DE3932456A1 - Spuelvorrichtung - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Spülvorrichtung und
ein Spülverfahren für Küvettensätze. Die Erfindung eignet
sich im besonderen zur Verwendung für das Spülen von Küvet
tensätzen, die bei immunologischen Untersuchungen benutzt
werden, wie z.B. von sogenannten Mikrodisk-Platten.
Bei bestimmten Untersuchungsverfahren wird das Signal
gemessen, das von der Substanz abgegeben wird, die an der
Innenwand einer Küvette fixiert ist. Solche Verfahren
umfassen im besonderen viele immunologische Untersuchungs
verfahren. Diese Verfahren beinhalten in den meisten Fällen
Spülschritte, bei denen eine Lösung aus dem Küvettensatz
entfernt wird. Die Spülschritte werden noch häufig manuell
ausgeführt, aber verschiedene manuell betriebene oder auto
matische Vorrichtungen sind ebenfalls bekannt.
Bei den Spülvorrichtungen für Küvettensätze nach dem Stand
der Technik wird die Spülflüssigkeit üblicherweise mittels
dünner Rohre in die Küvette, die gespült werden soll, einge
bracht und aus ihr entfernt. Dieses Prinzip wird z.B. bei der
automatischen EIA-Apparatur angewendet, die in der Veröffent
lichung WO 87/02 138 beschrieben ist. Bei der Entfernung der
Flüssigkeit muß das Saugrohr so nahe wie möglich nach unten
zum Küvettenboden geführt werden, damit die gesamte Spül
flüssigkeit entfernt werden kann. Dabei könnte die Spitze des
Rohrs den Boden ankratzen, wodurch ein Teil der zu ermit
telnden Substanz vom Boden abgelöst werden kann, und wodurch
gleichzeitig ein Kratzer entstehen kann, der die optischen
Eigenschaften des Bodens verändert. Diese beiden Umstände
können einen Meßfehler verursachen, insbesondere dann, wenn
ein Photometer verwendet wird, das durch den Boden mißt.
Die Hauptaufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin,
die oben genannten Nachteile zu überwinden.
Die Küvetten werden gemäß der Erfindung in einen Halter auf
einem Rotor gesetzt, und Flüssigkeit wird mittels einer
Zentrifugalkraft aus den Küvetten entfernt. Die Welle des
Rotors verläuft bevorzugt horizontal. Der Rotor befindet sich
bevorzugt in einer Schutzkammer.
In den beigefügten Zeichnungen zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht der Spülvorrichtung nach der
Erfindung und
Fig. 2 eine Stirnansicht der entsprechenden Vorrichtung.
Die Vorrichtung nach den Fig. 1 und 2 weist einen Rahmen 1
auf, auf dem die Teile der Vorrichtung montiert sind. Das
Gefäß 2 enthält die Spülfüssigkeit 3. Sie kann mittels der
Schlauchpumpe 4 durch die Schläuche 5 aus dem Gefäß gepumpt
werden. Die Schläuche werden mittels eines Halters 6
gespannt, der vorzugsweise verstellbar ist. Die Schlauchpumpe
wird mittels eines Schrittschaltmotors 7 gedreht. Die Spül
flüssigkeit wird durch die Schläuche in die Dosierspitzen 8
gepumpt.
Der Küvettensatz 9, der gespült werden soll, sitzt in einem
Halter 11, der am Umfang eines Rotors 10 plaziert ist, auf
den er von vorne gedrückt und in seiner Stellung festgestellt
werden kann. Das Gewicht des Küvettensatzes und seines
Halters wird durch ein Gegengewicht 12 ausgeglichen, das an
der gegenüberliegenden Seite des Rotors sitzt.
Der Rotor 10 wird über die Welle 13 von einem Motor 14
angetrieben; dies kann ein Schrittschalt-, ein Servo- oder
ein Gleichstrommotor sein.
Eine Scheibe 15 ist auf einer Verlängerung der Welle 13
montiert, um sicherzustellen, daß der Rotor 10 genau in die
gewünschte Position zur Dosierung der Spülflüssigkeit 3 in
die Küvetten des Küvettensatzes 9 gebracht werden kann, der
in dem Halter 11 sitzt. Die Scheibe ist mit einem Rillencode
versehen, der mittels einer optoelektrischen Lesegabel 16
gelesen werden kann.
Statt einer Scheibe 15 und einer Lesegabel 16 können natür
lich auch andere Positionierungseinrichtungen wie ein Magnet
und ein Hallelement oder eine Codiereinrichtung verwendet
werden. Zum Anhalten des Rotors kann beispielsweise eine
Bremsplatte verwendet werden, die gegen die Scheibe 15
gedrückt wird.
Der Küvettensatz 9 stellt eine Matrix aus horizontalen und
vertikalen Reihen dar. Die Dosierspitzen 8 messen auf einmal
Spülflüssigkeit in eine vertikale Reihe ab und bewegen sich
dann zu der nächsten Reihe.
Die Verschiebeeinrichtung 17 für die Dosierspitzen weist
Verschiebestäbe 19 auf, die an dem Dosierspitzen-Halteteil 18
befestigt sind, wobei die Stäbe 19 sich innerhalb der
Führungsmuffen 20 bewegen, die an dem Rahmen befestigt sind.
Die Stäbe werden über einen Zahnriemen 22 und ein Befesti
gungsteil 23 von einem Schrittschaltmotor 21 verschoben.
Der Schrittschaltmotor 21 und der Riemen können selbstver
ständlich durch einen Servomotor und eine Zahnstangenanord
nung ersetzt werden.
Der Rotor 10 ist von einer Schutzkammer 24 umgeben. Die
Vorderseite der Kammer ist durch eine vordere Abdeckung 25
verschlossen. Der Küvettensatz 9 wird durch eine Öffnung 27
in seine Position in dem Halter gebracht, die mittels einer
in der vorderen Abdeckung vorgesehenen Tür 26 verschlossen
wird. Die Kammer 24 weist eine spitzwinklige obere Ecke 28
auf, um ein Vertropfen der Flüssigkeit zu verhindern und ein
Ablaufen an den Seitenwänden der Kammer zu ermöglichen.
Das Spitzen-Befestigungsteil 18 befindet sich während des
Zentrifugierens außerhalb des Umfangs des Rotors 10 an der
Rückwand der Kammer 24, so daß die Flüssigkeitstropfen nicht
nach oben zu dem Befestigungsteil fliegen.
Die Tür 26 der Öffnung 27 an der Vorderseite ist außerdem mit
einem Schutzmechanismus 30 wie z.B. einem Mikroschalter ver
sehen, durch den die Inbetriebnahme der Vorrichtung
verhindert wird, wenn die Abdeckung geöffnet ist.
Eine Leitung 31 ist mit dem niedrigsten Punkt der Schutzkam
mer 24 verbunden, durch die verbrauchte Spülflüssigkeit aus
der Kammer in ein Gefäß 32 fließt. Gegebenenfalls kann das
Gefäß z.B. eine viruzide oder bakterizide Desaktivierungs
lösung 33 enthalten. Selbstverständlich läßt sich die Leitung
auch mit einem Schlauch verbinden, durch den die Substanzen
in eine geschlossene Flasche ablaufen.
Unter dem Rahmen befinden sich Weichgummikissen 34 zum
Verhindern der Übertragung von Vibrationen zur Basis, die
durch ein mögliches leichtes Ungleichgewicht verursacht
werden können.
Der Betrieb der Vorrichtung und die drei Schrittschaltmotoren
werden mittels elektronischer Karten 35 gesteuert, wobei die
nötigen Bewegungen und der Spülvorgang in dem Mikroprozessor
programmiert sind, der in den Karten enthalten ist. Der
Bediener kann die Operationen von Funktionsselektoren
auswählen, von denen der Selektor 36 die Menge der pro
Küvette abzumessenden Spülflüssigkeit einstellt, der Selektor
37 die Anzahl der Reihen, in die abgemessen werden soll
(nicht immer wird in alle Reihen abgemessen) und der Selektor
38 die Anzahl der Spülzyklen auswählt. Mittels der Tasten 39
werden die Inbetriebnahme und das Anhalten der Vorrichtung,
das Füllen der Schläuche zu Beginn und ihre Entleerung am
Ende sowie mögliche andere getrennte Funktionen oder Teile
des Grundvorgangs durchgeführt.
Die Betriebsart und die Funktionen der Vorrichtungen werden
im folgenden beschrieben:
Zunächst füllt der Bediener das Gefäß 2 mit der Spülflüssig
keit 3. Darauf wird der Schalter 39 PRIME gedrückt, wodurch
sich die Pumpe 7 dreht, und die Schläuche 5 werden mit
Flüssigkeit gefüllt. In dieser Zeit wurden der Rotor 10 und
die Flüssigkeits-Dosierspitzen 8 durch die Motoren 21 und 14
in eine solche Stellung gebracht, daß die Spülflüssigkeit
nicht auf den Halter 11 für den Küvettensatz 9 tropft. Nach
dem Füllen der Schläuche 5 öffnet der Bediener die vordere
Abdeckung 26, drückt den Küvettensatz in den Halter und
verschließt daraufhin die vordere Abdeckung.
Nach der Durchführung dieser Operationen, muß der Bediener
nur den Schalter START zum Starten der Vorrichtung drücken,
wobei der Rotor sich zunächst einige Zeit dreht und etwa von
einem vorhergehenden Verfahrensschritt stammende Flüssig
keiten entfernt, die noch in dem Küvettensatz enthalten
waren. Danach hält der Motor 14 den Rotor 10 und den
Küvettensatz 9 mittels der Scheibe 15 und der Lesegabel 16
genau in der Dosierungsstellung an, und der Motor 21 fährt
die Dosierspitzen über die erste Reihe in dem Küvettensatz.
Dann dreht sich der Motor 7 soweit wie nötig und füllt die
erste Reihe in dem Küvettensatz mit Spülflüssigkeit. So
wechseln sich die Motoren 21 und 7 ab, bis die ganze Küvette
gefüllt ist. Danach fährt der Motor 21 die Dosierspitzen für
die Zentrifugierungszeit von dem Küvettensatz weg, und der
Motor 14 beginnt mit dem Entleeren des Küvettensatzes. Auf
diese Weise werden weiter abwechselnd Füll- und Entleerungs
phasen durchgeführt, bis die gewünschte Anzahl von Spülzyklen
durchgeführt ist. Die Auswahloperationen wurden im voraus
mittels der Wählschalter 36, 37 und 38 durchgeführt. Jetzt
kann der Bediener die vordere Abdeckung 28 öffnen und den
gespülten Küvettensatz aus der Vorrichtung entfernen.
Bei einem Ausführungsbeispiel werden statt eines Ausgleich
gewichts ein zweiter Halter und ein Küvettensatz auf dem
Rotor verwendet. Selbstverständlich ist es gegebenenfalls
möglich, eine größere Anzahl von Küvettensätzen auf den Rotor
zu setzen.
Der Halter eines Küvettensatzes kann abnehmbar ausgeführt
sein; dann kann er ausgewechselt werden, so daß er jeweils
für den Küvettensatz paßt, der in jedem speziellen Fall
verwendet wird.
Claims (11)
1. Spülvorrichtung für Küvettensätze mit einer Einrichtung
zum dosierten Einfüllen einer Flüssigkeit in die Küvetten
eines Küvettensatzes sowie mit einer Einrichtung zum Ent
fernen der Flüssigkeit aus den Küvetten, dadurch gekenn
zeichnet,
daß die Einrichtung einen Rotor (10) aufweist, wobei der
Küvettensatz mit den nach außen gerichteten Öffnungen der
Küvetten in einem Halter (11) sitzt, der auf dem Rotor
befestigt ist, und wobei die Flüssigkeit mittels der
Zentrifugalkraft durch Drehung des Rotors aus den Küvetten
entfernt wird.
2. Spülvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Welle des Rotors (10) horizontal verläuft.
3. Spülvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß sich der Rotor (10) innerhalb einer Schutzkam
mer (24) befindet.
4. Spülvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kammer (24) mit einer spitzwinkligen oberen Ecke (28)
versehen ist.
5. Spülvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei
welcher die Flüssigkeitsdosierungs-Einrichtung Dosierspitzen
aufweist, die sich über dem horizontal liegenden Küvettensatz
bewegen und Flüssigkeit in jede Küvette abmessen, dadurch
gekennzeichnet,
daß sich die Dosierspitzen (8) während der Zentrifugierung
auf der Seite des Küvettensatzes befinden.
6. Spülvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schutzhaube mit einer Öffnung (27)
zum Einsetzen des Küvettensatzes in den Halter versehen ist.
7. Spülvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Öffnung (27) mittels einer Tür (26) verschließen
läßt.
8. Spülvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Tür (27) mit einer Sicherungseinrichtung (30)
versehen ist, die eine Inbetriebnahme der Vorrichtung
verhindert, wenn die Tür geöffnet ist.
9. Spülvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Bodenteil der Schutzhaube eine Aus
laßöffnung (31) aufweist, um die Flüssigkeit aus der Haube
auslaufen zu lassen.
10. Spülvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß sie mit einer Positionierungseinrichtung
(15, 16) versehen ist, um den Rotor in der gewünschten
Position anzuhalten.
11. Verfahren zum Spülen von Küvetten, bei dem Flüssigkeit in
die Küvetten eines Küvettensatzes abgemessen und daraus ent
fernt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeit
mittels der Zentrifugalkraft aus den Küvetten entfernt wird.
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Date | Code | Title | Description |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |