DE3933847A1 - Zahnriemenantrieb, insbesondere fuer verbrennungsmotoren - Google Patents
Zahnriemenantrieb, insbesondere fuer verbrennungsmotorenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen
Zahnriemenantrieb, der wenigstens eine
Antriebs-Riemenscheibe und eine getriebene Riemenscheibe
sowie einen Zahnriemen aufweist, der über die
Riemenscheiben umläuft.
Zum Übertragen eines Drehmoments von einer treibenden
Welle zu einer oder mehreren angetriebenen Wellen werden
oft Riementriebe der verschiedenen Bauarten angewendet.
Wenn relativ hohe Drehmomente übertragen werden müssen
oder wenn die relativen Winkelstellungen der treibenden
und der getriebenen Welle konstant bleiben müssen, wie
z. B. im Fall des Antriebes zwischen Kurbelwelle und
Nockenwelle bei Verbrennungsmotoren, werden oft
Zahnriementriebe verwendet, deren antreibende und
getriebene Riemenscheiben mit Ausnehmungen versehen sind,
die in größerem oder kleinerem Umfang mit dem Zahnprofil
des Riemens übereinstimmen.
In den vergangenen Jahren ist eine erhebliche
Entwicklungsarbeit geleistet worden, um das Zahnprofil in
Richtung einer Lärmverminderung und einer
Lebensdauerverlängerung des Zahnriemens zu optimieren.
Eine optimale Zahnanpassung kann jedoch nur für ein
Übersetzungsverhältnis von 1 : 1 erreicht werden; wenn die
Abmessungen der Riemenscheiben beim Riemenantrieb
voneinander abweichen, kann die Übereinstimmung zwischen
den Zähnen am Zahnriemen und den Ausnehmungen in den
Riemenscheiben nur für einen Riemenscheiben-Durchmesser
optimiert werden, üblicherweise für die Riemenscheibe mit
dem kleinsten Durchmesser. Trotz einer solchen Optimierung
entsteht jedoch eine nicht-übereinstimmende Riemenbewegung
zwischen den Riemenscheiben, und zwar sowohl in
Längsrichtung (d. h. in der hauptsächlichen Richtung der
Riemenbewegung) als auch radial, relativ zur antreibenden
Riemenscheibe.
Auf diese Weise ist es nicht möglich, durch Optimierung
der Zahn- und Ausnehmungsprofile den sogenannten
Polygon-Effekt auszuschalten, der mit abnehmendem
Riemenscheiben-Durchmesser anwächst und der Anlaß für
zyklische Veränderungen in der Riemengeschwindigkeit ist,
wodurch Kraftveränderungen im Riemen und dadurch im
gesamten Riementrieb hervorgerufen werden. Die zyklische
Periode wird durch die Umlaufzahl einer der Riemenscheiben
und durch die Anzahl der Ausnehmungen oder Zähne auf
dieser Riemenscheibe bestimmt. Zwischen zwei
Riemenscheiben hat der Riemen sogenannte freitragende
Abschnitte, deren dynamische Eigenschaften von
verschiedenen Faktoren abhängen, wie z. B. der Länge der
freitragenden Abschnitte, des verwendeten Materials, der
Riemenspannung usw. Zusätzlich zu der Erregungskraft vom
Riemen her gibt es in einem Verbrennungsmotor noch andere
Erregungskräfte, die von der nicht-gleichmäßigen
Umlaufgeschwindigkeit der Massen und dem
nicht-gleichmäßigen Verbrennungsdruck herrühren, der sich
als Funktion des Winkels der Kurbelwelle darstellt.
Diese Arten von Anregungen mit variierenden Frequenzen
erzeugen verschiedene Schwingungen im Zahnriemen, die
wiederum ein vom Riemen ausgehendes Brummgeräusch
erzeugen, das sowohl im als auch außerhalb des Autos
gehört werden kann. Ein Riemen-Brummen in der
Fahrgastzelle, das dorthin durch eine Geräuschübertragung
durch die Maschinenaufhängung gerät, stellt ein sehr
schwerwiegendes Geräuschproblem dar. Eine verminderte
Riemenspannung kann zwar das Geräusch vermindern, sie
erhöht jedoch auch das Risiko von Fehleingriffen zwischen
Riemenscheibe und Zahnriemen. Eine erhöhte Riemenspannung
bedeutet, daß die Lärmentwicklung sich auf höhere
Drehgeschwindigkeiten hin verschiebt. Der Geräuschpegel
wächst jedoch steil mit einer höheren Riemenspannung an.
Der vorliegenden Erfindung liegt mithin die Aufgabe
zugrunde, einen Zahnriementrieb, wie er in der
Beschreibungseinleitung dargestellt worden ist, zu
entwickeln, der es möglich macht, die Schwingungsamplitude
der Resonanzschwingungen in den freitragenden Abschnitten
des Riemens zu vermindern, um auf diese Weise die
Geräuschentwicklung, wie z. B. ein Brummen, zu vermindern
und die Lebensdauer des Zahnriemens zu verlängern.
Insbesondere ist es die Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, einen Zahnriementrieb zum Antrieb von
Zwillings-Nockenwellen in einem Verbrennungsmotor
anzugeben, der trotz einer erheblichen Länge des
Zahnriemens nur wenig Lärm erzeugt.
Diese Aufgabe wird gemäß der vorliegenden Erfindung
dadurch gelöst, daß entweder wenigstens eine Riemenscheibe
oder wenigstens der Riemen eine Reihe von Zähnen aufweist,
bei der wenigstens an einem Ort eine Unterbrechung in dem
sonst einheitlichen Teilungsmaß vorhanden ist, wobei an
diesem Ort die Teilung zwischen zwei aufeinanderfolgenden
wirksamen Zähnen wenigstens doppelt so groß ist wie die
normale Teilung.
Durch das "Herausnehmen eines Zahnes" nach der
vorliegenden Erfindung, d. h. durch das Ausschalten der
Wirkung eines Zahnes durch sein vollständiges oder
teilweises Herausnehmen, wird die Anregungskraft zeitweise
unterbrochen und die natürliche Dämpfung im Riemen und im
Antriebssystem erzeugt eine niedrigere Amplitude für die
darauffolgenden Schwingungen. Dadurch, daß die Anzahl der
Unterbrechungen eingestellt wird, kann die
Geräuscherzeugung so beeinflußt werden, daß der
Geräuschpegel bis um etwa 8 Decibel vermindert werden kann.
Anhand der beigefügten Zeichnungen wird die Erfindung
nunmehr in den Einzelheiten erläutert.
Fig. 1 zeigt schematisch einen Zahnriementrieb für
einen Verbrennungsmotor mit
Zwillingsnockenwellen.
Fig. 2 ist ein Diagramm, welches die Verminderung der
Schwingungsamplitude als eine Funktion der
Zeit sowohl für einen ungedämpften als auch
für einen gedämpften Riemen darstellt.
Fig. 3 ist ein Diagramm, das die Schwingungsamplitude
für einen freitragenden Abschnitt des Riemens
für den Fall darstellt, daß er mit einer
Frequenz angeregt wird, der der natürlichen
Frequenz des Riemens entspricht, sowie für den
Fall, daß die Anregung zeitweise durch die
Entfernung eines wirksamen Zahnes von einer
der Riemenscheiben unterbrochen wird.
Fig. 4 ist eine schematische Ansicht einer
Riemenscheibe, die entsprechend der
vorliegenden Erfindung verändert worden ist,
und
Fig. 5 und 6
sind schematische Seitenansichten eines
Abschnittes eines Zahnriemens, der nach der
vorliegenden Erfindung verändert worden ist.
In Fig. 4 bezeichnet die Bezugsziffer 1 einen Zahnriemen,
der um eine erste, treibende Riemenscheibe herumläuft, die
auf der Kurbelwelle eines Verbrennungsmotors angeordnet
ist und ferner über ein Paar von angetriebenen
Nockenwellen-Riemenscheiben 3 und 4 sowie eine
angetriebene Riemenscheibe 5 auf der Ölpumpe des Motors.
Drei Umlenkriemenscheiben 6, 7 und 8 liegen gegen die
flache äußere Fläche des Zahnriemens 1 an, wobei
wenigstens eine dieser Riemenscheiben gegen den Zahnriemen
federnd anliegt (nicht dargestellt) und zum Spannen des
Riemens dient. Der Zahnriemen 1 hat sieben "freitragende
Abschnitte" 10 bis 16, d. h. Abschnitte zwischen den
Zahnriemenscheiben und den Umlenkriemenscheiben.
Wenn ein freitragender Abschnitt zwischen zwei
Riemenscheiben durch einen einzelnen Impuls angeregt wird,
dann wird die größtmögliche Schwingungsamplitude s bei dem
natürlichen Resonanzpunkt des Riemens erreicht. Diese
Amplitude als eine Funktion der Zeit t kann so sein, wie
sie in Fig. 2 dargestellt ist. Die durchgezogene Linie in
Fig. 2 zeigt schematisch die maximale Amplitude als eine
Funktion der Zeit t für einen im wesentlichen ungedämpften
Zahnriemen. Bei einer höheren Materialdämpfung (höherer
Verlust) wird eine wesentlich abweichende Amplitude
erreicht, wie sie in gestrichelter Linie in Fig. 2
dargestellt ist. Die Schwingungsamplitude eines gedämpften
Zahnriemens nimmt mithin mit der Zeit t stärker ab.
Wenn im wesentlichen eine linear periodische Anregung mit
einer Frequenz vorhanden ist, die der Resonanz-Frequenz
des Zahnriemens entspricht, dann wächst die maximale
Amplitude als eine Funktion der Zeit auf einen Wert an,
der gegen "unendlich" geht, wenn keine, wie auch immer,
geartete Dämpfung vorhanden ist, was bedeutet, daß eine
Zerstörung des Riemens eintritt. Im Normalfall ist jedoch
immer eine gewisse Form von Dämpfung in dem System
vorhanden. Die maximale Schwingungsamplitude als eine
Funktion der Zeit ist daher relativ konstant, und zwar
solange, wie die periodische Anregung dauert, wie dies in
der durchgezogenen Linie in Fig. 3 dargestellt ist.
Wenn die Schwingungsanregung zeitweise dadurch
unterbrochen wird, daß ein Zahn von einem der
Zahnriemenscheiben entsprechend der vorliegenden Erfindung
entfernt wird (Fig. 4 und 5) oder dadurch, daß die
Abmessung eines Zahnes auf dem Zahnriemen (Fig. 6) so
vermindert wird, daß er nicht mehr wirksam ist, dann wird
eine geringere Amplitude für die unmittelbar
darauffolgenden Schwingungen durch die natürliche Dämpfung
des Riemens und des Antriebssystems erreicht, bis das
Antriebssystem zu einem Gleichgewicht mit der
Schwingungsamplitude wieder zurückkehrt, wie es vor der
Unterbrechung bestanden hat.
In Fig. 3 stellt die gestrichelte Linie die
Schwingungsamplitude nach einer Unterbrechung dar, wie sie
durch das Herausnehmen des Zahnes 12 als eines wirksamen
Zahnes auf der Riemenscheibe 5 entstanden ist. Eine
vollständige Rückkehr zur maximalen Amplitude wird in dem
genannten Beispiel bei der Anregung durch den Zahn 17
erreicht. Wenn, z. B., jeder vierte Zahn als wirksamer Zahn
entfernt wird, dann wird eine maximale
Schwingungsamplitude erreicht, die niedriger ist als die
Amplitude, wie sie in der durchgehenden Linie in Fig. 3
dargestellt ist. Um wieviel diese Amplitude niedriger ist,
wird dadurch bestimmt, wie kraftvoll die Anregung von der
Kurbelwellen-Riemenscheibe 2 ist.
Tests, die mit einem Verbrennungsmotor und einem
Antriebssystem gemäß Fig. 1 durchgeführt worden sind,
haben gezeigt, daß dann, wenn jeder dritte Zahn 20 an der
Riemenscheibe 5 der Ölpumpe als wirksamer Zahn entfernt
wird, eine wesentlich niedrigere Schwingungsamplitude in
dem freitragenden Abschnitt 14 entsteht und daß das
entstehende Geräuschniveau gleichzeitig um etwa 5 Decibel
zurückgeführt wird. In entsprechender Weise ist eine
Verminderung des Geräuschpegels um 5 Decibel durch
Entfernen jedes siebten Zahnes an der
Kurbelwellen-Riemenscheibe 2 erreicht worden. Beide
Maßnahmen zusammen bewirkten eine Geräuschminderung um bis
zu 8 Decibel. Die Tests zeigten ferner eine sehr
wesentliche Verlängerung der Lebensdauer des Zahnriemens.
Unterbrechungen in der Schwingungsanregung können auch
durch eine Veränderung des Zahnriemens 1 selbst bewirkt
werden. Zum Beispiel kann ein ganzer Zahn 20 entfernt
werden, wie dies in Fig. 5 dargestellt ist, so daß, nach
dem Beispiel von Fig. 4, Zwischenräume 22 gebildet werden,
die eine Länge haben, die der Breite des Zahnes 20
zuzüglich zweier normaler Abstände 21 entspricht. Ein
nicht-wirksamer Zahn 23 kann auch lediglich kürzer und mit
einem dünneren Zahnprofil ausgebildet werden, wie es in
Fig. 6 dargestellt ist.
Bei einem Nockenwellenantrieb ist es jedoch vorteilhaft,
zunächst den wirksamen Zahn auf einer Riemenscheiben zu
entfernen, die keine große Last überträgt, wie z. B. bei
der Ölpumpen-Riemenscheibe 5 und den Zahnriemen 1, die
Kurbelwellen-Riemenscheibe 2 und die
Nockenwellen-Riemenscheiben 3 und 4 in ihrem normalen
Zustand zu belassen.
Die Verminderung des Brumm-Geräuschniveaus wird durch die
Anzahl der wirksamen Zähne bestimmt, die auf jeder
Riemenscheibe und/oder dem Zahnriemen entfernt werden,
ferner durch die Anzahl der veränderten Riemenscheiben und
durch das Ausmaß der Dämpfung im Antriebssystem und
insbesondere durch die natürliche Dämpfung des
Zahnriemens. Durchgeführte Tests haben gezeigt, daß die
Anzahl der entfernten Zähne nicht weniger als 10%
betragen soll, vorzugsweise 15% oder mehr der normalen
Gesamtanzahl von Zähnen. Die Dämpfung im Riemen, gemessen
als ein Verlustfaktor, sollte höher sein als 3%,
vorzugsweise wesentlich höher, z. B. 12%.
Claims (8)
1. Zahnriemenantrieb mit wenigstens einer treibenden
Zahnriemenscheibe und wenigstens einer getriebenen
Zahnriemenscheibe und einem Zahnriemen, der um die
Zahnriemenscheiben umläuft, dadurch
gekennzeichnet, daß entweder wenigstens
eine Riemenscheibe (5) oder wenigstens der Zahnriemen
(1) eine Reihe von Zähnen hat, die an wenigstens einer
Stelle (22) eine Unterbrechung in seinem übrigen
gleichmäßigen Teilungsmaß hat, wobei an dieser Stelle
die Teilung zwischen zwei aufeinanderfolgenden
wirksamen Zähnen (20) wenigstens zweimal so groß ist
wie die normale Teilung.
2. Zahnriemenantrieb nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zahnreihen
mehrere Unterbrechungen (22) aufweisen, die gleichmäßig
über seine Länge verteilt sind.
3. Zahnriemenantrieb nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zahl der
Unterbrechungen (22) wenigstens etwa 10%, vorzugsweise
jedoch wenigstens etwa 15% der Anzahl der wirksamen
Zähne in den Zahnreihen beträgt.
4. Zahnriemenantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Zahnreihen Unterbrechungen (22) zwischen Gruppen von
wenigstens neun, vorzugsweise fünf wirksamen Zähnen
(20) aufweisen.
5. Zahnriemenantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß jede
Unterbrechung (22) durch das vollständige oder
teilweise Entfernen eines Zahnes gebildet wird.
6. Zahnriemenantrieb nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß jede Unterbrechung
(22) durch Vermindern der Höhe und Breite eines Zahnes
im Verhältnis zu den umgebenden wirksamen Zähnen (20)
bewirkt wird.
7. Zahnriemenantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
der für einen Verbrennungsmotor mit
Zwillings-Nockenwellen bestimmt ist und eine treibende
Kurbelwellen-Zahnriemenscheibe aufweist sowie zwei
angetriebene Nockenwellen-Zahnriemenscheiben und
wenigstens eine zusätzliche angetriebene
Zahnriemenscheibe, dadurch
gekennzeichnet, daß die Unterbrechungen
(22) bei den Zähnen der zusätzlichen Zahnriemenscheibe
(5) vorhanden sind.
8. Zahnriemenantrieb nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die zusätzliche
Zahnriemenscheibe (5) zum Antrieb der Ölpumpe des
Verbrennungsmotors dient und Unterbrechungen (22)
zwischen Paaren von wirksamen Zähnen (20) aufweist.
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