DE3929932C1 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Niederdruckkraftstoffkreis­ lauf für eine luftverdichtende Einspritzbrennkraft­ maschine, mit einer drehzahlabhängigen Kraftstofförder­ pumpe sowie einer Verteilereinspritzpumpe mit einem ro­ tierenden Verteilerkörper, der in einer Querbohrung radial bewegliche Pumpenkolben zur Kraftstofförderung aufweist, nach den im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmalen.

Aus der DE 32 19 988 A1 ist ein Niederdruckkraftstoffkreis­ lauf mit einer elektronisch geregelten Verteileinspritz­ pumpe bekannt. Bei dieser Ausführung erfolgt die Betäti­ gung der Ventile zur Steuerung des Druckes für die axiale Verstellung des Verteilerkörpers auch durch ein elektro­ nisches Steuergerät. Für den Fall, daß der Steuerstrom­ kreis ausfällt, ist ein von einer Bedienungsperson über eine Griffstange bzw. Hebel verstellbares Nockenpaar zur Ansteuerung der Ventile vorgesehen, um auf diesem Wege einen Notfahrbetrieb durchführen zu können.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Maßnahmen in einem Niederdruckkraftstoffkreislauf zu treffen, die bei einer Störung bzw. einem Ausfall des Steuerstromkreises einen Notfahrbetrieb auf einfache Weise ohne zusätzliche Bedienungshebel ermöglichen.

Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale.

Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen ergibt sich bei ei­ nem Ausfall des elektronischen Steuergerätes bzw. Steuer­ stromkreises eine Öffnungsstellung des Ventilpaares und es kann auf den in der Kraftstoffleitung vorliegenden Kraft­ stoffdruck als Maß für die Druckbeaufschlagung des Ver­ teilerkörpers nunmehr rein fahrpedalabhängig Einfluß ge­ nommen werden, und zwar über einen Schalter, der oberhalb einer der Leergasstellung entsprechenden Fahrpedalstellung den Durchflußquerschnitt stromab des nachgeschalteten Ventiles und damit den auf den Verteilerkörper wirkenden Steuerdruck im Sinne einer für die Aufrechterhaltung des Fahrbetriebes erforderlichen Kraftstoffmindestmenge verän­ dert. Somit ist auf einfache Art erreicht, daß bei einer Störung in der Elektronik zumindest ein eingeschränkter Fahrbetrieb des Fahrzeugs sichergestellt ist.

In den Unteransprüchen sind erfindungsgemäß förderliche Weiterbildungen angegeben.

Nachfolgend wird anhand von in der Zeichnung veranschau­ lichten Ausführungsbeispielen die Erfindung näher be­ schrieben. Es zeigen:

Fig. 1 in schematischer Darstellung den Nieder­ druckkraftstoffkreislauf mit im Bypass an­ geordnetem 2/2-Wegeventil und Drossel,

Fig. 2 den Bypass lediglich mit variabler Drossel.

Ein Niederdruckkraftstoffkreislauf für eine luftver­ dichtende, selbstzündende Brennkraftmaschine besteht im wesentlichen aus einer in einer Kraftstoffvorlaufleitung 1a nacheinander angeordneten Kraftstofförderpumpe 2 und einem Filter 3, aus zwei von einem Brennkraftmaschinen- und Umgebungskenngrößen verarbeitenden elektronischen Steuergerät (nicht dargestellt) ansteuerbaren Ventilen 4, 5 in der Ausführung als elektromagnetisch betätigbare 2/2- Wegeventile sowie aus jeweils eines dem Ventilpaar vor- und nachgeschalteten Drossel 6, 7 in einer mit 2a be­ zeichneten und in eine Kraftstoffrücklaufleitung 1b ein­ mündenden Kraftstoffverbindungsleitung 1c, von der eine zwischen den 2/2-Wegeventilen 6, 7 abzweigende Steuerlei­ tung 1d zu einem rotierenden Verteilerkörper 8 einer nur teilweise gezeigten Verteilereinspritzpumpe 9 führt. Der Verteilerkörper 8 weist in einer Querbohrung 10 zwei gegenläufige, radial bewegliche Pumpenkolben 11, 12 auf, die sich nach radial außen über keilförmige Verschiebe­ körper 13, 14 und Rollen 15 an einem verstellbaren Nocken­ ring 16 abstützen und nach radial innen einen Pumpenarbeits­ raum 17 begrenzen, der über Kraftstoffkanäle 18 mit je­ weiligen Einspritzdüsen (nicht dargestellt) verbindbar ist. Der rotierende Verteilerkörper 8 ist axial ver­ schiebbar gelagert und wirkt bei Druckbeaufschlagung einer Druckfeder 19 entgegen, derart, daß bei abnehmendem Steuer­ druck eine Mehrmenge des Kraftstoffes durch den größeren Pumphub der Pumpenkolben 11, 12 erfolgt.

Die Drossel 7 ist durch einen Bypass 20 mit einem den Durch­ laß bestimmenden Steuermittel umgehbar. Dieses Steuermittel ist gemäß Fig. 1 ein elektromagnetisch betätigbares 2/2- Wegeventil 21, das von einem Fahrpedal 22 über einen elektrischen Schalter 23 verstellbar ist. Dem 2/2-Wege­ ventil ist eine Drossel 29 nachgeschaltet.

Gegebenenfalls kann im Bypass 20 auch alternativ lediglich eine variable Drossel 25 verwendet werden (Fig. 2), die fahrpedalabhängig durch einen Bowdenzug 26 verstellbar ist.

Im Niederdruckkraftstoffkreislauf ist noch parallel zur Kraftstofförderpumpe 2 ein Druckregler 27 mit einer Dros­ sel 28 angeordnet, der über der Drehzahl einen ansteigen­ den Druckverlauf regelt. Ferner ist stromauf eines Kraft­ stoffbehälters 29 ein weiterer Druckregler 30 zur Aufrechterhaltung eines Mindestdruckes vorgesehen, um Aus­ gasung von eingeschlossener Luft zu vermeiden. Mit 36 und 32 sind noch Rückschlagventile bezeichnet, die den Ven­ tilen 4 und 5 nachgeschaltet sind.

Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Ausführung:
Sobald eine Störung im Steuergerät bzw. Steuerstromkreis auftritt, schalten beide nunmehr stromlosen 2/2-Wegeven­ tile 4 und 5 durch Federkraft in die dargestellte "Durch­ fluß"-Position. Der Verteilerkörper 8 der Verteilerein­ spritzpumpe 9 nimmt dann eine von dem drehzahlabhängigen Förderpumpendruck bestimmte Notlaufposition ein, die durch den sich über die Drosseln 6 und 7 ergebenden Kraftstoff­ druck gegen die in Richtung Mehrmenge drückende Druckfeder 19 festgelegt ist. Wird nun das Fahrpedal 22 in eine ober­ halb der Leergasstellung entsprechende Stellung niederge­ drückt und gleichzeitig der elektrische Schalter 23 be­ tätigt, wird über das im Bypass 20 auf Durchfluß geschal­ tete 2/2-Wegeventil 21 die Drossel 24 zugeschaltet und damit der Gesamtabflußquerschnitt erhöht, derart, daß sich im drehzahlabhängigen Gleichgewicht zwischen der Kraft der Druckfeder 19 und der Druckbeaufschlagung des Verteiler­ körpers 8 ein hydraulischer Motornotlaufregler bzw. Not­ fahrbetrieb ergibt.

Der Motor wird stillgesetzt, sobald durch das Fahrpedal 22 der Schalter 23 in seine Ausgangsstellung überführt wird, oder - wahlweise nach jeweiligem Sicherheitskonzept - mit einer für den Betrieb des nicht eingekuppelten und lastfreien Motors notwendigen Mindestkraftstoffmenge versorgt. Dies gilt sinngemäß auch für den Mindestquerschnitt der variablen Drossel 25 bei in Ausgangsstellung befindlichem Fahrpedal. Bei Betätigen des Fahrpedals vergrößert sich der Querschnitt der Drossel 25, um damit eine mit dem Fahrpedalweg zunehmende Notbetriebsdrehzahl zu erzielen.

Claims (5)

1. Niederdruckkraftstoffkreislauf für eine luftver­ dichtende Einspritzbrennkraftmaschine, mit einer dreh­ zahlabhängigen Kraftstofförderpumpe sowie einer Ver­ teilereinspritzpumpe mit einem rotierenden Verteilerkör­ per, der in einer Querbohrung radial bewegliche Pumpen­ kolben zur Kraftstofförderung aufweist, mit einem die er­ forderliche Einspritzmenge ermittelnden elektronischen Steuergerät zur Ansteuerung von zwei elektromagnetisch betätigbaren Ventilen in einer Drosseln aufweisenden Kraftstoffverbindungsleitung, wobei wenigstens eines der Ventile zur Steuerdruckbeaufschlagung des gegen eine Druckfeder wirkenden axial verschiebbaren Verteilerkörpers vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß eine von der Kraftstoffverbindungsleitung (1c) zwi­ schen beiden Ventilen (4, 5) abzweigende Steuerleitung (1d) zum Verteilerkörper (8) führt und daß ein die stromab des nachgeschalteten Ventiles (5) liegende Drossel (7) umgehender Bypass (20) mit einem den Steuerdruck lastab­ hängig bestimmenden Steuermittel (21, 24; 25) angeordnet ist, durch das bei Ausfall des elektronischen Steuerge­ rätes bei gleichzeitiger Überführung der Ventile (4, 5) auf Durchfluß-Position bei einer oberhalb der Leergas­ stellung liegenden Laststellung der Gesamtabflußquer­ schnitt im Sinne einer den Fahrbetrieb aufrechterhaltenden Kraftstoffmenge vergrößerbar ist.

2. Niederdruckkraftstoffkreislauf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerventil (21, 24; 25) fahrpedalabhängig ver­ stellbar ist.

3. Niederdruckkraftstoffkreislauf nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuermittel ein elektromagnetisch betätigbares 2/2-Wegeventil (21 und eine Drossel (24) umfaßt, wobei das 2/2-Wegeventil (21) von einem von der Fahrpedalstel­ lung abhängigen elektrischen Schalter (23) ansteuerbar ist.

4. Niederdruckkraftstoffkreislauf nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Steuermittel eine variable Drossel (25) dient.

5. Niederdruckkraftstoffkreislauf nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Drossel (25) durch einen Seilzug (26) mit dem Fahrpedal (22) verbunden ist.