DE3928421C2 - Endoskop mit einer Videokamera - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Endoskop gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Ein gattungsgemäßes Endoskop ist aus der vorveröffent­ lichten japanischen Offenlegungsschrift 63-28516 bzw. den Fig. 2 und 3 bzw. 20 und 21 der inhalts- und prio­ ritätsgleichen, jedoch nachveröffentlichten US-PS 4 905 082 bekannt. Bei diesem bekannten Endoskop ist in den Strahlengang zwischen der Bildleiter-Einheit und dem Okular ein Strahlteiler eingebracht, der einen Teil des Beobachtungs-Strahlengangs auf den Bildaufnehmer einer Videoeinheit umlenkt.

Dieses bekannte gattungsgemäße Endoskop hat den Nachteil, daß keine reine Videobeobachtung möglich ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Endoskop mit einer am proximalen Ende angeordneten Videokamera anzugeben, bei dem in einfacher Weise zusätzlich eine reine Videobeobachtung möglich ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß außerhalb des Beobachtungs-Strahlengangs ein Umlenk­ element angeordnet ist, das das vom Strahlteiler kom­ mende Teil-Strahlenbündel auf wenigstens einen Bildauf­ nehmer einer Videokamera richtet, daß alternativ zu dem Strahlteiler der Bildaufnehmer der Videokamera in den Strahlengang einbringbar ist, und daß sowohl der Strahlteiler als auch der Bildaufnehmer zur rein vi­ suellen Beobachtung aus dem Strahlengang entfernbar sind. Damit sind drei Betriebsarten möglich, nämlich reine Okularbetrachtung ohne Verdunkelung des Bildes, sowohl Video- als auch Okularbetrachtung, und reine Videobetrachtung ohne Helligkeitseinbußen.

Die Erfindung geht dabei von der Erkenntnis aus, daß bei herkömmlichen Endoskopen zwischen dem Ende der Bildleiter-Einheit und dem Okular ausreichend Platz vorhanden ist, um in diesen Raum immer dann, wenn eine reine Videobeobachtung gewünscht wird, den Bildaufneh­ mer einer Videokamera einzubringen. Nach Herausnahme des Bildaufnehmers ermöglicht das Endoskop eine her­ kömmliche Okularbetrachtung des Bildes, ohne daß das Bild verdunkelt wäre. Dabei ist nach der Herausnahme des Bildaufnehmers keine aufwendige Umrüstung erforder­ lich, wie dies beispielsweise bei einem direkt an den Bildleiter unter Verzicht auf ein Okular angesetzten Bildaufnehmer erforderlich ist, wie er in der vorveröf­ fentlichten japanischen Patentanmeldung 63-274907 beschrieben ist, deren Priorität das nachveröffentlichte US-Patent 4 905 082 in Anspruch nimmt.

Ferner ist bei der erfindungsgemäßen Anordnung der optische Aufwand geringer als bei einer an das Okular angeflanschten Videokamera, da kein Okular-Bild, son­ dern das von der Bildleiter-Einheit erzeugte reelle Bild auf den Bildaufnehmer der Videokamera abgebildet werden muß. Darüberhinaus wird das Bauvolumen des En­ doskops "nach dem Okular" nicht vergrößert, so daß die Bedienungsperson das Endoskop in gewohnter Weise hand­ haben kann. Weiterhin ist der "Hebelarm" geringer, da die Videokamera näher am Schwerpunkt der endoskopischen Einheit angebracht ist. Ferner liegen für die Untersu­ chungsperson die sonstigen Bedienungselemente, wie bspw. Absperrhähne des Schaftes, chirurgische Instru­ mente etc. im gewohnten Abstand zum Okulartrichter bzw. zur Okularmuschel, da die Videokamera vor dem Okular und nicht am Okular angebracht ist, so daß sich die während einer Operation unter Sicht "blind" durchzufüh­ renden Bewegungsabläufe nicht verändern.

Das erfindungsgemäß vorgesehene Umlenkelement erzeugt ein seitenrichtiges Bild auf dem Bildauf­ nehmer.

Weiterbildungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 folgende angegeben:

Gemäß Anspruch 2 ist der Strahlteiler ein teildurchläs­ siger Spiegel.

Im Anspruch 3 ist angegeben, daß der Bildaufnehmer direkt in der Bildebene der letzten Bildleiter-Einheit ange­ ordnet ist, wobei ggf. ein zusätzliches optisches Ele­ ment vorgesehen sein kann, das die Größe des Bildes der Bildleiter-Einheit an die Größe des Bildaufnehmers ohne zusätzliche Zwischenabbildung anpaßt (Anspruch 4).

Selbstverständlich ist es aber auch möglich, ein Zwi­ schen-Abbildungssystem für die zweite Einblicköffnung vorzusehen, das das von der Bildleiter-Einheit erzeugte Bild zwischenabbildet (Anspruch 5).

In jedem Falle ist es jedoch bevorzugt, wenn der oder die Strahlteile sowie ggf. das Zwischen-Abbildungs­ system mit der Videokamera verbunden und gemeinsam mit dieser vom Endoskop abnehmbar sind (Anspruch 6). Hier­ durch wird sichergestellt, daß immer dann, wenn kein Videobild dargestellt werden soll, die Baugröße und das Gewicht des Endoskops die Größen herkömmlicher Endosko­ pe nicht überschreiten, und die Helligkeit des visuell beobachteten Bildes durch den Strahlteiler nicht ver­ ringert wird.

Aber auch dann, wenn der in den Strahlengang einbring­ bare Strahlteiler "nicht Bestandteil der Videokamera ist", ist es bevorzugt, wenn der Strahlteiler bei Nichtgebrauch, d. h. immer dann, wenn kein Videobild dargestellt werden soll, aus dem Strahlengang entfern­ bar ist, so daß die Bildhelligkeit nicht verringert wird.

Ferner kann gemäß Anspruch 7 ein Handgriff vorgesehen werden, in den die Videokamera einschiebbar ist. Insbe­ sondere bei technischen Anwendungen oder bei ver­ gleichsweisen langen Endoskopen ist es von besonderem Vorteil, wenn zur Handhabung des Endoskops ein Hand­ griff vorgesehen wird. Diesem Handgriff, der bei be­ kannten medizinischen Endoskopen bislang nicht ge­ bräuchlich ist, wird erfindungsgemäß die Zusatzfunktion gegeben, daß er zusätzlich zur Handhabung des Endoskops auch zur Aufnahme der Videokamera dient.

Der Bildaufnehmer der Videokamera kann dabei auf einer Führung angeordnet sein, mittels der er seitlich aus dem Strahlengang herausbewegbar ist, so daß ein einfaches Umschalten zwischen direkter Beobachtung über das Okular und Video-Darstellung mög­ lich wird.

Selbstverständlich können auch mehrere Bildaufnehmer und insbesondere drei Bildaufnehmer vorgesehen werden, die jeweils einen Farbauszug eines farbigen Videobildes aufnehmen.

Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausfüh­ rungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben, in der zeigen:

Fig. 1a und 1b ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, bei dem die Videokamera in einen Handgriff einschiebbar ist, in zwei Stellungen.

In den Figuren ist von dem Endoskop nur der proximale Endbereich dargestellt. Das Endoskop weist ein Okular 1 zur Betrachtung des Bildes eines nicht dargestellten Endoskop-Objektivs auf, das eine nur teilweise darge­ stellte Bildleiter-Einheit 2′ zum proximalen Ende lei­ tet. Ferner ist ein nicht dargestellter Anschlußstutzen vorgesehen, der das Einleiten des Lichts einer eben­ falls nicht dargestellten Beleuchtungseinrichtung in einen nur zum Teil dargestellten Lichtleiter 4 gestat­ tet, der das Licht dieser Lichtquelle zum distalen Ende leitet. Typischerweise umgibt der Lichtleiter die Bild­ leiter-Einheit zumindest teilweise. Mit 5 ist ferner das Gehäuse bzw. die Wandung des Endoskops bezeichnet.

Bei den gezeigten Ausführungsbeispielen weist der Lichtleiter sog. Stablinsensysteme 2′ auf, wie sie in der Regel in harten bzw. starren Endoskopen verwendet werden. Selbstverständlich ist es aber auch möglich, andere Lichtleiter, wie Faserbündel oder dgl. zu ver­ wenden.

Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist eine Video­ kamera in einen an dem Endoskop vorgesehenen Handgriff 6 einschiebbar. Die Videokamera ist mit einem Strahl­ teiler und insbesondere einem teildurchlässigen Spiegel 14 zu einer baulichen Einheit zusammengefaßt. Ferner ist ein Umlenkspiegel 15 vorgesehen.

Erfindungsgemäß sind der Bildaufnehmer 11 der Video­ kamera und die beiden Spiegel 14 und 15 derart angeord­ net, daß alternativ der teildurchlässige Spiegel 14 oder direkt der Bildaufnehmer 11 mit dem vorgeschalte­ ten Objektiv 12 in den Strahlengang der Bildleiter- Einheit 2 eingebracht werden können. Damit sind drei Betriebsarten möglich:

• 1. Reine Videobeobachtung mit in den Strahlengang eingeschobenem Objektiv 12 und Aufnehmer 11, wobei sich ein helles Videobild aufgrund der nicht erforderlichen Strahlteilung ergibt.
• 2. Gleichzeitige visuelle Beobachtung durch das Okular 1 und Videobeobachtung mit in den Strahlengang einge­ schobenem Strahlteiler 14.
• 3. Rein visuelle Beobachtung mit hellem Bild aufgrund fehlender Strahlteilung durch das Okular 1, wobei die Videoeinheit wenigstens soweit aus dem Griff 6 entfernt ist, daß sich weder Strahlteiler 14 noch der Bildauf­ nehmer 11 im Strahlengang befinden.

Claims (8)

1. Endoskop mit

• - einem am distalen Ende angeordneten Endoskopobjek­ tiv,
• - einer Bildleiter-Einheit (2′), die das Bild des Endoskopobjektivs zum proximalen Ende leitet,
• - einem Okular (1) zum Betrachten des proximalen Bildes,
• - einer Beleuchtungseinrichtung, die
• - einen Lichtleiter, der zur Beleuchtung des Ob­ jektfeldes des Endoskopobjektivs das Licht einer Lichtquelle zum distalen Ende leitet, und der die Bildleiter-Einheit zumindest teilweise um­ gibt, und
• - einen seitlichen Anschlußstutzen für ein das Endoskop mit der Lichtquelle verbindendes Licht­ leichterkabel aufweist, und
• - einem Strahlteiler (14), der in den Beobachtungs- Strahlengang - vom distalen Ende aus gesehen - vor dem Okular einbringbar ist,

dadurch gekennzeichnet, daß außerhalb des Beobachtungs- Strahlengangs ein Umlenkelement (15) angeordnet ist, das das vom Strahlteiler (14) kommende Teilstrahlen­ bündel auf wenigstens einen Bildaufnehmer (11) einer Videokamera richtet,
daß alternativ zu dem Strahlteiler (14) der Bildaufneh­ mer (11) der Videokamera in den Strahlengang einbring­ bar ist, und
daß sowohl der Strahlteiler (14) als auch der Bildauf­ nehmer (11) zur rein visuellen Beobachtung aus dem Strahlengang entfernbar sind.

2. Endoskop nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Strahlteiler ein teil­ durchlässiger Spiegel (14) ist.

3. Endoskop nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Bildaufnehmer (11) direkt in der Bildebene der letzten Bildleiter-Einheit angeordnet ist.

4. Endoskop nach Anspruch 3 dadurch gekennzeichnet, daß ein zusätzliches optisches Element (12) vorgesehen ist, das die Größe des Bildes der Bildleiter-Einheit an die Größe des Bildaufnehmers anpaßt.

5. Endoskop nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Zwischen-Abbildungssy­ stem im Strahlengang des Bildaufnehmers vorgesehen ist, das von der Bildleiter-Einheit erzeugte Bild zwischen­ abbildet.

6. Endoskop nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Strahlteiler (14) sowie das Zwischen-Abbildungssystem mit der Videokamera (11) verbunden und mit dieser gemeinsam aus dem Strahlengang entfernbar sind.

7. Endoskop nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Videokamera in einem Handgriff (6) angeordnet ist, in den die Videokamera einschiebbar ist.