DE3930629A1 - Vorrichtung zum parallelen ausrichten der auflageflaechen zweier bauteile und verfahren zum betrieb der vorrichtung - Google Patents
Vorrichtung zum parallelen ausrichten der auflageflaechen zweier bauteile und verfahren zum betrieb der vorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum parallelen Aus
richten der Auflageflächen zweier Bauteile, die unter Ver
wendung eines x, y, z-Manipulators entlang ihrer Berührungs
ebene justiert und miteinander verbunden werden.
Das technische Problem besteht im parallelen Ausrichten der
Auflageflächen zweier Bauteile, die dann entlang der Berüh
rungsebene justiert und beispielsweise durch Schweißen mit
einander verbunden werden. Zum Beispiel ist bei Mikropräzi
sionsschweißungen sicherzustellen, daß der Berührungsspalt
ein Minimum wird und die Spaltbreite am gesamten Berührungs
umfang konstant ist.
Um das zu erreichen, ist man bisher so vorgegangen, daß
eines der zu befestigenden Bauteile in einer geeigneten Vor
richtung fest gehaltert und das andere Bauteil mit mehreren,
beispielsweise sechs Manipulatoren in die gewünschte Stel
lung bewegt wird. Die Bewegung erfolgt dabei in den drei
Raumrichtungen x, y und z sowie durch Rotation um die zwei
Eulerwinkel ϕ und ψ. Der Justieraufwand ist schon aufgrund
vieler notwendiger Justierbewegungen unter ständiger Beob
achtung beträchtlich und außerdem zeitraubend.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile
zu vermeiden und eine Vorrichtung zu schaffen, die ein schnel
les und einfach durchführbares paralleles Ausrichten der Auf
lageflächen zweier Bauteile ermöglicht und deren Handhabung
relativ unkompliziert ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch ein Verfahren zu
deren Betrieb mit den Merkmalen des Anspruchs 3 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen bzw. Weiterbildungen der Erfin
dung sind Gegenstand zusätzlicher Ansprüche.
Die Vorrichtung besteht aus einer Werkstückaufnahme in Form
einer Kugelkalotte, deren Kugelmittelpunkt in der Berührungs
ebene der beiden zu verbindenden Bauteile liegt, und aus
einem Unterteil. Das Unterteil der Vorrichtung enthält an
seiner Oberseite eine konkave Vertiefung, und zwar in Form
einer Kugelkalotte, die exakt an die Kugelform der Werkstück
aufnahme angepaßt ist. Weiter enthält das Unterteil Bohrungen
für einen Druck- bzw. Preßluftaustritt in den Luftspalt, so
daß die Werkstückaufnahme reibungsarm luftgelagert werden
kann, und zwar dann, wenn das parallele Ausrichten der beiden
zu verbindenden Bauteile mit der Vorrichtung vorgenommen
wird. Die gesamte Vorrichtung ist auf einem x, y, z-Manipula
tor montiert. Sobald damit das laterale Justieren und an
schließende Verbinden der beiden Bauteile vorgenommen werden
soll, wird die Werkstückaufnahme im Unterteil arretiert. Das
geschieht dadurch, daß die Druckluft abgeschaltet wird, so
daß Werkstückaufnahme und Unterteil aneinander haften. Dieser
Effekt wird vorteilhaft noch dadurch verstärkt, daß entweder
der Luftspalt evakuiert oder mit Hilfe einer Erregerwicklung
am Unterteil der Vorrichtung ein Haltemagnetfeld für die
Werkstückaufnahme erzeugt wird. Im letzteren Fall bestehen
Werkstückaufnahme und Unterteil zweckmäßig aus einem magneti
sierbaren Material.
Der Arbeitsablauf mit der Vorrichtung beim Ausrichten von
dem einen Bauteil zu dem anderen Bauteil ist folgender:
Das eine Bauteil wird starr in einer Halterung gefaßt.
Das andere Bauteil wird auf die Werkstückaufnahme gespannt.
Das Luftlager wird mit Druckluft aktiviert. Im Falle der
Verwendung einer Erregerwicklung ist diese stromlos. Die
gesamte Vorrichtung wird mit dem auf der ebenen Fläche der
Werkstückaufnahme befindlichen Bauteil leicht gegen das
starr gehalterte Bauteil gedrückt. Dabei richtet sich das
eine Bauteil zum starr gehalterten Bauteil parallel aus, und
zwar von selbst, so daß durch diese Maßnahme mit besonderem
Vorteil eine Selbstjustierung erreicht wird. Dann wird das
Luftlager deaktiviert. Die durch diese Maßnahme bewirkte
Arretierung von Werkstückaufnahme und Unterteil der Vorrich
tung wird vorzugsweise noch dadurch unterstützt, daß entweder
der Luftspalt evakuiert wird, so daß zur Haftwirkung noch
eine Saugkomponente hinzutritt, oder daß im Falle der Ver
wendung einer Erregerwicklung das Haltemagnetfeld eingeschal
tet bzw. aktiviert wird. In jedem Fall sind Werkstückaufnahme
und Unterteil nun in der Parallelstellung miteinander verbun
den. Das an der Werkstückaufnahme gehalterte Bauteil kann
nun entlang der Berührungslinie der beiden zu verbindenden
Bauteile unter Verwendung eines x, y, z-Manipulators insbeson
dere lateral justiert und dann fixiert werden.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile gegenüber den bis
herigen Justiermöglichkeiten bestehen insbesondere darin,
daß eine hohe Zeitersparnis erreicht wird. Das Verfahren ist
selbstjustierend und bedarf keiner so genauen Beobachtung des
Berührungsspaltes beim Ausrichten der Teile zueinander. Die
Anzahl der benötigten Justierbewegungen reduziert sich be
trächtlich.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist für präzise Justier-
und Fixiervorgänge besonders geeignet und deshalb insbeson
dere beim Herstellen von optoelektronischen Wandlermodulen
anwendbar. Dabei können mit der Vorrichtung beispielsweise
nicht nur Lichtwellenleiter-Anschlußfasern (pigtails) an
Modulgehäuse angeflanscht, sondern auch kompliziertere Anord
nungen, wie beispielsweise Lichtleitfaser-Linse-Baueinheiten,
an Modulgehäusen, beispielsweise für bidirektionale Sende
und Empfangsmodule, justiert und fixiert werden.
Anhand eines in der Figur der Zeichnung schematisch im
Schnitt dargestellten Ausführungsbeispiels wird die
Erfindung weiter erläutert.
Die in der Figur gezeigte Vorrichtung zum parallelen Aus
richten der Bauteile 1 und 2 besteht aus einer Werkstückauf
nahme 3 in Form einer Kugelkalotte, deren Kugelmittelpunkt M
bei einem Kugelradius r in der Berührungsebene der beiden zu
verbindenden Bauteile 1 und 2 liegt. Das Unterteil 4 enthält
an seiner Oberseite eine kugelkalottenförmige Vertiefung 5,
in die die Werkstückaufnahme 3 exakt eingepaßt ist und mit
dieser einen Luftspalt 6 bildet. Des Bauteil 1 ist in einer
Halterung, die beispielsweise Teil eines x, y, z-Manipulators
ist, starr befestigt. Des Bauteil 2 ist auf der ebenen Flä
che der kugelkalottenförmigen Werkstückaufnahme 3 beispiels
weise durch Einspannen befestigt. Im Unterteil 4 sind Bohrun
gen 7 vorgesehen, die für eine Luftführung zum Luftspalt 6
dienen. Dabei können die Luftführungen bzw. Bohrungen 7 je
nach Betriebsart der Vorrichtung sowohl für eine Druckluft
zufuhr zum Luftspalt 6 als auch für einen Unterdruck, d.h.
eine Luftabführung vom Luftspalt 6 sorgen. In diesem Beispiel
braucht der Luftspalt 6 zum Arretieren der Werkstückaufnahme
3 im Unterteil 4 nicht evakuiert zu werden. Für die Arretie
rung sorgt bei diesem Ausführungsbeispiel eine am Unterteil 4
vorgesehene Erregerspule 8, mit der ein Haltemagnetfeld er
zeugbar ist. Zu diesem Zweck bestehen in diesem Beispiel die
Werkstückaufnahme 3 und das Unterteil 4 aus einem magnetisier
baren Material. Zum parallelen Ausrichten der Bauteile 1 und
2 wird der Luftspalt 6 mit Luft gefüllt, so daß er ein rei
bungsarmes Gleitlager bildet. Danach wird die Luftzufuhr ab
gestellt und das Haltemagnetfeld eingeschaltet. In diesem Zu
stand erfolgt dann das endgültige Justieren und Verbinden
der beiden Bauteile 1 und 2. Die möglichen Justierrichtungen
sind in der Figur durch die Pfeile x, y und z (Raumrichtungen)
sowie die gekrümmten Pfeile ϕ und ψ (Eulerwinkel)
angedeutet.
Die Luftzuführungs- bzw. Luftabsaugerichtung veranschaulicht
der Doppelpfeil L.
Claims (8)
1. Vorrichtung zum parallelen Ausrichten der Auflageflächen
zweier Bauteile, die unter Verwendung eines x, y, z-Manipula
tors entlang ihrer Berührungsebene justiert und miteinander
verbunden werden, dadurch gekennzeich
net, daß eine Werkstückaufnahme (3) in Form einer Kugel
kalotte zur Aufnahme des einen Bauteils (2) vorgesehen ist,
deren Kugelmittelpunkt (M) in der Berührungsebene der beiden
zu verbindenden Bauteile (1, 2) liegt, daß die Werkstückauf
nahme (3) in eine kugelkalottenförmige Vertiefung (5) in einem
Unterteil (4) einen Luftspalt (6) bildend eingepaßt ist, und
daß im Unterteil (4) Bohrungen (7) für eine Luftführung zum
Luftspalt (6) vorgesehen sind, so daß der Luftspalt (6) wäh
rend des parallelen Ausrichtens unter Druckluftzufuhr ein rei
bungsarmes Gleitlager und während des Justierens und Verbin
dens ein arretierbares Haftlager zwischen Werkstückaufnahme
(3) und Unterteil (4) bildet.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die im Unterteil (4) geführte Werk
stückaufnahme (3) durch Evakuieren des Luftspaltes (6) arre
tierbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Werkstückaufnahme (3) und das Un
terteil (4) aus magnetisierbarem Material bestehen, und daß
das Unterteil (4) mit einer Erregerwicklung (8) zum Erzeugen
eines Haltemagnetfeldes zum Arretieren der Werkstückaufnahme
(3) versehen ist.
4. Verfahren zum Betrieb einer Vorrichtung nach Anspruch 1
oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das eine zu verbindende Bauteil (1) starr in einer Halterung
gefaßt wird, daß das andere zu verbindende Bauteil (2) auf
die ebene Fläche der Werkstückaufnahme (3) gespannt wird,
daß das Luftlager im Luftspalt (6) durch Druckluft aktiviert
wird, daß das Unterteil (4) und die Werkstückaufnahme (3)
mit Bauteil (2) leicht gegen das starr befestigte Bauteil (1)
gedrückt werden, wobei sich das Bauteil (2) von selbst zum
starr befestigten Bauteil (1) parallel ausrichtet, daß der
Luftspalt (6) evakuiert wird, so daß die Werkstückaufnahme (3)
und das Unterteil (4) fest aneinander haftend arretiert sind,
und daß anschließend das an der Werkstückaufnahme (3) befe
stigte Bauteil (2) entlang der Berührungsebene der beiden
Bauteile (1, 2) lateral justiert und anschließend fixiert
wird.
5. Verfahren zum Betrieb einer Vorrichtung nach Anspruch 1
oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das eine zu verbindende Bauteil (1) starr in einer Halterung
gefaßt wird, daß das andere zu verbindende Bauteil (2) auf
die Werkstückaufnahme (3) gespannt wird, daß das Luftlager
im Luftspalt (6) bei stromloser Erregerwicklung aktiviert
wird, daß die gesamte Vorrichtung mit Bauteil (2) leicht ge
gen das starr befestigte Bauteil (1) gedrückt wird, wobei
sich das Bauteil (2) von selbst parallel zum starr befestig
ten Bauteil (1) ausrichtet, daß das Luftlager im Luftspalt (6)
deaktiviert und das Haltemagnetfeld aktiviert wird, so daß
Werkstückaufnahme (3) und Unterteil (4) fest miteinander
verbunden werden, und daß dann das an der Werkstückaufnahme
(3) befestigte Bauteil (2) entlang der Berührungsebene der
beiden Bauteile (1, 2) lateral justiert und anschließend
fixiert wird.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekenn
zeichnet durch ihre Verwendung zum Verbinden
eines optoelektronischen Wandlermodulgehäuses als Bauteil (2)
mit einer Lichtwellenleiter-Ankoppelanordnung als Bauteil (1).
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß der optoelektronische Wandlermodul
ein bidirektionaler Sende- und Empfangsmodul ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Lichtwellenleiter-Ankop
pelanordnung eine Lichtleitfaser-Linsen-Baueinheit ist.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE3930629A DE3930629A1 (de) | 1989-09-13 | 1989-09-13 | Vorrichtung zum parallelen ausrichten der auflageflaechen zweier bauteile und verfahren zum betrieb der vorrichtung |
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DE3930629A1 true DE3930629A1 (de) | 1991-03-14 |
Family
ID=6389371
Family Applications (1)
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DE3930629A Ceased DE3930629A1 (de) | 1989-09-13 | 1989-09-13 | Vorrichtung zum parallelen ausrichten der auflageflaechen zweier bauteile und verfahren zum betrieb der vorrichtung |
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Date | Code | Title | Description |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8125 | Change of the main classification |
Ipc: B23Q 16/00 |
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8131 | Rejection |