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Die Erfindung betrifft einen Gießkern für eine Sanitärarmatur sowie eine Sanitärarmatur und ein Verfahren zu deren Herstellung.
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Bei der Sanitärarmatur handelt es sich insbesondere um einen Wasserauslauf, der beispielsweise bei Duschen, Badewannen, Waschtischen und dergleichen eingesetzt werden kann. Dabei folgen die Design-Anforderungen für derartige Sanitärarmaturen vielfältigen Ansprüchen, was insbesondere mit einer relativ komplexen äußeren Form der Sanitärarmatur einhergehen kann. Gerade bei der vielfältigen Gestaltung solcher Sanitärarmaturen stellt das Herstellungsverfahren mit immer komplizierteren Innenaufbauten, Wasserwegen, etc. sowie Hygiene-Vorschriften hohe Anforderungen an den Herstellungsprozess. Dieser soll gleichwohl in hohem Maße prozesssicher und kostengünstig sein.
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Gehäuse für Sanitärarmaturen können als Druckgussbauteile hergestellt werden. Zur Herstellung des Gehäuses, das regelmäßig einen Innenraum hat, der über mindestens zwei Gehäuseöffnungen zugänglich ist, können Gießkerne eingesetzt werden. Hierfür wurde bereits eine Vielzahl unterschiedlicher Arten von Gießkernen vorgeschlagen, mit denen der Innenraum gebildet werden soll. So wurde beispielsweise vorgeschlagen, Gießkerne zu verwenden, die nach der Fertigstellung des Druckgussbauteils beispielsweise thermisch, katalytisch und/oder durch Auflösen aus dem Druckgussbauteil herausgelöst werden (verlorener Gießkern). Als Material für derartige verlorene Gießkerne wurde beispielsweise Formsand eingesetzt. Es ist zudem auch bereits bekannt, zum Gießen einer Wasserauslaufarmatur einen sogenannten Permanentkern als Gießkern einzusetzen, der nach dem Fertigungsprozess in dem Gussbauteil verbleibt. Dabei kann der Permanentkern beispielsweise eine Wasserführung in der Sanitärarmatur bereitstellen. Bei komplizierten Verläufen der Wasserführung kann es erforderlich sein, dass ein Permanentkern aus mehreren Abschnitten gebildet ist, die aneinandergefügt sind. Weiterhin ist bekannt, einen Permanentkern auszuwählen, der mit einem Kunststoffmaterial gebildet ist, wobei dessen Schmelzpunkt auch unterhalb des Schmelzpunktes des Gussmaterials liegen kann.
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Die vorstehend erläuterten Gießkerne beziehungsweise Herstellungsprozesse für eine Sanitärarmatur genügen jedoch noch nicht in ausreichendem Maße den Anforderungen für heutige Design-Varianten beziehungsweise einer kosteneffizienten Herstellung.
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So ist es beispielsweise teilweise sehr aufwändig, die Gießkerne zu entfernen, diese richtig im Gießwerkzeug zu positionieren beziehungsweise mehrteilige Gießkerne gegeneinander abzudichten. Weiter kann sich vom Gießkern ablösendes Material das Gießwerkzeug verunreinigen, was zu Oberflächenfehlern an den Druckgussbauteilen beziehungsweise dem Gehäuse führen kann. Vielfach ist auch eine Schnittstelle zu den Funktionselementen der Sanitärarmatur nachzubearbeiten. Zudem besteht die Gefahr, dass bei einem gewünscht hohen Einspritzdruck während des Gießens die teils hohlen Gießkerne beschädigt oder zerstört werden. Außerdem können gerade die Gießkerne aus einem Kunststoffmaterial mit niedrigerem Schmelzpunkt eine sehr komplexe Prozesssteuerung des Druckguss-Verfahrens erfordern, damit der Innendruck und der Schmelzdruck aneinander angepasst sind.
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Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die mit Bezug auf den Stand der Technik erläuterten Probleme zumindest zu lindern oder gar zu lösen. Insbesondere soll ein Gießkern angegeben werden, mit dem eine Vielzahl unterschiedlicher Design-Varianten für Sanitärarmaturen kosteneffizient herstellbar sind. Der Gießkern soll insbesondere als Permanentkern ausgestaltet sein und schließlich auch zur Wasserführung dienen. Weiter soll der Gießkern insbesondere eine möglichst präzise, insbesondere sehr dünnwandige, Ausgestaltung des Gehäuses der Sanitärarmatur ermöglichen.
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Diese Aufgaben werden gelöst mit einem Gießkern gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 1 beziehungsweise einer Sanitärarmatur gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 9. Vorteilhafte Ausgestaltungen, bevorzugte Herstellungsverfahren sowie Verwendungen sind insbesondere in den abhängigen Patentansprüchen angegeben. Es ist darauf hinzuweisen, dass die in den Patentansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale in beliebiger, technologisch sinnvoller, Weise miteinander kombiniert werden können und weitere Ausführungsvarianten der Erfindung aufzeigen. Die Erfindung wird nachfolgend, insbesondere auch im Zusammenhang mit den Figuren, erläutert, wobei weitere Ausführungsvarianten angegeben werden.
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Zur Lösung einer dieser Aufgaben trägt ein Gießkern für eine Sanitärarmatur bei, welcher mindestens einen Außenkern mit einem ersten Material und mindestens einen Innenkern mit einem zweiten, vom ersten Material verschiedenen Material umfasst, wobei der mindestens eine Innenkern zumindest teilweise in dem mindestens einen Außenkern aufgenommen ist.
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Der Gießkern ist insbesondere nach Art eines Permanentkerns ausgebildet, der letztendlich in der Sanitärarmatur verbleiben kann.
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Der Gießkern kann mit einem oder mehreren Außenkernen gebildet sein. Insbesondere kann der Außenkern mehrteilig sein. Der Außenkern bildet einen wesentlichen Anteil, insbesondere nahezu den gesamten Anteil des Gießkerns, der im Rahmen des Gießprozesses mit dem Gussmaterial in Kontakt kommt beziehungsweise der beim Entstehungsprozess des Gehäuses das Gussmaterial abstützt. Der mindestens eine Außenkern ist bevorzugt mit einem einzigen (d. h. insbesondere einheitlichen) Material (ggf. mit darin verteiltem Zusatzwerkstoff wie Fasern, Partikel, etc.) gebildet, was insbesondere eine konkrete Materialzusammensetzung betrifft. Sind mehrere Außenkerne vorgesehen, können diese das gleiche Material oder verschiedenes Material voneinander aufweisen.
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Weiter umfasst der Gießkern einen oder mehrere Innenkerne. Insbesondere kann der Innenkern mehrteilig ausgebildet sein. Ein Innenkern ist mit einem zweiten Material gebildet, das sich von dem ersten Material mindestens eines Außenkerns unterscheidet. Der Unterschied besteht beispielsweise in der Materialart (Metall, Kunststoff, etc.) und/oder der Zusammensetzung (Legierungsbestandteile, Inhaltsstoffe, ...).
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Außenkern und/oder Innenkern können mit einem formgebenden, einen spanabhebenden und/oder einem (3D-)Druck-Verfahren bereitgestellt sein.
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Der mindestens eine Innenkern ist zumindest teilweise und bevorzugt (im Wesentlichen) vollständig von dem mindestens einen Außenkern aufgenommen. Das bedeutet mit anderen Worten insbesondere, dass der Innenkern nicht über eine Außenfläche des Außenkerns hinausragt. Dabei kann vorgesehen sein, dass der mindestens eine Außenkern wenigstens einen innenliegenden Hohlraum hat, in den sich der zumindest eine Innenkern (wenigstens teilweise) hineinerstreckt. Bevorzugt ist, dass der Innenkern zum Außenkern ausgerichtet positioniert und fixiert ist.
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Der mindestens eine Außenkern kann als Beschichtung an mindestens einem Innenkern ausgebildet sein. Der als Beschichtung ausgeführte Außenkern kann beispielsweise vollständig alle Innenkerne umschließen. Zu diesem Zweck kann zunächst der Innenkern hergestellt werden, beispielsweise mittels eines formgebenden Verfahrens, und dann mit dem ersten Material beschichtet werden, so dass außen eine geschlossene Beschichtung gebildet ist, die dann den Außenkern bildet. In diesem Fall sind Außenkern und Innenkern fest bzw. unverlierbar miteinander verbunden und/oder nur unter einer Beschädigung eines Kerns voneinander trennbar.
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Es ist alternativ oder kumulativ möglich, dass der mindestens eine Innenkern als Beschichtung an mindestens einem Außenkernkern ausgebildet ist, wobei vorstehende Anmerkungen entsprechend Anwendung finden können.
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Es ist möglich, dass der mindestens eine Außenkern als separates Bauteil ausgebildet ist, das den mindestens einen Innenkern einschließt. In diesem Fall kann der Außenkern als formstabiles, gegebenenfalls zusammensetzbares, mehrteiliges Bauteil ausgestaltet sein. Der Innenkern kann im Inneren des Außenkerns positioniert und/oder fixiert werden.
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Es ist möglich, dass der mindestens eine Außenkern mehrere Außenkernteile umfasst, die eine Außenfuge bilden, an der eine Dichtung angeordnet ist. Der Außenkern kann somit beispielsweise in axialer Richtung und/oder in Umfangsrichtung aus mehreren Teilen zusammengesetzt ein Bauteil bilden, gegebenenfalls sogar mit unterschiedlichen ersten Materialien. Eine Außenfuge kann an der Außenfläche gebildet sein, wo die mehreren Außenkernteile aneinanderstoßen beziehungsweise gefügt sind. An dieser Stelle wird bevorzugt eine Dichtung angeordnet. Bevorzugt ist, dass alle Außenfugen mit einer entsprechenden Dichtung versehen sind. Als Dichtung kommt insbesondere eine so genannte Schmelzdichtung zum Einsatz, also geformt mit einem Material, das während des Gießvorgangs an- bzw. aufschmilzt.
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Es wird weiter ein Verfahren zur Herstellung einer Sanitärarmatur vorgeschlagen, welche zumindest ein Gehäuse mit einem Innenraum hat, der über mindestens zwei Gehäuseöffnungen zugänglich ist. Das Verfahren umfasst zumindest die folgenden Schritte:
- A) Einlegen eines Gießkerns (wie hier vorgeschlagen) in ein Gießwerkzeug,
- B) Umgießen des Gießkerns mit einem Gussmaterial,
- C) Erstarren des Gussmaterials zu dem Gehäuse,
- D) Ausbilden mindestens eines Kanals durch den Gießkern, wobei der mindestens eine Kanal hin zu mindestens einer Gehäuseöffnung mündet.
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Es ist möglich, das Verfahren mit der hier angegebenen Reihenfolge auszuführen, dies ist aber nicht zwingend erforderlich. Insbesondere können die Schritte zumindest teilweise zeitlich überlagert durchgeführt werden. Es ist auch möglich, beispielsweise Schritt D) vor Schritt A) auszuführen, so dass der Kanal bereits im Gießkern ausgebildet ist und so positioniert wird, dass er schließlich hin zur Gehäuseöffnung des Gehäuses ausgerichtet ist.
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Es kann vorgesehen sein, dass an oder in dem mindestens einen Innenkern mindestens eine wasserführende Komponente angeordnet wird. Es ist möglich, dass die Applikation der mindestens einen wasserführende Komponente bereits während Schritt A) erfolgt. Es ist möglich, dass die Applikation der mindestens einen wasserführende Komponente mit und/oder nach Schritt B) ausgeführt wird. Eine wasserführende Komponente kann beispielsweise eine Rohrleitung, ein Schlauch, eine Ventilanordnung, eine Misch-Einheit oder dergleichen sein. Bevorzugt ist, dass die wasserführende Komponente zu dem Innenkern ausgerichtet fixiert wird.
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Es ist möglich, in Schritt A) einen Gießkern einzusetzen, der mehrere Außenkernteile umfasst, die eine Außenfuge bilden, an der eine Dichtung angeordnet ist. Weiter ist möglich, dass die Dichtung während des Gießvorgangs zumindest teilweise aufgeschmolzen wird und damit sicher die Außenfuge wasserdichtend verschließt.
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Ganz besonders bevorzugt handelt es sich bei dem hier geschilderten Verfahren um ein Druckguss-Verfahren.
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Weiter wird eine Sanitärarmatur vorgeschlagen, welche zumindest ein Gehäuse mit einem Innenraum umfasst, der über mindestens zwei Gehäuseöffnungen zugänglich ist. In dem Innenraum ist ein Gießkern mit mindestens einem Außenkern mit einem ersten Material und mindestens einen Innenkern mit einem zweiten, vom ersten Material verschiedenen Material positioniert. Der mindestens eine Innenkern ist dabei zumindest teilweise von dem mindestens einen Außenkern aufgenommen. Der Gießkern umfasst weiter mindestens einen Kanal, über den die mindestens zwei Gehäuseöffnungen strömungstechnisch verbindbar sind.
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Das Gehäuse ist bevorzugt mit einem metallischen Material geformt. Bevorzugt ist, dass das Gehäuse dünnwandiger als der Gießkern (Außenkern und/oder Innenkern) ausgeführt ist. Bevorzugt ist, dass der Gießkern unverlierbar in dem Gehäuse der Sanitärarmatur angeordnet ist. Bevorzugt ist, dass der Gießkern, insbesondere der Innenkern, zumindest abschnittsweise den Kanal zur Wasserführung ausbildet, das heißt insbesondere unmittelbar vom Wasser durchströmbar ist.
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Es ist möglich, das Gehäuse mit einem Gussmaterial (16) umfassend zumindest Zink, Magnesium oder Aluminium auszubilden. Der Außenkern kann mit einem Metall oder einem Kunststoff gebildet sein. Der Innenmantel kann mit einem Kunststoff gebildet sind. Als Metall für den Gießkern kann beispielsweise eines gewählt sein, welches dem Gussmaterial (hinsichtlich des thermischen Verhaltens und/oder physikalischer Eigenschaften) ähnelt, also beispielsweise Legierungen mit Zink, Magnesium und/oder Aluminium. Der Kunststoff beim Kern kann auf das Gussmaterial und/oder die Funktionen der beiden Kernbestandteile abgestimmt ausgewählt sein. Es ist möglich, einen Thermoplast, einen Duroplast und/oder ein Elastomer als Kunststoff einzusetzen. Bevorzugt ist, dass der mindestens eine Außenkern (ganzheitlich) mit einem oder verschiedenen Duroplast-Werkstoff(en) gebildet ist.
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Weiter wird die Verwendung eines Gießkerns zur Formgebung eines Gehäuses und Ausbildung eines Kanals als Abschnitt eines Massewegs in einer Sanitärarmatur vorgeschlagen, wobei der Gießkern mindestens einen Außenkern mit einem ersten Material und mindestens einen Innenkern mit einem zweiten, vom ersten Material verschiedenen Material umfasst, wobei der mindestens eine Innenkern zumindest teilweise in dem mindestens einen Außenkern aufgenommen ist.
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Es ist darauf hinzuweisen, dass die Erläuterungen zum Gießkern beziehungsweise dem Verfahren zur Herstellung einer Sanitärarmatur, der Sanitärarmatur selbst sowie der Verwendung des Gießkerns für jeden einzelnen Aspekt der Erfindung mit herangezogen werden können.
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Zudem sind insbesondere auch die nachfolgenden Erläuterungen jeweils relevant:
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Der Gießkern kann mit zwei unterschiedlichen Materialschichten gebildet sein beziehungsweise aus zwei unterschiedlichen Materialschichten bestehen, die sowohl zueinander fest verbunden als auch voneinander lösbar ausgestaltet sein können. Bevorzugt ist, dass ein hohlförmiger Innenkern vorgesehen ist, der mit Kunststoff gebildet ist. Der Außenkern kann eine Beschichtung des Innenkerns sein. Der Außenkern kann aus ein oder mehreren separaten Außenkernteilen bestehen.
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Die Funktionen des Außenkerns sind insbesondere folgende, wobei bevorzugt eine Mehrzahl oder sogar alle erfüllbar sind:
- - Bereitstellung eines stabilen Kerns geeignet für den Einsatz beim Metall-Druckgießen,
- - Abdichten des Hohlraums im Außenkern, ggf. mittels dichter Fugen und/oder einer Schmelzdichtung,
- - Bereitstellung einer stabilen Lagerung des Gießkerns im Druckguss-Werkzeug,
- - Einstellen von geringen Bauteiltoleranz des Gießkerns z. B. zum Erreichen gleichmäßig dünner Wandstärken des Druckguss-Gehäuses,
- - Einsatzmöglichkeit des Gießkerns für die gesamte Armatur und/oder nur für Teilbereiche, wie z. B. den Wasserauslauf,
- - Bereitstellung von Schnittstellen, Anlagekanten, etc. zur ausgerichteten Positionierung des Innenkerns,
- - fertigungsoptimierte und montagerechte Bereitstellung von Außenkernteilen, damit die Anforderungen hinsichtlich der Kernlagerung und -dichtheit gewährleistet werden können.
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Die Funktionen des Innenkerns sind insbesondere folgende, wobei bevorzugt eine Mehrzahl oder sogar alle erfüllbar sind:
- - Bereitstellung als separates Bauteil und/oder z. B. eine innere Beschichtung des Außenkerns,
- - (direktes) Ausbilden der Leitungskanäle,
- - Bereitstellung mit einem trinkwasserzugelassenen Material,
- - Innenkern kann vor dem Druckguss-Verfahren in den Außenkern eingesetzt werden,
- - Innenkern kann nach dem Druckguss-Verfahren in den Außenkern eingezogen oder eingesteckt werden, wie beispielsweise ein Schlauch.
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Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der Figuren erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Figuren besonders bevorzugte Ausführungsvarianten darstellen, auf die die Erfindung jedoch nicht beschränkt ist. Einzelmerkmale aus den Figuren können extrahiert werden. Merkmale einer Figur können mit Merkmalen aus anderen Figuren und/oder der vorstehenden Beschreibung kombiniert werden, soweit das nachfolgend nicht explizit ausgeschlossen oder für den Fachmann erkennbar technisch unmöglich ist. Es zeigen schematisch:
- 1: eine erste Ausgestaltung eines Gießkerns,
- 2: einen Schnitt durch einen Auslauf einer Sanitärarmatur mit Gießkern darin,
- 3: eine weitere Ausführungsvariante eines Gießkerns,
- 4: einen in ein Gießwerkzeug eingelegten Gießkern,
- 5: ein gegossenes Gehäuses einer Sanitärarmatur mit innenliegendem Gießkern, und
- 6: eine Sanitärarmatur mit integriertem Gießkern.
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1 zeigt einen Gießkern 1, der im Wesentlichen aus zwei Abschnitten besteht, nämlich der rechts abgebildeten, massiveren Basis 21 und dem links abgebildeten, länglichen Auslauf 20. Dieser Gießkern 1, der erkennbar für eine Sanitärarmatur geeignet ist, umfasst einen (einzelnen) Innenkern 5, der mit einem (einzelnen) zweiten Material 6 gebildet ist. Der Innenkern 5 ist demnach einstückig bzw. einteilig ausgeführt, beispielsweise als Kunststoff-Spritzgussbauteil. In dem Innenkern 5 können Aufnahmen, Bohrungen, Nuten und dergleichen eingebracht sein, beispielsweise durch spanabtragende Verfahren. Um den Innenkern 5 herum ist ein (einzelner) Außenkern 3 mit einem ersten Material 4 ausgebildet. In dem hier veranschaulichten Beispiel ist der Außenkern 3 nach Art einer Beschichtung 7 fest auf der äußeren Oberfläche des Innenkerns 5 appliziert. Damit bildet der Außenkern 3 nunmehr nahezu vollständig die Außenfläche 22 des Gießkerns 1. Dabei kann der Außenkern 3 auch einen Hohlraum 19 im Inneren des Innenkerns 5 zumindest teilweise verschließen.
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2 zeigt eine Variante, wobei ein senkrechter Schnitt quer zum Auslauf 20 einer Sanitärarmatur dargestellt ist. Außenliegend ist ein Gehäuse 12 der Sanitärarmatur erkennbar. Das Gehäuse 12 liegt in Umfangsrichtung vollständig an dem Außenkern 3 des Gießkerns 1 an. Der Außenkern 3 ist hier als ein separates Bauteil 8 ausgeführt. Insbesondere ist der Außenkern 3 mit zwei in Umfangsrichtung gefügten Außenkernteilen 9 gebildet, die beispielsweise mit unterschiedlichem Kunststoffmaterial gebildet sein können. Dort, wo die beiden Außenkernteile 9 aneinanderstoßen, ist eine Außenfuge 10 gebildet, die hier mit einer Dichtung 11 zwischen beiden Außenkernteilen 9 und dem späteren Gehäuse 12 positioniert ist. Weiter innenliegend und teilweise mit Kontakt zum Außenkern 3 ist der Innenkern 5 dargestellt.
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Das Gehäuse 12 kann beispielsweise mit einer Zinklegierung gebildet sein. Die beiden Außenkernteile 9 können mit verschiedenen Duroplast-Werkstoffen gebildet sein. Die Dichtung 11 kann nach Art einer Schmelzdichtung ausgeführt sein. Diese kann beim Druckguss-Prozess schmelzen und damit die Außenfuge 10 zwischen den beiden Außenkernteilen 9 verschließen. Dies führt zu einer wasserdichten Verbindung der Außenkernteile 9 hin zur Metallschicht und erlaubt zudem die Möglichkeit, dass das Wasser im Inneren des Außenkerns 3 geführt wird, gegebenenfalls auch ohne eine zusätzliche Leitung. Der Innenkern 5 (hier einteilig ausgeführt) kann als Leitungskanal ausgebildet sein, beispielsweise aus einem für die Trinkwasserleitung zugelassenem Material.
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Die 3 bis 6 veranschaulichen einen möglichen Herstellungsprozess für eine Sanitärarmatur 2. In 3 ist zunächst ein Gießkern 1 dargestellt. Der Gießkern 1 hat hierbei einen Außenkern 3, der mit mehreren Teilen gefügt hergestellt wurde. Ebenso ist ein Innenkern 5 integriert, der aus mehreren Teilen besteht, die zueinander gefügt wurden. In der veranschaulichten Variante wurden der mehrteilige Außenkern 3 sowie der mehrteilige Innenkern 5 separat gefertigt und anschließend miteinander gefügt.
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4 veranschaulicht, wie ein Gießkern 1 in ein Gießwerkzeug 15 eingelegt werden kann. Gestrichelt angedeutete Schieber können Freiräume entstehen lassen, wobei durch einen entsprechenden Zulauf für Gussmaterial zwischen dem Gießwerkzeug 15 und der Oberfläche des Gießkerns 1 dann das Gehäuse gebildet werden kann. Nach dessen Erstarrung kann das Gehäuse 12, welches aus dem erstarrten Gussmaterial 16 besteht, aus dem Gießwerkzeug 15 entnommen werden.
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Dabei kann es die Gestalt haben, wie es in 5 veranschaulicht ist. Der Gießkern 1 verbleibt insofern nach Art eines Permanentkerns im Inneren des Gehäuses 12 beziehungsweise dem damit gebildeten Innenraum 13. Unmittelbar nach dem Gießvorgang oder später nach nachfolgenden Bearbeitungsprozessen, weist das Gehäuse 12 eine Mehrzahl von Gehäuseöffnungen 14 auf, beispielsweise im Bereich der Basis und im Bereich des Auslaufs. Im hier veranschaulichten Beispiel bildet der Innenkern 5 unmittelbar einen Kanal 17 als Abschnitt der Wasserführung.
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In nachfolgenden Handhabungsschritten kann die Sanitärarmatur 2 komplettiert werden, beispielsweise durch Anordnen beziehungsweise Integration von wasserführenden Komponenten 18, wie beispielsweise Schlaucheinsätzen, Wasseranschlüssen 23, einer Kartusche 24 zum Mischen beziehungsweise Einstellen des Wasserflusses und/oder mindestens ein Stellglied 25. Mit einer solchen Sanitärarmatur kann zielgerichtet die Temperatur und/oder die Wassermenge des ausströmenden Wassers reguliert werden. Ein Beispiel hierfür ist in 6 veranschaulicht.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gießkern
- 2
- Sanitärarmatur
- 3
- Außenkern
- 4
- erstes Material
- 5
- Innenkern
- 6
- zweites Material
- 7
- Beschichtung
- 8
- Bauteil
- 9
- Außenkernteil
- 10
- Außenfuge
- 11
- Dichtung
- 12
- Gehäuse
- 13
- Innenraum
- 14
- Gehäuseöffnung
- 15
- Gießwerkzeug
- 16
- Gussmaterial
- 17
- Kanal
- 18
- wasserführende Komponente
- 19
- Hohlraum
- 20
- Auslauf
- 21
- Basis
- 22
- Außenfläche
- 23
- Wasseranschluss
- 24
- Kartusche
- 25
- Stellglied