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Die
Erfindung betrifft ein Zylinderbuchseneinlegeteil für ein Zylindergehäuse einer
Hubkolben-Brennkraftmaschine gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruches 1 sowie ein Verfahren zur Herstellung eines solchen
Zylinderbuchseneinlegeteils gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruches 13.
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Bei
Zylindergehäusen
von Hubkolben-Brennkraftmaschinen ist es bekannt, dass Zylinderlaufbuchsen
höherer
Verschleißfestigkeit
und mit verbesserten tribologischen Eigenschaften in das Zylindergehäuse eingegossen
sind.
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So
ist gemäß der
DE 199 06 026 A1 ein
eine Zylinderlaufbuchse ausbildendes, gattungsgemäßes Zylinderbuchseneinlegeteil
in ein Zylindergehäuse eines
Zylinderblocks einer Hubkolben-Brennkraftmaschine eingegossen. Während des
Gießvorgangs wird
das Zylinderbuchseneinlegeteil von dem, das Zylindergehäuse bildenden
Umgusswerkstoff umgossen und ist dessen Zylinderhohlraum zur Wärmeabfuhr
von einem Kühlmittel
durchströmt.
Dadurch ist verhindert, dass es bei ähnlichen Schmelztemperaturen
der Materialien für
das Zylinderbuchseneinlegeteil und für das Zylindergehäuse beim
Umgießen
des Zylinderbuchseneinlegeteils zu unerwünscht starken Aufschmelzungen
des Zylinderbuchseneinlegeteils kommt.
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Das
für das
Eingießen
des Zylinderbuchseneinlegeteils in das Zylindergehäuse verwendete Gießwerkzeug
besteht aus einem oberen und einem unteren Gießformteil sowie aus einer am
unteren Gießformteil
ausgebildeten Pinole. Die Pinole ist geringfügig über einen Ringraum von der
Innenseite der Laufbuchse beabstandet und mit Zu- und Abfuhrkanälen ausgebildet,
durch die ein Kühlmittel
dem Ringraum zu- und abgeführt
werden kann. Die Pinole ist zum Abdichten des Ringraums mit oberen
und unteren temperaturbeständigen
Dichtringen ausgebildet, die jeweils mit der Zylinderlaufbahn in
Anlage sind.
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Das
Kühlmittel
kann somit nicht über
die gesamte Zylinderlaufbahn, sondern nur in dem Bereich zwischen
den beiden Dichtringen der Pinole Wärme abführen. Außerdem sind die Dichtringe
Verschleißteile
und daher nur zeitlich begrenzt einsetzbar, damit während des
Gießvorgangs
die Dichtheit des Ringraums gewährleistet
ist.
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Aus
der weiteren
DE 102 21 673 ist
ein Zylindergehäuse
mit einem vorgegossenen Zylinderliner aus einem höherfesten
Werkstoff bekannt, bei dem zur Aussteifung des Zylinderliners beim
Eingießen
in das äußere Gehäuse Verstärkungen
angeformt sind, die nach dem Eingießen wenigstens teilweise entfernbar
sind. Als Verstärkung
weist der Zylinderliner einen dünnwandigen
Rahmen auf, der im Rohzustand des Zylinderliners die Zylinderwände und
die Hüllwand
verlängert.
Auf seiner Kurbelgehäuseseite sind
die Zylinder des Zylinderliners mit einer Abschlusswand geschlossen,
woraus eine beträchtliche Aussteifung
des Zylinderliners resultiert.
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Aus
der
DE 690 32 504
T2 ist ein Verfahren zur Herstellung von Gegenständen durch
Dauerformgießen
von hypereutektischen Al-Si-Legierungen bekannt. In dem Gießverfahren
wird ebenfalls ein fluides Kühlmittel
verwendet. Aus der
DE
100 20 438 A1 ist ferner ein Verfahren zum Anschmelzen
von Zylinderlaufbuchsen bekannt, bei dem entfernbare Stegbrücken eingegossen
werden. Aus der
DE
692 28 954 T2 ist ein Gussverfahren für einen Zylinderblock bekannt,
bei dem die für
den späteren
Betrieb erforderlichen Kühlräume ohne
Wassermantelkern gegossen werden und der Hohlraum des Zylinders durch
den Zylinder und Dichtflächen
gegossen wird. Aus der
DE 532
267 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen
von Zylinderseelen und Kolben gekannt, bei dem in einem Hohlraum
nach dem Eingießen
von flüssigem
Metall ein Kühlmittel
eingeführt
wird.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Zylinderbuchseneinlegeteil
für ein
Zylindergehäuse einer
Hubkolben-Brennkraftmaschine oder ein Verfahren zur Herstellung
eines solchen Zylinderbuchseneinlegeteils bereitzustellen, bei dem
in einfacher Weise eine zuverlässige
Kühlung
des Zylinderbuchseneinlegeteils während eines Gießvorgangs
zum Umgießen
des Zylinderbuchseneinlegeteils mit einem das Zylindergehäuse ausbildenden
Umgusswerkstoff erreicht ist.
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Die
Aufgabe wird durch ein Zylinderbuchseneinlegeteil gemäß den Merkmalen
des Patentanspruches 1 oder durch ein Verfahren mit den Merkmalen des
Patentanspruches 13 gelöst.
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Gemäß dem kennzeichnenden
Teil des Patentanspruches 1 ist das Zylinderbuchseneinlegeteil mit
zumindest einem Abdeckelement ausgebildet, das für den Gießvorgang zumindest einen Hohlraum des
Zylinderbuchseneinlegeteils kühlmitteldicht schließt, und
nach dem Gießvorgang
vom Zylinderbuchsen einlegeteil zum Freilegen des Hohlraums entfernbar
ist. Dadurch ist in einfacher Weise – bereits bevor das Zylinderbuchseneinlegeteil
in das Gießwerkzeug
eingelegt wird – der
das Kühlmittel aufnehmende
Hohlraum des Zylinderbuchseneinlegeteils zuverlässig abgedichtet. Das Zylinderbuchseneinlegeteil
kann daher gießwerkzeugunabhängig bereits
vor dem Gießvorgang
mittels des Abdeckelements kühlmitteldicht
verschlossen werden, so dass eine Kühlmittel-Leckage aus dem Hohlraum
des Zylinderbuchseneinlegeteils sowie ein Eindringen des Umgußwerkstoffs
in den Hohlraum zuverlässig
verhindert ist.
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Erfindungsgemäß ist aus
fertigungstechnischen Gründen
das Abdeckelement zusammen mit dem Zylinderbuchseneinlegeteil einstückig sowie materialeinheitlich
in einem Gießschritt
als ein Zylinderbuchseneinlegeteil-Rohteil vorgeformt. In diesem Zylinderbuchseneinlegeteil-Rohteil
ist der das Kühlmittel
aufnehmende Hohlraum mittels des Abdeckelements kühlmitteldicht
abgeschlossen, so dass während
des darauffolgenden Gießvorgangs
keine Dichtheitsprobleme auftreten können.
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Die
Herstellung des Zylinderbuchseneinlegeteil-Rohteils mit seinem kühlmitteldichten
Hohlraum erfolgt im Sand- und Kokillenguss: Hierbei wird zunächst zur
Ausbildung des Hohlraums zunächst
z. B. ein Sandkern lagerichtig in einem Gießformwerkzeug gehaltert und
mit dem Gussmaterial umgossen. Für
die Halterung des Sandkerns im Gießwerkzeug ist dieser mit einer
Kernlagerung bzw. Kernmarke ausgebildet, die sich durch einen Durchbruch
aus dem Hohlraum des Zylinderbuchseneinlegeteil-Rohteils erstreckt.
Nach erfolgtem Guss kann der Sandkern mit seiner Kernlagerung aus
dem Zylinderbuchseneinlegeteil-Rohteil entfernt werden. Der dadurch entstehende
Hohlraum des Zylinderbuchseneinlegeteils ist somit nicht hermetisch
abgedichtet, sondern über
den Durchbruch nach außen
hin geöffnet. Über diesen
Durchbruch kann einerseits Kühlmittel
in den Hohlraum des Zylinderbuchsen einlegeteils gebracht werden
und anschließend
der Durchbruch mittels eines Verschlusselements abgedichtet werden.
Alternativ kann dieser Durchbruch auch fertigungstechnisch vorteilhaft
z. B. als ein Zu- und/oder Ablaufanschluss verwendet werden. Demzufolge
kann das Kühlmittel
in einem im wesentlichen geschlossenen und stetigen Kühlmittelkreislauf über den
Zu- und/oder Ablaufanschluss während
des Eingießvorgangs
in das äußere Zylindergehäuse in einem
im wesentlichen geschlossenen und stetigen Kühlmittelkreislauf zu- und abgeführt werden.
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Vorzugsweise
können
dabei die Anschlüsse in
dem Abdeckelement ausgebildet werden, wodurch die Formgebung des
Zylinderbuchseneinlegeteils durch die Anschlüsse nicht beeinträchtigt wird.
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Für den Fall,
dass das Abdeckelement zusammen mit dem Zylinderbuchseneinlegeteil
in einem Gießverfahren
vorgeformt ist oder das Abdeckelement mit dem Zylinderbuchseneinlegeteil
verschweißt
ist, kann das Entfernen des Abdeckelements durch eine spanabhebende
Bearbeitung, etwa Fräsen
oder Bohren, erfolgen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung kann das Abdeckelement stirnseitig auf einer, einem
Zylinderkopf zugewandten Deckwand des Zylinderbuchseneinlegeteils
ausgebildet sein. In diesem Fall sind beispielsweise bei einer Closed-deck-Ausführung des
Zylinderbuchseneinlegeteils die Verbindungskanäle eines integral im Zylinderbuchseneinlegeteil
ausgebildeten Wassermantels abgedeckt bzw. über in dem Abdeckelement ausgebildete
Anschlösse
mit einem Kühlmittelkreislauf
in Verbindung bringbar. Neben dem Wassermantel kann alternativ oder
zusätzlich
auch der zumindest eine Zylinder im Zylinderbuchseneinlegeteil durch das
Abdeckelement kühlmitteldicht
abgeschlossen und über
entsprechende Zu- und Ablaufleitungen an den Kühlmittelkreislauf angeschlossen
werden. Aufgrund dieser stirnseitigen bzw. deckwandseitigen Abdeckung
sind die Dichtungsmaßnahmen
außerhalb der
Zylinderlaufbahnen bzw. der Verbindungskanäle verlagert. Eine Abdichtung
innerhalb des Hohlraums ist daher nicht erforderlich. Der Hohlraum
kann daher auch in seinem deckwandseitigen Bereich durch das Kühlmittel
gekühlt
werden.
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Bevorzugt
ist es, wenn das Abdeckelement als eine großflächige Deckplatte oder Deckschicht auf
der dem Zylinderkopf zugewandten Deckwand ausgebildet ist. Auf diese
Weise kann in einem nach dem Gießvorgang folgenden Bearbeitungsschritt
die Deckplatte oder die Deckschicht beispielsweise durch Fräsen abgetragen
werden, um die stirnseitigen Öffnungen
der Kühlmittelkanäle oder
der Zylinder wieder freizulegen. Die Deckplatte oder Deckschicht
kann die Deckwand des Zylinderbuchseneinlegeteils im wesentlichen
vollständig
abdecken.
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Das
Abdeckelement des Zylinderbuchseneinlegeteils kann bevorzugt während des
Gießvorgangs
im wesentlichen außer
Kontakt mit dem Umgußwerkstoff
sein, wodurch das Abdeckelement entsprechend kühl bleibt. Die Materialstärke des
Abdeckelements kann daher aufgrund seiner geringen Temperaturbeanspruchung
reduziert sein. Bei einer einstückigen
und materialeinheitlichen Ausbildung des Abdeckelements mit dem
Zylinderbuchseneinlegeteil reicht etwa eine Materialstärke von
wenigen Millimetern, etwa 5 mm, aus.
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Für den Fall
einer Closed-deck-Ausführung des
Zylinderbuchseneinlegeteils kann in der dem Zylinderkopf zugewandten
Deckwand des Zylinderbuchseneinlegeteils neben einer Zylinderöffnung die Durchgangsöffnung eines
zu dem Wassermantel führenden
Verbindungskanals ausgebildet sein. Alternativ kann bei einer Open-deck-Ausführung des
Zylinderbuchseneinlegeteils der Wassermantel unmittelbar, ohne Verbindungskanal,
deckwandseitig offen im Zylinderbuchseneinlegeteil ausgebildet sein.
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Das
Zylinderbuchseneinlegeteil kann in einem Sand- oder Kokillengießverfahren
in das Zylindergehäuse
des Zylinderblocks eingegossen werden. Im Vergleich zu einem Druckgussverfahren
sind hier die Füll-
und Erstarrungszeiten während
des Eingießvorgangs
wesentlich länger.
Daher besteht das Risiko, dass es aufgrund der zumeist ähnlichen Schmelztemperaturen
des beispielsweise aus Aluminium hergestellten Zylinderbuchseneinlegeteils
und des, das Zylindergehäuse
bildenden Umgusswerkstoffes, etwa Magnesium oder Aluminium, zu einem unerwünscht starken
Anschmelzen des Zylinderbuchseneinlegeteils kommt. Erfindungsgemäß kann jedoch
durch eine entsprechende Einstellung von etwa des Kühlmittelmengestromes
das Zylinderbuchseneinlegeteil geeignet temperiert werden, um das Anschmelzen
bzw. Aufschmelzen zu steuern. Dabei kommen als Kühlmittel sowohl Feststoffe
als auch flüssige
oder gasförmige
Stoffe, beispielsweise Wasser, Luft, Stickstoff, Argon oder Kohlendioxid,
in Frage, mit denen eine nachteilige Gefügeveränderung im Oberflächenbereich
der den Hohlraum begrenzenden Seitenwand verhindert ist.
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Das
in das Zylindergehäuse
eingegossene Zylinderbuchseneinlegeteil kann mit seinem Abdeckelement
außenseitig
frei zugänglich
sein. Dadurch ist es in einem nach dem Gießvorgang folgenden Bearbeitungsschritt
in einfacher Weise ermöglicht,
das Abdeckelement beispielsweise durch Fräsen oder Bohren zu entfernen.
Das Abdeckelement kann dabei vorteilig für eine einfachere Zugänglichkeit
eines Werkzeugs das Zylindergehäuse überragen.
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Der
mit dem Kühlmittel
gefüllte
Hohlraum kann zumindest eine im Zylinderbuchseneinlegeteil ausgebildete
Laufbuchse bzw. ein Zylinder sein. In diesem Fall kann der Zylinderhohlraum
an dessen Stirnseiten jeweils mit dem Ab deckelement und gegenüberliegend
mit einem Zylinderboden kühlmitteldicht
geschlossen werden. Der als ein weiteres Abdeckelement wirkende
Zylinderboden kann dabei vorzugsweise einstückig und materialeinheitlich gleichzeitig
mit dem Zylinderbuchseneinlegeteil und dem Abdeckelement vorgeformt
werden.
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Bei
dem so bereitgestellten Zylinderbuchseneinlegeteil-Rohteil kann
nach seinem Eingießen in
das Zylindergehäuse
der Laufbuchsenboden bzw. Zylinderboden zusammen mit dem Abdeckelement beispielsweise
durch Fräsen
oder Bohren entfernt werden. Dadurch wird der Zylinderhohlraum des
Zylinderbuchseneinlegeteils in Verbindung mit dem darunter liegenden
Zylinderkurbelgehäuse
gebracht.
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In
einem Verfahren zur Herstellung des Zylinderbuchseneinlegeteils
kann in einem ersten Herstellungsschritt der das Kühlmittel
aufnehmende Hohlraum des Zylinderbuchseneinlegeteils kühlmitteldicht geschlossen
werden. Ein solcher Hohlraum zur Aufnahme des Kühlmittels kann beispielsweise
durch den im Zylinderbuchseneinlegeteil integrierten Wassermantel
oder durch zumindest eine Laufbuchse bzw. einen Zylinder des Zylinderbuchseneinlegeteils ausgebildet
sein. In einem nach dem Eingießen
des Zylinderbuchseneinlegeteils in das Zylindergehäuse folgenden
zweiten Herstellungsschritt kann der im ersten Herstellungsschritt
kühlmitteldicht
geschlossene Hohlraum des Zylinderbuchseneinlegeteils freigelegt
werden. Das Freilegen des Hohlraums erfolgt dabei durch ein Entfernen
des Abdeckelements, wie es oben beschrieben ist.
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Nachfolgend
sind zwei Ausführungsbeispiele der
Erfindung anhand der beigefügten
Figuren beschrieben.
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Es
zeigen:
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1 in
perspektivischer Ansicht ein als Vierling ausgebildeten Zylinderbuchseneinlegeteil gemäß dem ersten
Ausführungsbeispiel;
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2 in
perspektivischer Ansicht das in einem Zylindergehäuse eingegossene
Zylinderbuchseneinlegeteil;
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3 in
perspektivischer Ansicht ein Zylinderbuchseneinlegeteil gemäß dem zweiten
Ausführungsbeispiel;
und
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4 in
perspektivischer Ansicht das in einem Zylindergehäuse eingegossenen
Zylinderbuchseneinlegeteil.
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In
der 1 ist ein Zylinderbuchseneinlegeteil 1 gezeigt,
das im Druckguss oder im Sand- oder Kokillenguss als ein Rohteil
gefertigt ist. Das Zylinderbuchseneinlegeteil 1 ist hier
beispielhaft als Vierling mit vier in Reihe angeordneten Laufbuchsen
bzw. Zylindern 3 ausgebildet, die jeweils von einem in
der 1 lediglich mit gestrichelten Linien angedeuteten Wassermantel 5 umgeben
sind. Der Wassermantel 5 ist durch äußere Hüllwände 7 begrenzt, die
einstückig
und materialeinheitlich mit dem Zylinderbuchseneinlegeteil 1 ausgebildet
sind.
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Gemäß der 1 sind
die Zylinder 3 des als Rohling vorgeformten Zylinderbuchseneinlegeteils 1 bodenseitig über kalottenförmige Zylinderböden 8 verschlossen.
Dadurch ist verhindert, dass während des
Gießvorgangs
der das Zylindergehäuse 23 bildende
Umgusswerkstoff von dieser Seite aus in die Zylinder 3 eindringen
kann.
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Im
fertig montierten Zustand des Zylindergehäuseblocks in der Brennkraftmaschine
steht mit dem Wassermantel 5 über Verbindungskanäle 9 mit entspre chenden
Kühlmittelkanälen eines
hier nicht dargestellten Zylinderkopfs strömungstechnisch in Verbindung,
der mit entsprechend zugeordneten Auflagebereichen auf einer Deckwand 11 des
Zylinderbuchseneinlegeteils 1 sitzt. In der 1 ist
eine Stirnseite 12 der Deckwand 11 in gestrichelten
Linien angedeutet. Die Stirnseite 12 der Deckwand 11 des
Zylinderbuchseneinlegeteils 1 ist vor dem Ein- bzw. Umgießen von
einer als Abdeckelement 13 wirkenden Deckschicht überzogen,
die zusammen mit dem Zylinderbuchseneinlegeteil 1 und den
Hüllwänden 7 einstückig und
materialeinheitlich vorgeformt ist. Die Deckschicht 13 verschließt die in
der Stirnseite 12 ausgebildeten Kanalöffnungen 15 der Verbindungskanäle 9.
Dabei ist die Stirnseite 12 der Deckwand 11 des
Zylinderbuchseneinlegeteils 1 mit einer vorgegebenen Materialstärke a der
Deckschicht 13, z. B. von ca. 5 mm, überdeckt. Im Gegensatz zu den
Kanalöffnungen 15 der
Verbindungskanäle 9 sind
die stirnseitigen Öffnungen
der Zylinder 3 nicht von der Deckschicht 13 überdeckt.
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Von
den in der 1 gezeigten Kanalöffnungen 15 der
Verbindungskanäle 9 des
Wassermantels 5 sind hier beispielhaft zwei jeweils im
Eckbereich des Zylinderbuchseneinlegeteils 1 angeordnete,
diagonal gegenüberliegende
Kanalöffnungen 15 strömungstechnisch
mit rohrförmigen
Zulauf- und Ablaufanschlüssen 17, 19 in
Verbindung, die einstückig und
materialeinheitlich auf der Deckschicht 13 ausgebildet
bzw. ausgeformt sind. Die verbleibenden Kanalöffnungen 15 sind,
wie bereits erwähnt,
von der Deckschicht 13 abgedeckt.
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Gemäß der 1 bildet
der Wassermantel 5 zusammen mit seinen durch die Deckschicht 13 geschlossenen
Kanalöffnungen 15 sowie
den beiden strömungstechnisch
mit den Anschlüssen 17, 19 in Verbindung
stehenden Kanalöffnungen 15 einen kühlmitteldicht
abgeschlossenen Hohlraum, durch den während eines Gießvorgangs
zum Umgießen des
Zylinderbuchseneinlegeteils 1 mit dem, ein Zylindergehäuse 23 bildenden
Umgusswerkstoff ein Kühlmittel
strömen
kann, das Wärme
abführt.
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Gemäß den Pfeilen
der 1 wird während des
Gießvorgangs
der Wassermantel 5 des Zylinderbuchseneinlegeteils 1 über den
Anschluss 17 mit einem Kühlmittel versorgt. Das Kühlmittel
durchströmt den
Wassermantel 5 bis zu seiner diagonal gegenüberliegenden
Seite und wird dort über
den Anschluss 19 wieder abgeführt, wodurch ein geschlossener Kühlmittelkreislauf
gebildet werden kann. Während des
Gießvorgangs
können
in an sich bekannter Weise Pinolen bzw. Dorne in die stirnseitig
offenen Laufbuchsen bzw. Zylinder 3 eingesetzt werden,
die die Zylinderwände
der Laufbuchsen bzw. Zylinder 3 zusätzlich stützen und das Zylinderbuchseneinlegeteil 1 während des
Gießvorgangs
exakt positionieren.
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In
der 2 ist beispielhaft ein Zylinderkurbelgehäuse 22 für eine Acht-Zylinder-V-Brennkraftmaschine
dargestellt, in der das Zylindergehäuse 23 und ein darunter
angeordnetes Kurbelgehäuseoberteil 24 in
einem Stück
gegossen sind. Aus Gründen der Übersichtlichkeit
ist lediglich einer von zwei Zylinderbuchseneinlegeteilen 1 eingegossen
in das Zylindergehäuse 23 gezeigt.
Der Gießvorgang
kann aufgrund der Kühlung
des Zylinderbuchseneinlegeteils 1 im Sand- oder Kokillenguss
erfolgen, bei dem die Füll-
und Erstarrungszeiten im Vergleich zum Druckgussverfahren wesentlich
länger
sind.
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Wie
dies 2 entnommen werden kann, überragt das Zylinderbuchseneinlegeteil 1 mit
seiner Deckschicht 13 die Stirnseite 25 des Zylindergehäuses 23 um
die Materialstärke
a von z. B. ca. 5 mm. In einem nach dem Eingießvorgang folgenden Bearbeitungsschritt
wird die Deckschicht 13 von dem Zylinderliner 1 durch
Fräsen
entfernt. Nach diesem Bearbeitungsschritt schließt die freigelegte Deckwand 11 des
Zylinderbuchseneinlegeteils 1 mit ihrer Stirnseite 12 bündig mit
der Stirnseite 25 des Zylindergehäuses 23 ab, wodurch
der zu montierende Zylinderkopf auf einer ebenen Anlagefläche aufgesetzt
werden kann.
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In
einem weiteren Bearbeitungsschritt werden insbesondere durch ein
Aufbohren die kalottenförmigen
Zylinderböden 8 entfernt,
damit die Zylinder 3 in Verbindung mit dem darunter ausgebildeten
Zylinderkurbelgehäuse 24 gebracht
werden können.
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In
der 3 ist ein Zylinderbuchseneinlegeteil 1 gemäß dem zweiten
Ausführungsbeispiel
dargestellt. Im Unterschied zu dem Zylinderbuchseneinlegeteil 1 gemäß den 1 und 2 erstreckt
sich hier die Deckschicht 13 vollflächig über die gesamte Stirnseite 12 der
Deckwand 11 des Zylinderbuchseneinlegeteils 1.
Dabei ist nicht nur der Wassermantel 5 die beiden äußeren Zu-
und Ablaufanschlüsse 17, 19 mit
dem Kühlmittelkreislauf
strömungstechnisch
verbindbar, sondern ist auch jede der vier Laufbuchsen bzw. Zylinder 3 kühlmitteldicht
mit der Deckschicht 13 abgeschlossen und jeweils über entsprechende
Anschlüsse 17, 19 mit
dem Kühlmittelkreislauf
in Verbindung bringbar.
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Während des
Gießvorgangs
des Zylinderbuchseneinlegeteils 1 in das Zylindergehäuse 23 durchströmt das Kühlmittel
somit nicht nur den Wassermantel 5, sondern auch jede der
kühlmitteldicht verschlossenen
Laufbuchsen 3, wodurch verstärkt Wärme von dem Zylinderbuchseneinlegeteil 1 abgeführt werden
kann. Nachdem das Zylinderbuchseneinlegeteil 1 in das Zylindergehäuse 23 eingegossen ist,
wie es in der 4 dargestellt ist, wird in einem weiteren
Bearbeitungsschritt die Deckschicht 13 durch Fräsen abgetragen,
wodurch die Deckwand 11 mit seiner Stirnseite 12 freigelegt
ist. In der Stirnseite 12 sind wie im ersten Ausführungsbeispiel
die Kanalöffnungen 15 sowie
die stirnseitigen Öffnungen
der Laufbuchsen 3 ausgebildet.