DE10020438A1 - Verfahren zum Anschmelzen von Zylinderlaufbuchsen - Google Patents
Verfahren zum Anschmelzen von ZylinderlaufbuchsenInfo
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- B22D19/0009—Cylinders, pistons
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Anschmelzen von Zylinderlaufbuchsen 1 in Zylindern 6 eines Kurbelwellengehäuses 2 einer Kolben-Brennkraftmaschine, wobei in einen Stegbereich 3 zwischen zwei Zylinderlaufbuchsen 1 Gußmaterial eingebracht wird und im Bereich mindestens einer Stirnseite 4 der Zylinderlaufbuchsen 1 Gießhilfen wie Stegbrücken 5 angegossen und anschließend wieder entfernt werden.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Anschmelzen
von Zylinderlaufbuchsen in Zylindern eines Kurbelwellengehäu
ses einer Kolben-Brennkraftmaschine, wobei in einen Steqbe
reich zwischen zwei Zylinderlaufbuchsen Gußmaterial einge
bracht wird.
Bei Motoren mit AL-Kurbelwellengehäuse werden unter anderem
Zylinderlaufbuchsen aus siliziumhaltigem Aluminium verwendet,
da die meisten Aluminiumlegierungen selbst als Kolbenlaufflä
che nicht tauglich sind. Die fertigen Laufbuchsen können in
die Gießform auf dafür vorgesehene Pinolen aufgesteckt werden.
Beim Gießvorgang werden sie von flüssigem Aluminium über mehr
oder weniger große Bereiche angeschmolzen und sind dadurch
nicht mehr lösbar. Wenn das Kurbelwellengehäuse besonders kurz
gebaut werden soll, kann sich zwischen den Zylinderlaufbuchsen
nur noch wenig bzw. eine dünne Schicht flüssiges Aluminium an
sammeln. Das führt dazu, daß nach der Engstelle zu wenig von
der Buchse angeschmolzen wird. Das kann im Motorbetrieb auf
grund der dort sehr hohen Temperaturbelastung und der dynami
schen Zünddruckbelastung zu Schäden der Buchse führen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Zylinderlauf
buchsen derart einzugießen, daß der Anschmelzvorgang mit dem
umliegenden Kurbelwellengehäuse verbessert wird.
Gelöst wird die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß im Be
reich mindestens einer Stirnseite der Zylinderlaufbuchsen
Gießhilfen wie Stegbrücken angegossen und anschließend wieder
entfernt werden. Hierdurch wird erreicht, daß in dem genannten
Bereich mehr Gußmittel eingebracht wird. Das vergrößerte Guß
mittelvolumen und der damit vergrößerte Wärmeeintrag gewähr
leistet ein Anschmelzen des oben genannten stirnseitigen Steg
bereichs. Es wird erreicht, daß die Zylinderlaufbuchsen in
axialer Richtung ausgehend von der Stirnseite der Zylinder
laufbuchsen auf eine Länge von mindestens 10% ihres Innen
durchmessers angeschmolzen werden.
Ein zusätzlicher Wärmeeintrag wird gemäß einer Weiterbildung
dadurch gewährleistet, daß die Gießhilfen stirnseitig im Steg
bereich zwischen den einzelnen Zylinderlaufbuchsen vorgesehen
sind oder daß eine oder mehrere Gießhilfen stirnseitig über
den Umfang der Zylinderlaufbuchse angeordnet sind. Der Wärme
eintrag erhöht sich mit zusätzlichem Gußmittel bzw. flüssigem
Aluminium, so daß der Anschmelzvorgang der Zylinderlaufbuchsen
verbessert wird.
Vorteilhaft ist es hierzu auch, daß die Gießhilfen stirnseitig
über den Umfang der Zylinderlaufbuchse als Deckel oder deckel
förmig ausgebildet sind.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Lösung ist schließlich vorgesehen, daß die Gießhilfen ausge
hend von der Stirnfläche eine Höhe von 30 mm bis 50 mm aufwei
sen und im Querschnitt rechteckförmig ausgebildet sind.
Von besonderer Bedeutung ist für die vorliegende Erfindung,
daß sich die Gießhilfen in Richtung einer Kurbelwelle von ei
ner Innenseite der Zylinderlaufbuchse bis zur Innenseite der
benachbarten Zylinderlaufbuchse erstrecken und daß die Gieß
hilfen konkav ausgebildet bzw. an die Innenseite der Zylinder
laufbuchse angepaßt sind. Somit wird der Wärmeeintrag im Steg
bereich auf ein Maximum ausgedehnt.
Vorteilhaft ist es ferner, daß die Gießhilfen eine Länge zwi
schen 20 mm und 60 mm aufweisen oder über einen Teilumfang der
Stirnseite der Zylinderlaufbuchse zwischen 20° und 90° ange
ordnet sind.
Bei der Verwendung von Druckguß werden die eingesetzten Zylin
derlaufbuchsen bei manchen Ausführungen von Kurbelwellengehäu
sen auch vom Druckgußwerkstoff übergossen. Der übergossene Be
reich ist darf nicht von den Kolbenringen überstrichen werden.
Der Vorteil dieser Ausführung liegt darin, dass die Kontakt
fläche zum Zylinderkopf keinen Materialwechsel und damit keine
Spalte aufweist.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung sind in den
Patentansprüchen und in der Beschreibung erläutert und in den
Figuren dargestellt. Es zeigt:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines
Kurbelwellengehäuses im Schnitt von der
Seite,
Fig. 2 eine Schnittdarstellung eines Zylin
ders.
In Fig. 1 ist mit 2 ein Kurbelwellengehäuse bezeichnet. Das
Kurbelwellengehäuse 2 besteht aus einem Gußblock mit Verstei
fungsrippen 15 und eingegossenen Zylinderlaufbuchsen 1. Auf
der Oberseite weist das Kurbelwellengehäuse 2 eine Flanschflä
che 7 zum Anschluß eines nicht dargestellten Zylinderkopfs
auf. Die Flanschfläche 7 ist mit Sacklochbohrungen bzw. Sack
lochqewinden 8 zur Aufnahme von Zylinderkopfschrauben ausge
stattet. Neben den Sacklochgewinden 8 sind auch Kühlmittelka
näle bzw. Kühlmittelübergänge 9 vorgesehen, die bei auf
geflanschtem Zylinderkopf mit dessen Kühlmittelkanälen in Ver
bindung stehen.
Auf der unteren Seite des Kurbelwellengehäuses 2 sind Kurbel
wellenlager mit Lagerstühlen 11 und Lagerdeckeln 13 für die
Aufnahme einer nicht dargestellten Kurbelwelle anqeordnet. Die
Lagerdeckel 13 sind über eine Flanschfläche und Lagerschrau
ben 12 mit den Lagerstühlen 11 lösbar verbunden.
Oberhalb des Lagerstuhls 11 weist das Kurbelwellengehäuse 2
eine Gasaustauschbohrung 14 auf, die einen Gasaustausch zwi
schen verschiedenen Kurbelwellengehäusekammern gewährleistet.
Ebenfalls auf der Unterseite des Kurbelwellengehäuses 1 ist
eine Flanschfläche für ein nicht dargestelltes Kurbelwellenge
häuseunterteil vorgesehen.
An der rechten und linken Seite ist das Kurbelwellengehäuse 2
mit zahlreichen Versteifungsrippen 15 ausgestattet, die zu ei
nem Teil parallel zu einer Zylindermittelachse und zum anderen
Teil parallel zu einer Kurbelwellenachse verlaufend angeordnet
sind.
Das hier dargestellte Kurbelwellengehäuse 2 weist eingegossene
Zylinderlaufbuchsen 1 auf, die mit einer jeweiligen Stirnsei
te 4 plan zur Flanschfläche 7 angeordnet sind, d. h. die
Stirnseite 4 liegt auf der gleichen Querebene wie die
Flanschfläche 7.
Im Bereich der Stirnseiten 4 bzw. in einem Stegbereich 3 der
Zylinder zwischen den Zylinderlaufbuchsen 1 sind Gießhilfen 5,
5' vorgesehen. Die Gießhilfen 5, 5' überdecken den Stegbe
reich 3 bis in eine Höhe von 30 mm bis 50 mm über die
Flanschfläche 7. Die vordere Gießhilfe 5 ist im Querschnitt
rechteckförmig ausgebildet und erstreckt sich in Richtung der
Kurbelwelle von einer Innenseite 16 der Zylinderlaufbuchse zur
benachbarten Innenseite 16' der Zylinderlaufbuchse. Die hinte
re Gießhilfe 5' ist in ihrem Querschnitt von oben konkav aus
gebildet und an die Außenfläche der angrenzenden Zylinderlauf
buchse 1 angepaßt. Beide Gießhilfen 5, 5' weisen eine Länge
zwischen 20 mm und 60 mm auf bzw. sind über einen Umfang oder
Teilumfang der Stirnseite 4 der Zylinderlaufbuchse 1 zwischen
20° und 90° angeordnet, wobei der Bohrungsdurchmesser 80 mm
bis 100 mm beträgt.
Fig. 2 zeigt drei nebeneinander angeordnete Zylinder im
Schnitt. Mit 1 ist die Zylinderlaufbuchse des mittleren Zylin
ders 6 bezeichnet. Sie grenzt auf der linken und rechten Seite
an die jeweilige Zylinderlaufbuchse 1', 1" bzw. den Stegbe
reich 3, 3' der benachbarten Zylinder 6', 6" an.
Auf der oberen Flanschfläche 7 sind zwei verschiedene Ausfüh
rungsformen der Gießhilfen 5, 5' dargestellt. Die rechte Gieß
hilfe 5 ist im Querschnitt rechteckförmig ausgebildet und di
rekt über dem Stegbereich 3' zwischen dem mittleren und dem
rechten Zylinder 6, 6' angeordnet. Die linke Gießhilfe 5' ist
hier mit trapezförmigem bzw. sich veränderndem Querschnitt
ausgebildet, da sie sich gemäß Fig. 1 über einen Teilumfang
der Zylinder 6, 6' erstreckt. Sie ist ebenfalls direkt über
dem Stegbereich 3 zwischen dem linken und dem mittleren Zylin
der 6', 6 angeordnet. Der Stegbereich 3, 3' zwischen den Zy
lindern 6, 6', 6" ist zwischen 2 mm und 3 mm breit, so daß
ein Anschmelzen der Zylinderlaufbuchsen 1 in diesem Bereich
nur durch Gießhilfen möglich ist.
Im unteren Teil der Fig. 2 sind die Lagerstühle 11 und die
Lagerdeckel 13 der Kurbelwelle dargestellt.
Claims (11)
1. Verfahren zum Anschmelzen von Zylinderlaufbuchsen (1) in
Zylindern (6) eines Kurbelwellengehäuses (2) einer Kolben-
Brennkraftmaschine, wobei in einen Stegbereich (3) zwischen
zwei Zylinderlaufbuchsen (1) Gußmaterial eingebracht wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich mindestens einer Stirnseite (4) von jeweils
zwei nebeneinander liegenden Zylinderlaufbuchsen (1) Gießhil
fen wie Stegbrücken (5) angegossen und anschließend wieder
entfernt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zylinderlaufbuchsen (1) in axialer Richtung ausgehend
von der Stirnseite (4) der Zylinderlaufbuchsen (1) auf eine
Länge von mindestens 10% ihres Innendurchmessers angeschmol
zen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gießhilfen (5) stirnseitig im Stegbereich (3) zwischen
den einzelnen Zylinderlaufbuchsen (1) vorgesehen sind.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine oder mehrere Gießhilfen (5) stirnseitig über den Um
fang der Zylinderlaufbuchse (1) angeordnet sind.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gießhilfen (5) stirnseitig über den Umfang der Zylin
derlaufbuchse (1) als Deckel oder deckelförmig ausgebildet
sind.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gießhilfen (5) bei einem Bohrungsdurchmesser von 70 mm
bis 100 mm ausgehend von der Stirnfläche (7) eine Höhe von
30 mm bis 50 mm aufweisen.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gießhilfen (5) im Querschnitt rechteckförmig ausgebil
det sind.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Gießhilfen (5) in Richtung einer Kurbelwelle von
einer Innenseite (16) der Zylinderlaufbuchse (1) bis zur In
nenseite (16') der benachbarten Zylinderlaufbuchse (1) er
strecken.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gießhilfen (5) konkav ausgebildet und an die Innensei
te (16) der Zylinderlaufbuchse (1) angepaßt sind.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gießhilfen (5) bei einem Bohrungsdurchmesser von 70 mm
bis 100 mm eine Länge zwischen 20 mm und 60 mm aufweisen.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gießhilfen (5) über einen Teilumfang der Stirnsei
te (4) der Zylinderlaufbuchse (1) zwischen 20° und 90° ange
ordnet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000120438 DE10020438A1 (de) | 2000-04-26 | 2000-04-26 | Verfahren zum Anschmelzen von Zylinderlaufbuchsen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000120438 DE10020438A1 (de) | 2000-04-26 | 2000-04-26 | Verfahren zum Anschmelzen von Zylinderlaufbuchsen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10020438A1 true DE10020438A1 (de) | 2001-10-31 |
Family
ID=7639987
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000120438 Withdrawn DE10020438A1 (de) | 2000-04-26 | 2000-04-26 | Verfahren zum Anschmelzen von Zylinderlaufbuchsen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10020438A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2880563A1 (fr) * | 2005-01-11 | 2006-07-14 | Peugeot Citroen Automobiles Sa | Procede de fabrication de bloc moteur comportant des chemises rapportees |
DE102006001946A1 (de) * | 2006-01-14 | 2007-07-26 | Audi Ag | Zylindereinleger für ein Zylindergehäuse einer Hubkolben-Brennkraftmaschine und Verfahren zur Herstellung eines solchen Zylindereinlegers |
-
2000
- 2000-04-26 DE DE2000120438 patent/DE10020438A1/de not_active Withdrawn
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP1681115A1 (de) * | 2005-01-11 | 2006-07-19 | Peugeot Citroen Automobiles SA | Verfahren zum Giessen eines Motorblocks mit Zylinderlaufbuchsen |
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DE102006001946B4 (de) * | 2006-01-14 | 2010-02-18 | Audi Ag | Zylinderbuchseneinlegeteil für ein Zylindergehäuse einer Hubkolben-Brennkraftmaschine und Verfahren zur Herstellung eines solchen Zylinderbuchseneinlegeteis |
DE102006001946B8 (de) * | 2006-01-14 | 2010-06-02 | Audi Ag | Zylinderbuchseneinlegeteil für ein Zylindergehäuse einer Hubkolben-Brennkraftmaschine und Verfahren zur Herstellung eines solchen Zylinderbuchseneinlegeteils |
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