DE3928329A1 - Verfahren zur herstellung von chlorsubstituierten aromatischen aminen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von chlorsubstituierten aromatischen aminenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein verbessertes Ver
fahren zur Herstellung von chlorsubstituierten aromati
schen Aminen.
Es ist bekannt, chlorsubstituierte aromatische Amine
durch Hydrierung der entsprechenden Nitroverbindungen
in Gegenwart von Edelmetallkatalysatoren herzustellen
(siehe Ullmann, Band 7, 4. Aufl., Seite 570 (1973)). Es
ist ferner bekannt, daß die bei dieser Hydrierung uner
wünschten Dehydrohalogenierungen durch die Verwendung
selektiv wirkender Edelmetall-Katalysatorsysteme, z. B.
Platin und Ruthenium auf Trägermaterialien (siehe EP-OS
00 73 105 und US-PS 47 60 187) oder durch Zusätze von
basischen Verbindungen, z. B. Ammoniak oder Morpholin
(siehe DE-OS 27 43 610, US-PS 31 45 231, US-PS 33 61 819
und US-PS 32 91 832) oder durch partielle Katalysator
vergiftungen (siehe US-PS 40 59 627) weitgehend unter
drückt werden können.
Ferner ist bekannt, daß die Aktivität und Selektivität
von Edelmetall-Katalysatoren durch Zusätze beeinflußt
werden kann. So wird gemäß der US-PS 32 53 039 die Akti
vität von Platin-Katalysatoren durch Zusatz von Silber
verbessert, wogegen Chrom und Nickel auf den Katalysator
vergiftend wirken.
Gemäß der US-PS 28 23 235 führen Nickel-Katalysatoren
bei der Nitrobenzol-Hydrierung zur Bildung von Azo-,
Azoxy- und Hydroazobenzolen und verstärken gemäß der US-
PS 35 46 231 die Dehydrohalogenierung. In der US-PS
35 46 297 wird beschrieben, daß nur eine Kombination von
Cr3+- und Ni2+-Verbindungen als Zusätze zu Platin-Kata
lysatoren eine Erhöhung der Katalysatoraktivität ohne
gleichzeitige Erhöhung der Dehydrohalogenierungsrate be
wirkt, während jeweils Cr3+- oder Ni2+-Verbindungen
alleine uneffektiv sind. Gemäß der EP-OS 00 73 105 und
der US-PS 47 60 187 wird bei der Verwendung von Platin-
Katalysatoren, die Zusätze von Cr3+- und Ni2+-Verbindun
gen enthalten, bei der Hydrierung von 3,4-Dichlor-nitro
benzol die Bildung des unerwünschten Nebenproduktes
3,3′,4,4′-Tetrachlorazobenzol (TCAB) deutlich geför
dert.
Bei Verwendung von Dehydrohalogenierungs-Inhibitoren,
z. B. Morpholin, muß gemäß US-PS 32 91 032 in der Regel
ebenfalls ein erhöhter TCAB-Gehalt in durch Hydrierung
von 3,4-Dichlor-nitrobenzol hergestelltem 3,4-Dichlor
anilin in Kauf genommen werden. Da TCAB und 3,3′,4,4′-
Tetrachlorazoxybenzol (TCAOB) bekannterweise dioxin
ähnliche Eigenschaften besitzen (Pergamon Series
on Environmental Science, Vol. 5, S. 534-544; J. Soc.
Occup. Med. (1981) 31, S. 158-163 und Science, Vol. 194,
S. 627-630 (1976)), ist es erwünscht, die Bildung von
TCAB und TCAOB soweit wie möglich zu vermeiden.
Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von chlorier
ten aromatischen Aminen durch Umsetzung von chlorierten
aromatischen Nitroverbindungen der Formel
in der
R1 und R2 gleich oder verschieden sind und jeweils Was serstoff, Methyl oder Chlor bedeuten,
mit Wasserstoff in Gegenwart eines Hydrierkatalysators unter Druck, bei erhöhter Temperatur und in Gegenwart eines Lösungsmittels und geringer Mengen einer basischen Verbindung gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Umsetzung in Gegenwart von Platin und Nickel und/oder Kobalt auf einem Aktivkohle-Träger durchführt.
R1 und R2 gleich oder verschieden sind und jeweils Was serstoff, Methyl oder Chlor bedeuten,
mit Wasserstoff in Gegenwart eines Hydrierkatalysators unter Druck, bei erhöhter Temperatur und in Gegenwart eines Lösungsmittels und geringer Mengen einer basischen Verbindung gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Umsetzung in Gegenwart von Platin und Nickel und/oder Kobalt auf einem Aktivkohle-Träger durchführt.
Als Beispiele für chlorierte aromatische Nitroverbindun
gen der Formel (I) seien genannt: o-Nitrochlorbenzol,
m-Nitrochlorbenzol, p-Nitrochlorbenzol, 2,4-Dichlor-
nitrobenzol, 2,5-Dichlor-nitrobenzol, 3,4-Dichlor-nitro
benzol, 2,3,5-Trichlor-nitrobenzol, 2,4,6-Trichlor-
nitrobenzol und 2-Chlor-4-nitrotoluol.
Es können auch beliebige Gemische von chlorierten aroma
tischen Nitroverbindungen der Formel (I) in das erfin
dungsgemäße Verfahren eingesetzt werden.
Vorzugsweise wird 3,4-Dichlor-nitrobenzol eingesetzt.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann beispielsweise bei
Temperaturen im Bereich 120 bis 160°C, vorzugsweise 130
bis 150°C, und Drücken im Bereich 50 bis 250 bar, vor
zugsweise 80 bis 130 bar, durchgeführt werden.
Als Lösungsmittel kommen beispielsweise in Frage: ali
phatische Alkohole mit 1 bis 8 C-Atomen, wie Methanol,
Ethanol, Propanol, Isopropanol, Butanol, Isobutanol,
Pentanol, Isopentanol, Hexanol und Isohexanol (bevorzugt
Isopropanol) und aromatische Kohlenwasserstoffe mit 6
bis 10 C-Atomen, wie Benzol, Toluol und Xylol (bevorzugt
Toluol).
Als basische Verbindung wird im erfindungsgemäßen Ver
fahren vorzugsweise Ammoniak eingesetzt. Das Ammoniak
kann gasförmig oder als Lösung eingesetzt werden. Als
Ammoniaklösungen kommen z. B. wäßrige Lösungen oder Lö
sungen in einem der vorgenannten Lösungsmittel in Fra
ge.
Das Ammoniak kann beispielsweise in einer Menge von 0,2
bis 5 Gew.-%, bevorzugt 0,3 bis 3 Gew.-%, besonders be
vorzugt 0,7 bis 1,5 Gew.-%, bezogen auf die eingesetzte
chlorierte aromatische Nitroverbindung, im Reaktionsge
misch vorliegen und ist bei kontinuierlicher Fahrweise
gegebenenfalls entsprechend zu ergänzen.
Als Hydrierkatalysator wird in das erfindungsgemäße Ver
fahren ein Katalysator auf Aktivkohle als Trägermaterial
eingesetzt. Der Katalysator enthält Platin, z. B. in
einer Menge von 0,3 bis 7 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis
2 Gew.-%, und Nickel und/oder Kobalt, z. B. jeweils in
Mengen von 1 bis 100 Gew.-%, bevorzugt 10 bis 30 Gew.-%,
bezogen auf das Platin. Besonders bevorzugt sind Kata
lysatoren, die Platin und Nickel enthalten.
Der Aktivkohle-Träger für den Katalysator kann aus einem
beliebigen porösen oder nichtporösen Material bestehen.
Vorzugsweise werden handelsübliche, hochoberflächige und
poröse Aktivkohlen pflanzlichen oder tierischen Ur
sprungs verwendet, wie sie z. B. von den Firmen Norit,
Darco oder Degussa erhältlich sind.
Die Herstellung solcher Katalysatoren kann auf an sich
bekannte Weise erfolgen, z. B. indem man einen Aktivkoh
le-Träger mit einer wäßrigen Platinsalzlösung, z. B.
H2PtCl6-Lösung, imprägniert und gegebenenfalls mit einem
Reduktionsmittel, z. B. Formaldehyd oder Hydrazin in al
kalischer Lösung, zum Metall reduziert. Die Nickel- und/
oder Kobalt-Verbindungen können in unterschiedlicher
Weise auf den Aktivkohle-Träger aufgebracht werden. So
kann der Platin enthaltende Aktivkohle-Träger mit einer
wäßrigen Nickel- und/oder Kobalt-Salzlösung (z. B. Chlo
ride, Nitrate oder Sulfate) versetzt werden, wobei unter
alkalischen Bedingungen Nickel- und/oder Kobalt-Verbin
dungen praktisch quantitativ auf dem Aktivkohle-Träger
abgeschieden werden. Alternativ können die Nickel- und/
oder Kobalt-Verbindungen auch gemeinsam mit der Platin-
Verbindung auf den Aktivkohle-Träger aufgebracht werden.
Schließlich können auch geeignete Mischungen von auf
Aktivkohle/Platin-, Aktivkohle/Nickel- und/oder Aktiv
kohle/Kobalt-Katalysatoren verwendet werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann diskontinuierlich
oder kontinuierlich betrieben werden.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden chlorierte
aromatische Aminoverbindungen der Formel (II) erhalten
in der
R1 und R2 die bei Formel (I) angegebene Bedeutung haben.
R1 und R2 die bei Formel (I) angegebene Bedeutung haben.
Beispielsweise können so o-Chloranilin, m-Chloranilin,
p-Chloranilin, 2,4-Dichloranilin, 2,5-Dichloranilin,
3,4-Dichloranilin, 2,3,5-Trichloranilin, 2,4,6-Trichlor
anilin und 2,4-Chlortoluidin hergestellt werden.
Solche chlorierten aromatischen Amine werden als Zwi
schenprodukte für die Herstellung von Pflanzenschutz
mitteln und Farbstoffen benötigt.
Entscheidender Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist, daß die Hydrierung sehr selektiv verläuft. Dehydro
halogenierungen finden nur in sehr geringem Umfang statt
und gleichzeitig ist auch die Bildung von Nebenprodukten
des Azobenzol-Typs deutlich geringer als bei Verfahren
des Standes der Technik. Im Hinblick auf den eingangs
geschilderten Stand der Technik ist dies besonders über
raschend.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren ist es besonders vor
teilhaft, daß speziell bei der Hydrierung von 3,4-Di
chlor-nitrobenzol die Bildung von TCAB als Nebenprodukt
um ca. eine Zehnerpotenz niedriger ist als gegenüber dem
in der DE-AS 27 43 610 beschriebenen Verfahren.
Somit kann auf eine aufwendige Nachreinigung erfindungs
gemäß hergestellter chlorierter aromatischer Amine ver
zichtet werden, die aufgrund der gestiegenen Qualitäts
anforderungen, insbesondere im Hinblick auf Gehalte an
Nebenprodukten vom Azobenzol-Typ (z. B. TCAB), sonst not
wendig gewesen wäre.
In den folgenden Beispielen sind Prozentangaben, soweit
nichts anderes vermerkt ist, Gewichtsprozente.
Die Zahlenhinweise beziehen sich auf die Zeichnung.
Die verwendete Hydrierapparatur bestand aus mehreren
hintereinander geschalteten rohrförmigen Reaktoren (9),
(10) und (11), die zur Abführung der Reaktionswärme mit
Kühlrohren versehen waren, dem Produktkühler (12), den
Abscheidern (13) und (14) und der Gasumlaufpumpe (15),
mit deren Hilfe ein Wasserstoffkreislauf hergestellt und
aufrechterhalten wurde.
In kontinuierlicher Arbeitsweise wurden über die Zu
führungen (1) bis (4) der zu hydrierende Nitroaromat
(1), das Lösungsmittel (2), frisch zugefügter Kataly
sator (3) und gegebenenfalls Ammoniak (4) in den Kessel
(7) gegeben und mit in einem Reaktionsprodukt/Wasser/
Lösungsmittel-Gemisch rückgeführten Katalysator (5) ver
mischt.
Mittels Hochdruckpumpen (8) wurde das Gemisch an
schließend in die Reaktoren (9) und (10) eingespeist und
dort mit Wasserstoff (6), der in Reaktor (9) zusammen
mit rückgeführtem Wasserstoff eingebracht wurde, umge
setzt. Die Reaktionswärme wurde mit Kühlwasser abge
führt. Das die Reaktoren verlassende Produkt wurde im
Kühler (12) gekühlt und in den Abscheidern (13) und (14)
von der Gasphase abgetrennt. Die Gasphase wurde mittels
der Umlaufpumpe (15) wieder dem Reaktor (9) zugeführt.
Die aus dem Hochdruckraum über Regelventile ausge
schleuste Aminlösung wurde im Kessel (16) entgast und
anschließend im Filter (17) vom Katalysator befreit. Die
Aminlösung gelangte zur Aufarbeitung (18). Der Katalysa
tor wurde suspendiert in einem Reaktionsprodukt/Wasser/
Lösungsmittel-Gemisch wieder über Leitung (5) dem
nächsten Hydrieransatz im Kessel (7) zugeführt. Ein Teil
dieser Suspension wurde bei (19) entsprechend der Zugabe
von frischem Katalysator aus dem Kreislauf heraus
genommen.
In die Reaktoren der vorbeschriebenen technischen Hy
drierapparatur wurden pro Stunde kontinuierlich 3000 kg
3,4-Dichlor-nitrobenzol, 4200 kg Isopropanol/Wasser-
Gemisch, enthaltend 15 Gew.-% Wasser und 0,35 Gew.-%
NH3, 0,1 kg frischer Katalysator (1 Gew.-% Platin und
0,2 Gew.-% Nickel auf Aktivkohle) und 2000 kg 5 Gew.-%
gebrauchten Katalysator enthaltende Fertigproduktlösung
als Mischung eingepumpt. Im Kreislauf befanden sich
somit ständig 1 bis 2% Katalysator und 0,1 bis 0,2%
Ammoniak.
Der Wasserstoffdruck wurde auf 100 bar gehalten und die
Reaktionstemperatur auf 140 bis 150°C eingeregelt. Das
die Reaktoren verlassende Produkt war frei von 3,4-Di
chlor-nitrobenzol.
Der pH-Wert der hergestellten Lösung von 3,4-Dichlor
anilin (= DCA) lag zwischen 9 und 12. Durch Destillation
wurde das als Lösungsmittel verwendete Isopropanol/
Wasser-Gemisch 85 : 15 abgetrennt und ohne weitere Auf
bereitung wieder eingesetzt. Es enthielt Ammoniak. Ver
brauchtes Ammoniak wurde durch Zugabe von gasförmigem
Ammoniak auf einen Gehalt von 0,35 Gew.-% ergänzt. Das
nach weitgehender Abtrennung des Reaktionswassers in
einer Scheideflasche abgetrennte rohe Dichloranilin
enthielt
über 99 Gew.-% 3,4-Dichloranilin,
unter 50 ppm 3,3′,4,4′-Tetrachlorazobenzol (TCAB)
jeweils unter 0,3 Gew.-% Monochloraniline und Anilin,
unter 0,1 ppm 3,3′,4,4′-Tetrachlorazoxibenzol (TCAOB)
und hatte einen Schmelzpunkt von 71,5 bis 71,6°C.
unter 50 ppm 3,3′,4,4′-Tetrachlorazobenzol (TCAB)
jeweils unter 0,3 Gew.-% Monochloraniline und Anilin,
unter 0,1 ppm 3,3′,4,4′-Tetrachlorazoxibenzol (TCAOB)
und hatte einen Schmelzpunkt von 71,5 bis 71,6°C.
Die Ausprüfung der katalytischen Aktivität von verschie
denen Katalysatoren wurde nach einer standardisierten
Methode der Hydrierung von 3,4-Dichlor-nitrobenzol in
Gegenwart eines Isopropanol/Wasser-Gemisches und Ammo
niak unter Druck in einem heizbaren Rührautoklaven aus
Edelstahl (Werkstoff-Nr. 14 580) durchgeführt.
Zur Austestung wurden 4 g Katalysator zur Hydrierung
von 100 g 3,4-Dichlor-nitrobenzol in 300 g Isopro
panol/Wasser-Gemisch, enthaltend 15 Gew.-% Wasser, und
10 ml wäßrige Ammoniaklösung, enthaltend 25 Gew.-%
Ammoniak, eingesetzt.
Der Autoklav wurde mit Wasser gespült und bei Raum
temperatur auf einen Wasserstoffdruck von 100 bar ein
gestellt.
Nach Prüfung auf Dichtigkeit wurden gleichzeitig der
Rührer (450 U/min) und die Heizung eingeschaltet.
Die Absorption von Wasserstoff begann sofort unter
schnellem Absinken des Wasserstoffdruckes und unter
Anstieg der Reaktionstemperatur.
Nach jedem Abfallen des Wasserstoffdruckes auf 50 bar
wurde wieder mit Wasserstoff auf 100 bar aufgedrückt.
Die Absorption von Wasserstoff war nach einer Reak
tionszeit von 5 bis 6 Minuten und einer Wasserstoff
aufnahme von 160 bar beendet. Um eine vollständige
Reduktion des 3,4-Dichlor-nitrobenzols sicherzustellen,
wurde das auf 100°C erhitzte Reaktionsgemisch noch 20
Minuten bei 100°C und einem Wasserstoffdruck von 100 bar
nachgerührt.
Danach wurde unter Rühren bis auf 30°C abgekühlt und die
erhaltene Aminlösung vom Katalysator abfiltriert.
Der abfiltrierte Katalysator kann zurückgeführt und für
weitere Hydrierungen von 3,4-Dichlor-nitrobenzol nach oben
beschriebener Arbeitsweise wieder eingesetzt werden. In
der folgenden Tabelle bedeutet "Rückführungen 0", daß
frischer Katalysator eingesetzt wurde und "Rückführungen
1 bis 3", daß bereits ein einmal, zweimal bzw. dreimal
in der gleichen Reaktion eingesetzter und rückgeführter
Katalysator verwendet wurde. Die filtrierte Aminlösung
wurde nach HPLC-Methoden hinsichtlich der Bildung von
unerwünschten Nebenprodukten untersucht.
Entsprechend der oben beschriebenen Arbeitsweise wurde
eine Serie von Reaktionen in Gegenwart verschiedener
Hydrierkatalysatoren durchgeführt, die erfindungsgemäß
Platin und Nickel und/oder Kobalt und zum Vergleich nur
Platin, jeweils auf Aktivkohle-Träger enthielten.
Die unter gleichen Bedingungen und in der gleichen
Apparatur erhältlichen Hydrierergebnisse sind reprodu
zierbar und können zur Beurteilung der katalytischen
Aktivität und Selektivität der eingesetzten Kataly
satoren untereinander verwendet werden.
Die bei der Laborausprüfung erhaltenen Ergebnisse sind
in der nachfolgenden Tabelle zusammengefaßt:
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung von chlorierten aromati
schen Aminen durch Umsetzung von chlorierten aroma
tischen Nitroverbindungen der Formel
in der
R1 und R2 gleich oder verschieden sind und jeweils Wasserstoff, Methyl oder Chlor bedeuten,
mit Wasserstoff in Gegenwart eines Hydrierkatalysa tors unter Druck, bei erhöhter Temperatur und in Gegenwart eines Lösungsmittels und geringer Mengen einer basischen Verbindung, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung in Gegenwart von Platin und Nickel und/oder Kobalt auf einem Aktivkohle-Träger durchführt.
R1 und R2 gleich oder verschieden sind und jeweils Wasserstoff, Methyl oder Chlor bedeuten,
mit Wasserstoff in Gegenwart eines Hydrierkatalysa tors unter Druck, bei erhöhter Temperatur und in Gegenwart eines Lösungsmittels und geringer Mengen einer basischen Verbindung, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung in Gegenwart von Platin und Nickel und/oder Kobalt auf einem Aktivkohle-Träger durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man o-Nitrochlorbenzol, m-Nitrochlorbenzol, p-
Nitrochlorbenzol, 2,4-Dichlor-nitrobenzol, 2,5-Di
chlor-nitrobenzol, 3,4-Dichlor-nitrobenzol, 2,3,5-
Trichlor-nitrobenzol, 2,4,6-Trichlor-nitrobenzol
oder 2-Chlor-4-nitrotoluol einsetzt.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß man es bei Temperaturen im Bereich
120 bis 160°C und Drücken im Bereich 50 bis 250 bar
durchführt.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß man als Lösungsmittel aliphatische
Alkohole mit 1 bis 8 C-Atomen oder aromatische
Kohlenwasserstoffe mit 6 bis 10 C-Atomen verwen
det.
5. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß als basische Verbindung Ammoniak in
Mengen von 0,2 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die ein
gesetzte chlorierte aromatische Nitroverbindung,
vorliegt.
6. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Katalysator 0,3 bis 7 Gew.-%
Platin und 1 bis 100 Gew.-% Nickel und/oder Kobalt,
bezogen auf Platin, enthält.
7. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Katalysator Platin und Nickel
enthält.
8. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Aktivkohle-Träger eine hochober
flächige, poröse Aktivkohle pflanzlichen oder
tierischen Ursprungs ist.
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DE3928329A Withdrawn DE3928329A1 (de) | 1989-08-26 | 1989-08-26 | Verfahren zur herstellung von chlorsubstituierten aromatischen aminen |
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