DE3927707A1 - Filterzentrifuge - Google Patents
FilterzentrifugeInfo
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Classifications
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B04—CENTRIFUGAL APPARATUS OR MACHINES FOR CARRYING-OUT PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES
- B04B—CENTRIFUGES
- B04B11/00—Feeding, charging, or discharging bowls
- B04B11/08—Skimmers or scrapers for discharging ; Regulating thereof
Description
Die Erfindung betrifft eine Filterzentrifuge gemäß Oberbegriff des
Patentanspruches 1.
Derartige Filterzentrifugen sind beispielsweise aus einem Prospekt der
Firma ALFA-LAVAL Nr. PC 90002T, Reg. Nr. 3441, 7605 bekannt. Filterzen
trifugen werden vielfach in der chemischen und pharmazeutischen Industrie
zur diskontinuierlichen Fest-/Flüssig-Trennung zahlreicher, insbesondere
hochwertiger Produkte eingesetzt. Derartige Produkte sind beispielsweise
Farbstoff-Zwischenprodukte, Anthrachinon, Vitamine, Antibiotika,
Analgetika, Herbizide, Insektizide, Kalziumsulfat, Stearate und viele
andere.
Filterzentrifugen sind als Schubzentrifugen, Schälzentrifugen oder in der
gebräuchlichsten Form als sogenannte Dreisäulenzentrifugen bekannt. Bei
den Schubzentrifugen wird ein Feststoff-Flüssigkeitsgemisch kontinuier
lich durch ein Füllrohr und einen rotierenden Fülltrichter auf den
äußeren Teil eines Schubbodens gegeben und gleichmäßig über den
Trommelumfang verteilt. Der sich bildende Feststoffkuchen wird in
Richtung Trommelaustritt vorgeschoben. Bei den Schälzentrifugen wird das
Feststoff-Flüssigkeitsgemisch über ein feststehendes Füllrohr in die
Trommel mit im wesentlichen horizontal angeordneter Drehachse einge
bracht. Durch die Zentrifugalkraft wird der Flüssiganteil durch das
poröse Mantelfilter getrieben. Der Feststoff sammelt sich am unteren
Mantelteil und am Trommelboden. Bei der in der chemischen und pharma
zeutischen Industrie am häufigsten eingesetzten Ausbildungsform von
Filterzentrifugen, der sogenannten Dreisäulenzentrifuge, wird das
Feststoff-Flüssigkeitsgemisch durch ein festes Füllrohr oder einen
rotierenden Füllkegel in die Trommel mit im wesentlichen vertikal
angeordneter Drehachse eingefüllt. Sobald die Trommel voll ist, wird der
Zulauf gestoppt. Der Flüssiganteil wird durch die hohe Drehzahl der
Trommel abgeschleudert und abgeführt, während der Feststoff sich in
gleichmäßiger Dicke am Filter abscheidet.
Das Abheben des Feststoffes, welcher im allgemeinen Filterkuchen genannt
wird, erfolgt mittels eines Schälmessers, welches in der Arbeitsstellung
mit dem einlaufenden Teil der Trommel seiner Art entsprechend einen
stumpfen Winkel einschließt. Wegen unvermeidlicher Toleranzen im
Rundlauf der Trommel und des Filters muß die Messerschneide in einem
gewissen Mindestabstand von der Filteroberfläche angeordnet sein. Dieser
Abstand beträgt in der Regel etwa 0,5 cm bis 2,0 cm. Dadurch wird
sichergestellt, daß das Messer an keiner Stelle das Filter berührt und
dieses beschädigt oder sogar zerstört. Dieser Abstand bedingt jedoch
nachteiligerweise, daß das Messer eine gewisse Restschicht von stellen
weise gleichfalls etwa 0,5 cm bis 2,0 cm und darüber nicht abschälen
kann. Je geringer die Präzision der Zentrifuge bezüglich Rundlauf
toleranzen, desto größere Restschichtdicken müssen in Kauf genommen
werden. Jedoch lassen sich auch bei höchster Präzision (und entsprechend
hohem Apparatepreis) Restschichten grundsätzlich nicht vermeiden. Die
Feststoffrestschicht wird bei jedem weiteren Filtriervorgang verdichtet
und bewirkt dadurch längere Filtrierzeiten und kann sogar im Laufe der
Zeit eine undurchdringliche Barriere für den Flüssiganteil bilden.
Bislang muß daher in regelmäßigen Zeitabständen die Restschicht auf
mühselige Weise manuell vom Filter abgekratzt werden. Oft ist es sogar
notwendig das Filter zu erneuern, was zu langer Stillstandzeit der
Anlage führt. Darüber hinaus sind diese Arbeiten oft mit starken Geruchs
belästungen verbunden und erfordern oft zusätzliche Sicherheitsmaß
nahmen.
Es besteht daher die Aufgabe eine derartige Filterzentrifuge hinsichtlich
ihrer Feststoffausräumvorrichtung derart zu verbessern, daß bereits
während des kontinuierlichen Ausräumvorganges der Feststoff vom Filter
möglichst vollständig entfernt wird.
Diese Aufgabe wird durch die Erfindung gemäß Kennzeichen des Patentan
spruches 1 gelöst. Bevorzugte Ausbildungsformen sind Gegenstand der
abhängigen Ansprüche.
Im folgenden ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung mit ihren ihr als
wesentlich zugehörigen Einzelheiten an Hand der Zeichnung näher be
schrieben. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Filterzentrifuge im Axial
schnitt,
Fig. 2 eine Detailansicht gemäß Schnittlinie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 eine schematische Aufsicht des Schabers gemäß Pfeil III in
Fig. 2,
Fig. 4 ein weiteres Ausführungsbeispiel des Schabers in schematischer
Aufsicht analog zu Fig. 3,
Fig. 5 eine Seitenansicht des Schabers aus Fig. 4 gemäß Pfeil V,
Fig. 6, 7 und 9 mehrere Ausführungsbeispiele des Schabers aus der Sicht
des Filters,
Fig. 7 eine Seitenansicht des Schabers aus Fig. 6 gemäß Pfeil VII und
Fig. 10 und Fig. 11 zwei weitere Ausführungsbeispiele des Schabers in
schematischer Aufsicht.
Die in Fig. 1 beispielsweise dargestellte Filterzentrifuge bekannter
Bauart umfaßt ein zylindrisches Schleudergehäuse 1, welches mit einem
Deckel 2 verschließbar ist. Das Schleudergehäuse ist an vorzugsweise
drei Pendelsäulen 3 aufgehängt, welche mit einem Fundament 3 a oder
einfach mit der Stahlkonstruktion des Gebäudes verschraubt sind. Das
Fundament 3 a selbst kann noch schwingungsdämpfend auf Schraubenfedern und
Viscosedämpfern oder ähnlichem gelagert sein, um durch Unwuchten hervor
gerufene dynamische Belastungen auszugleichen. Axial in der Mitte des
Schleudergehäuses 1 ist eine Welle 6 angeordnet, welche durch den
Gehäuseboden etwa bis zur halben Gehäusehöhe reicht. Diese zentrale
Welle 6 ist über einen Zahnriemen 5 und ein außerhalb des Schleuder
gehäuses 1 angeordnetes Antriebskupplungsstück 4 motorisch antreibbar.
Auf das im Inneren des Schleudergehäuses 1 befindliche Ende der Welle 6
ist eine zylindrische Trommel mit ihrer Nabe 25 drehfest aufgesetzt.
Diese Verbindung ist zur Herausnahme der Trommel 20 lösbar. Der Trommel
mantel 21 ist siebartig perforiert, mit Durchtrittsöffnungen 22, welche
einen Durchmesser von etwa 4 mm bis etwa 12 mm aufweisen, und innen mit
einem Filter 26 bedeckt, welches durch Spannringe oder radiale Nuten und
Spannschnüre befestigt ist. Die Filter 26 sind üblicherweise ein mono
phyles Gewebe von Kunststoff, Metall oder vorzugsweise von tuchartiger
Konsistenz. Der Trommelboden ist als trichterförmiger Ausfallschacht 23
ausgebildet, wobei die zentrale Nabe 25 und der Mantel des Schachtes 23
durch Rippen 24 verbunden sind. Die Rippen 24 sind schräg angebracht, so
daß bei Rotation der Trommel 20 ein Sog in Richtung Ausfallschacht 23
entsteht.
Der Deckel 2 des Schleudergehäuses 1 weist mehrere Durchtrittsöffnungen
auf. Zentral angeordnet ist ein Füllstutzen 9 vorgesehen, welcher an
seinem Ende mit einem Verteilerkegel 9 a ausgestattet ist, welcher
teilweise über die Nabe 25 der Trommel 20 ragt. Ein schräg angestellter
Zylinder mit einem Schauglas 7 erlaubt eine Kontrolle der Funktion der
Filterzentrifuge. Etwa auf halber Strecke zwischen Deckelrand und
zentralem Füllstutzen 9 ist ein vertikaler Stutzen 10 angeordnet, durch
welchen eine achsparallele Messerwelle 11 in das Gehäuseinnere geführt
ist. Am im Gehäuseinneren liegenden Ende der Messerwelle 11 ist ein
entgegen der Drehrichtung D der Trommel 20 stumpf abgewinkelter Halte
arm 12 für ein Schälmesser 13 befestigt. Die Abwinkelung des Haltearms 12
ist vorzugsweise derart gewählt, daß in der Arbeitsstellung der vordere
Armteil zur Trommel 20 im selben Winkel steht wie der gewünschte Anstell
winkel des Schälmessers 13. Das Schälmesser 13 ist in Nuten des Halte
arms 12 gelagert und mit Fixierschrauben 19 feststellbar. Durch Verdrehen
der Messerwelle 11 ist das Schälmesser 13 aus einer Ruhestellung in die
Arbeitsstellung schwenkbar, in der es mit seiner achsparallelen Schneide
sich knapp vor der Filteroberfläche befindet. Der Abstand der Schneide
zur Oberfläche des Filters 26 ist vorzugsweise einstellbar. Das Schäl
messer 13 erstreckt sich über etwa 1/8 bis etwa 1/2 der axialen Höhe der
Trommel 20 und schließt mit dem einlaufenden Teil der Trommel 20 einen
Winkel von etwa 95° bis etwa 150° ein. Während des Ausräumens des
Feststoffes F wird das Schälmesser 13 in der Arbeitsstellung zum Trommel
boden vorgeschoben. Der axiale Vorschub ist so wie das radiale Einschwen
ken in die Arbeitsstellung durch einen mechanischen Anschlag der Messer
welle 11 im Stutzen 10 begrenzt. Der gesamte Mechanismus für das Ver
drehen und den Vorschub der Messerwelle 11 ist im Stutzen 10 unterge
bracht und an sich bekannt.
In Drehrichtung D der Trommel 20 ist dem Schälmesser 13 ein mechanischer
Schaber 15 nachgeschaltet, welcher federnd gegen die Oberfläche des
Filters 26 gedrückt ist. Im Ausführungsbeispiel nach den Fig. 2 und 3 ist
der Schaber 15 durch den geraden Mittelteil eines federnden Draht
bügels 16 gebildet. Die Enden 18 des Drahtbügels 16 sind in einen
Halterungsblock 14 eingespannt, welcher mit den Fixierschrauben 19 am
Haltearm 12 befestigt ist. Der Drahtbügel 16 ist durch einen Runddraht
von etwa 1 mm bis etwa 5 mm, vorzugsweise etwa 3 mm Durchmesser ge
bildet. Zur Vermeidung von Beschädigungen des Filters weist der
Schaber 15 im Kontaktbereich mit dem Filter 26 nur stumpfe Kanten auf.
Das untere Ende des Schabers 15 liegt in der selben Höhe, wie das untere
Ende des Schälmessers 13. Die wirksame Länge des Schabers 15 stimmt
zumindest angenähert mit derjenigen des Schälmessers 13 überein. Der
Mittelteil des Drahtbügels 16 steht im Betrieb in Eingriff mit dem
Feststoffrest und ist federnd mit einer Kraft von etwa 5 N bis etwa 50 N,
insbesondere mit etwa 30 N gegen das Filter 26 gepreßt, um sicher zu
gewährleisten, daß die Feststoffrestschicht R vom Filter 26 entfernt
wird. Diese Anpreßkraft wird im vorliegenden Beispiel durch ein Vor
spannen des Drahtbügels 16 erreicht. Durch einfaches Verschieben des
Drahtbügels 16 im Halterungsblock 14 ist die Vorspannung veränderbar,
somit die Anpreßkraft des Schabers 15 einstellbar. Um die Elastizität zu
erhöhen, ist im Ausführungsbeispiel nach den Fig. 2 und 3 der Draht
bügel 16 knapp vor jedem seiner beiden Einspannenden 18 spiralförmig
gebogen ausgebildet.
Selbstverständlich kann der Schaber 15 auch auf einer Feder gelagert
sein, welche die Anpreßkraft ausübt, oder durch die freie Kante eines
blattfederartigen Bleches 27 gebildet sein, wobei die Anpreßkraft durch
Vorspannen des Bleches 27 erreicht ist. Das Blech 27 kann, wie in Fig. 4
und 5 dargestellt, am vorderen Ende hakenartig nach vorne (in Richtung
Schälmesser 13) abgewinkelt sein, so daß der Schaber 15 dort mit einem
Winkel α von bis 90° und mehr das Filter 26 bzw. die Feststoffrest
schicht R kontaktiert.
In den Fig. 6 bis 9 sind weitere Ausbildungsformen des Schabers 15
dargestellt. Alle umfassen mindestens eine Reihe von längs im Abstand
voneinander auf einem Trägerblech 17 angeordneten Blättchen 28, 29, 30,
31, 32, 33. Die vordere freie Kante jedes Blättchens weist nur stumpfe
Kanten auf. Bei zwei- und mehrreihiger Anordnung der Blättchen stehen
diese auf Lücke. Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 und 7 sind zwei
Reihen von Blättchen 28, 29 rechenzinkenartig quer zur Trommeldrehrich
tung D angeordnet. In Fig. 8 stehen zwei Reihen Blättchen 30, 31 schräg
zur Drehrichtung D der Trommel 20. Die Anordnung der zwei Reihen von
Blättchen 32, 33 im Ausführungsbeispiel nach Fig. 9 ist derart, daß die
aufeinanderfolgenden Blättchenlängsreihen gegensinnig schräg zur Trommel
drehrichtung D stehen. Die Blättchen 28, 29, 30, 31, 32 und 33 sind
vorzugsweise aus Kunststoff, können aber auch aus Metall bestehen, wobei
die vordere freie Kante jedes Blättchens vorzugsweise mit Kunststoff
beschichtet ist. Die Blättchen können starr ausgebildet sein, wenn das
Trägerblech 17 federnd gelagert ist, sie können aber auch selbst federnd
ausgebildet sein. Bei mehrreihiger Blättchenanordnung ist die Lage der
Blättchen relativ zur Trommeldrehrichtung D nicht nur auf die geschilder
ten Ausführungsbeispiele beschränkt, auch Kombinationen von schräg und
quer stehenden Blättchenreihen sind vorgesehen. Dabei können beispiels
weise zwei vorderste Reihen gegensinnig schräg angeordneter Blättchen 32,
33 geringerer Höhe h 1 (im Abstand vom Filter 26 angeordnet) einen
pflugartigen auflockernden Effekt auf die Feststoffrestschicht R ausüben,
während eine oder mehrere folgende, quer zur Trommeldrehrichtung D
angeordnete Reihen von Blättchen 28, 29 größerer Höhe h 2 (im Berührungs
kontakt mit dem Filter 26) den aufgelockerten Feststoffrest R leicht vom
Filter abschaben.
Der in Fig. 10 beispielsweise dargestellte federnde Schaber 15 ist als
drehbar gelagerte zylindrische Walze 34 mit archimedesschraubenartigen
Schneckengang 35 ausgebildet. Die Tiefe t des Schneckenganges 35 ist
größer als die Maximaldicke der Feststoffrestschicht R auf dem
Filter 26. Die Schnecke 34, 35 wird durch die Anpreßkraft oder motorisch
in axiale Rotation versetzt. Vorzugsweise erfolgt die Rotation durch
einen in der Fig. 10 nicht näher bezeichneten Antrieb entgegen der
Trommeldrehrichtung D. Eine ähnliche Ausbildungsform des Schabers 15
sieht vor, daß dieser scheibeneggenartig ausgebildet ist, mit vorzugs
weise schräg zur Trommeldrehrichtung D stehenden Scheiben. Die
Schnecke 35 und die Scheiben bestehen vorzugsweise aus Kunststoff, Metall
oder kunststoffbeschichtetem Metall.
Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 11 ist der federnde Schaber 15 als
rotierbare Bürste 38 ausgebildet. Diese umfaßt einen drehbar gelagerten
zylindrischen Bürstenkörper 36 mit Borsten 37. Die Länge l der Borsten 37
ist größer als die mögliche Maximaldicke der Feststoffrestschicht R auf
dem Filter 26. Der Bürstenkörper 36 ist durch einen in Fig. 10 nicht
dargestellten Motor antreibbar. Die Rotation der Bürste 38 erfolgt mit
einer Mindestgeschwindigkeitsdifferenz zur umlaufenden Trommel 20 von
etwa 4 m/s sowohl in als auch entgegen der Trommeldrehrichtung D. Die
Borsten 37 sind aus Kunststoff oder Metall gebildet, wobei die Metall
borsten an ihren freien Enden abgerundet sind und vorzugsweise einen
Schutzüberzug aus Kunststoff aufweisen.
Anhand der Figuren sind vorstehend mehrere Ausführungsbeispiele für
Schaber beschrieben. Selbstverständlich beschränkt sich die erfindungs
gemäße Ausbildung der Filtertrommel nicht nur auf das Nachschalten eines
einzelnen Schabers 15. Andere Ausbildungsformen sehen vor, auch mehrere
gleichartig oder auch verschieden ausgebildete Schaber 15 hintereinander
anzuordnen. Darüber hinaus erlaubt die einfache Halterung 14, 19 des
mindestens einen Schabers 15 ein schnelles Auswechseln zum Angleich an
die Konsistenz unterschiedlicher Filterkuchen.
Die Filterzentrifuge wird über den zentralen Füllstutzen 9, welcher
feststehend ausgebildet sein kann oder beim Füllvorgang rotieren kann,
mit einem Feststoff-Flüssigkeitsgemisch bis zu einer oberen Füllgrenze
der mit dem Filter 26 belegten Trommel 20 gefüllt. Danach wird die
Trommel 20 über einen an das Kupplungsstück 4 angekuppelten Antrieb in
axiale Rotation mit bis zu 2000 UpM und mehr versetzt. Dadurch wird der
Flüssiganteil durch das Filter und die Durchtrittsöffnungen 22 des
perforierten Trommelmantels 21 abgeschleudert und gesondert aus dem
Schleudergehäuse 1 abgeführt. Der Filterkuchen F wird durch das Fil
ter 26 zurückgehalten und bildet, wie in den Fig. 1 und 2 angedeutet, am
Filter 26 eine Schicht. Danach wird der Feststoff F bei Schleuderdreh
zahl oder auch nach Abbremsen auf die Ausräumdrehzahl von etwa 50 UpM bis
etwa 150 UpM mit einer Waschflüssigkeit gewaschen. Nach dem Waschen wird
die Messerwelle 11 mit dem Schälmesser 13 in der oberen Endstellung bis
zur eingestellten Restschicht (Abstand Schälmesserschneidekante zu
Filter 26) eingeschwenkt. Während des Ausräumvorganges wird das Schäl
messer 13 axial bis zum Trommelboden vorgeschoben. Das Schälmesser 13
löst den Feststoff F bis auf die voreingestellte Feststoffrestschicht R
ab, welche im gleichen Arbeitsgang vom unmittelbar nachgeschalteten,
federnd gelagerten Schaber 15 von der Oberfläche des Filters 26 abge
schabt wird. Die abgeschälte und abgeschabte Filterkuchensubstanz fällt
durch den trichterförmigen Ausfallschacht 23, wobei die durch die Rip
pen 24 erzeugte Sogwirkung diesen Austragvorgang noch unterstützt. Durch
geeignete Austragvorrichtungen wird der Feststoff F samt Rest R aus dem
Schleudergehäuse entfernt, und es kann ein neuer Filtriervorgang einge
leitet werden.
Der große Vorteil der erfindungsgemäßen Filterzentrifuge liegt in der
zeitsparenden, umweltfreundlichen Ausräumung des gesamten Feststoffes F
samt dem Feststoffrest. Verdichtungen des Feststoffrestes R treten nicht
mehr auf, der Wirkungsgrad der Filterzentrifuge bleibt erhalten. Das
Abschaben des Feststoffrestes R erfolgt bereits während des Ausräumungs
vorganges unter größtmöglicher Schonung des Filters 26, so daß lange
Stehzeiten der Anlage und Geruchsbelästigungen durch Abschaben und sogar
oftmaliges Auswechseln des Filters 26 bei geöffnetem Deckel 2 vermieden
werden.
Nachzutragen sei noch, daß derartige Filterzentrifugen aus massiven
Gußstahl- und Edelstahlkomponenten bestehen. Übliche Trommeldurchmesser
liegen zwischen etwa 300 mm und etwa 2000 mm. Das Fassungsvermögen der
Trommeln reicht von etwa 20 l bis etwa 1000 l.
Claims (25)
1. Filterzentrifuge, welche ein mit einem Deckel (2) verschließbares
zylindrisches Schleudergehäuse (1), eine koaxial innerhalb des Schleuder
gehäuses (1) drehbar gelagerte zylindrische Trommel (20), deren Man
tel (21) siebartig perforiert und innen mit einem Filter (26) abgedeckt
ist, und ein achsparalleles Schälmesser (13) umfaßt, welches sich in
seiner Arbeitsstellung knapp vor der Filteroberfläche befindet und über
die gesamte Trommelhöhe verschiebbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß
dem Schälmesser (13) in Drehrichtung (D) der Trommel (20) mindestens ein
mechanischer Schaber (15) nachgeschaltet ist, welcher federnd in Berüh
rungskontakt mit der Oberfläche des Filters (26) gedrückt ist.
2. Filterzentrifuge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
wirksame Länge des Schabers (15) mit derjenigen des Schälmessers (13)
zumindest angenähert übereinstimmt.
3. Filterzentrifuge nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das untere Ende des Schabers (15) in der selben Höhe angeordnet ist, wie
das untere Ende der Schneide des Schälmessers (13).
4. Filterzentrifuge nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schaber (15) mit einer Kraft von etwa 5 N bis
50 N, insbesondere mit etwa 30 N gegen das Filter (26) gepreßt ist.
5. Filterzentrifuge nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schaber (15) auf einer Feder gelagert ist.
6. Filterzentrifuge nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schaber (15) und das Schälmesser (13) an einem
gemeinsamen Haltearm (12) befestigt sind.
7. Filterzentrifuge nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schaber (15) im Kontaktbereich mit dem Fil
ter (26) stumpfe Kanten aufweist.
8. Filterzentrifuge nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schaber (15) durch den geraden Mittelteil eines U-förmigen federnden
Drahtbügels (16) gebildet ist.
9. Filterzentrifuge nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der
Drahtbügel (16) knapp vor jedem seiner beiden Einspannenden (18) spiral
förmig gebogen ausgebildet ist.
10. Filterzentrifuge nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß
der Drahtbügel (16) durch einen Runddraht von etwa 1 mm bis 5 mm,
vorzugsweise etwa 3 mm Durchmesser gebildet ist.
11. Filterzentrifuge nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schaber (15) durch die freie Kante eines blattfederartigen Bleches (27)
gebildet ist.
12. Filterzentrifuge nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das
Blech (27) an seinem vorderen Ende hakenartig nach vorne in Richtung des
Schälmessers (13) abgewinkelt ist.
13. Filterzentrifuge nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet,
daß das Blech (27) bzw. dessen nach vorne abgewnkelter Teil mit einem
Winkel (α) von bis 90° und mehr das Filter (26) bzw. die Feststoffrest
schicht (R) kontaktiert.
14. Filterzentrifuge nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Schaber (15) durch mindestens eine Reihe rechenzinken
artig quer oder schräg zur Trommeldrehrichtung (D) angeordneter Blättchen
(28, 29, 30, 31, 32, 33) gebildet ist.
15. Filterzentrifuge nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß bei
zwei- und mehrreihiger Anordnung die Blättchen (28, 29, 30, 31, 32, 33)
auf Lücke stehen.
16. Filterzentrifuge nach Anspruch 14 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
daß in aufeinanderfolgenden Reihen die Blättchen (32, 33) gegensinnig
schräg stehen.
17. Filterzentrifuge nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet,
daß in Trommeldrehrichtung (D) aufeinanderfolgende Blättchenlängsreihen
von zunehmender Höhe (h 1, h 2) sind.
18. Filterzentrifuge nach einem der Ansprüche 14 bis 17, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Blättchen (28, 29, 30, 31, 32, 33) aus Kunststoff oder
Metall bestehen.
19. Filterzentrifuge nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die
Metallblättchen an ihren vorderen freien Enden mit einer Schutzschicht,
vorzugsweise aus Kunststoff, versehen sind.
20. Filterzentrifuge nach einem der Ansprüche 14 bis 19, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Blättchen (28, 29, 30, 31, 32, 33) federnd ausgebildet
sind.
21. Filterzentrifuge nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schaber (15) als drehbar gelagerte zylindrische
Walze (34) mit archimedesschraubenartigem Schneckengang (35) ausgebildet
ist, dessen Tiefe (t) größer als die Maximaldicke der Feststoffschicht (R)
auf dem Filter (26) ist.
22. Filterzentrifuge nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schnecke (34, 35) aus Kunststoff, Metall oder aus kunststoffbeschichtetem
Metall gebildet ist.
23. Filterzentrifuge nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schaber (15) als rotierbare Bürste (38) ausge
bildet ist, mit einem zylindrischen Bürstenkörper (36) mit Borsten (37),
deren Länge (l) größer als die Maximaldicke der Feststoffrestschicht (R)
auf dem Filter (26) ist.
24. Filterzentrifuge nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bürste (38) mit einer Mindestgeschwindigkeitsdifferenz zur umlaufenden
Trommel (20) von etwa 4 m/s sowohl in als auch entgegen der Trommeldreh
richtung (D) rotierbar ist.
25. Filterzentrifuge nach Anspruch 23 oder 24, dadurch gekennzeichnet,
daß die Borsten (37) aus Kunststoff oder Metall gebildet sind, wobei die
Metallborsten an ihren freien Enden vorzugsweise einen Schutzüberzug aus
Kunststoff aufweisen.
Applications Claiming Priority (1)
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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