezellen
sind nicht spiegelbildlich angeordnet. Die Elektroden (308,
309) sind bis zum äußeren Durchmesser des Druckrahmens
(311) durchgezogen und erhalten ungelochte Ränder (316).
Die ungelochten Ränder der Elektroden sind mit dem Mittel
blech gas- und elektrolytdicht geschweißt. Diese Ausführung
hat den Vorteil, daß der Druckrahmen (311) weder mit dem
Elektrolyten noch mit den Gasen benetzt wird und eine PTFE-
Beschichtung zur Isolation der Druckrahmen nicht notwendig
ist. Für eine bipolare Elektrolysezelle ist ein
Druckrahmen erforderlich, der durch die Schweißverbindung
der Elektroden mit dem Mittelblech unlösbar mit der Zelle
verbunden ist.
Werden die Elektroden (308, 309) nur bis zum äußeren Rand
der Mittelbleche geführt, ist der Druckrahmen nicht mit dem
Mittelblech verbunden, muß aber einen Korrosionsschutz
erhalten. Bei dieser Ausführung können die Elektroden einen
gelochten Rand erhalten.
Auch im Bereich der Kanalelemente (301, 303) sind die Elek
troden ungelocht und mit dem Mittelblech gas- und elek
trolytdicht geschweißt. Die Kanalelemente sind einteilig
ausgeführt. Die Ringkanäle (302, 304) werden vom Kopfteil
(314) und Fußteil (315) der Kanalelemente gebildet. Der
geschlossene Ringkanal entsteht durch den Zusammenbau eines
ersten Kanalelements mit dem nächsten Kanalelement.
Einteilige Kanalelemente (301) können auch für die
Ausführung nach Fig. 1 eingesetzt werden.
Claims (3)
1. Bipolare Elektrolysezelle mit einem Mittelblech zur
Trennung der Anoden- und Kathodenkammer, einem Diaphragma
zur Trennung der erzeugten Gase, Elektrolytzuführungs- und
Gasableitungskanäle, Elektroden zur Gaserzeugung, einem
Druckrahmen zur aufnahme des Prozeßdrucks und Dichtungen
zum sicheren Einschluß der Gase und des Elektrolyten,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Mittelblech (106) einen nach zwei Seiten ringförmig
geprägten Randbereich (107) aufweist, der den korrosions
beständigen Druckrahmen (111) bildet und die Elektroden (108,
109) abstützt, wobei zwei spiegelbildlich angeordnete Mittel
bleche von einem den Prozeßdruck aufnehmenden Druckrahmen
(111) eingefaßt sind.
2. Bipolare Elektrolysezelle nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Mittelblech (106) im Innenbereich der Elektrolysezelle
abwechselnd zu beiden Elektroden (108, 109) sickenförmig
geprägte elektrische Kontakte (105) aufweist, die
einander genau gegenüberliegen, so daß die elektrischen
Kontakte (105) flexibel vom Mittelblech (106) an die Elek
troden (108, 109) preßbar sind, daß die anordnung der Kontakte
(105) zur Anodenseite und Kathodenseite um 90° versetzt
ist, wodurch eine gerichtete Elektrolytströmung von
der Elektrolytzuführung (201) zur Gasableitung (203) resul
tiert, daß ein Kontakt kurz und ein Kontakt lang ist, wobei
zwei kurze Kontakte zusammen dieselbe Länge eines langen
Konaktes haben, um eine hohe gleichmäßige Stromübertragung
und gleichzeitig eine weitgehend homogene Elektrolytverteilung
und Diaphragmabenetzung zu ermöglichen.
3. Bipolare Elektrolsezelle nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß Kanalelemente (101, 103, 301, 303) für Elektrolyt und
Gas an der Stirnseite jeweils einen Ringkanal (102, 104)
aufweisen, der vom Kopfteil eines ersten Kanalelements und
vom Fußteil eines nächsten Kanalelements gebildet wird.
Priority Applications (1)
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DE3943362A DE3943362C2 (de) | 1989-12-30 | 1989-12-30 | Bipolare Elektrolysezelle |
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Publication Number | Publication Date |
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DE3943362A1 DE3943362A1 (de) | 1991-07-04 |
DE3943362C2 true DE3943362C2 (de) | 1993-11-11 |
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ID=6396629
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DE3943362A Expired - Fee Related DE3943362C2 (de) | 1989-12-30 | 1989-12-30 | Bipolare Elektrolysezelle |
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DE (1) | DE3943362C2 (de) |
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