DE3943346A1 - Vorrichtung zum messen der elektrischen leitfaehigkeit von fluessigkeiten - Google Patents
Vorrichtung zum messen der elektrischen leitfaehigkeit von fluessigkeitenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Messen der elek
trischen Leitfähigkeit von Flüssigkeiten mit einer Phasen
kompensationsschaltung für eine Wechselstrommessung.
Herkömmlich wird eine kleine Änderung in der elektrischen
Leitfähigkeit eines Elektrolyten, der eine große Leitfähig
keit hat, durch Anlegen einer Spannung an einen Hintergrund-
Kompensationswiderstand, die in der Größe gleich und in der
Polarität entgegengesetzt zu der Spannung ist, die an eine
Meßzelle mit dem Elektrolyten angelegt wird, und durch Ad
dieren des Ausgangsstromes aus dem Widerstand und des Aus
gangsstromes aus der Meßzelle gemessen.
Dieses Verfahren wird hauptsächlich zum Messen der elektri
schen Leitfähigkeit einer Probe durch Feststellen der Ände
rung der elektrischen Leitfähigkeit eines Lösungsmittels
(Elektrolyten) vor und nach der Zugabe der Probe verwendet.
Bei diesem Verfahren wird der Widerstandswert des Widerstan
des vor der Änderung der elektrischen Leitfähigkeit, also
vor der Zugabe der Probe, derart eingestellt, daß das Aus
gangssignal eines Addierers zu Null wird, so daß eine Ände
rung der elektrischen Leitfähigkeit eine proportionale Än
derung des Addierer-Ausgangssignales bewirkt.
Derartige Verfahren sind beispielsweise aus der JP-A-
61-1 78 457 (U) und der JP-A-62-1 67 456 bekannt.
Der JP-A-53-3 872 ist ein Verfahren zum Messen der elektri
schen Leitfähigkeit einer Lösung mittels einer Gleichspan
nung zu entnehmen, das mit vier Elektroden arbeitet. Dieses
Verfahren soll frei von Einflüssen durch die Oberflächenzu
stände der Elektroden und durch eine Polarisation sein, so
daß damit eine genaue Messung möglich ist. Dieses Verfahren
ist jedoch sowohl vom Prinzip als auch vom Aufbau her nicht
mit der hier beschriebenen Vorgehensweise zu vergleichen.
Die US-Anmeldung Nr. 4 20 479 vom 12. Oktober 1989 beschreibt
eine Vorrichtung zur Messung der elektrischen Leitfähigkeit,
bei der der oben erwähnte Widerstand automatisch eingestellt
wird.
Die bekannten Verfahren und die bekannten Vorrichtungen zur
Messung der elektrischen Leitfähigkeit mittels einer Wech
selspannung haben den Nachteil, daß die elektrostatische
Kapazität, die die Meßzelle aufgrund von Polaritationseffek
ten aufweist, nicht berücksichtigt wird. Die Meßzelle muß
als Schaltung aus Widerständen und Kondensatoren behandelt
werden und kann nicht als reiner Widerstand betrachtet wer
den, wie es beim Stand der Technik der Fall ist. Zwischen
der angelegten Spannung und dem Strom durch die Meßzelle
besteht nämlich wegen dieser Kapazitäten eine Phasendiffe
renz, wodurch auch eine Phasendifferenz zwischen dem durch
den Hintergrund-Kompensationswiderstand fließenden Strom und
dem durch die Meßzelle fließenden Strom hervorgerufen wird.
Das Ausgangssignal der Kompensationsschaltung kann daher
nicht durch einfaches Verstellen des Hintergrund-Kompen
sationswiderstandes auf Null gebracht werden.
Es ist möglich, das Ausgangssignal der Kompensationsschal
tung scheinbar dadurch auf Null zu bringen, daß ein Gleich
richter verwendet wird, der das Ausgangssignal der Kompen
sationsschaltung synchron zu der an die Meßzelle angelegten
Wechselspannung gleichrichtet. Der dadurch erhaltene Ab
gleich unterscheidet sich jedoch von dem Fall einer durch
die Subtraktion einer phasengleichen Sinuswelle erhaltenen
Null-Amplitude. Mit anderen Worten wird hier der Abgleich
dabei erhalten, wenn die Gleichspannungskomponente einer
Sinuswelle, die gegenüber der Synchron-Gleichrichtung um π/2
(90°) verschoben ist, auf Null fällt, wobei diese Sinuswelle
dadurch entsteht, daß zum Zellenstrom eine Sinuswelle mit
abweichender Phase addiert wird. Entsprechend verbleibt ein
großes Wechselspannungsignal, und wenn die verwendeten Si
gnalverstärker auf eine hohe Verstärkung eingestellt werden,
um eine Analyse mit hoher Empfindlichkeit zu erhalten, ent
steht in der Auswerteschaltung ein Sättigungsproblem. Da
rüberhinaus entsteht bei der Synchron-Gleichrichtung eines
großen Signales durch eine Variation der Phase dieses Si
gnals ein starkes Rauschen, so daß kein hoher Rauschabstand
erhalten werden kann.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zum
Messen der elektrischen Leitfähigkeit zu schaffen, bei der
der Hintergrund vollständig beseitigt werden kann und bei
der die elektrische Leitfähigkeit mit verschiedenen Elek
trolyten bestimmt werden kann.
Dabei soll die Auswerteschaltung auch dann nicht in die
Sättigung kommen, wennn das Signal aus der Meßzelle hoch
verstärkt wird, so daß die Vorrichtung für hochempfindliche
Analysen verwendet werden kann, bei denen in Elektrolyten
mit großer elektrischer Leitfähigkeit kleine Änderungen in
der Leitfähigkeit gemessen werden.
Auch soll mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ein hoher
Rauschabstand erhalten werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe enthält die erfindungsgemäße Vor
richtung zum Messen der elektrischen Leitfähigkeit eine
erste Generatorschaltung, die mit einer einen Elektrolyten
enthaltenden Zelle verbunden ist und eine vorbestimmte
konstante Wechselspannung erzeugt, die an der Zelle anliegt;
einen Synchron-Gleichrichter, der ebenfalls mit der Zelle
verbunden ist und ein durch die Zelle fließendes Wechsel
spannungssignal gleichrichtet; eine zweite Generatorschal
tung, die einen Kompensationsstrom zur Aufhebung eines
Hintergrundstromes durch die Zelle auf der Basis der Wech
selspannung erzeugt, wobei der Kompensationsstrom gegenüber
der Wechselspannung um π (180°) phasenverschoben ist; und
einen Addierer, der zwischen der Zelle und dem Gleichrichter
vorgesehen ist und der die Summe aus dem Hintergrundstrom
und dem Kompensationsstrom bildet, so daß der Hintergrund
strom aufgehoben wird; wobei die zweite Generatorschaltung
mit einer Einrichtung zur Korrektur der Phase des Kompen
sationsstromes in Reaktion auf eine Phasenverschiebung des
Hintergrundstromes gegenüber der Wechselspannung versehen
ist.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung basiert die Phasenkorrektur für den Kompensa
tionsstrom auf dem Prinzip der Vektoraddition. Das heißt,
daß durch eine Addition von Signalen mit der gleichen Fre
quenz, jedoch verschiedenen Beträgen und Phasen eine belie
bige Phase erzeugt werden kann.
Es wird damit erfindungsgemäß ein Kompensationsstrom er
zeugt, dessen Betrag gleich dem aufgrund des Anlegens der
Wechselspannung durch die Meßzelle fließenden Wechselstromes
ist, der jedoch demgegenüber um π (180°) phasenverschoben
ist, und zu dem Strom aus der Zelle hinzuaddiert, so daß der
Hintergrundstrom sowohl gleich- als auch wechselspannungs
mäßig auf Null gebracht wird.
Durch das Fehlen eines Hintergrundstromes kann der Verstär
kungsfaktor der Signalverstärker groß sein, und es kann
folglich ein kleiner Zellenstrom, das heißt eine kleine
Änderung in der elektrischen Leitfähigkeit im Verhältnis zum
Zellenstrom gemessen werden. Das Signal weist nach der Hin
tergrundkompensation keine Wechselspannungskomponente mehr
auf, und Phasenänderungen, die durch die Synchron-Gleich
richtung entstehen können, erzeugen kein Rauschen und keine
Drift.
Das Verhalten der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird nun
genauer beschrieben. Die an die Meßzelle angelegte, vorbe
stimmte Wechselspannung läßt sich wie folgt darstellen:
V C (ω)=V C sin ω t
wobei V C der Maximalwert der angelegten Spannung, ω die
Kreisfrequenz der angelegten Spannung und t die Zeit ist.
Der durch die Zelle fließende Strom ist dann gegeben durch
I CE (ω) = K σ V C sin(ω t+R)
wobei K eine Proportionalitätskonstante, σ die elektrische
Leitfähigkeit und R die durch die elektrostatische Kapazität
der Meßzelle verursachte Phasenverschiebung ist.
Wenn sich die elektrische Leitfähigkeit von σ nach σ+Δ σ
ändert, wird der Zellenstrom gleich
I CE (ω) = K(σ+Δ σ) sin (ω t+R).
Die Änderung im Zellenstrom ist demnach proportional zur
Änderung der elektrischen Leitfähigkeit. Für eine hohe
Empfindlichkeit muß der Zellenstrom hoch verstärkt werden.
Da jedoch generell σ unvergleichlich größer ist als Δ σ, kann
der Verstärkungsfaktor nicht sehr groß gemacht werden, da
die Schaltung durch die σ-Komponente gesättigt wird.
Die herkömmliche Art der Hintergrundkompensation ist es, ein
Signal zur Beseitigung der σ-Komponente zu erzeugen und
dieses Signal vom Zellenstrom zu subtrahieren, so daß nur
die Δ σ-Komponente verbleibt. Dabei wird das Signal zur Be
seitigung der σ-Komponente unter Verwendung eines inver
tierenden Verstärkers und von Widerständen aus der an die
Zelle angelegten Spannung V C (ω) abgeleitet.
Dieses Verfahren basiert auf den folgenden Gleichungen für
die elektrische Leitfähigkeit σ
wobei I₀ das Ausgangssignal nach der Kompensation und B ein
Proportionalitätsfaktor für den Kompensationsstrom ist.
Wenn der Wert von B als Variable betrachtet und gleich B =
K σ cosR gemacht wird, wird a gleich π/2 und
Diese Gleichung zeigt, daß die Phase von I₀ relativ zur
Phase der Synchron-Gleichrichtung um π/2 verschoben ist.
Durch die Synchron-Gleichrichtung wird entsprechend die
Gleichspannungskomponente zu Null gemacht und der Hinter
grund so kompensiert. Die Synchron-Gleichrichtung basiert
dabei auf sin ω t, und die Phase der Gleichrichtung wechselt
bei den Phasenwinkeln ω t=n π(n = 0, 1, 2, ...).
Dabei bleibt jedoch eine Wechselspannungskomponente mit
einer Amplitude von V C K σ sin R übrig. Der Wert von R ist im
allgemeinen klein, und die Amplitude kann gegenüber dem
Zustand vor der Kompensation kleiner gemacht werden, trotz
dem entsteht bei empfindlichen Messungen das erwähnte
Sättigungsproblem.
Demgegenüber wird erfindungsgemäß eine Phasenschieberschal
tung verwendet, um ein zu V C (ω) zu addierendes Signal zu
erzeugen, das sich in der Phase von V C (ω) unterscheidet, um
damit den Kompensationsstrom I C 0 wie folgt zu erzeugen:
Durch Ändern der Werte von a und b kann damit ein beliebiges
Signal erzeugt werden. Hier ist vorgesehen, daß das Signal
bezüglich des Hintergrund-Zellenstromes die gleiche Ampli
tude, aber eine andere Phase hat:
Durch Addieren des Kompensationsstromes und des Zellenstro
mes werden so sowohl die Wechselspannungskomponente als auch
die Gleichspannungskomponente zu Null gemacht.
Ausführungsbeispiele für die erfindungsgemäße Vorrichtung
werden im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild einer ersten Ausführungsform
einer Vorrichtung zum Messen der elektrischen
Leitfähigkeit;
Fig. 2 ein Blockschaltbild des Aufbaues einer herkömm
lichen Vorrichtung zum Messen der elektrischen
Leitfähigkeit;
Fig. 3A ein idealisisertes Ersatzschaltbild für eine Meß
zelle zur Bestimmung der elektrischen Leitfähig
keit;
Fig. 3B ein Ersatzschaltbild für die Meßzelle in der
Praxis;
Fig. 4 ein Vektordiagramm zur Erläuterung der Hintergrund
kompensation bei der herkömmlichen Vorrichtung,;
Fig. 5 ein Signal-Wellenformdiagramm zur Erläuterung der
Beziehung zwischen der Phase und der Amplitude
verschiedener Signale bei der herkömmlichen Vor
richtung;
Fig. 6 ein Beispiel für die Kompensationsstrom-Erzeugungs
schaltung 13 in der Fig. 1;
Fig. 7 ein Diagramm zur Erläuterung der Arbeitsweise der
Schaltung der Fig. 6;
Fig. 8 ein Signal-Wellenformdiagramm zur Erläuterung der
Beziehung zwischen der Phase und der Amplitude
verschiedener Signale bei der in der Fig. 1 gezeig
ten Vorrichtung;
Fig. 9 schematisch ein Beispiel für den in der Fig. 1
gezeigten Synchron-Gleichrichtungs-Gatesignal
generator;
Fig. 10 ein Diagramm zur Erläuterung der Arbeitsweise des
in der Fig. 9 gezeigten Generators;
Fig. 11 ein Blockschaltbild einer zweiten Ausführungsform
der Vorrichtung zum Messen der elektrischen Leit
fähigkeit; und
Fig. 12 ein Flußdiagramm für die Arbeitsweise der in der
Fig. 11 gezeigten Steuerung.
Die Fig. 1 zeigt ein Blockschaltbild einer ersten Ausfüh
rungsform der Vorrichtung zum Messen der elektrischen Leit
fähigkeit. Das Bezugszeichen 1 bezeichnet dabei eine Meß
zelle, 2 einen Elektrolyten, 3 eine erste Elektrode, 4 eine
zweite Elektrode, 5 eine dritte Elektrode, 6 eine vierte
Elektrode, 7 einen Differenzverstärker und 8 einen Generator
für die angelegte Spannung. Eine Kompensationsstrom-Erzeu
gungsschaltung 13 besteht aus einem Phasenschieber 9, einer
Mischungsverhältnis-Einstellvorrichtung 10, einem Addierer
11 und einer Einstellvorrichtung (veränderbaren Widerstand)
12 für den Hintergrundkompensationswert. Der Phasenschieber
9, die Mischungsverhältnis-Einstellvorrichtung 10 und der
Addierer 11 bilden eine Phasenkorrekturschaltung zur Ein
stellung bzw. Steuerung der Phase des Kompensationsstromes.
Mit dem Bezugszeichen 14 ist ein Stromaddierer bezeichnet,
mit 15 ein Strom-Spannungs-Konverter, mit 17 eine Synchron-
Gleichrichtungs-Gatesignalerzeugungsschaltung, mit 18 ein
(allgemein bekannter) Synchron-Gleichrichter und mit 19 ein
Ausgangssignal. Die Meßzelle 1 beinhaltet die Elektroden 3
bis 6, die darin dem Fluß des Elektrolyten 2 ausgesetzt
sind. Gegen die vierte Elektrode 6, die auf Erdpotential
gehalten wird, wird an die erste Elektrode 3 eine Wechsel
spannung angelegt.
Das Ausgangssignal 19 wird über einen Filter und einen Ver
stärker (nicht gezeigt) zu einer (ebenfalls nicht gezeigten)
Berechnungsschaltung geführt, in der die elektrische Leitfä
higkeit berechnet wird.
Der Generator 8 für die angelegte Spannung wird durch ein
Ausgangssignal des Differenzverstärkers 7 so gesteuert, daß
der Betrag V C 23 der Potentialdifferenz zwischen der zweiten
Elektrode 4 und der dritten Elektrode 5 konstant bleibt.
Entsprechend gibt der Differenzverstärker 7 immer eine
Wechselspannung konstanter Amplitude ab, die der Potential
differenz zwischen der zweiten Elektrode 4 und der dritten
Elektrode 5 äquivalent ist.
Der durch die Zelle 1 fließende Strom wird vom Strom-Span
nungs-Konverter 15 in eine Spannung umgewandelt und vom
Synchron-Gleichrichter 18 in das Gleichspannnungs-Ausgangs
signal 19 umgesetzt.
Es ergeben sich folgende Gleichungen:
I C = σ₂₃ · V C23
σ₂₃ = I C /V C23
σ₂₃ = I C /V C23
wobei I C der Zellenstrom, σ 23 die elektrische Leitfähigkeit
zwischen der zweiten und der dritten Elektrode 4 und 5 und
V C 23 die Potentialdifferenz zwischen der zweiten und der
vierten Elektrode ist.
Da V C 23 konstant ist, ist σ proportional zu I C , und die
elektrische Leitfähigkeit des Elektrolyten 2 kann durch
Messen des Stromes durch die Zelle 1 bewertet werden.
Im Falle der Messung einer kleinen Änderung in der elektri
schen Leitfähigkeit mit hoher Empfindlichkeit muß die Meß
schaltung einen hohen Verstärkungsfaktor aufweisen. Wenn
jedoch die elektrische Hintergrund-Leitfähigkeit, das heißt
die Leitfähigkeit des reinen Elektrolyten ohne Zugabe einer
Probe bzw. vor einer Änderung bereits groß ist, ist der
Zellenstrom ebenso entsprechend groß, und die Meßschaltung
kommt schnell in die Sättigung, wenn einfach der Verstär
kungsfaktor angehoben wird.
Herkönmlich wird, wie beispielsweise in der oben erwähnten
JP-A-61-1 78 457 (U) beschrieben und in der Fig. 2 der Zeich
nung gezeigt, an den Widerstand 12 eine Spannung angelegt,
deren Betrag gleich der an die Zelle angelegten Spannung ist
und deren Polarität durch einen invertierenden Verstärker 16
umgekehrt wurde. Der Strom vom Widerstand 12 wird dann zum
Zellenstrom addiert. Wenn die elektrische Leitfähigkeit des
Widerstandes 12 gleich der der Zelle 1 wird, wird das Aus
gangssignal des Stromaddierers 14 zu Null, und die folgende
Schaltung kommt nicht in die Sättigung, auch wenn der Ver
stärkungsfaktor erhöht wird. Diese Einstellung wird "Hinter
grundkompensation" genannt. Nach dieser "Hintergrundkompen
sation" ist das Ausgangssignal des Stromaddierers 14 propor
tional zur Änderung der elektrischen Leitfähigkeit.
Die in der Fig. 2 gezeigte bekannte Meßschaltung arbeitet
nur in dem Fall richtig, daß die Zelle einen reinen Wider
stand darstellt, wie es im Modell durch das Ersatzschaltbild
der Fig. 3A gegeben wird. In der Praxis, in der elektrische
Doppelschichten und eine Polarisation um die Elektroden eine
elektrostatische Kapazität aufbauen, bildet die Zelle jedoch
eine komplizierte Schaltung aus einem Lastwiderstand R L so
wie weiteren Widerständen und elektrostatischen Kapazitäten,
wie es in der Fig. 3B dargestellt ist. Die Werte der elek
trostatischen Kapazitäten hängen dabei von der Art und Kon
zentration des Elektrolyten ab.
Die Fig. 4 zeigt den Meßvorgang auf der Basis der erwähnten,
herkönmlichen Hintergrundkompensation. Dabei stellt I CE den
durch die Meßzelle fließenden Strom dar, der bezüglich der
an die Zelle angelegten Spannung eine Phasenverschiebung R
aufweist. I C 0 ist der Hintergrund-Kompensationsstrom, der
von der angelegten Spannung V C abgeleitet wird und der dazu
eine Phasendifferenz von π (180°) hat. Wenn die Amplitude
von I C 0 fortschreitend erhöht wird, dreht sich der Summen
vektor, das heißt der Phasenwinkel des Ausgangssignals I₀
nach der Hintergrundkompensation von R in Richtung I C 0. Bei
den Drehwinkeln π/2 und -π/2 wird das Ausgangssignal I₀ in
eine Spannung umgewandelt und danach der Synchron-Gleich
richtung unterworfen. Die sich ergebende Wellenform ist in
der Fig. 5 bei (d) gezeigt.
Die Fig. 5 zeigt Wellenformen an verschiedenen Stellen der
Schaltung der Fig. 2. Bei (a) ist die Wellenform der aus I₀
erzeugten Spannung dargestellt, bei (b) die Wellenform der
an die Zelle angelegten Spannung V C (ω), und bei (c) die
Wellenform des Gatesignals für die Synchron-Gleichrichtung,
mit dem der Synchron-Gleichrichter so angesteuert wird, daß
sich die Phase der Gleichrichtung bei den Phasenwinkeln n π
(n=0, 1, 2, ...) der angelegten Spannung ändert. Bei (d)
ist in der Fig. 5 das Ergebnis gezeigt, wenn für ein I₀ die
Synchron-Gleichrichtung ausgeführt wird, dessen Phase nach
der Hintergrundkompensation um π/2 oder -π/2 von der Phase
der Synchron-Gleichrichtung abweicht. Die Gleichspannungs
komponente (das heißt der Mittelwert) des Ausgangssignales
ist dabei Null, entsprechend der herkömmlichen Hintergrund
kompensation. Der Hintergrundkompensationsstrom I C 0 hat je
doch gegenüber dem Zellenstrom keine 180°-Phasenverschie
bung, weshalb die Wechselspannungskomponente nicht ver
schwindet, sondern wie durch I₀ in der Fig. 4 und bei (d) in
der Fig. 5 angezeigt bleibt.
Demgegenüber ist erfindungsgemäß in der Kompensationsstrom-
Erzeugungsschaltung 13 der Fig. 1 ein Phasenschieber 9 vor
gesehen, so daß der Kompensationsstrom und der Zellenstrom
einen Phasenunterschied von 180° aufweisen.
Die Fig. 6 zeigt ein Beispiel für die Kompensationsstrom-Er
zeugungsschaltung 13 der Fig. 1. Mit 20 ist dabei die an die
Zelle angelegte Spannung bezeichnet, die von dem Differenz
verstärker 7 der Fig. 1 erzeugt wird, 21 bezeichnet einen
Widerstand, 22 einen Kondensator, 23 einen Widerstand, 24
einen Operationsverstärker, 25 ein Potentiometer, 26 und 27
Widerstände, 28 einen veränderbaren Widerstand, 29 einen
Operationsverstärker, 30 einen Widerstand und 31 den Kompen
sationsstrom.
Der Operationsverstärker 24 bildet einen Tiefpaß, dessen
Eckfrequenz auf die Frequenz der an die Zelle angelegten
Spannung eingestellt ist, die vorzugweise gleich 1 kHz ist.
Es ist bekannt, daß die Eckfrequenz im Bode-Diagramm einen
um 3/4π (135°) verschobenen Phasenwinkel aufweist, und ent
sprechend eilt das Ausgangssignal des Operationsverstärkers
24 der an die Zelle angelegten Wechselspannung um 135° vor
aus. Der Operationsverstärker 29 erhält an seinem invertie
renden Eingang die Summe des Ausgangssignales des Tiefpasses
und des Eingangssignales. Das Potentiometer 25 wird dazu
verwendet, das Mischungsverhältnis in der Summe der obigen
Signale zu verändern.
Der Operationsverstärker 29, der zwei Signale mit verschie
denen Phasen addiert, arbeitet als Vektoraddierer und er
zeugt so ein Signal, das in Abhängigkeit vom Mischungsver
hältnis im Phasenbereich von 0 bis 3/4π liegt. Der Phasen
winkel ist so eingestellt, daß der Strom, der sich aus der
Mischung ergibt, in der Phase mit dem Zellenstrom zusammen
fällt. Wegen des invertierenden Verstärkers 29 hat dann der
Kompensationsstrom I C 0 gegenüber dem Zellenstrom I CE eine
Phasendifferenz von π (180°).
Die Fig. 7 ist ein Vektordiagramm, das die Beziehung zwi
schen den obigen Strömen darstellt. Der Zellenstrom 70 ist
gegenüber der angelegten Wechselspannung V C 71 um R phasen
verschoben. Das Ausgangssignal 72 des Tiefpasses ist gegen
über der angelegten Wechselspannung um 3/4π (135°) phasen
verschoben. Der Einstellbereich für die Phase von I C 0 73
liegt zwischen π und 7/4f.
Der veränderbare Widerstand 28 in der Schaltung der Fig. 6
wird so eingestellt, daß der Zellenstrom I CE und der Kompen
sationsstrom I C 0 die gleiche Amplitude haben. Bei der Addi
tion von I C 0 und I CE werden damit sowohl die Wechselspan
nungskomponente als auch die Gleichspannungskomponente zu
Null.
Die Fig. 8 zeigt die Beziehung zwischen den Phasen und den
Amplituden an verschiedenen Stellen der beschriebenen Vor
richtung. Zuerst wird die Amplitude des Kompensationsstromes
auf herkömmliche Weise so eingestellt, daß die Gleichspan
nungskomponente zu Null wird, wie es bei (c) in der Fig. 8
gezeigt ist, woraufhin wie folgt vorgegangen wird:
Als erstes wird das Potentiometer 25 so eingestellt, daß der
Ausgangsstrom des Tiefpasses 24, der in den Widerstand 26
fließt, auf Null gebracht wird. Als nächstes wird der Syn
chron-Gleichrichtungs-Gatesignalgenerator 17 so eingestellt,
daß die Synchron-Gleichrichtung die Phase bei den Phasen
winkeln n π(n = 0, 1, 2, ...) der an die Zelle angelegten
Spannung wechselt. Der Gatesignalgenerator 17 wird später
noch genauer erläutert. Dann wird der veränderbare Wider
stand 28 so eingestellt, daß die Amplitude des Kompensa
tionsstromes derart abgeglichen ist, daß der Mittelwert des
Ausgangssignales des Synchron-Gleichrichters 18, dessen
Eingangssignal durch eine Spannungsumsetzung aus I₀ abge
leitet wird, das das Ergebnis der Summation des Zellenstro
mes und des Kompensationsstromes ist, zu Null wird. Die sich
ergebende Beziehung zwischen I₀ (bei (a) gezeigt), der Phase
der Synchron-Gleichrichtung (Gatesignal für den Synchron-
Gleichrichter wie bei (b) gezeigt) und dem Ausgangssignal
der Synchron-Gleichrichtung, die durch eine Spannungsum
setzung von I₀ (bei (c) gezeigt) hervorgeht, ist aus der
Fig. 8 ersichtlich. Das heißt, daß die Phase von I₀, wenn
das Ausgangssignal der Synchron-Gleichrichtung zu Null wird,
relativ zu der Phase der an die Zelle angelegten Wechsel
spannung (der Phase der Synchron-Gleichrichtung) um π/2
verschoben ist. Auf diese Weise wird vorab eine Grobeinstel
lung des Kompensationsstromes ausgeführt, die dem herkömm
lichen Verfahren entspricht. Als nächstes wird dann die
Phase der Synchron-Gleichrichtung um π/2 (90°) verschoben.
Die Fig. 8 zeigt bei (d) das Gatesignal für den Synchron-
Gleichrichter, wodurch das bei (e) gezeigte Ausgangssignal
erhalten wird. In diesem Zustand wird das Potentiometer 25
in der Schaltung der Fig. 6 so eingestellt, daß die Gleich
spannungskomponente des Ausgangssignales des Synchron-
Gleichrichters zu Null wird (wie durch die Wellenform (f) in
der Fig. 8 gezeigt). Dadurch wird die Phase von I₀ relativ
zur angelegten Wechselspannung um f (180°) nach vorn ver
schoben, und folglich weist der Kompensationsstrom I C 0 damit
gegenüber dem Zellenstrom eine Phasendifferenz von etwa 180°
auf.
Als nächstes wird die Phase der Synchron-Gleichrichtung auf
0 (0°) zurückgeführt, und der veränderbare Widerstand 28
wird so eingestellt, daß das Ausgangssignal des Synchron-
Gleichrichters zu Null oder minimal wird. In der Fig. 8 sind
bei (g) und (h) das Gatesignal bzw. das Gleichrichter-Aus
gangssignal dargestellt.
Durch Wiederholen der Phaseneinstellung (Fig. 8 (d), (e),
(f)) und der Kompensationsstromeinstellung (Fig. 8 (g), (h))
ist es möglich, den Betrag des Kompensationsstromes gleich
dem des Zellenstromes zu machen und die Phase des Kompen
sationsstromes um π (180°) zu verschieben. Folglich kann der
Summenstrom I₀ sowohl gleich- als auch wechselspannungsmäßig
auf Null gebracht werden.
Die Fig. 9 zeigt ein Beispiel für die Schaltungsanordnung
des Synchron-Gleichrichtungs-Gatesignalgenerators 17, und in
der Fig. 10 sind die Wellenformen der Eingangs- und Aus
gangssignale der Schaltung der Fig. 9 dargestellt.
In der Fig. 9 ist mit dem Bezugszeichen 41 ein Komparator
bezeichnet, dessen nicht-invertierendem Eingang die an die
Zelle angelegte Wechselspannung 20 zugeführt wird und dessen
invertierender Eingang auf Erde liegt. 42 bezeichnet eine
Verzögerungsschaltung mit einer Verzögerungszeit, die einem
Phasenwinkel von π/2 entspricht (0,25 ms bei 1 kHz) und die
mit dem Ausgang des Komparators 41 verbunden ist. Mit 43 ist
ein Konverter bezeichnet, dessen Eingang ein Gate-Schaltsi
gnal 40 zugeführt wird. 44 stellt ein UND-Gatter dar, das
die Ausgangssignale des Komparators 41 und des Inverters 43
erhält. 45 ist ein UND-Gatter, dem die Ausgangssignale der
Verzögerungsschaltung 42 und das Gate-Schaltsignal zugeführt
werden. 46 ist ein ODER-Gatter, das die Ausgangssignale der
UND-Gatter 45 und 46 erhält und das an seinem Ausgangsan
schluß 47 das Synchron-Gleichrichtungs-Gatesignal abgibt.
Anhand der Fig. 9 und 10 wird die Arbeitsweise des Synchron-
Gleichrichtungs-Gatesignalgenerators 17 erläutert. Durch
Aufnahme der an die Zelle angelegten Wechselspannung 20 (bei
(a) in der Fig. 10 gezeigt) erzeugt der Komparator 41 wäh
rend der positiven Halbwelle der angelegten Wechselspannung
eine "1" und während der negativen Halbwelle eine "0". Wenn
das Gate-Schaltsignal "0" ist, spricht das UND-Gatter 44
demgemäß an, und am Ausgang des ODER-Gatters 46 erscheint
während der Perioden, in denen die an die Zelle angelegte
Spannung eine Phase von 2n π bis (2n + 1)π (n = 0, 1, 2, ...)
hat, ein Synchron-Gleichrichtungs-Gatesignal "1", wie es bei
(b) in der Fig. 10 gezeigt ist. Mit diesem Gatesignal be
wirkt der Synchron-Gleichrichter eine Gleichrichtung, die
mit der an die Zelle angelegten Spannung in Phase ist. Wenn
andererseits das Gate-Schaltsignal gleich "1" ist, spricht
das UND-Gatter 45 an, und während der Perioden, in denen das
Ausgangssignal der Verzögerungsschaltung 42, die das Aus
gangssignal des Komparators 41 um f/2(90°) verzögert,
gleich "1" ist, wird ein Gatesignal "1" erzeugt, wie es bei
(c) in der Fig. 10 gezeigt ist. Entsprechend wird ein Syn
chron-Gleichrichtungs-Gatesignal "1" während der Perioden
erzeugt, in denen die an die Zelle angelegte Spannung eine
Phase von π/2+2n π bis π/2+(2n + 1)π (n = 0, 1, 2, ...)
hat, wie es bei (c) in der Fig. 10 gezeigt ist.
Beim Anlegen eines dieser Gatesignale wechselt der Synchron-
Gleichrichter die Phase der Gleichrichtung synchron zum
Gatesignal. Bei einem Gatesignal 40 von "0" wird beispiels
weise die Phase der Gleichrichtung bei den Phasenwinkeln n π
(n = 0, 1, 2, ...) umgeschaltet, und der Gleichrichter gibt
das eingegebene Signal für eine Phase von 0 bis π wie es ist
wieder aus, während für eine Phase von π bis 2π das einge
gebene Signal mit umgekehrter Polarität wieder abgegeben
wird. Mit einem Gatesignal 40 gleich "1" wird die Phase der
Gleichrichtung bei den Phasenwinkeln π/2+n π (n = 0, 1, 2,
...) umgeschaltet, und der Gleichrichter gibt sein Eingangs
signal für eine Phase von π/2 bis 3/2π unverändert aus bzw.
kehrt dessen Polarität für eine Phase von 3/2π bis 5/2π um.
Bei der Ausführungsform der Fig. 6 ist der Widerstand zwi
schen dem nicht-invertierenden Eingang und dem Ausgang des
Operationsverstärkers 29 ein veränderbarer Widerstand und
der mit dem Ausgang verbundene Widerstand hat einen festen
Widerstandswert, es kann jedoch auch umgekehrt ein fester
Widerstand und ein variabler Widerstand vorgesehen werden.
Anhand der Fig. 11 und 12 wird nun eine zweite Ausführungs
form der Vorrichtung zum Messen der elektrischen Leitfähig
keit beschrieben.
Bei dieser zweiten Ausführungsform können die erforderlichen
Einstellungen automatisch durchgeführt werden. In der Schal
tung der Fig. 11 werden die Funktionen des Potentiometers 25
und des veränderbaren Widerstandes 28 der Schaltung der Fig.
6 durch D/A-Konverter ausgeführt, um eine Automatisierung
der Kompensation zu erhalten. Der veränderbare Widerstand 28
ist deshalb durch einen festen Widerstand und der feste
Widerstand 30 durch einen D/A-Konverter ersetzt.
In der Fig. 11 ist mit 13′ eine Kompensationsstrom-Erzeu
gungsschaltung bezeichnet, bei der der Kompensationsvorgang
automatisch abläuft. In der Schaltung der Fig. 11 sind 33
und 36 D/A-Konverter, 37 ist ein Komparator und 38 eine
Steuereinheit, die die D/A-Konverter 33 und 36 und den Syn
chron-Gleichrichtungs-Gatesignalgenerator 17 steuert. 32 und
35 sind Daten zur Einstellung des Phasenwinkels bzw. der
Stromeinstellung. Die anderen Teile der Schaltung entspre
chen denen in den Fig. 1 und 6.
Die Fig. 12 zeigt ein Flußdiagramm für die Steuereinheit 38.
Zu Beginn des Kompensationsvorganges setzt die Steuereinheit
38 die Daten 32 zur Phaseneinstellung auf "0" und bringt den
Synchron-Gleichrichtungs-Gatesignalgenerator 17 mit der an
die Zelle angelegten Spannung 20 in Phase (Schritt 50) . Dann
stellt die Steuereinheit die Daten 35 für den Kompensations
strom so ein, daß der Komparator 37 ein Null-Ausgangssignal
erzeugt (Schritt 51). Mit diesen Schritten wird eine Grob
einstellung des Kompensationsstromes ausgeführt.
Als nächstes gleicht die Steuereinheit 38 den Gatesignal
generator 17 so ab, daß er gegenüber der an die Zelle ange
legten Spannung 20 eine Phasendifferenz von π/2 aufweist
(Schritt 52), und sie stellt die Daten 32 für den Phasen
abgleich so ein, daß der Komparator 37 ein "0"-Ausgangssi
gnal erzeugt (Schritt 53). Diese Schritte ergeben einen
Kompensationsstrom mit einer Phasendifferenz von etwa 180°
gegenüber dem Zellenstrom.
Danach bringt die Steuereinheit 38 den Gatesignalgenerator
17 mit der an die Zelle angelegten Spannung in Phase
(Schritt 54) und gleicht die Daten 35 für den Kompensations
strom so ab, daß der Komparator 37 ein "0"-Ausgangssignal
oder ein minimales Ausgangssignal abgibt (Schritt 55). Da
durch wird der Betrag des Kompensationsstromes im wesent
lichen gleich dem des Zellenstromes.
Dann stellt die Steuereinheit fest, ob die Rest-Wechselspan
nungskomponente kleiner als ein vorgegebener Wert ist
(Schritt 56). In diesem Fall ist der Kompensationsvorgang
beendet. Anderenfalls kehrt die Steuerung zum Schritt 52
zurück, und die Schritte 52 bis 56 werden wiederholt, bis
der Kompensationsstrom dem Betrage nach dem Zellenstrom
gleich ist und sich in der Phase davon um f (180°) unter
scheidet.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann somit bei der
Messung der elektrischen Leitfähigkeit von verschiedenen
Elektrolyten durch einen Phasenabgleich eine vollständige
Hintergrundkompensation erfolgen. Der Operationsverstärker
kommt daher auch dann nicht in die Sättigung, wenn eine
Messung mit hoher Empfindlichkeit gemacht werden soll, und
entsprechend können kleine Änderungen in der elektrischen
Leitfähigkeit von Elektrolyten mit einer großen Leitfähig
keit gemessen werden. Darüberhinaus tritt, da die Wechsel
spannungskomponente und die Gleichspannungskomponente je
weils nahezu gleich Null ist, kein Rauschen aufgrund von
Phasenabweichungen bei der Synchron-Gleichrichtung auf, so
daß die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Messen der elek
trischen Leitfähigkeit auch einen hohen Rauschabstand
aufweist.
Claims (12)
1. Vorrichtung zum Messen der elektrischen Leitfähigkeit,
gekennzeichnet durch
- - eine erste Generatorschaltung (8), die an eine Meßzelle (1) angeschlossen ist und die eine vorgegebene Wechsel spannung erzeugt, die an die Meßzelle angelegt wird;
- - eine Einrichtung (15, 17, 18) zur Synchron-Gleichrichtung, die mit der Meßzelle (1) verbunden ist und die ein von der Zelle abgeleitetes erstes Wechselspannungssignal gleich richtet;
- - eine zweite Generatorschaltung (7, 13), die auf der Basis der genannten Wechselspannung einen Kompensationsstrom zur Aufhebung eines durch die Meßzelle fließenden Hintergrund stromes erzeugt, wobei der Kompensationsstrom gegenüber der Wechselspannung um π (180°) phasenverschoben ist;
- - einen Addierer (14), der zwischen der Meßzelle (1) und der Einrichtung zum Gleichrichten vorgesehen ist, um aus dem Hintergrundstrom und dem Kompensationsstrom die Summe zu bilden und dadurch den Hintergrundstrom zu beseitigen; und durch
- - eine Einrichtung (9, 10, 11, 21-27) in der zweiten Genera torschaltung zur Korrektur der Phase des Kompensations stromes in Reaktion auf eine Phasenabweichung des Hinter grundstromes gegenüber der Wechselspannung.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einrichtung zum Gleichrichten einen Synchron-Gleich
richter (17, 18) mit einer Einrichtung zum Ändern der Phase
der Gleichrichtung und die zweite Generatorschaltung eine
Einrichtung (9-12; 21-30; 21-24, 27, 29, 32-36, 38) zum
Ändern des Wertes des Kompensationsstromes und des Ausmaßes
der Phasenkorrektur aufweist, wobei die Hintergrundstrom
aufhebung so ausgeführt wird, daß die Einrichtung zum Ändern
des Stromwertes durch Einstellen der Umkehrung der Phase des
Synchron-Gleichrichters bei n π (n = 0, 1, 2, ...) bezüglich
der Phase der an die Zelle angelegten Wechselspannung so ab
geglichen wird, daß der Synchron-Gleichrichter dabei kein
oder ein minimales Ausgangssignal abgibt, und daß die Ein
richtung zur Änderung der Phasenkompensation durch Einstel
len der Umkehrung der Phase des Synchron-Gleichrichters bei
π/2+n π (n = 0, 1, 2, ...) bezüglich der Phase der an die
Zelle angelegten Wechselspannung so abgeglichen wird, daß
der Synchron-Gleichrichter dabei kein oder ein minimales
Ausgangssignal abgibt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die zweite Generatorschaltung eine Einrichtung (9, 10, 11;
21-24) zur Phasenverschiebung, der die an die Zelle angeleg
te Wechselspannung zugeführt wird und die ein zweites Wech
selspannungssignal erzeugt, die um einen gegebenen Phasen
winkel gegenüber der Wechselspannung verschoben ist; eine
Addiereinrichtung (10, 11; 25-28; 27, 33, 34, 29) zum Auf
summieren der genannten Wechselspannung und des zweiten
Wechselspannungssignals zu beliebigen Anteilen, um den
Kompensationsstrom mit einer beliebigen Phase zu erzeugen;
und eine Einrichtung (12; 28, 31; 35) zum Einstellen des
Wertes des Kompensationsstromes aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einrichtung zur Phasenverschiebung einen Tiefpass
(21-24) mit einem Operationsverstärker aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einrichtung zur Änderung des Kompensationsstromes einen
ersten D/A-Konverter (36) und die Einrichtung zur Änderung
des Phasenwertes einen zweiten D/A-Konverter (33) aufweist,
und daß die Vorrichtung zum Messen der elektrischen Leitfäh
igkeit einen Steuereinheit (38) zum Steuern der Phase der
Synchron-Gleichrichtung und des ersten und zweiten D/A-Kon
verters enthält.
6. Vorrichtung zum Messen der elektrischen Leitfähigkeit,
gekennzeichnet durch
- - wenigstens zwei Elektroden (3-6), die in eine Flüssigkeit eingetaucht werden können und denen eine vorgegebene erste Wechselspannung zugeführt wird;
- - eine erste Generatorschaltung (8), die an die Elektroden angeschlossen ist und die die vorgegebene erste Wechsel spannung erzeugt;
- - eine Einrichtung (17, 18) zur Synchron-Gleichrichtung, die zur Bewertung der elektrischen Leitfähigkeit der Flüssig keit ein von den Elektroden abgeleitetes Wechselspannungs signal gleichrichtet;
- - eine zweite Generatorschaltung (13; 20-24, 27, 29, 32-36, 38), zur Erzeugung eines Kompensationsstromes, der bezüg lich eines über die Elektroden fließenden Hintergrund stromes im Betrag gleich und in der Phase um π (180°) verschoben ist; und durch
- - einen Addierer (14), der zwischen einer der Elektroden und der Einrichtung zum Gleichrichten vorgesehen ist, um den Kompensationsstrom aus der zweiten Generatorschaltung zu dem Wechselstrom von der einen Elektrode zu addieren und dadurch die elektrische Hintergrund-Leitfähigkeit auf zuheben.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die zweite Generatorschaltung eine Einrichtung zur Phasen
verschiebung (9-11; 20-24), der die erste Wechselspannung
zugeführt wird und die eine zweite Wechselspannung erzeugt,
deren Phase gegenüber der ersten Wechselspannung um einen
bestimmten Phasenwinkel verschoben ist; eine Addierein
richtung (11; 29) zum Aufaddieren der ersten und der zweiten
Wechselspannung; und eine Einrichtung (12; 28; 35) zum Ein
stellen des Ausgangssignales der Addiereinrichtung aufweist,
wobei die Addiereinrichtung eine Einrichtung (10, 25-27; 27,
33) zum Ändern des Mischungsverhältnisses der ersten und der
zweiten Wechselspannung enthält.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einrichtung zur Phasenverschiebung einen Tiefpass
(21-24) mit einem Operationsverstärker aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einrichtung (17, 18) zur Synchron-Gleichrichtung eine
Einrichtung zum Ändern der Phase der Gleichrichtung auf
weist, und daß der Kompensationsstrom so eingestellt wird,
daß das Ausgangssignal der Addiereinrichtung durch Einstel
len der Phase der Synchron-Gleichrichtung synchron zu Pha
senwinkeln n π (n = 0, 1, 2, ...) bezüglich der Phase der
ersten Wechselspannung derart abgeglichen wird, daß die
Einrichtung zur Synchron-Gleichrichtung dabei kein oder ein
minimales Ausgangssignal abgibt, und daß das Mischungsver
hältnis durch Einstellen der Phase der Einrichtung zur
Synchron-Gleichrichtung synchron zu Phasenwinkeln π/2+n π
(n = 0, 1, 2, ...) bezüglich der Phase der ersten Wechsel
spannung derart abgeglichen wird, daß dabei die Einrichtung
zur Synchron-Gleichrichtung kein oder ein minimales Aus
gangssignal abgibt.
10. Vorrichtung zum Messen der elektrischen Leitfähigkeit
einer in einer Lösung enthaltenen Substanz, gekennzeichnet
durch
- - eine Meßzelle (1) mit der Lösung, der ein erstes sinus förmiges Signal vorgegebener Größe zugeführt wird;
- - eine erste Generatorschaltung (8) zum Erzeugen des ersten sinusförmigen Signales, wobei das aufgrund des Anlegens des ersten Signales an die Meßzelle durch diese fließende Hintergrundsignal gegenüber dem ersten Signal um einen Phasenwinkel verschoben ist, der von der elektrostatischen Kapazität der Lösung abhängt;
- - eine Kompensationssignal-Erzeugungseinrichtung (7, 13; 21-30; 21-24, 29, 32-36, 38) zur Erzeugung eines Kompen sationssignales mit einer beliebigen Größe und einer be liebigen Phase aus dem ersten sinusförmigen Signal; und durch
- - einen Synchron-Gleichrichter (18) zum Aufaddieren des Hintergrundsignales und des Kompensationssignales und Gleichrichten des Summensignales; wobei die Kompensa tionssignal-Erzeugungseinrichtung als Kompensationssignal ein Signal erzeugt, das bezüglich des Hintergrundsignales im Betrag gleich und in der Phase um 180° versetzt ist, und wobei die elektrische Leitfähigkeit der Substanz an hand einer Änderung im Ausgangssignal des Gleichrichters in den beiden Fällen, daß die Meßzelle nur ein Lösungs mittel enthält und daß die Meßzelle die Lösung mit der Substanz enthält, und dem ersten sinusförmigen Signal bestimmt wird.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kompensationssignal-Erzeugungseinrichtung enthält
- - eine zweite Generatorschaltung (7) zum Erzeugen eines zweiten sinusförmigen Signales, das mit dem ersten sinus förmigen Signal in Phase ist und das eine vorgebene Größe hat;
- - eine dritte Generatorschaltung (9, 10; 21-25; 21-24) zum Erzeugen eines dritten sinusförmigen Signales, dessen Phase um einen vorgegebenen Phasenwinkel in die gleiche Richtung wie eine Phasenabweichung des Hintergrundsignales mit Bezug zu dem ersten sinusförmigen Signal verschoben ist;
- - eine Einrichtung (10, 11; 25-30; 27, 29, 33, 34) zum Aufaddieren des zweiten sinusförmigen Signales und des dritten sinusförmigen Signales zu beliebigen Anteilen;
- - eine Einrichtung (11; 29) zum Umkehren der Phase des Summensignales um 180°; und durch
- - eine Einrichtung (12; 28; 35-38) zum Einstellen der Größe des Ausgangssignales der Phasenumkehreinrichtung.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß der Synchron-Gleichrichter eine Einrichtung aufweist,
die auf ein Steuersignal zur Synchronisation der Phase davon
mit Phasenwinkeln von entweder n π oder π/2+n f (n = 0, 1, 2
...) anspricht, wobei die Phaseneinstellung zum Verschieben
der Phase des Kompensationssignales um π (180°) bezüglich
des Hintergrundsignales derart ausgeführt wird, daß die
Phase des Synchron-Gleichrichters auf π/2+n π eingestellt
wird und das Mischungsverhältnis so abgeglichen wird, daß
das Ausgangssignal des Synchron-Gleichrichters minimal ist,
und wobei die Einstellung der Größe des Kompensationssigna
les auf die Größe des Hintergrundsignales so erfolgt, daß
die Phase des Synchron-Gleichrichters auf n π eingestellt
wird und die Größe des Ausgangssignales der Phasenumkehr
einrichtung so abgeglichen wird, daß das Ausgangssignal des
Synchron-Gleichrichters minimal ist, wobei die Einstellung
der Phase und die der Größe wiederholt wird, bis das Aus
gangssignal des Synchron-Gleichrichters unter einen vorge
gebenen Wert fällt.
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