DE393991C

DE393991C - Anlage zum Lagern und Abzapfen von feuergefaehrlichen Fluessigkeiten

Info

Publication number: DE393991C
Application number: DEM81113D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1923-03-30
Filing date: 1923-04-10
Publication date: 1924-04-19

Description

Anlage zum Lagern und Abzapfen von feuergefährlichen Flüssigkeiten. Es ist bekannt, daß beim Durchfließen von Kohlenwasserstoffen, wie z. B. Benzin, Äther und ähnlichen feuergefährlichen Flüssigkeiten, durch Rohrleitungen die Flüssigkeiten elektrostatisch geladen werden, und daß infolge der hohen elektrischen Widerstände der Flüssigkeiten - spez. Widerstand - die Entladung nur langsam vor sich gehen kann, wobei zur Ermöglichung einer Entladung die Rohrleitungen und Behälter geerdet werden müssen. Durch die Erdung kann jedoch nicht verhindert werden, daß bei feuergefährlichen Flüssigkeiten Zündungen in den Behältern, in welche die Flüssigkeit gefüllt wird und aus denen sie entleert wird, durch Funkenbildung infolge der Ladung auftreten. Solche gefährliche Ladungen treten - auch auf, wenn die Flüssigkeit an festen Wänden anprallt und zerstäubt wird, was beim Füllen von Gefäßen auftreten wird. Gemäß der Erfindung soll diese Gefahr verhindert werden. Die Erfindung beruht auf der Feststellung, daß die verhältnismäßig großen Durchflußgeschwindigkeiten der Flüssigkeit durch die Rohrleitungen die Ursache der starken elektrostatischen Ladungen sind, durch welche die Gefahr der Zündung hervorgerufen ist. Von dieser Feststellung ausgehend wird gemäß der Erfindung die Austrittsgeschwindigkeit der Flüssigkeit aus den Rohrleitungen so herabgesetzt, daß an den Austrittsstellen Spannungen, die zu einer Funkenbildung Veranlassung geben können, gar nicht auftreten können, wobei durch die Herabsetzung der Geschwindigkeit auch die Gefahr eines Verspritzens der Flüssigkeit infolge Anpralls an den Behälterwänden vermieden wird. Dies kann in einfachster Weise durch erhebliche Verbreiterung und statische Erdung der Mündungen der Rohrleitungen erreicht werden, wobei durch Ausbildung der Mündungen als Leiter mit großen Oberflächen die elektrische Ableitung erleichtert und einer Entladung unter Funkenbildung wirksam entgegengewirkt ist.
Auf der Zeichnung ist schematisch ein z. B. unterirdisch gelagerter Laglerbehälter i für feuergefährliche Flüssigkeiten veranschaulicht, der in der üblichen Weise durch ein Füllrohr 2 gefüllt wird, über (las gegebenenfalls auch die Flüssigkeit abgezapft werden scann. Der Behälter i und die Rohrleitung 2 sind geerdet, beispielsweise mittels Metallplatten 3. Bei den in Gebrauch stehenden Anlagen treten beim Füllen des Lagerbehälters in der Fülleitung schon Geschwindigkeiten auf, die zu elektrostatischen Ladungen von großen Spannungen Veranlassung geben, wobei bei den in Gebrauch stehenden Anlagen Geschwindigkeiten in den Rohrleitungen von i bis 5 m in der Sekunde ohne weiteres angenommen werden können. Gemäß der Erfindung wird die Austrittsgeschwindigkeit aus dem Füll- und Zapfrohr dadurch herabgesetzt, daß der Austritt der Flüssigkeit aus der Rohrleitung 2 zwischen Platten 4, 5 erfolgt, wobei der von den Platten gebildete Austrittsspalt leicht ein Vielfaches des Rohrquerschnitts sein kann. Die Ladung der Flüssigkeit infolge der Durchflußgeschwindigkeit im Rohr 2 wird einerseits durch die Geschwindigkeitsverringerung gegen die Mündung zu herabgesetzt, und anderseits wird die Flüssigkeit infolge der Führung über gute geerdete Leiter allmählich so stark entladen, daß Funkenbildung ausgeschlossen ist. Durch die Herabsetzung .der Geschwindigkeit wird noch (sie Wirkung erreicht, daß auch ein Verspritzen von Flüssigkeit vermieden ist, das gleichfalls Veranlassung zur Funkenbildung geben kann.
Zweckmäßig ist es, die Rohrleitungen des Behälters i wegen der Entleerung tief zu führen. Gemäß der Erfindung werden jedoch die Rohrleitungen nur so tief geführt, daß eine restlose Entleerung nicht eintreten kann, um beirr Füllen des Behälters der eintretenden l,' liissiglceit eine Benzinoberfläche, nicht aber c-irie j-Zetalloberfläche darzubieten.
Die Ausbildung (ler Rohrmündungen mit Entlade kammern gemäß der Erfindung wird zweckmäßig nicht nur bei den Fülleitungen, sondern auch bei den Zapfleitungen getroffen.

Claims

PATENT-ANsPRÜcHE: i. Anlage zum Lagern und Abzapfen. von feuergefährlichen Flüssigkeiten, dadurch gekennzeichnet, daß die Geschwindigkeit (1 er feuergefährlichen Flüssigkeit an den Mündungen der Rohrleitungen (lunch Verbreiterung des Mündungsquerschnittes gegenüber dem Leitungsquerschnitt so stark vermindert wird, daß gefährliche elektrische Ladungen an den Mündungen nicht auftreten können.
2. Anlage nach Anspruch i , dadurch gekennzeichnet, daß die Rohrmündungen von guten statisch geerdeten Leitern entsprechender Oberfläche eingeschlossen sind.
3. Anlage nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rodirleitungen mit erweitertem Austritt nur so tief in den Behälter geführt sind, daß durch N"ermeidung einer restlosen Entleerung (sie Auffüllung des Behälters ohne Auftreffen der einfließenden feuergefährlichen Flüssigkeit an Metallwänden vor sich gehen kann.