DE3927505C2 - - Google Patents
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- D04H3/00—Non-woven fabrics formed wholly or mainly of yarns or like filamentary material of substantial length
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Description
Die Erfindung betrifft ein schmelzbinderverfestigtes Spinn
vlies aus tragenden Filamenten und als Schmelzbinder dienen
den Binderfilamenten.
Spinnvliese dieser Gattung sind zum Beispiel aus der
DE-PS 22 40 437 und der DE-OS 36 42 089 bekannt. Diese vor
bekannten Spinnvliese, bei denen sowohl die tragenden Fila
mente wie auch die Binderfilamente aus Polyestern bestehen
können, dienen insbesondere als Verstärkungs- und Träger
materialien in der Nadelfilz- und Tuftingherstellung. Bei
dem Spinnvlies nach der DE-PS 22 40 437 werden Filamente
eines relativ groben Einzeltiters von mehr als 8 dtex ver
wendet. Der Anteil der Binderfilamente ist relativ hoch und
liegt bei 10 bis 30%, vorzugsweise zwischen 15 und 25%. Bei
dem Spinnvlies nach der DE-OS 36 42 089 sind in den Bei
spielen Einzeltiter von 5 bzw. 12 dtex angegeben; der Anteil
der Binderfilamente liegt zwischen 10 und 50%, vorzugsweise
zwischen 15 und 30%. Das Flächengewicht ist mit größer als
120 g/m2 angegeben.
Ein ähnliches Spinnvlies ist in der DE-OS 34 19 675
beschrieben. Dieses Spinnvlies, das als Verstärkungseinlage
in Dach- und Dichtungsbahnen verwendet werden soll, besitzt
tragende Filamente aus Polyethylenglykolterephthalat und
Binderfilamente aus Polybutylenglykolterephthalat. Der
Anteil der Binderfilamente soll 10 bis 30% betragen. In den
Beispielen sind als Werte für das Flächengewicht 100, 140
und 180 g/m2, für den Einzeltiter 4,5 und 5,6 dtex sowie für
den Anteil der Binderfilamente 10 bis 30% angegeben.
Es handelt sich um ein durch Schmelzbinder
verfestigtes Endlosfaservlies, wobei entweder der
Schmelzbinder in Form von Bikomponentenfasern vorliegt oder
die Vliese ein relativ hohes Flächengewicht haben.
Die DE-OS 34 05 669 betrifft
Laminate von zwei Vliesstoffschichten, wobei ein dickeres
Vlies mit einem dünneren, weitgehend aus Bindefasern
bestehenden Vlies durch Vernadeln und Thermofusion
verbunden wird.
In der DE-PS 26 25 236 werden elastische Vliesstoffe
beschrieben, die durch gleichzeitiges Schmelzspinnen
getrennter Ströme aus Elastomeren und unelastischen
Polymerfilamenten hergestellt werden. Ein solches mit
Elastomerfäden durchgesetztes Vlies weist völlig andere
Kraft-Dehnungs-Eigenschaften auf als ein erfindungsgemäßes
und damit auch eine ganz unterschiedliche Beanspruchung der
Verfestigungspunkte sich kreuzender Filamente.
Aus der deutschen Patentschrift 14 35 114 ist ein Vlies
bekannt, das neben den Bindefilamenten tragende Filamente
aufweist, die bei einer Temperaturerhöhung eine deutliche
Längenänderung erfahren. Durch eine besondere Art der
Herstellung wird dafür gesorgt, daß diese Längenänderung
sich nicht in eine Flächenänderung des Vlieses umsetzen
kann und auf diese Weise erreicht, daß die tragenden
Filamente eine intensive Kräuselung erfahren. Die
Eigenschaften dieses Materials, insbesondere seine
Kraftdehnungseigenschaften sind daher von denen des
erfindungsgemäßen Materials völlig verschieden.
Bei all diesen vorbekannten Spinnvliesen handelt es sich
somit um relativ schwere, grobtitrige Spinnvliese mit einem
vergleichsweise hohen Schmelzbinderanteil.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein schmelzbinder
verfestigtes Spinnvlies zu schaffen, das sich durch eine
hohe dynamische Belastbarkeit, d. h. einen hohen Widerstand
gegen Wechselbelastungen, auszeichnet.
Die Aufgabe wird durch das im Anspruch 1
beschriebene Spinnvlies gelöst.
Bei dem erfindungsgemäß ausgebildeten Spinnvlies handelt es
sich um ein vergleichsweise feintitriges Leichtspinnvlies
mit niedrigem Flächengewicht und geringem Schmelzbinder
anteil. Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß das erfin
dungsgemäß ausgebildete Leichtspinnvlies trotz eines relativ
geringen Anteils an Binderfilamenten gute Festigkeitseigen
schaften besitzt. Insbesondere zeichnet sich das erfindungs
gemäß ausgebildete Spinnvlies durch eine hohe dynamische
Belastbarkeit aus. Das heißt, das Spinnvlies kann sehr gut
einer Wechselbelastung, z.B. einer Knickbelastung, ausge
setzt werden. Es ist daher besonders geeignet als Verstär
kung für Schuhe und Kleidungsstücke oder auch zur Verwendung
bei Vorhängen und Jalousien. Für die hohe dynamische Belastbarkeit
sind offensichtlich das geringe Flächengewicht und
der geringe Anteil der Binderfilamente
verantwortlich.
Der Titer der Binderfilamente wird vorzugsweise
kleiner als der Titer der tragenden Filamente gewählt.
Die tragenden Filamente bestehen vorzugsweise aus Poly
ethylenterephthalat, während der Schmelzbinder aus Polymeren
besteht, deren Schmelzpunkt mehr als 30°C unter dem Schmelz
punkt der tragenden Filamente liegt. Bevorzugt wird als
Schmelzbinder Polybutylenterephthalat oder modifiziertes
Polyethylenterephthalat mit entsprechend abgesenktem
Schmelzpunkt verwendet.
Insbesondere können zumindest die tragenden Filamente aus
flammhemmend modifizierten Polyestern, wie sie z.B. die DE-
PS 23 46 787 beschreibt, bestehen. Bevorzugt bestehen auch
die Binderfilamente aus flammhemmend modifiziertem Rohstoff,
z.B. aus Polybutylenterephthalat , insbesondere, wie es in
der DE-PS 25 26 749 beschrieben ist.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird mittels der
Binderfilamente ein Antistatikum wie z.B. Ruß in das Spinn
vlies eingebracht.
Das erfindungsgemäß ausgebildete Spinnvlies kann insbeson
dere unter Verwendung einer rotierenden Prallplatte und
einer nachgeschalteten Leitfläche hergestellt werden, wie
dies z.B. in der DE-PS 27 13 241 beschrieben ist. Die
Vliesablage erfolgt vorzugsweise durch hintereinander
geschaltete Reihen von Spinndüsen, so daß eine Schichtstruk
tur aus tragenden Filamenten und Binderfilamenten entsteht.
Zweckmäßigerweise enthalten die beiden äußeren Schichten
keine Binderfilamente.
Es erfolgt bevorzugt keine Vernadelung der abgelegten Fila
mente, sondern nur eine thermische Vorverfestigung, wie sie
zum Beispiel in der DE-PS 33 22 936 beschrieben ist, und
eine sich daran anschließende endgültige thermische Ver
festigung, z.B. mit glatter oder profilierter Walze. Beson
ders bevorzugt erfolgt die thermische Verfestigung durch
Heißluft, z.B. in Siebtrommelfixierern, denen ein Präge
walzenpaar nachgeschaltet ist.
Das erfindungsgemäß ausgebildete Leichtspinnvlies ist frei
von harzigen Bindemitteln und daher von Haus aus schwer ent
flammbar. Wie bereits erwähnt, kann die Schwerentflamm
barkeit durch geeignete Auswahl von flammhemmend modifizier
ten Rohstoffen für die tragenden Filamente und die Binder
filamente noch verbessert werden. Diese flammfesten Leicht
spinnvliese können dann auch in brandgefährdeten Räumen
eingesetzt werden, z.B. als Trägermaterial für Vorhänge,
Tapeten, Jalousien, oder als Bestandteile für Sitzbezüge in
Fahrzeugen oder Flugzeugen.
Besonders voluminöse Spinnvliese ergeben sich bei einem mög
lichst geringen Anteil von Binderfilamenten und einer Sieb
trommelfixierung. Diese Spinnvliese haben dann auch eine
Oberflächenstruktur mit vielen Faserenden, die die Haftung
von Beschichtungsmaterialien von PVC oder Bitumen deutlich
erhöht. Derartige voluminöse Sinnvliese mit faserreicher
Oberfläche eignen sich auch zur Herstellung von Filter
stoffen.
Der Zusatz von Antistatika, im einfachsten Fall von Ruß, im
Schmelzzylinder erlaubt darüber hinaus den Einsatz des erfin
dungsgemäß ausgebildeten Spinnvlieses in explosionsgefähr
deten Zonen oder auch als Filtermedium für Reinräume.
Die Anfärbbarkeit des Schmelzbinders kann an die der tragen
den Filamente durch Modifikation des Schmelzbinder-Rohstof
fes angepaßt werden; statt dessen kann die unterschiedliche
Anfärbbarkeit auch zu interessanten Farbeffekten genutzt
werden.
Claims (7)
1. Schmelzbinderverfestigtes Spinnvlies aus tragenden
Filamenten und als Schmelzbinder dienenden
Binderfilamenten, dadurch gekennzeichnet, daß das
Flächengewicht des Spinnvlieses im Bereich zwischen
20 und 90 g/m2, der Einzeltiter der tragenden Filamente
und Binderfilamente im Bereich zwischen 1 und 4 dtex und
der Anteil der Binderfilamente unter 10 Gew.-% liegt.
2. Spinnvlies nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Einzeltiter der Binderfilamente kleiner ist als der
der tragenden Filamente.
3. Spinnvlies nach mindestens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil der
Binderfilamente über 5 Gewichtsprozent liegt.
4. Spinnvlies nach mindestens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die tragenden
Filamente aus Polyethylenterephthalat bestehen und der
Schmelzbinder aus Polymeren besteht, deren Schmelzpunkt
mehr als 30°C unter dem Schmelzpunkt der tragenden
Filamente liegt.
5. Spinnvlies nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schmelzbinder aus Polybutylenterphthalat oder
modifiziertem Polyethylenterephthalat mit entsprechend
abgesenktem Schmelzpunkt besteht.
6. Spinnvlies nach mindestens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die tragenden
Filamente und Binderfilamente aus flammhemmend
modifizierten Polyestern bestehen.
7. Spinnvlies nach mindestens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Binderfilamente ein Antistatikum, insbesondere Ruß
enthalten.
Priority Applications (13)
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---|---|---|---|
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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ID=6387500
Family Applications (1)
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Country Status (1)
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US4107364A (en) * | 1975-06-06 | 1978-08-15 | The Procter & Gamble Company | Random laid bonded continuous filament cloth |
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DE2713241C2 (de) * | 1977-03-25 | 1979-02-22 | Hoechst Ag, 6000 Frankfurt | Verfahren und Vorrichtung zur Vliesherstellung |
FR2546537B1 (fr) * | 1983-05-25 | 1985-08-16 | Rhone Poulenc Fibre | Membrane d'etancheite et son procede de fabrication |
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DE3405669A1 (de) * | 1984-02-17 | 1985-08-22 | Fa. Carl Freudenberg, 6940 Weinheim | Fuellvliesstoff und verfahren zu dessen herstellung |
DE3642089A1 (de) * | 1986-12-10 | 1988-06-23 | Freudenberg Carl Fa | Teppichtuftingtraeger aus spinnvliesstoff |
-
1989
- 1989-08-21 DE DE19893927505 patent/DE3927505A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
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