DE60005527T2

DE60005527T2 - Hydrodynamisch verfestigte trägerbahnen und deren verwendung

Info

Publication number: DE60005527T2
Application number: DE60005527T
Authority: DE
Inventors: Kurt Plötz
Original assignee: Johns Manville International Inc
Current assignee: Johns Manville
Priority date: 1999-07-30
Filing date: 2000-07-26
Publication date: 2004-07-08
Anticipated expiration: 2020-07-27
Also published as: WO2001009421A3; ES2210014T3; ATE250684T1; AU1409001A; EP1200660B1; WO2001009421A2; PT1200660E; DE60005527D1; WO2001009421A9; DK1200660T3; EP1200660A2

Description

1. Erfindungsgebiet
Vorliegende Erfindung betrifft hydrodynamisch gebundene Trägerendlosbahnen, deren Herstellung und Verwendung.
2. Beschreibung des Stands der Technik
Laminierte Träger (d.h. Verbundstoffe), hergestellt aus Wirrfaservliesen, sind bei einer Anzahl von Bauanwendungen brauchbar, wie z. B. als Dachmembranen, bituminierte Dachendlosbahnen, Isolation usw.. Diese Träger umfassen Textilien wie Wirrfaservliese, welche verfestigt wurden, imprägniert in einem Bitumenbad, und gegebenenfalls danach mit Bitumen beschichtet.
Verschiedene, aus synthetischen Vliesmaterialien und mineralische Vliesmaterialien sind in der Industrie bekannt. Beispielsweise offenbart DE 197 39 049 A1 ein Verfahren, bei dem kontinuierliche Filamente auf ein Endlossieb direkt nach ihrer Bildung gelegt werden, um ein Wirrfaservlies gleichmäßiger Dicke herzustellen. Das hydrodynamische Nadeln erfolgt sodann, um ein Wirrfaservlies hoher Festigkeit herzustellen. Das genadelte Wirrfaservlies mit einem Gehalt an kontinuierlichen Fasern wird, bevor es mit Bitumen beschichtet wird, vorzugsweise fixiert. Vor dem Beschichten des hydraulisch genadelten kontinuierlichen Vliesfilaments mit Bitumen kann ein Glasfaservlies bereitgestellt oder daran gebunden werden.
Das Europäische Patentdokument EP 0 285 533 B1 offenbart einen Verbund, der aus einer Faservliesendlosbahn, kombiniert mit einem Textilnetz besteht, indem die Faserendlosbahnen aus Stapelfasern hergestellte Wirrfaservliese sind. Die Stapelfasern können auf Polyesterfasern oder Glasfasern basieren. Das gegenseitige Verhaken der Wirrtaservliese und des Textilnetzes wird durch hydraulisches Nadeln erreicht.
Das Europäische Patentdokument EPO 315 553 B1 offenbart auch Verbundmaterialien auf Grundlage von Wirrtaservliesen, welche miteinander durch hydraulisches Nadeln verbunden sind. Die obere Schicht (d.h., das obere Wirrfaservlies) besteht aus Stapelfasern, die Schicht darunter ist auch ein Wirrfaservlies und besteht aus relativ starren und brüchigen Fasern, z. B. aus Glas, Asbest usw. Ferner offenbart dieses Dokument, dass es wesentlich ist, dass während des Nadelns die Fasern des oberen ersten Vlieses in das zweite Vlies eindringen, jedoch nicht aus der Oberfläche des zweiten Vlieses herausragen.
Schließlich beschreibt das Europäische Patentdokument EP 403 403 B1 eine weitere Entwicklung des Gegenstands des Patents EP 0 315 553 B1 . Die Fasern des Vlieses, bestehend aus steifen anorganischen Fasern, sind im Wesentlichen parallel zur Folienoberfläche angeordnet. Derartige Vliese werden z. B. während eines Nassverfahrens hergestellt, das üblicherweise bei der Papierherstellung angewandt wird. Infolgedessen schlägt das Dokument die Bereitstellung anorganischer Faservliese mit Perforationen vor dem Binden mit dem synthetischen Wirrtaservlies vor, damit die synthetischen Fasern das aus anorganischen Fasern hergestellte Vlies besser durchdringen.
Obgleich zahlreiche Verfahren zur Herstellung von Trägerendlosbahnen bekannt sind, welche als Träger für bituminierte Dachpappen dienen können, besteht dennoch ein Bedürfnis für verbesserte Träger (d.h., solchen mit einer verbesserten mechanischen Festigkeit, verbesserten Feuerhemmungseigenschaften usw.) und Verfahren zu deren Herstellung auf eine schnelle und einfache Art und Weise.
Um die Erfordernisse der Dachdeckungs-, Abdichtungs-, Bodenbedeckungs- und Isolierindustrie zu erfüllen, und die Nachteile des Stands der Technik zu überwinden, ist ein Ziel vorliegender Erfindung die Bereitstellung eines Verfahrens zur Herstellung gebundener Vliese als Träger, bei denen die Vliese hydrodynamisch genadelt sind, wodurch die Notwendigkeit, ein Bindemittel für die Endverfestigung zu benutzen, auf ein Minimum herabgesetzt wird. Ein weiteres Ziel der Erfindung ist die Bereitstellung von Trägerbahnen mit speziellen Eigenschaftsprofilen, welche eingestellt werden können, um die speziellen Zwecke zu erfüllen, für die sie verwendet werden.
Ein anderes Ziel der Erfindung ist die Bereitstellung eines Vlieslaminats mit verbesserter Maßhaltigkeit sowie verbesserter Stabilität während der Endstufe (wie z. B. der Bituminierungsstufe).
Noch ein weiteres Ziel der Erfindung ist die Bereitstellung eines Vlieslaminatverbundstoffs mit verbesserter Schälbeständigkeit, bei dem das Laminat mit der Beschichtung und den Imprägnierungsmaterialien verträglich ist.
Auch ist ein weiteres Ziel der Erfindung ist die Bereitstellung eines Laminats mit verbesserter Perforationsstabilität und Reißausbreitungs-Beständigkeit sowie einem verbesserten Feuerverhalten, nachdem es beschichtet oder imprägniert ist. Ein anderes Ziel der Erfindung ist auch die Bereitstellung eines Laminats mit einer speziellen Dichte und das deshalb eine erwünschte Dicke besitzt.
Andere Ziele und Aspekte der Erfindung werden dem Fachmann auf dem Gebiet nach Durchsicht der Beschreibung und der Patentansprüche augenfällig.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
Gemäß dem erfinderischen Vlieslaminatverbundstoff und dessen Herstellungsverfahren wurde ermittelt, dass ein Laminat aus zwei oder mehreren hydrodynamisch verfestigten Schichten kein Bindemittel erfordert oder aller wenigstens dieses auf ein Minimum herabgesetzt ist.
Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung gebundener Vliesträger bereitgestellt. Das Verfahren umfasst die Bereitstellung einer Glasstapelfaser, die ein Vlies enthält, das mit einem Bindemittel vorverfestigt ist, das Anbringen der Glasstapelfaser mit einem Gehalt an dem Vlies in Nachbarschaft zu einem oder mehreren Vliesen aus synthetischen Fasern und das hydrodynamische Vernadeln der angrenzenden Vliese bei einem Wasserstrahldruck im Bereich von 100-400 bar.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGS-FORMEN DER ERFINDUNG
Die Erfindung wird nun anhand von ihren beispielhaften Ausführungsformen beschrieben. Bei einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung ist eine Glasstapelfaser, die ein mit einem Bindemittel vorverfestigtes Vlies enthält, nahe einem oder mehreren Vliesen aus Synthesefasern angeordnet. Die Vliese werden durch hydrodynamisches Vernadeln bei einem Wasserstrahldruck im Bereich von 100-400 bar vernadelt, um einen Träger aus gebundenen Vliesen herzustellen.
Das Vlies aus synthetischem Material kann aus Stapelfasern bestehen, jedoch vorzugsweise aus fadenförmigen Fasern. Diese fadenförmigen Fasern sind dem Fachmann auch als „endlose" oder kontinuierliche Fasern bekannt. Die Stapelfasern oder Fäden können als Mehrkomponentenfasern, insbesondere als Bicofasern vorliegen, welche gut bekannt sind. Geeignete Fasermaterialien können aus einer Gruppe von Polymeren oder Copolymeren ausgewählt werden, wie aus Polyestern, Poly(ethylenterephthalat), Polypropylen, Polyamiden oder Polyolefinen. Vorzugsweise werden Polypropylen, bevorzugter Poly(ethylenterephthalat) benutzt. Bei einer beispielhaften Ausführungsform kann das Synthesevlies mechanisch, hydrodynamisch, thermisch oder durch Kalandrieren bei Temperaturen vorverfestigt werden, wo die Synthesefasern völlig schrumpfen. Ferner kann das Synthesevlies vor dem Binden mit der Vliesschicht aus Glas geschrumpft werden, vor oder nach der Vorverfestigung, jedoch vor dem Verbinden mit dem Glasfaservlies.
Das Laminat wird vorzugsweise bei einem Wasserstrahldruck von 200-300 bar und einer Energie der Wasserstrahlen von 0,05-10 kwh/kg Laminat vernadelt. Vorteilhafterweise hat das benutzte synthetische organische Fadenvlies ein Gewicht pro Flächeneinheit von 50-250 g/m² und Fadentiter von 1-8 dtex, vorzugsweise 1,5 bis 4 dtex. Der Fachmann erkennt ohne Weiteres, dass dtex oder tex eine Maßeinheit von g/10.000 bzw. g/1.000 m ist.
Bei der beispielhaften Ausführungsform ist vor dem Binden an das Synthesevlies durch Nadeln das Glasvlies von Stapelfasern mit einem Bindemittel vorverfestigt. Die Glasfasern haben ein Gewicht pro Flächeneinheit von etwa 30-150 g/m². Der Durchmesser der Glasfasern ist etwa 8-16 μm, vorzugsweise etwa 10-13 μm. Die Länge der Fasern ist etwa 8-32 mm, vorzugsweise 8-18 mm. Geeignete Bindemittel umfassen wasserunlösliche Bindemittel, wie vorzugsweise mit Vinylacetat oder Styrol, Harnstoff-Formaldehyd, Melaminformaldehyd, Phenolharz, Epoxyharz, Vinylacetat, Polyvinylchlorid, Vinylalkohol, Acrylat und anderen thermoplastischen und wärmehärtbaren Harzen polymerisiertes Acrylat.
Das Vlies aus Glasfaser wird gemäß einem sogenannten Nassverfahren hergestellt, um die Fasern in einer mehr parallelen Art auszurichten. Fasern der Klasse E, Klasse C und deren Gemische, und ECR-Glas werden mit acrylischen, Harnstoff-, Formaldehyd- oder Melamin-Formaldehyd-Bindemitteln vorvertestigt. Eine Feuchthärtung wird durchgeführt, und es wird ein Überzug im Bereich von etwa 5-45%, vorzugsweise von etwa bis 30%, aufgebracht. Bei einer Alternative kann ein sogenanntes Trockenverfahren angewandt werden, wo eine zufälligere Ausrichtung der Stapel erreicht wird. Vom Fachmann wird leicht erkannt werden, dass bis zu 40% der Glasfasern durch andere Fasern ersetzt werden können. Insbesondere durch Fasern auf Basis von Cellulose, Polyacrylnitril, Polyester, Polyamid usw.. Die Vliesschicht der Glasfasern kann eine Verstärkung in Form von Stapelfasergarnen, Multifilamentgarnen, Endlosfäden oder Garnen aus Glas oder anderen synthetischen Materialien, wie z. B. Polyethylen hoher Zähigkeit, Aramid, Polyester, die in Längsrichtung angeordnet sind, und andere Verstärkungsmaterialien in Form von Scrims umfassen. Scrims, wie sie im Vorliegenden verwendet werden, umfassen gelegte Schichten von Fäden sowie gewobene Fäden. Die Verstärkungsfäden, Garne oder Scrims können auch in einem beliebigen Winkel zur Längs- oder Querrichtung, z. B. von 10-30°, angeordnet sein. Ferner können die Verstärkungsmaterialien zwischen oder in anderen Schichten angeordnet sein. Die Verstärkungen liegen etwa 1-35 mm voneinander. Der Titer der Garne ist etwa 200-1.500 dtex, vorzugsweise etwa 300-700 dtex.
Selbstverständlich können die gebundenen Vliese nach Verfestigung durch Vernadeln als Träger für die Herstellung von Dachpappen, Wand- und Bodenbedeckungen verwendet werden. Um zur Dachpappe zu gelangen, wird z. B. ein zweiter Arbeitsgang durchgeführt, in dem der Träger bitumiert wird.
In Übereinstimmung mit einer anderen beispielhaften Ausführungsform wird eine Trägerendlosbahn mit zwei oder mehreren Schichten (d.h. eine Sandwichstruktur) hergestellt. Das organische Synthesevlies wird vorzugsweise aus Polyesterfäden nach dem in der DE-OS 24 60 744 offenbarten Spinnvliesverfahren hergestellt, welche in ihrer Gesamtheit in vorliegende Beschreibung einbezogen wird. Vorzugsweise ist das benutzte Synthesevlies ein Poly(ethylenterephthalat) oder ein Copolyester. Das Vlies aus synthetischem Filament wird mechanisch, hydrodynamisch oder durch Wärmebehandlung vorverfestigt. Andere Vorverfestigungsverfahren, beispielsweise mit Hilfe eines Kalanders oder bloßer Thermofixierung in einem Wärmeschrank oder in einem IR-Feld werden durch den Erfinder in Betracht gezogen und liegen innerhalb des Erfindungsumfangs.
Bei einer Dreischichten-Ausführungsform wird das vorgefertigte Glasfaservlies zwischen zwei Polyestervliese gelegt, und die drei Schichten werden hydrodynamisch bei einem erhöhten Wasserstrahldruck miteinander vernadelt. Natürlich [ist] ein Zweischichtenverbund, bei dem ein Polyestervlies auf ein vorgefertigtes Glasfaservlies gelegt und demgemäß behandelt wird [möglich].
Bei einer weiteren beispielhaften Ausführungsform der Erfindung wird die Glasvliesmatte während der Herstellung des Polyestervlieses eingeführt. Beispielsweise bilden mehrere Spinnstrahlen zwei oder mehrere Vorhänge aus synthetischen Spinnvliesmaterialien, welche auf einem Förderband abgelegt werden. Danach wird auf die endlosen synthetischen Filamentschichten ein Glasstapelfaservlies abgelegt. Sodann werden weitere Vorhänge kontinuierlich auf das schon abgelegte Vlies gelegt. Die Vliese werden unter Verwendung eines erhöhten Wasserdrucks hydraulisch genadelt und können ferner nach dem Nadeln, jedoch vorzugsweise vor dem Nadeln, thermisch behandelt werden.
Der genadelte Verbund kann mit einem Bindemittel behandelt werden, um eine zusätzliche Verfestigung (d.h., eine Endverfestigung) durchzuführen. Jedoch ist der Vorteil der Erfindung, dass die Verwendung eines Bindemittels für die Endverfestigung vollständig weggelassen werden oder mindestens bis zu einem hohen Grad vermieden werden kann. Deshalb kann der Anteil des Bindemittels für die Endverfestigung in einem Bereich von 0-25 Gew.-%, vorzugsweise weniger als 7,5 Gew.-%, noch bevorzugter weniger als 5 Gew.-%, liegen.
Um eine erwünschte Enddicke des Laminats zu erhalten, kann das genadelte Laminat/der genadelte Verbund durch Behandeln mit einer im Handel erhältlichen Kalanderwalze einem Gewebegurt- oder Laminatkalander verdichtet werden.
Die synthetischen Fasern können zwischen einer Temperatur von etwa 140° bis 220°C thermisch behandelt werden. Demzufolge erzeugt eine nachfolgende Behandlung des Laminats keine zusätzliche Schrumpfung der Fasern der Vliese.
Die Synthesefasern können getrennt, und deshalb vor der Herstellung eines Vlieses unter Verwendung dieser geschrumpften Fasern, geschrumpft werden. Vorzugsweise werden die organischen Fasern geschrumpft, wenn sie in Form eines Vlieses oder in Form entsprechender Schichten vorliegen. Das Schrumpfen kann vor einer mechanischen oder hydrodynamischen Vorverfestigung stattfinden. Gegebenenfalls wird das Vlies nach einem entsprechenden Vorverdichten geschrumpft. Das Schrumpfen wird vorzugsweise durch Erwärmen in einem Trockenschrank bei einer Temperatur von etwa 140-220°C durchgeführt.
Ferner kann das Schrumpfen auch durchgeführt werden, nachdem das Trägervlies hydrodynamisch gebunden wurde. Der Träger wird jedoch vor dem Bituminieren oder Beschichten mit Materialien wie Bitumen oder anderen synthetischen Materialien, wie PVC und modifizierten Polyolefinen geschrumpft. So wird zur Herstellung einer Dachpappe der Träger durch ein heißes flüssiges Bitumenbad geführt.
Bei der Herstellung von Wand- und Bodenbedeckungen werden Träger aus zwei Schichten, wie weiter oben diskutiert, hergestellt. Das Glasfaservlies wird üblicherweise mit einer oder mehreren Überzugsschichten beschichtet. PVC, das die üblichen Additive enthalten kann, wird als Überzugsmaterial bevorzugt. Jedoch können sämtliche weit verbreitet benutzten Überzugsmaterialien, die im Handel erhältlich sind, benutzt werden.
Die hergestellten Träger sind besonders bei der Herstellung bituminierter Dachendlosbahnen mit hervorragender mechanischer Stabilität brauchbar. Z. B. ist die sogenannte Bananenkrümmung außerordentlich gering. Ferner verringert das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren weitgehend das Risiko der Beschädigung der Glasvliese. Das Produkt, das nicht endgültig durch ein Bindemittel verfestigt ist, zeigt ein sehr gutes Verhalten im Feuer. Während einer nachfolgenden Wärmebehandlung bilden sich auf dem Träger keine Wellen, was besonders im Fall einer späteren Bituminierungsstufe von Vorteil ist. Die Dachendlosbahnen können auf dem Dach auch unter sehr ungünstigen Bedingungen verarbeitet werden.
Ein zusätzlicher Vorteil der hergestellten bituminierten Dachendlosbahnen ist die Perforationsstabilität. Die Rissüberbrückung ist hervorragend, und Risse bilden sich nicht auf den Dachendlosbahnen, höchstens in einer vernachlässigbaren Art und Weise.
Ein spezieller Vorteil der Erfindung ist die Tatsache, dass es möglich ist, die Bindemittelmenge während des Herstellungsverfahrens zu verringern oder das Bindemittel vollständig wegzulassen. Folglich kann das Verfahren bei geringen Kosten durchgeführt werden. Ferner stellt die Erfindung einen speziellen Vorteil für die Umwelt dar, und das Endprodukt zeigt sehr gute feuerhemmende Eigenschaften.
Eine andere überraschende Wirkung gemäß der Erfindung ist, dass der Hersteller schwerere Glasvliese mit leichteren organischen Faservliesen, insbesondere leichteren Polyesterfilamentvliesen, kombinieren kann. Demgemäß werden feuerhemmende Eigenschaften, welche für Dachpappen und Dachmembranen von großer Wichtigkeit sind, verbessert.
Zudem ist es gemäß der Erfindung z. B. möglich, einen Zweischichtenverbund herzustellen, welcher an seiner Glasfaseroberfläche (d.h., an der Oberfläche, die dem Polyestervlies gegenüber liegt), eine dünne Schicht oder einen dünnen Flaum organischer Fasern aufweist, welche in das Glasfaservlies eindringen, was zu einer guten Haftung von Überzügen und Imprägniermaterialien führt.
Die Dicke der gebildeten Laminate kann durch das hydrodynamische Nadlungsverfahren eingestellt werden, oder gegebenenfalls durch einen zweiten Arbeitsgang, wie z. B. einer mit einem Kalander, Gewebeband oder einem Laminatkalander durchgeführten Verdichtung. Ferner stellt das nach dem zuvor beschriebenen Verfahren hergestellte Produkt Maßhaltigkeit zur Verfügung und schließt ein Einschnüren (neck-down) während des Beschichtens oder der Sättigung mit Bitumen oder PVC aus.
Die Erfindung wird anhand nachfolgenden Beispiels weiter erläutert, worin das Laminat durch ein hydrodynamisches Binden der Schichten verfestigt wird.
BEISPIEL
Ein Glasstapelfaservlies mit einem Flächengewicht von 80 g/m² wird durch ein Harnstoffharz-Bindemittel vorverfestigt und mit einem Polyesterfilamentvlies (Flächengewicht: 80 g/m², lineare Filamentdichte: 2 dtex) bei einem Wasserstrahldruck von 250 bar und einer Leitungsgeschwindigkeit von 25 m/Min. zusammengenadelt.
Der Verbund hatte eine Arbeitsfestigkeit (Glas) von 246 N/5 cm und eine maximale Zugfestigkeit (PES) von 410 N/5 cm bei einer Dehnung von 45%.
Während die Erfindung anhand spezieller Ausführungsformen derselben detailliert beschrieben wurde, liegt es für den Fachmann auf der Hand, dass verschiedene Veränderungen vorgenommen, und Äquivalente benutzt werden können, ohne dass man den Umfang folgender Patentansprüche verlässt.

Claims

Verfahren zur Herstellung von Trägem aus verbundenen Vliesen, bei dem man ein mit einem Binder vorverfestigtes Glasstapelfaservlies bereitstellt, das Glasstapelfaservlies angrenzend zu einem oder zwei Vliesen aus Synthesefasern anordnet, und die angrenzenden Vliese bei einem Wasserstrahldruck im Bereich von 100 bis 400 bar hydrodynamisch vernadelt.
Verfahren gemäß Anspruch 1, worin die Synthesefasern ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus Polypropylen-, Polyester-, Poly(ethylenterephthalat)-, Polyamid- und Polyolefinfasern.
Verfahren gemäß Anspruch 1, worin die Synthesefasern organische Fasern sind.
Verfahren gemäß Anspruch 1, worin die Synthesefasern Endlosfasern (kontinuierliche Filamente) oder Stapelfasern sind.
Verfahren gemäß Anspruch 2, weiterhin umfassend die Wärmeschrumpfung der organischen Fasern.
Verfahren gemäß Anspruch 1, worin das Nadeln bei einem Wasserstrahldruck von 200 bis 300 bar durchgeführt wird.
Verfahren gemäß Anspruch 1, worin ein Vlies aus synthetischem Filament ein Flächengewicht von etwa 50 bis 250 g/m² besitzt und die Filamente einen Titer von 1 bis 8 dtex besitzen.
Verfahren gemäß Anspruch 1, worin ein Vlies aus synthetischem Filament ein Flächengewicht von etwa 50 bis 250 g/m² besitzt und die Filamente einen Titer von 1,5 bis 4 dtex besitzen.
Verfahren gemäß Anspruch 1, worin das Glasstapelfaservlies ein Flächengewicht von 30 bis 150 g/m² besitzt und die Glasfasern einen Durchmesser von 8 bis 16 μm und eine Stapellänge von 8 bis 32 mm besitzen.
Verfahren gemäß Anspruch 1, worin das Glasstapelfaservlies ein Flächengewicht von 50 bis 80 g/m² besitzt und die Glasfasern einen Durchmesser von 10 bis 13 μm und eine Stapellänge von 8 bis 18 mm besitzen.
Verfahren gemäß Anspruch 1, worin das Glasfasern enthaltende Vlies mit einem wasserunlöslichen Binder vorverfestigt wird.
Verfahren gemäß Anspruch 11, worin der wasserunlösliche Binder ein mit Vinylacetat oder Styrol copolymerisiertes Acrylat ist.
Verfahren gemäß Anspruch 11, worin der wasserunlösliche Binder ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Harnstoff-, Melamin-Formaldehyd-, phenolischen, Epoxid-, Vinylacetat-, Polyvinylchlorid-, Vinylalkohol-, Melamin- und Harnstoffharzbindern.
Verfahren gemäß Anspruch 1, worin die verbundenen Vliese nach dem Vernadeln nicht mit einem Binder endverfestigt werden.
Verfahren gemäß Anspruch 1, worin das Nadeln derart ausgeführt wird, dass ein Teil der Synthesefasern durch das Glasfaservlies und durch die gegebenenfalls unter dem Glasfaservlies liegenden Vliese dringt, wobei ein Teil der Fasern an der unteren Seite des Verbunds heraustritt und an der Oberfläche anliegt.
Verfahren gemäß Anspruch 1, worin dem Laminat innerhalb oder zwischen den Schichten eine Verstärkung zugegeben wird.
Träger aus verbundenen Vliesen umfassend ein mit einem Binder vorverfestigtes Glasstapelfaservlies, wobei das Glasstapelfaservlies angrenzend zu einem oder mehreren Vliesen aus Synthesefasern angeordnet ist und die angrenzenden Vliese hydrodynamisch bei einem Wasserstrahldruck im Bereich von 100 bis 400 bar vernadelt sind, und worin ein Teil der Synthesefasern durch das Glasfaservlies und durch die gegebenenfalls unter dem Glasfaservlies liegenden Vliese dringt, wobei ein Teil der Fasern an der unteren Seite des Verbunds heraustritt und an der Oberfläche anliegt.
Verwendung der Träger gemäß Anspruch 17 zur Herstellung von bituminierten Dachbahnen und Dachfolien.
Verwendung der Träger gemäß Anspruch 17, worin das Vlies ein verbundenes Vlies aus einem Glasvlies und einem Vlies aus organischen synthetischen Fasern als Träger für Wand- und Bodenbeläge umfasst.