DE3927624A1 - Waermedaemmsystem fuer flaechen, an denen ein heisser gasstrom entlanggefuehrt wird - Google Patents
Waermedaemmsystem fuer flaechen, an denen ein heisser gasstrom entlanggefuehrt wirdInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Wärmedämmsystem für Flächen, an
denen ein heißer Gasstrom entlanggeführt wird, gemäß dem Ober
begriff der Patentansprüche 1 und 2.
Ein derartiges Wärmedämmsystem findet beispielsweise im Kern
kraftwerksbau Verwendung, wo es zum Wärmeschutz des den Kern
reaktor umschließenden Spannbetondruckbehälters eingesetzt wird
oder dem Schutz von Gasführungen dient, in denen das aus dem
Kernreaktor kommende erhitzte Gas den weiteren Komponenten des
Primärkreislaufs zugeleitet wird. Als Tragstruktur, an der das
Wärmedämmsystem befestigt ist, dient im ersten Fall der Liner
der Druckbehälterkaverne und im zweiten Fall der Druckmantel
der Gasführungen.
Das Wärmedämmsystem muß so ausgelegt sein, daß unter den ein
wirkenden Lasten (im wesentlichen Eigengewicht, Vorspannkräfte,
akustische und strömungsinduzierte Schwingungsanregung sowie
Wasser nach einem Störfall) ein Versagen für die ganze Be
triebszeit sicher ausgeschlossen werden kann.
Die Funktionsfähigkeit, d.h. die Dämmwirkung des Dämmstoffes
kann dann als gewährleistet angesehen werden, wenn der Dämm
stoff seine Lage zwischen der Tragstruktur und den Abdeckplat
ten nicht verändert. D. h. es muß vermieden werden, daß sich
infolge Zusammensackens oder Abrutschens des Dämmstoffes Hohl
räume in dem Wärmedämmsystem bilden. Diese Gefahr besteht ins
besondere in vertikalen Bereichen des Wärmedämmsystems, z. B.
an den senkrechten Wänden eines Spannbetondruckbehälters. In
diesen Bereichen des zu schützenden Bauteils wird das kerami
sche Fasermaterial durch die vertikalen Reibungskräfte zwischen
den Fasern und seinen Begrenzungswänden in seiner Position ge
halten. Um ein Zusammensacken der Fasermatten zwischen diesen
Begrenzungswänden und damit ein Nachlassen ihrer Formstabilität
zu vermeiden, muß die Reibungskraft größer sein als das Eigen
gewicht der Fasermatten. Es muß daher eine Rückstellkraft vor
handen sein, die auch nach allen möglichen Störfällen noch
nicht verschwunden ist. Diese muß mit anfänglich hoher Verdich
tung der Fasermatten erkauft werden, da bekanntlich die Rück
stellkraft über die Zeit sowie durch Temperatur- und Wasser
einflüsse geringer wird.
Aus der DE-PS 29 49 726 ist ein Wärmedämmsystem bekannt, das
für einen Gaskanal zur Verbindung des Heißgassammelraums eines
gasgekühlten Hochtemperaturreaktors mit einem Dampferzeuger
bestimmt ist. Das Isoliermaterial besteht aus mehreren Lagen
oder Schichten, die durch Zwischenbleche voneinander getrennt
sind. Zwischen den Isoliermaterial-Lagen und den Zwischenble
chen können noch Futterbleche vorgesehen sein. Die rechteckigen
Abdeckplatten sind nicht nur - wie üblich - durch zentral an
geordnete Halteboxen fixiert, sondern sie werden zusätzlich
durch an den Ecken der Abdeckplatten vorgesehene Bolzen gehal
ten. Ferner sind in dem Isoliermaterial noch Konvektionssperren
angeordnet, und zwar in Form von Einfassungen, die jeweils eine
Lage des Isoliermaterials umschließen.
Ein weiterer thermisch isolierter Gaskanal ist in der DE-OS 29
45 877 beschrieben. Auch hier ist das Isoliermaterial an der
heißen Seite mit an der Tragstruktur befestigten Abdeckplatten
abgedeckt. Als Isoliermaterial können Schichten von keramischen
Fasermatten verwendet werden, die mittels der Abdeckplatten
leicht komprimiert sind. Die Schichten sind hier jedoch nicht
durch Zwischenbleche getrennt. Um die Lage der Abdeckplatten
von den Rückstellkräften des Isoliermaterials unabhängig zu
machen, sind auf die Haltebolzen der Abdeckplatten Distanzhül
sen aufgeschoben.
Aus der DE-OS 29 45 921 ist eine thermische Isolierung hoher
Permeabilität für die Innenwand eines Spannbetondruckbehälters
bekannt, die ebenfalls aus einzelnen, durch Zwischenbleche ge
trennten Schichten Isoliermaterials, Abdeckplatten und Halte
bolzen besteht. Als Isoliermaterial wird hier eine Vielzahl von
losen Blechstreifen verwendet, und auf der obersten Lage der
Zwischenbleche ist eine über ihre gesamte Fläche dicht ver
schweißte Abdichtfolie angebracht.
Ausgangslage für die vorliegende Erfindung bildet die Patentan
meldung P 38 12 572.2, in der ein Wärmedämmsystem mit den Merk
malen des Oberbegriffs der Ansprüche 1 und 2 vorliegender An
meldung vorgeschlagen wird. Die Zwischenbleche sind hier als
beidseitig mit Nägeln versehene Nagelbleche ausgeführt, die
sich an den zentral in den Abdeckplatten angeordneten Halte
bolzen abstützen. Die Nägel übertragen die Kräfte von den Fa
sermatten auf die Zwischenbleche.
Von dem angegebenen Stand der Technik ausgehend liegt der Er
findung die Aufgabe zugrunde, ein Wärmedämmsystem gemäß dem
Oberbegriff der Patentansprüche 1 und 2 auf kostengünstige
Weise so auszubilden, daß sowohl das metallische Befestigungs
system als auch das keramische Dämmaterial über die gesamte
Lebensdauer des zu schützenden Bauteils voll funktionsfähig
bleiben.
Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des kennzeichnen
den Teils der Patentansprüche 1 und 2.
Wesentlich für die Versagenssicherheit des metallischen Befe
stigungssystems ist ein niedriges Beanspruchungsniveau. Bei den
Haltebolzen liegt ein solches Beanspruchungsniveau vor, das in
Verbindung mit einem geeigneten Herstellungsverfahren und einer
vollvolumetrischen Prüfung der Schweißnähte die Versagenssi
cherheit der Haltebolzen gewährleistet. In den Abdeckplatten
hingegen treten im Bereich der Lochränder maximale Beanspru
chungen auf. Bezüglich dieser Lochrandspannungen erfolgt daher
eine Optimierung zwischen Plattendicke und Plattengröße.
Die Versagenssicherheit des Dämmstoffes ist eng damit verbun
den, daß eine Konvektion innerhalb des Dämmstoffes verhindert
oder zumindest minimiert werden kann und die Fasermatten durch
Reibungskräfte auch an vertikalen Wänden in ihrer Lage gehalten
werden. Eine Zwangskonvektion wird bei dem Erfindungsgegenstand
durch die auf den Haltebolzen angeordneten Dichthülsen unter
bunden. Wie an sich bekannt, kann auch direkt unterhalb der Ab
deckplatten noch ein Dichtblech vorgesehen sein. Die zwischen
den Schichten der Fasermatten angeordneten, als Halte- und
Dichtbleche dienenden Zwischenbleche verhindern eine Naturkon
vektion innerhalb des Dämmstoffes und fixieren gleichzeitig den
Dämmstoff an vertikalen Wänden. Sie sind an den Haltebolzen
aufgehängt. Die Kraftübertragung von dem Dämmstoff auf die Zwi
schenbleche erfolgt entweder über die an einigen Zwischenble
chen vorgesehenen laschenförmigen Spitzen, die in einem Ar
beitsvorgang beidseitig aus dem Blech gestanzt werden können,
oder über das zwischen den Fasermatten angeordnete Streckme
tall.
Im ersten Fall halten die laschenförmigen Spitzen die Faser
matten - unabhängig von der Höhe der Dämmschicht - formstabil
und sind als redundante Maßnahme zu den während der Lebensdauer
nachlassenden Vorspann- und Reibkräften zu sehen. Die Abstüt
zung der Matten zwischen den Spitzen erfolgt durch die gegen
seitige Verschlingung der einzelnen Fasern im mikroskopischen
Bereich. Makroskopisch erfolgt die Lastabtragung der vertikalen
Eigengewichtskräfte der Dämmatten über die laschenförmigen
Spitzen und von hier über die Haltebolzen an die Tragstruktur.
Bei der zweiten Lösung sind die mit laschenförmigen Spitzen
versehenen Zwischenbleche, die die Stabilität des Dämmstoffes
gewährleisten, durch Lagen von Streckmetall ersetzt, die zwi
schen den Schichten der Fasermatten angeordnet sind. Beim Kom
primieren des Dämmstoffes während der Montage drückt sich das
Streckmetall in das Fasermaterial ein. Auf diese Weise können
die vertikalen Eigengewichtskräfte der Dämmatten auf das form
stabile Streckmetall und von hier aus auf die Haltebolzen über
tragen werden.
Die Zwischenbleche wirken nicht nur als Konvektionssperren,
sondern begrenzen auch bei einem Wassereinbruch die in den
Dämmstoff eindringende Feuchtigkeit. Eine solche Möglichkeit
ist dann gegeben, wenn das Wärmedämmsystem zur thermischen
Isolierung einer Primärkreiskomponente eines Kernreaktors ein
gesetzt wird und ein Dampferzeuger-Rohrbruch auftritt.
Bei der ersten Lösung erleichtert die Perforierung der Zwi
schenbleche an den Stellen der ausgestanzten Spitzen zudem das
Austreiben der Feuchtigkeit und verkürzt dadurch die erforder
liche Trocknungszeit. Die Perforierung gewährleistet außerdem
eine ausreichende Druckentlastung der Fasermatten-Schichten bei
einem Druckabfall im Primärkreis.
Günstig wirkt sich auch aus, daß durch die Zwischenbleche der
Faseraustrag in den Primärkreis verringert wird.
In vorteilhafter Weiterentwicklung der Erfindung kann das hohe
Spannungsniveau an den Lochrändern der Abdeckplatten durch eine
Verstärkung der Lochränder abgesenkt werden. Eine Reduzierung
der Lochrandspannungen läßt sich auch durch Vergrößerung des
Lochdurchmessers erreichen.
Obwohl die Haltebolzen, da versagenssicher, keiner weiteren Ab
sicherung bedürfen, kann eine solche Absicherung dadurch vorge
nommen werden, daß an den Haltebolzen als Montagehilfsmittel
Eckplatten angeschweißt werden. Diese bilden eine redundante
und diversitäre Befestigung für die Abdeckplatten und halten
sie bei Versagen eines Haltebolzens fest.
In der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel der Erfindung ge
mäß Anspruch 1 ein Ausschnitt aus einem Wärmedämmsystem sche
matisch dargestellt, und zwar zeigen:
Fig. 1 den genannten Ausschnitt im Längsschnitt,
Fig. 2 einen Ausschnitt aus einem Zwischenblech
in der Draufsicht.
Die Fig. 1 und 2 lassen ein Stück eines Wärmedämmsystems
erkennen, das beispielsweise dem Schutz eines Kernreaktordruck
behälters dient. Es ist auf einer Tragstruktur 1, dem Liner
dieses Druckbehälters, angebracht. Das Isoliermaterial besteht
aus fünf Schichten keramischer Fasermatten 2, die leicht kom
primiert sind. Das Zusammendrücken der Fasermatten 2 erfolgt
mit Hilfe von rechteckigen Abdeckplatten 3, die auf der heißen
Seite der Fasermatten 2 vorgesehen sind. Sie sind mittels Hal
tebolzen 4, von denen je einer im Zentrum einer Abdeckplatte 3
angeordnet ist, an der Tragstruktur 1 befestigt. Zwischen den
einzelnen Abdeckplatten 3 befinden sich Dehnungsfugen 5.
Die Haltebolzen 4 durchdringen die Abdeckplatten 3 wie auch die
Fasermatten 2 in Löchern, zu deren Abdichtung auf die Haltebol
zen 4 Dichthülsen 6 aufgeschoben sind. Dicke und Größe der Ab
deckplatten 3 sind hinsichtlich der an den Lochrändern auftre
tenden Spannungen optimiert. Die Löcher können auch einen ver
stärkten Rand aufweisen (nicht dargestellt). Die Haltebolzen 4
sind an der Tragstruktur 1 angeschweißt; auf der heißen Seite
sind Muttern auf die Haltebolzen 4 aufgeschraubt.
Das Wärmedämmsystem weist mehrere Zwischenbleche 8 auf, die als
Dicht- und Haltebleche dienen und jeweils zwischen zwei Schich
ten der Fasermatten 2 angeordnet sind. In dem dargestellten
Ausführungsbeispiel sind einige der Zwischenbleche 8 speziell
als Dichtbleche 8a ausgebildet und mit den Dichthülsen 6 ver
bunden. Das oberste Dichtblech 8a befindet sich unmittelbar
unter den Abdeckplatten 3. Die übrigen Zwischenbleche dienen
als Haltebleche 8b, die die Aufgabe haben, vornehmlich an den
Seitenwänden des Kernreaktordruckbehälters die Fasermatten 2
auch in Störfällen zu fixieren und damit die Versagenssicher
heit des Wärmedämmsystems zu gewährleisten. Zu diesem Zweck
sind aus den Halteblechen 8b beidseitig laschenförmige Spitzen
9 ausgestanzt, die die Gewichtskräfte der Fasermatten 2 auf die
Haltebleche 8b übertragen. Die Haltebleche 8b sowie die Dicht
bleche 8a stützen sich an den Haltebolzen 4 ab.
Wie die Fig. 2 erkennen läßt, sind die laschenförmigen Spitzen
9 in einem Raster angeordnet, wobei die auf der einen Blechsei
te vorgesehenen Spitzen 9 gegenüber denen auf der anderen
Blechseite auf Lücke stehen.
Die Haltebleche 8b wie auch die Dichtbleche 8a wirken zugleich
als Konvektionssperren.
Claims (6)
- Wärmedämmsystem für Flächen an denen ein heißer Gasstrom entlanggeführt wird, bestehend aus
- a) mehreren Schichten leicht komprimierter keramischer Fasermatten (2) ,
- b) auf der heißen Seite der Fasermatten (2) angebrachten rechteckigen Abdeckplatten (3),
- c) zwischen den Schichten der Fasermatten (2) angeordne ten, gleichzeitig als Halte- und als Dichtbleche die nenden Zwischenblechen (8), die in vertikalen Berei chen z.T. mit Kraftübertragungselementen versehen sind bzw. als solche wirken,
- d) einer Vielzahl an einer an der kalten Seite der Fa sermatten (2) befindlichen Tragstruktur (1) befestig ter Haltebolzen (4), die die Abdeckplatten (3), die Fasermatten (2) und die Zwischenbleche (8) in Löchern durchdringen,
- gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
- e) Dicke und Größe der Abdeckplatten (3) sind hinsicht lich der an den Rändern der Löcher auftretenden Span nungen optimiert;
- f) auf jedem Haltebolzen (4) sind mehrere Dichthülsen (6) angeordnet;
- g) die in vertikalen Bereichen des Wärmedämmsystems an den Zwischenblechen (8b) vorgesehenen Kraftübertra gungselemente werden von beidseitig aus den Zwischen blechen (8b) gestanzten laschenförmigen Spitzen ge bildet (9), die Gewichtskräfte der Fasermatten (2) auf die Zwischenbleche (8b) übertragen.
- 2. Wärmedämmsystem für Flächen, an denen ein heißer Gasstrom entlanggeführt wird, bestehend aus
- a) mehreren Schichten leicht komprimierter keramischer Fasermatten (2),
- b) auf der heißen Seite der Fasermatten (2) angebrachten rechteckigen Abdeckplatten (3),
- c) zwischen den Schichten der Fasermatten (2) angeordne ten, gleichzeitig als Halte- und als Dichtbleche die nenden Zwischenblechen (8), die in vertikalen Berei chen z. T. mit Kraftübertragungselementen versehen sind bzw. als solche wirken,
- d) einer Vielzahl an einer an der kalten Seite der Fa sermatten (2) befindlichen Tragstruktur (1) befestig ter Haltebolzen (4), die die Abdeckplatten (3), die Fasermatten (2) und die Zwischenbleche (8) in Löchern durchdringen,
- gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
- h) Dicke und Größe der Abdeckplatten (3) sind hinsicht lich der an den Rändern der Löcher auftretenden Span nungen optimiert;
- i) auf jedem Haltebolzen (4) sind mehrere Dichthülsen (6) angeordnet;
- k) die als Kraftübertragungselemente wirkenden und in vertikalen Bereichen angeordneten Zwischenbleche (8) werden von Lagen aus Streckmetall gebildet, die die Gewichtskräfte der Fasermatten auf die Haltebolzen (4) übertragen.
- 3. Wärmedämmsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn zeichnet, daß die in den Abdeckplatten (3) vorhandenen Löcher für die Haltebolzen (4) einen verstärkten Lochrand aufweisen.
- 4. Wärmedämmsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn zeichnet, daß an den Haltebolzen (4) als Montagehilfsmit tel Eckplatten angeschweißt sind, die zugleich als redun dante Befestigungsmittel für die Abdeckplatten (3) dienen.
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