Die Erfindung betrifft ein Phasendrehglied für Hohllei
teranwendung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Die Erfindung der genannten Art wird beispielsweise in
Hohlleiteranordnungen eingesetzt und kommt daher u. a. in
Oszillatoren, Filtern, Phasenschiebern usw. zur Anwendung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung
der eingangs genannten Art zu schaffen, die es ermöglicht,
eine Varaktorschaltung zu implementieren, die durch eine
große Abstimmlinearität, geringe Verluste, eine modulare
Bauweise und einen großen Abstimmbereich gekennzeichnet
ist. Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe sowie ihre
entsprechenden Weiterbildungen sollen dabei leicht her
stellbar, preiswert und materialsparend ausfallen.
Die erfindungsgemäße Lösung der Aufgabe ist in dem Pa
tentanspruch 1 beschrieben. In den Unteransprüchen sind
vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen sowie bevorzugte An
wendungen der Erfindung aufgeführt.
Die erfindungsgemäße Lösung der Aufgabe besteht darin, daß
vorzugsweise zwei Varaktoren auf einem Substrat angeordnet
sind und dieses Substrat in der Querschnittsebene eines
Hohlleiters fixiert ist. Dabei ist jeweils einer der Va
raktoren an einem Schlitzresonator befestigt. Beide
Schlitzleitungsresonatoren sind vorzugsweise in der Nähe
der breiteren Seite der Hohlleiteröffnung ausgebildet.
Mithin ist eine modular aufbaubare, einfach realisierbare
Anordnung implementierbar, die aus elektrischer und kon
struktiver Sicht die in der Aufgabenstellung genannten
Punkte bestens erfüllt.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Fig. 1 bis 7
näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 die Ausbildung der Erfindung in einer Hohl
leiterquerschnittsfläche;
Fig. 2 und 3 die erfindungsgemäße Anordnung in einem
Hohlraumoszillator;
Fig. 4 und 5 ein Schnittbild der Anordnung nach Fig. 1
mit im Hohlleiter und von der Schaltung ge
nerierten magnetischen Feldlinien;
Fig. 6 einen Phasenschieber, in dem die Erfindung
ausgebildet ist;
Fig. 7 ein Filter, in dem die Erfindung ausgebildet
ist.
Fig. 1 zeigt die Ausbildung der erfindungsgemäßen Anord
nung in einer Hohlleiterquerschnittsfläche (in einem Hohl
raumoszillator).
Innerhalb eines Hohlraumes 1 besitzt eine Oszillatorschal
tung 2 die Größe des Hohlleiterquerschnitts und ist zu
sätzlich mit einem Lötrand zum Einbau in eine schmale, um
den Hohlleiterquerschnitt verlaufende Einlötkante verse
hen. Über die Freiflächen 33, 34 und 35 wird Leistung aus
dem Hohlraumresonator in die Schlitze 31 und 32 gekoppelt.
Mit den über die Schlitze 31 und 32 montierten Varaktoren
41 und 42 wird die Phase der Welle beeinflußt und somit
die Schwingfrequenz des Oszillators verändert. Die Abmes
sungen der Schlitze 31 und 32 bestimmen weitgehend die
Mittenfrequenz, während die Abmessungen der Freiflächen
33, 34 und 35 die Abstimmbandbreite festlegen. Als Schal
tungsträger eignen sich Substrate mit niederer Dielektri
zitätskonstante (z. B. glasfaserverstärktes PTFE).
Als Dioden sind Beam-Lead- und Chip-Dioden beispielsweise
verwendbar.
Die Varaktoren 41 und 42 überbrücken je einen der auf je
der Seite parallel zur Breitseite angeordneten Slotline-
Resonatoren 31 und 32. Jeder Slotline-Resonator 31 und 32
mit Varaktor 41 bzw. 42 ist für sich eine variable Reak
tanz, welche über die Freiflächen 33, 34 und 35 mit dem
Hohlleiter verkoppelt ist. Die Breite und Länge der jewei
ligen Freiflächen 33, 34 und 35 dienen zur Einstellung des
Koppelfaktors und damit zur Festlegung der Abstimmband
breite. Die an den Enden des Schlitzes 33 senkrecht und
symmetrisch zur Mittellinie angeordneten Schlitze haben
Einfluß auf den Koppelfaktor und dienen zusätzlich zur
Unterdrückung von unerwünschten Schaltungsresonanzen. Mit
den Längen und Breiten der Freiflächen 31 bzw. 32 wird die
Mittenfrequenz des Oszillators bei konstantem Abstimmsi
gnal festgelegt.
Das Abstimmsignal für die Varaktoren 41 und 42 wird über
eine Leitung, welche sich vorzugsweise in der Längsachse
der Schaltung befindet, den Varaktoren 41 und 42 zuge
führt. Es befindet sich außerhalb der im Hohlleiterquer
schnitt montierten Schaltung noch ein Tiefpaßfilter 77 zur
Unterdrückung der nach ansonsten außen gelangenden Lei
stungsanteile.
Fig. 2 und 3 veranschaulichen die Systematik, die sich bei
der Anwendung der Erfindung in einem Oszillator ergibt.
Das Koppelnetzwerk 71 ist hier eine Planarschaltung, wel
che die Querschnittsfläche des Hohlleiterprofils ausfüllt
und zwischen Gunn-Diode 72 und Blende 73 angeordnet ist.
Da die Kopplung über einen großen Teil der Breitseite (a)
des Hohlleiters stattfindet, zum anderen die Feldkonfigu
ration in der Planarschaltung symmetrisch zu der Hohllei
terwelle ist, werden kaum Störmoden erzeugt. Die Varaktor
schaltung 71 befindet sich auf einem Substrat, welches
eine geringe Schaltungskapazität besitzt, wodurch die va
riable Abstimmkapazität und damit die Abstimmbandbreite
nicht in unzulässigem Maße reduziert werden. Das Substrat
wiederum ist im Hohlleiterfenster eingebracht und die Ge
samtanordnung in Form einer Scheibe zwischen Blende 73 und
Gunn-Diode 72 im Resonator positionierbar. Die Varaktoren
41 und 42 sind bezüglich der Abstimmsignalklemme gleichpo
lig angeordnet. Wegen ihrer geringen parasitären Reaktan
zen und der einfachen Einbringung in die Schaltung besit
zen Beam-Lead- und Chip-Varaktoren, aus dieser Perspektive
gesehen, erhebliche Vorteile gegenüber Varaktoren im ko
axialen Gehäuse. Da die Choke-Reaktanz sehr klein ist,
sind hochfrequente Abstimmsignale möglich.
Fig. 6 zeigt die Anwendung der erfindungsgemäßen Anordnung
bei Phasenschiebern.
Die Erfindung wird im Hohlleiter wie bei der Anwendung in
obigen Oszillatoren angeordnet. Zusätzlich ist für eine
Kompensation der konstanten Reaktanzen eine Kompen
sationsscheibe erforderlich.
Fig. 7 zeigt die Anwendung der erfindungsgemäßen Anordnung
zur Frequenzabstimmung in Filtern.
Die erfindungsgemäße Anordnung der Filter-Hohlraumresona
toren wird analog der Anwendung im Hohlraumresonator beim
Gunn-Oszillator angeordnet.
Durch Ausbildung der Erfindung gemäß obiger Beschreibung
stellen sich die bereits oben genannten Vorteile ein.