DE3938416C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur selbsttätigen An­ passung der Höhenlage des oberen Befestigungs- bzw. Umlenk­ punktes eines Sicherheitsgurtsystems an die jeweilige Längs­ position eines Kraftwagenbesitzes, bestehend aus einer mechanisch arbeitenden Übertragungseinrichtung, die einerseits mit dem Kraftwagensitz und andererseits unter Zwischenschaltung einer Weguntersetzungseinrichtung mit dem höhenverschiebbar geführten Befestigungs- bzw. Umlenkpunkt in Wirkverbindung steht, wobei ab einer vorbestimmten hinteren Sitzposition bei einer weiteren Rückverschiebung des Kraftwagensitzes eine Entkopplung zwi­ schen der Übertragungseinrichtung und dem Kraftwagensitz er­ folgt, so daß eine festgelegte obere Höhenlage des oberen Be­ festigungs- bzw. Umlenkpunktes beibehalten wird.

Eine derartige Vorrichtung zur selbsttätigen Anpassung der Hö­ henlage des oberen Befestigungs- bzw. Umlenkpunktes ist durch die DE 37 44 577 A1 bekannt, wobei die Übertragungseinrichtung sitzseitig aus einem Zahnradgetriebe besteht und die Längsbe­ wegung des Sitzes in eine Drehbewegung einer flexiblen Welle übertragen wird. Diese Drehbewegung wird am oberen Befesti­ gungs- bzw. Umlenkpunkt durch eine Muter-Spindeleinheit wieder in eine Hubbewegung umgesetzt. Mit dem Sitzrahmen ist eine, einen Bestandteil des Zahnradgetriebes bildende Zahnstange ver­ bunden, die im Anschluß an den verzahnten Abschnitt einen zahn­ freien Abschnitt aufweist, in den ein zugeordnetes Ritzel dann ausläuft, wenn eine vorbestimmte obere Höhenlage des oberen Be­ festigungs- bzw. Umlenkpunktes erreicht ist und der Sitz noch weiter zurückgeschoben wird.

Eine weitere gattungsgemäße Vorrichtung zur selbsttätigen An­ passung der Höhenlage des oberen Befestigungs- bzw. Umlenkpunk­ tes kann der DE 35 39 399 A1 als bekannt entnommen werden. Die Übertragungseinrichtung arbeitet auf hydraulicher Basis, wozu sitzseitig ein eine sitzfeste Führungsbahn abgreifender Geber­ zylinder - über eine Hydraulikleitung verbunden - auf einen kolbenstangenseitig den oberen Befestigungs- bzw. Umlenkpunkt aufnehmenden Nehmerzylinder einwirkt.

Die bekannten Übertragungseinrichtungen sind sehr aufwendig und schwer. Sie müssen zum Erhalt der gewünschten Zuordnung zwi­ schen Sitzstellung und Höhenlage des Befestigungs- bzw. Umlenk­ punktes genau positioniert und somit justiert eingebaut werden.

Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zur selbsttäti­ gen Anpassung der Höhenlage des oberen Befestigungs- bzw. Um­ lenkpunktes zu schaffen, die sich durch einen einfachen, ko­ stengünstigen und gewichtsarmen Aufbau auszeichnet, wobei der Einbau der Übertragungseinrichtung schnell und in jeder belie­ bigen Sitzstellung möglich sein soll.

Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst.

Durch die DE 28 34 837 A1 ist es zwar bereits bekannt, als Über­ tragungseinrichtung ein vorgespanntes flexibles Seil einzuset­ zen, jedoch ist dabei die Frage der Beibehaltung einer vorbe­ stimmten oberen Höhenlage des oberen Befestigungs- bzw. Umlenk­ punktes bei über einen festgelegten Punkt nach hinten verscho­ benem Sitz nicht angesprochen.

Hinsichtlich Anspruch 2 wird auf die DE 26 25 417 A1 verwiesen, in der darauf hingewiesen wird, bei stillstehendem Sitz eine personenbezogene Anpassung der Höhenlage des oberen Befesti­ gungs- bzw. Umlenkpunktes vorzunehmen. Ein Hinweis, auch eine Änderung der Marke durchzuführen, aber der trotz weiterer Rück­ wärtsverschiebung des Sitzes keine weitere Aufwärtsbewegung des oberen Befestigungs- bzw. Umlenkpunktes mehr erfolgen soll, ist in dieser Schrift nicht enthalten.

Zur noch besseren Anpassung an individuelle körperliche Gege­ benheiten ist es zweckmäßig, daß mindestens eines der Abstütz­ teile längsverschiebbar und in der jeweils angefahrenen Grund­ stellung arretierbar ist.

Dabei ist eine selbsttätige Anpassung gegeben, wenn die Grund­ stellung des Abstützteils personenbezogen abgespeichert ist und hilfskraftbetätigt beim Auslösen der jeweiligen Sitzmemorytaste angefahren wird.

Günstige Abmessungsverhältnisse ergeben sich, wenn das sitz­ seitige Abstützteil von einer Sitzlaufschiene und das fahr­ zeugfeste Abstützteil von der zugeordneten Sitzführungsschiene aufgenommen wird.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert.

Die vereinfachte und unmaßstäbliche Darstellung zeigt ei­ nen Kraftwagensitz 1, der aus seiner mit "I" bezeichneten vordersten Position über eine mit "II" gekennzeichnete Stellung bis in eine mit "III" bezeichnete hinterste Po­ sition verschiebbar ist. Eine Übertragungseinrichtung 2 in Form eines in einer Hülle 3 geführten und durch eine Feder 4 vorgespannten Seiles 5 sorgt dafür, daß mit der Sitz­ längsverstellung eine Höhenverschiebung eines oberen Befestigungs- bzw. Umlenkpunktes 6 einhergeht, wobei durch eine Weguntersetzungseinrichtung 7 nach Art eines Fla­ schenzuges die Abstände zwischen den hervorgehobenen Sitzpositionen "I und II" ein Mehrfaches der zugeordneten Höhenabstände des oberen Befestigungs- bzw. Umlenkpunktes 6 betragen. Dabei wird durch besondere, später noch näher erläuterte Maßnahmen bei Sitzbenutzern, die aufgrund ihrer Körperstatur den Kraftwagensitz 1 sehr weit nach hinten verstellen müssen, erreicht, daß die Höhenlage des oberen Befestigungs- bzw. Umlenkpunktes 6 zum Erhalt einer gün­ stigen Gurtverlaufsgeometrie ab einer vorbestimmten hin­ teren Sitzstellung bei einer weiteren Rückverlagerung des Kraftwagensitzes 1 nicht mehr zunimmt. Dadurch erreicht man eine bilineare Koppelung zwischen der Sitzlängsver­ stellung und der Schultergurtverankerung. In der Praxis beträgt die Wegstrecke zwischen den beiden Sitzpositionen I und II etwa 210 mm. Das sitzseitige Ende 8 des Seiles 5 stützt sich an einem sitzfesten, gabelförmigen Abstützteil 9a ab, das in angedeuteter Weise mit einer Sitzlaufschiene 10 verbunden ist. Die zugeordnete karosseriefeste Sitz­ führungsschiene 11 trägt im Abstand zum sitzfesten Ab­ stützteil 9a gleichfalls ein gabelförmiges Abstützteil 9b. Wird der Kraftwagensitz 1 aus seiner mit "I" bezeichneten vordersten Stellung nach hinten verschoben, so wandert das sitzseitige Abstützteil 9a mit und das Seil 5 bewegt sich nach rechts, was zu einer wegreduzierten Verschiebung des oberen Befestigungs- bzw. Umlenkpunktes 6 führt. Erreicht der Kraftwagensitz 1 die Sitzposition "II", so kommt das sitzseitige, verdickte Ende 8 des Seiles 5 am sitzlauf­ schienenseitigen Abstützteil 9b zur Anlage und wird dort gehalten, während bei einer weiteren Rückwärtsverschiebung des Kraftwagensitzes 1 das laufschienenseitige Abstützteil 9a mit seinen Zinken 12 die zugeordneten Zinken 12 des feststehenden Abstützteils 9b passiert. Obwohl der Kraft­ wagensitz 1 bis in seine mit "III" angegebene Position weiterfahren kann, erfolgt zwischen den Sitzpositionen "II und III" keine weitere Höhenverschiebung des oberen Befestigungs- bzw. Umlenkpunktes 6, so daß dort die Höhen­ positionen "II und III" zusammenfallen.

Wie in der Zeichnung angedeutet, ist zum Erreichen einer optimalen, auf die Körperabmessungen der einzelnen Sitz­ benutzer abgestimmten Gurtverlaufgeometrie der sitzfeste Abstützteil 9a mit einer ersten Längsverstelleinrichtung 13 und der karosseriefeste Abstützteil 9b mit einer zweiten Längsverstelleinrichtung 13 versehen, die bei ei­ ner einfachen, nicht dargestellten Ausführungsform manuell verstellbar sind. Größeren Komfort bieten jedoch elektro­ motorische Längsverstelleinrichtungen 13, die an eine symbolisch dargestellte Sitzmemoryeinrichtung 14 an­ schließbar sind, so daß bei Betätigen einer personenbezogenen Sitzmemorytaste 15 neben anderen, durch Ausgänge 16 angedeuteten Verstellmöglichkeiten auch die Längsverstelleinrichtungen 13 angesteuert werden und die zugeordneten Abstützteile 9a, 9b in eine die Gurtver­ laufsgeometrie günstig beeinflussende Lage überführt wer­ den.

Claims (4)

1. Vorrichtung zur selbsttätigen Anpassung der Höhenlage des oberen Befestigungs- bzw. Umlenkpunktes eines Sicherheitsgurtsystems an die jeweilige Längsposition eines Kraftwagensitzes, bestehend aus einer mechanisch arbeitenden Übertragungsein­ richtung, die einerseits mit dem Kraftwagensitz und ande­ rerseits unter Zwischenschaltung einer Weguntersetzungseinrichtung mit dem höhenverschiebbar geführten Befestigungs- bzw. Umlenk­ punkt in Wirkverbindung steht, wobei ab einer vorbestimmten hinteren Sitzposition bei einer weiteren Rückverschiebung des Kraftwagensitzes eine Entkopplung zwischen der Übertragungs­ einrichtung und dem Kraftwagensitz erfolgt, so daß eine fest­ gelegte obere Höhenlage des oberen Befestigungs- bzw. Umlenk­ punktes beibehalten wird, dadurch gekennzeichnet, daß als Übertragungseinrichtung (2) ein vorgespanntes flexibles Seil (5) Verwendung findet, dessen sitzseitiges Ende (8) über den Wegbereich zwischen vorderster und vorbestimmter hinterer Sitzposition einem sitzfesten, gabelförmigen Abstützteil (9a) vorgelagert ist, und daß beim Überfahren der vorbestimmten hinteren Sitzposition das sitzseitige Ende (8) des Seiles (5) an einem karosseriefesten, gleichfalls gabelförmigen Abstütz­ teil (9b) zur Anlage kommt, während die Zinken (12) der Ab­ stützteile (9a, 9b) aneinander vorbeilaufen und danach das sitzfeste Abstützteil (9a) zusammen mit dem Kraftwagensitz (1) nach hinten fährt.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eines der Abstützteile (9a, 9b) längsver­ schiebbar und in der jeweils angefahrenen Grundstellung arretierbar ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Grundstellung des Abstützteils (9a, 9b) personenbezogen abgespeichert ist und hilfskraftbetätigt beim Auslösen der jeweiligen Sitzmemorytaste (15) ange­ fahren wird.

4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorangegan­ genen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das sitzseitige Abstützteil (9a) von einer Sitzlauf­ schiene (10) und das fahrzeugfeste Abstützteil (9b) von der zugeordneten Sitzführungsschiene (11) aufgenommen wird.