DE3930443C2 - Kolbenringanordnung - Google Patents
KolbenringanordnungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Kolbenringanordnung gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, die für einen Druck
kolben oder einen Verdrängerkolben zu verwenden ist.
Aus der Druckschrift JP 55-94 440 ist eine gattungsge
mäße Kolbenringanordnung bekannt, bei der eine in sich
geschlossene ringförmige Schraubenfeder als Spreizring
wirkt. Diese Schraubenfeder steht entlang dreier Berüh
rungslinien in Anlage, nämlich der Grundfläche einer
Nut, einer Seitenwandung der Nut sowie der Schrägfläche
eines Dichtringes. Bei einer Änderung des Dichtring
durchmessers als Folge der Abdichtfunktion verändert
sich zwangsläufig der Durchmesser, der als Spreizring
wirkenden Schraubenfeder. Hierbei schneiden bei längerer
Betriebsdauer die einzelnen Windungen der Schraubenfeder
in das Dichtringmaterial ein, woraus sich eine entspre
chende Beschädigung ergibt, die die Lebensdauer der ge
samten Kolbenringanordnung stark einschränkt. Ein weite
rer Nachteil liegt darin, daß das abzudichtende Fluid,
das einmal die hochdruckseitige Anlage des Dichtringes
an der Nutwandung passiert hat, freien Durchgang zum
Niederdruckbereich durch die Spiralen der Schraubenfeder
besitzt. Somit gewährleistet diese Kolbenringanordnung
keine zuverlässige Abdichtung.
Aus der Druckschrift DE-GM 19 53 037 ist des weiteren
eine Kolbenringanordnung bekannt, bei der ein Gleitring
gegen die Gleitflächen einer Zylinderwand angepreßt ist,
wobei, um einen Spalt zwischen dem Gleitring und dem
Kolben abzudichten, ein Dichtring eingelegt ist. Die am
Kolben anliegende Fläche dieses Dichtringes ist zylin
drisch und seine am Gleitring anliegende Fläche ist ke
gelig ausgeführt, wobei der Dichtring mittels einer
Kraft zwischen den Gleitring und den Kolben eingepreßt
wird.
Aus der Druckschrift GB 11 50 938 ist als Spreizring
eine in sich geschlossene, ringförmige Schraubenfeder
bekannt, die in an sich aus der Druckschrift JP 55-94 440
bekannter Weise verwendet wird, deren Nachteile bereits
herausgestellt worden sind.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine solche Kolbenringan
ordnung zu schaffen, bei der einerseits eine Beschädi
gung des Dichtringes und damit eine Verkürzung der Le
bensdauer der Kolbenringanordnung nicht auftritt, wäh
rend andererseits die Abdichtungsqualität erhöht ist.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale in den kennzeich
nenden Teilen der Patentansprüche 1 und 3 gelöst.
Gemäß diesen Merkmalen ist ein Dichtringkörper aus Kunstharzmaterial wie
Polytetrafluorethylen mit einem Stoßfugenbereich in Doppel
schrägwinkel-Ausführung einschließlich einer doppelt gerun
deten und doppelt gestuften Ausführung vorgesehen, wobei an
der Abschrägung dessen innerer
Umfangsfläche eine ringförmige Runddrahtfeder als Spreizring mit Aufweitungs
fähigkeit angesetzt ist.
Außerdem kann die erfindungsgemäße Kolbenringanordnung so
ausgebildet werden, daß sie
einen Dicht
ringkörper aus einem Kunststoffmaterial wie Polytetrafluorethylen
oder dergleichen aufweist, der an seiner inneren
Umfangsfläche
mit einer Abschrägung geformt ist, an die
eine ringförmige Feder mit rechteckigem Querschnitt als Spreizring und Aufwei
tungsfähigkeit angesetzt ist.
Da die ringförmige Feder Eigenaufweitungsfunktionen hat,
wodurch der Dichtring gegen die Innenumfangsfläche des Zy
linders sowie auch über die Abschrägung des Dichtrings gegen
die Wandfläche der Nut für den Dichtring gedrückt wird,
bewegt sich der Dichtring auch dann nicht berührungsfrei
bzw. schwebend in der Nut, wenn der Kolben mit niedriger
Bewegungsgeschwindigkeit hin- und herbewegt wird und an dem
Dichtring ein niedriger Differenzdruck des Gases wirkt,
wodurch in Verbindung mit den vorstehend genannten besonders
geformten Stoßfugenbereichen eine starke Dichtwirkung er
reicht wird.
Da im einzelnen erfindungsgemäß die ringförmige Runddrahtfe
der und der Körper des Dichtrings eine durchgehende Berüh
rungsfläche bilden und die ringförmige Runddrahtfeder nicht
in den Körper des Dichtrings einschneidet, ist die Federwir
kung gleichmäßig. Dies erlaubt eine ziemlich gute Anpassung
des Körpers des Dichtrings an die Feder. Da ferner die
Kraftkomponenten abhängig von der Neigung der Abschrägung
veränderbar sind, kann auf einfache Weise eine Abstimmung
der Andruckkraft des Dichtringkörpers gegen die Wandfläche
des Zylinders erreicht werden.
Da darüber hinaus die Stoßfugenbereiche des Rings die Doppel
schrägwinkelform, einschließlich Stoßfugen mit doppelter
Rundung oder Stufung haben und das Schweben des Dichtrings
in der Nut hierfür verhindert ist, kann die Dichtungsfläche
verkleinert und infolgedessen mit sehr geringen Kosten er
stellt werden.
Da andererseits durch die ringförmige Feder mit dem Recht
eckquerschnitt und der Eigenaufweitungsfähigkeit der Dicht
ring gegen die Innenumfangsfläche des Zylinders sowie über
die Abschrägung an der Innenumfangsfläche des Dichtrings
gegen die Wandfläche der Nut für den Dichtring gedrückt
wird, bewegt sich der Dichtring in der Nut hierfür selbst.
dann nicht berührungsfrei bzw. schwebend, wenn sich der
Kolben mit niedriger Geschwindigkeit hin- und herbewegt und
an dem Dichtring ein niedriger Differenzdruck des Gases
wirkt. Dadurch ist die Dichtwirkung verbessert. Da darüber
hinaus im Vergleich zu einer Runddrahtfeder eine starke
Aufweitungskraft mit geringer Durchbiegung erreicht werden
kann, ist es nicht notwendig, im voraus den freien Außen
durchmesser der freien ringförmigen Feder festzulegen, oder
es wird niemals der Innendurchmesser der freien ringförmigen
Feder größer als der Außendurchmesser des Kolbens, wodurch
die Feder auf einfache Weise an den Kolben angesetzt bzw. in
den Zylinder eingesetzt werden kann.
Da im einzelnen erfindungsgemäß die ringförmige Feder mit
dem Rechteckquerschnitt und der Körper des Dichtrings eine
durchgehende Berührungsfläche bilden, schneidet bzw. greift
die ringförmige Feder mit dem Rechteckquerschnitt nicht in
den Körper des Rings, wodurch eine gleichmäßige Federwirkung
erzielbar ist. Da die erforderliche Aufweitungskraft mit
einer geringeren Durchbiegung als bei der ringförmigen Rund
drahtfeder aufgebracht werden kann, kann damit eine sehr
dehnbare Feder auf zweckdienliche Weise an dem Kolben bzw.
in dem Zylinder angebracht werden, ohne daß dabei der Dicht
ringkörper beschädigt wird.
Infolgedessen kann der Ringkörper gut an die Innenumfangs
fläche des Zylinders oder die Wandfläche der Nut für den
Dichtring angepaßt werden. Ferner können die Kraftkomponen
ten entsprechend dem Neigungswinkel der Abschrägung verän
dert werden, so daß auf einfache Weise die Andruckkraft des
Ringkörpers gegen die Innenumfangsfläche des Zylinders oder
die Wandfläche der Nut für den Dichtring eingestellt werden
kann.
Da darüber hinaus die Stoßfugenbereiche des Dichtrings durch
Doppelwinkel- bzw. Doppelschrägwinkel-Formung gestaltet wer
den und das Schweben bzw. berührungslose Bewegen des Dicht
rings in der Nut hierfür verhindert ist, kann die Dichtungs
fläche verkleinert und zu sehr geringen Kosten erstellt
werden.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteran
sprüchen definiert.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbei
spielen unter Bezugnahme auf Zeichnungen näher beschrie
ben, in denen durchgehend gleiche oder gleichartige
Teile mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet sind.
Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Teilansicht
eines Rings mit einem Stoßfugenbereich, der eine Doppel
schrägwinkel-Ausführung aufweist.
Fig. 2 ist eine Schnittansicht der Kolbenring
anordnung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel.
Fig. 3 ist eine grafische Darstellung des
Vergleichs zwischen einem Ausführungsbeispiel der Kolbenring
anordnung und einer Kolbenringanordnung nach dem Stand der Technik
hinsichtlich des Gasdurchtritts.
Fig. 4 ist eine Schnittansicht der Kolbenring
anordnung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel.
Die Fig. 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel der
Kolbenringanordnung. Eine
Kolbenringanordnung 11, die in eine für einen Dichtring vorgesehene
Nut eines Kolbens 4 einsetzbar ist, besteht aus Polytetra
fluorethylen (PTFE), das mit einem besonderen Füllmaterial
wie Glasfasern oder dergleichen in einem Verhältnis von 20%
gemischt ist, und umfaßt einen Dichtringkörper 12,
dessen Stoßfugenbereiche durch Doppelwinkel- bzw. Doppel
schrägwinkel-Formung bzw. Prismaformung gemäß Fig. 1 gebil
det sind. Der Dichtringkörper 12 ist an der inneren Umfangs
fläche mit einer Abschrägung 13 versehen. Die Kolbenringanordnung
11 enthält ferner eine
ringförmige Runddrahtfeder 14, die Aufweitungsfähigkeit hat
und die zum Ansetzen an die Abschrägung ausgebildet ist. Als
ringförmige Runddrahtfeder 14 wird beispielsweise eine Rund
drahtfeder aus rostfreiem Stahl wie SUS304 oder mit PTFE
beschichtetem oder mit einem Schlauch hieraus bedecktem
SUS304 verwendet. Selbstverständlich kann irgendein anderes
Material verwendet werden, solange es nicht bei niedrigen
Temperaturen spröde wird, sondern gute Elastizität hat.
Durch die Verwendung der ringförmigen Runddrahtfeder 14 kann
der Dichtringkörper 12 infolge seiner Elastizität nach unten
zu und in radialer Richtung nach außen zu gedrückt werden
und somit gegen die Wand der Nut für den Dichtring und die
Innenumfangsfläche des Zylinders angedrückt werden. Als
Folge davon wird selbst dann, wenn der an dem Kolbenring
wirkende Gasdifferenzdruck gering ist und der Kolben 4 mit
geringer Geschwindigkeit hin- und herbewegt wird, der Dicht
ringkörper nicht in den berührungsfreien bzw. Schwebezustand
versetzt, während die ringförmige Runddrahtfeder 14 nicht in
den Dichtringkörper 12 wie die Schraubenfeder nach dem Stand
der Technik einschneidet, so daß der Dichtringkörper 12 gut
an die Innenumfangsfläche des Zylinders angepaßt werden
kann, wodurch die Dichtwirkung außerordentlich hoch wird.
Eine herkömmliche Kolbenringanordnung und eine solche nach dem in Fig. 2
gezeigten Beispiel, bei der jedoch die ringförmige Rund
drahtfeder in diesem Fall nicht mit PTFE beschichtet war,
wurden jeweils an einem Kolben angebracht und der den Kolben
enthaltende Zylinder wurde mit flüssigem Stickstoff auf
Temperaturen von -100±10°C abgekühlt, wobei der Kolben mit
einer Geschwindigkeit von 150 Hüben je Minute hin- und her
bewegt wurde. In eine der Kammern wurde Stickstoffgas einge
leitet, mit dem der Differenzdruck zwischen den beiden Kam
mern an der Kolbenringanordnung auf 0,2 bis 2,5 kg/cm2
eingestellt wurde. Dann wurde das Hindurchtreten des Gases
über die Kolbenringanordnung gemäß dem jeweiligen Beispiel
gemessen. Die Meßergebnisse sind in Fig. 3 dargestellt. Aus
der Fig. 3 ist ersichtlich, daß das eine Ausführungsbeispiel
der Erfindung eine Kolbenringanordnung ergibt, mit der im
Bereich niedrigen Differenzdrucks von 0,2 bis 0,5 kg/cm2
eine besonders hohe Dichtwirkung erzielbar ist.
In der Fig. 4 ist ein zweites Ausführungsbeispiel der
Kolbenringanordnung gezeigt. Der bei diesem Ausführungsbeispiel
verwendete Dichtringkörper 12 hat an seiner Innenumfangsflä
che die Abschrägung 13. Die Kolbenringanordnung
11 ist mit einer ringförmigen Feder 14 mit
rechteckigem Querschnitt und Aufweitungsfähigkeit versehen, wobei
die Feder 14 zum Ansetzen an die Abschrägung ausgebildet
ist. Die ringförmige Feder 14 kann beispielsweise aus rost
freiem Stahl bestehen, wie aus SUS304 oder mit PTFE be
schichtetem oder mit einer PTFE-Röhre überzogenem SUS304.
Selbstverständlich kann irgendein anderes Material verwendet
werden, falls es nicht bei niedrigen Temperaturen spröde
wird, sondern gute Elastizität zeigt.
Die ringförmige Feder 14 mit dem rechteckigen Querschnitt kann
auf gleichartige Weise wie die in Fig. 2 gezeigte Feder 14
den Dichtringkörper 12 nach unten und radial nach außen
drücken, wodurch auch infolge der Elastizität der Dichtring
körper 12 gegen die Wandfläche der hierfür vorgesehenen Nut
und die Innenumfangsfläche des Zylinders gedrückt wird.
Infolgedessen wird selbst dann, wenn der an dem Dichtring
körper wirkende Gasdifferenzdruck niedrig ist und der Kolben
4 mit geringer Geschwindigkeit hin- und herbewegt wird, der
Dichtringkörper 12 nicht in einen Schwebezustand oder berüh
rungslosen Zustand versetzt; die ringförmige Feder 14 mit
dem Rechteckquerschnitt schneidet nicht wie die als ringför
mige Feder nach dem Stand der Technik benutzte Schraubenfe
der aus dem dünnen Draht oder infolge eines falschen Einfüh
rens in den Zylinder 3 in den Dichtringkörper 12 ein, weil
eine starke Durchbiegung für die erforderliche Aufweitung
vermieden ist; es ergibt sich daher eine gute Anpassungsfä
higkeit des Dichtringkörpers an die Innenumfangsfläche des
Zylinders und die Wandfläche der Nut für den Dichtring,
wodurch eine beträchtlich hohe Dichtwirkung erreichbar ist.
Claims (4)
1. Kolbenringanordnung für ein Fluid mit niedrigem
Differenzdruck, bestehend aus einem Dichtring und einem
Spreizring, wobei der im Querschnitt im wesentlichen
rechteckförmige Dichtring entlang seiner inneren Umfangs
fläche eine Abschrägung aufweist, mit welcher der
Spreizring in Anlage steht, gekennzeichnet durch einen
Dichtringkörper (12) aus Kunstharzmaterial wie Polyte
trafluorethylen, der einen Stoßfugenbereich in Doppel
schrägwinkel-Ausführung und eine an die Abschrägung (13)
ansetzbare ringförmige Runddrahtfeder (14) als
Spreizring besitzt.
2. Kolbenringanordnung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die ringförmige Runddrahtfeder (14) an
ihrer Oberfläche eine Schicht aus dem gleichen Material
wie der Dichtringkörper (12) aufweist.
3. Kolbenringanordnung für ein Fluid mit niedrigem
Differenzdruck, bestehend aus einem Dichtring und einem
Spreizring, wobei der im Querschnitt im wesentlichen
rechteckförmige Dichtring entlang seiner inneren Umfangs
fläche eine Abschrägung aufweist, mit welcher der
Spreizring in Anlage steht, gekennzeichnet durch einen
Dichtringkörper (12) aus einem Kunststoffmaterial, wie
Polytetrafluorethylen oder dergleichen, der an seiner
inneren Umfangsfläche eine Abschrägung (13) hat, und
eine ringförmige Feder (14) mit rechteckigem Querschnitt
als Spreizring, die an die Abschrägung ansetzbar ist.
4. Kolbenringanordnung nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die ringförmige Feder (14) mit dem
rechteckigen Querschnitt an ihrer Oberfläche eine
Schicht aus dem gleichen Material wie der Dichtringkör
per (12) hat und der Dichtringkörper eine Stoßfuge in
Doppelschrägwinkel-Ausführung hat.
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