DE3931678A1 - Zylinderblock fuer eine wassergekuehlte mehrzylinder-brennkraftmaschine - Google Patents
Zylinderblock fuer eine wassergekuehlte mehrzylinder-brennkraftmaschineInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine einen Zylinderblock für
eine wassergekühlte Mehrzylinder-Brennkraftmaschine ent
sprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Aus Gewichtsgründen werden in zunehmendem Maße Leichtmetall-
Zylinderblöcke eingesetzt. Bei Anwendung der Druckgußtechnik
kann das Gußteil zwar verhältnismäßig preiswert hergestellt
werden, jedoch treten bei der Bearbeitung der Zylinderlauf
flächen erhebliche Probleme auf, da die Wandstärke der
Zylinder aufgrund der Formschräge, die zum Ziehen der die
Zylinderbohrungen bildenden Kerne erforderlich ist, im
unteren Bereich der Zylinder verhältnismäßig groß ist, so
daß zur Erzielung einer zylindrischen Bohrung viel Material
abgetragen werden muß. Dabei werden häufig Lunker freige
legt, die auch durch eine nachfolgende Beschichtung der
Zylinderlauffläche nicht geschlossen werden können. Es ist
daher erforderlich, Zylinderlaufbüchsen einzuziehen oder
einzugießen. Dabei besteht wiederum das Problem, daß ein
bestimmter Mindestabstand zwischen benachbarten Zylinder
laufbüchsen nicht unterschritten werden kann, da sonst das
Leichtmetallmaterial zwischen den Büchsen bereits bei der
Herstellung reißt. Dies hat zur Folge, daß der Zylinderab
stand und damit die Länge des Zylinderblocks vergrößert
wird. Bei der Herstellung eines Leichtmetall-Zylinder
blocks in Kokillengußtechnik bestehen diese Probleme nicht,
da mit diesem Verfahren ein weitgehend lunkerfreies Gußteil
erzeugt wird, so daß die Wände der Zylinderbohrungen mit
einem härteren Werkstoff, beispielsweise Chrom oder einem
keramischen Material, beschichtet werden können. Aller
dings sind in Kokillengußtechnik hergestellte Zylinder
blöcke um ein Vielfaches teurer als in Druckgußverfahren
hergestellte Zylinderblöcke, so daß sie für Großserien nicht
in Frage kommen.
Aus der JP-A 59-79 056 ist ein Zylinderblock bekannt, der
eine die Zylinder umfassende Baueinheit aufweist, die unter
Belassung eines Wassermantels in ein Gehäuse eingesetzt ist.
Die Baueinheit wird von einzelnen Zylinderlaufbüchsen ge
bildet, die an ihren oberen Enden an eine mit entsprechen
den Öffnungen versehene Brücke angeschweißt sind. Diese Bau
einheit wird derart in das Gehäuse eingesetzt, daß die unte
ren Enden der Laufbüchsen in entsprechende Bohrungen im Ge
häuse eingreifen und die Brücke in einer entsprechenden Aus
sparung in der Oberseite des Gehäuses zu liegen kommt. Durch
die Notwendigkeit, die Brücke im Gehäuse zu fixieren, muß
der Zylinderblock als sogenannte "Closed-Deck"-Konstruk
tion ausgeführt sein und es ist aufgrund der Hinter
schneidung, die durch den die Brücke der Baueinheit auf
nehmenden Rand bedingt ist, eine Herstellung des Gehäuses
nur in Kokillenguß sinnvoll. Die Herstellung des Gehäuses in
Kokillengußverfahren ist wiederum teuer. Außerdem läßt sich
die oftmals bevorzugte "Open-Deck"-Konstruktion, bei der der
Wassermantel des Zylinderblocks zum Zylinderkopf hin offen
ist, nicht verwirklichen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Zylinder
block der gattungsgemäßen Art zu schaffen, der als "Open-
Deck"-Konstruktion in Leichtmetall wesentlich kosten
günstiger als bisher hergestellt werden kann.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen
des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Bei dem erfindungsgemäßen Vorschlag wird das großvolumige
Gehäuse im preiswerten Druckgußverfahren hergestellt und nur
zur Herstellung der die Zylinder enthaltenden Baueinheit das
teuere Kokillengußverfahren angewandt, das eine Beschichtung
der Zylinderlaufflächen zuläßt, also keine Laufbüchsen er
fordert. Dadurch werden die Kosten für die Herstellung des
Zylinderblocks gegenüber dem Stand der Technik erheblich
reduziert. Die die Zylinder umfassende Baueinheit steht frei
in dem Gehäuse und wird beim Aufschrauben des Zylinderkopfes
gegen die Zwischenwand des Gehäuses gedrückt. Dies bedeutet,
daß die Baueinheit bis zum Zylinderkopf hin von Kühlwasser
umströmt wird, wodurch die oberen, thermisch hoch bean
spruchten Abschnitte der Zylinder besonders wirksam gekühlt
werden.
Die Erfindung bezieht sich auch auf ein Verfahren zur Her
stellung der die Zylinder umfassenden Baueinheit für den
erfindungsgemäßen Zylinderblock, das durch die Merkmale des
Anspruchs 3 gekennzeichnet ist. Es ist ersichtlich, daß sich
das Bauteil mit sehr einfachen Verfahrensschritten und daher
kostengünstig herstellen läßt.
Ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Zylinder
blocks wird im folgenden unter Bezugnahme auf die Zeich
nungen beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 eine Draufsicht des Zylinderblocks,
Fig. 2 einen Schnitt entlang Linie 2-2 in Fig. 1, und
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht von unten der die
Zylinder umfassenden Baueinheit.
Der Zylinderblock besteht aus einem im Druckgußverfahren
hergestellten Leichtmetall-Gehäuse 1 und einem im Kokillen
gußverfahren hergestellten Leichtmetall-Bauteil 2, das die
Zylinderbohrungen 3 enthält. Das Bauteil 2 ist unter Be
lassung eines Wassermantels 4 freistehend in das Gehäuse 1
eingesetzt.
Jede Zylinderbohrung 3 ist an ihrem unteren Ende mit einer
Eindrehung 5 versehen, in die eine Leichtmetallbüchse 6 ein
gespreßt ist, die von der Unterseite 7 des Bauteils 2 vor
steht. Das Gehäuse 1 weist eine Zwischenwand 8 auf, in der
für jede Zylinderbohrung 3 ein kreisförmiger Durchbruch 9
vorgesehen ist, in welchen sich die Büchse 6 erstreckt. Im
zusammengebauten Zustand sitzt das Bauteil 2 auf der
Zwischenwand 8 des Gehäuses 1 auf und seine Oberfläche 10
liegt in einer Ebene mit der Oberfläche 11 des Gehäuses 1.
Das Bauteil 2 wird durch den Zylinderkopf 12 (Fig. 2) beim
Festziehen der Zylinderkopfschrauben 13 auf die Zwischen
wand 8 gedrückt. Ein die Büchse 6 umgebender Gummiring 14
sorgt für die Abdichtung des Wassermantels 4 vom Kurbelraum
15 des Gehäuses 1. Anstelle eines Gummiringes 14 für jede
Büchse 6 könnte auch eine sich über die gesamte Unterseite 7
der Baueinheit 2 erstreckende Flachdichtung mit Öffnungen
für die Büchse 6 vorgesehen werden.
Der dargestellte Zylinderblock ist eine Open-Deck-Konstruk
tion, bei der der Wassermantel 4 des Zylinderblocks oben
offen und in Verbindung mit Kühlwasserräumen 16 im Zylin
derkopf 12 steht.
Die Herstellung des Bauteils 2 erfolgt derart, daß zunächst
ein Gußrohling mit den Zylinderbohrungen 3 in Leichtmetall-
Kokillenguß erzeugt wird. Dann werden die Oberseite 10 und
die Unterseite 7, die parallel zueinander verlaufen, in
einem Arbeitsgang flächig überfräst, so daß die Höhe des
Bauteils 2 exakt dem Abstand der Oberfläche der Wand 8 des
Gehäuses 1 von seiner Oberfläche 11 entspricht. Darauf
werden die Eindrehungen 5 an den unteren Enden der Zylinder
bohrungen vorgesehen und die Büchsen 6 in die Eindrehungen
eingepreßt. Im nächsten Arbeitsgang werden die Zylinder
bohrungen 3 und die Büchsen 6 gemeinsam ausgedreht. Dann
werden die Wände der Zylinderbohrungen 3 und der einge
preßten Büchsen 6 mit einem harten Werkstoff mit guten
Gleiteigenschaften, wie Chrom, Siliziumnitrid, Aluminium
nitrid und dergleichen, beschichtet und schließlich die
beschichteten Wände fein bearbeitet, beispielsweise ge
hont. Das derart fertiggestellte Bauteil 2 wird dann in der
vorher beschriebenen Weise in das Gehäuse 1 eingesetzt.
Der Zylinderblock besteht vollständig aus Leichtmetall.
Durch die Aufteilung des Zylinderblocks in ein im Druck
gußverfahren hergestelltes Gehäuse und ein im Kokillenguß
hergestelltes, die Zylinderbohrungen enthaltendes Bauteil
wird trotzdem eine kostengünstige Produktion ermöglicht.
Claims (3)
1. Zylinderblock für eine wassergekühlte Mehrzylinder-
Brennkraftmaschine, mit einer die Zylinder umfassenden
Baueinheit (2), die unter Belassung eines Wassermantels
(4) in ein Gehäuse (1) eingesetzt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse (1) in Leichtmetall-Druckgußtechnik und die Baueinheit (2) in Leichtmetall-Kokillengußtechnik hergestellt sind, daß jede Zylinderbohrung (3) an ihrem unteren Ende eine Eindrehung (5) zur Aufnahme einer nach unten vorstehenden Leichtmetallbüchse (6) aufweist,
daß das Gehäuse (1) eine Zwischenwand hat, auf der das Bau teil (2) aufsitzt und die für jede Zylinderbohrung (3) mit einem kreisförmigen Durchbruch (9) versehen ist, in den sich die Büchse (6) erstreckt, daß die Oberfläche (10) des Bauteils (2) mit der Oberfläche (11) des Ge häuses (1) in einer Ebene liegt und daß jede Büchse (6) an ihrem vorstehenden Ende von einer Dichtung (14) um geben ist, die den Spalt zwischen der Unterseite (7) des Bauteils (2) und der Zwischenwand (8) abdichtet.
daß das Gehäuse (1) in Leichtmetall-Druckgußtechnik und die Baueinheit (2) in Leichtmetall-Kokillengußtechnik hergestellt sind, daß jede Zylinderbohrung (3) an ihrem unteren Ende eine Eindrehung (5) zur Aufnahme einer nach unten vorstehenden Leichtmetallbüchse (6) aufweist,
daß das Gehäuse (1) eine Zwischenwand hat, auf der das Bau teil (2) aufsitzt und die für jede Zylinderbohrung (3) mit einem kreisförmigen Durchbruch (9) versehen ist, in den sich die Büchse (6) erstreckt, daß die Oberfläche (10) des Bauteils (2) mit der Oberfläche (11) des Ge häuses (1) in einer Ebene liegt und daß jede Büchse (6) an ihrem vorstehenden Ende von einer Dichtung (14) um geben ist, die den Spalt zwischen der Unterseite (7) des Bauteils (2) und der Zwischenwand (8) abdichtet.
2. Zylinderblock nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dichtung (14) zwischen der Unterseite (7) des
Bauteils (2) und der Zwischenwand (8) des Gehäuses (1)
von einzelnen, die vorstehenden Enden der Büchsen (6)
umgebenden Gummiringen gebildet ist.
3. Verfahren zur Herstellung einer Baueinheit für einen
Zylinderblock nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
folgende Verfahrensschritte:
- a) Herstellen eines Gußrohlings mit den Zylinderboh rungen in Leichtmetall-Kokillenguß,
- b) flächiges Überfräsen des Gußrohlings oben und unten,
- c) Vorsehen einer Eindrehung am unteren Ende jeder Zylinderbohrung,
- d) Einpressen von Büchsen in die Eindrehungen
- e) gemeinsames Ausdrehen der Zylinderbohrungen und der Büchsen,
- f) Beschichten der Wände der Zylinderbohrungen und der eingepreßten Büchsen mit einem harten Werkstoff mit guten Gleiteigenschaften, und
- g) Feinbearbeiten der beschichteten Wände.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3931678A DE3931678C2 (de) | 1989-09-22 | 1989-09-22 | Zylinderblock für eine wassergekühlte Mehrzylinder-Brennkraftmaschine |
DE9013071U DE9013071U1 (de) | 1989-09-22 | 1990-09-13 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE3931678A DE3931678C2 (de) | 1989-09-22 | 1989-09-22 | Zylinderblock für eine wassergekühlte Mehrzylinder-Brennkraftmaschine |
Publications (2)
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DE3931678A1 true DE3931678A1 (de) | 1991-04-11 |
DE3931678C2 DE3931678C2 (de) | 1999-02-18 |
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DE (1) | DE3931678C2 (de) |
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1989
- 1989-09-22 DE DE3931678A patent/DE3931678C2/de not_active Expired - Fee Related
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