DE4000839A1 - Verfahren zur herstellung von xylitol aus d-xylose - Google Patents
Verfahren zur herstellung von xylitol aus d-xyloseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung des
Zuckeralkohols Xylitol aus D-Xylose durch kontinuier
liche katalytische Hydrierung mit Wasserstoff. Der Reak
tionsverlauf läßt sich durch das folgende Reaktions
schema veranschaulichen:
Die Süßkraft von Xylitol erreicht etwa 80-100% der Süß
kraft von Saccharose. Zur Erhöhung der Süßkraft kann die
wäßrige Lösung mit künstlichen Süßstoffen, beispiels
weise Cyclohexylsulfamat oder Phenylalanin-asparagin
säure-methylester, versetzt und durch gemeinsame Vakuum
kristallisation in kristalliner Form gewonnen werden.
Man kann aber auch die künstlichen Süßstoffe in fester
Form mit dem Xylitol-Kristallisat vermischen. Xylitol
kann auch in flüssiger oder fester Form mit anderen süß
schmeckenden Kohlenhydraten, beispielsweise Palatinit,
Lactit, Sorbitol und anderen vermischt werden.
Wegen seines angenehm süßen Geschmacks eignet sich
Xylitol als Zuckeraustauschstoff in der Diabetiker-Diät
und als nicht kariogenes Süßungsmittel in Süßwaren und
oralen Pharmazeutika. Für Diabetiker-Lebensmittel ist
Xylitol durch die Diätverordnung (Bundesgesetzblatt
1982, Seite 71) ohne Mengenbegrenzung zugelassen.
Reines Xylitol ist besonders gut zur Verarbeitung in
Süßwaren, wie Bonbons und Kaugummi, geeignet (Swiss
Dent. I (7/8) 1980, Seite 25 bis 27). Auch Produkte zur
Behandlung des Mund- und Rachenraumes, wie Zahnpasten,
rachendesinfizierende Tabletten, Hustenbonbons, werden
zunehmend mit Xylitol gesüßt (Swiss Dent. III (7/8)
1982, Seite 25 bis 30).
Zur Herstellung von Xylitol wird vielfach ein diskonti
nuierliches Verfahren (Batch-Prozeß) angewandt, bei dem
ein pulverförmiger Nickel-Katalysator in einem Suspen
sionsverfahren zum Einsatz kommt.
Diskontinuierliche Verfahren haben den Nachteil, daß
ihre Kapazität, relativ zum Reaktionsvolumen, sehr klein
ist und somit ein Bedarf nach großen Reaktionsappara
turen und Lagertanks besteht. Der Energieverbrauch ist
unökonomisch, und der Personalbedarf ist verhältnismäßig
hoch.
Kontinuierliche Pulverkatalysator-Verfahren, die mit
mehreren in Kaskade geschalteten Hydrierreaktoren arbei
ten, vermeiden einen Teil der genannten Nachteile. Es
bleibt jedoch der umständliche Weg, den pulverförmigen
Katalysator gezielt zu aktivieren, umzupumpen und
quantitativ vom Reaktionsprodukt abzufiltrieren. Die
Katalysatorschlammpumpen unterliegen einer hohen mecha
nischen Beanspruchung. Die quantitative Entfernung des
pulverförmigen Katalysators ist aufwendig (Grob- und
Feinfiltrationsapparate in Wechselausführung). Ferner
ist die Gefahr groß, daß der Katalysator durch die zu
sätzlichen Operationen verhältnismäßig schnell seine
Aktivität verliert (hoher Katalysatorverbrauch). Es ist
daher wünschenswert, die Reaktion über fest angeordneten
Katalysatoren ablaufen zu lassen, welche eine hohe
spezifische Aktivität besitzen sollen, die auch über
einen längeren Zeitraum von 1 bis mehreren Jahren nicht
nachlassen soll, weil häufige Katalysatorwechsel auch
bei Festbettreaktionen aufwendig sind.
Auch bei fest angeordneten Katalysatoren ist es üblich,
mehrere Reaktoren hintereinander zu schalten, wodurch
sich mehrere in Serie geschaltete Reaktionszonen ergeben
(DE-OS 32 14 432).
Zum Einsatz kommen Nickelkatalysatoren auf Träger
material (SiO2/Al2O3) mit extrem hohen aktiven Ober
flächen von 140-180 m2/g, so daß die Katalysatoren
derart aktiv sind, daß sie durch zusätzliche chemische
Behandlungsmethoden stabilisiert werden müssen, bei
spielsweise durch Sauerstoffbegasung zur Bildung mono
molekularer Sauerstoffschichten auf der Katalysatorober
fläche (DE-OS 31 10 493). Die desaktivierende Stabili
sierung des Katalysators macht aber dann so hohe Reak
tionstemperaturen bei der Hydrierung von Zuckern er
forderlich (130-180°C), daß unkontrollierbare Nebenreak
tionen möglich werden, wie Verfärbung durch Karamelisie
rung und hydrierende Crackung (Hydrogenolyse) des Mon
osaccharidalkohols bis zur Bildung von Methanol und so
gar Methan. Außerdem gehen bei dieser Reaktionsweise
stets Schwermetalle wie Nickel, Eisen oder Kobalt in
ionischer oder kolloider Form in Lösung, was einmal eine
nachträgliche Aktivkohlebehandlung des hydrierten Pro
duktes und zum anderen eine Entionisierung durch Ionen
austauscher erforderlich macht.
Da die bekannten Hydrierverfahren mit auf pH-Werte von
7-13 eingestellten Zuckerlösungen arbeiten, sind den
Ausgangslösungen Alkalien oder Erdalkalien beizugeben,
die ebenfalls vom Endprodukt wieder umständlich entfernt
werden müssen (DE-OS 31 10 493; DE-OS 32 14 432).
Weiterhin ist zu erwarten, daß unter den hydrierenden
Bedingungen eine merkliche Epimerisierung eintritt, so
daß aus der D-Xylose neben Xylitol auch Lyxitol (Ara
binitol und Ribitol) erhalten werden.
Ferner ist der Effekt der Spaltung der Kohlenstoffkette
von Zuckern bei der katalytischen Hydrierung an Raney-
Nickel bekannt; DE-OS 27 56 270 beschreibt diesen Effekt
an einem Zuckergemisch, wie es aus der Selbstkondensa
tion von Formaldehyd hervorgeht, wobei im Rahmen der
dortigen Ausführungsbeispiele eine deutliche Verschie
bung von höheren C-Kettenzahlen zu niedrigeren beobach
tet wird. Gemäß DE-OS 28 31 659 wird eine solche Spal
tung an Edelmetallkatalysatoren der 8. Nebengruppe nicht
beobachtet.
Aus EP 1 52 779 ist ein Verfahren zur Hydrierung von α-D-
Glucopyranosido-1,6-fructose an fest angeordneten Kata
lysatoren bekannt. Hierbei wird jedoch ein Gemisch
zweier Reduktionsprodukte, nämlich von α-D-Gluco
pyranosido-1,6-mannit und α-D-Glucopyranosido-1,6-sorbit
erhalten, deren Verhältnis etwa 1 : 1 beträgt.
Es war daher überraschend, daß im vorliegenden Verfahren
D-Xylose nicht nur nahezu vollständig umgesetzt wird,
sondern unter Vermeidung von Epimerisierung und C-Ket
tenspaltung sowie Bildung höhermolekularer Komponenten
durch Kondensationsreaktionen unter Etherbildung nur ein
zugehöriger Zuckeralkohol, nämlich das Xylitol erhalten
wird, das hier also nicht von Umlagerungsprodukten be
gleitet wird und daher direkt als Diätetikum eingesetzt
werden kann.
Es wurde ein Verfahren zur Herstellung von Xylitol aus
D-Xylose durch katalytische Hydrierung in wäßriger
Lösung mit Wasserstoff unter erhöhtem Druck und bei
erhöhter Temperatur gefunden, das dadurch ge
kennzeichnet ist, daß man die Hydrierung kontinuierlich
bei einem Wasserstoffdruck von 150-500 bar und Tempera
turen von 60-120°C im Festbettverfahren in einer Reak
tionszone über als Hydrierungskatalysatoren dienenden
trägerfreien Formkörpern mit einer Druckfestigkeit von
mehr als 50 N, vorzugsweise 100-400 N, auf die Form
körperoberfläche und einer inneren Oberfläche von 10 bis
90 m2/g von Elementen der Eisengruppe des Perioden
systems durchführt.
Das Xylitol wird im erfindungsgemäßen Verfahren in
nahezu quantitativer Ausbeute erhalten. Dies ist von
besonderer Bedeutung, da die Entfernung höhermolekularer
oder mindermolekularer, durch Auf- oder Abbau entstande
ner störender Verunreinigungen aus dem Reaktionsprodukt
durch zusätzliche Reinigungsprozesse, wie Umkristalli
sation aus Lösungsmitteln, normalerweise einen beträcht
lichen ökologischen Aufwand hinsichtlich deren Entsor
gung erfordert. Die dem Xylitol epimeren Zuckeralkohole
Lyxitol (Arabinitol und Ribitol) sind im Reaktionspro
dukt höchstens spurenweise (Summe < 0,3%) nachweisbar.
Die erfindungsgemäß einzusetzenden Festbettkatalysatoren
neigen im Gegensatz zu trägerhaltigen Katalysatoren
nicht zum "Ausbluten", d. h. nicht zum Übergang von Kata
lysatorbestandteilen in ionischer oder kolloider Form
in die Lösungsphase des Substrats, so daß das Substrat
nicht durch Schwermetalle kontaminiert wird, die
normalerweise ebenfalls nur mühsam, beispielsweise mit
Hilfe von lonenaustauschern, unter ökologischem Aufwand
aus dem Substrat entfernt werden können.
Die einzusetzenden Katalysatoren können nach ihrem Ge
brauch leicht aufgearbeitet werden, da die Schwermetalle
nicht umständlich von einem Trägermaterial getrennt
werden müssen.
Es ist demnach möglich, im erfindungsgemäßen Verfahren
das Xylitol in einer Reinheit von über 99% in der
Trockenmasse herzustellen. Der Gehalt an nicht umge
setzter D-Xylose erreicht Werte von lediglich 0,1% oder
darunter. Die handelsüblichen Spezifikationen für
Xylitol können daher normalerweise ohne weitere Reini
gungsvorgänge direkt erfüllt werden. Solche Spezifika
tionen sind beispielsweise im DAB (Deutsches Arzneimit
telbuch), sowie in USP (United States Pharmacopeia) und
FCC (Food Chemicals Codex) angegeben.
Als Ausgangsverbindung für das erfindungsgemäße Ver
fahren wird reine kristalline D-Xylose eingesetzt.
Sie wird in Sauerstoff-freiem entionisierten Wasser so
gelöst, daß eine 15-45 gew.-%ige, bevorzugt 35-40 gew.-%ige
Lösung entsteht, deren pH-Wert 3,5-8,0, bevorzugt
5,5-7 beträgt. Reine D-Xylose zeigt, gelöst in Wasser
mit einem pH-Wert von 7, eine neutrale oder, bedingt
durch spurenweise Bildung von Zuckersäure, eine schwach
saure Reaktion, kann aber in einer dem Fachmann be
kannten Weise, beispielsweise durch Zugabe von Citro
nensaure, Milch- oder Zuckersäure, auf den gewünschten
pH-Wert eingestellt werden. Der zulässige pH-Wert kann
weiterhin im ganz schwach alkalischen Gebiet liegen.
Für die erfindungsgemäße Hydrierung wird reiner Wasser
stoff eingesetzt, der auf einen Druck von 100-500 bar,
bevorzugt 150-300 bar, vorkomprimiert wird. Die Hydrie
rung erfolgt kontinuierlich im Festbettverfahren an den
weiter unten beschriebenen Katalysatoren, indem man die
zu hydrierende Lösung entweder im Gleichstrom von unten
aufsteigend gemeinsam mit dem vorher zugemischten Was
serstoff über den in einem Hydrierreaktor angebrachten
Katalysator strömen läßt (Gleichstromverfahren) oder
aber, indem man die von unten aufsteigende zu hydrie
rende Lösung dem von oben einströmenden Wasserstoff ent
gegenführt (Gegenstromverfahren).
Der Hydrierreaktor kann entweder ein einzelnes Hoch
druckrohr aus Stahl oder einer Stahllegierung sein, das
mit dem Katalysator ganz oder teilweise gefüllt wird,
wobei bei gewissen Rohrquerschnitten auch die Anwendung
des Katalysators auf Horden (Drahtkörbe oder ähnliches)
nützlich sein kann, oder aber ein ummanteltes Hochdruck
rohrbündel, dessen Einzelrohre mit Katalysator ganz oder
teilweise gefüllt werden. Weiterhin kann anstelle eines
größeren Einzelrohrreaktors eine Anordnung von mehreren
kleinen Einzelrohrreaktoren hintereinander in einer
Kaskade betrieben werden.
Die trägerfreien Katalysatoren werden aus Metallpulvern
der Elemente der Eisengruppe des Periodensystems, also
Nickel, Kobalt und Eisen oder Gemischen von ihnen, be
vorzugt aus Nickel, Kobalt oder ihren Gemischen oder
Legierungen untereinander oder mit Eisen, zu Formkörpern
verarbeitet. Hierbei können Pulver der einzelnen Metalle
oder pulverisierte Legierungen der genannten Metalle zum
Einsatz kommen. Die Herstellung von Formkörpern erfolgt
nach gebräuchlichen Methoden durch Verpressen der
Metallpulver, beispielsweise auf Tablettier- oder
Pelletiermaschinen, unter hohem Druck, wobei zur Ver
besserung des Haftvermögens der Metallpartikel auch
Graphit und/oder Klebstoffe in Mengen von 0,5-3 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht der den Katalysator bil
denden Bestandteile, zum Einsatz kommen können. Die Her
stellung der Formkörper erfolgt in einer Sauerstoff
freien Atmosphäre, um Oberflächenoxidationen zu vermei
den. Beispiele für Formkörper sind Tabletten, Kugeln
oder Granulate mit Durchmessern von 3-7 mm. Tablettierte
Formkörper können weiterhin zur Vergrößerung der äußeren
Oberfläche mit einer axialen Durchbohrung (hole core)
versehen sein. Solche Formkörper haben makroskopisch
eine glatte Oberfläche.
Die erfindungsgemäß einzusetzenden als Formkörper ausge
bildeten Katalysatoren müssen so hergestellt werden, daß
die dabei entstehenden Formkörper Druckfestigkeiten
oberhalb von 50 N, bevorzugt Druckfestigkeiten von 100-
400 N, auf die Formkörperoberfläche erhalten. Dies ist
wichtig, weil niedrigere Druckfestigkeiten zu einem
Zerfall bzw. zu erosivem Abrieb der Formkörper führen,
was eine unerwünschte Kontaminierung des Reaktionspro
duktes mit Metallpulver bewirken würde. Die erfindungs
gemäß einzusetzenden Katalysatorformkörper haben weiter
hin spezifische innere Oberflächen, die bei Werten von
10-90 m2/g liegen. Die Überprüfung von hergestellten
Formkörpern auf solche inneren Oberflächen und damit auf
Brauchbarkeit für das erfindungsgemäße Verfahren werden
nach Methoden durchgeführt, die von F.M. Nelsen und
F.T. Eggertsen, Analyt. Chem. 30 (1958), 1387 bzw. von
S.J. Gregg und S.W. Sing, Adsorption, Surface Area and
Porosity, London 1967, Kap. 2 und 8 beschrieben wurden.
Die Hydrierung wird bei Temperaturen von 60-125°C, be
vorzugt 90-120°C durchgeführt. Niedrigere Temperaturen
würden hohe Verweilzeiten oder den Verzicht auf einen
weitgehend quantitativen Umsatz der Lactose ergeben.
Höhere Temperaturen führen zu unkontrollierbaren Neben
reaktionen, wie Kondensationsreaktionen, Karamelisie
rungen oder hydrierender Crackung, was zu Verfärbungen
sowie zur Bildung unerwünschter Nebenprodukte führen
kann.
Die stündliche Katalysatorbelastung liegt bei 25-100 g
D-Xylose pro Liter Katalysator. Bei Einhaltung der
genannten Reaktionsbedingungen sind unerwartet hohe
Katalysatorstandzeiten von 16 000 Stunden und mehr zu
erreichen, wobei spezifische Katalysatorverbräuche von
höchstens 0,1% oder weniger erreicht werden. Damit
liegen die technischen Vorteile des erfindungsgemäßen
Verfahrens außer in der durch den nahezu quantitativen
Umsatz bedingten hohen Ausbeute und den ökologischen
Vorteilen, die sich aus der Reinheit des hergestellten
Produktes ergeben, in der kostensparenden kontinuier
lichen Arbeitsweise und dem extrem niedrigen Kataly
satorverbrauch.
Die den Reaktor verlassende wäßrige Lösung von Xylitol
kann nach der Entspannung, bei welcher man den über
schüssigen Wasserstoff abfangen und nach erfolgter
Komprimierung und Ergänzung durch weiteren Wasserstoff
erneut zum Einsatz bringen kann, bereits direkt als
Zuckeraustauschstoff in flüssiger Form Verwendung fin
den.
Das Wasser dieser Lösung läßt sich aber auch auf ver
schiedene Weise, beispielsweise über Sprühtrockner,
Trockenwalzen oder über Gefriertrocknung, entfernen. Als
günstig hat sich erwiesen, die erhaltene farblose und
glasklare Lösung des Zuckeralkohols in einem Fallfilm
verdampfer oder einem ähnlich arbeitenden Gerät auf
einen Zuckeralkoholgehalt von etwa 80 Gew.-% aufzukon
zentrieren und anschließend nach weiterer Eindampfung
in einem Vakuum-Kristallisationsgerät unter Kühlung zur
vollständigen Kristallisation zu bringen; gegebenenfalls
wird durch Impfkristalle angeimpft. Das Kristallisat
läßt sich durch einen nachgeschalteten Mahlungsprozeß
und evtl. Siebung auf eine einheitliche Korngröße
bringen. Das erhaltene Produkt ist rieselfähig und zeigt
einen Schmelzpunkt von 93 bis 94°C. Der Gehalt an Kata
lysatorbestandteilen liegt unter 1 ppm.
Ein senkrecht stehendes, wärmeisoliertes Hochdruckrohr
aus nichtrostendem Stahl von 45 mm Innendurchmesser und
1 m Länge wurde mit 1,4 l eines durch Tablettierung von
Nickelpulver hergestellten Hydrierungskatalysators ge
füllt, der bei einer Zylinderhöhe von 5 mm und einem
Durchmesser von 5 mm eine Druckfestigkeit von 147 N auf
die Zylindermantelfläche und eine innere Oberfläche von
33 m2/g aufwies. Durch dieses Rohr wurden gemeinsam mit
der dreifach molaren Menge von unter einem Druck von
300 bar stehendem, hochreinem Wasserstoff stündlich
250 ml einer 40%igen Lösung von D-Xylose in entioni
siertem Sauerstoff-freiem Trinkwasser mit einem pH-Wert
von 7,0 kontinuierlich gepumpt und zwar von unten nach
oben aufsteigend.
Wäßrige Lösung und Wasserstoff wurden vorab gemeinsam
durch einen Wärmeaustauscher geführt und so hoch er
hitzt, daß sie in das Hochdruckrohr mit einer Temperatur
von 95°C eintraten. Das das Hochdruckrohr verlassende
Gemisch von wäßriger Lösung und überschüssigem Wasser
stoff wurde über einen Kühler in einen Abscheider ge
führt, von wo der Wasserstoff nach Ersatz der ver
brauchten Menge wieder zusammen mit frischer D-Xylose-
Lösung in den Vorwärmer und von da erneut in das Hoch
druckrohr gepumpt wurde.
Die farblose und klare wäßrige Lösung wurde entspannt
und in einem Fallfilmverdampfer auf einen Zuckeralkohol
gehalt von ca. 70% aufkonzentriert und anschließend
nach weiterer Eindampfung in einem Vakuumkristaller
unter Kühlung zur Kristallisation gebracht. Es wurde ein
weißes, leicht hygroskopisches, geruchloses Festprodukt
erhalten, das zu einem feinkristallinen Pulver vermahlen
wurde. Das gebildete Xylitol war ansonsten hochrein und
zeigte in der stabilen rhombischen Kristallform einen
Schmelzpunkt von 93-94°C. Der Gehalt an nicht hydrierter
D-Xylose lag bei 0,1%. Der Ni-Gehalt lag bei <1 ppm.
Der Katalysator war auch nach einer Laufzeit von 5600
Stunden unverändert wirksam.
Durch ein Hochdruckrohr wie in Beispiel 1 wurde bei
einer Temperatur von 105°C und einem Wasserstoffdruck
von 150 bar der Wasserstoff im umgekehrten Reaktions
fluß wie in Beispiel 1 der aufsteigenden Lösung von
D-Xylose entgegengeführt, wobei stündlich eine gleichgroße
Menge 40%iger wäßriger Lösung von D-Xylose hydriert
wurde, die einen pH-Wert von 6,5 aufwies. Der Kataly
sator war durch Tablettierung von Nickelpulver her
gestellt worden. Die Tabletten hatten bei einer
Zylinderhöhe von 5 mm und einem Durchmesser von 5 mm
eine Druckfestigkeit von 149 N auf die Zylindermantel
fläche und eine innere Oberfläche von 62 m2/g.
Nach einer Laufzeit von 2800 Stunden mit unverminderter
Wirksamkeit lag der Umsatz der D-Xylose bei 99,9%.
Der Gehalt an nicht hydrierter D-Xylose im auskristal
lisierten Xylitol, das einen Reinheitsgrad von 99,5%
aufwies, betrug 0,1%. Der Ni-Gehalt lag bei <1 ppm.
ln einem Hochdruckrohr wie in Beispiel 1 wurde bei einer
Temperatur von 115°C und einem Wasserstoffdruck von
300 bar in gleicher Weise wie in Beispiel 1 stündlich
eine gleichgroße Menge einer 40%igen wäßrigen Lösung
von D-Xylose hydriert, die einen pH-Wert von 7,5
aufwies. Der Katalysator war durch Tablettierung einer
pulverisierten Nickel-Eisenlegierung gewonnen worden.
Die Legierung enthielt einen Eisenanteil in Nickel von
15%. Die Tabletten hatten bei einer Zylinderhöhe von
5 mm und einem Durchmesser von 5 mm eine Druckfestigkeit
von 137 N auf die Zylindermantelfläche und eine innere
Oberfläche von 83 m2/g. Das in einem Vakuumkristaller
unter Animpfung mit Impfkristallen gewonnene kristalline
Xylitol hatte einen Reinheitsgrad von 99,5%. Der
Gehalt an nicht umgesetzter D-Xylose lag bei 0,1%.
Ni- und Fe-Gehalt lagen zusammen bei <1 ppm. Der
Katalysator war nach einer Laufzeit von 5400 Stunden
noch unverändert wirksam.
In einem Hochdruckrohr wie in Beispiel 1 wurde bei einer
Temperatur von 110°C und einem Wasserstoffdruck von
300 bar in gleicher Weise wie in Beispiel 1 150 ml
einer 40%igen wäßrigen Lösung von D-Xylose hydriert,
die einen pH-Wert von 6,5 aufwies. Der Katalysator war
durch Tablettierung von Kobaltpulver gewonnen worden.
Die Tabletten hatten bei einer Zylinderhöhe von 5 mm und
einem Durchmesser von 5 mm eine Druckfestigkeit von
225 N auf die Zylindermantelfläche und eine innere Ober
fläche von 19 m2/g. Das in einem Vakuum-Drehrohr ge
wonnene Xylitol zeigte einen Gehalt an nicht umgesetzter
D-Xylose von <0,2%. Der Co-Gehalt lag bei <1 ppm.
Der Katalysator war nach einer Laufzeit von 1000 Stunden
noch unvermindert wirksam.
Durch ein Hochdruckrohr wie in beispiel 1 wurde bei
einer Temperatur von 110°C und einem Wasserstoffdruck
von 300 bar in gleicher Weise wie in Beispiel 1 in der
gleichen Zeit eine ebenso große Menge einer 40%igen
wäßrigen Lösung von D-Xylose hydriert, die einen pH-
Wert von 6,5 aufwies. Der Katalysator war durch Auftrag
einer wäßrigen Nickelsalz-Lösung auf einem inerten
kugelförmigen Al2O3-Träger (Kugeldurchmesser: 5 mm) und
nachfolgende Überführung des Nickels in den metallischen
Zustand durch Reduzierung im Wasserstoffstrom herge
stellt worden. Der Nickelgehalt des Katalysators lag bei
20%. Die innere Oberfläche des Katalysators betrug
140 m2/g. Das in einem Vakuumkristaller gewonnene
Xylitol hatte einen Reinheitsgrad von 96,8%. Der Gehalt
an nicht umgesetzter D-Xylose lag bei 1,5%. Zusätzlich
wurden weitere Zuckerfremdbestandteile in einer Menge
von 1,7% festgestellt, so daß das so erhaltene
Xylitol in dieser Herstellungsform ohne ökologisch auf
wendige Reinigungsprozeduren nicht als Zuckeraustausch
stoff eingesetzt werden konnte. Durch eine Erhöhung der
Reaktionstemperatur von 110 auf 125°C konnte zwar der
Anteil an nicht umgesetzter D-Xylose auf einen Wert von
1,2% gesenkt werden, gleichzeitig aber stieg der Anteil
an Verunreinigungen organischer Natur auf einen Wert von
3,2% - darunter Lyxitol und Arabinitol in einer Menge
von insgesamt 1,4% - an. Außerdem war das Reaktions
produkt mit 36 ppm Ni verunreinigt.
Durch ein Hochdruckrohr wie in Beispiel 1 wurde bei
einer Temperatur von 115°C und einem Wasserstoffdruck
von 300 bar in gleicher Weise wie in Beispiel 1 stünd
lich eine ebenso große Menge einer 40%igen wäßrigen
Lösung von D-Xylose hydriert, die einen pH-Wert von
6,5 aufwies. Der Katalysator war durch Auftrag von
wäßrigen Nickel-und Eisensalz-Lösungen auf einen
inerten, kugelförrnigen Al2O3-Träger (Kugeldurchmesser:
5 mm) und nachfolgende Überführung des Nickels und
Eisens in den metallischen Zustand durch Reduzierung im
Wasserstoffstrom hergestellt worden. Der Nickelgehalt
des Katalysators lag bei 16%, der Eisengehalt bei 4%.
Die innere Oberfläche des Katalysators lag bei
155 m2/g.
Das durch Eindampfen in einem Vakuumkristaller gewonnene
Xylitol hatte einen Reinheitsgrad von 94,6%. Der Gehalt
an nicht umgesetzter D-Xylose lag bei 1,4%. Zusätzlich
wurden organische Verunreinigungen in einer Menge von
4,0% % sowie Ni-Verunreinigungenvon 32 ppm und Fe-Ver
unreinigungen von 11 ppm festgestellt, so daß der er
haltene Zuckeralkohol nicht ohne ökologisch aufwendige
Reinigungsmaßnahmen als Zuckeraustauschstoff eingesetzt
werden konnte. Schon nach einer Laufzeit von 750 Stunden
wurde ein merkliches Nachlassen der Katalysatoraktivität
festgestellt.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von Xylitol aus D-Xylose
durch katalytische Hydrierung in wäßriger Lösung
mit Wasserstoff unter erhöhtem Druck und bei er
höhter Temperatur, dadurch gekennzeichnet, daß man
die Hydrierung kontinuierlich bei einem Wasser
stoffdruck von 150 bis 500 bar und Temperaturen von
60 bis 120°C im Festbettverfahren in einer Reak
tionszone über als Hydrierungskatalysatoren dienen
den trägerfreien Formkörpern mit einer Druckfestig
keit von mehr als 50 N, vorzugsweise 100 bis 400 N,
auf die Formkörperoberfläche und einer inneren
Oberfläche von 10 bis 90 m2/g von Elementen der
Eisengruppe des Periodensystems durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß es sich bei den Formkörpern um solche aus
Metallpulvern aus Nickel, Kobalt oder ihren
Gemischen oder Legierungen untereinander oder mit
Eisen hergestellte mit makroskopisch glatter
Oberfläche handelt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hydrierungskatalysatoren zylinderförmige
oder kugelförmige Formkörper mit einem Durchmesser
von 3 bis 7 mm sind.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Hydrierung der D-Xylose in 15 bis
50%iger wäßriger Lösung unter einem pH-Wert von
3,5 bis 8,0 durchführt.
Priority Applications (7)
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---|---|---|---|
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ID=6398022
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904000839 Withdrawn DE4000839A1 (de) | 1989-10-14 | 1990-01-13 | Verfahren zur herstellung von xylitol aus d-xylose |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4000839A1 (de) |
-
1990
- 1990-01-13 DE DE19904000839 patent/DE4000839A1/de not_active Withdrawn
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