DE3934458A1 - Verfahren zur herstellung von 4-0-ss-d-galactopyranosyl-d-glucitol aus 4-0-ss-d-galactopyranosyl-(alpha)-d-glucopyranose - Google Patents
Verfahren zur herstellung von 4-0-ss-d-galactopyranosyl-d-glucitol aus 4-0-ss-d-galactopyranosyl-(alpha)-d-glucopyranoseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung des
Disaccharid-Alkohols 4-O-β-D-Galactopyranosyl-D-glucitol
(Lactit) aus 4-O-β-D-Galactopyranosyl-α-D-glucopyranose
(Lactose, Milchzucker) durch kontinuierliche kataly
tische Hydrierung mit Wasserstoff. Der Reaktionsverlauf
läßt sich durch das folgende Reaktionsschema veranschau
lichen:
Lactit wird im menschlichen Körper nicht als Kohlenhy
drat abgebaut und im Dünndarm weder hydrolysiert noch
absorbiert. Daher ist Lactit als Zuckerersatzstoff für
Diabetiker geeignet. Ferner ist er weniger kariogen als
Saccharose.
Die Süßkraft von Lactit erreicht etwa 40% der Süßkraft
von Saccharose. Zur Erhöhung der Süßkraft kann die
wäßrige Lösung mit künstlichen Süßstoffen, beispiels
weise Cyclohexylsulfamat oder Phenylalanin-asparagin
saure-methylester, versetzt und durch gemeinsame Vakuum
kristallisation in kristalliner Form gewonnen werden.
Man kann aber auch die künstlichen Süßstoffe in fester
Form mit dem Lactit-Kristallisat vermischen. Lactit kann
auch in flüssiger oder fester Form mit anderen süß
schmeckenden Kohlenhydraten, beispielsweise Fructose,
Sorbitol, Xylitol und anderen vermischt werden.
Toxische Effekte konnten auch in Langzeitstudien nicht
festgestellt werden (Ullmanns Encyklopädie der tech
nischen Chemie, Band 24, Weinheim 1983, S. 779), so
daß sich vielseitige Anwendungsmöglichkeiten im Lebens
mittelbereich, bei der Herstellung von Diabetikerpro
dukten sowie von zuckerfreien Süßigkeiten und Nahrungs
mitteln mit geringem Nährwert ergeben.
Zur Herstellung des bisher in der Natur nicht nachge
wiesenen Lactits ist aus EP 39 981 ein diskontinuier
liches Verfahren (Batch-Prozeß) bekannt, bei dem ein
pulverförmiger Nickel-Katalysator in einem Suspensions
verfahren zum Einsatz kam.
Diskontinuierliche Verfahren haben den Nachteil, daß
ihre Kapazität, relativ zum Reaktionsvolumen,, sehr klein
ist und somit ein Bedarf nach großen Reaktionsappara
turen und Lagertanks besteht. Der Energieverbrauch ist
unökonomisch, und der Personalbedarf ist verhältnismäßig
hoch.
Kontinuierliche Pulverkatalysator-Verfahren, die mit
mehreren in Kaskade geschalteten Hydrierreaktoren arbei
ten, vermeiden einen Teil der genannten Nachteile. Es
bleibt jedoch der umständliche Weg, den pulverförmigen
Katalysator gezielt zu aktivieren, umzupumpen und
quantitativ vom Reaktionsprodukt abzufiltrieren. Die
Katalysatorschlammpumpen unterliegen einer hohen mecha
nischen Beanspruchung. Die quantitative Entfernung des
pulverförmigen Katalysators ist aufwendig (Grob- und
Feinfiltrationsapparate in Wechselausführung). Ferner
ist die Gefahr groß, daß der Katalysator durch die zu
sätzlichen Operationen verhältnismäßig schnell seine
Aktivität verliert (hoher Katalysatorverbrauch). Es ist
daher wünschenswert, die Reaktion über fest angeordneten
Katalysatoren ablaufen zu lassen, welche eine hohe
spezifische Aktivität besitzen sollen, die auch über
einen längeren Zeitraum von 1 bis mehreren Jahren nicht
nachlassen soll, weil häufige Katalysatorwechsel auch
bei Festbettreaktionen aufwendig sind.
Aus EP 1 52 779 ist ein Verfahren zur Hydrierung von α-D-
Glucopyranosido-1,6-fructose an fest angeordneten Kata
lysatoren bekannt. Hierbei wird jedoch ein Gemisch
zweier Reduktionsprodukte, nämlich von α-D-Gluco
pyranosido-1,6-mannit und α-D-Glucopyranosido-1,6- sorbit
erhalten, deren Verhältnis etwa 1 : 1 beträgt.
Es war daher überraschend, daß im vorliegenden Verfahren
aus Lactose nur ein Disaccharid-Alkohol, nämlich der
Lactit erhalten werden kann, der nicht von durch eine
Epimisierungsreaktion oder durch eine Aldose-Ketose-Iso
merisierung verursachten Umlagerungsprodukten begleitet
wird und so direkt als Diätetikum eingesetzt werden
kann.
Es wurde ein Verfahren zur Herstellung von 4-O-β-D-
Galactopyranosyl-D-glucitol (Lactit) aus 4-O-β-D-
Galactopyranosyl-α-D-glucopyranose (Lactose, Milch
zucker) durch katalytische Hydrierung in wäßriger Lösung
mit Wasserstoff unter erhöhtem Druck und bei erhöhter
Temperatur gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß
man die Hydrierung kontinuierlich bei einem Wasserstoff
druck von 150-500 bar und Temperaturen von 60-120°C im
Festbettverfahren in einer Reaktionszone über als Hy
drierungskatalysatoren dienenden trägerfreien Formkör
pern mit einer Druckfestigkeit von mehr als 50 N, vor
zugsweise 100-400 N, auf die Formkörperoberfläche und
einer inneren Oberfläche von 10 bis 90 m2/g von Elemen
ten der 8. Nebengruppe des Periodensystems durchführt.
Der Lactit wird im erfindungsgemäßen Verfahren in nahezu
quantitativer Ausbeute erhalten. Dies ist von besonderer
Bedeutung, da die Entfernung (durch Etherbildung ent
standener) höhermolekularer oder (durch Hydrogenolyse
entstandener) niedermolekularer störender Verunreini
gungen aus dem Reaktionsprodukt durch zusätzliche
Reinigungsprozesse, wie Umkristallisation aus Lösungs
mitteln, normalerweise einen beträchtlichen ökologischen
Aufwand hinsichtlich deren Entsorgung erfordert. Das zum
Lactit diasteremere 4-O-β-D-Galactopyranosyl-D-mannitol
ist im Reaktionsprodukt nicht nachweisbar.
Die erfindungsgemäß einzusetzenden Festbettkatalysatoren
neigen im Gegensatz zu trägerhaltigen Katalysatoren
nicht zum "Ausbluten", d. h. nicht zum Übergang von Kata
lysatorbestandteilen in ionischer oder kolloider Form
in die Lösungsphase des Substrats, so daß das Substrat
nicht durch Schwermetalle kontaminiert wird, die
normalerweise ebenfalls nur mühsam, beispielsweise mit
Hilfe von Ionenaustauschern, unter ökologischem Aufwand
aus dem Substrat entfernt werden können. Die einzu
setzenden Katalysatoren können nach ihrem Gebrauch
leicht aufgearbeitet werden, da die Schwermetalle nicht
umständlich von einem Trägermaterial getrennt werden
müssen.
Es ist demnach möglich, im erfindungsgemäßen Verfahren
den Lactit in einer Reinheit von über 99% in der
Trockenmasse herzustellen. Der Gehalt an nicht umge
setzter Lactose erreicht Werte von lediglich 0,2% oder
darunter. Da die glykosidischen Etherbindungen in der
Lactose bzw. im Lactit geschont werden, liegen die Ge
halte der Monozuckeralkohole Dulcitol oder Sorbitol nur
bei 0,3% oder darunter. Die handelsüblichen Spezifi
kationen für Lactit können daher normalerweise ohne
weitere Reinigungsvorgänge direkt erfüllt werden.
Als Ausgangsverbindung für das erfindungsgemäße Ver
fahren wird reine kristalline α-Lactose bzw. α-Lactose-
Monohydrat eingesetzt. Der Einsatzstoff wird in Sauer
stoff-freiem entionisierten Wasser so gelöst, daß eine
15-45 gew.-%ige, bevorzugt 35-40 gew.-%ige Lösung
entsteht, deren pH-Wert 5,5-10,5, bevorzugt 6,5-7,5
beträgt. Kristalline α-Lactose zeigt, gelöst in Wasser
mit einem pH-Wert von 7, eine neutrale oder, bedingt
durch spurenweise Bildung von Zuckersäure, eine schwach
saure Reaktion, kann aber in einer dem Fachmann bekann
ten Weise, beispielsweise durch Zugabe von Sorbinsäure
oder verdünnter Ameisensäure auf den gewünschten pH-Wert
eingestellt werden.
Für die erfindungsgemäße Hydrierung wird reiner Wasser
stoff eingesetzt, der auf einen Druck von 100-500 bar,
bevorzugt 150-300 bar, vorkomprimiert wird. Die Hydrie
rung erfolgt kontinuierlich im Festbettverfahren an den
weiter unten beschriebenen Katalysatoren, indem man die
zu hydrierende Lösung entweder im Gleichstrom von unten
aufsteigend gemeinsam mit dem vorher zugemischten Was
serstoff über den in einem Hydrierreaktor angebrachten
Katalysator strömen läßt (Gleichstromverfahren) oder
aber, indem man die von unten aufsteigende zu hydrie
rende Lösung dem von oben einströmenden Wasserstoff
entgegenführt (Gegenstromverfahren).
Der Hydrierreaktor kann entweder ein einzelnes Hoch
druckrohr aus Stahl oder einer Stahllegierung sein, das
mit dem Katalysator ganz oder teilweise gefüllt wird,
wobei bei gewissen Rohrquerschnitten auch die Anwendung
des Katalysators auf Horden (Drahtkörbe oder ähnliches)
nützlich sein kann, oder aber ein ummanteltes Hochdruck
rohrbündel, dessen Einzelrohre mit Katalysator ganz oder
teilweise gefüllt werden. Weiterhin kann anstelle eines
größeren Einzelrohrreaktors eine Anordnung von mehreren
kleinen Einzelrohrreaktoren hintereinander in einer
Kaskade betrieben werden.
Die trägerfreien Katalysatoren werden aus Metallpulvern
der Elemente der 8. Nebengruppe des Periodensystems,
insbesondere Nickel, Kobalt und Eisen oder Gemischen von
ihnen, besonders bevorzugt aus Nickel oder aus minde
stens zu 70% aus Nickel bestehenden Mischungen zu Form
körpern verarbeitet. Hierbei können Pulver der einzelnen
Metalle oder pulverisierte Legierungen der genannten Me
talle zum Einsatz kommen. Die Herstellung von Formkör
pern erfolgt nach gebräuchlichen Methoden durch Verpres
sen der Metallpulver, beispielsweise auf Tablettier
oder Pelletiermaschinen, unter hohem Druck, wobei zur
Verbesserung des Haftvermögens der Metallpartikel auch
Graphit und/oder Klebstoffe in Mengen von 0,5-3 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht der den Katalysator bil
denden Bestandteile, zum Einsatz kommen können. Die
Herstellung der Formkörper erfolgt in einer Sauerstoff
freien Atmosphäre, um Oberflächenoxidationen zu ver
meiden. Beispiele für Formkörper sind Tabletten, Kugeln
oder Granulate mit Durchmessern von 3-7 mm. Tablettierte
Formkörper können weiterhin zur Vergrößerung der äußeren
Oberfläche mit einer axialen Durchbohrung (hole core)
versehen sein. Solche Formkörper haben makroskopisch
eine glatte Oberfläche.
Die erfindungsgemäß einzusetzenden als Formkörper aus
gebildeten Katalysatoren müssen in einer dem Fachmann
bekannten Weise so hergestellt werden, daß die dabei
entstehenden Formkörper Druckfestigkeiten oberhalb von
50 N, bevorzugt Druckfestigkeiten von 100-400 N, auf die
Formkörperoberfläche erhalten. Dies ist wichtig, weil
niedrigere Druckfestigkeiten zu einem Zerfall bzw. zu
erosivem Abrieb der Formkörper führen, was eine uner
wünschte Kontaminierung des Reaktionsproduktes mit Me
tallpulver bewirken würde. Die erfindungsgemäß einzu
setzenden Katalysatorformkörper haben weiterhin spezi
fische innere Oberflächen, die bei Werten von 10-90 m2/g
liegen. Die Überprüfung von hergestellten Formkörpern
auf solche inneren Oberflächen und damit auf Brauch
barkeit für das erfindungsgemäße Verfahren werden nach
Methoden durchgeführt, die von F.M. Nelsen und
F.T. Eggertsen, Analyt. Chem. 30 (1958), 1387 bzw. von
S.J. Gregg und S.W. Sing, Adsorption, Surface Area and
Porosity, London 1967, Kap. 2 und 8 beschrieben wurden.
Die Hydrierung wird bei Temperaturen von 60-120°C, be
vorzugt 80-115°C durchgeführt. Niedrigere Temperaturen
würden hohe Verweilzeiten oder dem Verzicht auf einen
weitgehend quantitativen Umsatz der Lactose ergeben.
Höhere Temperaturen führen zu unkontrollierbaren Neben
reaktionen, wie Karamelisierung, Etherspaltung oder
hydrierender Crackung, was zu Verfärbungen sowie zur
Bildung unerwünschter Nebenprodukte führen kann.
Die stündliche Katalysatorbelastung liegt bei 25-100 g
Lactose pro Liter Katalysator. Bei Einhaltung der ge
nannten Reaktionsbedingungen sind unerwartet hohe Kata
lysatorstandzeiten von 16000 Stunden und mehr zu er
reichen, wobei spezifische Katalysatorverbräuche von
höchstens 0,1% oder weniger erreicht werden. Damit
liegen die technischen Vorteile des erfindungsgemäßen
Verfahrens außer in der durch den nahezu quantitativen
Umsatz bedingten hohen Ausbeute und den ökologischen
Vorteilen, die sich aus der Reinheit des hergestellten
Produktes ergeben, in der kostensparenden kontinuier
lichen Arbeitsweise und dem extrem niedrigen Kataly
satorverbrauch.
Die den Reaktor verlassende wäßrige Lösung von Lactit
kann nach der Entspannung, bei welcher man den über
schüssigen Wasserstoff abfangen und nach erfolgter
Komprimierung und Ergänzung durch weiteren Wasserstoff
erneut zum Einsatz bringen kann, bereits direkt als
Zuckeraustauschstoff in flüssiger Form Verwendung fin
den.
Das Wasser dieser Lösung läßt sich aber auch auf ver
schiedene Weise, beispielsweise über Sprühtrockner,
Trockenwalzen oder über Gefriertrocknung, entfernen. Als
günstig hat sich erwiesen, die erhaltene farblose und
glasklare Lösung des Lactits in einem Fallfilmverdampfer
oder einem ähnlich arbeitenden Gerät auf einen Zucker
alkoholgehalt von etwa 80 Gew.-% aufzukonzentrieren und
anschließend nach weiterer Eindampfung in einem Vakuum-
Kristallisationsgerät unter Kühlung zur teilweisen oder
vollständigen Kristallisation zu bringen. Das Kristalli
sat läßt sich durch einen nachgeschalteten Mahlungspro
zeß und evtl. Siebung auf eine einheitliche Korngröße
bringen. Das erhaltene Produkt ist rieselfähig. In Ab
hängigkeit von den Kristallisationsumständen kann Lactit
entweder als Dihydrat mit einem Schmelzpunkt von 76-78°C
oder als Monohydrat mit einem Schmelzpunkt von 121-123°
hergestellt werden. Die Löslichkeit beider Hydrate in
Wasser ist unterschiedlich; das Monohydrat ist weniger
löslich als das Dihydrat. Die Hydrate sind nicht hy
groskopisch und zeigen daher technologische Vorteile
gegenüber anderen Polyolen, wie Sorbitol oder Xylitol.
Wasserfreier Lactit kann aus Lösungen in absolutem
Ethanol in kristalliner Form gewonnen werden. Er
schmilzt bei 146°C und ist hygroskopisch.
Ein senkrecht stehendes, wärmeisoliertes Hochdruckrohr
aus nichtrostendem Stahl von 45 mm Innendurchmesser und
1 m Länge wurde mit 1,4 l eines durch Tablettierung von
Nickelpulver hergestellten Hydrierungskatalysators ge
füllt, der bei einer Zylinderhöhe von 5 mm und einem
Durchmesser von 5 mm eine Druckfestigkeit von 147 N auf
die Zylindermantelfläche und eine innere Oberfläche von
33 m2/g aufwies. Durch dieses Rohr wurden gemeinsam mit
der dreifach molaren Menge von unter einem Druck von
300 bar stehendem, hochreinem Wasserstoff stündlich
250 ml einer 40%igen Lösung von 4-O-β-D-Galacto
pyranosyl-α-D-glucopyranose in entionisiertem Sauer
stoff-freiem Trinkwasser mit einem pH-Wert von 7,0
kontinuierlich gepumpt und zwar von unten nach oben auf
steigend.
Wäßrige Lösung und Wasserstoff wurden vorab gemeinsam
durch einen Wärmeaustauscher geführt und so hoch er
hitzt, daß sie in das Hochdruckrohr mit einer Temperatur
von 90°C eintraten. Das das Hochdruckrohr verlassende
Gemisch von wäßriger Lösung und überschüssigem Wasser
stoff wurde über einen Kühler in einen Abscheider ge
führt, von wo der Wasserstoff nach Ersatz der ver
brauchten Menge wieder zusammen mit frischer 4-O-β-D-
Galactopyranosyl-α-D-glucopyranose in den Vorwärmer und
von da erneut in das Hochdruckrohr gepumpt wurde.
Die farblose und klare wäßrige Lösung wurde entspannt
und in einem Fallfilmverdampfer auf einen Zuckeralkohol
gehalt von ca. 80% aufkonzentriert und anschließend
nach weiterer Eindampfung in einem Vakuumkristaller
unter Kühlung zur Kristallisation gebracht. In Abhängig
keit von den Kristallisationsumständen und dem Rest
wassergehalt der eingedampften Lösung ließ sich dabei
entweder das Dihydrat mit einem Schmelzpunkt von 76-78°C
oder das Monohydrat mit einem Schmelzpunkt von 121-123°C
isolieren. Das gebildete 4-O-β-D-Galactopyranosyl-D
glucitol war ansonsten hochrein (Reinheitsgrad 99,6%).
Der Gehalt an nicht hydrierter 4-O-β-D-Galactopyranosyl
α-D-glucopyranose lag bei 0,1%. Der Gehalt an Sorbitol
bzw. Dulcitol betrug 0,1%. 4-O-β-D-Galactopyranosyl-D
mannitol bzw. Mannitol konnten nicht nachgewiesen wer
den. Der Ni-Gehalt lag bei <1 ppm. Der Katalysator war
auch nach einer Laufzeit von 8700 Stunden unverändert
wirksam.
Durch ein Hochdruckrohr, wie in Beispiel 1 verwendet,
wurde bei einer Temperatur von 105°C und einem Wasser
stoffdruck von 150 bar der Wasserstoff im umgekehrten
Reaktionsfluß, wie in Beispiel 1 beschrieben, der auf
steigenden Lösung von 4-O-β-D-Galactopyranosyl-α-D
glucopyranose entgegengeführt, wobei stündlich eine
gleichgroße Menge 40%iger wäßriger Lösung von 4-O-β-D-
Galactopyranose-α-D-glucopyranose wie im Beispiel 1
hydriert wurde, die einen pH-Wert von 6,5 aufwies. Der
Katalysator wurde durch Tablettierung von Nickelpulver
hergestellt. Die Tabletten hatten bei einer Zylinderhöhe
von 5 mm und einem Durchmesser von 5 mm eine Druck
festigkeit von 149 N auf die Zylindermantelfläche und
eine innere Oberfläche von 62 m2/g.
Nach einer Laufzeit von 2500 Stunden mit unverminderter
Wirksamkeit lag der Gehalt an 4-O-β-D-Galactopyranosyl-
D-glucitol des in einem Rotationsverdampfer zur Trockne
eingedampften Reaktionsgemisches bei 99,4%. Der Gehalt
an nicht hydrierter 4-O-β-D-Galactopyranosyl-α-D-gluco
pyranose betrug 0,1%. Der Gehalt an Sorbitol bzw. Dul
citol lag bei 0,1%. 4-O-β-D-Galactopyranosyl-D-mannitol
bzw. Mannitol konnten nicht nachgewiesen werden. Der Ni-
Gehalt lag bei <1 ppm.
In einem Hochdruckrohr, wie in Beispiel 1 verwendet,
wurde bei einer Temperatur von 115°C und einem Wasser
stoffdruck von 300 bar in gleicher Weise wie in Beispiel
1 stündliche eine gleichgroße Menge einer 40%igen
wäßrigen Lösung von 4-O-β-D-Galactopyranosyl-α-D-gluco
pyranose hydriert, die einen pH-Wert von 7,5 aufwies.
Der Katalysator wurde durch Tablettierung einer pulveri
sierten Nickel-Eisenlegierung gewonnen. Die Legierung
enthielt einen Eisenanteil in Nickel von 15%. Die
Tabletten hatten bei einer Zylinderhöhe von 5 mm und
einem Durchmesser von 5 mm eine Druckfestigkeit von
137 N auf die Zylindermantelfläche und eine innere
Oberfläche von 83 m2/g. Das in einem Vakuumkristaller
gewonnene 4-O-β-D-Galactopyranosyl-α-D-glucitol hatte
einen Reinheitsgrad von 99,3%. Der Gehalt an nicht um
gesetzter 4-O-β-D-Galactopyranosyl-α-D-glucose lag bei
0,1%. Der Sorbitol- bzw. Dulcitolgehalt betrug 0,1%.
4-O-β-D-Galactopyranosyl-D-mannitol bzw. Mannitol konnte
nicht nachgewiesen werden. Ni- und Fe-Gehalt lagen bei
<1 ppm. Der Katalysator war nach einer Laufzeit von 8000
Stunden noch unverändert wirksam.
In einem Hochdruckrohr, wie in Beispiel 1 verwendet,
wurde bei einer Temperatur von 110°C und einem Wasser
stoffdruck von 200 bar in gleicher Weise wie in Beispiel
1 eine ebenso große Menge einer 30%igen wäßrigen Lösung
von 4-O-β-D-Galactopyranosyl-α-D-glucopyranose hydriert,
die einen pH-Wert von 6,5 aufwies. Der Katalysator wurde
durch Tablettierung einer pulverisierten Nickel-Kobalt
legierung gewonnen. Die Legierung enthielt einen Kobalt
anteil in Nickel von 10%. Die Tabletten hatten bei
einer Zylinderhöhe von 5 mm und einem Durchmesser von
5 mm eine Druckfestigkeit von 147 N auf die Zylinder
mantelfläche und eine innere Oberfläche von 29 m2/g. Das
in einem Vakuum-Drehrohr gewonnene 4-O-β-D-Galacto
pyranosyl-α-D-glucitol hatte einen Reinheitsgrad von
99,1%. Der Gehalt an nicht umgesetzter 4-O-β-D-Galacto
pyranosyl-α-D-glucopyranose lag bei 0,2%. Der Sorbitol
gehalt betrug 0,2%. Der Dulcitolanteil betrug 0,15%.
4-O-β-D-Galactopyranosyl-D-mannitol konnte nicht nachge
wiesen werden. Ni- und Co-Gehalt lagen bei <1 ppm. Der
Katalysator war nach einer Laufzeit von 1000 Stunden
noch unvermindert wirksam.
Durch ein Hochdruckrohr, wie in Beispiel 1 verwendet,
wurde bei einer Temperatur von 100°C und einem Wasser
stoffdruck von 300 bar in gleicher Weise wie in Beispiel
1 in der gleichen Zeit eine ebenso große Menge einer
40%igen wäßrigen Lösung von 4-O-β-D-Galactopyranosyl
α-D-glucopyranose hydriert, die einen pH-Wert von 7,0
aufwies. Der Katalysator war durch Auftrag einer wäßri
gen Nickelsalz-Lösung auf einem inerten kugelförmigen
Al2O3-Träger (Kugeldurchmesser: 5 mm) und nachfolgende
Überführung des Nickels in den metallischen Zustand
durch Reduzierung im Wasserstoffstrom hergestellt
worden. Der Nickelgehalt des Katalysators lag bei 20%.
Die innere Oberfläche des Katalysators betrug 145 m2/g.
Das in einem Vakuumkristaller gewonnene 4-O-β-D-Galacto
pyranosyl-α-D-glucitol hatte einen Reinheitsgrad von
93,9%, Der Gehalt an nicht umgesetzter 4-O-β-D-Galacto
pyranosyl-α-D-glucopyranose lag bei 1,9%. Sorbitol- und
Dulcitolgehalt lagen bei 0,4 bzw. 0,2%. Zusätzlich wur
den weitere Verunreinigungen in einer Höhe von 3,6%,
darunter 4-O-β-D-Galactopyranosyl-D-mannitol mit 2,6%,
festgestellt, so daß das so erhaltene 4-O-β-D-Galacto
pyranosyl-α-D-glucitol in dieser Herstellungsform ohne
ökologisch aufwendige Reinigungsprozeduren nicht als
Zuckeraustauschstoff eingesetzt werden konnte. Ferner
wurde schon nach einer Laufzeit von 800 Stunden ein
Nachlassen der Katalysatoraktivität beobachtet. Durch
eine Erhöhung der Reaktionstemperatur von 100 auf 120°C
konnte zwar der Anteil an nicht umgesetzter 4-O-β-D-
Galactopyranosyl-α-D-glucopyranose auf einen Wert von
0,6% gesenkt werden, gleichzeitig aber stieg der Anteil
an Verunreinigungen auf einen Wert von 6,4% an. Darin
war 4-O-β-D-Galactopyranosyl-D-mannitol mit 3,2% ent
halten. Außerdem war das Reaktionsprodukt mit 42 ppm Ni
verunreinigt.
Durch ein Hochdruckrohr, wie in Beispiel 1 verwendet,
wurde bei einer Temperatur von 100°C und einem Wasser
stoffdruck von 300 bar in gleicher Weise wie in Bei
spiel 1 stündlich eine ebenso große Menge einer 4%igen
wäßrigen Lösung von 4-O-β-D-Galactopyranosyl-α-D-gluco
pyranose hydriert, die einen pH-Wert von 6,5 aufwies.
Der Katalysator war durch Auftrag von wäßrigen Nickel-
und Eisensalz-Lösungen auf einen inerten, kugelförmigen
Al2O3-Träger (Kugeldurchmesser: 5 mm) und nachfolgende
Überführung des Nickels und Eisens in den metallischen
Zustand durch Reduzierung im Wasserstoffstrom herge
stellt worden. Der Nickelgehalt des Katalysators lag bei
16%, der Eisengehalt bei 4%. Die innere Oberfläche des
Katalysators lag bei 151 m2/g. Das durch Eindampfen in
einem Vakuumkristaller gewonnene 4-O-β-D-Galacto
pyranosyl-α-D-glucitol hatte einen Reinheitsgrad von
91,2%. Der Gehalt an nicht umgesetzter 4-O-β-D-Galacto
pyranosyl-α-D-glucopyranose lag bei 1,6%. Der Sorbitol
bzw. Dulcitolgehalt lag bei 0,3 bzw. 0,1%. Zusätzlich
wurden weitere organische Verunreinigungen in einer Höhe
von 6,8%, darunter 4-O-β-D-Galactopyranosyl-D-mannitol
mit 2,9%, sowie Ni-Verunreinigungen von 36 ppm und Fe-
Verunreinigungen von 14 ppm festgestellt, so daß der
erhaltene Zuckeralkohol nicht ohne ökologisch aufwendige
Reinigungsmaßnahmen als Zuckeraustauschstoff eingesetzt
werden konnte.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von 4-O-β-D-Galacto
pyranosyl-D-glucitol aus 4-O-β-D-Galactopyranosyl
α-D-glucopyranose durch katalytische Hydrierung in
wäßriger Lösung mit Wasserstoff unter erhöhtem
Druck und bei erhöhter Temperatur, dadurch gekenn
zeichnet, daß man die Hydrierung kontinuierlich bei
einem Wasserstoffdruck von 150 bis 500 bar und Tem
peraturen von 60 bis 120°C im Festbettverfahren in
einer Reaktionszone über als Hydrierungskatalysa
toren dienenden trägerfreien Formkörpern mit einer
Druckfestigkeit von mehr als 50 N, vorzugsweise 100
bis 400 N, auf die Formkörperoberfläche und einer
inneren Oberfläche von 10 bis 90 m2/g von Elementen
der 8. Nebengruppe des Periodensystems durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß es sich bei den Formkörpern um solche aus Me
tallpulvern aus Nickel, Kobalt, Eisen oder ihren
Gemischen oder Legierungen hergestellte mit
makroskopisch glatter Oberfläche handelt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hydrierungskatalysatoren zylinderförmige
oder kugelförmige Formkörper mit einem Durchmesser
von 3-7 mm sind.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Hydrierung der 4-O-β-D-Galactopyrano
syl-α-D-glucopyranose in 15 bis 45%iger wäßriger
Lösung unter einem pH-Wert von 3,5 bis 7,0 durch
führt.
Priority Applications (7)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893934458 DE3934458A1 (de) | 1989-10-14 | 1989-10-14 | Verfahren zur herstellung von 4-0-ss-d-galactopyranosyl-d-glucitol aus 4-0-ss-d-galactopyranosyl-(alpha)-d-glucopyranose |
US07/585,747 US5162517A (en) | 1989-10-14 | 1990-09-20 | Process for the preparation of epimer-free sugar alcohols from the group consisting of xylitol, sorbitol (D-glucitol), 4-O-β-D-galactopyranosyl-D-glucitol and 4-O-α-D-glucopyranosyl-D-sorbitol |
AT90118754T ATE90930T1 (de) | 1989-10-14 | 1990-09-29 | Verfahren zur herstellung von epimerenfreien zuckeralkoholen aus der gruppe von xylitol, sorbitol (d-glucitol), 4-o-beta-dgalactopyranosyl-d-glucitolund 4-o-alpha-dglucopyranosyl-d-sorbitol. |
DE9090118754T DE59001858D1 (de) | 1989-10-14 | 1990-09-29 | Verfahren zur herstellung von epimerenfreien zuckeralkoholen aus der gruppe von xylitol, sorbitol (d-glucitol), 4-o-beta-d-galactopyranosyl-d-glucitol und 4-o-alpha-d-glucopyranosyl-d-sorbitol. |
EP90118754A EP0423525B1 (de) | 1989-10-14 | 1990-09-29 | Verfahren zur Herstellung von epimerenfreien Zuckeralkoholen aus der Gruppe von Xylitol, Sorbitol (D-Glucitol), 4-O-beta-D-Galactopyranosyl-D-glucitol und 4-O-alpha-D-Glucopyranosyl-D-sorbitol |
CA002027478A CA2027478C (en) | 1989-10-14 | 1990-10-12 | Process for the preparation of epimer-free sugar alcohols from the groupconsisting of xylitol, sorbitol (d-glucitol), 4-o-.beta.-d-galactopyranosyl-d-glucitol and 4-o-.alpha.-d-glucopyranosyl-d-sorbitol |
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