DE3934128A1 - Verfahren und einrichtung zur erzeugung und aufrechterhaltung aseptischer bedingungen in einer tankanlage - Google Patents
Verfahren und einrichtung zur erzeugung und aufrechterhaltung aseptischer bedingungen in einer tankanlageInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur
Erzeugung und Aufrechterhaltung aseptischer Bedingungen in ei
ner Tankanlage für die Lagerung von Lebensmitteln in sterili
sierter, pumpfähiger Form. Bei dem Verfahren wird mindestens
ein Lagertank gereinigt, sterilisiert, mit Inertgas befüllt,
unter aseptischen Bedingungen mit dem einzulagernden Produkt
befüllt und unter aseptischen Bedingungen mindestens teilweise
entleert. Die Einrichtung weist mindestens einen Lagertank und
ortsfest verlegte Versorgungs- und Entsorgungsleitungen für
die Zu- und Abführung von einzulagerndem bzw. eingelagertem
Produkt sowie für die Zufuhr von Dampf, Inertgas, Druckluft,
Wasser und gegebenenfalls flüssigen Sterilisationsmitteln auf.
Solche Verfahren und Vorrichtungen sind beispielsweise aus den
US-PS 42 87 821 und 43 25 296 bekannt. Die dort beschriebenen
Verfahren und Vorrichtungen weisen jedoch den Nachteil auf,
daß jeder einzelne Aseptiktank direkt an ortsfest verlegte
Rohrleitungen angeschlossen ist, durch die Reinigungs- und
Sterilisationsmittel, Dampf, Inertgas sowie das einzulagernde
Produkt den einzelnen Tanks zugeführt werden und durch die die
Entleerung der Tanks vorgenommen wird. Da die zur Erzeugung
und Aufrechterhaltung aseptischer Bedingungen benötigten Gase
wie Dampf, Inertgas, sterilisierte Druckluft den Aseptiktanks
unter Niederdruck über teilweise sehr lange Leitungen in die
Tanks geführt werden und da vielfach noch mit handbetätigten
Ventilen gearbeitet wird, besteht bei den bekannten Verfahren
und Vorrichtungen sowohl die Gefahr des Implodierens der Tanks
durch Vakuumbildung als auch die Gefahr des Explodierens wegen
unzureichender Kontrolle der Durchflußmenge, des Druckes und
der Temperatur der in die Tanks strömenden bzw. aus den Tanks
abgezogenen Massen.
Da die Sterilisation der den Aseptiktanks zugeführten Massen
bei den bekannten Verfahren und Vorrichtungen vor ihrer Ein
speisung in das ortsfest verlegte Rohrleitungsnetz erfolgt,
besteht darüber hinaus die Gefahr daß die sterilisierten Gase
bzw. Produkte durch Undichtigkeiten innerhalb des Rohrlei
tungsnetzes und der Armaturen mit Keimen rekontaminiert wer
den, bevor sie den Aseptiktank erreichen.
Die Tankanlagen der hier beschriebenen Art werden insbesondere
zur Einlagerung von Frucht- und Obstsäften sowie von Frucht-
und Obstpürees verwendet, beispielsweise von Pfirsich-, Apri
kosen-, Apfel-, Birnen- und Tomatenprodukten, wobei diese Pro
dukte für mehrere Monate, maximal für den Zeitraum von einer
Ernte zur nächsten, eingelagert werden, um sie nach und nach
zur Herstellung von Fertigprodukten weiterverarbeiten zu kön
nen. Die einzelnen Aseptik-Lagertanks besitzen ein Fassungs
vermögen von in der Regel zwischen 25 000 und 50 000 Litern,
und aus einer Vielzahl solcher Lagertanks werden Tankfarmen
mit Farmkapazitäten von mehreren Millionen Litern gebildet.
Die Aseptiktanks sind in der Regel aus Edelstahlblechen zusam
mengeschweißt, wobei die Tanks eine Höhe von etwa 6 bis 10 m
erreichen. Diese großflächigen Tanks sind nur druckfest bis zu
einem Druck von etwa 1,5 × 105 Pa (1,5 bar).
Zur Erzeugung und Aufrechterhaltung aseptischer Bedingungen in
einer Tankanlage der genannten Art für die Lagerung von Le
bensmitteln in sterilisierter, pumpfähiger Form ging man bis
her im allgemeinen wie folgt vor:
Zunächst wurden die Tanks von Hand unter Verwendung von Druck pumpen und Kardan-Reinigungsköpfen mit kaltem oder heißem Was ser gereinigt und anschließend mit Dampf sterilisiert, wobei die Dampftemperatur und die Dauer des Dämpfens empirisch be stimmt und manuell überwacht wurden. Nach dem Dämpfen und Ab ziehen des Kondensats wurde Stickstoff in die Tanks eingebla sen. Beim Abkühlen der in den Tanks befindlichen Atmosphäre aus Dampf und Inertgas bestand die Gefahr des Implodierens durch Unterdruckbildung bei ungenügendem Druck oder ungenügen der Menge des zugeführten Inertgases. Weitere Risiken ergaben sich aus der Verwendung von Handventilen und Handschaltungen und fehlender Überwachung der jeweiligen Ventilstellungen. Nachteilig war ferner das unkontrollierte Einblasen eines kal ten Inertgasstroms auf die heißen Tankinnenflächen, was bei zu langsamer Reaktion des Bedienungspersonals nicht selten zur Zerstörung oder Beschädigung der Tanks führte.
Zunächst wurden die Tanks von Hand unter Verwendung von Druck pumpen und Kardan-Reinigungsköpfen mit kaltem oder heißem Was ser gereinigt und anschließend mit Dampf sterilisiert, wobei die Dampftemperatur und die Dauer des Dämpfens empirisch be stimmt und manuell überwacht wurden. Nach dem Dämpfen und Ab ziehen des Kondensats wurde Stickstoff in die Tanks eingebla sen. Beim Abkühlen der in den Tanks befindlichen Atmosphäre aus Dampf und Inertgas bestand die Gefahr des Implodierens durch Unterdruckbildung bei ungenügendem Druck oder ungenügen der Menge des zugeführten Inertgases. Weitere Risiken ergaben sich aus der Verwendung von Handventilen und Handschaltungen und fehlender Überwachung der jeweiligen Ventilstellungen. Nachteilig war ferner das unkontrollierte Einblasen eines kal ten Inertgasstroms auf die heißen Tankinnenflächen, was bei zu langsamer Reaktion des Bedienungspersonals nicht selten zur Zerstörung oder Beschädigung der Tanks führte.
Die inertgasbefüllten Tanks wurden in der Regel einige Wochen
lang stehengelassen, bevor sie mit dem einzulagernden Produkt
beschickt wurden, um Druckfestigkeit und Dichtigkeit überprü
fen zu können.
Unmittelbar vor der Befüllung der Tanks wurden die Zuleitungen
zwischen der der Tankanlage vorgelagerten Pasteurisierungs-
und/oder Sterilisationsanlage und den Aseptik-Lagertanks mit
Dampf sterilisiert, wobei wiederum Temperatur und Sterilisa
tionsdauer manuell überwacht wurden. Sich dabei bildendes Kon
densat mußte vollständig entfernt werden, um an allen kriti
schen Stellen die "SIP"-Temperatur ("Sterilisation-In-Place")
zu erreichen. Sofort nach der Sterilisation der Zuleitungen
"vor Ort" wurde mit der Befüllung der Tanks begonnen, da eine
Abkühlung nach Abschluß der SIP zu Unterdruck in den Rohrlei
tungen führen würde, der durch von außen eindringende Keime
wiederum zur Rekontamination führt. Zur Befüllung mit dem ein
zulagernden Produkt mußten die Gasentweichungsventile der
Tanks geöffnet werden, um ein Komprimieren des in den Tanks
enthaltenen Inertgases über einen Druck von maximal 1,2 × 105 Pa
hinaus zu vermeiden. An im Deckel der Tanks angebrachten
Sichtscheiben mußte der Füllstand beobachtet werden, und bei
Erreichen des Soll-Niveaus wurde das Produkteinlaßventil ge
schlossen und entweder die Pumpe abgestellt oder die Zuleitung
zu einem anderen Aseptiktank geöffnet. Gleichzeitig mußten die
Gasentweichungsventile geschlossen werden, um das Eindringen
von Luft und damit von Keimen zu vermeiden. Oberhalb des in
den Tanks eingelagerten Produkts befand sich ein kleiner, mit
Inertgas gefüllter Expansionsraum, und die Tanks wurden unter
einem Überdruck von etwa 0,5 × 105 Pa gehalten.
Die Entleerung der eingelagerten Säfte und Pürees, die sich
durch Absinken der festen Fruchtfleischanteile relativ schnell
entmischen, erfolgt entweder nicht-steril, unter Kühlung di
rekt im Tankwagen oder über eine Pasteurisationsanlage und
Normalkühlung aseptisch-steril in sterile Transporttankwagen
oder in eine Flaschen- oder Weichpackungsfüllanlage. Die Be
schickung der Aseptikkammer einer Abfüllanlage und das keim
freie Abfüllen als solches erfolgte beispielsweise mit Ein
richtungen und Verfahren, wie sie aus der EP-B-01 80 540 be
kannt sind.
Mit dem vorstehend beschriebenen bekannten Verfahren war das
Vermischen des Inhalts verschiedener Aseptik-Lagertanks unter
aseptischen Bedingungen, die aseptische Teilentnahme bei
gleichzeitiger Durchmischung des gesamten Tankinhalts, steri
les Umpumpen von einem Tank zum nächsten, steriles Zudosieren
von gleichartigen oder anderen Produkten oder Zusatzstoffen
bei gleichzeitiger Vermischung des Tankinhalts unter asepti
schen Bedingungen sowie eine vollautomatische, rechnergesteu
erte Prozeßführung nicht möglich.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfah
ren und eine Einrichtung der eingangs genannten Gattung derart
zu verbessert und weiterzubilden, daß die gesamte Prozeßfüh
rung automatisiert und rechnergesteuert kontrolliert werden
kann und daß die Gefahr der Implosion oder Explosion der La
gertanks sowie die Gefahr der Rekontamination der Tanks und
der eingelagerten Produkte verringert und die Betriebssicher
heit der Gesamtanlage verbessert wird. Das Verfahren und die
Einrichtung sollen ferner derart verbessert und weitergebildet
werden, daß sie das Vermischen des Inhalts verschiedener Asep
tik-Lagertanks unter aseptischen Bedingungen, die aseptische
Teilentnahme bei gleichzeitiger Durchmischung des gesamten
Tankinhalts, das sterile Umpumpen von einem Tank zum anderen,
das sterile Zudosieren eines sterilisierten Produktes oder Zu
satzstoffes bei gleichzeitiger Vermischung mit dem Tankinhalt
ermöglichen.
Diese Aufgabe wird bei dem Verfahren der eingangs genannten
Gattung erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß sämtliche Massen
ströme, die jedem Lagertank zugeführt werden, und das eingela
gerte Produkt, das jedem Lagertank entnommen wird, durch min
destens eine mobile Einrichtung geführt werden, die einerseits
mit ortsfesten Versorgungs- und Entsorgungsleitungen und an
dererseits mit mindestens einem Lagertank lösbar verbunden
ist, und daß die mindestens eine mobile Einrichtung Mittel zur
Messung, Steuerung und Regelung der Durchflußmenge, des Druc
kes und zur Kontrolle der Temperatur sowie Mittel zum Sterili
sieren der durch sie hindurchströmenden gasförmigen Massen
aufweist.
Unter dem Ausdruck "Massenströme" sind im Zusammenhang mit der
Erfindung alle Fluide zu verstehen, die den Aseptiktanks zuge
führt werden, also alle Gase wie Dampf, Inertgase, darunter
vorzugsweise Kohlendioxid und Stickstoff, sterilisierte Druck
luft, Flüssigkeiten wie Wasser, Fruchtsäfte, Gemüsesäfte oder
sonstige flüssige Lebensmittel, gegebenenfalls flüssige Steri
lisationsmittel, sowie pumpfähige Lebensmittel-Produkte, die
flüssige und feste Bestandteile, wie z. B. Frucht- und Gemüse
pürees, sowie gegebenenfalls gasförmige Bestandteile, z. B.
CO2 und Zellgase, enthalten.
Die in den Aseptiktanks einzulagernden Produkte müssen vor ih
rer Einspeisung in die ortsfesten Versorgungsleitungen in an
sich bekannter Weise pasteurisiert und/oder sterilisiert wor
den sein. Die hierzu verwendeten Verfahren und Vorrichtungen
sind nicht Gegenstand der Erfindung. Die einzulagernden Le
bensmittel enthalten vorzugsweise keine Konservierungsmittel,
Stabilisatoren oder sonstige, erst nach der Ernte der Früchte
zugesetzte Stoffe.
Durch die Verwendung mindestens einer mobilen Einrichtung, die
vorzugsweise als verfahrbarer Wagen ausgebildet ist, wird zu
nächst einmal der bauliche und apparative Aufwand, der für die
Errichtung einer solchen Tankanlage oder Tankfarm erforderlich
ist, erheblich vermindert. Die ortsfest installierten Versor
gungs- und Entsorgungsleitungen brauchen nämlich nicht mehr zu
jedem einzelnen Aseptiktank geführt und fest mit den Einlaß-
und Auslaßventilen der einzelnen Tanks verbunden zu werden,
sondern es genügt, die ortsfesten Versorgungs- und Entsor
gungsleitungen nur an eine oder an einige wenige Stellen der
Tankfarm zu führen. Die wenigen, durch Ventile gebildeten
Übergabepunkte des ortsfesten Leitungssystems dienen als An
schlußstellen für lösbare, flexible Verbindungen, z. B. Druck
schläuche, zu der jeweiligen mobilen Einrichtung, die zu dem
Lagertank oder zu einer Gruppe von Lagertanks geführt oder ge
fahren werden kann, an dem bzw. an denen gerade eine Operation
durchgeführt werden soll. Die mobile Einrichtung wird dann
ebenfalls über lösbare, flexible Verbindungen, vorzugsweise
Schlauchverbindungen, mit dem zu bearbeitenden Lagertank oder
der zu bearbeitenden Gruppe von Lagertanks verbunden.
Der mit der Erfindung erzielte entscheidende Vorteil besteht
aber darin, daß die mobile Einrichtung selbst sowohl Mittel
zur Messung, Steuerung und Regelung der Durchflußmenge, des
Druckes und zur Kontrolle der Temperatur der durch die mobile
Einrichtung hindurchströmenden Gase, Flüssigkeiten und sonsti
gen Massen als auch Mittel zum Sterilisieren bzw. Sterilhalten
sämtlicher durch die mobile Einrichtung hindurchströmenden
Massen enthält. Diese Mittel umfassen selbstverständlich auch
alle erforderlichen Pumpen und Armaturen zur Steuerung und Re
gelung der Durchflußmenge und des Druckes aller durch die mo
bile Einrichtung hindurchströmenden Fluide und zur Kontrolle
der Temperatur dieser Fluide sowie der Natur der jeweiligen
Fluide (Gase, Flüssigkeiten, Fest-Flüssig-Gemische) angepaßte
Sterilisationsmittel. Alle diese Mittel sind für sich allein
dem Fachmann bekannt.
Durch die Zusammenfassung der Mittel zur Messung, Steuerung
und Regelung der Durchflußmenge, des Druckes und zur Kontrolle
der Temperatur sowie der Mittel zum Sterilisieren der den La
gertanks zugeführten oder aus den Lagertanks herausgeführten
Massenströme innerhalb der mobilen Einrichtung lassen sich un
ter vergleichsweise geringem apparativem Aufwand auch solche
Operationen unter aseptischen Bedingungen durchführen, die
bisher nur schwer oder überhaupt nicht unter aseptischen Be
dingungen durchgeführt werden konnten, nämlich beispielsweise
das Mischen des Inhalts verschiedener Tanks, die aseptische
Entnahme nur eines Teils des Inhalts eines Tanks bei gleich
zeitiger Durchmischung des gesamten Tankinhalts, das sterile
Umpumpen von einem Tank zum anderen oder das sterile Zudosie
ren von Produkten unter gleichzeitiger Vermischung des Tankin
halts. Hierbei kann für sämtliche auszuführenden Operationen
nur eine einzige mobile Einrichtung für eine bestimmte Anzahl
von Aseptiktanks verwendet werden oder es können mehrere mobi
le Einrichtungen für eine bestimmte Gruppe von Tanks verwendet
werden, die dann jeweils verschiedene Aufgaben übernehmen.
Beispielsweise kann eine erste mobile Einrichtung verwendet
werden, durch die nur gasförmige Massen hindurchströmen und da
bei sterilisiert werden, gleichgültig, ob sie vom ortsfest
verlegten Rohrleitungsnetz in die Tanks strömen oder umgekehrt
von den Tanks dem ortsfesten Leitungsnetz zugeführt werden
oder ob sie nur einem oder mehreren Tanks entnommen werden,
durch die mobile Einrichtung strömen und von hier in einen
oder mehrere Tanks wieder zurückgeführt werden. Eine zweite
mobile Einrichtung kann ausschließlich dazu verwendet werden,
um das einzulagernde Produkt, also beispielsweise Fruchtsaft
oder Tomatenpüree, vom ortsfest verlegten Leitungsnetz zu
übernehmen und in die Aseptiktanks zu pumpen oder umgekehrt
von den Aseptiktanks in das ortsfeste Leitungsnetz zu führen
oder von einem oder mehreren bestimmten Tanks zu übernehmen
und in einen oder mehrere Tanks wieder zurückzupumpen (Vermi
schen, Homogenisieren, Umpumpen). Eine dritte mobile Einrich
tung kann schließlich als bewegliche Zwischenstation für Was
ser, Reinigungsmittel und flüssige Sterilisationsmittel ver
wendet werden, die von dem ortsfest verlegten Leitungsnetz
übernommen und einem oder mehreren Lagertanks zum Zwecke der
Reinigung und Sterilisation der Tanks zugeführt werden. Ob für
eine bestimmte Anzahl von Tanks nur eine mobile Einrichtung
oder mehrere mobile Einrichtungen verwendet werden, hängt von
den speziellen Gegebenheiten der jeweiligen Tankanlage, von
der Art der einzulagernden Produkte sowie den individuellen
Wünschen der Betreiber der jeweiligen Anlage ab.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird das eingelagerte Produkt unter aseptischen Be
dingungen durchmischt oder homogenisiert, indem es mindestens
einem Lagertank entnommen, durch die mindestens eine mobile
Einrichtung geführt und in mindestens einen Lagertank zurück
gepumpt wird. Dabei ist jede der mobilen Einrichtungen so aus
gebildet, daß das eingelagerte Produkt entweder aus einem Tank
in mehrere Tanks, aus mehreren Tanks in einen Tank, aus einem
Tank in denselben Tank zurück, aus mehreren Tanks in dieselben
Tanks zurück, aus einem Tank in einen anderen Tank oder aus
mehreren Tanks in mehrere andere Tanks gepumpt werden kann.
Durch die lösbaren, flexiblen Verbindungen zwischen den Tanks
und der mobilen Einrichtung sind hierbei alle denkbaren Kombi
nationen möglich.
Gemäß einer anderen vorteilhaften Ausführungsform des erfin
dungsgemäßen Verfahrens wird das eingelagerte Produkt unter
aseptischen Bedingungen mit mindestens einem anderen sterilen
Produkt versetzt und vermischt, indem dem ersten, durch die
mindestens eine mobile Einrichtung strömenden einzulagernden
Produkt entweder während des Befüllens des mindestens einen
Lagertanks oder während des Durchmischens, Homogenisierens
oder Umpumpens des ersten Produkts innerhalb der mobilen Ein
richtung das mindestens eine andere sterile Produkt unter
aseptischen Bedingungen zudosiert wird. Das zuzudosierende
Produkt befindet sich dabei in einem besonderen Behälter in
nerhalb oder außerhalb der Tankanlage und wird über eine lös
bare, flexible Verbindung, vorzugsweise eine Schlauchverbin
dung, der mobilen Einrichtung zugeführt und dort mittels an
sich bekannter Vorrichtungen in den Strömungsweg des einzula
gernden Produkts eingespeist.
Das Befüllen und vollständige oder teilweise Entleeren des
mindestens einen Lagertanks sowie das Vermischen, Homogenisie
ren, Umpumpen und Zudosieren des (der) einzulagernden Pro
dukte(s) wird vorzugsweise unter einer inerten Schutzgasatmo
sphäre durchgeführt, wobei als Inertgase CO2 und N2 bevorzugt
werden.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des erfin
dungsgemäßen Verfahrens wird das Reinigen, Sterilisieren, mit
Inertgas befüllen, das Befüllen mit dem einzulagernden Produkt
und das mindestens teilweise Entleeren des mindestens einen
Lagertanks, das Vermischen, Homogenisieren, Umpumpen und Zu
dosieren des (der) einzulagernden Produkte(s) sowie die Auf
rechterhaltung einer inerten Schutzgasatmosphäre durch einen
Prozeßrechner bzw. eine elektronische Datenverarbeitungsanlage
halb- oder vollautomatisch gesteuert und überwacht, wobei die
in der mindestens einen mobilen Einrichtung enthaltenen Mittel
zur Messung, Steuerung und Regelung sowie zum Sterilisieren
ebenfalls rechnergesteuert und überwacht werden.
Vorzugsweise werden alle rechnergesteuerten Vorgänge digital
und/oder analog aufgezeichnet und die dabei gewonnenen Prozeß
daten elektronisch abgespeichert.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird bei der Ein
richtung der eingangs genannten Gattung zur Erzeugung und Auf
rechterhaltung aseptischer Bedingungen in einer Tankanlage für
die Lagerung von Lebensmitteln in sterilisierter, pumpfähiger
Form gelöst durch mindestens eine mobile Einrichtung, die ei
nerseits mit den ortsfesten Versorgungs- und Entsorgungslei
tungen und andererseits mit mindestens einem Lagertank lösbar
verbunden ist und die Mittel zur Messung, Steuerung und Rege
lung der Durchflußmenge, des Druckes und zur Kontrolle der
Temperatur sowie Mittel zum Sterilisieren der durch sie hin
durchströmenden gasförmigen Massen aufweist.
Durch die erfindungsgemäß vorgesehene Verwendung einer mobilen
Einrichtung, die je nach Bedarf an einen oder mehrere ver
schiedene Lagertanks, vorzugsweise über Schlauchverbindungen,
lösbar verbunden werden kann, wird, wie bereits erwähnt, nicht
nur der apparative Aufwand für die gesamte Tankanlage verrin
gert, sondern es werden auch die Zugänglichkeit der einzelnen
Tanks und die Überwachungsmöglichkeiten aller durchzuführenden
Operationen verbessert. Vor allem aber wird die Gefahr der Re
kontamination sterilisierter Apparaturen und bereits sterili
sierter Produkte dadurch verringert, daß sämtliche Massenströ
me von und zu den Aseptiktanks zunächst durch die mobile Ein
richtung geführt werden, die Dank ihrer Beweglichkeit in un
mittelbare Nähe jedes einzelnen Tanks gebracht werden können.
Da die mobile Einrichtung Mittel zum Sterilisieren sämtlicher
durch sie hindurchströmenden Gase enthält, werden diese zwangs
läufig bei jedem Durchgang durch die mobile Einrichtung erneut
sterilisiert. Hierdurch werden nicht nur die aseptischen Be
dingungen in nahezu idealer Weise aufrechterhalten, sondern
Dank der optimal kurzen Wege zwischen mobiler Einrichtung und
Aseptiktanks wird die Gefahr der Rekontamination durch von au
ßen eindringende Keime drastisch verringert.
Vorzugsweise ist die mobile Einrichtung verfahrbar ausgebil
det. Beispielsweise kann die mobile Einrichtung ein mit Rollen
oder Rädern versehenes Gestell oder ein Wagen sein, in welchem
die genannten Mittel zur Messung, Steuerung und Regelung der
Durchflußmenge, des Druckes und der Temperatur sowie die Mit
tel zum Sterilisieren der hindurchströmenden Massen, ein
schließlich aller zugehörigen Armaturen, Pumpen, Meßinstru
mente, Schaltelemente, Sensoren usw. montiert sind. Die als
Wagen ausgebildete mobile Einrichtung kann manuell verfahrbar
oder motorisch antreibbar sein. Es kann sich auch um ein
Schienenfahrzeug handeln, das manuell, halb- oder vollautoma
tisch gesteuert und bewegt werden kann. Dabei sind nicht nur
am Boden bewegte Systeme, sondern auch an Schienen hängende
Systeme denkbar, die schwebend über den einzelnen Lagertanks
bewegt werden können.
Um mit einer möglichst geringen Anzahl von mobilen Einrichtun
gen möglichst viele Lagertanks einer Tankfarm erreichen zu
können, ist es vorteilhaft, wenn die ortsfesten Versorgungs-
und Entsorgungsleitungen mehrere Anschlußstellen für die fle
xiblen Schlauchverbindungen zwischen der jeweiligen mobilen
Einrichtung und dem ortsfesten Leitungsnetz aufweisen, wodurch
gleichzeitig die benötigte Länge der flexiblen Schlauchverbin
dungen verringert wird.
Besonders vorteilhaft werden die ortsfesten Versorgungs- und
Entsorgungsleitungen als Ringleitungen ausgebildet, die die
Tankanlage bzw. Tankfarm umschließen. Dabei kann für jedes
einzelne Produkt bzw. jedes strömende Medium eine gesonderte
Ringleitung vorgesehen werden, vorzugsweise wird jedoch für
die gasförmigen Fluide, nämlich Dampf, Inertgas und Druckluft,
nur eine einzige Ringleitung angeordnet, durch die, je nach
Bedarf, nacheinander je eines dieser Gase gefördert wird.
Wenn es sich bei der Tankanlage um eine Tankfarm mit einer
Vielzahl von Aseptik-Lagertanks handelt, werden die einzelnen
Tanks vorzugsweise in Gruppen so angeordnet, daß jeder Tank
für die mindestens eine mobile Einrichtung frei zugänglich
ist.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand beispielhafter Ausfüh
rungsformen in Verbindung mit der Zeichnung weiter erläutert:
Fig. 1 ist ein Grundriß einer Tankfarm mit insgesamt 80
Aseptik-Lagertanks;
Fig. 2 zeigt schematisch einen Teilbereich der Tankfarm ge
mäß Fig. 1, wobei Tank Nr. 15 gereinigt wird und die
Tanks Nr. 7 und 8 sterilisiert, mit Inertgas gefüllt
und schließlich unter aseptischen Bedingungen mit dem
einzulagernden Produkt befüllt und entleert werden.
Die Tankfarm 100 (Fig. 1) umfaßt 80 Aseptik-Lagertanks (1
...80), die in Reihen zu je 10 bzw. Doppelreihen zu je 20 an
geordnet sind. Von den Wänden bzw. Umfassungsmauern 101 der
Tankfarm 100 sind die Tankreihen so weit entfernt, daß auf al
len Seiten Gänge 102, 103 von mehreren Metern Breite freiblei
ben. Entsprechende Gänge 104 befinden sich auch zwischen den
Reihen bzw. Doppelreihen der Tanks 1 ... 80. Alle diese Gänge
sind so bemessen, daß sie mit den fahrbaren Einheiten W1, W2,
W3 mühelos befahren werden können. Entlang der Wände 101 sind
mindestens drei ortsfest installierte Ringleitungen 105 für
die Zuführung und Abführung des einzulagernden bzw. eingela
gerten Produkts sowie für die Zufuhr von Dampf, Inertgas,
Druckluft und Wasser sowie gegebenenfalls flüssige Sterilisa
tionsmittel angeordnet. Sämtliche Ringleitungen 105 beginnen
bzw. enden in einer zentralen Betriebsstation 106, in welcher
Dampf, Inertgas, vorzugsweise CO2 oder N2, Druckluft, Wasser,
gegebenenfalls flüssige Sterilisationsmittel, das vorpasteuri
sierte und/oder vorsterilisierte einzulagernde Produkt, bei
spielsweise Tomatenpüree, in die jeweiligen Ringleitungen ein
gespeist werden, in der das aus den Tanks entnommene eingela
gerte Produkt entweder für die Weiterverarbeitung oder zur
Weiterleitung an eine Abfüllanlage ankommt oder entnommen wird
und in der sich eine elektronische Datenverarbeitungsanlage in
Form eines Rechners befindet, durch den sämtliche Prozeßpara
meter und sämtliche Betriebsvorgänge, die zur Erzeugung und
Aufrechterhaltung aseptischer Bedingungen in jeder Phase der
Behandlung der einzulagernden Lebensmittel erforderlich sind,
überwacht und gesteuert werden. Die Ringleitungen 105 weisen
eine Anzahl Anschlußstellen 107 in Form von Aseptikventilen
auf, die mit flexiblen Druckschläuchen 108 lösbar verbunden
werden können. Die Druckschläuche 108 führen zu einer mobilen
Einrichtung W1 ... W3, mit der sie ebenfalls lösbar verbunden
sind.
Die mobilen Einrichtungen W1 ... W3 sind auf Rädern oder Rol
len, schienengebunden oder nicht-schienengebunden, in den Gän
gen 102, 103, 104 verfahrbar und sie enthalten Mittel zur Mes
sung, Steuerung und Regelung der Durchflußmenge, des Druckes
und zur Kontrolle der Temperatur sowie Mittel zum Sterilisie
ren der durch sie hindurchströmenden gasförmigen Massen. Die
mobilen Einrichtungen W1 ... W3 sind ferner mittels flexibler
Druckschläuche 109 lösbar mit einem oder mehreren der Aseptik-
Lagertanks 1 ... 80 verbindbar.
Anhand der Fig. 2 sollen nun das erfindungsgemäße Verfahren
und seine Anwendung sowie die erfindungsgemäße Einrichtung nä
her beschrieben werden, und zwar während der Reinigung, Steri
lisation und Befüllung der Tanks mit Inertgas, während der Be
füllung mit einzulagerndem Produkt sowie während des Vermi
schens bzw. Homogenisierens des eingelagerten Produkts, wäh
rend des Umpumpens des eingelagerten Produkts von einem Tank
in den anderen und während des vollständigen oder teilweisen
Entleerens eines Tanks.
Die Aseptik-Lagertanks werden zunächst mit kaltem oder heißem
Wasser gereinigt. Im gezeichneten Ausführungsbeispiel wird
das Wasser von einer der drei ortsfest installierten Ringlei
tungen 105 an der Anschlußstelle 107a entnommen, über den
flexiblen Druckschlauch 118 der mobilen Einheit W3 zugeführt
und von dort über den Druckschlauch 119 in den Lagertank 15
geführt, der wie die übrigen Lagertanks aus nicht-rostendem
Stahl besteht und ein Fassungsvermögen von zwischen 25 000 und
50 000 l besitzt.
Die Tanks 7 und 8, die bereits zuvor in der beschriebenen
Weise mit Hilfe der mobilen Einrichtung W3 gereinigt worden
sind, werden mit Hilfe der mobilen Einrichtung W1 sterili
siert und mit Inertgas bzw. der jeweils gewünschten Atmosphäre
befüllt. Hierzu wird die mobile Einrichtung W1 über den Druck
schlauch 128 an der Anschlußstelle 107 mit der ortsfest in
stallierten Ringleitung 105 verbunden, durch die Dampf (über
hitzter Wasserdampf) unter hohem Druck strömt. Der Dampf
durchläuft innerhalb der mobilen Einrichtung W1 die darin in
stallierten Mittel zur Messung, Steuerung und Regelung der
Durchflußmenge, des Druckes und zur Kontrolle der Temperatur
des Dampfes sowie mindestens ein Sterilfilter und wird dann
durch die Druckschläuche 129, 129′ in die Lagertanks 7 und 8
geführt. Dabei werden Druck und Temperatur sowie die Dauer des
Dämpfens durch den Prozeßrechner in der Zentralstation 106 ge
steuert und überwacht. Die hierzu erforderlichen elektroni
schen Mittel, Schaltmittel, Sensoren usw. sind dem Fachmann an
sich bekannt und bedürfen hier keiner näheren Erläuterung.
Nach der automatisch gesteuerten Beendigung des Dämpfens wird
über dieselben Leitungen 129, 129′ automatisch Inertgas, vor
zugsweise CO2 oder N2, in die Tanks 7, 8 eingeblasen. Das
Inertgas wird einer der Ringleitungen 105 an der Anschlußstel
le 107 entnommen und über den Druckschlauch 128 der mobilen
Einheit W1 zugeführt. Die mit Inertgas befüllten Tanks bleiben
einige Zeit stehen, bevor sie mit dem einzulagernden Produkt
befüllt werden, um die Druckfestigkeit und Dichtigkeit der
Tanks überprüfen zu konnen.
Zum Befüllen der Aseptik-Lagertanks 7, 8 mit dem einzulagern
den Produkt wird letzteres von der ortsfest verlegten Ringlei
tung 105 an der Anschlußstelle 107 abgezogen und über die fle
xible Schlauchleitung 138 der mobilen Einrichtung W2 zugeführt.
Dort durchläuft das einzulagernde Produkt die Mittel zur Mes
sung, Steuerung und Regelung der Durchflußmenge, des Druckes
und zur Kontrolle der Temperatur des Produkts und gelangt dann
in die flexible Schlauchleitung 139, über die es gleichzeitig
oder nacheinander den Tanks 7 und 8 zugeführt wird. Gleichzei
tig wird während des Befüllens der Tanks über die mobile Ein
richtung W1 Stickstoff oder ein sonstiges Inertgas über die
Schlauchleitungen 129, 129′ in die Tanks 7, 8 geleitet, so daß
der gesamte Befüllungsvorgang unter Aufrechterhaltung asepti
scher Bedingungen erfolgt.
Da sich die eingelagerten Obst- und Gemüseprodukte bei der La
gerung in den Tanks sehr leicht entmischen, weil sich Frucht
fleisch und andere feste Bestandteile am Boden der Tanks ab
setzen, wird das eingelagerte Produkt bei Bedarf steril ver
mischt, und zwar entweder nur der Inhalt eines einzigen Tanks
mit sich selbst oder der Inhalt verschiedener Tanks unterein
ander. Zum Zwecke des sterilen Durchmischens des Inhalts des
Tanks Nr. 7 wird der Tankinhalt über die flexible Schlauchlei
tung 131 der mobilen Einrichtung W2 zugeführt und über die
Leitung 139 in den Tank Nr. 7 zurückgepumpt. Zum Vermischen
der Inhalte der beiden Tanks Nr. 7 und Nr. 8 wird, je nach dem
Füllgrad der beiden Tanks, das Produkt aus dem Tank Nr. 8 über
die Leitung 130 der mobilen Einrichtung W2 zugeführt und von
dort über die Leitung 131 in den Tank Nr. 7 gepumpt oder es
wird der Tankinhalt des Tanks Nr. 7 umgekehrt über die Leitung
131 der mobilen Einrichtung W2 zugeführt und über die Leitung
130 in den Tank Nr. 8 gepumpt. Zum Zwecke des Vermischens oder
Homogenisierens des Inhalts der Tanks 7, 8 kann dieser Vorgang
beliebig oft in beiden Richtungen wiederholt werden. Sämtliche
Prozeßparameter werden auch hierbei von dem Prozeßrechner in
der Zentralstation 106 automatisch gesteuert und überwacht.
Zum vollständigen Umpumpen des Inhalts beispielsweise des
Tanks Nr. 8 in den Tank Nr. 7 wird der Tankinhalt des Tanks 8
über die Schlauchleitung 139 in die mobile Einrichtung W2 ge
pumpt, von wo er über die Schlauchleitung 131 in den Tank 7
gelangt. Umgekehrt kann der Inhalt des Tanks 7 über die
Schlauchleitung 139 und die mobile Einrichtung W2 sowie die
Schlauchleitung 130 in den Tank 8 gepumpt werden. Während des
gesamten Vorganges wird über die mobile Einrichtung W1 und die
Schlauchleitungen 129, 129′ Stickstoff oder ein anderes Inert
gas in die Tanks 7, 8 geleitet.
Zum vollständigen oder teilweisen Entleeren eines Tanks, im
gezeichneten Ausführungsbeispiel des Tanks 7, wird der Tankin
halt über die flexible Leitung 139 in die mobile Einrichtung
W2 gepumpt und gelangt über die Leitung 138 in die ortsfest
montierte Produkt-Ringleitung 105, durch die es steril der
Zentralstation 106 zugeführt wird. Auch hierbei werden asep
tische Bedingungen durch gleichzeitiges Einblasen von Inertgas
in den Tank 7 über die mobile Einrichtung W1 und die Leitung
129, 129′ konstant aufrechterhalten und laufend über den zen
tralen Prozeßrechner in der Zentralstation 106 gesteuert und
überwacht.
Wenn dem einzulagernden Produkt während des Befüllens eines
Tanks ein weiteres steriles Produkt, das gegenüber dem ersten
einzulagernden Produkt gleich oder verschieden sein kann, un
ter aseptischen Bedingungen zudosiert werden soll, wird das
erste Produkt, wie oben beschrieben, aus der ortsfest instal
lierten Ringleitung 105 entnommen und über die Schlauchleitung
138 der mobilen Einrichtung W2 zugeführt. Der mobilen Einrich
tung W2 wird gleichzeitig das zuzudosierende vorpasteurisierte
und/oder vorsterilisierte Produkt, z. B. ein Aroma, Ascorbin
säure oder dgl., aus einem gesonderten Vorratsbehälter über
eine Schlauchleitung als zweites steriles Produkt zugeführt.
Mindestens das zweite Produkt wird in der mobilen Einrichtung
W2 mittels der darin befindlichen Sterilisationsmittel, z. B.
ein Sterilfilter, während seines Durchlaufs durch die mobile
Einrichtung W2 erneut sterilisiert und gleichzeitig homogen
mit dem ersten Produkt vermischt. Das so gebildete Gemisch
wird dann durch die Schlauchleitung 139 gleichzeitig oder
nacheinander in die Tanks 7, 8 gepumpt. Während dieser Vorgän
ge wird in den Tanks 7, 8 eine Schutzgasatmosphäre durch Ein
blasen eines Inertgases über die mobile Einrichtung W1 und die
Schlauchleitungen 129, 129′ aufrechterhalten. Alle diese Vor
gänge werden durch den Prozeßrechner in der Zentralstation 106
automatisch gesteuert und überwacht.
Bei allen beschriebenen Vorgängen wird durch die rechnerge
steuerte Prozeßführung und Überwachung sichergestellt, daß
keine Schäden in den Aseptiktanks und sämtlichen Armaturen,
Leitungen und Aggregaten durch Unterdruck (Implosionsgefahr)
oder Überdruck (Explosionsgefahr) auftreten können. Der Pro
zeßrechner sorgt außerdem für die Aufrechterhaltung der erfor
derlichen inerten Atmosphäre, für die automatische Befüllung
der Tanks mit vorbestimmten Mengen an einzulagernden Produkten
durch Niveaukontrolle, für die automatische sterile Entnahme
durch Steuerung und Kontrolle der Durchflußmengen usw. Sämt
liche Vorgänge werden protokolliert und die daraus gewonnenen
Prozeßdaten elektronisch abgespeichert.
Die durch das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsge
mäße Einrichtung ermöglichte sterile Durchmischung des in den
Aseptik-Lagertanks befindlichen sterilisierten Produkts ist
wichtig, um eine homogene Masse zu erhalten, da die verarbei
teten Produkte (Früchte, Obst, Gemüse) nicht von gleichblei
bender Beschaffenheit sind, sondern sich im Reifegrad, im
Zucker- und Säuregehalt, durch Defekte verschiedenster Art un
terscheiden. Die Homogenität des eingelagerten Produkts ist
beispielsweise auch von Bedeutung bei der Analyse des Gesamt
inhalts eines Lagertanks mit 50 000 l Inhalt. Ohne steriles
Durchmischen entstehen innerhalb der Tankfüllung Stratifika
tionen, die die Analyse des Tankinhalts entweder ganz unmög
lich machen oder verfälschen. Aus den gleichen Gründen ist die
Durchmischung des Tankinhalts im Zeitpunkt der Entnahme des
Produkts unter sterilen, aseptischen Bedingungen erforderlich
und mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens und der erfin
dungsgemäßen Einrichtung erstmals steril möglich.
Auch das sterile Umpumpen von einem Tank zum anderen ist nur
dann sinnvoll, wenn zuvor die Inhalte jedes Tanks für sich
durchmischt und homogenisiert wurden, weil es nur dann möglich
ist, den Tankinhalt zu analysieren und die für das Verschnei
den der Inhalte verschiedener Tanks erforderlichen Kenntnisse
zu gewinnen. Dies gilt in entsprechender Weise auch für die
sterile Teilentnahme aus den Lagertanks und für das sterile
Zudosieren und Vermischen mit einem Zusatzstoff oder einem
zweiten Produkt.
Die Erfindung ermöglicht auch das automatisch überwachte ste
rile Befüllen der Aseptik-Lagertanks mit Mengenvorwahl und/oder
Sondenschaltung, wobei die Mengenvorwahl beim Befüllen, bei
der Teilentnahme oder dem Entleeren sehr wichtig ist. Hier
durch ergeben sich beträchtliche Personaleinsparungen, eine
lückenlose Kontrolle sämtlicher Verfahrensschritte und Ein
richtungen sowie die ständige Kontrolle und Überwachung des
Lagerbestandes. Die vorgewählten Mengen werden kontrolliert
durch ein Vorwarnsignal, das durch eine entsprechende Sonde
oder einen Meßfühler kurz vor Erreichen des vorgewählten Füll
standes abgegeben wird, während die Mengenzufuhr automatisch
durch ein zweites Signal, das "Voll-Signal", gestoppt wird.
Ein weiterer, erfindungsgemäß erreichter Vorteil besteht da
rin, daß die ortsfesten Versorgungs- und Entsorgungsleitungen
unter hohem Druck betrieben werden können und die Druckredu
zierung erst in der jeweiligen mobilen Einrichtung, also nahe
am jeweiligen Lagertank, erfolgen kann. Dies führt unter ande
rem auch zu einer Verringerung der Rekontaminationsgefahr. Das
Rekontaminationsrisiko wird außerdem dadurch vermindert, daß
in der jeweiligen mobilen Einrichtung nicht nur die einströ
menden Gase, sondern auch die ausströmenden Gase, einschließ
lich sterilisierter Luft und Wasserdampf, einer Sterilfiltra
tion unterworfen werden können.
Claims (14)
1. Verfahren zur Erzeugung und Aufrechterhaltung aseptischer
Bedingungen in einer Tankanlage für die Lagerung von Lebens
mitteln in sterilisierter, pumpfähiger Form, bei dem minde
stens ein Lagertank gereinigt, sterilisiert, mit Inertgas be
füllt, unter aseptischen Bedingungen mit dem einzulagernden
Produkt befüllt und unter aseptischen Bedingungen mindestens
teilweise entleert wird, dadurch gekennzeichnet, daß sämtliche
Massenströme, die jedem Lagertank zugeführt werden, und das
eingelagerte Produkt, das jedem Lagertank entnommen wird,
durch mindestens eine mobile Einrichtung geführt werden, die
einerseits mit ortsfesten Versorgungs- und Entsorgungsleitun
gen und andererseits mit mindestens einem Lagertank lösbar
verbunden ist, und daß die mindestens eine mobile Einrichtung
Mittel zur Messung, Steuerung und Regelung der Durchflußmenge,
des Druckes und zur Kontrolle der Temperatur sowie Mittel zum
Sterilisieren der durch sie hindurchströmenden gasförmigen
Massen aufweist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
eingelagerte Produkt unter aseptischen Bedingungen durchmischt
oder homogenisiert wird, indem es mindestens einem Lagertank
entnommen, durch die mindestens eine mobile Einrichtung ge
führt und in mindestens einen Lagertank zurückgepumpt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das eingelagerte Produkt unter aseptischen Bedingungen mit
mindestens einem anderen sterilen Produkt versetzt und ver
mischt wird, indem dem ersten, durch die mindestens eine mobi
le Einrichtung strömenden einzulagernden Produkt entweder wäh
rend des Befüllens des mindestens einen Lagertanks oder wäh
rend des Durchmischens, Homogenisierens oder Umpumpens des er
sten Produkts innerhalb der mobilen Einrichtung das mindestens
eine andere sterile Produkt unter aseptischen Bedingungen zu
dosiert wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Befüllen und mindestens teilweise Entleeren
des mindestens einen Lagertanks sowie das Vermischen, Homoge
nisieren, Umpumpen und Zudosieren des (der) einzulagernden
Produkte(s) unter einer inerten Schutzgasatmosphäre durchge
führt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, das das dem mindestens einen Lagertank zuzuführende
oder zu entnehmende sterilisierte Produkt durch eine erste mo
bile Einrichtung, gasförmig zuzuführende Stoffe wie Dampf,
Inertgas, sterilisierte Druckluft durch eine zweite mobile
Einrichtung und flüssige Sterilisationsmittel sowie Wasser
durch eine dritte mobile Einrichtung geführt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Reinigen, Sterilisieren, mit Inertgas Befül
len, das Befüllen und mindestens teilweise Entleeren des min
destens einen Lagertanks, das Vermischen, Homogenisieren, Um
pumpen und Zudosieren des (der) einzulagernden Produkte(s) so
wie die Aufrechterhaltung einer inerten Schutzgasatmosphäre
rechnergesteuert halb- oder vollautomatisch erfolgen und daß
die in der mindestens einen mobilen Einrichtung enthaltenen
Mittel zur Messung, Steuerung und Regelung sowie zum Sterili
sieren ebenfalls rechnergesteuert sind.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß alle
rechnergesteuerten Vorgänge digital und/oder analog aufge
zeichnet und die dabei gewonnenen Prozeßdaten elektronisch ab
gespeichert werden.
8. Einrichtung zur Erzeugung und Aufrechterhaltung aseptischer
Bedingungen in einer Tankanlage für die Lagerung von Lebens
mitteln in sterilisierter, pumpfähiger Form, insbesondere zur
Durchführung des Verfahrens gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7,
mit mindestens einem Lagertank (1...80) und ortsfest verlegten
Versorgungs- und Entsorgungsleitungen (105) für die Zu- und
Abführung von einzulagerndem bzw. eingelagertem Produkt sowie
für die Zufuhr von Dampf, Inertgas, Druckluft, Wasser und ge
gebenenfalls flüssigen Sterilisationsmitteln, gekennzeichnet
durch mindestens eine mobile Einrichtung (W1; W2; W3), die ei
nerseits mit den ortsfesten Versorgungs- und Entsorgungslei
tungen (105) und andererseits mit mindestens einem Lagertank
(1...80) lösbar verbunden ist und die Mittel zur Messung,
Steuerung und Regelung der Durchflußmenge, des Druckes und zur
Kontrolle der Temperatur sowie Mittel zum Sterilisieren der
durch sie hindurchströmenden gasförmigen Massen aufweist.
9. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die mobile Einrichtung (W1; W2; W3) verfahrbar ausgebildet
ist.
10. Einrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeich
net, daß die lösbaren Verbindungen flexible Schlauchverbindun
gen (108, 109; 118, 119; 128, 129, 129′; 130, 131; 138, 139)
sind.
11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß die ortsfesten Versorgungs- und Entsorgungs
leitungen (105) mehrere Anschlußstellen (107, 107a) für die
mindestens eine mobile Einrichtung (W1; W2; W3) aufweisen.
12. Einrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Tankanlage eine Tankfarm (100) ist und daß die ortsfesten
Versorgungs- und Entsorgungsleitungen (105) als Ringleitungen
ausgebildet sind, die die Tankfarm (100) umschließen.
13. Einrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
sie für die Zufuhr von Dampf, Inertgas und Druckluft nur eine
einzige ortsfeste Ringleitung (105) aufweist.
14. Einrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeich
net, daß die einzelnen Lagertanks (1...80) der Tankfarm (100)
in Gruppen derart angeordnet sind, daß jeder Lagertank für die
mindestens eine mobile Einrichtung (W1; W2; W3) frei zugäng
lich ist.
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