DE3933847C2 - Zahnriemenantrieb, insbesondere für Verbrennungsmotoren - Google Patents
Zahnriemenantrieb, insbesondere für VerbrennungsmotorenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Zahnriemenantrieb,
der wenigstens eine Antriebs-Riemenscheibe und eine
getriebene Riemenscheibe sowie einen Zahnriemen aufweist, der
um die Riemenscheiben umläuft.
Zum Übertragen eines Drehmoments von einer treibenden Welle
zu einer oder mehreren angetriebenen Wellen werden im Stand
der Technik beispielsweise Kettenantriebe beschrieben.
So offenbart US 3,377,875 einen Kettenantrieb, der
hinsichtlich der Geräuschentwicklung durch Kontakt zwischen
Kette und Kettenscheibe und hinsichtlich der Lebensdauer der
Kette verbessert ist. Das Kettenzahnrad umfasst dabei
vollständige, wirksame Zähne und Zähne, die während der
Drehbewegung unwirksam sind. Die zufällige Anordnung von
vollständigen, wirksamen Zähnen und unwirksamen Zähnen
bewirkt, dass die normale Grundfrequenz aufgebrochen wird und
dadurch die Kontaktgeräusche vermindert werden können.
Heutzutage werden jedoch meist Riementriebe der verschiedenen
Bauarten verwendet. In diesem Zusammenhang werden oft
Zahnriementriebe, mit wenigstens einer treibenden und einer
getriebenen Riemenscheibe verwendet. Durch die natürliche
Dämpfung der im Wesentlichen aus Gummi bestehenden Riemen
wurden Kontaktgeräusche in Hinblick auf den Kontakt der Zähne
mit den Lücken der Riemenscheibe bereits vermindert.
JP 55-97553 offenbart ferner eine weitere Reduzierung der
Kontaktgeräusche durch Aussparungen, die im Riemen vorgesehen
sind. Durch die Aussparungen wird die Kontaktfläche zwischen
Riemen und Riemenscheibe vermindert und folglich werden die
Kontaktgeräusche reduziert.
Ferner ist in den vergangenen Jahren erhebliche
Entwicklungsarbeit geleistet worden, um das Zahnprofil in
Richtung einer Lärmverminderung und einer
Lebensdauerverlängerung des Zahnriemens zu optimieren.
Eine optimale Zahnprofilanpassung von Zahnriemen und
Riemenscheibe kann jedoch nur für ein Übersetzungsverhältnis
von 1 : 1 erreicht werden. Wenn die Abmessungen der
Riemenscheiben beim Riemenantrieb dementsprechend voneinander
abweichen, kann die Übereinstimmung zwischen den Zähnen am
Zahnriemen und den Ausnehmungen in den Riemenscheiben nur für
einen Riemenscheiben-Durchmesser optimiert werden,
üblicherweise für die Riemenscheibe mit dem kleinsten
Durchmesser. Trotz einer solchen Optimierung entsteht jedoch
relativ zur treibenden Riemenscheibe eine
nicht-übereinstimmende Riemenbewegung zwischen den
Riemenscheiben, und zwar eine Longitudinalbewegung (d. h. in
der hauptsächlichen Richtung der Riemenbewegung) und eine
Transversalbewegung (radial).
Auf diese Weise ist es nicht möglich, durch Optimierung der
Zahn- und Ausnehmungsprofile den sogenannten Polygon-Effekt
auszuschalten, der mit abnehmendem Riemenscheiben-Durchmesser
anwächst und der Anlass für zyklische Veränderungen in der
Riemengeschwindigkeit ist, wodurch Kraftveränderungen im
Riemen und dadurch im gesamten Riementrieb hervorgerufen
werden. Die Periode wird durch die Umlaufzahl einer der
Riemenscheiben und durch die Anzahl der Ausnehmungen oder
Zähne auf dieser Riemenscheibe bestimmt. Zwischen zwei
Riemenscheiben hat der Riemen sogenannte freitragende
Abschnitte, deren dynamische Eigenschaften von verschiedenen
Faktoren abhängen, wie z. B. der Länge der freitragenden
Abschnitte, des E-Modus des verwendeten Materials, der
Riemenspannung usw.. Zusätzlich zu der Anregung vom Riemen
her gibt es in einem Verbrennungsmotor noch andere
Anregungsarten, die von der nicht-gleichmäßigen
Umlaufgeschwindigkeit der Massen und dem nicht-gleichmäßigen
Verbrennungsdruck herrühren, der sich als Funktion des
Winkels der Kurbelwelle darstellt.
Diese Anregungsarten mit variierenden Frequenzen erzeugen
verschiedene Schwingungen im Zahnriemen, die wiederum ein vom
Riemen ausgehendes Brummgeräusch erzeugen, das sowohl im als
auch außerhalb des Autos hörbar ist. Eine verminderte
Riemenspannung kann zwar das Geräusch vermindern, sie erhöht
jedoch auch das Risiko von Fehleingriffen zwischen
Riemenscheibe und Zahnriemen. Eine erhöhte Riemenspannung
bedeutet, dass die Lärmentwicklung sich auf höhere
Drehgeschwindigkeiten hin verschiebt. Der Geräuschpegel
wächst jedoch steil mit einer höheren Riemenspannung an.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen
Zahnriementrieb, wie er in der Beschreibungseinleitung
dargestellt worden ist, zu entwickeln, der es möglich macht,
die Schwingungsamplitude der Resonanzschwingungen in den
freitragenden Abschnitten des Riemens zu vermindern, um auf
diese Weise die Geräuschentwicklung, wie z. B. ein Brummen, zu
vermindern und die Lebensdauer des Zahnriemens zu verlängern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des
Patentanspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind den Unteransprüchen zu
entnehmen.
Durch das "Herausnehmen eines Zahnes" nach der vorliegenden
Erfindung, d. h. durch das Ausschalten der Wirkung eines
Zahnes durch sein vollständiges oder teilweises Herausnehmen,
wird die Anregung zeitweise unterbrochen und die natürliche
Dämpfung im Riemen und im Antriebssystem erzeugt eine
niedrigere Amplitude für die darauffolgenden Schwingungen.
Dadurch, dass die Anzahl der Unterbrechungen wählbar ist,
kann die Geräuscherzeugung so beeinflusst werden, dass der
Geräuschpegel um bis zu 8 Dezibel vermindert werden kann.
Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung kann ein
Zahnriementrieb zum Antrieb von Zwillings-Nockenwellen in
einem Verbrennungsmotor bereitgestellt werden, der trotz
einer erheblichen Länge des Zahnriemens nur wenig Lärm
erzeugt.
Anhand der beigefügten Zeichnungen werden die Einzelheiten
der Erfindung erläutert.
Fig. 1 zeigt schematisch einen Zahnriementrieb für einen
Verbrennungsmotor mit Zwillingsnockenwellen.
Fig. 2 ist ein Diagramm, welches die Verminderung der
Schwingungsamplitude als eine Funktion der Zeit
sowohl für einen schwach gedämpften als auch für
einen stärker gedämpften Riemen darstellt.
Fig. 3 ist ein Diagramm, das die Schwingungsamplitude für
einen freitragenden Abschnitt des Riemens für den
Fall darstellt, dass er mit einer Frequenz angeregt
wird, die der Resonanzfrequenz des Riemens
entspricht, sowie für den Fall, dass die Anregung
zeitweise durch die Entfernung eines wirksamen
Zahnes einer der Riemenscheiben unterbrochen wird.
Fig. 4 ist eine schematische Ansicht einer Riemenscheibe,
die entsprechend der vorliegenden Erfindung
verändert worden ist und
Fig. 5 und 6 sind schematische Seitenansichten eines Abschnittes
eines Zahnriemens, der nach der vorliegenden
Erfindung verändert worden ist.
In Fig. 1 bezeichnet die Bezugsziffer 1 einen Zahnriemen, der
um eine erste, treibende Riemenscheibe 2 herumläuft, die auf
der Kurbelwelle eines Verbrennungsmotors angeordnet ist und
ferner über ein Paar von angetriebenen
Nockenwellen-Riemenscheiben 3 und 4 sowie eine angetriebene
Riemenscheibe 5 auf der Ölpumpe des Motors. Drei
Umlenkriemenscheiben 6, 7 und 8 liegen gegen die flache
äußere Fläche des Zahnriemens 1 an, wobei wenigstens eine
dieser Riemenscheiben gegen den Zahnriemen federnd anliegt
(nicht dargestellt) und zum Spannen des Riemens dient. Der
Zahnriemen 1 hat sieben "freitragende Abschnitte" 10 bis 16
zwischen den Zahnriemenscheiben und den Umlenkriemenscheiben.
Wenn ein freitragender Abschnitt zwischen zwei Riemenscheiben
durch einen einzelnen Impuls angeregt wird, dann wird die
größtmögliche Schwingungsamplitude s bei der Grundschwingung
des Riemens erreicht. Diese Amplitude als eine Funktion der
Zeit t kann sich so verhalten, wie sie in Fig. 2 dargestellt
ist. Die durchgezogene Linie in Fig. 2 zeigt schematisch die
maximale Amplitude als eine Funktion der Zeit t für einen
schwach gedämpften Zahnriemen. Bei einer höheren
Materialdämpfung (höherer Verlust) wird eine davon deutlich
abweichende Amplitude erreicht, wie sie in gestrichelter
Linie in Fig. 2 dargestellt ist. Die Schwingungsamplitude
eines gedämpften Zahnriemens nimmt mithin mit der Zeit t
stärker ab.
Wenn im wesentlichen eine linear periodische Anregung mit
einer Frequenz vorhanden ist, die der Resonanzfrequenz des
Zahnriemens entspricht, erreicht die maximale
Schwingungsamplitude im Resonanzfall als eine Funktion der
Zeit auf Grund einer gewissen Form von Dämpfung in dem
System, einen relativ konstanten Wert, und zwar so lange, wie
die periodische Anregung dauert, wie dies in der
durchgezogenen Linie in Fig. 3 dargestellt ist.
Wenn die Schwingungsanregung zeitweise dadurch unterbrochen
wird, dass ein Zahn oder mehrere Zähne von einer der
Zahnriemenscheiben entsprechend der vorliegenden Erfindung
entfernt wird oder werden (Fig. 4 und 5) oder dadurch, dass
die Abmessung eines Zahnes oder mehrer Zähne auf dem
Zahnriemen (Fig. 6 beispielsweise zwei Zähne) so vermindert
wird oder werden, dass er nicht mehr wirksam ist, dann wird
eine geringere Amplitude für die unmittelbar darauffolgenden
Schwingungen durch die natürliche Dämpfung des Riemens und
des Antriebssystems erreicht, bis das Antriebssystem zu einem
Gleichgewicht mit der Schwingungsamplitude wieder
zurückkehrt, wie es vor der Unterbrechung bestanden hat.
In Fig. 3 stellt die gestrichelte Linie die
Schwingungsamplitude nach einer Unterbrechung dar, wie sie
durch das Herausnehmen des Zahnes Nr. 12 als eins wirksamen
Zahnes auf der Riemenscheibe 5 entstanden ist. Eine
vollständige Rückkehr zur maximalen Amplitude wird in dem
genannten Beispiel bei der Anregung durch den Zahn Nr. 17
erreicht. Wenn, z. B., jeder vierte Zahn als wirksamer Zahn
entfernt wird, dann wird eine maximale Schwingungsamplitude
erreicht, die niedriger ist als die Amplitude, wie sie in der
durchgehenden Linie in Fig. 3 dargestellt ist. Um wie viel
diese Amplitude niedriger ist, wird dadurch bestimmt, wie
stark die Anregung von der Kurbelwellen-Riemenscheibe 2 ist.
Tests, die mit einem Verbrennungsmotor und einem
Antriebssystem gemäß Fig. 4 durchgeführt worden sind, haben
gezeigt, dass dann, wenn jeder dritte Zahn 20 an der
Riemenscheibe 5 der Ölpumpe als wirksamer Zahn entfernt wird,
eine wesentlich niedrigere Schwingungsamplitude in dem
freitragenden Abschnitt 14 entsteht und dass das entstehende
Geräuschniveau gleichzeitig um etwa 5 Dezibel zurückgeführt
wird. In entsprechender Weise ist eine Verminderung des
Geräuschpegels um 5 Dezibel durch Entfernen jedes siebten
Zahnes an der Kurbelwellen-Riemenscheibe 2 erreicht worden.
Beide Maßnahmen zusammen bewirkten eine Geräuschminderung um
bis zu 8 Dezibel. Die Tests zeigten ferner eine sehr
wesentliche Verlängerung der Lebensdauer des Zahnriemens.
Unterbrechungen in der Schwingungsanregung können auch durch
eine Veränderung des Zahnriemens 1 selbst bewirkt werden. Zum
Beispiel kann ein ganzer Zahn 20 entfernt werden, wie dies in
Fig. 5 dargestellt ist, so dass, nach dem Beispiel von Fig.
4, Zwischenräume 22 gebildet werden, die eine Länge haben,
die der Breite des Zahnes 20 zuzüglich zweier normaler
Lücken-Abstände 21 entspricht. Bin nicht-wirksamer Zahn 23
kann auch lediglich kürzer und mit einem dünneren Zahnprofil
ausgebildet werden, wie es in Fig. 6 für zwei Zähne
dargestellt ist.
Bei einem Nockenwellenantrieb ist es jedoch vorteilhaft,
zunächst den wirksamen Zahn auf einer Riemenscheiben zu
entfernen, die keine große Last überträgt, wie z. B. bei der
Ölpumpen-Riemenscheibe 5 und den Zahnriemen 1, die
Kurbelwellen-Riemenscheibe 2 und die
Nockenwellen-Riemenscheiben 3 und 4 in ihrem normalen Zustand
zu belassen.
Die Verminderung des Brumm-Geräuschniveaus wird durch die
Anzahl der wirksamen Zähne bestimmt, die auf jeder
Riemenscheibe und/oder dem Zahnriemen entfernt werden, ferner
durch die Anzahl der veränderten Riemenscheiben und durch das
Ausmaß der Dämpfung im Antriebssystem und insbesondere durch
die natürliche Dämpfung des Zahnriemens. Durchgeführte Tests
haben gezeigt, dass die Anzahl der entfernten Zähne nicht
weniger als 10% betragen soll, vorzugsweise 15% oder mehr
der normalen Gesamtanzahl von Zähnen. Die Dämpfung im Riemen,
gemessen als ein Verlustfaktor, sollte höher sein als 3%
vorzugsweise wesentlich höher, z. B. 12%.
Claims (8)
1. Zahnriemenantrieb mit wenigstens einer treibenden und
getriebenen Zahnriemenscheibe und einem Zahnriemen,
wobei entweder wenigstens eine Zahnriemenscheibe (5)
oder der Zahnriemen (1) an wenigstens einer Stelle (22)
zur Geräuschminderung in den freitragenden Abschnitten
des Zahnriemens eine Unterbrechung in seinem übrigen
gleichmäßigen Teilungsmaß hat, wodurch an dieser Stelle
ein Zwischenraum (22) zwischen zwei aufeinander folgenden
wirksamen Zähnen (20) gebildet ist, dessen Breite
wenigstens der Breite von zwei Lücken-Abständen (21) und
einem Zahn (20) entspricht.
2. Zahnriemenantrieb nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass mehrere Unterbrechungen (22)
vorgesehen sind, die gleichmäßig über ihren Umfang bzw.
seine Länge verteilt sind.
3. Zahnriemenantrieb nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, dass die Zahl der Unterbrechungen (22)
wenigstens etwa 10%, vorzugsweise jedoch wenigstens
etwa 15% der Anzahl der wirksamen Zähne beträgt.
4. Zahnriemenantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Unterbrechungen (22)
mindestens zwischen Gruppen von neun, vorzugsweise fünf
wirksamen Zähnen (20) vorgesehen sind.
5. Zahnriemenantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass jede Unterbrechung (22)
durch das vollständige oder teilweise Entfernen eines
Zahnes gebildet wird.
6. Zahnriemenantrieb nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, dass jede Unterbrechung (22) durch
Vermindern der Höhe und Breite eines Zahnes im
Verhältnis zu den umgebenden wirksamen Zähnen (20)
bewirkt wird.
7. Zahnriemenantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 6, der
für einen Verbrennungsmotor mit Zwillings-Nockenwellen
bestimmt ist und eine treibende
Kurbelwellen-Zahnriemenscheibe aufweist sowie zwei
angetriebene Nockenwellen-Zahnriemenscheiben und
wenigstens eine zusätzliche angetriebene
Zahnriemenscheibe, dadurch gekennzeichnet, dass die
Unterbrechungen (22) bei den Zähnen der zusätzlichen
Zahnriemenscheibe (5) vorhanden sind.
8. Zahnriemenantrieb nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, dass die zusätzliche Zahnriemenscheibe
(5) zum Antrieb der Ölpumpe des Verbrennungsmotors dient
und Unterbrechungen (22) zwischen Paaren von wirksamen
Zähnen (20) aufweist.
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